DE2031046A1 - Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FluorcarbonwachsenInfo
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- DE2031046A1 DE2031046A1 DE19702031046 DE2031046A DE2031046A1 DE 2031046 A1 DE2031046 A1 DE 2031046A1 DE 19702031046 DE19702031046 DE 19702031046 DE 2031046 A DE2031046 A DE 2031046A DE 2031046 A1 DE2031046 A1 DE 2031046A1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/50—Partial depolymerisation
Description
FARBWERKE HOECHST AG. vormals Meister Lucius & Brtining
Werk Gendorf -
Aktenzeichen: HOE 70/F 908
Gendorf, den 9.6.1970 -GdISH'-
Dr.Br./Hü
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Fluorcarbonwachsen durch thermische
Spaltung von Polytetrafluoräthylen oder Mischpolymerisaten von Tetrafluoräthylen mit höheren Perfluorolefinen bei er- "
höhten Temperaturen und Drucken, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Pyrolyse bei Temperaturen im Bereich von 350 -700° C
und Partialdrucken der Zersetzungsprodukte von 5 - 100 a tu
und gegebenenfalls in Anwesenheit eines inerten Gases sowie ;
gegebenenfalls in Anwesenheit von 0,1-5 Gewichts^, bezogen
auf das eingesetzte Polymere, an Stickoxyden, Schwefeloxyden sowie SuIfuryl-, nitrosyl-, Nitroso- und Thionylverbindungen
oder von Verbindungen, aus denen die vorgenannten Verbindungen
unter den Pyrolyse-Bedindungen entstehen, durchführt.
Aus der US-Patentschrift 2 496 978 ist. bekannt, daß man durch
mehrstündige Wärmebehandlung von reinem Polytetrafluoräthylen *
bei Normaldruck und bei Temperaturen um 450 bis 500° C ein
relativ hochmolekulares, zwischen 320 und 327° C schmelzendes, sprödes Polytetrafluoräthylen-Wachs erhalten kann. Bei dieser
Pyrolyse werden jedoch nur ^60 fo des eingesetzten Polytetrafluorethylene
als Wachs gewonnen; /-χ-"40 i» des wertvollen Ausgangsproduktes gehen als sehr niedermolekulare Bruchstücke
(C2 Fi ί C» Fg*, cycloC, F8) flüchtig und dem Prozeß verloren.
Zu einem ähnlich hochmolekularen, unlöslichen Fluorcarbonwachs
mit einem Schmelzpunkt über 300° C, jedoch mit wesentlich besseren Ausbeuten gelangt man durch Pyrolyse von Polytetrafluoräthylen bei 400 - 500° C in einer Salzschmelze, die eine
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- 2 -
bessere Wärmeübertragung ermöglicht und gleichseitig eine
ury nicht erhebliche Beschleunigung der Pyrolyse bewirken
kann (DBP 1 049 099)·
Subliinierbare, etwas tiefer schmelzend®, aber immer noch
unlösliche Fluorcarbonwachse erhält man - ebenfalls in ganz schlechter Ausbeute (10 - 20 #) - nach der britischen
Patentschrift 1 Q&ff\768p wenn man Polytetrafluoräthylen
vollständig crackt und aus den abziehenden Spaltprodukten die leichtkondensierbaren Wachse abtrennt. Weitaus der größte
Teil der Spaltprodukte sind C2 bis C,,-Verbindungen. Ein nicht
unbeträchtlicher Pyrolyserückstand aus reinem Kohlenstoff bleibt zurück. Der Patentschrift ist weiterhin zu'entnehmen,
daß durch geeignete Vorwahl des Druckes das Molgewicht der entstehenden Sublimatwachse in geiirissen Grenzen variiert und
reguliert werden kann. So erhält man bei Atmosphärendruck ein Fluorcarbonwachs mit einem Schmelssbereich von 270 - 2780Cs
bei Vorgabe eines Unterdruckes von 5 - 100 mm Hg lassen sich
bei sonst gleichen Bedingungen Fluorcarbonwachse mit einem um 50° C niedriger liegenden Schmelsbereich herstellen. Unterdruck begünstigt also die Bildung niedermolekularer Abbauprodukte. Dies bestätigt sich auch bei der thermischen
Zersetzung ¥©n Polytetrafluoräthylen im Hochvakuum»
Den Literaturstellen sufolge tritt eine nahezu quantitative Rückspaltung zu laonomerem Tetrafluoräthylen ein (Madorsky^
-'V.E. Hart, S.Straus, V.AoSedlakp JoRes* MBS 51 327 - 353»
R.E.Florin, L.A.Wall, J*D*Michaelsen9 J0ReS0 NBS 56. 27»
J.C»Siegle, L.T.Muus, Tung-Po=»Linp HcAolarsen,, !»Polymer Sei.
VoI 2, 391-404).
Auf Grund dieser Ergebnisse war su erwarten, daß ©ine Herstellung
noch niedermolekulare:^/noch tiefer schmelzender und ia
Lösungsmitteln löslicher Fluorcarbonwachsep χίθώά überhaupt
auf pyrolytischem Wege8 dann aicher nur im Unterdruckbereichi,
nah© dem vollen Vakuum „ unter gang speziellen Bedingungen
und vermutlich mit nur geringer Ausbeut© möglich ware*
Überraschenderweise wurde nunp entgegen ^eder Toraussicht,,
gefunden, daß man solche nur aus Kohlenstoff-» und Fluoratomen
formierten niedermolekularen» bei 30 - 280° C„ VQΓzμgsweise
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40 - 200° C schmelzenden und teilweise in Lösungsmitteln
löslichen FluorcarbonwacHse relativ leicht und mit hohen
Ausbeuten erhalten kann, wenn man die Pyrolyse des Polytetra- ■ fluoräthylens bei sowohl erhöhter Temperatur als auch erhöhtem
Druck durchführt.
Die Pyrolyse kann innerhalb eines weiten Temperaturbereiches,
praktisch zwischen 550 und 700° C, vorgenommen werden. Um jedoch einerseits zu lange Reaktionszeiten, andererseits das
verstärkte Auftreten unerwünschter Nebenprodukte zu vermeiden, hat es sich im Hinblick auf eine optimale Ausbeute und auf
eine produktiv wirtschaftliche Fahrwelse als zweckmäßig erwiesen,
die Pyrolyse zwischen 450 bis 600° C vorzunehmen.
Die Aufheizzeit ist wohl individuell verschieden, weil sie sowohl von der Kapazität des Reaktionsgefäßes wie von der
Leistung der Heizelemente abhängig ist. Die Reaktionszeit hingegen, d.h. diejenige Zeit, die verstreicht, bis sich auf ;
der Höhe der vorgegebenen Pyrolyseteaperatur der erfindungsgemäß erforderliche Druck bzw. Partialdruck der Spaltprodukte
eingestellt hat, beträgt je nach Temperatur durchschnittlich 0,5 bis 20 Stunden, vorzugsweise 1 bis 10 Stunden.
Als wirtschaftlich tragbare Pyrolysezeiten kann eine Versuchsdauer von etwa 2 bis 8 Stunden verstanden werden. Vorzugsweise
für diese Zeitbereiche gelten die zuvor gemachten eingeschränkten Temperaturbereichsangaben von 450 - 600° C.
Man kann natürlich durch eine erhebliche Verlängerung der Pyrolysezeit (auf 10 - 20 Stunden und mehr) auch schon bei
wesentlich tieferen Pyrolysetemperaturen zu vergleichbaren,
adäquaten Ergebnissen kommen, ohne aber in wirtschaftlicher
Hinsicht etwas dabei gewonnen zu haben, ebenso wie auch umgekehrt eine im Hinblick auf die zu erreichenden Zeitverkürzungen
beabsichtigte Anwendung allzu hoher Pyrolysetemperaturen- wegen der im Verhältnis dazu dann viel zu langen Aufheiz- und Abkühlperioden
keine entscheidenden Vorteile mehr bringt, es sei denn vielleicht noch bei kontinuierlich betriebenen Anlagen.
Zur Durchführung der Pyrolyse können Druckgefäße beliebiger Konstruktion verwendet v/erden, sofern sie für die erfindungsgemäß
erforderlichen Druck- und Temperaturbereiche, ausgelegt
und zugelassen sind und die Zusatzeinrichtungen die gewünschte
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Heizleistung erbringen. Beispielsweise kann ^ in Hochdruckautoklaven, Bombenrohren und Röhrenautoklaven gearbeitet
werden. Als Materialien empfehlen sich hochtemperäturbeständige
Legierungen, wie beispielsweise V IV As Hastelloj,
Nickel, Tinidur K usw.. Auch kontinuierlich arbeitende
Apparaturen, dere.n Konstruktion einen Druckäufbau In der
erforderlichen Höhe zulassen, können mit Erfolg eingesetzt
werden. Neben den üblichen Druck- und Temperaturmessgeräten und -anzeigen empfiehlt sich der Gebrauch einer automatischen
Steuerung bzw. Programmierung des Temperaturverlaufes. Die Wärme soll möglichst großflächig^ am besten
allseitig, auf das Druckgefäß übertragen werden»
Des weiteren empfiehlt es sich* wegen des zu erwartenden
starken Druckanstieges das Druckgefäß aus'Sicherheitsgründen
nur mit einer begrenzten Menge Polytetr&fluoräthylen zu beschicken.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart des Verfahrens beträgt das Füllvolumen ca. 30 - 40 % vom Gesamtvolumen; Jedoch sind
jederzeit auch andere FüllVerhältnisse anwendbar.
Nach dem Spülen des mit kompakten Polytetrafluoräthylen gefüllten
Druckgefäßes mit Stickstoff oder einem anderen inerten Gas wird das Gefäß dicht verschlossen und mit dem Aufheizen
begonnen. Mit steigender.. Temperatur und fortschreitender Zeit
baut sich ein aus dem Partialdruck des zum Spülen verwendeten inerten Gases und aus den Partialdrücken der entstehenden
Spaltprodukte zusammensetzender Gesamtdruck auf. Der von den Spaltprodukten herrührende Partialdruck steht dabei in einer
direkten Relation zum gerade vorhandenen Abbaugrad des Polymeren und gibt dadurch die Möglichkeit, die Pyrolyse nach dem Druckverlauf
zu steuern.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können somit Je
nach Wunsch und Bedarf sowohl höhermolekulare (ca 30 000 bis >100 000) wie auch niedermolekulare (ca 300 bis 10000) Fluorcarbonwachse
und gegebenenfalls auch zwischen diesen beiden liegende
Wachstypen (ca 10 000 bis 30 000) hergestellt werden«,
Unter diesen Bedingungen kann im Verlauf der Pyrolyse ein
-8
Partialdruck der Zersetzungsprodukte zwischen 5 und 100 atü
aufgebaut werden, wobei Jedoch zum Zwecke der Wachsherstellung ein Druck von vorzugsweise 15 - 60 atü als ausreichend
angesehen werden kann.
Stoppt man die Pyrolyse zu einem Zeitpunkt, wo der Partial- '■
druck der Spaltprodukte noch niedrig ist - beispielsweise
bei 10 - 30 atü -, dann entstehen vorwiegend Fluorcarbonwachse, die vornehmlich im Bereich zwischen 150 und 300° C schmelzen;
beendet man die Reaktion dagegen erst, nachdem sich ein Partialdruck von 30 - 60 atü oder mehr aufgebaut hat, erhält
man in vermehrtem Maße niedrigschmelzende, bereits lösliche Fluorcarbonwachse.
2ur Beendigung der Pyrolyse setzt man nach Ablauf der erforderlichen
Reaktionszeit die Heizelemente außer Betrieb und
läßt anschließend Gefäß und Inhalt erkalten, wobei der Druck *
im Reaktionsgefäß wieder auf wenige Atmosphären zurückgeht. Man kann jedoch auch - was beispielsweise bei einer kontinuierlichen
Arbeitsweise zweckmäßig ist - bereits bei noch relativ hohen Temperaturen gegen Normaldruck entspannen und
die Spaltprodukte in geeigneten mehrstufigen Kühlsystemen,
kondensieren. Bei einer abgewandelten Art des Verfahrens kann
schon vor Beginn der Pyrolyse dem Reaktionsgefäß ein bestimmter Druck mit Hilfe eines inerten Fremdgases, beispielsweise
Stickstoff oder Argon bzw. eines den gasförmigen Pyrolyseprodukten artverwandten Gases wie Tetrafluormethan, Hexafluoräthan,
Tetrafluoräthylen etc., aufgegeben werden.
Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren eignen
sich generell alle höhermolekularen Fluorcarbonverbindungen,
wie beispielsweise das reine Polytetrafluorethylen und seine Mischpolymeren mit anderen Perfluorolefinen (Molgewicht 0,5
bis 7 Mio), ferner die hochmolekularen Polytetrafluoräthylenwachse
mit einem Schmelzbereich um und über 300° C (Molgewicht
~10 000 ->100 000), ebenso wie die bereits sublimationsfähigen
Fluorcarbonwachse vom Schmelzbereich 220 bis 280° C (Molgewicht 1 000 --«10 000). Soweit es sich um reines Polytetrafluoräthylen
handelt, können auch die bei dessen Produktion und. Verarbeitung anfallenden und nicht weiterverarbeitbaren Abfälle
«Ir^ νώ^-vzt werden, beispielsweise Fehlchargen, verschmutzte
Partien und Abfälle der spanabhebenden und extrudierenden
Verarbeitungsbetriebe sowie mißlungene und gerissene Formkörper aus der Preß-Sinter-Yerarbeitung»
Im allgemeinen werden dem zur Pyrolyse bestimmten Material keine weiteren Zusäta© beigegeben» Es wurde jedoch gefunden,
daß geringe Mengen - 0,1 - 5, vorzugsweise 0,5 -* 2 Gew.% an
Stickoxyden, Schwefeloxyden sowie Nitrosyl-, Nitroso-, Thionyl- und Sulfurylverbindungen bzw« an Substanzen, die
vorgenannte Verbindungen unter den Pyrolysebedingungen in Freiheit setzen, wie beispielsweise Amidosulfonsäuren Kaliumnitrit
und Silbernitrat, die Spaltung der hochmolekularen
Fluorcarbonverbindungen beschleunigen,, was in verkürzten
Pyrolyseaeiten, erniedrigten Pyrolysetemperaturen oder
größeren Anteilen an niedermolekularen Wachsen sum Ausdruck
kommt.
Da im geschlossenen System pyrolysiert wird» treten kaum
Substanzverluste auf. Beim Entspannen des erkaltenden Druckgefäßes
entweichen zunächst die gasförmigen Pyrolyseprodukte9
vor allem die niedrigsiedenden C0 - bis C. - Fluoralkane und
-alkene und verschiedene ander©, nicht näher identifiziert©
niedermolekular© Verbindungen« Ihr Anteil am Reaktionsprodukt
beträgt im Mittel 3 Ms 5 #» höchstens jedoch 10 ^0
Nach öffnen des Gefäßes fällt daxin eine - Je nach Versuchsbedingungen
- cremartig-schmierige oder bröckelig-feste, weißlichgelbe bis honigbraune Masse an„ di© 90 bis 98 % des eingesetzten
Ausgangsstoffes ausmacht. Kohlebildungj wie sie in der
britischen Patentschrift 1 074 768 beschrieben wird» tritt b@i
dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf»
Das auf dies© Weise hergestellte Rohwachs besteht aus vorwiegend festen, gut kristallisierten Fluorcarbonverbindungen·
Die bisweilen eigenartige Konsistens des Rohproduktes beruht
auf geringen Anteilen an bereits flüssigen Fluorcarbonverbindungen.
Aber auch die festen und kristallisierten Fluorcarbonwachse selbst sind ihrer ganzen Entstehung zufolge nicht einheitlich,
sondern stellen ein nach statistischen Prinzipien entstandenes
Gemisch verschieden langer Kettenbruchstücke der ehedem hoch-
molekularen Polytetrafluoräthylenmoleküle dar, sind also
Mischungen von Fluorcarbonverbindungen mit unterschiedlichen Molekulargewichten, unterschiedlichen Schmelzpunkten und
unterschiedlichen Löslichkeiten. Um dieses Rohwachs für die
verschiedenen Verwendungszwecke sinnvoll einsetzen zu können, empfiehlt sich eine Auftrennung desselben in Fraktionen von
möglichst engen Schmelzbereichen.
Eine solche Auftrennung des Rohwachses kann nach den üblichen
physikalischen und physikalisch-chemischen Trennmethoden erfolgen,
beispielsweise durch fraktionierte Vakuumdestillation und fraktionierte Wasserdampf- bzw. Lösungsmitteldampfdestillation;
bei kleineren Substanzmengen bewähren sich vor allem Trennverfahren auf Grund der unterschiedlichen Löslichkeiten in λ
verschiedenen Lösungsmitteln. Sie alle liefern gut kristallisierte
Produkte von (Jeweils eng begrenzten Schmelzbereichen. Bei löslichen Anteilen kann auch eine fraktionierte Kristallisation
mit Erfolg durchgeführt werden.
Die auf diese Weise erhaltenen Wachsfraktionen liegen für
gewöhnlich als reinweiße, gut kristallisierte Substanzen vor.
Bei der Auftrennung über die Löslichkeit verbleibt zuletzt
un/
ein löslicher Rückstand, der am besten durch Destillation
ein löslicher Rückstand, der am besten durch Destillation
nachgereinigt und weiter aufgetrennt wird. ·
Die Auftrennung der verfahrensmäßig hergestellten Rohwachse
zeigt anschaulich die großen Unterschiede im Molekulargewicht der einzelnen im Rohgemisch vereinigten FluorcErbonverbindungen
auf. So schmelzen die Verbindungen mit dem niedrigsten "
Molekulargewicht schon unterhalb 40° C {Molbereich ca 300 - 500),
während die höhermolekularen Fraktionen erst oberhalb 200° C oder noch höher in eine klare Schmelze tibergehen. Verbindungen
mit dazwischenliegenden Schmelzpunkten können nach Wunsch und
Wahl ebenfalls abgetrennt werden.
Die Löslichkeit der erfindungsgemäß hergestellten Fluorcarbonwachse
hängt weitgehend vom Molekulargewicht der einzelnen Komponenten ab. So sind die niedrigschmelzenden Wachse mit dem
Schmelzbereich von 30 bis 80° C gut löslich in verschiedenen
organischen Lösungsmitteln, beispielsweise in Halogenkohlenwasserstoffen, insbesondere in solchen, die perhalogeniert sind,
wie beispielsweise pibromt"etrafluoräthanrn, in FRIGENen^·}
weiterhin auch löslich in zahlreichen aromatischen Lösungs-
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- 8 -
mitteln, wie Toluol, Xylole Benzotrichlorid» Benzächlorid,
ferner in einer Reihe von höheren Ketonen, Alkoholen und Estern und in vielen Derivaten des Cyclohexane. Ferner
besteht eine gewisse löslichkeit in Siliconölen» in verschiedenen metallorganischen Verbindungen, wie beispiels*=·
weise in Alkylainnhalogeniaen und in einigen anorganischen
Verbindungen, wie Zinntetrachlorid,, Titantetrachlorid und
Phosphoroxychlorid. Auch die Fraktionen mit Schmelsbereichen·
zwischen 80 und 110° C zeigen in vielen der oben erwähnten
Lösungsmitteln noch gute Löslichkeit. Wachse mit einem Schmelzpunkt
von 150° C sind nur noch in geringen Anteilen in perhalogenierten,
fluorreichen Alkanen, in einigen speziellen halogenhaltigen Aromaten und in gewissen Silicon- und HaIocarbonölen
löslich.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Wachse sind jedoch alle
bereits so niedermolekular, daß sie bei vermindertem Druck ' bzw. im vollen Vakuum bequem unzersetzt destilliert werden i
können.
Die erfindungsgemäß hergestellten Wachse finden vor allem·
als Zusätze auf dem Lack-, Schmierstoff- und Wachssektor Verwendung, wodurch die Eigenschaften dieser Produkte wesentlich
verbessert werden können» Die löslichen Fluorcarbonwachse
können außerdem als Sprays ssur Erreichung einer Wasser™ und ölabweisung und für Korrosionsschutzzwecke eingesetzt werden.
Die höherschmelzenden Fluorcarbonwachs© sind wertvolle Trockenschmiermittel
und Schmieradditive; vor allem dienen Abmischungen dieser Wachse mit anderen Kunststoffen t wie Polyacetalen,
Polypropylen, Polyamiden, Phenol- oder Epoxydharzen sur Herstellung von selbstschmierenden Lagern, Rollen* Zahnrädern,
Schnecken oder Schiebern und anderen stark reibungsbeanspruchten Apparateteilen. ■
Alle Fluorcarbonwachse sind wertvolle Hilfsmittel in der metallverarbeitenden
Industrie. Sie werden dort als Formtrennmittel und Tiefzieh-Hilfsmittel in steigendem Maße eingesetzt*
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-f-
In einen 2,5-üiter Hochdruckautoklaven aus den hochtemperaturbeständigen Werkstoff Tinidur-K® gibt man 1500 g Polytetrafluoräthylen
- hierbei handelt es sich um Abfälle einer Schälfolienproduktion - und verschließt den Autoklaven sorgfältig.
Durch Aufpressen von 100 atü Ng prüft man die Dichtigkeit der
Apparatur; dann entspannt man wieder und spült noch einige Zeit mit N2 durch. Nach dem Schließen aller Ventile wird die Heizung
eingeschaltet und der Autoklaveninhalt rasch auf eine Temperatur von 540° C gebracht. Man läßt diese Temperatur für 5 1/4 Stunden
auf das eingeschlossene Produkt einwirken. Es stellt sich im Laufe der Zelt ein Innendruck von 51 atü ein. Nach Ablauf der
Zelt beendet man den Versuch und läßt das Reaktlonsgefäö erkalten,
entspannt den Innendruck über eine auf - 80° C gekühlte
Kältefalle, löst dann die Yerschraubungen und entleert den
breiigen Inhalt direkt in einen auf -25 bis -30° C abgekühlten Hehrhals-Destillationskolben. Auf diesen setzt man eine mäßig
hohe, aber wirksame Füllkörperkolonne. Eine Siedekapillare, Sumpf- und Kopfthermometer, sowie ein absteigender Kühler mit
Spinne und Vorlagekolben vervollständigen die Apparatur. Vorgesorgt wurde ferner, daß zur gegebenen Zeit Vakuum an die
Apparatur angelegt und der Kühlmantel wahlweise gekühlt oder beheizt werden kann. Vor dem Anschluß an die Vakuumpumpe
installiert man die zuvor benutzte Kältefalle, die nun aber mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird. Man läßt langsam Inertgas
durch die Apparatur strömen, entfernt das Kältebad unter dem Destillationskolben und erwärmt langsam. Ein kleiner Teil
der Reaktionsprodukte gast jetzt aus und kondensiert sich in
der nachgeschalteten Kältefalle. Bis zu einer Kopftemperatur
von etwa 130° C geht bei Normaldruck dann eine Anzahl farbloser, bei Zimmertemperatur flüssig bleibender Fluorcarbonverbindungen
über. Sie werden in einer Vorlage gesammelt. Man erhöht nun die Kühlwassertemperatur auf 50° C und erhitzt
den Destillationskolben höher, wobei etwa bei Kopftemperaturen
von 130 - 180° C dann die ersten in der Vorlage festwerdenden Fluorcarbonwachse übergehen.
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Di© Destillation wird daraufhin im Vakuum fortgesetst,
wobei Jedoch suvor- der Sumpf auf ca. 40 - 50° C abgekühlt
und die Torlagen gewechselt werden müssen. Sobald dies geschehen,
legt man an di© Apparatur @ia Wasserstrahlvakuum von
1§-17amHgsn und nimmt über Stopf bei langsam an- . '
steigenden Sumpftemperaturen w®it©r® Fraktionen an Fluor«
carbonwachsen ab, wobei di© im Kühlmantel umlauf ©ad©
Flüssigkeit ssweckaäßigerweia© immer eine über dem Schmelzpunkt
der gerad© überdestilli@renden Wachefraktion liegende
Temperatur aufweisen sollο Da di® Kopftemperatur für gewöhnlich
ohn© nennenswerte Haltepunkt® stetig ©»steigt„ kann
Anzahl und Breite dar Fraktionen beliebig geschnitten werden»
Die einzelnen Wechsfraktionen können, falls erforderlich und
die Substanjssctoelzpunkt® noch sieht t»/es©ntlleh oberhalb
150° C liegen» nochmals aus g®@ign©t@n Lösungsmitteln
umkrlstallisiert werdeäe
In unserem Versueh wurdaa 14β4 g as Pyrolyseprodukte»
erhaltenj das sind 97,6 ^ yöb der Einsatsaeng©0 Durch di©
destillative AuferbtitiÄg wurde das FysOlysat In folgend®
Fraktionell
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Fraktion | Substanz | Siedebereich | Druck | Schmelzbereich innerhalb: |
Menge g f |
6,8 |
1 | gasförmige Pyrolyse- produkte |
unter 20° C | normal | 100 | .14,0 | |
2 | flüssige Pyrolyse produkte |
2O0C-I300C | normal | 210 | 1,8 | |
3 | Fluorcarbonwachs | 130-1750C | normal | 3O-5O°C | 27 | 6,0 |
4 | Fluorcarbonwachs | 65-120°C | 15-17 mm | 50-800C | 88 | 13,7 |
5 | Fluorcarbonwachs | 120-1600C | 15-17 mm | 9O-12O°C | 202 | 20,5 |
6 | Fluorcarbonwachs | 160-20O0C | 15-17 mm | 120-180°C | 299 | 10,2 |
7 | Fluorcarbonwachs | 200-2800C | 15-17 mm | 180-2200C | 150 | 7,5 |
8 | Fluorcarbonwachs | 280->300°C | 15-17 mm | 220-2600C | 110 | 17,8 |
9 | Fluorcarbonwachs | Rückstand |
• .. ·"·) · ι
* |
260>290°C | 260 |
-P-CD
■- 12 -
Beispiel 2;
Analog Beispiel 1 werden in den 2,5-ltr-Tinidur-K ^ -Autoklaven
1,4 kg eines grob-schuppenförmigen Polytetrafluoräthylenmaterials,
sowie es beispielsweise anfällt, wenn man fehlerhafte oder beim Sintern gerissene Formkörper (Ausschußware) in einem Brecher
oder einer Schneidmühle zerkleinert, eingefüllt. Nach einer Dichtigkeitsprüfung und einer sorgfältigen Spülung der Apparatur
mit N2 wird der Autoklav auf 495° C aufgeheizt und für
8 1/4 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Im Verlaufe der Reaktion baut sich im Pyrolyseraum ein Druck von 36 atu auf.
Ist später der Autoklav wieder abgekühlt, wird entspannt und entleert, wie in Beispiel 1.
Die Auftrennung des Rohpyrolysats wird ebenfalls wieder
destillativ vorgenommen.
In diesem Versuch wurden 1400 g Polytetrafluoräthylen eingesetzt
und insgesamt 1347 g an Pyrolyseprodukte! gesammelt. Hieraus errechnet sich eine Ausbeute von 96,2 ^.
109853/1 574 -13 -
Die destlllative Auftrennung führte zu folgenden Fluorcarbonwachsen:
O CD OO
cn .r-
Fraktion | Substanz | Siedebereich | • | Druck | Schmelzbereich Innerhalb |
Menge g * |
4 |
1 | gasförmige Pyrolyse produkte |
unter 20°C | normal | 55 | 9 | ||
2 | flüssige Pyrolyse- produktei |
20-13O0C | normal | 120 | 10 | ||
3 | Fluorcarbonwachs | 6O-15O°C | 15-17 mm | 60-120°C | 137 | 26 | |
4 | Fluorcarbonwachs | 15O-2OO°C | IS^n mm | 120-1800C | 350 | 26,5 | |
5 | Fluorcarbonwachs | 2OO-3OO°C | 15-17 mm | 200-240°C | 356 | 24 | |
6 | Fluorcarbonwachs | >300°C | 15-17 mm | 240-2800C | 325 | ||
1 343 |
Beispiel 3s
In den bereite in Beispiel 1 zur Anwendung gekommenen und dort beschriebenen Autoklaven gibt man 1500 g Polytetrafluoräthylen
in Form von Stanssabfallen und Drehspänen,
wie sie für gewöhnlich an Polytetrafluoräthylen-verarbeitenden
Maschinen anfallen, verschließt dann das Gefäß, spült mit Np durch und beschließt die Vorbereitungen mit
einer Druckprobe bei 100 atü. Nun gibt man die volle Heizleistung auf den Autoklaven und bringt dessen Innentemperatur
rasch auf 57O0C. Im Reaktionsgefäß stellt sich nach und
nach ein Druck von 58 atü ein. Nach 2 Stunden Reaktionszeit beendet man den Versuch durch Abschalten der Heizung und läßt
Autoklav nebst Inhalt erkalten. Den restlichen Gasdruck entspannt man über einen gekühlten Abscheider» öffnet dann das
Reaktionsgefäß und führt seinen Inhalt in einen Destillationskolben
über. Zur Auftrennung d@s Wachsrohgemisches ■
verfährt man wie in Beispiel 1 ausführlich b@schri.eben.
Die Auswaage der gesammelten Pyrolyseprodukte ergab 1490 g,
das sind 9913 % des ursprünglich eingesetzten Materials.
Durch die fraktionierte Destillation wurde folgend® Auftrennung d@s Rohpyrol^aata erreichtι
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Fraktion | Substanz | Siedebereich | Druck | Schmelzbereich innerhalb |
Menge g * |
1S,4 |
1 | gasförmige Reak tionsprodukte |
<20°C | normal | 200 | 27,1 | |
2 | flüssige Reaktions produkte |
20-13O0C | normal | 405 | 4,7 | |
3 | Fluorcarbonvachs | 50-100°C | 15-17 mm | 4O-6O°C | 70 | 14i7 • |
4 | Fluorcarbonvachs | 100-16O0C | 15-17 mm | 6O-12O°C | 218 | 14.2 |
5 | Fluorcarbonvachs | 160-21O0C | 15-17 mm | 120-1800C | 212 | 18,1 |
6 | Fluorcarbonvachs | 210-30O0C | 15-17 mm | 18O-24O°C | 269 | 7.5 |
7 | Fluorcarbonvachs | >300°C | 15-17 mm | 240-2800C | 111 |
In ein DruckTOfes5 aus 1 4A
lichter ¥oit@g also ®©sit alt ®in®m
rund 600 cn (MuBeK5Qr Bur
eines Misehpol^sereap ä,®.© su ι
äiliylea und sum Vtutlieh©
besteht. Ha» s@M©bt <ä®e
$ au®
00 a'tl) *5r
spült
ad*
dl© Beiter tob 4
verfolgen, wi® sl©fe
aufbaut, lach Ablauf
eiskalten, dabüi g©fet
Jötst entspannt aasa ein©
geklfiiite Kältefalle ο Sf£n@t dea 7®
briiiig®» Inhalt 300 Ml T©lu@lp da©
mirde, Man schüttelt
M®ia@a©t©r" IiSt aiefe.
I©it läSt aas da©
19 ©ti
^ ®ia@ auf =>
80® C
fügt su de®
ait SSethaael/CO9 ,gektthl-
ausbeute von 296 g9d<.se 98ρ6 jS d©!5 fte©ri©0 B®¥@a
im Abscheider kondensiert© j,
gungen gasfönalge Substanz©»
Das in Toluol aufgenommenes
einen senkrecht angeordneten Li Querschnitt -unter ständiger Erg
ToIüoIs und unter Nachschaltung ten Kältefalle mit dem Lös«
Als erstes Produkt geht ©in fangkolben ia swei Schichten
ober©, flüssige Fluorcarbonwachs© die
im Scheidetriehter. Ansetoli©©@aä gehea mit i©a ToluoldKmpfen
weiter® Anteile an tig, die sich ia !teiler aia s©:
1 0 © 8 5 3 / 1 5 7
- yf- : -■■■.■■
Niederschläge festsetzen Und durch nachlaufendes Toluol
in den Auffangkolben gespült werden. Sobald vom 1.Torlagwechsel
an weitere 500 ml Destillat übergangen sind,
wechselt man die Torlage erneut, trennt die feinteiligen
Wachspartikel vom Toluol ab und gibt letzteres wieder in
den Destillationskolben zurück. Diese Operation wiederholt
man von nun an alle 1000 ml; solange bis nur mehr geringfügige Mengen an Wachs mitübergehen. Nun destilliert man
alles Toluol ab und wiederholt den gangen Torgang nochmals mit Cyclohexanon oder Cyclohexanol als lösungsmittel, wobei
weitere, im Bereich von 120 - 160° C schmelzende Fluorcarbonwachse
übergetrieben werden. Der nunmehr verbleibende Rückstand wird durch Destillation oder Sublimation im Takuum
gereinigt. Die Fluorcarbonwachse werden nach bekannten Methoden von den anhaftenden Lösungsmittelreeten befreit und
getrocknet.
Eine Fraktionierung des azeotrop Übergangenen, flüssig
gebliebenen Substanzgemisches (29 g) lieferte neben 20 g flüssigbleibenden Fluorcarbonverbindungen nochmale 2 niedrig
schmelzende Wachefraktionen.
Aus dem Fyrolysat konnten letztlich also folgende Beetandteile
in nachstehenden Mengen isoliert werden!
- 18 -
109,8 5 3/157
Fraktion
Substans
1 2
gasföraige Anteile
issigblerbende Anteil«
sc^ielaead im
T-Bereich, van
T-Bereich, van
Isoliert auss
Bestillatioai
12 11
B e i s P i e 1 5t ^J
Ein Beweis für die Wirksamkeit der erflndungsgemäi
Anwendung kommenden Katalysatoren, welche die Bile
niedermolekularer Fluorcarbonwachse beschleunigen und
günstigen, sei in diesem und dem folgenden Beispiel gegebe»* Es wurden in dem in Beispiel 4 näher, beschriebenen 7 4A»
Druckrohr nacheinander jeweils 350 g. Polytetrafluorethylen
(Abfälle Ton ramextrudierten Stäben mit 13 mm 0) tikp-5 Stuades
einer Temperatur von 505° C ausgeeetst· Einmal ohne jeglichen
ZueatB (Tersuch A) und-einmal mit eine» Zusats τ« 1 fs (■ ü,5 g!
Kaliumnitrat als Reaktionsbeschleuniger (Tersuch B)0 Ber unterschiedliche Abbaugrad beider Proben tritt nacli
der Rohpyrclysate gaas deutlioh-tu Tagos
Einwaage! jeweils 350 g
■ - 20 -
109 85 3/157
Zeit | Katalysator |
max.
Druck |
Ausbeute | Fluorcarbonwachs schmelzend in einem T-Bereich von |
6,45
9,12 7,94 |
40-100 g # |
5,6 10,3 6,2 |
100-200 |
17,9
15 14,7 |
2QO-25O g % |
O 23,8 27,1 |
250-290 g * |
67,8 39,0 41,2 |
|
(Std.) | <*> | (atü) | (*) | flüssig g > |
19 35 21 |
61 51 50 |
O 81 92 |
231 133 140 |
||||||
5
5 |
1 |
30
46 43 |
97,4
97,2 97,1 |
22 31 27 |
||||||||||
Versuch | ||||||||||||||
Versuch A
Versuch B Versuch C |
In einer anschließend durchgeführten Versuchsreihe wurde
ermittelt, welche Reaktionszelt nötig ist, um bei gleichen
Temperaturbedingungen nun auch katalyeatorfrei tu einem
Rohwachsgemisch au kommen» das eine dem Versuch B entsprechende Zusammensetzung aufweist. Ein solches Pyrolysat wird
ohne dieser 1-prozentigen Katalysatorzugabe erst nach mehr als 10 Stunden Verweilzeit, also nach einer mehr al» doppelt
so langen Pyrolysedauer erhalten (Versuch C).
Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit eines Katalysators bei
verschiedenen Zumlachungsverhältnissen* i
In gleicher Weise, wie im vorherigen Beispiel beschrieben,
werden 350 g Polytetrafluoräthylenpulver - entnommen einer Fehlcharge - zunächst einmal ohne jeglichen Zusatz im V 4A-Druckrohr für 8 Stunden einer Temperatur von 460° C ausgesetzt.
Nach dem Erkalten der Apparatur wird der Druck entspannt, das Gefäß entleert und eine destillative Auftrennung des erhaltenen
Rohwachses vorgenommen. Die Ergebnisse siehe unter Versuch D
in nachstehender Tabelle.
Im nächsten Versuch werden den 350 g Polytetrafluoräthylen-Pulver zuvor 3»5 g (« .1 £) eines Katalysators, bestehend aus
einer Mischung von 40 Ji Natriumnitrit, NaNO-, und 60 % Kaliumnitrat, KNO,, zugesetzt und beides gut miteinander vermischt. f
Das so präparierte Polytetrafluoräthylen wird nun ebenfalls la geschlossenen Druckgefäß θ Stunden lang auf eine Temperatur
von 480° C erhitzt. Es stellt sich ein Innendruck von 46 attt
ein. Ist der Versuch beendet, läßt man abkühlen, entspannt,
entleert und arbeitet das Rohpyrolysat destillativ auf. Die
Zusammensetzung dieses Pyrolysate siehe in nachstehender
Tabelle unter Versuch E.
In einem weiteren Ansatz pyrolysiert man unter den gleichen
Bedingungen, also bei 460° C und für 8 Stunden ein Polytetraf luoraVthylen-Pulvar, den 7 g (■ 2 %) obiger Salzoischung auge*
settt wurden. Dieser Ansatz, analog Versuch D und E aufgearbei-
10985-3/157 4 . - 22 -
tet, weist folgende, Ln der Tabelle nit fersuch F bezeichnet«
Zusammensetzung auf.
Ein Vergleich der unter gleichen Bedingungen durchgeführten
Versuche D, £, F eelgt deutlich den.di® Bildung niedermolekularer Wachse begünstigenden Einfluß der ©rfindungsgemäa
benuteten Katalysatoren sowie auch deren sich Terstffirkend®
Wirkung mit steigender Eonsentratios,
Einwaage ι 350 g Pyrolysedauer ι θ Stunden
Pyrolysetemperaturι 480® C
109853/1574
• 23 -
co cn co
Versuch | Katalysator | * | Druck | Ausbeute | Flüssigprodukte | > |
Fluorcarbonwachs
schmelzend im Temperaturbereich von |
2,3 3,5 27 |
100-200
g * |
14
28 30 |
200-260
g * |
10,5
25 17,5 |
260-300
g * |
70 34 5i3 |
g |
0
1 2 |
a tu | * | g |
2
7 16 |
30-100
g * |
48
95 102 |
36
83 60 |
238
116 18 |
|||||
Versuch D
Versuch E Versuch F |
0
3,5 7 |
22-34
46 55 |
97,6
96,8 98,0 |
7
24 55 |
8 12 93 |
Beispiel 7:
700 g eines noch recht hochmolekularen Fluorcarbonwachses
mit einem Schmelzbereich von 323 - 326° C werden in einen 1-1tr.-Autoklaven aus Sicomal ^ mit eingezogenem Nickeleinsatz
eingefüllt. Man verschließt, dichtet und heizt den Autoklaven rasch.auf 56O0C auf und behält diese Temperatur
1 Stunde lang bei. Dann schaltet man die Heizung ab und kühlt den Autoklaven mittels einer Preßluft-Dusche herunter.
Der maximale Druck während des Versuches betrug 52 atÜ.
Man entspannt vorzeitig und spült bis zum völligen Erkalten
mit Stickstoff; dann öffnet und entleert man den Autoklaven.
Mit dem erhaltenen krümeligen Produkt fällt man nun die Hülse eines größeren Soxhlet-Extrators und extrahiert das Rohwache
2 Tage lang mit Frigerr^ 113 (Trifluor-trichloräthan). Dann
läßt man erkalten und über Nacht stehen und trennt anderntags das aus der Lösung sich in schönen Kristallen abgeschiedene ,-Produkt
ab (Fraktion 1). Zu der abgetrennten klaren TrifluortrichloräthanlÖBung
gibt man nun in etwa die gleiche Volumenmenge Toluol und vermischt beide Flüssigkeiten innig.
Es scheidet sich dabei wiederum ein weißer mikrokristalliner Niederschlag ab (Fraktion 2). Auch diesen trennt man wieder ab
und engt dann die Lösung wieder ein, indem man über eine 75 cm hohe Füllkörperkolonne das Frigenvo/ 113 langsam abdestilliert.
Sobald die Kopftemperatur über den Siedepunkt des Frigens
hinaus weiter ansteigt, unterbricht man und destilliert nun die im Sumpf verbliebene wachshaltige Toluollösung über einen
senkrecht angeordneten Liebigkühler ab. Die mitflüchtiggehenden Fluorcarbonwachse scheiden sich im Kühler sofort wieder aus
und werden vom Toluol in die gekühlte Vorlage gespült. Man wechselt die Vorlage des öfteren und gibt das vom Wachs abgetrennte
Toluol sogleich wieder in den Destillationskolben zurück, solange bis kaum mehr ein Festprodukt in die Vorlage
gelangt. Die solcherweise erhaltenen Fluorcarbonwachsfraktionen werden in bekannter Weise getrocknet und von Lösungsmittelresten
befreit. (Fraktionen 3-6)
Der Rückstand in der Soxhlet-Hülse wird getrocknet, gewogen und
dann nochmal einen Tag lang mit Tetrafluordibromäthan oder Hexafluordibrompropan
extrahiert. Aus dieser Operation resultiert
10985 3/1574
die Fraktion 8* Das nunmehr zurückbleibende Wachs kann, falle
es erforderlich, noch destillativ weiteraufgetrennt werden.
(Fraktion 9)
(Fraktion 9)
Das Rohwachsgemisch konnte durch diesen Trennungsgang in
Fraktionen mit folgenden Schmelzbereichen aufgetrennt werden.
Fraktionen mit folgenden Schmelzbereichen aufgetrennt werden.
Einwaage in die Soxhlet-Hülsei 504 g. -r-'
Fraktion | Substanz | Schmelzbereich | Menge | 7,6 |
Ä # v.E. | 8,4 | |||
1 | Fluorcarbonwachs | 150 - 1600C | 53 | 2 |
2 | Fluorcarbonwachs | 100 - 1150C | 59 | 5 |
3 | Fluorcarbonwachs | 55 - 65 | H | 3 |
4 | Fluorcarbonwachs | 65 - 75 | 35 | 3,8 |
5 | Fluorcarbonwachs | 75 - 90 | 21 | 4,1 |
6 | Fluorcarbonwachs | 90-100 | 27 | 4,5 |
7 | Fluorcarbonwachs | 110 - -130 | 29 | 9 |
8 | Fluorcarbonwachs | 160 - 180 | 31 | 19 |
9 . | Fluorcarbonwachs | 200 - 240 | 64 | |
10 | Fluorcarbonwachs | 240 - 290 | 133 |
Reste der flüssigen Spaltprodukte und ein gewisser Teil der
gut löslichen, niederschmelzenden Fluorcarbonwachse gehen
verlustig, da sie immer wieder mit dem Lösungsmittel flüchtig gehen und sich sogleich darin wieder lösen. Diese Verluste kann man vermelden, wenn man die verwendeten Lösungsmittel ständig im Kreislauf führt, also immer nur bereits mit' entsprechenden Fluorcarbonwachsen gesättigte Lösungsmittel einsetzt.
gut löslichen, niederschmelzenden Fluorcarbonwachse gehen
verlustig, da sie immer wieder mit dem Lösungsmittel flüchtig gehen und sich sogleich darin wieder lösen. Diese Verluste kann man vermelden, wenn man die verwendeten Lösungsmittel ständig im Kreislauf führt, also immer nur bereits mit' entsprechenden Fluorcarbonwachsen gesättigte Lösungsmittel einsetzt.
ist ein "Cr-Ho-Stahl vom Typ 910
109 8
51%
Claims (3)
1.) Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen Fluorcarbonwachsen durch thermische Spaltung von PolytetrafluorSthylen
oder Mischpolymerisaten von Tetrafluoräthylen mit höheren Perfluorolefinen bei erhöhten
Temperaturen und Drucken, dadurch gekennzeichnet, dad man die Pyrolyse bei Temperaturen im Bereich von 350 700°
C und Partialdrucken der Zerset^ungsprodukte von 5-100 atti und gegebenenfalls in Anwesenheit eines
inerten Gases sowie gegebenenfalls in Anwesenheit von 0,1-5 Gewichts^, bezogen auf das eingesetzte Polymere,
an Stickoxyden, Schwefeloxyden sowie Sulfuryl-, Nitrosyl-, Nitroso- und Thionylverbindungen öder von Verbindungen,
aus denen die vorgenannten Verbindungen unter den Pyrolyse-■hedindungen
entstehen, durchführt«
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse vorzugsweise swiiehen 450 ->
600° C durchgeführt wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 und Z, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pyrolyse bei Partialdrucken der Zersetzungsprodukte von vorzugsweise 15 - 60 atü durchgeführt wird.
10985 3/1574
Priority Applications (18)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702031046 DE2031046C3 (de) | 1970-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen | |
CA115,066A CA958148A (en) | 1970-06-24 | 1971-06-08 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
NL717108418A NL147745B (nl) | 1970-06-24 | 1971-06-18 | Werkwijze voor het bereiden van fluorkoolstofwassoorten. |
CH903571A CH550832A (de) | 1970-06-24 | 1971-06-21 | Verfahren zur herstellung von fluorcarbonwachsen. |
ZA714056A ZA714056B (en) | 1970-06-24 | 1971-06-21 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
CS462071A CS156514B2 (de) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | |
SE7108105A SE383156B (sv) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | Forfarande for framstellning av fluorkarbonvaxer genom termisk spjelkning av polytetrafluoreten eller sampolymerisat av tetrafluoreten |
YU1935/71A YU33912B (en) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | Process for preparing fluorocarboxylic waxes by means by means of thermal dissociation of polytetrafluoro ethylene or copolymerizates of tetrafluoro ethylene and perfluoro olefines at increased temparature and pressures |
BE768851A BE768851A (fr) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | Procede d'obtention de cires fluorocarbonees |
AT546771A AT306687B (de) | 1970-06-24 | 1971-06-23 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen |
SU1673908A SU446972A1 (ru) | 1971-06-23 | Способ получени фтороуглеродных восков | |
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JP46044911A JPS5015506B1 (de) | 1970-06-24 | 1971-06-23 | |
DK308871AA DK128683B (da) | 1970-06-24 | 1971-06-23 | Fremgangsmåde til fremstilling af et fluorcarbonvoks. |
GB2960071A GB1357380A (en) | 1970-06-24 | 1971-06-24 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
NLAANVRAGE7209861,A NL168526C (nl) | 1970-06-24 | 1972-07-17 | Werkwijze voor de bereiding van fluorkoolstofwassoorten . |
AT630372A AT316495B (de) | 1970-06-24 | 1972-07-21 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen |
US05/561,230 US4076760A (en) | 1970-06-24 | 1975-03-24 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702031046 DE2031046C3 (de) | 1970-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen |
Publications (3)
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---|---|
DE2031046A1 true DE2031046A1 (de) | 1971-12-30 |
DE2031046B2 DE2031046B2 (de) | 1976-08-19 |
DE2031046C3 DE2031046C3 (de) | 1977-04-07 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5015506B1 (de) | 1975-06-05 |
CS156514B2 (de) | 1974-07-24 |
SU446972A3 (ru) | 1974-10-15 |
FR2096461A1 (de) | 1972-02-18 |
SE383156B (sv) | 1976-03-01 |
CH550832A (de) | 1974-06-28 |
NL7108418A (de) | 1971-12-28 |
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DK128683B (da) | 1974-06-17 |
DE2031046B2 (de) | 1976-08-19 |
NL147745B (nl) | 1975-11-17 |
FR2096461B1 (de) | 1975-08-22 |
GB1357380A (en) | 1974-06-19 |
YU163571A (en) | 1977-12-31 |
CA958148A (en) | 1974-11-19 |
ZA714056B (en) | 1972-02-23 |
YU33912B (en) | 1978-06-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |