DE2031046B2 - Verfahren zur herstellung von fluorcarbonwachsen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fluorcarbonwachsenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/50—Partial depolymerisation
Description
30
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren von niedermolekularen, bei 30 bis 2800C schmelzenden
Fluorcarbonwachsen durch thermische Spaltung von Poiytetrafluoräthylen oder Mischpolymerisaten von
Tetrafluoräthylen mit höheren Perfluorolefinen bei Temperaturen von 350 bis 700° C, gegebenenfalls in
Anwesenheit von inerten Gasen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Pyrolyse bei einem
Gesamtdruck von 5 bis 100 atü, gegebenenfalls in Anwesenheit von 0,1 bis 5Gew.-%, bezogen auf das
eingesetzte Polymere, an Stickoxyden, Schwefeloxyden sowie Sulfuryl-, Nitrosyl-, Nitroso- und Thionylverbindungen
oder von Verbindungen, aus denen die vorgenannten Verbindungen unter den Pyrolysebedingungen
entstehen, durchführt.
Aue, der US-Patentschrift 24 96 978 ist bekannt, daß
man durch mehrstündige Wärmebehandlung von reinem Poiytetrafluoräthylen bei Normaldruck und bei
Temperaturen um 450 bis 500° C ein relativ hochmolekulares, zwischen 32P und 327°C schmelzendes, sprödes
Poiytetrafluoräthylen-Wachs erhalten kann. Bei dieser Pyrolyse werden jedoch nur ~60% des eingesetzten
Polytetrafluoräthylens als Wachs gewonnen; ~4O°/o des wertvollen Ausgangsproduktes gehen als sehr niedermolekulare
Bruchstücke (C2 F4; C3 F6; cyclo C4 F»)
flüchtig und dem Prozeß verloren.
Zu einem ähnlich hochmolekularen, unlöslichen Fluorcarbonwachs mit einem Schmelzpunkt über
300° C, jedoch mit wesentlich besseren Ausbeuten gelangt man durch Pyrolyse von Poiytetrafluoräthylen
bei 400-500° C in einer Salzschmelze, die eine bessere Wärmeübertragung ermöglicht und gleichzeitig eine
nicht unerhebliche Beschleunigung der Pyrolyse bewirken kann (DT-PS 10 49 099).
Sublimierbare, etwas tiefer schmelzende, aber immer noch unlösliche Fluorcarbonwachse erhält man —
ebenfalls in ganz schlechter Ausbeute (10-20%) — nach der britischen Patentschrift 10 74 768, wenn man
Polytetrafluorethylen vollständig cracht und aus den abziehenden Spaltprodukten die leichtkondensierbaren
Wachse abtrennt Weitaus der größte Teil der Spaltprodukte sind Cr bis C4-Verbindungen. Ein nicht
unbeträchlicher Pyrolyserückstand aus reinem Kohlenstoff
bleibt zurück. Der Patentschrift ist weiterhin zu entnehmen, daß durch geeignete Vorwahl des Druckes
das Molgewicht der entstehenden Sublimatwachse in gewissen Grenzen variiert und reguliert werden kann.
So erhält man bei Atmosphärendruck ein Fluorcarbonwachs mit einem Schmelzbereich von 270-278° C; bei
Vorgabe eines Unterdruckes von 5-100 mm Hg lassen sich bei sonst gleichen Bedingungen Fluorcarbonwachse
mit einem um 500C niedriger liegenden Schmelzbereich herstellen. Unterdruck begünstigt also die Bildung
niedermolekularer Abbauprodukte. Dies bestätigt sich auch bei der thermischen Zersetzung von Poiytetrafluoräthylen
im Hochvakuum.
Den Literaturstellen zufolge tritt eine nahezu quantitative Rückspaltung zu monomerem Tetrafluoräthylen
ein (M s d ο r s k y, V. E. H a r t, S. S t r a u s,
V.A.Sedlak, ].Res.NBS51 327-333, R. E. Florin, LA-WaIl, J. D. M i c h a e 1 s e η, J. Res. NBS 56, 27.
J. C. Siegle, LT. Muus, Tung-Po-Lin, H. A. L a r s e η, I. Polymer Sei. Vol. 2,391 - 404).
Auf Grund dieser Ergebnisse war zu erwarten, daß eine Herstellung noch niedermolekularerer, noch tiefer
schmelzender und in Lösungsmitteln löslicher Fluorcarbonwachse, wenn überhaupt auf pyrolytischem Wege,
dann sicher nur im Unterdruckbereich, nahe dem vollen Vakuum, unter ganz speziellen Bedingungen und
vermutlich mit nur geringer Ausbeute möglich wäre.
Überraschenderweise wurde nun, entgegen jeder Voraussicht, gefunden, daß man solche nur aus
Kohlenstoff- und Fluoratomen formierten niedermolekularen, bei 30-280° C, vorzugsweise 40-200° C
schmelzenden und teilweise in Lösungsmitteln löslichen Fluorcarbonwachse relativ leicht und mit hohen
Ausbeuten erhalten kann, wenn man die Pyrolyse des Polytetrafluoräthylens bei sowohl erhöhter Temperatur
als auch erhöhtem Druck durchführt.
Die Pyrolyse kann innerhalb eines weiten Temperaturbereiches, praktisch zwischen 350 und 700° C,
vorgenommen werden. Um jedoch einerseits zu lange Reaktionszeiten, andererseits das verstärkte Auftreten
unerwünschter Nebenprodukte zu vermeiden, hat es sich im Hinblick auf eine optimale Ausbeute und auf eine
produktiv wirtschaftliche Fahrweise als zweckmäßig erwiesen, die Pyrolyse zwischen 450 bis 600°C
vorzunehmen.
Die Aufheizzeit ist wohl individuell verschieden, weil sie sowohl von der Kapazität des Reaktionsgefäßes wie
von der Leistung der Heizelemente abhängig ist. Die Reaktionszeit hingegen, d.h. diejenige Zeit, die verstreicht,
bis sich auf der Höhe der vorgegebenen Pyrolysetemperatur der erfindungsgemäß erforderliche
Druck, der sich aus den Partialdrucken aller Spaltprodukte zusammensetzt, eingestellt hat, beträgt je nach
Temperatur durchschnittlich 0,5 bis 20 Stunden, vorzugsweise 1 bis 10 Stunden.
Als wirtschaftlich tragbare Pyrolysezeiten kann eine Versuchsdauer von etwa 2 bis 8 Stunden verstanden
werden. Vorzugsweise für diese Zeitbereiche gelten die zuvor gemachten eingeschränkten Temperaturbereichsangaben
von 450 - 600° C.
Man kann natürlich durch eine erhebliche Verlängerung der Pyrolysezeit (auf 10 bis 20 Stunden und mehr)
auch schon bei wesentl'ch tieferen Pyrolysetemperatu-
■en zu vergleichbaren, adäquaten Ergebnissen kommen,
ahne aber in wirtschaftlicher Hinsicht etwas dabei
gewonnen zu haben, ebenso wie auch umgekehrt eine im Hinblick auf die zu erreichenden Zeitverkürzungen
beabsichtigte Anwendung allzu hoher Pyrolysetemperaturen wegen der im Verhältnis dazu dann viel zu
langen Aufheiz- und Abkühlperioden keine entscheidenden Vorteile mehr bringt, es sei denn vielleicht noch
bei kontinuierlich betriebenen Anlagen.
Zur Durchführung der Pyrolyse können Druckgefäße beliebiger Konstruktion verwendet werden, sofern sie für die erfindungsgemäß erforderlichen Druck- und
Temperaturbereiche ausgelegt und zugelassen sind und die Zusatzeinrichtung die gewünschte Heizleistung
erbringen. Beispielsweise kann in Hochdruckautoklaven, Bombenrohren und Röhrenautoklaven gearbeitet
werden. Als Materialien empfehlen sich hochtemperaturbeständige Legierungen. Auch kontinuierlich arbeitende
Apparaturen, deren Konstruktion einen Druckaufbau in der erforderlichen Höhe zulassen, können mit
Erfolg eingesetzt werden. Neben den üblichen Druck- und Temperaturmeßgeräten und -anzeigen empfiehlt
sich der Gebrauch einer automatischen Steuerung bzw. Programmierung des Temperaturverlaufes. Die Wärme
soll möglichst großflächig, am besten allseitig, auf das Druckgefäß übertragen werden.
Des weiteren empfiehlt es sich, wegen des zu erwartenden starken Druckanstieges das Druckgefäß
aus Sicherheitsgründen nur mit einer begrenzten Menge Polytetrafluoräthylen zu beschicken.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart des Verfahrens beträgt das Füllvolumen ca. 30-40% vom
Gesamtvolumen; jedoch sind jederzeit auch andere Füllverhältnisse anwendbar.
Nach dem Spülen des mit kompakten Polytetrafluoräthylen
gefüllten Druckgefäßes mit Stickstoff oder einem anderen inerten Gas wird das Gefäß dicht
verschlossen und mit dem Aufheizen begonnen. Mit steigender Temperatur und fortschreitender Zeit baut
sich ein aus dem Partialdruck des zum Spülen verwendeten inerten Gases und aus den Partialdrücken
der entstehenden Spaltprodukte zusammensetzender Gesamtdruck auf. Der von den Spaltprodukten
herrührende Partialdruck steht dabei in einer direkten Relation zum gerade vorhandenen Abbaugrad des
Polymeren und gibt dadurch die Möglichkeit, die Pyrolyse nach dem Druckverlauf zu steuern.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können somit je nach Wunsch und Bedarf sowohl
höhermolekulare (ca. 30 000 bis > 100 000) wie auch niedermolekulare (ca. 300 bis 10 000) Fluorcarbonwachse
und gegebenenfalls auch zwischen diesen beiden liegende Wachstypen (ca. 10 000 bis 30 000) hergestellt
werden.
Unter diesen Bedingungen icann im Verlauf der
Pyrolyse ein Gesamtdruck zwischen 5 und 100 atü aufgebaut werden, wobei jedoch zum Zwecke der
Wachsherstellung ein Druck von vorzugsweise 15 - 60 atü als ausreichend angesehen werden kann.
Stoppt man die Pyrolyse zu einem Zeitpunkt, wo der Gesamtdruck noch niedrig ist — beispielsweise bei
10 — 30 atü —,dann entstehen vorwiegend Fluorcarbonwachse,
die vornehmlich im Bereich zwischen 150 und 300°C schmelzen; beendet man die Reaktion dagegen
erst, nachdem sich ein Gesamtdruck von 30 —60 atü oder mehr aufgebaut hat, erhält man in vermehrtem
Maße niedrigschmelzende, bereits lösliche Fluorcarbonwachse. Vereleichsversuche zur Pyrolyse von Polytetrafluoräthylen-Abfälle bei einerseits konstanter Pyrolysezeit und variabler Reaktionstemperatur (Versuche A bis
C — s. Tabelle 1) und andererseits konstanter Temperatur und variablen Reaktionszeiten (Versuche D
bis G — s. Tabelle 2) zeigen, entgegen der Aussage der GB-PS 10 74 768, daß mit zunehmendem Reaktionsdruck die Ausbeuten an niedermolekularen und zugleich
niederschmelzenden Polytetrafluoräthylen-Wachsen stark zunehmen.
Zur Beendigung der Pyrolyse setzt man nach Ablauf der erforderlichen Reaktionszeit die Heizelemente
außer Betrieb und läßt anschließend Gefäß und Inhalt erkalten, wobei der Druck im Reaktionsgefäß wieder
auf wenige Atmosphären zurückgeht Man kann jedoch auch — was beispielsweise bei einer kontinuierlichen
Arbeitsweise zweckmäßig ist — bereits bei noch relativ hohen Temperaturen gegen Normaldruck entspannen
und die Spaltprodukte in geeigneten mehrstufigen Kühlsystemen kondensieren. Bei einer abgewandelten
Art des Verfahrens kann schon vor Beginn der Pyrolyse dem Reaktionsgefäß ein bestimmter Druck mit Hilfe
eines inerten Fremdgases, beispielsweise Stickstoff oder Argon bzw. eines dem gasförmigen Pyrolyseprodukten
artverwandten Gases wie Tetrafluormethan, Hexafluoräthan eto, aufgegeben werden.
Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich generell alle höhermolekularen
Fiuorcarbonverbindungen, wie beispielsweise das reine Polytetrafluoräthylen und seine Mischpolymeren mit
anderen Perfluorolefinen (Molgewicht 0,5 bis 7 Mio), ferner die hochmolekularen Polytetrafluoräthylen-Wachse
mit einem Schmelzbereich um und über 300° C (Molgewicht -10 000 bis
> 100 000), ebenso wie die bereits sublimationsfähigen Fluorcarbon-Wachse vom
Schmelzbereich 220 bis 280° C (Molgewicht 1000 bis ~ 10 000). Soweit es sich um reines Polytetrafluoräthylen
handelt, können auch die bei dessen Produktion und Verarbeitung anfallenden und nicht weiterverarbeitbaren
Abfälle eingesetzt werden, beispielsweise Fehlchargen, verschmutzte Partien und Abfälle der spanabhebenden
und extrudierenden Verarbeitungsbetriebe sowie mißlungene und gerissene Formkörper aus der
Preß-Sinter-Verarbeitung.
Im allgemeinen werden dem zur Pyrolyse bestimmten Material keine weiteren Zusätze beigegeben. Es wurde
jedoch gefunden, daß geringe Mengen — 0,1-5, vorzugsweise 0,5 - 2 Gew.-% — an Stickoxyden,
Schwefeloxyden sowie Nitrosyl-, Nitroso-, Thionyl- und Sulfurylverbindungen bzw. an Substanzen, die vorgenannte
Verbindungen unter den Pyrolysebedingungen in Freiheit setzen, wie beispielsweise Amidosulfonsäure,
Kaliumnitrit und Silbernitrat, die Spaltung der hochmolekularen Fiuorcarbonverbindungen beschleunigen, was
in verkürzten Pyrolysezeiten, erniedrigten Pyrolysetemperaturen oder größeren Anteilen an niedermolekularen
Wachsen zum Ausdruck kommt.
Da im geschlossenen System pyrolysiert wird, treten kaum Substanzverluste auf. Beim Entspannen des
erkaltenden Druckgefäßes entweichen zunächst die gasförmigen Pyrolyseprodukte, vor allem die niedrigsiedenden
C2- bis C4-Fluoralkane und -alkene und
verschiedene andere, nicht näher identifizierte niedermolekulare Verbindungen. Ihr Anteil am Reaktionsprodukt
beträgt im Mittel 3 bis 5%, höchstens jedoch 10%.
Nach öffnen des Gefäßes fällt dann eine — je nach
Versuchsbedingungen — cremeartig-schmierige oder bröckelig-feste, weißlichgelbe bis honigbraune Masse
an, die 90 bis 98% des eingesetzten Ausgangsstoffes
ausmacht Kohlebildung, wie sie in der britischen Patentschrift 10 74 768 beschrieben wird, tritt bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf.
Das auf diese Weise hergestellte Rohwachs besteht aus vorwiegend festen, gut kristallisierten Fluorcarbonverbindungen.
Die bisweilen cremeartige Konsistenz des Rohproduktes beruht auf geringen Anteilen an bereits flüssigen
Fluorcarbonverbmdungea
Aber auch die festen und kristallisierten Fluorcarbonwachse selbst sind ihrer ganzen Entstehung zufolge
nicht einheitlich, sondern stellen ein nach statistischen Prinzipien entstandenes Gemisch verschieden langer
Kettenbruchstücke der ehedem hochmolekularen PoIytetrafluoräthyleiunoleküle dar, sind also Mischungen
von Fluorcarbonverbindungen mit unterschiedlichen Molekulargewichten, unterschiedlichen Schmelzpunkten und unterschiedlichen LöslichLeiten. Um dieses
Rohwachs für die verschiedenen Verwendungszwecke sinnvoll einsetzen zu können, empfiehlt sich eine
Auftrennung desselben in Fraktionen von möglichst engen Schmelzbereichen.
Eine solche Auftrennung des Rohwachses kann nach den üblichen physikalischen und physikalisch-chemischen
Trennmethoden erfolgen, beispielsweise durch fraktionierte Vakuumdestillation und fraktionierte Wasserdampf-
bzw. Lösungsmitteldampfdestillation; bei kleineren Substanzmengen bewähren sich vor allem
Trennverfahren auf Grund der unterschiedlichen Löslichkeiten in verschiedenen Lösungsmitteln. Sie alle
liefern gut kristallisierte Produkte von jeweils eng begrenzten Schmelzbereichen. Bei löslichen Anteilen
kann auch eine fraktionierte Kristallisation mit Erfolg durchgeführt werden.
Die auf diese Weise erhaltenen Wachsfraktionen liegen für gewöhnlich als reinweiße, gut kristallisierte
Substanzen vor. Bei der Auftrennung über die Löslichkeit verbleibt zuletzt ein unlöslicher Rückstand,
der am besten durch Destillation nachgereinigt und weiter aufgetrennt wird.
Die Auftrennung der verfahrensmäßig hergestellten Rohwachse zeigt anschaulich die großen Unterschiede
im Molekulargewicht der einzelnen im Rohgemisch vereinigten Fluorcarbonverbindungen auf. So schmelzen
die Verbindungen mit dem niedrigsten Molekulargewicht schon unterhalb 400C (Molbereich ca.
300 — 500), während die höhermolekularen Fraktionen erst oberhalb 200° C oder noch höher in eine klare
Schmelze übergehen. Verbindungen mit dazwischenliegenden Schmelzpunkten können nach Wunsch und
Wahl ebenfalls abgetrennt werden.
Die Löslichkeit der erfindungsgemäß hergestellten Fluorcarbonwachse hängt weitgehend vom Molekulargewicht
der einzelnen Komponenten ab. So sind die niedrigschmelzenden Wachse mit dem Schmelzbereich
von 30 bis 80° C gut löslich in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, beispielsweise in Halogenkohlenwasserstoffen,
insbesondere in solchen, die perhalogeniert sind, wie beispielsweise Dibromtetrafluoräthan. Chlorfluoralkanen,
Perfluoralkanen und Chlorfluorhydroalkanen, weiterhin auch löslich in zahlreichen aromatischen
Lösungsmitteln wie Toluol, Xylol, Benzotrichlorid, Benzalchlorid. ferner in einer Reihe von höheren
Ketonen, Alkoholen und Estern und in vielen Derivaten des Cyclohexans. Ferner besteht eine gewisse Löslichkeit
in Siliconölen, in verschiedenen metallorganischen Verbindungen, wie beispielsweise in Alkylzinnhalogeniden
und in einigen anorganischen Verbindungen, wie Zinntetrachlorid, Titantetrachlorid und Phosphoroxychlorid. Auch die Fraktionen mit Schmelzbereichen
zwischen 80 und 1100C zeigen in vielen der obenerwähnten Lösungsmittel Doch gute Löslichkeit Wachse
mit einem Schmelzpunkt von 1500C sind nur noch in geringen Anteilen in perhalogenierten, fluorreichen
Alkanen, in einigen speziellen halogenhaltigen Aromaten und in gewissen Silicon- und Halocarbonölen löslich.
Die erfindungsgemäß hergestellten Wachse sind
ίο jedoch alle bereits so niedermolekular, daß sie bei
vermindertem Druck bzw. im vollen Vakuum bequem unzersetzt destilliert werden könnea
Die erfindungsgemäß hergestellten Wachse finden vor allem als Zusätze auf dem Lack-, Schmierstoff- und Wachssektor Verwendung, wodurch die Eigenschaften dieser Produkte wesentlich verbessert werden können.
Die löslichen Fluorcarbonwachse können außerdem als Sprays zur Erreichung einer Wasser- und ölabweisung
und für Korrosionsschutzzwecke eingesetzt werden.
Die höherschmelzenden Fluorcarbonwachse sind wervolle
Trockenschmiermittel und Schmieradditive; vor allem dienen Abmischungen dieser Wachse mit anderen
Kunststoffen, wie Polyacetalen, Polypropylen, Polyamiden, Phenol- oder Epoxydharzen zur Herstellung von
selbstschmierenden Lagern, Rollen, Zahnrädern. Schnecken oder Schiebern und anderen stark reibungsbeanspruchten
Apparateteilen.
Alle Fluorcarbonwachse sind wervolle Hilfsmittel in der metallverarbeitenden Industrie. Sie werden dort als
Formtrennmittel und Tiefzieh-Hilfsmittel in steigenden Maße eingesetzt.
In einen 2,5-Liter-Hochdruckautokiaven aus hochtemperaturbeständigem
Werkstoff gibt man 1500 g Polytetrafluoräthylen — hierbei handelt es sich um
Abfälle einer Schälfolienproduktion — und verschließt den Autoklav sorgfältig. Durch Aufpressen von 1OO atü
N2 prüft man die Dichtigkeit der Apparatur: dann entspannt man wieder und spült noch einige Zeit mit N:
durch. Nach dem Schließen aller Ventile wird die Heizung eingeschaltet und der Autoklavinhalt rasch auf
eine Temperatur von 5400C gebracht. Man läßt diese Temperatur für 3'/4 Stunden auf das eingeschlossene
Produkt einwirken. Es stellt sich im Laufe der Zeit ein Innendruck von 51 atü ein. Nach Ablauf der Zeit
beendet man den Versuch und läßt das Reaktionsgefäß erkalten, entspannt den Innendruck über eine auf
- 80° C gekühlte Kältefalle, löst dann die Verschraubungen und entleert den breiigen Inhalt direkt in einen auf
-25 bis -300C abgekühlten Mehrhals-Destillationskolben.
Auf diesen setzt man eine mäßig hohe, aber wirksame Füllkörperkolonne. Eine Siedekapillare,
Sumpf- und Kopfthermometer sowie ein absteigender Kühler mit Spinne und Vorlagekoben vervollständigen
die Apparatur. Vorgesorgt wurde ferner, daß zur gegebenen Zeit Vakuum an die Apparatur angelegt und
der Kühlmantel wahlweise gekühlt oder beheizt werden kann. Vor dem Anschluß an die Vakuumpumpe
installiert man die zuvor benutzte Kältefalle, die nur aber mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird. Man läBi
langsam Inertgas durch die Apparatur strömen, entferm
das Kältebad unter dem Destillationskolben unc erwärmt langsam. Ein kleiner Teil der Reaktionspro·
dukte gast jetzt aus und kondensiert sich in !ei nachgeschalteten Kältefalle. Bis zu einer Kopftemperatur
von etwa 1300C geht bei Normaldruck dann ein« Anzahl farbloser, bei Zimmertemperatur flüssig bleiben
der Fluorcarbonverbindungen über. Sie werden in einer Vorlage gesammelt. Man erhöht nun die; Kühlwassertemperatur
auf 50°C und erhitzt den Destillationskolben höher, wobei etwa bei Kopftemperaturen von
130- 180°C dann die ersten in der Vorlage festwerdenden Fluorcarbonwachse übergehen.
Die Destillation wird daraufhin im Vakuum fortgesetzt, wobei jedoch zuvor der Sumpf auf ca. 40 —50° C
abgekühlt und die Vorlagen gewechselt werden müssen. Sobald dies geschehen, legt man die Apparatur ein
Wasserstrahlvakuum von 15—17 mm Hg an und nimmt über Kopf bei langsam ansteigenden Sumpftemperaturen
weitere Fraktionen an Fluorcarbonwachsen ab, wobei die im Kühlmantel umlaufende Flüssigkeit
zweckmäßigerweise immer eine über dem Schmelzpunkt der gerade überdestillierenden Wachsfraktion
liegende Temperatur aufweisen soll. Da die Kopftemperatur für gewöhnlich ohne nennenswerte Haltepunkte
stetig ansteigt, kann Anzahl und Breite der Fraktionen beliebig geschnitten werden. Die einzelnen Wachsfraktionen
können, falls erforderlich und die Substanzschmelzpunkte noch nicht wesentlich oberhalb 150°C
liegen, nochmals aus geeigneten Lösungsmitteln umkristallisiert werden.
In unserem Versuch wurden 1464 g an Pyrolyseprodukten
zurückerhalten; das sind 97,6% von der Einsatzmenge. Durch die destillative Aufarbeitung
wurde das Pyrolysat in folgende Fraktionen zerlegt:
Fraktion
Substanz
Siedebereich
Druck Schmelzbereich Menge
innerhalb „
innerhalb „
gasförmige Pyrolyseprodukte unter 20" C normal
flüssige Pyrolyseprodukte 20 —130J C normal
Fiuorcarbonwachs 130—175° C normal
Fiuorcarbonwachs 65 — 120"C 15 — 17 mm
Fiuorcarbonwachs 120—160°C 15-17 mm
Fiuorcarbonwachs 160-200°C 15-17 mm
Fiuorcarbonwachs 200 —280°C 15—17 mm
Fiuorcarbonwachs 280->300°C 15-17 mm
Fiuorcarbonwachs Rückstand
30-50° C
50-80° C
90-120° C
120-180° C
180-220° C
220-260° G
260-290°C
50-80° C
90-120° C
120-180° C
180-220° C
220-260° G
260-290°C
100
210
27
88
202
299
150
110
260
Analog Beispiel 1 werden in den 2,5-ltr-Autoklav
1,4 kg eines grob-schuppenförmigen Polytetrafluoräthylenmaterials
sowie es beispielsweise anfällt, wenn man fehlerhafte oder beim Sintern gerissene Formkörper
(Ausschußware) in einem Brecher oder einer Schneidemühle zerkleinert, eingefüllt. Nach einer
Dichtigkeitsprüfung und einer sorgfältigen Spülung der Apparatur mit N2 wird der Autoklav auf 495°C
aufgeheizt und für 81A Stunden bei dieser Temperatur belassen. Im Verlaufe der Reaktion baut sich im
Pyrolyseraum ein Druck von 36 atü auf. Ist später der
40 Autoklav wieder abgekühlt, wird entspannt und entleert,
wie in Beispiel 1.
Die Auftrennung des Rohpyrolysats wird ebenfalls wieder destillativ vorgenommen.
In diesem Versuch wurden 1400 g Polytetrafluoräthylen
eingesetzt und insgesamt 1347 g an Pyrolyseprodukten gesammelt.
Hieraus errechnet sich eine Ausbeute von 96,2%.
Die destillative Auftrennung führte zu folgenden Fluorcarbonwachsen:
Fraktion Substanz
Siedebereich | Druck | 3 | Schmelzbereich | Menge | 55 | % |
innerhalb | g | 120 | 4 | |||
unter 20°C | normal | 137 | 9 | |||
20- 130° C | normal | 350 | 10 | |||
60-150* C | 15-17mm | 60-120° C | 356 | 26 | ||
150-200°C | 15—17 mm | 120-180° C | 325 | 26,i | ||
200-300° C | 15-17mm | 180-240° C | 1343 | 24 | ||
>300°C | 15-17mm | 240-280° C | ||||
Beispiel |
gasförmige Pyrolyseprodukte
flüssige Pyrolyseprodukte
Fiuorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fiuorcarbonwachs
Fiuorcarbonwachs
In den bereits in Beispiel 1 zur Anwendung gekommenden und dort beschriebenen Autoklav gibt
man 1500 g Polytetrafluoräthylen in Form von Stanzabfällen
und Drehspänen wie sie für gewöhnlich an Polytetrafluoräthylen-verarbeitenden Maschinen anfallen,
verschließt dann das Gefäß, spült mit N2 durch und beschließt die Vorbereitung mit einer Druckprobe bei
100 atü. Nun gibt man die volle Heizleistung auf den Autoklav und bringt dessen Innentemperatur rasch auf
5700C
Jm Reaktionsgefäß stellt sich nach und nach ein
Druck von 58 atü ein. Nach 2 Stunden Reaktionszeit beendet man den Versuch durch Abschalten der
Heizung und iäßt Autoklav nebst Inhalt erkalten. Den
restlichen Gasdruck entspannt man über einen gekühlten Abscheider, öffnet dann das Reaktionsgefäß und
führt seinen Inhalt in einen Destillationskolben Ober.
wie in Beispiel 1 ausführlich beschrieben.
ergab 1490 g, das sind 993% des ursprünglich eingesetzten Materials. Durch die fraktionierte Destilla
tion wurde folgende Auftrennung des Rohpyrolysats erreicht:
609534/467
Fraktion | Substanz | Siedebereich | Druck | Schmelzbereich | Menge | % |
innerhalb | g | 13,4 | ||||
1 | gasförmige Reaktionsprodukte | <20°C | normal | 200 | 27,1 | |
2 | flüssige Reaktionsprodukte | 20-130°C | normal | 405 | 4,7 | |
3 | Fluorcarbonwachs | 50-100°C | 15-17 mm | 40-60°C | 70 | 14,7 |
4 | Fluorcarbonwachs | 100- 160° C | 15-17mm | 60-120°C | 218 | 14,2 |
5 | Fluorcarbonwachs | 160-210°C | 15-17mm | 120-180°C | 212 | 18,1 |
6 | Fluorcarbonwachs | 210-3000C | 15—17 mm | 180-240° C | 269 | 7,5 |
7 | Fluorcarbonwachs | >300°C | 15-17mm | 240-280° C | 111 | |
Be is ρ i
In ein Druckrohr aus V 4 Α-Stahl von 90 cm Länge,
30 mm lichter Weite, also somit mit einem Fassungsvermögen von rund 600 cm^ (äußerer Durchmesser:
44 mm) gibt man 300 g eines Mischpolymeren, das zu mehr als 93% aus Tetrafluoräthylen und zum restlichen
Teil aus Hexafluorpropylen besteht. Man schiebt das Druckrohr in einen elektrisch beheizbaren Röhrenofen,
der 75 cm Länge und 50 mm an freiem Querschnitt aufweist und schraubt nun auf die noch offenen
Rohrenden, die mit je einem Ventil und einem Manometer (1—300 atü) versehenen Verschlußstücke.
Dann spült man das Rohr kurz mit Stickstoff durch, schließt die Ventile und heizt den Ofen rasch auf
520 —525°C auf. Diese Temperatur wird für die Dauer
von 4 Stunden beibehalten. Am Manometer läßt sich verfolgen, wie sich langsam ein Druck von maximal
48 atü aufbaut. Nach Ablauf dieser Zeit läßt man das Reaktionsrohr erkalten, dabei geht der Druck wieder
auf 5-10 atü zurück. Jetzt entspannt man das Reaktionsrohr über eine auf —80°C gekühlten Kältefalle,
öffnet den Verschluß und fügt zu dem breiigen Inhalt 300 ml Toluol, das zuvor auf -250C vorgekühlt wurde.
Man schüttelt das Rohr durch und entleert alles in einen Destillationskolben. Durch Auswaage ergibt sich eine
Substanzausbeute von 296 g, d. s. 98,6% der Theorie. Davon sind 13 g im Abscheider kondensierte, leichtflüchtige,
bei Normalbedingungen gasförmige Substanzen.
Das in Toluol aufgenommene, breiige Reaktionsprodukt
wird über eiren senkrecht angeordneten Liebigkühler von relativ weitem Querschnitt unter ständiger
Ergänzung des abdestillierenden Toluols und unter Nachschaltung einer mit Methanol/CO? gekühlten
el Kältefalle mit dem Lösungsmitteldampf übergetrieben Als erstes Produkt geht ein Azeotrop über, das sich in
Auffangkolben in zwei Schichten trennt. Toluol bilde dabei die obere, flüssige Fluorcarbonverbindung unc
darin gelöste Fluorcarbonwachse die untere Schicht Man trennt beide Schichten im Scheidetrichter
Anschließend gehen mit den Toluoldämpfen weitere Anteile an niederschmelzenden Fluorcarbonwachser
flüchtig, die sich im Kühler als schneeweiße, mikrokristalline Niederschläge festsetzen und durch nachlaufer
des Toluol in den Auffangkolben gespült werden. Sobalc vom 1. Vorlagwechsel an weitere 500 ml Destillai
übergangen sind, wechselt man die Vorlage erneut trennt die feinteiligen Wachspartikel vom Toluol ab und
gibt letzteres wieder in den Destillationskolben zurück. Diese Operation wiederholt man von nun an alle
1000 ml; solange bis nur mehr geringfügige Mengen an Wachs mitübergehen. Nun destilliert man alles Toluol
ab und wiederholt den ganzen Vorgang nochmals mit Cyclohexanon oder Cyclohexanol als Lösungsmittel,
wobei weitere, im Bereich von 120-16O=C schmelzende Fluorcarbonwachse übertrieben werden. Der nunmehr
verbleibende Rückstand wird durch Destillation oder Sublimation im Vakuum gereinigt. Die Fluorcarbonwachse
werden nach bekannten Methoden von den
anhaftenden Lösungsmittelresten befreit und getrocknet.
Eine Fraktionierung des azeotrop übergangenen. flüssig gebliebenen Substanzgemisches (29 g) lieferte
neben 20 g flüssigbleibenden Fluorcarbonverbindungen nochmals 2 niedrigschmelzende Wachsfraktionen.
Aus dem Pyrolysat konnten letztlich also folgende
Bestandteile in nachstehenden Mengen isoliert werden:
Fraktion
Substanz
gasförmige Anteile
flüssigbleibende Anteile
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
Fluorcarbonwachs
b>vhmc!/tnu im T-BceiL-h von |
Isoliert aus | Menge er fr |
4,4 |
Kältefalle | 13 | 6,8 | |
<20°C | Azetrop | 20 | 3 |
30-50rC | Flüssiganteilen | 9 | 4.1 |
50-75=C | Toluol | 12 | 10 |
75-100"C | Toluol | 30 | 8.8 |
100-1250C | Toluol | 25 | 12,8 |
125-180°C | Cyclohexanon | 32 | 17,2 |
180-240° C | Destillation | 51 | 32 |
240-280° C | Rückstand | 95 | |
Beispiel 5 | |||
Ein Beweis für die Wirksamkeit der erfindup.gsgemäß zur Anwendung kommenden Katalysatoren, welche die
Bildung niedermolekularer Fluorcarbonwachse beschleunigen und begüstigen sei in diesem und dem
folgenden Beispiel gegeben. Es wurden in dem in Beispiel 4 näher beschriebenen V 4 A-Druckrohr nacheinander
jeweils 350 g Polytetrafluorethylen (Abfälle von ramextrudierten Stäben mit 13 mm 0) für 5 Stunden
einer Temperatur von 505° C ausgesetzt Einmal ohne jeglichen Zusatz (Versuch A) und einmal mit
einem Zusatz von 1% ( = 3,5g) Kaliumnitrat als Reaktionsbeschleuniger (Versuch B). Der unterschiedliehe
Abbaugrad beider Proben tritt nach der Auftrennung der Rohpyrolysate ganz deutlich zu Tage:
Einwaage: jeweils 350 g.
Temperatur: 5O5°C
Versuch | A | Zeit | Kataly | Max. | Aus | Fluorcarbon wachs | % | 40- | schmelzend i | η einem | % | T-Bereich von | 250-290 | o/o |
B | sator | Druck | beute | 6,45 | g | 17,9 | g | 67,8 | ||||||
C | 9,12 | 19 | 100 | 100-200 | 15 | 200-250 | 231 | 39,0 | ||||||
(Std.) | (%) | (atü) | (%) | flüssig | 7,94 | 35 | o/o | g | 14,7 | g % | 133 | 41,2 | ||
Versuch | 5 | 30 | 97,4 | g | 21 | 5.6 | 61 | 0 0 | 140 | |||||
Versuch | 5 | 1 | 46 | 97,2 | 22 | 10,3 | 51 | 81 23,8 | ||||||
Versuch | > 10 | 43 | 97,1 | 31 | 6,2 | 50 | 92 27,1 | |||||||
27 | ||||||||||||||
In einer anschließend durchgeführten Versuchsreihe wurde ermittelt, welche Reaktionszeit nötig ist, um bei
gleichen Temperaturbedingungen nun auch katalysatorfrei zu einem Rohwachsgemisch zu kommen, das eine
dem Versuch B entsprechende Zusammensetzung aufweist. Ein solches Pyrolysat wird ohne dieser
lprozentigen Katalysatorzugabe erst nach mehr als 10 Stunden Verweilzeit, also nach einer mehr als
doppelt so langen Pyrolysedauer erhalten (Versuch C).
B e i s ρ : e 1
Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit eines Katalysators bei verschiedenen Zumischungsverhältnissen.
In gleicher Weise, wie im vorherigen Beispiel beschrieben, werden 350 g Polytetrafluoräthylenpulver
— entnommen einer Fehlcharge — zunächst einmal ohne jeglichen Zusatz im V 4 A-Druckrohr für 8 Stunden
einer Temperatur von 48O0C ausgesetzt. Nach dem
Erkalten der Apparatur wird der Druck entspannt, das Gefäß entleert und eine destillative Auftrennung des
erhaltenen Rohwachses vorgenommen. Die Ergebnisse siehe unter Versuch D in nachstehender Tabelle.
Im nächsten Versuch werden den 350-g-Polytetrafluoräthylen-Pulver
zuvor 3,5 g ( = 1%) eines Katalysators, bestehend aus einer Mischung von 40% Natriumnitrit,
NaNO2. und 60% Kaliumnitrat, KNO3, zugesetzt
und beides gut miteinander vermischt. Das so präparierte Polytetrafluoräthylen wird nun ebenfalls im
geschlossenen Druckgefäß 8 Stunden lang auf eine Temperatur von 480'C erhitzt. Es stellt sich ein
Innendruck von 46 atü ein. Ist der Versuch beendet, läßt man abkühlen, entspannt, entleert und arbeitet das
Rohpyrolysat destillativ auf. Die Zusammensetzung dieses Pyrolysats siehe in nachstehender Tabelle unter
Versuch E.
In einem weiteren Ansatz pyrolysiert man unter den gleichen Bedingungen, also bei 4800C und für 8 Stunden
ein Polytetrafluoräthylen-Pulver, dem 7 g (= 2%) obiger Salzmischung zugesetzt wurden. Dieser Ansatz, analog
Versuch D und E aufgearbeitet, weist folgende, in der Tabelle mit Versuch F bezeichnete Zusammensetzung
auf.
Ein Vergleich der unter gleichen Bedingungen durchgeführten Versuche D, E, F zeigt deutlich den die
Bildung niedermolekularer Wachse begünstigenden Einfluß der erfindungsgemäß benutzten Katalysatoren
sowie auch deren sich verstärkende Wirkung mit steigender Konzentration.
Einwaage 350 g
Pyrolysedauer 8 Stunden
Pyrolysetemperatur 4800C
Versuch
Versuch D
Versuch E
Versuch F
Versuch E
Versuch F
Katalysator Druck
0
3,5
3,5
Ausbeute
Flüssig- Fluorcarbonwachs schmelzend im Temperaturbereich
produkte von
30-100 100—200 200-260 260-300
g ν g % g % g % g %
22-34 97.b
46 96.8
46 96.8
55 98.0
•7 | 8 | 2.3 | 48 | 14 | 36 | 10,5 | 238 | 70 |
7 | 12 | 3,5 | 95 | 28 | 83 | 25 | 116 | 34 |
Io | 93 | 27 | 102 | 30 | 60 | 17,5 | 18 | 5.3 |
700 g eines noch recht hochmolekularen Fluorcarbonwachses mit einem Schmelzbereich von 323 - 326° C
werden in einen 1-1-Autoklav mit eingezogenem Nickeleinsatz eingefüllt Man verschließt, dichtet und
heizt den Autoklav rasch auf 5600C auf und behält diese
Temperatur 1 Stunde lang bei. Dann schaltet man die Heizung ab und kühlt den Autoklav mittels einer
Preßluft-Dusche herunter. Der maximale Druck während des Versuches betrug 52 atü. Man entspannt
vorzeitig und spült bis zum völligen Erkalten mit Stickstoff; dann öffnet und entleer; man den
Autoklav.
Mit dem erhaltenen krümeligen Produkt fällt man nur die Hülse eines größeren Soxhlet-Extrators und
extrahiert das Rohwachs 2 Tage lang mit Trifluor-tri·
chloräthan. Dann läßt man erkalten und über Nachi stehen und trennt anderntags das aus der Lösung sich ir
schönen Kristallen abgeschiedene Produkt ab (Fraktior 1). Zu der abgetrennten klären Trifluortrichloräthanlö·
sung gibt man nun in etwa die gleiche Volumenmenge Toluol und vermischt beide Flüssigkeiten innig.
Es scheidet sich dabei wiederum ein weißei mikrokristalliner Niederschlag ab (Fraktion 2). Aucr
diesen trennt man wieder ab und engt dann die Lösung
6^ wieder ein. indem man über eine 75cm höht
Fullkorperkolonne das Trifluor-trichloräthan langsarr
abdestilliert. Sobald die Kopftemperatur über der Siedepunkt des Frigens hinaus weiter ansteigt, unter
bricht man und destilliert nun die im Sumpf verbliebene wachshaltige Toluollösung über einen senkrecht angeordneten
Liebigkühler ab. Die mitflüchtiggehenden Fluorcarbonwachse scheiden sich im Kühler sofort
wieder aus und werden vom Toluol in die gekühlte Vorlage gespült. Man wechselt die Vorlage des öfteren
und gibt das vom Wachs abgetrennte Toluol sogleich wieder in den Destillationskolben zurück, so lange, bis
kaum mehr ein Festprodukt in die Vorlage gelangt. Die solcherweise erhaltenen Fluorcarbonwachsfraktionen
werden in bekannter Weise getrocknet und von Lösungsmittelresien befreit (Fraktionen 3 — 6).
Der Rückstand in der Soxhlet-Hülse wird getrocknet,
gewogen und dann nochnals einen Tag lang mit Tetrafluordibromäthan oder Hexafluordibrompropan
extrahiert. Aus dieser Operation resultiert die Fraktion 8. Das nunmehr zurückbleibende Wachs kann, falls es
erforderlich, noch destillativ weiteraufgetrennt werden (Fraktion 9).
Das Rohwachsgemisch konnte durch diesen Trennungsgang in Fraktionen mit folgenden Schmelzbereichen
aufgetrennt werden.
Einwaage in die Soxhlet-Hülse: 504 g.
ι«;
Frak | Substanz | Schmel/.bereich | Menge | 53 | 'Va v |
tion | f-' | 59 | 7,6 | ||
1 | Fluorcarbonwachs | 150-160'C | 14 | 8,4 | |
2 | Fluorcarbonwacns | 100- 115 X" | 35 | 2 | |
3 | Fluorcarbon wachs | 55-65 | 21 | 5 | |
4 | Fluorcarbon wachs | 65-75 | 27 | ί | |
5 | Fluorcarbonwachs | 75-90 | 29 | 3,8 | |
6 | Fluorcarbon wachs | 90-100 | 31 | 4,1 | |
7 | Fluorcarbonwachs | 110-130 | 64 | 4,5 | |
8 | Fluorcarbonwachs | 160-180 | 133 | 9 | |
9 | Fluorcarbon wachs | 200-240 | 19 | ||
10 | Fluorcarbonwachs | 240-290 |
Reste der flüssigen Spaltprodukte und ein gewisser Teil der gut löslichen, niederschmelzenden Fluorcarbonwachse
gehen verlustig, da sie immer wieder mit dem Lösungsmittel flüchtig gehen und sich sogleich darin
wieder lösen. Dieser Verlust kann man vermeiden, wenn man die verwendeten Lösungsmittel ständig im
Kreislauf führt, also immer nur bereits mit entsprechenden Fluorcarbonwachsen gesättigte Lösungsmittel
einsetzt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von niedermolekularen,
bei 30 bis 2800C schmelzenden Fluorcarbonwachsen durch thermische Spaltung von Polytetrafluoräthylen
oder Mischpolymerisaten von Tetrafluoräthylen mit höheren Perfluorolefinen bei
Temperaturen von 350 bis 7000C, gegebenenfalls in
Anwesenheit von inerten Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse bei einem
Gesamtdruck von 5 bis 100 atü, gegebenenfalls in
Anwesenheit von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das eingesetzte Polymere, an Stickoxyden, Schwefeloxyden
sowie Sulfuryl-, Nitrosyl-, Nitroso- und Thionylverbindungen oder von Verbindungen, aus denen die
vorgenannten Verbindungen unter den Pyrolysebedingungen entstehen, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse vorzugsweise zwischen
450 und 600° C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse bei einem
Gesamtdruck von 15 bis 60 atü durchgeführt wird.
25
Priority Applications (18)
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---|---|---|---|
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NL717108418A NL147745B (nl) | 1970-06-24 | 1971-06-18 | Werkwijze voor het bereiden van fluorkoolstofwassoorten. |
CH903571A CH550832A (de) | 1970-06-24 | 1971-06-21 | Verfahren zur herstellung von fluorcarbonwachsen. |
ZA714056A ZA714056B (en) | 1970-06-24 | 1971-06-21 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
CS462071A CS156514B2 (de) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | |
SE7108105A SE383156B (sv) | 1970-06-24 | 1971-06-22 | Forfarande for framstellning av fluorkarbonvaxer genom termisk spjelkning av polytetrafluoreten eller sampolymerisat av tetrafluoreten |
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GB2960071A GB1357380A (en) | 1970-06-24 | 1971-06-24 | Process for the preparation of fluorocarbon waxes |
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AT630372A AT316495B (de) | 1970-06-24 | 1972-07-21 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen |
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DE19702031046 DE2031046C3 (de) | 1970-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Fluorcarbonwachsen |
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DE2031046B2 true DE2031046B2 (de) | 1976-08-19 |
DE2031046C3 DE2031046C3 (de) | 1977-04-07 |
Family
ID=
Also Published As
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CS156514B2 (de) | 1974-07-24 |
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DK128683B (da) | 1974-06-17 |
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GB1357380A (en) | 1974-06-19 |
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YU163571A (en) | 1977-12-31 |
CA958148A (en) | 1974-11-19 |
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YU33912B (en) | 1978-06-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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