DE2029828A1 - Vorrichtung zur Schwangerschaftsverhütung - Google Patents
Vorrichtung zur SchwangerschaftsverhütungInfo
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- A61K9/0039—Devices retained in the uterus for a prolonged period, e.g. intrauterine devices for contraception
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Description
betreffend:
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schwangerschaftsverhütung, die dadurch wirkt, daß sie in der Uterushöhle eine
Progestinverbindung freisetzt. Die Erfindung betrifft besonders eine Vorrichtung, die eine progestinhaltige Kapsel aufweist,
die eine Bohre mit einer teilweise durchlässigen Wand
besitzt, wobei die Kapsel an einer intrauterinen Vorrichtung
befestigt oder ein integraler Bestandteil dieser intrauterinen
Vorrichtung ist.
Die Fruchtbarkeit von weiblichen Säugetieren und besonders von Frauen wird üblicherweise entweder chemisch durch systematische Einnahme von Ovulationshemmern oder mechanisch durch
eine intrauterine Vorrichtung unterdrückt, die über eine längere Zeit im Uterus bleibt.
Die Einnahme von Ovulationshemmern ergibt eine sehr zuverlässige
Schwangerschaftsverhütung, vorausgesetzt, daß die Substanzen regelmäßig eingenommen werden, aber Fehler treten im
allgemeinen dadurch auf, daß aufgrund der Vergeßlichkeit
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einzelne Bösen ausgelassen werden. Außerdem treten durch
das Vorhandensein der ovulationshemmenden Substanzen im
Körper manchmal unerwünschte Nebenwirkungen auf. Schließlich wird dieses Verfahren durch die Notwendigkeit täglicher
Bösen der Ovulationshemmer sehr aufwendig und ist daher für Frauen aus armen Familien häufig nicht durchführbar.
Bie int raut er inen Vorrichtungaftiach dem Stand der Technik sind
verhältnismäßig billig und unterliegt nicht der menschlichen Vergeßlichkeit, da sie keine tägliche Aufmerksamkeit verlangen.
Ihre Anwendung führt jedoch manchmal zu Blutungen und sie werden manchmal aus dem Uterus ausgestoßen, so daß
sie nicht langer ihre Aufgabe erfüllen können. Außerdem besitzen sie nur eine begrenzte Zuverlässigkeit, da sie in
einem statistisch deutlichen Prozentsatz der Fälle ihre Wirkung nicht ausüben, selbst dann, wenn sie nicht ausgestoßen
worden sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Schwangerschaftsverhütung
durch lokale Applikation chemischer Substanzen erreicht und speziell dadurch, daß aus mindestens einer
Kapsel, die in die Uterushöhle eingeführt und dort belassen wird, über eine lange Zeit innerhalb der Uterushöhle eine
Progestinverbindung langsam freigesetzt wird. Die Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, daß die langsame Freisetzung
einer Progestinverbindung innerhalb des Uterus zu einer endometrischen Suppression führt und es wird angenommen,
daß dadurch der Fortpflanzungsprozeß gestört wird, indem das Endometrium unempfänglich gemacht wird für die Einnistung
des befruchteten Eies.
Die erfindungsgemäße progestinhaltige Kapsel wird in der
Uterushöhle gehalten durch eine intrauterine Vorrichtung, an .dersie befestigt sein oder von der sie ein integraler
Bestandteil sein kann, wobei aas letztere bevorzugt wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert:
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße intrauterine Vorrichtung '
in ihrer normalen Form, wobei ein kleiner Teil einer
der Kapseln entfernt worden ist, um das Innere zu zeigen; .
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung, wie sie verformt worden ist, um die Einführung in die Uterushöhle zu erleichteisy
sowie die Art der Einführung und
Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Querschnitt eines Teils der
Vorrichtung, aus dem das Innere der Kapseln ersichtlich ist.
Wie die Figuren zeigen, umfaßt die Vorrichtung drei Kapseln 11, 12 und 13, die in Form eines Dreiecks zusammengefügt
und durch gerundete Verbindungsstücke 14, 15 und 16 miteinander verbunden sind.
Jede der Kapseln umfaßt ein kurzes Stuck (ungefähr 3 cm) eines
Rohres aus einem Siliconelastomer, das ungefähr 30 mg einer
Progestinverbindung, wie Norgestrel (df-11ß-Äthyl-17ot-äthinyl-17ß-hydroxygon-4-en-3-on)
enthält. Jede Kapsel ist an den f Enden abgeschlossen und jeweils mit einem Ende mit einem
Ende der festen gerundeten Verbindungsstücke verbunden, wie aus den Zeichnungen deutlich hervorgeht. Die Verbindungsstücke
sind günstigerweise aus elastischem Polyäthylen hergestellt. Wenn sie vollständig in der in Fig. 1 gezeigten
Form eines abgerundeten Dreiecks zusammengesetzt ist, ist die intrauterine Vorrichtung starr genug, um ihre Form beizubehalten, wenn sie keinen äußeren Kräften ausgesetzt ist,
aber sie kann noch leicht gebogen werden, wie es zur Einführung
in die Uterushöhlung erforderlich ist, wie im folgenden beschrieben wird.
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Wie die Fig. 2 zeigt, wird die Vorrichtung in längerer Form
in den Uterus eingeführt, d.h. sie ist wesentlich länger als ihre normale Länge und wesentlich schmaler als ihre normale
Breite. Ein Instrument 21 mit einem gabelförmigen Ende greift in das Zentrum einer Kapsel, z.B. in das Zentrum der
Kapsel 11 ein und ein Faden 22 wird an d«em gegenüberliegenden Verbindungsstück 15 befestigt, so daß auf die Vorrichtung
ein Zug ausgeübt werden kann, um sie in die in Fig. 2 gezeigte Form zu bringen. Nachdem die Vorrichtung in die
Uterushöhle eingeführt worden ist, wird das Instrument entfernt und der Faden locker gelassen, so daß die Vorrichtung
^ in ihre ursprüngliche, dreieckige Form zurückkehrt und in dieser Form und in dem Uterus solange bleibt, wie es gewünscht
wird, z.B. ungefähr 1 Jahr und sogar langer. Der Faden kann an der Vorrichtung befestigt bleiben, um sie
leicht entfernen oder untersuchen zu können, um sicherzustellen, daß sie in der richtigen Lage bleibt.
Wenn sich die Vorrichtung innerhalb der Uterushöhle befindet, wird aus den Kapseln die Progestinverbindung langsam freigesetzt
und zwar mit einer Geschwindigkeit, die sich mit der Länge der Kapseln, der Dicke der Kapselwände und der
Art der Progestinverbindung ändert. Für Norgestrel, die bevorzugte Progestinverbindung, beträgt die Geschwindigkeit
w der Freisetzung aus Kapseln mit einem inneren Durchmesser
von 1,57 mm und einer Wanddicke (des Siliconelastomers) von
0,8 mm ungefähr 0,5/Ug pro Tag pro mm Rohr. Diese Menge ist
ausreichend, um die gewünschte endometrische Suppression zu erreichen. Mit anderen Progestinverbindungen können sich
jedoch sowohl die freigesetzte Menge als auch die erforderliche
Menge ändern. :
Wenn z.B. Progesteron als Progestinverbindung verifendet wird,
ist die Geschwindigkeit, mit der es in die Uterushöh].© ,
freigesetzt wird, viel höher und beträgt ungefähr, 10 ,ng pro .,
Tag pro mm Rohr entsprechend ungefähr JOOyUg pro Tag-für.
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jede Kapsel ader ungefähr 900 /Ug pro Tag als Gesamtmenge.
Entsprechend muß eine Vorrichtung, die Progesteron enthält, nach ungefähr 3 Monaten erneuert werden im Gegensatz zu
Kapseln, die Progestine mit einer langsameren Freisetzungsgeschwindigkeit
enthalten, deren Wirksamkeit mindestens 6 Monate, im allgemeinen 1 Jahr oder mehr erhalten bleibt.
Es ist günstig, die Vorrichtung ungefähr 1mal im Jahr zu
erneuern, selbst dann, wenn Progestine verwendet werden, die noch langsamer freigesetzt werden.
Andere geeignete Progestinverbindungen sind u.a. 17a-Ä'thinyl-17-hydroxy-5(10)-östren-3-on,
17a-Ä'thinyl-19-m)rtestosteron, ^
6a-Methyl-i7a-acetoxyprogesteron und G-Chlor-e-dehydro-i?»-
acetoxyprogesteron. Im allgemeinen kann jede Progestinverbindung gemäß der Erfindung verwendet werden.
Wie oben gesagt, führen die intrauterinen Vorrichtungen nach dem Stande der Technik manchmal zu Blutungen und werden manchmal
unwillkürlich aus dem Uterus ausgestoßen. Normale Kontraktionen des Uterus sind ein Hauptgrund für derartige
Ausstoßungen. Die oben beschriebene bevorzugte Vorrichtung ist so geformt, daß Blutungen des Uterus weitgehend vermieden
werden und bei ihrer Anwendung führt das Vorhandensein des Progestins in dem Endometrium zu einer Beruhigung
des Uterus und setzt die Kontraktilitat weitgehend herab,
wodurch sich die Neigung zur Ausstoßung vermindert.
Darüber hinaus bleibt das Endometrium, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung doch einmal zufällig ausgestoßen werden
sollte, einige Tage gehemmt und nicht aufnahmefähig, so daß
die schwangerschaftsverhütende Wirkung aufrechterhalten
bleibt bis die Vorrichtung wieder eingesetzt werden kann. > Das bedeutet natürlich einen deutlichen Vorteil gegenüber
den mechanisch wirkenden intrauterinen Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik, die nur solange wirksam sind, wie sie sich tatsächlich im Uterus befinden,und die sich als unwirk-
009852/1628 . . - 6 -
1A-38 070
sam erwiesen haben, wenn sie kurz vor oder kurz nach der
Befruchtung eines Eies aus dem Uterus ausgestoßen worden sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt auch gegenüber der Einnahme von Hormonen deutliche Vorteile, die darin bestehen,
daß die Frau nicht daran denken muß, täglich eine Pille zu nehmen und daß die örtliche Freisetzung geringer Mengen
einer Progestinverbindung an der Stelle, wo sie wirken soll, sehr viel weniger zu unerwünschten Nebenwirkungen führt
als Substanzen, die eingenommen werden und erst wirken, nachdem sie durch die Blutbahn gegangen sind.
Es sind intrauterine Vorrichtungen verschiedener Formen bekannt, die im allgemeinen mindestens ein langgestrecktes
Glied aus einem elastischen Material enthalten und die eine permanente, nicht-lineare Form mit einer deutlichen Breite besitzen,
wobei die Form elastisch verlängert werden kann, um die Breite zur Einführung in den Uterus zu verringern. Typische
Formen sind u.a. Ringe, Spiralen, Schleifen und Doppel-S-Schleifen. Jede dieser Formen kann gemäß der -vorliegenden
Erfindung verwendet werden, wobei man entweder eine
Kapsel an der Vorrichtung befestigt oder vorzugsweise, indem die Vorrichtung selbst als Kapsel dient, indem man
sie aus einem Siliconelastomerrohr oder aus einem anderen elastischen, teilweise durchlässigen Rohr herstellt, das
mit einer Progestinverbindung gefüllt ist.
Obwohl ein Siliconelastomerrohr für die Kapselwände bevorzugt ist, da es nachweislich im Körper nicht reagiert, können
gegebenenfalls auch andere inerte Materialien, die eine partielle Permeabilität besitzen, verwendet werden.
Die Siliconelastomere, die erfindungsgemäß verwendet werden
können, sind bekannt und z.B. in "Silicones" von R.N.
Meals und F.M. Lewis, S. 130 bis 133 (Reinhold Publishing Corp.,
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1A-38 070 - 7 -
N.Y., 1959) und in "An Introduction to the Chemistry of the
Silicones" von Eugene G. Rochow, S, 94-97, 2. Aufl., John
Wiley & Sons, Inc, N.Y., 1951) beschrieben worden.
Gegebenenfalls können Gemische verschiedener Progestine
oder Gemische von einem Progestin und einer anderen aktiven Verbindung verwendet werden, um die Kapsel oder die Kapseln
der Vorrichtung damit zu füllen. Wahlweise kann auch, wenn mehrere Kapseln verwendet werden, wie in der in den Figuren
gezeigten Vorrichtung, eine oder zwei Kapseln mit einer Progestinverbindung gefüllt werden, während die andere Kapsel
oder die anderen Kapseln mit einem anderen Progestin oder
einem anderen aktiven Mittel gefüllt werden können.
PATENTANSPRÜCHE
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Claims (11)
1)1 In den Uterus einsetzbare Vorrichtung zur Schwanger-
^-gchaftsverhütung, dadurch gekennzeichnet ,
daß sie mindestens eine Kapsel, die mit einer Progestinverbindung
gefüllt ist, aufweist, wobei die" Kapsel eine permeable Wandung für die langsame Freigabe des Progestins
besitzt.
2) · Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Progestinverbindung dt-11ß-Äthyl-17a-äthinyl-1?ß-hydroxygon-4-en-3-on
ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Progestinverbindung 17ot-Äthinyl-17-hydroxy-5(10)-östren-3-on
ist.
4) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Progestinverbindung 17a-lthinyl-.
19-nortestosteron ist.
5) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Progestinverbindung 6ot-Methyl-17<x-acetoxyprogesteron
ist.
6) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Prpgestinverbindung 6-Chlor-6-dehydro-i7a-acetoxyprogesteron
ist.
7) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch g e k e η η
zeichnet , daßjdie permeable Wandung aus einem Siliconelastomer besteht.
8) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7» dadurch g e k e η η
zeichnet ,- daß sie mindestens ein langgestrecktes
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Strukturglied aus einem elastischen Material enthält, das
eine permanent nicht-lineare Form mit einer deutlichen Weite
besitzt, wobei die Form elastisch verlängert werden kann,Um
zur Einführung in den Uterus die Breite herabzusetzen.
9) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß die ausgestreckte Struktur drei röhrenförmige Glieder enthält, die mit dem Progestin gefüllt
sind und die durch drei Verbindungsstücke verbunden sind und
dadurch in einer nahezu dreieckigen Form gehalten werden.
10) Vorrichtung nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet , daß die röhrenförmigen Glieder aus einem
Siliconelastomer bestehen und die Verbindungsstücke gebogen sind und aus Polyäthylen bestehen.
11) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch g e kenn
ζ eich η e t , daß die ausgedehnte Struktur
eine Schleife einer Doppel-S-Form ist und daß die Kapsel
an dieser Schleife befestigt ist. ·
XXM
00 9852/162 8
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