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Pharmazeutischer Anker und Verfahren zum Einführen desselben in Körperhöhlen
Die Erfindung betrifft pharmazeutische Anker zum Einführen in Körperhöhlen und insbesondere
solche Anker zur intravaginalen Einführung.
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Zur Behandlung von Säugetieren ist die Verwendung von in eine Körperhöhlung
eingeführten, sich langsam lösenden Präparaten wünschenswert. Eine solche Behandlung
stellte jedoch bisher wegen der Schwierigkeit, das Präparat richtig einzuführen,
dieses in der richtigen Lage innerhalb der Körperhöhlung zu halten und die Vorrichtung
zu entfernen, die als Träger für die Präparate innerhalb der Körperhöhlung verwendet
wurde,-ein Problem dar..
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Sich langsam. lösende Präparate sind zum Einführen in die
Vagina
von Säugetieren, besonders für die Zwecke künstlicher Befruchtung, besonders vorteilhaft.
Das Präparat kann beispielsweise ein Hormon sein, das zur Regelung des Wärmezyklus
eines Säugetieres verwendet wird, wobei durch das Einführen des sich langsam lösenden
Hormons der normale physiologische Wärmezyklus zum Stillstand gebracht wird, während
wenn das Hormcn aus dem Säugetier entfernt wird, der Ablauf des physiologischen
Wärmezyklus eingeleitet wird. Die Verwendung eines solchen Hormons erleichtert daher
die künstliche Befruchtung insofern, als eine Gruppe von Säugetieren gleichzeitig
künstlich befruchtet werden kann.
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Um die Anwendung solcher Präparate in einer wirksamen Weise zu ermöglichen,
muß das Präparat in das Säugetier so eingeführt werden, daß Schmerzen und Verletzungen
auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden. Ferner muß das Präparat innerhalb der Körperhöhlung
in einer solchen Weise gehalten werden, daß es beim Säugetier weder willensmässig
noch durch normale körperliche Betätigung und physiologische Kdrperfunktionen ausgetrieben
werden kann, wie dies der Fall ist, wenn Schwänune als Träger solcher Präparate
verwendet werden, und die als Träger des Präparates verwendete Vorrichtung muß leicht
entfernt werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die Angabe eines Präparatträgerankers
zum Einführen und zum Festhalten in Körperhöhlungen, um das Lösen eines von diesem
getragenen Präparates zu erleichtern.
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Die Erfindung ist allgemein auf einen Präparatträgeranker zum Einführen
und zum Festhalten in Körperhöhlungen in Form eines länglichen Gliedes als Träger
eines zu verabreichenden Präparates gerichtet, wobei das längliche Glied
eine
Präparatträgerfläche von spiraliger Gestaltung aufweist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist die Verwendung eines Präparat
streifens, der um ein längliches Glied spiralig herumgewickelt ist, das zum Einführen
in Körperhöhlungen zur Verabreichung von sich langsam lösenden Präparaten bestimmt
ist.
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Desgleichen besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung in der Verwendung
eines länglichen Präparatträgergliedes zum Einführen und zum Festhalten in Körperhöhlungen
in spiraliger Form.
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Fernerbesteht ein Merkmal der Erfindung darin, daß der Präparatträgeranker
aus einem flexiblen Material von schraubenförmiger Gestalt hergestellt ist, damit
der Durchmesser des Ankers durch Strecken in der Längsrichtung verringert werden
kann, um das Einführen des Ankers in eine Körperhöblung zu erleichtern.
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Zur Aufgabe der Erfindung gehört es ferner, ein Verfahren zum Einführen
eines spiraligen Präparatträgerankers in eine Körperhöhlung durch Verringern des
Durchmessers des Ankers beim Einführen anzugeben.
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Weiter besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, einen Anker von hohler
spiraliger Gestalt mit voneinander in Abstand befindlichen Windungen als Träger
eines sich langsam lösenden Präparats zum Einführen in eine Körperhöhlung zu verwenden.
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Desgleichen gehört es zur Aufgabe der Erfindung, die Kombination eines
s spiraligen Präparatträgerankers, der mit Öffnungen versehen ists und eines Streifens
aus einem Präparat
zu verwenden, der mit von ihm abstehenden VorsprUngen
versehen ist, die in die Öffnungen im Anker eingesetzt werden können, um die Verabreichung
eines sich langsam lösenden Präparats in einer Körperhöhlung zu erleichtern.
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Darüber hinaus besteht ein Merkmal der Erfindung, daß die Menge oder
Dosierung eines in einer Körperhöhlung zu verabreichenden Präparates mit einem vergrösserten
Oberflächenbereich durch die Verwendung eines Ankers von spiraliger Gestalt versehen
wird.
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Einige der Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß der Präparatträgeranker
gemäß der Erfindung im Gewebe innerhalb einer Körperhöhlung gesichert wird, um sein
Austreiben zu verhindern, wobei der Präparatträgeranker flexibel ist, um das Einführen
in die Körperhöhlung und das Entfernen aus dieser zu erleichtern, wobei ein vergrösserter
Oberflächenbereich für das Präparat vorgesehen ist, um die Dosierung oder Menge
des Präparates, das gelöst werden kann, zu vergrössern.
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Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
näheren Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht im Aufriß eines erfindungsgemäßen Präparatträgerankers;
Fig. 2 eine Teilansicht im Aufriß eines Streifens aus Präparatmaterial, für den
der Anker nach Fig. 1 als Träger bestimmt ist; Fige 3 eine Teilansicht im Aufriß
des in Fig. 2 dargestellten Ankers kombiniert mit dem Präparatstreifen
nach
Fig. 2; Fig. 4 eine Teilansicht im Aufriß einer weiteren Ausführungsform einer Kombination
eines Präparatträgerankers und eines Streifens aus Präparatmaterial gemäß der Erfindung;
Fig, 5 eine Teilansicht im Aufriß der Kombination nach Fig. 4 nach dem spiraligen
Schneiden; Fig. 6 eine Teilansicht im Aufriß einer weiteren Ausführungsform einer
Kombination eines Präparatträgerankers und eines Streifens aus Präparatmaterial
gemäß der-Erfindung; Fig. 7 eine Teilansicht im Aufriß der Kombination nach Fig.
6 nach dem spiraligen Verdrehen; Fig, 8 eine Teilansicht im Aufriß eines teilweise
geschnittenen Präparatträgerankers gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 9 eine Seitenansicht, welche das Beschichten des Ankers nach Fig. 8 mit einem
Präparat zeigt; Fig.10, 11 und 12 Ansichten im Aufriß von Abänderungsformen des
erfindungsgemäßen Präparatträgerank kers; Fig.13 eine Ansicht im Aufriß eines erfindungsgemäßen
flexiben Präparatträgerankers; Fig 14 eine schaubildliche Ansicht des Ankers von
Fig.13
auf einem Einführungsstäbchen angeordnet; Fig. 15 eine Seitenansicht
einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Präparatträgerankers; Fig.16
eine schaubildliche Ansicht des in Fig. 15 gezeigten Ankers auf einem Einführungsstäbchen
angeordnet; Fig*17 eine schau-bildliche Ansicht des Ankers nach Fig. 15 nach dem
Einführen in eine Körperhöhlung.
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Ein erfindungsgemäßer Präparatträgeranker 20 ist in Fig. 1 dargestellt
und weist einen Materialstreifen 22 au; der von spiraliger oder schraubenföriniger
Gestalt ist, um ein längliches hohles spiraliges Element 24 mit voneinander in Abstand
befindlichen benachbarten Windungen zu bilden. Der Streifen 22 ist mit einer Längsnut
26 ausgebildet, in welcher mittig eine Anzahl von voneinander in Abstand befindlichen
Öffnungen 28 vorgesehen ist. Der Anker 20 kann beispielsweise durch einen Kunststoffstreifen
mit einer Dicke von etwa 4 mm gebildet werden, der in der Längsrichtung zur Bildung
der Nut 26 geschnitten und zur Bildung der Öffnungen 28 gestanzt oder gebohrt ist,
deren Mittenabstände voneinander 5-cm betragen und die mit einem Abstand von etwa
einem Zentimeter von jcdem Ende des Streifens aus beginnen. Die Länge und Breite
des Streifens wird durch den Oberfläcllenbereich bestimmt, der für das zu verabreichende
Präparat und die Fonn und Größe der Körperhöhlung erforderlich ist, in welche der
Anker eingeführt werden soll. Der genutete und gestanzte Streifen wird sodann um
einen zylindrischen Dorn herumgewickelt, um
die Form einer hohlen
Spirale zu erhalten, Der Durchmesser des spiraligen Elements 24 wird entsprechend
der Form und Größe der Körperhöhlung bestimmt, in welche der Anker eingeführt werden
soll, und die Teilung der Spiralform wird durch den OberfLächenbereich bestimmt,
der für das zu verabreichende Präparat erforderlich ist.
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Der Anker 20 kann natürlich nach einem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise
im Spritzgußverfahren oder durch Strangpreßen, in einer oder mehreren Stufen geformt
werden.
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In Fig. 2 ist ein Streifen 30 aus einem sich langsam lösenden Präparat
dargestellt, der mit einer Breite und Länge geformt ist, die der Breite der Nut
26 bzw. der Länge des Streifens 22 des Ankers 20 entspricht. Von dem Streifen 30
steht eine Anzahl knopfähnlicher Vorsprünge 32 ab, deren Abstand voneinander dem
Abstand zwischen den Öffnungen 28 im Anker 20 entspricht. Der Streifen 30 kann aus
einem Arzneimittel oder Präparat, das verabreicht werden soll und einem verträglichen
sich langsam lösendenTräger zusammengesetzt sein. Wenn beispielsweise die Anker
zur intravaginalen Anordnung bestimmt sind, eignen sich Präparate wie Digitoxin,
Trijodothyronin, Isoproterenol, Atropin, Histamin, Senfgaskörper (nitrogen mustard),
Vitamin B12, Phyrimethamin, Hormonpräparate, d. h. Ustrogenpräparate, Progestationspräparate,
androgene Präparate, z.B. Östradiol, Progesteron, Androstenedion, Testosteron, Cortisol,
Medroxyprogesteronacetat, Melengestrolacetat, Chlormadinon u. dgl.
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so lange diese Präparate dieEigenschaft haben, durch den Träger hindurchzutreten,
Der Träger kann ein polymeres Material sein, das für diese Präparate durchlässig
ist und ein langsames bzw. geregeltes Lösen des Präparates ergibt, beispielsweise
Organopolysiloxan vom linearen Typ, das durch Warmvulkanisieren in Gummi umgewandelt
wird und als Dimethylpolysiloxan bekannt ist. Solche Präparate
und
Träger mit langsamer Präparatabgabe vom Siliconkautschuktyp sind in der US-Patentschrift
3 545 439 näher beschrieben.
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Der Streifen 30 aus Präparatmaterial wird mit dem Anker 20 in der
in Fig. 3 dargestellten Weise so vereinigt, daß der Streifen von der Nut 26 aufgenommen
wird und die Vorsprünge 32 sich durch die Öffnungen 28 hindurch erstrecken. Wenn
Vorsprünge 32 von knopfartiger oder ähnlicher Form vorgesehen werden, kann der Streifen
30 aus Präparatmaterial auf dem Anker riiit einer Einrastwirkung angebracht werden,
so daß der Präparatmaterialstreifen fest in der Weise gehalten wird, daß das Präparatmaterial
sich nicht unbeabsichtigt vom Anker beim Einführen des kombinierten Anker- und Präparatmaterials
in eine Körperhöhlung trennt. Der Streifen aus Präparatmaterial kann natürlich am
Streifen 22 befestigt werden, bevor diesem zur Bildung des Elements 24 eine spiralige
Form mitgeteilt wird.
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Im übrigen kann jede passende Gestaltung dazu verwendet werden, den
Präparatstreifen an dem Anker festzumachen.
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Beispielsweise kann der Präparatstreifen mit voneinander in Abstand
befindlichen Öffnungen versehen werden, während der Anker entsprechende Vorsprünge
aufweist, die von diesem zur Aufnahme durch die Öffnungen abstechen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist-in Fig. 4 dargestellt,
bei welcher um ein Stäbchen 34 von verhältnismässig großem Durchmesser ein Streifen
36 aus Präparatmaterial herumgewickelt wird, um in Abstand voneinander befindliche
spiralige Windungen zu erhalten. Das Präparatmaterial kann am Stäbchen 34 in beliebiger
geeigneter Weise befestigt werden, beispielsweise durch Befestigungsmittel an den
Enden des Stäbchens und des Präparatmaterialstrei fens, um eine Haken- und Ösen-
oder änlice Art von Befestigung zu erhalten, oder mittels eines verträglichen Klebstoffes
oder
Kittes. Wenn einmal der Präparatmaterialstreifen 36 in der richtigen Weise auf dem
Stäbchen 34 angeordnet ist, wird das Letztere spiralig geschnitten, um eine spiralige
Nut 38, wie in Fig. 5 dargestellt, zur Bildung eines schraubenförmigen Steges zu
erhalten, der dem Abstand zwischen den Windungen des spiraligen Präparatstreifens
36 entspricht, der eine Auflagefläche für den Präparatstreifen bildet. Nach dem
Schneiden hat die Kombination aus Anker und Präparat streifen eine Form mit einer
tiefen Spirale, wodurch das Einführen und Entfernen der Kombination aus Anker und
Präparatstreifen erleichtert und ein großer Oberflächenbereich für das Präparatmaterial
erhalten wird.
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Eine weitere Ausführungsforn der Erfindung ist in Fig. 6 und 7 dargestellt,
bei welcher ein Anker für das Präparatmaterial durch ein massives, zylindrisches
Stäbchen 40 von kleinem Durchmesser gebildet wird und ein Streifen 42 aus Präparatmaterial
ähnlich dem Präparatstreifen 30 dicht um das Stäbchen 40 herumgewickelt ist, ohne
daß Lücken zwischen den Windungen bestehen. Der Streifen 42 aus Präparatmaterial
kann am Stäbchen 40 in beliebiger geeigneter Weise wie in Verbindung mit der Ausführungsform
nach Fig, 4 erwähnt befestigt werden, worauf die Kombination aus Anker und Präparat
streifen verdreht oder spiralig um einen geeigneten Zylinder oder einem anderen
Formgebungsdorn herumgewickelt wird, um die in Fig. 7 gezeigte spiralige Gestaltung
zu erhalten0 In Fig. 8 ist ein Anker 44 dargestellt, der aus einem hohlen zylindrischen
Rohr 46 von hochdichtem Polyäthylen geformt ist, das zur Bildung eines länglichen
schraubenförmigen Elements 48 spiralig geschnitten wird. Der Anker 44
kann
dadurch geformt werden, daß eine vorgeschnittene spiralige Metallhülse um das Rohr
46 herum so angeordnet wird, daß das letztere in der gleichen Spiralform mit der
Metallhülse als Schablone geschnitten werden kann.
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Zur Beschichtung des in Fig. 8 dargestellten Ankers 44 mit einem geeigneten
langsam freiwerdenden Präparatmaterial werden das Präparat und eine geeignete langsam
freigebende Komponente, beispielsweise Siliconklebkautschuk, wie in Verbindung mit
dem Präparat streifen nach Fig. 2 beschrieben, in einem Lösungsmittel, wie Cyclohexan,
gelöst. Das Cyclohexanlösungsmittel verdünnt die langsam freigebende Komponente
ausreichend zur Bildung einer Lösung 50, die in einen Behälter 52 gegeben wird,
und der Anker 44 wird in die Lösung getaucht, so daß das Präparat und die langsam
freigebende Komponente an dem spiraligen Element 48 sowohl an dessen Aussenfläche
als auch an dessen Innenfläche haften. Nach dem Entfernen des Ankers 44 aus dem
Behälter 52 verdampft das Lösungsmittel, so daß der Anker 44 mit dem langsam freiwerdenden
Präparatmaterial in spiraliger Form beschichtet ist, das mit Siliconkautschuk imprägniert
ist.
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Weitere Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Altern sind in Fig.
10, 11 und 12 dargestellt und alle diese Anker sind mit einem langsam freiwerdenden
Präparat in der gleichen Weise beschichtet, wie für den Anker 44 in Fig. 9 beschrieben.
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In Fig. 10 ist ein Anker 54 dargestellt, der durch ein hohles längliches
schraubenförsliges Element 56 gebildet wird, der flache äussere und innere Praparatauflaaeflcochnn
58 und 60 aufweist. Der Anker 54 ist zweckmässig aus einem Kunststoff, beispielsweise
aus einem transparenten Acrylharz,
und kann zweckmässig durch Preßformen
oder Extrusionsverfahren sowie durch Wickeln oder Verdrehen um einen formgebenden
Dorn gebildet werden.
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Der in Fig. 11 gezeigte Anker 62 ist ein hohles längliches Element
64, das sich jedoch von dem länglichen Element 56 des Ankers 54 in der Weise unterscheidet,
daß das Element 64 die Form einer Doppelspirale hat, d.h. das Element 64 wird durch
zwei voneinander in Abstand befindliche Streifen 66 und 68 gebildet, die an den
Enden 70 und 72 miteinander verbunden sind und äussere sowie innere Präparatauflageflächen
74, 76, 78 bzw, 80 aufweisen.
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Mit anderen Worten, der Anker 60 unterscheidet sich von dem Anker
54 in erster Linie dadurch, daß der das längliche Element des Ankers 54 bildende
flache Streifen beim Anker 60 geschlitzt ist.
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Der in Fig. 12 dargestellte Anker 82 unterscheidet sich von den Ankern
54 und 60 dadurch, daß der Anker 82 durch ein Rohr bzw einen Schlauch gebildet wird,
der um einen Dorn herum verdreht ist, um eine schraubenförmige Gestaltung ähnlich
wie bei dem Stäbchen 40 bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 zu erhalten.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig.
13 und 14 dargestellt. Der Anker 84hat die gleiche Gestalt wie der Anker 54, jedoch
ist der Anker 84 aus einem flexiblen Material hergestellt, und ist an seinem naheliegenden
Ende 86 mit einer Öffnung 88 versehen, während sein abgekehrtes Ende 90 zur Aufnahme
des flachen Endes eines beweglichen Armes 92 eines Einführungsstäbchens 94 geformt
ist. Das Einftihrungsstäbchen 94 weist eine stationäre Hülse 96 auf, die den beweglichen
Arm 92 gleitbar trägt und von der ein Stift 98 absteht, der zur
Aufnahme
in einer Öffnung 88 am naheliegenden Ende 86 des Ankers 84 bestimmt ist. Der Anker
84 kann mit einem langsam freiwerdenden Präparat im Tauchverfahren beschichtet werden
oder es kann ein das Präparat langsam abgebendes Material am Anker 84 in der in
Verbindung mit Fig. 1 - 7 beschriebenen Weise befestigt werden.
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Ein Verfahren zum Einführen des Ankers 84 in eine Körperhöhlung, beispielsweise
in die Vagina, besteht darin, daß der Anker 84 über das Einführungsstäbchen 94 so
angeordnet wird, daß sich der Stift 98 in die Öffnung 88 erstreckt. Der Arm 92 wird
dann aus der Hülse 94 heraus zur Anlage an dem abgelegenen Ende 90 bewegt, worauf,
wenn der Arm 92 weiter aus der Hülse 96 herausbewegt wird, der Anker 84 gestreckt
wird, wie in Fig. 14 gezeigt, so daß der Durchmesser des Ankers 84 verringert wird.
Der Anker und das von diesem getragene Präparat werden dann in die Vagina mit einer
Dreh- oder Schraubbewegung eingeführt, um das Einsetzen zu erleichtern. Wenn einmal
der Anker richtig eingesetzt worden ist, wird das naheliegende Ende 86 vom Stift
98 gelöst, so daß das Einführungsstäbchen entfernt werden kann und der Anker in
der Vagina bleibt. Zur wirksamen herabsetzung des Durchmessers des Ankers durch
Strekken können beliebige geeignete Mittel verwendet werden. In ähnlicher Weise
sind die dargestellten Mittel zur lösbaren Befestigung des Ankers an dem beweglichen
und an dem stationären Teil des Einführungsstäbchens nur beispielsweise gezeigt
und können stattdessen andere geeignete Mittel vorgesehen werden. Die Gestalt des
abgelegenen Endes 90 ist jedoch besonders vorteilhaft, da sie eine feste Anlage
des Endes des beweglichen Armes 92 ergibt, jedoch keine besondere Trennmaßnahme
zum Entfernen des Einführungsstäbchens erfordert.
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Zum Entfernen des Ankers 84 oder irgendeines anderen der
erfindungsgemäßen
Anker werden die Lippen der Vulva geöffnet und wird der Anker zurückgezogen, beispielsweise
durch Ziehen an einem vorher befestigten Faden, der nach dem Einführen ausserhalb
der Körperhöhlung heraushängend be lassen wird.
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Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Präparatträgerankers
ist in Fig. 15, 16 und 17 mit einem in Fig. 15 gezeigten Vorläuferstreifen 102 dargestellt.
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Der Streifen 102 hat eine längliche flache Gestalt mit parallelen
Seitenkanten 104 und 106 von gleicher Länge, die an den Endteilen 108 und 110 enden.
Die Endteile 108 und 110 haben im wesentlichen die Form von gleichseitigen Dreiecken
und sind nach entgegengesetzten Seiten des Streifens gerichtet. Die Endteile 108
und 110 weisen geneigte Kanten 112 und 114 auf, welche mit den Seitenkanten 104
und 106 Spitzenwinkel 116 und 118 von je 45 bilden. In der Nähe der Spitzen 116
und 118 sind Öffnungen 120 und 122 vorgesehen, die zum Verformen des Streifens 102
in der nachstehend beschriebenen Weise dienen. Der Streifen 102 ist aus einem flexiblen
elastischen Material hergestellt, das nach einer Verformung in seine ursprüngliche
Gestalt zurückfedert.
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Der Anker 100 kann mit einem langsam freiwerdenden Präparat in Tauchverfahren
beschichtet werden oder kann einen Streifen aus einem langsam freigegnbenen Präparat
wie oben beschrieben, tragen. In jedem Falle hat der Anker 100 anfänglich die in
Fig. 15 gezeigte flache lineare Gestalt und hat daher das Bestreben, in diese nach
der Verformung in eine schraubenförmige Gestal-t zurückzukehren. Zum Einführen des
Präparattfllgerankers 100 wird der Streifen 102 um ein EinführungsstCibchen 124
herumgewickelt, von dem ein Stift 126 an seinem abgelegenen Ende absteht, sowie
ein Stift 128 von seinem nakeliegenden Ende und von dem sich
ferner
ein Handgriff 130 aus erstreckt, der mit den Stiften 126 und 128 mechanisch so gekuppelt
ist, daß die Stifte in das Einführungsstäbchen 124 zurückgezogen werden können.
Um das Herumwickeln des Streifens 102 um das Einführungsstäbchen 124 herum, wie
in Fig. 16 dargestellt, zu erleichtern, kann die Öffnung 120 im Endteil 108 zur
Aufnahme des Stiftes 126 angeordnet sein und wird das Einführungsstäbchen um seine
Längsachse gedreht, während der Endteil 110 festgehalten wird. Nachdem die richtige
Anzahl Windungen im Streifen gebildet worden ist, wird der Stift 128 in die Öffnung
122 eingesetzt, um den Streifen in einer dicht gewundenen verformten Gestalt zu
halten.
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Der Präparatträgeranker 100 wird in die Vagina oder in eine andere
Körperhöhlung dadurch eingesetzt, daß dar Handgriff 130 erfaßt und die aus Anker
und Einführungsstäbchen gebildete Kombination eingeführt wird. Wenn einmal der Präparatträgeranker
100 richtig in der Vagina angeordnet ist, wird der Anker dadurch freigesetzt, daß
die Stifte 126 und 128 zurückgezogen werden, so daß der Streifen 102 das Bestreben
hat, in seine ursprüngliche flache lineare Gestalt zurückzukehren. Die Wände 10
der Vagina verhindern jedoch das Zurückkehren zur ursprünglichen Gestalt, wie in
Fig. 17 gezeigt. Der Präparattr-geranker 100 wird daher in der Vagina in einer schrauben-
bzw. wendelförmigen Gestalt gehalten 5 die jedoch einen grösseren Durchmesser als
der Durchmesser beim Einführen hat und die voneinander in Abstand befindlichen Windungen
sperren sich im Gewebe, so daß sie einer Austreibung des Ankers kliderstand entgegensetzen.
Die Neigung vcn 450 an den Enctreilen 1G8 und 110 ermaglichen ein wesen-tjich besseres
ZurtIckha] LCi in der Vagina als Anker mit normal abgerundeten Enden, d.h.
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die Scheitel bzw. Spitzen 116 und 118 erhöhen die Sperrxvirkung mit
dem Gewebe.
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Mit dem Anker 100 wird an der Öffnung 122 ein Faden 132 festgebunden,
wie in Fig. i7 gezeigt, so daß der Anker leicht aus der Vagina dadurch entfernt
werden kann, daß an dem ausserhalb der Vagina hängenden Faden 132 gezogen wird.
Der Streifen 102 kehrt, wenn der Anker aus der Vagina entfernt wird, in seine ursprüngliche
flache lineare Gestalt zurück, um dieses Entfernen zu erleichtern.
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Diein Fig. 1, 5, 7, 8, 10 - 13 und 15 dargestellten Anker können aus
verträglichen, nicht absorptionsfähigen Kunststoffen oder Metallen hergestellt werden.
Beispiele solcher Materialien sind transparente Acrylharze, wie sie im Handel unter
der Bezeichnung Plexiglas und Lucite bekannt sind, Polyolefine von hoher oder geringer
Dichte, wie Polyäthylen, Polypropylen, Copolymere von Athylen und Propylen, lineare
Polyamide (nylon), Polystyrol, Polycarbonat und Metalle wie rostfreier Stahl oder
hochgekohlter Stahl. Flache Streifen aus hochgekohltem Stahl und rostfreiem Stahl
sind von sich aus federnd nachgiebig und sind daher zur Verwendung mit den Ausführungsformen
nach Fig. 13 und 15 ausserordentlich vorteilhaft.
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Wie erwähnt, wird das Präparat mit einer langsam freigebenden Komponente,
wie Dimethylpolysiloxan oder ein Block-Copolymeres von Dimethylpolysiloxan und Polycarbonat,
kombiniert und das langsam freigegebene Präparat'kann für jeden der vorangehend
beschriebenen Anker auf diesen entweder als Präparatmaterialstreifen oder im Tauchte
fahren wie in Fig. 9 dargestellt, aufgebracht werden.
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Die schraubenförmige Gestaltung mit voneinander in Abstand befindlichen
Windungen der erfindungsgemäßen Anker ergibt einen erhöhten Oberflächenbereich für
das Präparatmaterial
und ein ausgezeichnetes Zurückhalten innerhalb
der Vagina, da der Abstand zwischen den benachbarten Windungen ein Sperren des Ankers
im Gewebe ermöglicht, so daß zum Entfernen eine Drehung erforderlich ist. Der flexible
Anker nach den Ausführungsformen der Fig. 3 und 15 ist besonders vorteilhaft wegen
des durch Strecken verkürzbaren Durchmessers, wodurch sowohl das Einführen als auch
das Zurückziehen erleichtert wird, und die Ausführungsform nach Fig. 15 ist wegen
der einfachen Herstellung, der geringen Kosten und der erhöhten Festhalteeigenschaften
noch zusätzlich vorteilhaft.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt, sondern kann innerhalb ihres Rahmens verschiedene
Abänderungen erfahren.