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Die Erfindung betrifft Medikamententräger mit Medikament zur Einführung und zum Verbleib in Körperhöhlen und insbesondere solche zur Einführung in die Vagina.
Es ist erwünscht, Säugetiere mit langsam freisetzbaren, in eine Körperhöhle eingeführten Medikamenten zu behandeln. Eine derartige Behandlung hat jedoch bisher Probleme aufgeworfen, weil die richtige Einführung des Medikamentes, der Verbleib des Medikamentes in der richtigen Stellung in der Körperhöhle und die Entfernung einer etwaigen, als Träger für das Medikament in der Körperhöhle benutzten Vorrichtung Schwierigkeiten bereitete.
Langsam freigesetzte Medikamente eignen sich besonders gut zur Einführung in die Vagina von Säugetieren, u. zw. insbesondere zum Zweck einer künstlichen Befruchtung. So kann das Medikament z. B. ein zur Regelung des Temperaturzyklus eines Säugetieres verwendetes Hormon sein, wobei die Einführung
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Die Verwendung eines solchen Hormons erleichtert nun die künstliche Befruchtung insoferne, als dadurch eine Gruppe von Säugetieren gleichzeitig künstlich befruchtet werden kann.
Um eine wirksame Anwendung derartiger Medikamente zu ermöglichen, muss das Medikament in das Säugetier so eingeführt werden, dass durch die Einführung etwa hervorgerufene Schmerzempfindungen oder Verletzungen auf ein Mindestmass reduziert werden. Ausserdem muss das Medikament in der Körperhöhle auf solche Art und Weise gehalten werden, dass es nicht nach Belieben des Säugetieres oder durch normale physische Betätigung oder durch physiologische Körperfunktionen ausgestossen wird, was jedoch der Fall ist, wenn Schwämme als Träger für solche Medikamente verwendet werden. Weiterhin muss die als Träger für das Medikament dienende Vorrichtung leicht entfernbar sein.
Ziel der Erfindung ist demgemäss die Schaffung eines Medikamententrägers zur Einführung und zum Verbleib in Körperhöhlen, der die Freigabe eines auf dem Träger befindlichen Medikamentes erleichtert.
Die Erfindung schafft nun einen Medikamententräger mit Medikament zur Einführung und zum Verbleib in Körperhöhlen, der gekennzeichnet ist durch einen langgestreckten Körper in Form von mehreren, im Abstand voneinander angeordneten schraubenlinienförmigen Windungen, die einen hohlen Kernraum umgrenzen und deren Oberfläche zumindest zum Teil mit dem zu verabreichenden Medikament bedeckt ist.
Besondere Vorteile der Erfindung gegenüber dem bekannten Stand der Technik bestehen darin, dass sich der erfindungsgemässe Medikamententräger im Gewebe einer Körperhöhle verankert, so dass eine Ausstossung des Medikamententrägers verhindert wird, weiters, dass der Medikamententräger biegsam ist und dadurch die Einführung in eine bzw. die Entfernung aus einer Körperhöhle erleichtert, und dass schliesslich das Medikamentenmaterial mit einer grösseren Oberfläche dargeboten wird, so dass die freisetzbare Dosis oder Menge des Medikamentes erhöht werden kann.
Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen zu ersehen. In diesen zeigt Fig. 1 einen erfindungsgemäss aufgebauten Medikamententräger in Teilansicht. In Fig. 2 ist ein Streifen aus Medikamentenmaterial, der für den Medikamententräger gemäss Fig. 1 bestimmt ist, ebenfalls in Teilansicht veranschaulicht. Fig. 3 stellt eine Teilansicht des Medikamententrägers gemäss Fig. 1 in Kombination mit dem Streifen aus Medikamentenmaterial gemäss Fig. 2 dar. Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Medikamententrägers in Teilansicht mit darauf befindlichen Streifen aus Medikamentenmaterial in Teilansicht. Fig. 5 veranschaulicht eine Teilansicht der Kombination gemäss Fig. 4 nach spiralförmigem Schneiden.
Fig. 6 stellt eine weitere Ausführungsform eines Medikamententrägers gemäss der Erfindung mit darauf befindlichem Streifen aus Medikamentenmaterial dar. Fig. 7 zeigt eine Teilansicht der Kombination gemäss Fig. 6 nach spiralförmigem Eindrehen der Kombination. Fig. 8 veranschaulicht einen teilweise zugeschnittenen Medikamententräger gemäss einer andern Ausführungsform der Erfindung. In Fig. 9 ist das Überziehen des Trägers gemäss Fig. 8 mit einem Medikamentenmaterial in Seitenansicht dargestellt. Die Fig. 10, 11 und 12 zeigen weitere Abänderungen des erfindungsgemässen Medikamententrägers. Fig. 13 veranschaulicht einen biegsamen Medikamententräger gemäss der Erfindung in der Ansicht. Fig. 14 zeigt die auf einem Einführungsstab montierte Ausführungsform gemäss Fig. 13 in perspektivischer Darstellung.
In Fig. 15 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Medikamententrägers dargestellt. Fig. 16 zeigt in perspektivischer Darstellung den Medikamententräger gemäss Fig. 15, der auf
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einem Einführungsstab montiert ist, während Fig. 17 den Medikamententräger gemäss Fig. 15 nach Einführung desselben in eine Körperhöhle, ebenfalls inder Perspektive, veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Medikamententräger --20--, der aus einem Materialstreifen --22-- besteht und eine spiralförmige oder schraubenförmige Gestalt aufweist und einen langgestreckten, hohlen, spiralförmigen Körper --24-- mit im Abstand voneinander angeordneten, aufeinanderfolgenden Windungen bildet. Der Streifen --22-- ist mit einem in Längsrichtung verlaufenden, im Streifen --22-ausgebildeten Kanal --26-- bzw. mit einer solchen Rinne versehen, wobei in der Mitte des Kanals bzw. der Rinne --26-- mehrere im Abstand voneinander angeordnete Öffnungen --28-- vorhanden sind.
Der Träger --20-- kann beispielsweise aus einem etwa 4 mm dicken Kunststoffstreifen gebildet sein, der in der Längsrichtung zwecks Bildung der Rinne --26-- eingeschnitten ist und gestanzt oder gebohrt wird, um jeweils im Abstand von 5 cm aufeinanderfolgende, in der Mitte der Rinne --26-- liegende Öffnungen --28-- zu bilden, wobei sich die ersten Öffnungen etwa 1 cm vom jeweiligen Streifenende entfernt befinden. Die Länge und Breite des Streifens hängt von der zur Verabreichung des Medikamentes erforderlichen Oberfläche und von der Gestalt und Grösse der Körperhöhle ab, in die der Träger eingeführt werden soll.
Der mit der Rinne versehene und gestanzte Streifen wird dann zur Erzielung der hohlen, spiralförmigen Gestalt um einen zylindrischen Dorn gewickelt. Der Durchmesser des spiralförmigen Körpers --24-- richtet sich nach der Gestalt und Grösse der Körperhöhle, in die der Träger eingeführt werden soll, während die Ganghöhe der Spirale von der zur Verabreichung des Medikamentes erforderlichen Oberfläche bestimmt wird. Selbstverständlich kann der Träger --20-- auch in einem oder mehreren Arbeitsgängen nach gebräuchlichen Verfahren, wie Spritzguss oder Strangpressen, gebildet werden.
In Fig. 2 ist ein Streifen --30-- auf Basis eines langsam freisetzbaren Medikamentenmaterials veranschaulicht. Die Breite und Länge dieses Streifens entsprechen der Breite der Rinne --26-- bzw. der Länge des Streifens --22-- des Trägers --20--. Aus dem Medikamentenstreifen --30-- ragen mehrere knopfartige Erhebungen oder Vorsprünge --32-- heraus, deren Abstände voneinander den Abständen zwischen den Öffnungen --28-- im Träger --20-- entsprechen. Der Streifen --30-- kann aus einem beliebigen zu verabreichenden Medikament und einem damit verträglichen, für eine langsame Freigabe des Medikamentes geeigneten Trägermaterial bestehen.
Ist der Medikamententräger beispielsweise zur Einführung in die Vagina bestimmt, dann kann das Medikament aus Digitoxin, Trijodthyronin, Isoproterenol, Atropin, Histamin,"nitrogen mustard", Vitamin B 12, Pyrimethamin, aus Hormonpräparaten wie Östrogenen, Geschlechtshormonen, Androgenen, z. B. Östradiol, Progesteron, Androstendion, Testosteron, Cortisol, Medroxyprogesteronacetat, Melengestrolacetat, Chlormadinon od. dgl. bestehen, vorausgesetzt dass diese Medikamente durch das Trägermaterial hindurchtreten können.
Als Trägermaterial kann ein beliebiges, für Medikamente durchlässiges und für eine langsame oder geregelte Freigabe von Medikamenten geeignetes Polymermaterial verwendet werden, wie etwa organische Polysiloxane vom linearen Typus, die durch Wärmehärtung in gummiartiges Material übergeführt wurden und als Dimethylpolysiloxane bekannt sind. Derartige Medikamente und Trägersubstanzen vom Silikonkautschuktypus, die sich für eine langsame Freigabe des Medikamentes eignen, sind z. B. in der US-PS Nr. 3, 545, 439 beschrieben.
Der Streifen--30--aus Medikamentenmaterial wird mit dem Träger --20-- in der in Fig. 3 veranschaulichten Weise so zusammengesetzt, dass der Medikamentenstreifen --30-- in die Rinne --26-- zu liegen kommt, wobei die Vorsprünge --32-- in die Öffnungen --28-- eintreten. Dadurch, dass die Vörsprünge-32-knopfartige oder knollenartige Gestalt haben, kann der Medikamentenstreifen--30-auf dem Träger --20-- auf Grund einer Einrastwirkung montiert werden.
Der Medikamentenstreifen wird dabei fest an Ort und Stelle gehalten, so dass sich das Medikamentenmaterial während der Einführung der Kombination aus Träger und Medikamentenmaterial in eine Körperhöhle nicht versehentlich von dem Träger
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wird, und es kann jede beliebige, unter Einrasten oder Eingreifen wirkende Anordnung zur Befestigung des Medikamentenstreifens auf dem Träger angewendet werden. So kann z. B. der Medikamentenstreifen mit im Abstand voneinander liegenden Öffnungen versehen sein, wobei der Träger in diese Öffnungen passende Vorsprünge aufweist.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt, worin ein Stab --34-- von relativ grossem Durchmesser mit einem Streifen --36-- aus Medikamentenmaterial so umwickelt wurde, dass sich eine spiralförmige Anordnung mit im Abstand voneinander befindlichen Windungen ergibt. Das
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Medikamentenmaterial kann an dem Stab --34-- auf beliebige Art und Weise befestigt werden, z. B. mit Hilfe von Befestigungsvorrichtungen am Ende des Stabes und des Medikamentenstreifens. Derartige Befestigungsvorrichtungen können wie Haken und Öse funktionieren oder einen ähnlichen Befestigungsmechanismus aufweisen, oder sie können aus einem verträglichen Klebstoff oder Kitt bestehen.
Sobald der Medikamentenstreifen-36--die richtige Lage auf dem Stab --34-- hat, wird der Stab gemäss Fig. 5 spiralförmig unter Bildung einer entsprechenden Rinne --38-- geschnitten, wobei ein schraubenförmiger Steg entsteht, der dem Abstand zwischen den Windungen des spiralförmig angeordneten Medikamentenstreifens --36-- entspricht und als Trägerfläche für den Medikamentenstreifen dient. Nach dem Schneiden hat die Kombination aus Träger und Medikamentenstreifen eine Gestalt mit tiefen Spiralen, wodurch die Einführung und Entfernung der Kombination aus Träger und Medikamentenstreifen erleichtert und eine grosse Oberfläche aus Medikamentenmaterial geschaffen wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt, wobei der Träger für das Medikamentenmaterial aus einem vollen zylindrischen Stab --40-- von kleinem Durchmesser gebildet ist und ein gleichartiger Streifen --42-- aus Medikamentenmaterial wie der Medikamentenstreifen-30-eng anliegend um den Stab --40-- gewickelt wird, ohne dass Abstände zwischen den einzelnen Windungen gelassen werden. Der Medikamentenstreifen --42-- kann auf dem Stab --40-- auf beliebige Weise befestigt werden, wie vorstehend bereits im Zusammenhang mit Fig. 4 dargelegt wurde. Die Kombination aus Träger und Medikamentenstreifen wird dann eingedreht oder spiralförmig um einen passenden Zylinder oder einen sonstigen Formgebungsdorn gewickelt, um die in Fig. 7 gezeigte spiralförmige Gestalt zu erzielen.
Fig. 8 zeigt einen Träger --44--, der aus einem Rohr --46--, bestehend aus Polyäthylen hoher Dichte, hergestellt wurde, wobei dieses Rohr zur Erzeugung eines langgestreckten schraubenförmigen Körpers --48-- spiralförmig geschnitten wurde. Der Träger --44-- kann so hergestellt werden, dass eine vorher geschnittene (pre-cut) spiralförmige Metallhülse so auf das Rohr --46-- aufgesteckt wird, dass das Rohr auf dieselbe spiralförmige Gestalt wie die Metallhülse zugeschnitten werden kann, wobei die Metallhülse als Schablone dient.
Zum Überziehen des in Fig. 8 dargestellten Trägers --44-- mit einem geeigneten, langsam freisetzbaren Medikamentenmaterial werden das Medikament und ein entsprechendes, eine langsame Freigabe des Medikamentes zulassendes Trägermaterial, wie der weiter oben im Zusammenhang mit dem Medikamentenstreifen gemäss Fig. 2 beschriebene Silikonkautschuk, in einem Lösungsmittel wie Cyclohexan aufgelöst.
Das Cyclohexanlösungsmittel verdünnt das eine langsame Freigabe des Medikamentes bewirkende Trägermaterial so weit, dass eine in einem Behälter --52-- vorliegende Lösung --50- entsteht. Der Träger --44-- wird dann auf solche Weise in die Lösung getaucht, dass das Medikament und das eine langsame Freigabe des Medikamentes bewirkende Trägermaterial sowohl an der Aussen-als auch an der Innenfläche des schraubenförmigen Körpers --48-- haften. Sobald der Träger --44-- aus dem Behälter --52-- herausge- nommen wird, verdampft das Lösungsmittel. Zurück bleibt der mit dem Silikonkautschuk überzogene Träger --44-- von schraubenförmiger Gestalt, wobei der Silikonkautschuk mit dem langsam freizusetzenden Medikamentenmaterial imprägniert ist.
Weitere Ausführungsformen von Trägern nach der Erfindung sind in den Fig. 10, 11 und 12 zu sehen, wobei alle diese Träger nach dem gleichen Verfahren mit einem langsam freizusetzenden Medikamentenmaterial beschichtet werden können, wie dies vorstehend im Zusammenhang mit dem in Fig. 9 dargestellten Träger --44-- beschrieben wurde.
Fig. 10 veranschaulicht einen Träger --54--, der aus einem langgestreckten, hohlen, schraubenförmigen Körper --56-- mit flachen Aussen- und Innenseiten --58 und 60-- für die Aufnahme des Medikamentes gebildet ist. Vorteilhaft besteht der Träger --54-- aus einem Kunststoffmaterial, wie einem durchsichtigen Acrylharz, und kann zweckmässig nach einem Spritzguss-oder Strangpressverfahren oder durch Aufwickeln oder Eindrehen um einen Dorn hergestellt werden.
Der in Fig. 11 dargestellte Träger --62-- weist einen hohlen langgestreckten Körper --64-- auf.
Dieser Körper unterscheidet sich jedoch insoferne von dem langgestreckten Körper --56-- des Trägers - -54--, als der Körper --64-- eine doppelt schraubenförmige Gestalt aufweist. Das bedeutet, dass der Körper --64-- zwei im Abstand voneinander angeordnete Streifen-66 und 68-umfasst, die an ihren Enden --70 und 72-- miteinander verbunden sind, wobei diese Streifen-66 und 68-- Aussen- bzw.
Innenflächen --74, 76, 78 und 80-- für die Aufnahme des Medikamentes haben. Mit andern Worten, der
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Träger --62-- unterscheidet sich vom Träger --54-- in erster Linie dadurch, dass der den langgestreckten
Körper des Trägers --54-- bildende flache Streifen im Fall des Trägers --62-- geschlitzt ist.
Der in Fig. 12 gezeigte Träger --82-- unterscheidet sich von den Trägern --54 und 62-- dadurch, dass er aus einem Rohr aus einem Material besteht, das wie der Stab --40-- bei der Ausführungsform nach
Fig. 6 und 7 zur Erzeugung einer schraubenlinienförmigen Gestalt um einen Dorn gewickelt wurde.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 13 und 14 dargestellt. Der Träger --84-- hat dieselbe Gestalt wie der Träger --54--, doch besteht der Träger --84-- aus einem biegsamen Material und weist ein proximales, mit einer Öffnung --88-- versehenes Ende --86-- und ein distales Ende --90-- auf, das so geformt ist, dass es das flache Ende eines beweglichen Armes oder Teiles - eines Einführungsstabes-94-- aufnehmen kann.
Der Einführungsstab umfasst eine unbewegliche Hülse --96--, die als Träger für den darin gleitenden beweglichen Teil --92-- dient, und einen Stift --98--, der von dem Einführungsstab --94-- absteht und in die Öffnung --88-- im proximalen Ende --86-- des Trägers --84-- heneinpasst. Der Träger --84-- kann mit dem langsam freizusetzenden Medikamentenmaterial überzogen werden, indem man ihn nach dem im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen
Tauchverfahren behandelt, oder es wird gemäss der für Fig. l bis 7 beschriebenen Weise ein Streifen aus dem langsam freizusetzenden Medikamentenmaterial am Träger --84-- befestigt.
Ein Verfahren zum Einführen eines Trägers --84-- in eine Körperhöhle wie die Vagina umfasst die folgenden Schritte : Der Träger --84-- wird auf dem Einführungsstab --94-- angebracht, wobei der Stift --98-- in die Öffnung-88-- einrastet. Der Arm --92-- wird dann aus der Hülse --94-- herausgeschoben, bis er in das distale Ende --90-- einrastet. Der Teil --92-- wird dann noch weiter aus der Hülse --96-herausbewegt, wobei der Träger --84-- auf die in Fig. 14 gezeigte Weise gestreckt wird, so dass der Durchmesser des Trägers --84-- vermindert wird.
Der Träger und das auf diesem befindliche Medikamentenmaterial werden dann mit einer drehenden oder schraubenden Bewegung, zur Erleichterung des Einfürens, in die Vagina eingeführt. Sobald der Träger richtig eingeführt ist, wird das proximale Ende --86-- von dem Stift-98-- gelöst, so dass der Einführungsstab entfernt werden kann, während der Träger in der Vagina verbleibt. Zur Verminderung des Durchmessers des Trägers durch Strecken kann jede geeignete Vorrichtung verwendet werden. Die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen zum lösbaren Befestigen des Trägers an den beweglichen und unbeweglichen Teilen des Einführungsstabes wurden ebenfalls nur als Beispiele aufgezählt, wobei ebensogut andere Mittel für denselben Zweck verwendet werden können.
Die Gestalt des distalen Endes --90-- ist jedoch insoferne besonders vorteilhaft, als sie einen festen Halt des Endes des beweglichen Teiles --92-- gewährleistet, aber keine spezielle Loslösung zur Entfernung des Einführungsstabes erfordert.
Zur Entfernung des Trägers --84-- oder eines sonstigen erfindungsgemässen Trägers werden die Lippen der Vulva geöffnet, wonach der Träger herausgezogen wird, u. zw. beispielsweise dadurch, dass man an einem Faden zieht, der vorher am Träger befestigt wurde und nach dem Einführen des Trägers aus der Körperhöhle heraushängen gelassen wird.
Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Medikamententrägers --100-- mit einem in Fig. 15 dargestellten Vorläuferstreifen--102--ist in den Fig. 15, 16 und 17 veranschaulicht. Der Streifen --102-- hat eine langgestreckte, flache Gestalt, mit parallelen, gleichlangen Seitenkanten --104 und 106--, die in die Endteile --108 und 110-- auslaufen. Die Enden --108 und 110-- haben die allgemeine Konfiguration von gleichschenkeligen Dreiecken und sind nach entgegengesetzten Seiten des Streifens hin ausgerichtet. Die Endteile --108 und 110-- haben abgeschrägte Kanten --112 und 114--, die mit den Seitenkanten --104 und 106-- spitze Winkel --116 und 118-- von jeweils 45 einschliessen.
In der Nähe der Winkel --116 und 118-- sind Öffnungen --120 und 122-- vorgesehen, die in der nachstehend beschriebenen Weise zum Verformen des Streifens --102-- benutzt werden. Der Streifen --102-- besteht aus einem biegsamen, elastischen Material, das nach der Verformung wieder seine ursprüngliche Gestalt annimmt.
Der Träger --100-- kann mit einem Medikamentenmaterial mit langsamer Freigabe des Medikamentes durch eine Tauchbehandlung überzogen werden, oder er kann in der vorstehend beschriebenen Weise einen Streifen aus Medikamentenmaterial mit langsamer Freigabe des Medikamentes tragen. In jedem Fall hat der Träger --100-- anfänglich die in Fig. 15 gezeigte, flache, lineare Konfiguration und wird demgemäss nach der Verformung zu einer schraubenförmigen Gestalt das Bestreben haben, die flache, lineare Konfiguration wieder einzunehmen.
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Zur Einführung des Medikamententrägers --100-- wird der Streifen --102-- um einen Einführungsstab - herumgewickelt, der an seinem distalen Ende einen Stift --126-- und an seinem proximalen Ende einen Stift-128-- aufweist. Der Einführungsstab --124-- ist auch mit einem Griff-130-- versehen, der mit den Stiften-126 und 128-- in mechanischer Verbindung steht, so dass die Stifte in den Einführungsstab --124-- eingezogen werden können. Zur Erleichterung der in Fig. 16 dargestellten Aufwicklung des Streifens-102-- um den Einführungsstab --124-- herum kann die Öffnung --120-- im Endteil --108-- eine solche Stellung einnehmen, dass der Stift-126-- in sie einrastet.
Der Einführungsstab wird dann um seine Längsachse gedreht, während der Endteil --1l0-- bewegungslos gehalten wird. Sobald die erforderliche Anzahl von Windungen in dem Streifen gebildet wurde, wird der Stift --128-- in die Öffnung - einrasten gelassen, um den Streifen in der eng gewickelten, verformten Gestalt festzuhalten.
Der Medikamententräger --100-- wird in der Weise in die Vagina oder sonstige Körperhöhle eingeführt, dass man den Griffin die Hand nimmt und die Kombination aus Träger und Einführungsstab einführt. Sobald der Medikamententräger --100-- die richtige Stellung in der Vagina einnimmt, wird der Träger dadurch freigegeben, dass man die Stifte-126 und 128-- einzieht, so dass der Streifen-102-- bestrebt ist, in seine ursprüngliche flache und lineare Konfiguration zurückzukehren. Die Vaginawand --W-- verhindert jedoch gemäss Fig. 17 eine Rückkehr in die ursprüngliche Gestalt. Der Medikamententräger wird daher in der Vagina mit einer schraubenförmigen Gestalt verbleiben, deren Durchmesser grösser als der Durchmesser während des Einführens ist.
Die im Abstand voneinander vorhandenen Windungen des Medikamententrägers verankern sich dabei im Gewebe und setzen so einem Ausstossen des Medikamententrägers Widerstand entgegen. Die Schrägen mit einem Winkel von 45 an den Endteilen --108 und 110-ermöglichen einen wesentlich festeren Verbleib in der Vagina als Träger mit im
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so dass der Träger aus der Vagina leicht dadurch entfernt werden kann, dass man an dem aus der Vagina heraushängenden Faden --132-- anzieht. Bei der Entfernung des Trägers aus der Vagina nimmt der Streifen --102-- wieder seine ursprüngliche flache, lineare Konfiguration ein und erleichtert somit die Entfernung.
Die in den Fig. l, 5,7, 8,10 bis 13 und 15 dargestellten Träger können aus verträglichen, nicht absorbierbaren Kunststoffen oder Metallen erzeugt sein. Beispiele solcher Materialien sind durchsichtige
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Polyamide (Nylonarten), Polystyrol, Polycarbonat, und Metalle wie rostfreier Stahl oder hochgekohlter Stahl. Flache Streifen aus hochgekohltem oder rostfreiem Stahl haben eine natürliche Federwirkung oder Biegsamkeit und sind daher für eine Verwendung in den Ausführungsformen gemäss den Fig. 13 und 15 besonders vorteilhaft.
Wie bereits erwähnt, wird das Medikamentenmaterial mit einer für eine langsame Freigabe des Medikamentes geeigneten Verbindung, wie Dimethylpolysiloxan oder einem Blockcopolymeren von Dimethylpolysiloxan und Polyearbonat, kombiniert. Das Medikamentenmaterial mit langsamer Freigabe des Medikamentes für jeden der vorstehend beschriebenen Träger wird auf diesen Träger dann entweder als Medikamentenstreifen oder durch Tauchen gemäss Fig. 9 aufgebracht.
Die schraubenförmige Gestalt der erfindungsgemässen Träger schafft eine grössere Oberfläche für das Medikamentenmaterial und ermöglicht einen festen Verbleib in der Vagina, weil der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Windungen ein Verankern des Trägers im Gewebe ermöglicht, so dass zur Entfernung eine Drehbewegung erforderlich ist. Der biegsame Träger der Ausführungsformen gemäss den Fig. 3 und 15 ist deshalb besonders vorteilhaft, weil der durch das Strecken erzielte verminderte Durchmesser sowohl ein leichteres Einführen als auch eine leichtere Entfernung des Trägers ermöglicht. Die Ausführungsform gemäss Fig. 15 ist auch wegen der leichten Herstellbarkeit, der niedrigen Kosten und des besonders guten Festhaltens in der Körperhöhle besonders vorteilhaft.