DE1617816C - Ohrentampon für Tiere - Google Patents

Ohrentampon für Tiere

Info

Publication number
DE1617816C
DE1617816C DE1617816C DE 1617816 C DE1617816 C DE 1617816C DE 1617816 C DE1617816 C DE 1617816C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ear
tampons
tampon
animals
pharmaceutical preparation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Mexiko; Amoroso Emmanuel C London Joechle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roche Palo Alto LLC
Original Assignee
Roche Palo Alto LLC
Publication date

Links

Description

3 4
■wird vorzugsweise der besonderen Beschaffenheit des zugsweise eine niedrige Dichte und offene Zellen be-Gehörgangs der Tiere, für die sie bestimmt sind, an- sitzen, wie verschiedene natürliche und synthetische gepaßt. Wie F i g. 1 zeigt, macht der äußere Gehör- Kautschuke, Polyurethan (-Ester und -Äther), Polygang 6, der das Außenohr, das Trommelfell 5 und styrol, Cellulose und synthetisch-modifizierte CeIIudas Mittelohr verbinde^ etwa in der Mitte eine 5 lose. Die Ohrentampons können auch aus Wachs scharfe Biegung (bei manchen Tieren ein Winkel von oder Paraffin gebildet werden, das bei der Körperfast 90°). Der Ohrentampon 1 besteht aus einem temperatur des Tieres festbleibt. Um Einführen oder etwas elastischen Material und besitzt vorzugsweise Entfernen des Ohrentampons zu erleichtern, kann eine Stelle verminderten Querschnitts 2, um ein Bie- auch ein Teil des Fasermaterials oder Schwamms, gen in der Kurve des Gehörgangs 6 zu erleichtern. io besonders am unteren Ende der Außenfläche des Eine Einführung des Ohrentampons über die Bie- Tampons, mit einem geeigneten Schmiermittel imgung des Gehörgangs ist nicht erforderlich, jedoch prägniert oder überzogen werden, wie Paraffinwachs, vorteilhaft, da dann die Möglichkeit, daß der Ohren- Mineralöl u. dgl.
tampon versehentlich durch Bewegungen des Tieres Vorzugsweise besteht der Mittelteil des Tampons
herausfällt, fast ausgeschlossen wird. Ferner ist zu 15 aus einem elastischeren und weniger dichten Material
berücksichtigen, daß die Fläche für die Absorption als die oberen und unteren Enden des Tampons, um
des aktiven pharmazeutischen Präparates in den ein Einführen des Ohren tampons zu erleichtern, wo-
Tierkörper um so größer ist, je größer die Oberfläche bei ein Teil über die Biegung des Gehörgangs
des mit dem Ohrentampon in Berührung kommen- hinausgeht. Weiterhin kann durch den weichen, ela-
den Gehörganges ist. 20 stischen, weniger dichten inneren Kern eine größere
Eine weitere Ausführungsform der neuen, erfin- Menge der aktiven pharmazeutischen Substanz ein-
dungsgemäßen Ohrentampons wird in F i g. 2 ge- geführt werden, und dieser Teil dient daher als Lager
zeigt, wo der Tampon 1 mit einer Verdickung ver- oder Depot.
sehen ist, was ein Greifen des Tampons z. B. mit den Die imprägnierten Ohrentampons werden her-Fingern oder der Zange erleichtert. Weiterhin dienen as gestellt, indem man die aktive pharmazeutische Subbei dieser Ausführungsform die Vorsprünge 3 der stanz in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Äthanol, Verdickung als Kappe zur Befestigung der Lage des auflöst und entweder diese Lösung in den Tampon Ohrentampons im Gehörgang. Teil 1 kann vergrößert tropfen läßt oder den Tampon in diese Lösung einsein, daß er zumindest den größten Teil der in F i g. 1 taucht und dann trocknet, um das Lösungsmittel zu gezeigten Ohrmuschel 7 ausfüllt, was die Absorp- 30 entfernen, wodurch die aktive Substanz in trockener tionsfläche vergrößert. Der Tampon ist auch un- Form in dem Tampon imprägniert ist. Dieses Ver-.gefähr in der Mitte 2 schmaler oder enger, damit er fahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Ohrenbequem und einfach über die Biegung in den Gehör- tampons wird immer dann bevorzugt, wenn es auf gang eingeführt werden kann, d. h., der schmalere einen genauen Beendigungszeitpunkt der Behandlung oder engere Teil 2 liegt dann in der Biegung des Ge- 35 mit dem pharmazeutischen Präparat ankommt. Die hörganges. Das untere Ende 1 des Ohrentampons, aktive Substanz wird aus dem absorbierenden Madas über die Biegung des Gehörganges hinausgeht, terial des Tampons durch Schleim der Schleimhaut ist etwas vergrößert. Durch diese Vergrößerung des im Gehörgang herausgeholt. Ganz gleich, welche unteren Endes des Tampons wird dieser fest ein- Mengen an aktiver Substanz so aus dem Tampon geführt und im Gehörgang festgehalten. 40 entfernt und auf die Wände des Gehörgangs über-
Die mit 1 bezeichnete Ausführungsform der Er- tragen werden, immer werden sie sofort vom Tierfindung in F i g. 1 ist im einzelnen vor der Einfüh- körper absorbiert.
rung in F i g. 3 dargestellt. Bei dieser Ausführungs- Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung der form sind die verdickten, zylinderartigen Teile 1 erfindungsgemäßen Ohrentampons wird die aktive durch einen schmaleren Mittelteil 2 verbunden, der 45 pharmazeutische Substanz in einem schwerer flücheine ähnliche Funktion wie der vorher beschriebene tigen Lösungsmittel, z. B. Propylenglycol u. dgl., geTeil 2 in F i g. 2 besitzt. Teil 1 kann auch mit einem löst oder suspendiert und nur teilweise getrocknet, kegelförmigen Ende 4 versehen sein. so daß ein Teil des Lösungsmittels zurückbleibt, der
Die neuen, erfindungsgemäßen Ohrentampons als Träger der aktiven Substanz dient, um diese mit können aus einer großen Anzahl natürlicher urid 50 der Ohrhaut in Kontakt zu bringen. Die neuen synthetischer Materialien und/oder Kombinationen Ohrentampons können auch hergestellt werden, invon diesen hergestellt werden. Kunstharze oder dem die aktive Substanz(en) in einer Öligen Lösung poröse, elastische Materialien mit großer Oberfläche aufgelöst werden und dann ein geeignetes Volumen können für Ohrentampons verwendet werden, die auf das Zentrum des Tampons getröpfelt wird. Der mit einem pharmazeutischen Präparat überzogen 55 Tampon wird dann ohne jegliches Trocknen verwerden sollen. Ohrentampons, die imprägniert wer- wendet, so daß die aktive Substanz vollständig gelöst ■den sollen, werden am besten aus absorbierenden zur Anwendung kommt, wobei ein Lösungsmittel für Fasern hergestellt, wie natürliche oder synthetische eine lange Zeit als Träger wirkt und ein kontinuier-Fasern, z. B. aus Baumwolle oder celluloseartigen licher Kontakt zwischen der/den aktiven SubMaterialien, die zu einem einheitlichen Körper einer 60 stanz(en) und der Ohrhaut sichergestellt wird. Ein Größe, wie er leicht in den Gehörgang des Außen- weiteres Verfahren zur Herstellung der erfindungs-'ohres eingeführt werden kann, gepreßt werden. In gemäßen Ohrentampons ist die Zubereitung einer manchen Fällen ist es vorteilhaft, eine Mischung aus Mischung aus der Substanz in der gewünschten Doabsorbierenden und nicht absorbierenden Fasern zu sierung und einem Wachs oder einem Polyglycol mit verwenden, um den Tampons ein unterschiedliches 65 relativ hohem Molekulargewicht, das bei Körper-Gefüge zu geben. Neben den Fasern können ver- temperatur flüssig wird, die in das Zentrum des schiedene elastische oder biegsame Schwamm- oder Ohrentampons eingeführt wird. Schaumstoffmaterialien verwendet werden, die vor- Nach dem Einführen des imprägnierten oder über-
zogenen Ohrentampons in das Tierohr wird die aktive pharmazeutische Substanz des Tampons von dem Tier durch die Schleimhaut entlang des Gehörgangs absorbiert und dabei eine Systemwirkung erreicht. Auf diese Weise wird eine geregelte Menge des aktiven pharmazeutischen Präparates bequem und kontinuierlich dem physiologischen System des Tiers für jede gewünschte Zeitdauer zugeführt. Zur Beendigung der Behandlung oder der Absorption des aktiven pharmazeutischen Präparates wird der imprägnierte Ohrentampon einfach aus dem Tierohr gezogen. Das Einführen und Entfernen der neuen Ohrentampons kann leicht von einem Laien durchgeführt werden und eignet sich daher zur Behandlung von Herden oder anderen größeren Tiergruppen, wie solchen auf Weideplätzen. Um Gleichgewicht zu erreichen, ist es erforderlich, beide Ohren des behandelten Tieres mit einem Ohrentampon zu versehen, von denen mindestens einer mit dem pharmazeutischen Präparat, das vom Tierkörper absorbiert werden soll, imprägniert ist.
Die neuen, erfindungsgemäßen Ohrentampons sind besonders gut zur Behandlung mit Hormon- und Steroidsubstanzen geeignet, die die Fortpflanzungsphysiologie von Tieren, wie weibliches Großvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Hunde und ähnliche Haustiere, beeinflussen. Die Tampons eignen sich insbesondere zur Verabreichung von Steroid-Progestogenen, wie o-Chlor-na-acetoxy-pregna-^o-dien-3,20-dion, 19-Nor-progestogene, Progesteron, 17 a-Äthinyl-19-nortestosteron, 6 -Chlor- 3 ß, 17a-dihydroxypregna-4,6-dien-20-on und das entsprechende S-Tetrahydropyranyläther-lT-acetat, 6/3-Chlor - 6 <x,7 «-difluormethylen-U-acetoxypregn^-en-3,20-dion, 5,19-Cyclo-17/S-hydroxyandrost-l-en-3-on, 2a,17a-Dimethylandrostan-17yS-ol-3-on, 17 a-Äthinyl - n/Metrahydropyranyloxyöstr^-en-S-on, 17a-Äthinylöstr-4-en-3yS,17^-diol-3-tetrahydropyranyläther -17 - acetat, 17a - Äthinylöstr - 4 - en-3/?,17^-diol-3,17-diacetat, 17 α -Hydroxy -19-norpregn-4-en-3,20-dion-propionat, 17 a-Acetoxy-6-methy]pregna-4,6-dien-3,20-dion, 17 a-Acetoxy-6 a-methylpregn - 4 - en - 3,20 - dion, 17 /S-Hydroxy-17 a-methallylöstr - 4 - en - 3 - on, 17 a - Acetoxy - 9 a - fluor-11 β - hydroxypregn - 4 - en - 3,20 - dion u. dgl. Eine Brunstsynchronisation wird erreicht, indem ein mit einem Progestogen imprägniertes Tampon in jedes Ohr des weiblichen Viehs gegeben wird, das nach einer bestimmten Zeit, gewöhnlich 18 bis 21 Tage, durch einfaches Herausziehen mit Fingern, Zange, Pinzette od. dgl. wieder entfernt wird. Eine geregelte Brunst tritt dann normalerweise innerhalb 3 oder 4 Tagen ein. Bei Kühen eignen sich mit etwa 10 mg bis etwa 1000 mg Progestogen imprägnierte Tampons zur Bunstsynchronisation.
Progestogene oder andere Hormonverbindungen und/oder Kombinationen von diesen können auch mit den Ohrentampons zur Anwendung bei männlichen Tieren zur Beeinflussung der Sexualentwicklung oder zur Unterdrückung der Sexualaktivität verabreicht werden. Zum Beispiel kann ein mit 200 mg 6-Chlpr-17 «-acetoxypregna-4,6-dien-3,20-dion imprägniertes Tampon in das Ohr eines nachpubertären Bullen gegeben werden. Da das Tier schon sexuell voll entwickelt ist, wächst es weiter und nimmt zu, wie ein unbchandcltes männliches Tier; jedoch wird die Libido des Tieres verringert, und es bleibt wesentlich ruhiger und ist lenkbarer, was vereinfacht, einen Bullen auf der Weide oder bei Fütterungsplätzen zu halten.
Der Ohrentampon kann auch als »Depot« für Östrogen-Androgenkombinationen verwendet wer-
den. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. bei der Behandlung eines nicht brünstigen Mutterschafes (außerhalb der Brunstzeit), hat ein plötzliches Abbrechen der Progestogenbehandlung nicht immer eine völlig zufriedenstellende Wirkung; d. h., es wird
ίο nicht immer eine vollständige, fruchtbare Brunst des, Tieres erzeugt. Durch die erfindungsgemäße Verabreichung einer geregelten Menge von einem östrogen allein oder in Kombination mit einem Androgen wird sofort nach dem Entzug des Progestogens die Wahrscheinlichkeit der Brunst sehr gesteigert, und sie ist vollständiger und fruchtbarer. Jedes östrogen oder jede Östrogen-Androgenkombination kann erfindungsgemäß verabreicht werden, jedoch sind folgende Kombinationen gut geeignet:
Für Großvieh (Rind) östradiol-valerat 4 mg Testosteron-enanthat 65 mg
Für Schafe östradiol-valerat 2 mg
a5 Testosteron-enanthat 45 mg
Für Schweine östradiol-valerat 2 mg
Testosteron-enanthat 5 mg
Der erfindungsgemäße Ohrentampon kann auch mit Corticosteroiden, wie Fluomethasone, 6 α, 9 α-Difluor-16 a-hydroxy-prednisolon-16,17-acetonid u.dgl., Antibiotika, wie Oxytetracyclin u. dgl. und Mischungen dieser und anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Entzündungen und Infektionen imprägniert werden. Weiter können die Honnonsubstanzen enthaltenden, erfindungsgemäßen Ohrentampons auch imprägniert bzw. gemischt werden mit kleineren Mengen an Corticosteroid, Antibiotika oder Arzneimitteln gegen Entzündungen oder Infektionen. Die neuen, erfindungsgemäßen, imprägnierten Ohrentampons sind wegen der langsamen Abgabe der Hormonsubstanz auch zur Anregung des Wachstums beim Vieh sehr vorteilhaft. Eine geeignete Zusammensetzung für diesen Zweck ist eine Mischung aus Progesteron und östradiolbenzoat. Andere, bisher als Wachstumsanreger verwendete Hormonsubstanzen für Vieh, die durch Injektion, Implantation oder oraler Verabreichung angewandt werden, können auch erfindungsgemäß verwendet werden.
Häufig wird eine geringe Menge eines lokalen Anesthetikums, wie Benzocain, vor dem Einführen des Ohrentampons in den Gehörgang gegeben.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel I
Es wurden Ohrentampons, wie sie beschrieben und durch die Zeichnung gezeigt und mit 100 mg 6-Chlor-17 a-acetoxypregna-4,6-dien-3,20-dion im-: prägniert worden sind, in etwa einer halben Stunde in beide Ohren von 15 ausgewachsenen Kühen gegeben. Am 20. Tag danach wurden die Ohrentampons wieder in etwa einer halben Stunde bei allen 15 Tieren entfernt. Am 23. Tag wurden 11 von den so behandelten Kühen brünstig und die übrigen vier Kühe am 24. Tag.
'■■■'■■·.■--.■ -7■.■'·.·. .:· ■ .. ..■;'■ 8 ' :■■
_ . · , ττ enthielt. Die Ergebnisse waren praktisch die gleichen
Beispiel U wie im Beispiel II. ι
Es wurden erfindungsgemäße, mit 20mg 17 Λ-Äthi- Beisoiel V
nyl-19-nortestosteron versehene Ohrentampons in .
beiden Ohren von 30 ausgewachsenen (cycling) Scha- 5 Um zu verhindern, daß eine 30 kg schwere Hündin,
fen während etwa 45 Minuten eingeführt. Am 12. Tag während ein Rüde vorübergehend im Hause war,
wurden die Ohrentampons in etwa 45 Minuten bei läufig wurde, wurden ihr erfindungsgemäß mit 15 mg
allen 30 Tieren entfernt. Am 14., 15. bzw. 16. Tag o-Chlor-lTa-acetoxypregna^.o-dien-S^O-dion im-
danach wurden 12,12 bzw. 6 Schafe brünstig. prägnierte Ohrentampons in die Ohren gegeben, und
ίο zwar zwischen 3 bis 5 Monaten nach ihrer letzten
Beispiel III Läufigkeit, wodurch vermieden wurde, daß sie im
6. Monat wieder läufig wurde. Die Ohrentampons
Beispiel I wurde wiederholt mit dem Unterschied, wurden alle 2 bis 3 Monate ersetzt, bis es nicht mehr
daß statt zwei mit 100 mg imprägnierte Ohren- nötig war, die Läufigkeit zu verschieben. Dann
tampons ein mit 200 mg 6-Chlor-17 a-acetoxypregna- 15 wurden die Ohrentampons herausgenommen und der
4,6-3,20-dion imprägnierter Ohrentampon verwendet normale Zyklus bei der Hündin stellte sich wieder
wurde und der zweite Tampon keine aktive Substanz ein.
enthielt. Die Ergebnisse waren praktisch die gleichen Beisoiel VI
wie im Beispiel I. ^
»ο Ein 10 kg schwerer Rüde, der an Arthritis litt, er-
Beispiel IV hielt in jedes Ohr einen mit 0,5mg Flumethasone
imprägnierten Ohrentampon. Eine Besserung trat
Beispiel II wurde wiederholt mit dem Unterschied, für 3 bis 4 Wochen ein, und dann wurde das
daß statt zwei mit 20 mg 17 a-Äthinyl-19-nortestoste- Flumethasone erneuert, indem 0,5 mg Flumethasone
ron versehene Tampons ein mit 40 mg dieser Sub- 35 in äthanolischer Lösung mittels einer Tropfvorrich-
stanz beschichteter Tampon verwendet wurde, wäh- tung auf jeden Tampon gegeben wurden, ohne daß
rend der andere Ohrentampon keine aktive Substanz diese entfernt wurden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

J 617 816 1 2 zugsweise aus Zellstoff bestehende Tampons von Patentansprüche: länglicher Gestalt mit imprägnierter Hülle und Saugeinlagen bekannt, wobei die Saugeinlagen säulen-
1. Ohrentampon für Tiere, dadurch ge- artig gestaltet und mit ihrer Längsachse parallel zur kennzeichnet, da3 er aus einem Körper aus 5 Längsachse des Tampons aneinandergelagert sind elastischem Material besteht, der Endabschnitte und mit Natriumeitrat und Aluminiumsilicat getränkt (1) mit einem einheitlichen kreisförmigen Quer- sind, während die Hülle mit Milchsäure behandelt schnitt und ein biegsames Zwischenstück (2) von ist. Auch diese Tampons weisen ganz offensichtlich verringertem Querschnitt aufweist. die oben beschriebenen Nachteile auf.
2. Ohrentampon nach Anspruch 1, dadurch io Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Vergekennzeichnet, daß ein Endabschnitt (1) zu abreichungsmitteln für pharmazeutische Präparate, einer gerundeten Kappe (3) oder Spitze (4) aus- besonders Hormon- und Steroidpräparate bei Hausgebildet ist. tieren, wobei die Absorption des pharmazeutischen
Präparates von dem Tierkörper erreicht wird, ohne
15 daß die bisherigen Schwierigkeiten und Begrenzungen auftreten. Ferner soll bei Haustieren die Er-
In der Arzneimitteltherapie ist es oft notwendig, zielung einer geregelten Systemwirkung ermöglicht regelmäßig, z. B. täglich, ein pharmazeutisches Prä- werden und die Verabreichung ohne Schwierigkeiten parat in einer geregelten Menge für eine bestimmte bei allen Tierarten ohne die Gefahr einer Aus-Zeit anzuwenden. Häufig erfordert auch eine solche ao stoßung, Beeinträchtigung von Gesundheit oder Progeregelte, kontinuierliche Verabreichung die Thera- duktivität erfolgen, wobei eine exakte Beendigung pie zu einer bestimmten Zeit, wenn der Zweck der Anwendungszeit leicht möglich ist. Die Vererreicht ist, wieder abzubrechen. Das trifft vor allem abreichung der pharmazeutischen Präparate bei in den Fällen zu, in denen die Verabreichung vor- Haustieren soll gleich gut bei weiblichen und männübergehend bestimmte natürliche Vorgänge, wie as liehen Tieren erfolgen können, ohne daß Fach-Brunst, unterdrücken oder aussetzen soll und bei Be- personal erforderlich ist, und ein Entfernen oder endigung der Behandlung sich diese wieder einstellen Verlieren der Tampons durch das Tier soll nicht sollen. Dadurch wird eine Kontrolle oder Synchroni- mehr möglich sein,
sation der Brunst geschaffen. Gegenstand der Erfindung ist ein Ohrentampon
Bei Tieren bereitet besonders die kontrollierte 30 für Tiere, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus Verabreichung einer bestimmten Menge eines phar- einem Körper aus elastischem Material besteht, der mazeutischen Präparates über eine bestimmte Zeit, Endabschnitte mit einem einheitlichen kreisförmigen besonders wenn ein genauer Beendigungszeitpunkt Querschnitt und ein biegsames Zwischenstück von erforderlich ist, viele Schwierigkeiten. Chirurgische verringertem Querschnitt aufweist. Gemäß einer besubcutane Implantationen von Feststoffen erfordern 35 vorzugten Ausführungsform ist bei diesem Ohrengeschultes Personal bei deren Einführen und Ent- tampon ein Endabschnitt zu einer gerundeten Kappe fernen, und das gilt auch für Injektionen einer oder Spitze ausgebildet. Dienen diese Tampons als großen Menge eines kristallinen pharmazeutischen Träger für ein pharmazeutisches Präparat, so bePräparates an einer einzelnen Stelle. Zusätzlich stehen sie aus einem elastischen, mit einer bestimmhaben diese beiden Verfahren den Nachteil, daß eine 40 ten Menge des pharmazeutischen Präparates übergenaue Beendigung der Behandlung nicht möglich . zogenen Teil oder aus einem elastischen Polster oder ist. Intravaginale Tampons (Schwämme), wie sie in Pfropfen aus absorbierendem Material, das mit einer der belgischen Patentschrift 664 181 beschrieben bestimmten Menge des pharmazeutischen Präparates werden, konnten die Schwierigkeiten nicht beheben. imprägniert ist. Dieses Verabreichungsmittel wird in Bei dem Schwein werden die Tampons wegen der 45 den Gehörgang des Tierohres eingeführt, wodurch besonderen Beschaffenheit der Vagina wieder aus- dem Tier während einer gewünschten Zeit eine begestoßen, ebenso besonders schnell bei der Kuh, da stimmte Menge eines pharmazeutischen Präparates sich um den Tampon große Schleimmengen bilden, zugeführt wird und eine genaue Beendigung der Be- und beim Schaf kann der Tampon überhaupt nicht handlung durch einfaches Entfernen des Mittels aus angebracht werden, es sei denn, daß es schon einmal 50 dem Tierohr vorgenommen werden kann. Erfinträchtig gewesen ist. Wo das Einführen und Bei- dungsgemäß wird die Verwendung von zwei Ohrenbehalten der vaginalen Tampons möglich ist, traten tampons zur Einführung in beide Ohren des Tieres häufig Entzündungen bzw. Reizungen auf, wodurch vorgesehen. Es ist zwar ein Tampon als Träger des die Befruchtung verweigert wurde oder nicht wirk- pharmazeutischen Präparates erforderlich, und der sam war, oder es würde durch das Anhaften des 55 andere enthält keinen Wirkstoff; trotzdem sollten Tampons an den Vaginawänden Vaginitis verursacht, beide Ohren mit einem Tampon versehen werden, wodurch Gesundheit und Produktivität der Tiere be- um den Gleichgewichtssinn der Tiere nicht zu stören, einträchtigt wurde und sehr oft therapeutische und/ Die erfindungsgemäßen Ohrentampons werden oder chirurgische Behandlung erforderlich werden durch die Zeichnung näher erläutert,
kann. Bänder oder Schnüre am Tampon, die sich bis 60 Fig. 1 zeigt eine schematische Teilansicht eines nach außen erstrecken, um ein Entfernen zu verein- Tierohres, in das eine Ausführungsform der neuen fachen, sind Mikrobenfänger und -leiter und tragen erfindungsgemäßen Ohrentampons eingeführt ist;
so zu den Schwierigkeiten bei. Außerdem können F i g. 2 und 3 zeigen Ansichten verschiedener Ausdiese Tampons nur bei weiblichen Tieren verwendet führungsformen des neuen, erfindungsgemäßen werden, und deshalb mangelt es an einer breiteren 65 Ohrentampons.
Anwendungsmöglichkeit, wie sie schon lange er- Der neue, erfindungsgemäße Tampon ist allgemein
wünscht ist. zylinderförmig, wie die Ausführungsformen der
Aus der deutschen Patentschrift 622 316 sind vor- Zeichnungen zeigen. Die genaue Form der Tampons

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69732760T2 (de) Intravaginal-ringe mit einsetzbarem medikamentenenthaltenden kern
DE2554596C3 (de) Tampon für therapeutische Zwecke
DE2547378C2 (de)
DE1617816B1 (de) Ohrentampon für Tiere
DE3506288A1 (de) Vorrichtung zum einlegen in wunden und wundhoehlen
DE69732176T2 (de) Kontrazeptives implantat für männer
DE2716386A1 (de) Intravaginale empfaengnisverhuetungsvorrichtung
DE2618129A1 (de) Feste, subkutan implantierbare pille, enthaltend eine biologisch wirksame menge an 2 alpha-methylandrostan-17beta- 0l-3-on-17-propionat, verfahren zu deren herstellung und anwendung
DE2618130A1 (de) Feste, kugelfoermige, subkutan implantierbare pille, verfahren zu deren herstellung und anwendung
EP0235133B1 (de) Intravaginal positionierbare, insbesondere empfängnisverhütende vorrichtung
DE1166412B (de) Medizinische Binden und Monatshygieneartikel
DE2309575A1 (de) Tampon mit impraegnierung
DE602004008912T3 (de) Retardiertes Freigabesystem mit kontrollierter Initialabgabe
DE69838223T2 (de) Anordnung zur medikamentenzuführung
CH512239A (de) Verfahren zum Steuern der Brunst von weiblichen Nutztieren
DE1617816C (de) Ohrentampon für Tiere
DE2024930A1 (en) Medicated tampons - for internal treatment
DE1980847U (de) Vorrichtung zum einfuehren eines verbandes, insbesondere fuer natuerliche koerperoeffnungen des menschen.
DE3720346A1 (de) Haemorrhoidenbehandlungsgeraet
DE3419876A1 (de) Verabreichungseinrichtung fuer medizin
DE102014012206A1 (de) Arzneimittelträger zum Behandeln und Vorbeugen von krankhaften Zuständen im urogenitalen Raum
DE2401361C3 (de) Medikamentträgeranker zum Verbleib in Körperhöhlen
AT347012B (de) Medikamententraeger mit medikament zur einfuehrung und zum verbleib in koerperhoehlen
DE2236233C2 (de) Dehnsonde für die Zitzen von Kuheutern
EP3183025B1 (de) Arzneimittelträger zum behandeln und vorbeugen von krankhaften zuständen im urogenitalen raum