DE3419876A1 - Verabreichungseinrichtung fuer medizin - Google Patents

Verabreichungseinrichtung fuer medizin

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DE3419876A1
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S. Mitchell Ellicott City Harman, Md.
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M37/00Other apparatus for introducing media into the body; Percutany, i.e. introducing medicines into the body by diffusion through the skin
    • A61M37/0069Devices for implanting pellets, e.g. markers or solid medicaments

Description

  • Verabreichungseinrichtung für Medizin
  • Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der chirurgischen Instrumentation und speziell auf eine verbesserte Einrichtung und ein Verfahren zur Verabreichung gewisser Medikamente in fester Form unter der Haut sowie auch auf die Herstellung dieser Medikamente selbst.
  • Während bei den meisten subkutanen Anwendungen die Verwendung eines flüssigen Medikaments durch eine Injektionsspritze in Betracht gezogen wird, machen einige Behandlungsverfahren die Einführung kleiner Mengen eines Medikaments in den Blutstrom über eine längere Zeit auf im wesentlichen kontinuierlicher Basis notwendig. Dieses Erfordernis wird am besten durch die Anwendung eines Medikamentes als fester Depotkörper erfüllt, über dessen freie Oberfläche hin eine Auflösung in den Blutstrom erfolgt.
  • Ein typisches Beispiel für dieses Verfahren ist die Behandlung von Frauen wegen Östrogenmangels in der Monopause, wobei 17p-Östradiol-Depotkörper verwendet werden. Solcher Ersatz hat eine Anzahl von wichtigen, begrüßenswerten Wirkungen . In bekannten Verfahren liegt die implantierte Dosis in der Form von verpreßten zylindrischen Pellets oder Dosierkörpern mit einem Gehalt von 25 mg an 17ß-Östradiol ohne Exzipient vor. Die Depotkörper messen ungefähr 3,2 mm im Durchmesser und sind 3,5 mm lang. Die Implantation erfolgt unter Verwendung eines Röhrchens mit dem gleichen Innendurchmesser wie der des Depotkörpers, nämlich 3,2 mm, und ist mit zwei Hohlnadeln versehen. Die erste Hohlnadel ist zugespitzt zur Einführung des Röhrchens, und die zweite Hohlnadel ist stumpf zur Einführung des Depotkörpers. Nachdem eine geringe Menge an schmerzstillendem Mittel intra- und subkutan injiziert worden ist, wird ein kurzer Einschnitt in die Haut mit einem scharfen Skalpell gemacht. Durch diesen Einschnitt wird das Röhrchen mit der zugespitzten Hohlnadel einige Zentimeter in das subkutane Fettgewebe eingeführt, und zwar nahezu parallel zur Haut, wonach der zu implantierende Depotkörper in dem Röhrchen eingefügt und durch dieses unter Verwendung der stumpfen Hohlnadel gezogen wird, wonach das Röhrchen abgezogen wird. Ein oder zwei Nahtstiche sind notwendig, um den Einschnitt zu schließen. Während ein geschickter Chirurg das Verfahren in wenigen Minuten ausführen kann, müssen das Röhrchen und die Hohlnadeln für jeden Gebrauch sterilisiert werden, und das Verfahren kann kaum als bequem eingeschätzt werden.
  • Ferner ist der bekannte Depotkörper von einer Größe, daß die fortgeführte Verabreichung von Östrogen für ungefähr drei Monate reicht.
  • Es sprechen gewichtige medizinische Gründe dafür, daß die optimale Behandlung von Frauen, die eine Östrogenersatztherapie erhalten, darin besteht, daß geringe tägliche Dosen von Östradiol für drei oder vier Wochen verabreicht werden, wonach fünf oder sieben Tage verabreichungsfrei folgen sollten bzw. eine kleine Dosis von entgegengesetzt wirkendem Progestin während der letzten 10 oder 12 Tage der Östrogenbehandlung folgen sollten (zur Zeit nachfolgend der Anwendung von oraler Medikation).
  • Die medizinische Forschung hat ergeben, daß die orale Verabreichung von unphysiologisch hohen Dosen an Östrogen die Leber schädigt, wodurch eine geänderte Leberproteinsynthese folgt und erhöhte Risiken wegen zahlreicher unerwünschter Nebenwirkungen auftreten: hoher Blutdruck erhöhte Blutgerinnungsgefahr (Phlebitis), Lungenblutgerinsel, Gehirnblutgerinsel, geänderte Blutlipide (möglicherweise mit erhöhtem Risiko von Herzkranzgefäßerkrankungen) und gutartigen vaskularen Tumoren der Leber selbst (welche aufbrechen können und bluten).
  • Die alternative perenterale Methode der Zuführung von Östrogen direkt in den Systemkreislauf führt zu einer langandauernden Einwirkung von Östrogen, welches ohne Opposition und kontinuierlich erfolgt. Solches Vor- gehen, ob nun auf dem oralen oder parenteralen Weg, führt zu einem erhöhten Risiko von Uteruscarcinom. Deshalb besteht die ideale Methode in der Verwendung eines kleinen Depotkörpers , der nur 3 bis 4 Wochen hält, der für die Progesterinzufuhr bis zur Reifung der Uterusauskleidung reicht und bequem und schmerzlos anwendbar ist, so daß die monatliche Wiederholung für die meisten Patienten durchführbar wäre. Die andere parenterale Alternative, die Verwendung von intermuskulärer Injektion von Östradiol in Ö1, führt zu vorübergehend sehr hohen Östrogenpegeln, die in unvorhergesehener Weise langsam abnehmen und schmerzvoll sind. Die Erfindung hat mit der Beseitigung dieser Nachteile und Nebeneffekte dieser Ersatztherapie zu tun.
  • Einrichtungen zur Implantation von Depotkörpern unter der Haut sind in der Veterinärmedizin bekannt (US-PSen 4 105 030, 4 223 674) . Diese Einrichtungen sind jedoch nicht zur Anwendung bei menschlichen Patienten geeignet. Es werden Nadeln mit einem Durchmesser von 2,7 bis 4 mm und von 80 bis 90 mm Länge in Betracht gezogen. Derart große Nadeln würden unverträglich schmerzhaft für Routineanwendungen beim Menschen sein. Keine der bekannten Einrichtungen ist zur Handhabung einer feinen, frei verfügbaren Nadel eingerichtet. Die Stößelstange oder das Verschlußstück dieser Einrichtungen würden nicht in eine feine Nadel passen, noch würde der komplexe Mechanismus zum Abziehen der Nadeln korrekt mit einem feinen Verschlußstück funktionieren, ohne daß die Nadel verbiegt oder bricht.
  • Bei den bekannten Einrichtungen wird ein Depotkörper in der Größe von 2,5 bis 3,5 mm Durchmesser in Betracht gezogen. Die Implantierung von Depotkörpern dieser Größe führt zu einer nicht annehmbaren, großen Wunde im Patienten.
  • Am wichtigsten jedoch ist der Umstand, daß keine der bekannten Einrichtungen in genügender Weise steril für menschliche Zwecke verwendet werden kann. Die Einrichtung nach der US-PS 4 105 030 zeigt eine Frontnadel- führung, welche in Kontakt mit der Zylinderführung der Nadel vor der Verabreichung kommt. In der Einrichtung nach der US-PS 4 223 674 besteht das Erfordernis, eine Verschlußschraube über den Führungszylinderder Nadel zu schieben, und zwar bei jedem Wechsel, so daß eine Verschmutzung bei jedem Nadelwechsel in Kauf genommen wird.
  • Obwohl beide Schriften die Verwendung eines Einsatzes offenbaren, wird nicht die Ausbildung einer Einheit enthaltend die Nadel, den Depotkörper und ein steriles verfügbares Verschlußstück gelehrt. Bei der Einrichtung nach der US-PS 4 223 674 ist es notwendig, das Instrument gegen den Patienten zu drücken, um das Abziehen der Nadel einzuleiten, was mit menschlichen Patienten nicht möglich ist.
  • Die Einrichtung nach der US-PS 4 105 030 weist eine Feder zum Abziehen der Nadel auf, was ebenfalls nur in der Veterinärmedizin brauchbar erscheint. Die beiden Offenbarungen zeigen somit Einrichtungen, die nicht für den menschlichen Gebrauch geeignet sind.
  • Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den Ansprüchen.
  • Gemäß Erfindung wird eine verbesserte Vorrichtung zur subkutanen Implantation eines festen, länglichen, zusammengesetzten Depotkörpers in Betracht gezogen, was etwas mit der Verabreichung einer flüssigen Droge unter Verwendung einer konventionellen Spritze gemeinsam hat. Die Einrichtung weist einen Hohlzylinder zur Führung zweier Arme oder Stangen auf, die ein Eingriffsende für einen Einsatz am distalen Ende besitzen. Ein verfügbar versiegeltes vorsterilisiertes Einsatzelement schließt eine Hohlnadel mit Einrichtungen an der Basis oder der Nabe zum Eingriff in das Ende ein. Ein Depotkörper von zylindrischer Gestalt ist in der Nadel angeordnet,und ein stumpfes Verschlußstück oder Stift erstreckt sich durch die Basis der Nadel. Nach Einfügung unter der Haut werden die Führungsarme oder Stangen nach auswärts innerhalb des Zylinders bewegt, was zum Abzug der Nadel führt. Das Verschlußstück bzw. der Stift bleibt festgehalten und hält den Depotkörper in der implantierten Lage, wobei dieser durch den Abzug der Nadel aufgedeckt wird. Nach der Implantation des Depotkörpers wird das Einsatzelement entfernt. Es sind zwei Arten von Depotkörper vorgesehen.
  • Ein Depotkörper aus reinem Östradiol liefert nur Östrogen, wobei am Ende eines Zyklus eine Ergänzung durch orale Verabreichung von Progestin erfolgen kann. Ein zweiter Typ enthält einen Kern aus Progesteron-Östradiol-Gemisch von 0,2 mm Durchmesser, wodurch im letzten Drittel des Zyklus Progestin freigegeben wird. Die genaue Größe und die proportionalen Anteile im Kern können variiert werden, um die speziellen Anforderungen anzupassen.
  • In einem bevorzugten Verfahren der Depotkörperherstellung wird ein Kern aus einem biologisch inerten Polymer verwendet, der biologisch abbaubar ist, beispielsweise Polylactin, Polylacton, Polylactid usw., welche Materialien sind, aus denen synthetisches, absorbierbares Nahtmaterial ständig hergestellt werden. Ein solcher Kern wird mit einer dünnen Schicht von aktiver Medizin beschichtet, beispielsweise Östrogen, Östrogen-Progestogen, Hormonantagonist oder andere Wirkmittel. Die Depotkörper sind im allgemeinen 15 bis 25 mm lang und weisen einen Durchmesser im Bereich von 0,04 bis 0,068 mm auf. Die Herstellung der Depotkörper kann in verschiedener Weise erfolgen. Der Faserkern kann durch Eintauchen in eine Östradiolschmelze und Ziehen durch eine Matrize beschichtet werden, während er noch heiß ist, um den Außendurchmesser festzulegen. Man kann den Kern auch wiederholt in eine Lösung von Östradiol und einem flüchtigen Lösungsmittel tauchen, um eine Schicht der gewünschten Dicke aufzubauen. Schließlich ist es möglich, die Spraybeschichtung von Östradiol in einem flüchtigen Lösungsmittel anzuwenden, wobei die Faser rotiert und einem feinen Druckspray unterliegt.
  • Die Vorteile der Verwendung eines beschichteten inerten Faserkerns bestehen in der Leichtigkeit der Fabrikation eines Schicht-Depotkörpers durch Eintauchverfahren oder Sprayverfahren in aufeinanderfolgenden Schichten von Lösungen von verschiedenen Zusammensetzungen sowie der Tatsache, daß die für die Absorption verfügbare Oberflächengröße sich sehr wenig ändert, d.h. in der Größenordnung von weniger als 10 %, gesehen vom Einsetzen der Absorption bis zur vollständigen Auflösung der Droge.
  • Dadurch wird eine nahezu konstante Geschwindigkeit der Medizinabgabe für die Gesamtdauer der Wirkung des Depotkörpers sowie ein rasches Aussetzen der Wirkung bei dessen Aufbrauch erzielt.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt: Fig. 1 eine Verabreichungseinrichtung, von der Seite gesehen, teilweise aufgebrochen, sowie mit entferntem Nadeleinsatz, Fig. 2 die Verabreichungseinrichtung im Längsschnitt und mit eingesetztem Nadeleinsatz in der Bereitschaftsstellung, Fig. 3 den Nadeleinsatz als solchen im Längsschnitt, Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Depotkörper, Fig. 5 einen Querschnitt durch den Depotkörper nach Fig. 4, Fig. 6 die Verabreichungseinrichtung im Längsschnitt und in der Implantierstellung, Fig. 7 eine vergrößerte Ansicht eines Depotkörpers, teilweise geschnitten, Fig. 8 einen weiteren Depotkörper.
  • Die Verabreichungseinrichtung 10 weist im wesentlichen eine Führungseinrichtung 11, einen Nadeleinsatz 12 und einen Depotkörper 13 auf.
  • Die Führungseinrichtung 11 ist wiederverwendbar und besteht vorzugsweise aus Metall. Sie enthält im wesentlichen eine längliche Hülse oder Buchse 16, an deren hinterem Ende 17 Fingergriffe 18 angebracht sind, und zwar an der äußeren Oberfläche 19. Am rückwärtigen Ende ist eine Kappe 20 entfernbar befestigt, und zwar durch Aufschrauben. Die Kappe 20 weist einen mittig angeordneten Vorsprung 21 mit innerer Anschlagoberfläche auf, ferner sind zwei Durchgangsbohrungen 22 und 23 vorgesehen. Das vordere Ende 24 der Verabreichungseinrichtung wird teilweise durch eine Wand 25 geschlossen, in der sich eine Öffnung 26 befindet. In der Hülse, Buchse oder Führungszylinder 16 ist ein Stößel 30 in Gleitführung geführt, der am hinteren Ende 31 einen Fingergriff 32 aufweist, der über Führungsstangen 33, 34 mit dem inneren Teil des Stößels 30 verbunden ist, wobei die Stangen 33, 34 durch die Durchgangsbohrungen 32, 33 hindurchreichen und bei einem zylinderförmigen Kolben 37 enden, der eine mittig angeordnete Aussparung 38 und Befestigungseinrichtungen 39 für den Nadeleinsatz besitzt. Die Befestigungseinrichtung kann vom Bajonett-Typ sein, es kann sich aber auch um eine einfache Schraubverbindung handeln.
  • Der Nadeleinsatz 12 weist eine Hohlnadel 40 mit einer geschärften Spitze 41 und einem rückwärtigen Ende 42 auf, welches als Nabe 43 und mit Befestigungseinrichtungen gestaltet ist, die mit der Befestigungseinrichtung 39 zusammenarbeiten. Ein Stift 44 liegt mit seinem rückwärtigen Ende 45 an der Anschlagfläche 21 an und reicht mit seinem vorderen Ende 46 in die Hohlnadel 40 hinein, wie bei 47 in Fig. 3 ersichtlich.
  • Der Depotkörper 15 enthält 8 mg Östradiol und weist einen Durchmesser von 0,6 mm entsprechend der Bohrung der Nadel auf und ist 20 mm lang. Er kann einen Kern von ungefähr 0,2 mm Durchmesser aus Progesteron/Östradiol-Mischung enthalten, um während des letzten Drittels des Zyklus Progestin abzugeben. Der Kern ist schließlich von einer Hülse aus reinem Östradiol mit einem Außendurchmesser von 0,4 mm umgeben. Die Größe dieses Depotkörpers ist daraufhin kalkuliert, einen normalen physiologischen Spiegel an Östradiol während 3 oder 4 Wochen aufrecht zu erhalten, bevor er komplett absorbiert ist. Die Einstellung der exakten Größe und des Progesterongehaltes kann entsprechend geeigneter Erfahrung notwendig sein.
  • Die Verabreichung des Depotkörpers ist aufgrund der zeichnerischen Darstellungen klar ersichtlich. Zum Zusammenbau der Einrichtung kann der Schraubdeckel 20 vom Führungszylinder 16 abgeschraubt werden, und zwar zusammen mit den Stangen 33, 34 und der Verriegelungseinrichtung 37. Der Nadeleinsatz 12 wird dann an der Verriegelungseinrichtung 37 befestigt, so daß der Stift 44 durch die Verriegelungseinrichtung hindurchreicht und mit seinem freien Ende 15 am Anschlag 21 des Schraubdeckels 20 zur Anlage kommt. Der Nadeleinsatz 12 wird dann durch die Zylinderführung 16 geschoben und kommt aus der mittigen Öffnung 26 heraus, worauf der Schraubdeckel wieder auf der Zylinderführung 16 aufgeschraubt wird. Fig. 2 zeigt die zusammengebaute Verabreichungseinrichtung 10 mit der Nadel im Unterhaut-Fettgewebe eines Patienten. Dabei ist der Depotkörper an der gewünschten Implantierstelle gelegen,und die Verabreichungseinrichtung wird demgemäß wie folgt entfernt: Die Führungseinrichtung 11 wird an der dargestellten Stelle gelassen, indem die Einrichtung mit den Fingergriffen 18 gehalten wird. Durch Ziehen am Griff 32 nach außen wird die Nadel 40 abgezogen, während der Stift 44 an Ort und Stelle bleibt. Dadurch wird der Depotkörper gewissermaßen gegenüber der Nadel aufgedeckt und kommt allmählich mit dem Gewebe in Berührung, bis der Stößel 30 seine äußerste Lage erreicht hat, wobei das Ende 46 des Stifts 44 bis jenseits des Endes der Nadel reicht. Dabei wird derDepotkörper gänzlich frei,und die Verabreichungseinrichkann ohne Schwierigkeiten abgezogen werden.
  • Die Verabreichungseinrichtung kann auch dann als brauchbar angesehen werden, wenn das Führungselement 11 fortgelassen wird und dafür von Hand betätigbare Einrichtungen an der etwas vergrößerten Nabe des Nadeleinsatzes 12 vorgesehen werden, welches zwischen dem Zeigefinger und Mittelfinger gehalten wird, während das äußere Ende des Stiftes 44 mit einer Daumenbetätigungseinrichtung versehen wird. In diesem Fall werden Indexeinrichtungen auf der äußeren Oberfläche des Stiftes vorgesehen, um anzuzeigen, wann die Nadel vollständig abgezogen ist.
  • Wie bereits erwähnt, besitzt die bevorzugte Ausführungsform des Depotkörpers einen Kern aus einem biologisch inerten und biologisch abbaubaren Polymer der in Fig. 7 und 8 dargestellten Form. Fig. 7 zeigt einen Östradioldepotkörper sowohl im Längs- als auch im Querschnitt. Der Kern ist 0,6 mm dick , die Östradiolschicht it 0,025 mm stark. Fig. 8 zeigt einen ähnlichen Depotkörper für aufeinander folgende Verabreichung von zuerst reinem Östradiol, dann einer Östradiol-Progeston-Kombina- tion zur Anregung des normalen Menstruationszyklusses.
  • Beide Depotkörper sind so ausgelegt, daß ungefähr 100 ug Östradiol täglich abgegeben werden, und zwar während ungefähr 21 bis 23 Tagen. Der in Fig. 8 dargestellte Depotkörper liefert zusätzlich noch ungefähr 50 ug Norgestrel pro Tag während der letzten 10 bis 12 Tage des Zyklusses.
  • Durchgeführte Experimente legen nahe, daß die Dichte der Östradiolschicht ungefähr 2 mg/mm2 betragen soll und daß die Absorptionsgeschwindigkeit von einem Oberflächenbereich von ungefähr 40 bis 50 mm2 zufriedenstellend ist.
  • Der in Fig. 7 dargestellte Depotkörper hat eine Ausgangsoberfläche von ungefähr 45 mm2 und eine Endoberfläche von ungefähr 43 mm2 nach Beendigung der Absorption der Östradiolschicht. Er enthält ungefähr 2,2 mg Östradiol.
  • Die Depotkörper können gemäß zahlreichen Verfahren hergestellt werden. Das Faserkern kann durch ein tauchen in eine Östradiolschmelze beschichtet werden, wonach der noch heiße Körper durch eine Matrize gezogen wird, um den äußeren Durchmesser festzulegen. Der Kern kann auch wiederholt in eine Lösung von Östradiol und einem flüchtigen Lösungsmittel getaucht werden, um die Beschichtung auf eine gewünschte Dicke zu bringen.
  • Schließlich ist es möglich, eine Spraybeschichtung mit Östradiol in einem flüchtigen Lösungsmittel vorzunehmen, wobei eine rotierende Faser einem feinen Druckspray ausgesetzt wird. Dies kann leicht dadurch bewerkstelligt werden, daß der Kern von einer Vorratsquelle zu einer Behandlungsstelle gefördert wird und anschließend der behandelte Kern nach Trocknung oder Verfestigung auf eine Speicherspule aufgewickelt wird. Die Depotkörper selbst können-von variierender Stärke sein, indem die effektive Länge variiert wird, indem individuelle Depotkörper von einem länglichen Strang in gewünschten Intervallen abgeschnitten werden, vorzugsweise mit automatischer Einrichtung.
  • Die Erfindung kann auch bei der Verabreichung von Depotkörpern mit einem kontrazeptiven Mittel auf Peptidbasis angewendet werden. LHRH (Luliberin) ist ein 10-Aminosäurepeptid (Decapeptid), welches vom Hypothalamus abgegeben wird und die Hirnanhangdrüse dazu stimuliert, die gonadotropischen (geschlechtsanregenden) Glycoproteinhormone, die Luteinhormone (Gelbkörperhormone LH) und die folikelstimulierenden Hormone (FSH) zu sekretieren, welche ihrerseits die Funktion der Ovarien oder Hoden regeln und diese dazu bringt, Geschlechtshormone und auch Eier oder Sperma zu produzieren.
  • Neuerliche Forschungen haben ergeben, daß gewisse D-Aminosäure-substituierte Analoge von LHRH auch die Gehirnanhang-Sekretion von FSH und LH hemmen können.
  • Von speziellem Interesse sind solche Analogen, welche starke LHRH-Antagonistaktivität zeigen oder keine Antagonistaktivität. Da diese Peptide einen hypogonadalen Zustand erzeugen, d.h. die Hoden oder Ovarien werden ruhiggestellt, was reversibel ist, wenn die Verabreichung des Materials ausgesetzt wird, können diese pharmakologische Anwendungen bei zahlreichen medizinischen Zuständen haben, in welchen ein derartiger Zustand wünschenswert ist. Solche Zustände schließen z.B. Prostatacarcinom, Brustkrebs, weibliche Kontrazeption, männliche Kontrazeption, Endometriose und vorzeitige Pubertät ein.
  • Die obigen Behandlungen sind bereits bekannt.
  • Jedoch wurde ein passendes Verfahren der Verabreichung dieser Peptide an Menschen bisher nicht gefunden. Sie werden leicht im Verdauungssystem zerstört, so daß möglicherweise keine aktive orale Zubereitung möglich ist.
  • Ein System zur genauen, lang anwendbaren, dosierten parenteralen Verabreichung ist höchst erwünscht. Im Idealfall sollte die Injektion nur wöchentlich, monatlich oder selbst weniger häufig wiederholt werden. Da nur etwa 10 bis 50 vg/Tag dieser Substanzen möglicherweise aktiv werden, ist der offenbarte zylindrische Schicht-Depotkörper in einem dünnen Nadeleinsatz ideal. Es gibt relativ unlösliche Analoge, beispielsweise NAc-1 Ala(1 )-parachlor-DPhe(2)-dTryp(3,6) LHRH, deren Eigenschaften veröffentlicht worden sind.
  • Eine passende Behandlung schließt ein, daß der Depotkörper mit ungefähr 1,5 mg eines wasserunlöslichen (fettlöslichen) Analoges beschichtet wird und eine Oberflächengröße aufweist, die zur Abgabe von ungefähr 50 ug/Tag während 30 Tagen berechnet ist. Wenn der Depotkörper zur Kontrazeption verwendet wird, müssen die normalen Steroidhormone angewendet werden, da die Analoge deren Produktion und auch das Entstehen der Gameten unterdrücken. Bei Frauen wird dies dadurch bewerkstelligt, daß ein Depotkörper mit der Folge Östrogen-Progestogen verabreicht wird und selbst in der gleichen Nadelimplantation wie beim LHRH-Analogdepotkörper erläutert.
  • Bei Männern müßte eine alternative Methode zur Verabreichung von Testosteronen verwendet werden.
  • Die Vorteile des geschilderten Systems der Kontrazeption liegen im Fortfall der Notwendigkeit, sich täglich an eine Pille zu erinnern. Ferner werden die Steroide nur in einer physiologischen Dosis gegeben, verglichen mit den großen Dosen, die für die übliche Kontrazeption benötigt werden. Das LHRH-Analog ist das aktuelle kontrazeptive Agens, welches die Beeinträchtigung der Leber infolge hoher Steroiddosen vermeidet. Die Anwendung vermeidet Giftwirkungen, wie diese im Zusammenhang mit der Geburtenkontrollenpille, wie Hypertension, Phlebitis und Embolie, sowie erhöhtes Risiko von Herzkranzgefäßerkrankungen usw. gebracht werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1. Verabreichungseinrichtung zur subkutanen Implantation eines Medikaments als festem Depotkörper mit folgenden Merkmalen: ein längliches, steifes Führungselement weist ein erstes relativ befestigtes Glied und ein zweites Glied auf, welches dem ersten Glied gleitend zugeordnet ist; das erste Glied weist von Hand betätigbare Einrichtungen und eine Anschlagseinrichtung auf; das zweite Glied hat erste und zweite Enden von Hand betätigbarer Einrichtungen, die im wesentlichen am ersten Ende angeordnet sind und am zweiten Ende eine Einrichtung zur Betätigung eines Einsatzes aufweist; ein länglicher, zur Einzelanwendung verfügbarer Einsatz schließt ein Hohlnadelglied mit einem ersten freien Ende und einem zweiten Ende ein, welches eine Nabe aufweist, die eine Eingriffseinrichtung besitzt, welche der Eingriffseinrichtung des Einsatzes am zweiten Glied entspricht und selektiv damit in Eingriff steht; ein länglicher, ein Medikament enthaltender Depotkörper ;i;-t- verschieblich innerhalb des Nadelgliedes angeordnet; ein längliches Verschlußstück oder Stift mit einer Länge größer als die Länge des Nadelgliedes besitzt ein erstes Ende , welches zunächst innerhalb des zweiten Endes des Nadelgliedes verschieblich angeordnet ist, und ein zweites freies Ende der Verbindung und Anlage mit dem Anschlag am ersten Glied; bei der subkutanen Einführung des freien Endes des Nadelgliedes wird der Depotkörper in den Körper eines Patienten verbracht, durch Bewegung des zweiten Gliedes in eine gegebene Richtung relativ zum ersten Glied zum Abziehen des Nadelgliedes verhindert das Verschlußstück bzw. der Stift die Bewegung des Depotkörpers; der Einsatz einschließlich des Verschlußstückes bzw.
    Stiftes ist nach einem einzelnen Gebrauch verfügbar bzw.
    wiederverwendbar.
  2. 2. Verabreichungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Glied einen Hohlzylinder, das zweite Glied einschließlich eines Paares von Armen oder Stangen aufweist, die an ersten Enden in einem ringförmigen Griff enden und am zweiten Ende in einem zylinderförmigen Kolben, an dem die Nadeleinsatz-Verriegelungseinrichtung sitzt.
  3. 3. Einmal verwendbares Nadelelement für die subkutane Implantation von medikamententhaltendem Depotkörper mit folgenden Merkmalen: ein Hohlnadelelement mit einem ersten freien Ende und einem zweiten Ende, welches in einer Nabe endet; ein länglicher Depotkörper mit einem Durchmesser entsprechend dem Innendurchmesser des Nadelgliedes und verschieblich darin angeordnet; ein Verschlußstück bzw. Stift mit einer effektiven Länge größer als die Länge des Nadelgliedes und zunächst teilweise innerhalb des Nadelgliedes angeordnet; bei relativer Bewegung zwischen der Nadel und dem Verschlußstück bzw. Stift in einer gegebenen Richtung wird der Depotkörper ausgestoßen; die Nabe weist Instrument-Eingriffseinrichtungen auf, wobei der Eingriff mit einem Instrument das Verschlußstück relativ dazu immobilisiert.
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