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Hydraulischer Hebebock mit geringer Hub- und Bauhöhe Hydraulische
Hobeböcke mit geringer Hub- und Bauhöhe, auch als Flachpressen bezeichnet, welche
zum Anheben sehr großer Gewichte dienen, finden insbesondere in der Bauindustrie
Anwendung. Sie dienen beispielsweise dem Abheben einer Brücke von einem seiner Lager,
um dieses beispielsweise gegen ein anderes auszutauschen oder dessen Auflager anzuheben,
wenn beispielsweise der Stützpfeiler des Lagers durch Bodenveränderungen eine geringfügige
Absenkung erfahren hat, so daß die Absenkung ein entsprechendes Anheben des Brückenlagers
erfordert, um so die ursprüngliche Höhenlage der Brucke wiederherzustellen. Für
die Entlastung des Brückenlagers wird ein hydraulischer Hebebock mit geringer Hub-
und Bauhöhe, also ein Hebebock, dessen Gesamthöhe geringer ist
als
die Höhe des Brückenlagers, zwischen dessen untere Stützfläche und die Stützfläche
der Brücke selbst gebracht. Mittels des Hebebockes wird dann die Brücke von seinem
Lager um die erforderliche Höhe angehoben.
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Die bekannten hydraulischen Hebeböcke dieser Art bestehen aus einem
oben offenen, flachen Zylinder und einem in den Zylinder eingesetzten Flachkolben,
der am unteren Rand eine Dichtungsmanschette aufweist und unter welchen in den Zylinder
eine Druckflüssigkeit eindrückbar ist, mit deren Hilfe das Anheben des Flachkolbens
und damit der sich darauf abstützenden Last erfolgt. Mit derartigen Hebeböcken lassen
sich Hubkräfte von 10 bis 1000 Mp und mehr aufbringen.
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Die bekannten hydraulischen Hebeböcke dieser Art weisen den Nachteil
auf, daß der Kolben wegen der geringen Kolben- und Zylinderhöhe und der daraus resultierenden
nur kurzen Kolbenführung leicht verklemmt, was u.a dadurch zustandekommt, daß die
Stützfläche der Last nicht immer planparallel zur oberen Kolbenfläche liegt und
somit beim Hubvorgang eine entsprechende Verkantung des Kolbens auftritt. Es ist
zwar versucht worden, dadurch Abhilfe zu schaffen, daß in die obere Kolbenfläche
eine Kugelkalotte eingearbeitet ist, in welcher eine 1)ruckplatte mit kugeliger
Stützfläche lagert, docb schließt diese Lösung infolge der Reibung der Kugelflächen
aneinander ein Verklemmen des Kolbens nicht aus. Von Nachteil ist außerdem, daß
ein solcher Hebebock eine mindestens um die Höhe der Zwischenplatte größere Bauhöhe
aufweisen muß. Dies gilt auch bezüglich solcher Hebeböcke, welche auf ibrer oberen
Eolbenfläche eine elastische Platte tragen, die Unterschiede der Lage der oberen
Edbenfläche in bezug auf die Stütz:£1äche der Last ausgleichen soll. Wie auch bei
dem zuvor erwähnten Hebebock gilt bei dieser Ausführungsform, daß nur sehr geringe
Querkräfte aufgenommen werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen bydraulischen Hebebock mit geringer
Hub- und Bauhöhe zu schaffen, der wie die bekannten Hebeböcke aus einem oben offenen,
flachen Zylinder und einem in den Zylinder eingesetzten Flachkolben besteht, welcher
am unteren Rand eine Dichtungsmanschette aufweist und unter welchen in den Zylinder
eine Druckflüssigkeit eindrückbar ist, wobei jedoch ohne Vergrößerung der Bauhöhe
die Gefahr einer Kolbenverklemmung im Zylinder ausgeschlossen ist.
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Als Lösung sieht die Erfindung vor, daß der Kolbenmantel des Elachkolbens
der Mantelflächenabschnitt einer solchen Kugel ist, deren Mittelpunkt sich etwas
oberhalb der durch den oberen Rand der Dichtungsmanschette bestimmten Ebene befindet
und deren Durchmesser dem Kolbendurchmesser entspricht.
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Hierdurch ist der Hebebock mit einem Flachkolben solcher Form ausgestattet,
welche eine gewisse Neigung gegenüber der Ausgangslage zuläßt, also eine Anpassung
der Kolbenlage in bezug auf die Stützfläche der Last. In der Praxis ist ein Schwenkbereich
von # 3° ausreichend und durch den Einsatz eines Flachkolbens nach der Erfindung
gewährleistet. Indem Zwischenplatten nicht mehr erforderlich sind, verringert sich
die Bauhöhe umindest um deren Dicke, kann sogar noch weiter verringert sein, weil
durch das Abweichen der Mantelfläche des Kolbens von der Zylinderform auch dessen
Höhe kleiner gehalten werden kann.
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Zweckmäßigerweise wird mindestens für den Flachkolben gehärteter Stahl
verwendet, um so den Verschleiß gering zu halten. Es bat sich in der Praxis gezeigt,
daß ein Hebebock nach der Erfindung beliebig oft zur Anwendung kommen kann, während
die erwähnten bekannten Hebeböcke vielfach bereits nach einem einmaligen Einsatz
durch das Verklemmen und dadurch hervorgerufene Schäden am Kolben und Zylinder unbrauchbar
sind.
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In Weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß
der Zylinderboden einen zentrisch in den Zylinder hineinragenden Führungszapfen
aufweist, der mit Gleitspiel in eine Lagerhülse aus schwachtelastischem Kunststoff
eingreift, die in einer entsprechenden Bohrung in Flachkolben gehalten ist.
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Hierdurch erhält der Kolben eine zentrische Führung, die jedoch durch
die Elastizität der Lagerhülse eine gewisse Schwenkbewegung des Flachkolbens im
Zylinder bei seiner Ausfahrbewegung zuläßt. Andererseits wirken Führungszapfen und
Lagerhülse derart zusammen, daß sich der Flachkolben in unbelastetem Zustand selbsttätig
parallel zum Zylinderboden einstellt, also sich die obere Kolbenfläche bei der üblichen
Anwendung des Hebebockes waagerecht einstellt.
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In der Zeichnung ipjt ein Ausführungsbeispiel nach der .r-incLinlr
dargestellt. es zeigen: Fig. 1 im Schnitt einen hydraulischen Hebebock in seiner
Ausgangslage und Fig. 2 den Hebebock nach Fig. 1 bei angehobenem, geneigt gestellten
Flachkolben.
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In der Zeichnung ist der Zylinder aus Stahl mit 1 bezeichnet.
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Durch die Bohrung 8 ist das flüssige Druckmedium eindrückbar, durch
welches der Flachkolben 2 aniwärts verschoben wird. Der Boden des Zylinders 1 weist
den zentrisch angeordneten Führungszapfen 5 aui. Von der dienen Seite her ist in
den Zylinder 1 der Flachkolben 2 eingesetzt, der an seinem unteren Außenrand mit
der Ringdichtungsmanschette 5 versehen ist. Er weist für diese eine rings umlaufende
Einziehung auf. Zentrisch ist der Flachkolben 2 mit der Bohrung 6 versehen, in welcher
die Lagerhülse 4 aus schwach elastischem Werkstoff festgehalten ist, mit der der
Flachkolben 2 um den Führungszapfen 5 herumgreift. Die Mantelfläche 7 des Flachkolbens
2
hat die Form des Mantelflächenabschnittes einer solchen Kugel,
deren Mittelpunkt im Kolben 2 sich etwas oberhalb der durch den oberen Rand der
Dichtungsmanschette 3 bestimmten Ebene befindet und deren Druchmesser dem Kolbendurchmesser
d entspricht. Hierdurch ist die Voraussetzung geschaffen, daß der Flachkolben 2
bei seiner Ausfahrbewegung aus dem Zylinder 1 verschwenken kann, wie es die Fig.
2 zeigt. Es kann sich somit die Oberfläche des Flachkolbens 2 einer evtl. Neigung
der Stützfläche der anzuhebenden Last anpassen, ohne daß eine Verklemmung zwischen
der inneren Zylinderfläche und dem Flachkolben 2 auftritt. Dabei erfährt die Lagerhülse
4 aus schwach elastischem Kunststoff eine entsprechende Verformung. Andererseits
sorgt die Lagerhülse 4 dafür, daß sich der Flachkolben 2 selbsttätig wieder in die
waagerechte Lage einstellt, wenn er unbelastet ist. In der Fig. 2 ist außerdem angedeutet,
daß sich der Mittelpunkt der Kugel, von welcher der Flachkolben 2 einen Ausschnitt
bildet, etwas oberhalb der durch den oberen Rand der Dichtungsmanschette 3 bestimmten
Ebene befindet. Die Abdichtung des Zylinderraumes gewährleistet die ringförmige
Dichtungsmanschette 3, deren Außenlappen durcb die Druckflüssigkeit nach außen an
die innere Zylinderfläche angedrückt wird und somit in jeder Lage des Flachkolbens
2 einen Durchtritt der Druckflüssigkeit nach außen verhindert.