-
Schuhwerk mit eingearbeitetem stoß- und schlagfestem Unfallschutz,
bei dem eine von der Zehenschutzkappe ausgehend zum Mittelfuß verlaufende Abdeckung
vorgesehen ist Es ist ein solches Schuhwerk als Unfallverhütungsstiefel bekannt,
der aus Gummi oder gummiähniichem Kunststoff mit im Zehenbereich eingearbeiteter
Stahlkappe besteht, wobei der hintere Rand der Stahlkappe vom Bereich der größten
Stiefelbreite im Stiefelfuß bogenförmig unter Bildung einer zungenartigen Verlängerung
bis in den Bereich des obersten flittelfußknochens verläuft.
-
Die Anwendung von Stahlschutzkappen, Sunststoffschutzkappen od.
-
dgl. bei Schuhwerk zur Verhütung von Unfal.lschäden ist in der Praxis
üblich. Dabei ist im allgemeinen im Schuhwerk eine Stahlkappe eingearbeitet, die
lediglich die Zehen, und hier im allgemeinen auch nur den Bereich vom ersten bis
zum vierten Zeh schützt. Die Praxis hat aber gezeigt, daß neben dem besonders gefährdeten
Zehenbereich auch der Mittelfuß und der Rist in hohem Naße unfallgefährdeft sind.
-
Man hat deshalb nach Lösungen gesucht, die auch den übrigen Bereich
des Oberfußes schützen. Hierbei besteht die besondere Schwierigkeit, daß die die
Zehen schützende Kappe nicht beliebig zum Mittelfuß hin verlängert werden kann,
weil dadurch die erforderliche Abrollbewegung des Fußes beeinträchtigt und damit
unter
anderem die Unfallgefahr wieder erhöht wird. Weitere bekannte Lösungen schlagen
deshalb Unfallverhütungsschuhe vor, bei denen der Nittelfußschutz oder der Nittelfuß-
und Ristschutz als verhältnismäßig achmale Schiene ausgebildet sind, die, von außen
auf dem Oberleder des Schuhes aufliegend, gleitbar gegenüber dem vorderen Kappenteil
angeordnet sind, damit der Schuh der bro1lbewegung-des Fußes folgen kann. Die bekannten
Vorrichtungen - soweit sie den Mittel£4ß oder den Rist in den Schutzbereich mit
einbeziehen;- haben den Nachteil, daß sie einerseits eine sperrige,vielk'antige
zusätzliche Abdeckung des Oberfußes bilden, die auf Grund ihrer Form bereits wiederum
Unfallursache/sein kann, daß sie jedoch zum anderen den Fuß nicht vor stärkeren
Stoß- oder Schlagbeanspruchungen schützen können, weil sich der vorgenannte Mittelfuß-
oder Ristschutz bei stärkerer Belastung in den Fuß selbst hineindrückt.
-
Schließlich ist es bei einem Sicherheitsschuh für Bergleute bekannt,
an einem Schaft eines Schuhes ein Scliienbein- oder Wadenschoner aus einem weitestgehend
formstabilen Material gelenkig vor- und rückkippbar zu befestigen, so daß der Fuß
gegenüber dem Unterschenkel eine nach vorn-und zurückgerichtete Pendelbewegung ausführen
kann.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Unfallschutz bei
einem Schuhwerk der eingangs genannten Gattung so zu verbessern, daß neben dem Zehenbereich
auch der Mittelfußbereich und der Ristbereich stoß- und schlagfest geschützt sind,
wobei sich dieser Schutz auch auf die seitlichen Bereiche des Fußes, d. h. bis zum
Pußgewölbe hin erstrecken soll. Gleichzeitig soll Jedoch gewährleistet sein, daß
trotz dieses vollständigen Fußschutzes die Abrollbewegung des Fußes nicht behindert
wird.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einem Schuhwerk mit eingearbeitetem
stoß- und schlagfestem Unfallschutz, bei dem eine von der Zehenschutzkappe ausgehend
zum Mittelfuß verlaufende Abdeckung vorgesehen ist dadurch, daß die Abdeckung eine
die Zehen, den Mittelfuß und den Rist überdeckende mehrteilige, vorzugsweise dreiteilige
Kappe ist, deren Kappenteile sich an den benachbarten Stirnflächen wenigstens teilweise
schuppenartig überlappen und im Sinne der Abrollbewegung des Fußes begrenzt gegeneinander
schwenkbar ind.
-
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung sind dabei die freien Schenkel
der im wesentlichen u-förmigen Kappenteile an der Sohle des Schuhwerks abgestützt.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist somit ein ausreichender Unfallschutz gewährleistet,
wobei die gelenkige Verbindung benachbarter Kappenteile die Abrollbewegung des Fußes
ermöglicht, ohne daß .äußerlich über den Schuh hinausstehende kantige Teile erforderlich
sind. Die Überlappung kann dabei so ausgearbeitet sein, daß sie im Sinne der Abrollbewegung
eine begrenzte Schwenkbewegung zuläßt, wobei jedoch bei Uberschreiten der zulässigen
Schwenkbewegung - und zwar sowohl nach oben als nach unten-eine Selbsthemmung der
gegeneinander verschwenkenden Teile stattfindet, so daß das Schwenkmaß stoßsicher
begrenzt ist.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die benachbarten Kappenteile
um einen die freien Schenkel im Überlappungsbereich durchfassenden horizontalen
Bolzen, Niet od. dgl. begrenzt gegeneinander schwenkbar. Der Bolzen, das Niet od.
dgl. ist in besonders vorteilhafter Weise im Bereich der Sohle angeordnet, so daß
die größte Verschiebung der benachbarten Kappenteile gegeneinander im Bereich des
Oberfußes erfolgt und die einzelnen Sappenteile gegenüber der Sohle keine oder keine
nennenswerte Verschiebung erfahren.
-
Dabei kann in Ausgestaltung der Erfindung im Sinne einer Gewichtsersparnis
bei ausreichender Abdeckung die schuppenartige Sberlappung der benachbarten, im
wesentlichen u-förmigen Kappenteile nur im Bereich des Steges, nicht.jedoch im Bereich
der freien Schenkel der u-förmigen Kappenteile erfolgen.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht aber auch die Möglichkeit
- und dies gilt insbesondere bei solchem Schuhwerk, das mit einer Unfallschutzsohle
besonderer Festigkeit versehen ist - daß åede der im übrigen unverbundenen Kappenteile
unverschieblich mit der Sohle des Schuhwerkes verbunden ist. Hier wird also auf
eine direkte gelenkige Verbindung der Kappenteile untereinander - z. B. durch einen
Bolzen oder ein Niet - rerzichtet, wobei die Kappenteile lediglich mit dem für die
Verschwenkung gegeneinander erforderlichen Spiel ineinanderfassen.
-
Erfindungsgemäß ist die entgegen der Abrollbewegung des Fußes gerichtete
Schwenkbewegung der Kappenteile stoßfest begrenzt, derart, daß beispielsweise die
vordere Kappe nicht über das zulässige Maß nach unten ausschwenken kann.
-
Weiter schlägt die Erfindung bei einem Schuhwerk, bei dem die Abdeckung
aus einer dreiteiligen, eine Zehenschutzkappe, eine Mittelfußschutzkappe und eine
Ristschutzkappe aufweisenden Kappe besteht, vor, daß die benachbarten Kappenteile
im Uberlappungsbereich einander wahlweise unter- bzw. überfassen.
-
Wenngleich vorzugsweise die Verbindung der einzelnen Kappen so erfolgt,
daß die Mittelfußschutzkappe die Zehenschutzkappe und die Ristschutzkappe die Mittelfußschutzkappe
im Bereich der Uberlappung überfaßt, so kann auch eine andere Anordnung der
Kappen
ineinander oder übereinander zweckmäßig sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn
nicht alle der gelenkig gegeneinander beweglichen Kappen bis zur Sohle durchgeführt
sind. So kann es beispielsweise zweckmäßig sein, bei einer dreiteiligen Kappe den
vorderen und hinteren Kappenteil mit der Sohle zu verbinden und den mittleren Kappenteil
an den benachbarten Kappenteilen abzustützen und nicht bis zur Sohle durchzuführen.
-
Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird bei einem Schuhwerk,
bei dem die Abdeckung aus einer dreiteiligen, eine Zehenschutzkappe, eine Mittelfußschutzkappe
und eine Ristschutzkappe aufweisenden Kappe besteht, eine Bemessung der Kappenteile
derart vorgeschlagen, daß die die Länge der Kappenteile begrenzenden Stirnflächen
(Knicklinien) etwa im Bereich des Zehengelenkes und des Mittelfußgelenkes verlaufen.
Hierbei ergibt sich - insbesondere gemäß dem Verlauf des Mittelfußgelenkes - ein
geschwungener Verlauf der Knicklinien.
-
Der besondere Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß durch
die erfindungsgemäße Lösung ein Unfallschutz bei Schuhwerk gegeben ist, der den
gesamten gefährdeten Bereich des Fußes zuverlässig schützt, ohne daß über dem Oberfuß
äußerlich vorstehende schienenartige Anbauteile erforderlich sind, wobei gleichzeitig
die natürliche Abrollbewegung des Fußes nicht behindert wird.
-
berücksichtiEte Literatur DBGM 6 810 790 DBGM 6 603 207 DBGM 6 905
204 DBGM 6 809 034
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von zwei
Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt
durch einen Unfall schuh; Fig. 2 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel einen
senkrechten Längs schnitt durch einen Unfallschuh; Fig. 3 zeigt in perspektivischer
Darstellung eine dreiteilige Abdeckung; Fig. 4 zeigt den Schnitt A-A; nach Fig.
1; Das Schuhwerk 1 weist eine vom Oberleder 19 nwkleidete Äbdeckung 2 auf, die nach
Fig. 1 aus den Kappenteilen 3, 4 und 5 und nach Fig. 2 aus den Kappenteilen 3',
4' und 5' besteht, die sich im Bereich ihrer benachbarten Stirnflächen 6, 6' und
7, 7' schuppenartig überlappen. Die schuppenartige Vberlappung kann bis in den Bereich
der Sohle 14 geführt sein, so daß sich hier z. B. der Schwenkbegrenzung dienende
Flansche 20 und 21 ergeben. Die in dem aufgezeigten Ausfuhr ungsb ei spiel bis zur
Sohle 14 herabgeführten freien Schekel 8, 9, 10, 11, 12 und 13 der einzelnen Kappenteile
können gemäß Fig. 1 um einen Bolzen, ein Niet 15 od. dgl. gegeneinander schwenkbar
sein. Insbesondere ist die entgegen der Abrollbewegung des Fußes gerichtete Schwenkbewegung
der benachbarten Xappenteile gegeneinander begrenzt, damit die Uberlappung im Bereich
der Stege 16, 17 und 18 in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
-
Bei der aufgezeigten aus drei Kappenteilen bestehenden Abdeckung verlaufen
die Stirnflächen 6, 6', 7, 7' (Knicklinien) im Bereich des Zehengelenkes und des
Mittelfußgelenkes, so daß sich insbesondere im Bereich des Mittelfußgelenkes eine
geschwungen verlaufende Linie ergibt. Während im Ausführungsb ei spiel nach Fig.
1 die Mittelfußschutzkßppe die Zehenschutzkappe und die Ristschutzkappe die Mittelfußschutzkappe
überfaßt, ist das Beispiel nach Fig. 2 so gewahlt, daß die Mittelfußschutzkappe
die Ristschutzkappe und die Zehenkappe die Nittelschutzkappe im Bereich der Uberlappung
unterfaßt. Ferner wurde im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 auf die Anordnung eines
Bolzens, eines Nietes 15 od.
-
dgl. verzichtet und die Kappen unmittelbar durch Niete 22 mit der
Sohle 14 verbunden. Die Nieten 22 können dabei schmale Stützzungen 23 der Kappenteile
durchfassen.