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Die Erfindung betrifft einen mehrteiligen Schalenskischuh mit einer im wesentlichen den Fuss umschliessenden Aussenschale, einer auf dieser schwenkbar gelagerten, im wesentlichen den unteren Teil des Unterschenkels umschliessenden Manschette und einem Innenschuh, wobei die Einstiegsöffnung der Aussenschale im Ristbereich mit einem an seinem Vorderende schwenkbar gelagerten, sich im wesentlichen bis in den Manschettenbereich erstreckenden, entsprechend angeformten Deckel verschliessbar ist, welcher im Übergangsbereich vom Fuss zum Schienbein flexibel ausgebildet ist.
Skischuhe haben einerseits die Aufgabe, die seitlichen Ankantbewegungen des Unterschenkels möglichst direkt auf den Ski zu übertragen. Zu diesem Zweck weisen sie einen relativ hohen Schaft auf. der den Unterschenkel seitlich möglichst steif stützt. Anderseits sind aber zum Steuern der Ski grosshubige Beugebewegungen des Unterschenkels in frontaler Richtung erforderlich bzw. günstig, die in einem Winkelbereich bis zu etwa 30 bis 35 von der Senkrechten durch den Schuh möglichst wenig behindert und darüber hinaus gehend progressiv gepuffert und noch vor der Grenzlage der Knöchelbeweglichkeit aus Sicherheitsgründen abgestoppt werden sollen.
Infolge der räumlichen Krümmung der Schalenschuhe und der mit einem einheitlichen Konstruktionswerkstoff nur schwer zu erfüllenden, teilweise widersprüchlichen Anforderungen treten dabei eine Anzahl von funktionellen und technologischen Problemen auf, zu deren Lösung eine Reihe von Vorschlägenbekannt wurde.
Zur Sicherung der Vorwärtsbeweglichkeit bei gleichzeitiger ausreichender seitlicher Stützung bei einteiligen Schalenschuhen ohne gelenkig gelagerte Manschette wurde schon vorgeschlagen, die Schuhschale im Ristbereich nach Art eines Faltenbalges auszubilden. Im Übergangsbereich zwischen Rist und Schienbein wurden querliegende Falten vorgesehen, die sich bei einer Unterschenkelbeugung relativ leichter als bei glatter Ausbildung der Schale verformen konnten.
Neben den bekannten Nachteilen einteiliger Schalenschuhe wiesen derartige Vorschläge auch den Nachteil auf. dass durch den Druck der Verschlussschnallen der balgartige Bereich eingedrückt wurde und auf dem Fuss schmerzhafte Druckstellen verursachte. Auch bei starken Beugebewegungen wurden die Falten nach innen gedrückt und verursachten einen schmerzhaften Druck auf den Fuss. der in diesem Bereich wegen der beim Beugen vorspringenden Sehne besonders empfindlich ist.
Zur Verbesserung der Vorwärtsbeweglichkeit bei gleichzeitiger ausreichender seitlicher Stützung sind weiter mehrteilige Schalenschuhe mit einer gelenkig auf der Aussenschale gelagerten Manschette bekannt. Die Einstiegöffnung der Schale wurde dabei durch sich überlappende Fortsätze der Schale verschlossen, die beim Einsteigen auseinander gebogen werden mussten. Im Ristbereich wurde die bewegliche Manschette so weit freigestellt, dass sich ihr vorderer Rand nicht vor der gewünschten Grenzlage an der Oberfläche der Schale abstützen konnte. Damit nicht der obere Teil der Schale, der sich notwendigerweise mit der Manschette überlappen muss. die Schenkelbeweglichkeit behindern konnte, wurde er im Ristbereich so tief wie möglich gezogen und darüber hinaus noch durch schlitzförmige Ausnehmungen flexibilisiert.
Dadurch traten aber im wesentlichen die gleichen Nachteile auf, wie bei den einteiligen Schalenschuhen, nämlich Druckstellen infolge des Schnallendrucks und der Einbeulungen der Schale, die infolge der Flexibilisierung verstärkt auftreten konnte. Darüber hinaus führte das Ausschneiden der Schale zu einer Verschlechterung der Wasserdichtheit derartiger Schuhe.
Erhöhte Anforderungen an die seitliche Abstützung durch den Schuh führten weiter zur Verwendung steiferer Werkstoffe für Schale und Manschette, die auch noch dadurch gefördert wurde, dass auch Forderungen nach Absenkung des Schuhgewichts realisiert werden sollten. Die erhöhte Materialsteifigkeit erschwerte dabei das Einsteigen in Schalenschuhe mit durch Überlappungen verschlossenen Einstiegsöffnungen derart, dass man auf einen Verschluss der Einstieg- öffnung durch an ihrem Vorderende auf der Schale schwenkbar gelagerte, entsprechend angeformte Deckelbauteile übergehen musste. Um eine entsprechende Anpassung dieser Deckel an die Schale zu erreichen, müssen sie räumlich gekrümmt sein, wobei besonders im Bereich des Übergangs von Fuss auf den Unterschenkel die Krümmung sehr gross ist.
Dadurch tritt gerade in diesem Bereich eine starke Versteifung des Deckels auf, welche die Beweglichkeit des Unterschenkels beträchtlich behindern kann. Diese Versteifung könnte grundsätzlich durch ein Absenken der
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Wanddicke des Deckels gemildert werden. Dies würde aber ein starkes Eindrücken des Deckels durch die Verschlusselemente, sowie ein Einbeulen bei den Beugebewegungen begünstigen. so dass vermehrt schmerzende Druckstellen am Fuss auftreten. Das Beulen des Deckels führt darüber hinaus
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Schalenschuhen mit derartigen Deckeln hinsichtlich der widersprüchlichen Anforderungen Kompromisse einzugehen, die bei den bekannten Ausführungsformen in den meisten Fällen nicht den gestellten Ansprüchen entsprechen.
So zeigt beispielsweise die DE-OS 1941258 einen Schalenskischuh mit einem flexiblen Bereich im Übergangsbereich der Zunge zwischen Fuss und Schienbein. Dieser flexible Bereich ist balgförmig ausgebildet und erstreckt sich jeweils bis zum Rand der Zunge, wodurch seitlich vom Rand her Schnee und Eis in nachteiliger Weise eindringen kann.
Ein weiterer Vorschlag zur Lösung der genannten Probleme wird in der CH-PS Nr. 528876 geoffenbart. Die Zunge überdeckt bei dieser Lösung von der Innenseite des Skischuhs her einen Spalt zwischen den Rändern des Schuhschaftes, wobei der Spalt durch einen mittleren, stegartigen vorstehenden Teil der Zunge ausgefüllt wird. der eine Versteifung der Zunge bewirkt. Um diese Versteifung zu vermindern, sind im Ristbereich Kerben im vorstehenden Teil vorgesehen. Zusätzlich können noch seitliche Einschnitte am Zungenrand in der Höhe der Kerben vorgesehen werden.
Der vorstehende Teil soll eine Abdichtfunktion erfüllen, welche aber im Bereich der Kerben stark vermindert wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Schalenskischuhs mit einer durch einen Deckel verschlossenen Einstiegsöffnung, bei dem eine wesentliche Verbesserung der Beweglichkeit hinsichtlich frontaler Beugebewegungen des Unterschenkels ohne die angeführten Nachteile der bekannten Schalenschuhkonstruktionen, wie das Auftreten von Druckstellen und die mangelhafte Wasserdichtheit, erzielt wird.
Dies wird bei einem Schalenskischuh der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zur Erhöhung der Flexibilität der Deckel durch mehrere quer zu seiner Längserstreckung an seiner Aussenfläche angeordnete, rillenförmige Vertiefungen geschwächt ist, deren Tiefe mindestens der halben Wanddicke, vorzugsweise zwischen 70 und 90% der Wanddicke des Deckels in diesem Bereich entspricht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert, die eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstands darstellen.
Fig. l stellt eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Skischuhs dar, wobei der Bereich des Deckels aufgeschnitten gezeigt ist, Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Deckel eines erfindungsgemässen Schalenskischuhs etwa senkrecht auf die Oberfläche im Bereich der grössten Längskrümmung.
In Fig. 1 ist mit-l-die Aussenschale bezeichnet, die im wesentlichen den Bereich des Fusses umfasst. Die Manschette --2-- ist an einem Drehgelenk --3-- auf der Schale-l-gelenkig gelagert. In dieser Konstruktion ist der Innenschuh --4-- angeordnet, von dem nur der obere Rand sichtbar ist. Die Einstiegsöffnung im Ristbereich der Aussenschale-l-ist durch einen Deckel --5-- verschlossen. der an seinem vorderen Ende an einem Deckellager --10-- gelenkig gelagert ist, so dass er beim Einsteigen nach vorne geklappt werden kann.
Mittels Verschlussbändern. bzw. Verschlusslaschen --6-- die mit Versohlussschnallen-7-gespannt werden, wird der Deckel - an die Aussenschale --1--, bzw. an die Manschette --2-- angepresst. Der Deckel --5-- erstreckt sich nach oben bis in den Bereich der Manschette --2-- und ist räumlich an die Aussenkontur der Aussenschale-l-angepasst. Im Manschettenbereich ist neben den Verschlusslaschen - auch der sich überlappende Teil der Manschette --2-- ausserhalb des Deckels --5-- angeordnet.
Im Übergangsbereich vom Vorfuss zum Unterschenkel, in dem der Deckel --5-- eine relativ starke Längskrümmung aufweist, sind im Deckel --5-- quer zu seiner Längserstreckung angeordnete rillenförmige Vertiefungen --8-- vorgesehen. die durch dazwischenliegende Stege --9-- voneinander getrennt sind. Die Tiefe der rillenförmigen Vertiefungen --8-- entspricht erfindungsgemäss mindestens der halben Wanddicke des Deckels --5-- in diesem Bereich. vorzugsweise zwischen 70 und 90% dieser Wanddicke.
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Durch die quer zur Beugerichtung des Unterschenkels angeordneten erfindungsgemässen Vertiefungen wird die Flexibilität des Deckels --5-- in dieser Verformungsrichtung wesentlich vergrössert. Der Beugebewegung wird durch den Deckel kein nennenswerter Widerstand entgegengesetzt. so dass der Bewegungswiderstand des Schuhs überwiegend durch die gelenkig gelagerte Manschette und die vorgesehenen Pufferelemente bestimmt wird. Die gewünschte Puffercharakteristik, die bei hochwertigen Schalenschuhen gezielt einstellbar ist. wird derart nicht durch den Zusatzwiderstand des Deckels undefiniert vergrössert.
Anderseits ist aber infolge der zwischen den rillenförmigen Vertiefungen --8-- angeordneten Stege --9-- die Deckelsteifigkeit quer zur Beugerichtung des Unterschenkels hoch, so dass ein Einbeulen des Deckels, etwa verursacht durch die Verschlusselemente, erst bei sehr grossen einwirkenden Kräften erfolgen könnte. Im Gegensatz zu den vorbekannten Lösungen wird daher das Auftreten von Druckstellen am Fuss nicht begünstigt, sondern kann sogar behindert werden, da infolge der erfindungsgemässen Ausbildung die Wanddicke des Deckels sogar vergrössert werden kann, ohne nachteilige Auswirkungen auf die Beweglichkeit des Unterschenkels zu verursachen.
Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstands liegt darin. dass infolge der vergrösserten Flexibilität des Deckels in einer Achsrichtung bei gleichzeitig hoher Steifigkeit in der Querrichtung ein Abheben des Deckelrandes von der Aussenschale --1-- infolge einer Beulverformung weitgehend vermieden wird. Der erfindungsgemässe Schalenskischuh zeichnet sich daher neben seinen sonstigen Vorteilen auch durch seine besonders gute Wasserdichtheit aus, was seinen Gebrauchsnutzen wesentlich erhöht.
Eine besonders gleichmässige Verformung des Deckels --5-- wird erreicht, wenn mindestens vier. vorzugsweise zwischen fünf und neun rillenförmige Vertiefungen vorgesehen sind.
Eine Anpassung der Flexibilität an die Bewegungszonen des Sprunggelenks kann in vorteilhafter Weise dadurch erfolgen, dass die Länge der rillenförmigen Vertiefungen --8-- unterschiedlich ausgebildet wird. wobei die Vertiefungen grösster Länge im Bereich der grössten Längskrümmung des Deckels angeordnet sind. Dies ist deshalb günstig, weil in diesem Bereich einerseits die Versteifung des Deckels infolge der Längskrümmung am grössten ist, und anderseits dort die Zone grösster Beweglichkeit liegen soll.
Ein besonders günstiger Druckaufbau im Bereich der Schienbeinvorderkante ergibt sich, wenn die Länge der rillenförmigen Vertiefungen --8-- vom Bereich ihrer grössten Länge aus in Richtung zum Schienbein hin stetig abnimmt.
Die Achsen der rillenförmigen Vertiefungen --8-- können zueinander auch geneigt sein. ohne das Wesen der Erfindung zu berühren. Besonders günstig ist es aber. wenn sie zueinander parallel angeordnet sind. weil derart die dazwischenliegenden Stege --9-- konstante Breite aufweisen.
Die Abstände der rillenförmigen Vertiefungen zueinander können grundsätzlich beliebig sein.
Es ist aber möglich, die Flexibilität des Deckels in vorteilhafter Weise zu steuern, indem diese Abstände. und somit die Breite der Stege --9-- variabel gestaltet werden. Besonders günstig ist es dabei, wenn die Abstände im Bereich der grössten Längskrümmung des Deckels --5-- am kleinsten sind, weil dort einerseits die Versteifungswirkung infolge der Krümmung am grössten ist, und anderseits die Flexibilität am grössten sein soll.
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