DE2026505C3 - Verfahren zur Behandlung von Hackschnitzeln aus Faserhoiz - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Hackschnitzeln aus FaserhoizInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21B—FIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
- D21B1/00—Fibrous raw materials or their mechanical treatment
- D21B1/38—Conserving the finely-divided cellulosic material
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- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Hackschnitzeln aus Faserholz, vorzugsweise aus
Laubholz, vor deren Freilagerung und darauffolgendem Sulfitaufschluß.
In der Zellstoffindustrie ist es bei der Erzeugung von Chemie- und Papierzellstoff notwendig, einen gewissen
Vorrat an Faserholz einzulagern, was vorwiegend in Form von Rund- oder Scheitholz geschieht Diese
Hölzer in wechselnden Längen von 1 m und mehr werden unmittelbar neben den Zellstoffabriken in
regelmäßigen Stapeln oder in ungeordneten Haufen gelagert. Die Entnahme zur Zellstofferzeugung geschieht
mehr oder weniger unregelmäßig und ist abhängig von der Versorgung mit neueingehendem
Holz, das man aus Gründen der Arbeitsproduktivität vorzugsweise dem Produktionsprozeß direkt zuzuführen
gezwungen ist und wovon nur der Eingangsüberschuß abgelagert wird. Umgekehrt vollzieht sich die
Entnahme vom Platz einmal vorrangig in Zeiten geringer Eingänge und zum anderen aus der Notwendigkeit
heraus, allzu lange Lagerzeiten zu vermeiden.
Die Nachteile der beschriebenen Arbeitsweise liegen auf der Hand: Ein mehrfacher Umschlag des Faserholzes
erfordert einen hohen Einsatz an Arbeitskräften beziehungsweise einen kostspieligen Aufwand an
Arbeitsgeräten, wenn eine weitgehende Mechanisierung angestrebt wird. Außerdem führen die ständig
wechselnden Parameter des eingesetzten Faserholzes in Bezug auf Feuchtegehalt und Alterung zu schwankenden
Ergebnissen in den Kenndaten des Kocherstoffes.
Aus diesen Gründen ist die Zellstoffir.dustrie in weltweitem Ausmaß dazu übergegangen, Faserholz
nicht mehr in Gestalt von Rund- oder Scheitholz zu lagern, sondern das eingehende Holz direkt zu
schnitzeln und in dieser Form als große Haufen im Freien aufzusetzen. Bei dieser Methodik kann neben
einer erheblichen Einsparung an Arbeitskräften der höchste Mechanisierungsgrad erreicht werden. Ein
weiterer Vorteil ist der beschleunigte Abbau der Harzbestandteile bzw. deren Alterung, ein Prozeß, der
weitaus schneller als bei der Stapelung des ungeschnitzelten Faserholzes abläuft Die Freilagerung von
Hackschnitzeln wird in großem Maßstab mit Haufen von 20 und mehr Metern Höhe in monatelangen
Lagerzeiten vorwiegend bei Nadelhölzern angewendet. Dabei ist ein je nach Jahreszeit, Feuchtegehalt des
Holzes, pH-Wertentwicklung während der Lagerung und Stickstoffversorgung, schwankender Befall durch
Mikroorganismen zu verzeichnen, deren Wachstum in Verbindung mit Autoxydationsvorgängen eine Temperatursteigerung
im Schnitzelhaufen auf 60 bis 65° C bewirken kann und zur beschleunigten Alterung des
Harzes und Veränderung von dessen Zusammensetzung sowie seiner Minderung führt Damit gekoppelt
vollzieht sich jedoch durch das starke Wachstum der Mikroorganismen ein sich stetig steigender Angriff auf
die Kohlenstoffquelien des Holzes, was bei langer Lagerzeit zu einem Polysaccharidabbau und damit zu
einem spürbaren, ökonomisch nicht vertretbaren Holzverlust führt Komplizierter sind die Verhältnisse
bei der Freilagerung von Laubholzhackschnitzeln. Hier gehen nicht nur der Befall und das Wachstum der
Mikroorganismen heftiger und wirksamer vonstatten, so daß bereits bei erheblich kürzeren Lagerzeiten als bei
Nadelholz beträchtliche Substanzverluste auftreten, sondern es finden komplizierte chemische Veränderungen
statt, die zu einer Ligninkondensation führen. Die
Folge davon ist, daß mit zunehmender Lagerzeit der Hackschnitzel ein saurer Aufschluß, beispielsweise ein
Calcium- oder M agnesiumbisulfitaufSchluß bei Buche,
ungemein erschwert wird. Das Ergebnis dieser Aufschlußschwierigkeiten
ist ein stark erhöhter Ligningehalt des Kocherstoffes. Die Beseitigung dieses unerwünscht
hohen Aufschlußgrades durch Änderung der Kochbedingungen wie etwa durch Erhöhung der
SOrKonzentration der Kochsäure ist nicht möglich, vielmehr muß in den nachfolgenden Bleichstufen mit
einem beträchtlich höheren Aufwand an Alkali und Chlor bzw. Chlordioxid gearbeitet werden. Diese-Mehraufwand
stellt vor allem die Freilagerung von Laubholzhackschnitzel in Frage, zumal auch die Qualität
des Endproduktes hinsichtlich des Weißgrades und evtl. der «-Cellulose unzureichend ist Es hat an Bemühungen
nicht gefehlt, vor allem die Lagerzeit bei der Freilagerung von Hackschnitzeln zu verlängern und den
Befall von Mikroorganismen zu Verhindern. So ist gemäß der DE-AS 12 47 135 bekannt. Hackschnitzel vor
der Freilagerung einer Vorbehandlung mit Kalkmilch mit gegebenenfalls geringen Zusätzen von NaOH und
MgO zu unterziehen, um auf diese Weise durch eine Verschiebung des pH-Wertes auf hohe Werte das Holz
vor Fäulnisbakterien, Pilzen und anderen Holzzerstörern zu schützen.
Nachteilig ist jedoch bei dieser Verfahrensweise, daß
keinerlei Abbau der Harzbestandteile erfolgt, was sich nachteilig auf die Verwendung als Chemiezellstoff
auswirkt Ferner bleibt die Ligninkondensation unbeeinflußt.
Gemäß der österreichischen Patentschrift 2 63 523 hat man zur Verlängerung der Lagerfähigkeit das Holz
bzw. die Schnitzel mit bei der Sulfitzellstoffherstellung in der Kocherei bzw. in den nachgeschalteten
Vakuumeindampfanlagen anfallenden Brüdenkondensat behandelt. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil,
daß im Brüdenkondensat enthaltene störende Verbindungen, wie Furfurol und ätherische öle, zusätzlich auf
die Ausgangsstoffe gebracht werden, die den anschließenden Aufschluß stören.
Man hat bereits zur Herstellung von Holzschliff Holzspäne oder Holzabfälle mit Sulfit bei gleichzeitiger
Mahlung bei 80 bis 100°C behandelt mit dem Ziel, Lignin und Hemicellulose zur Ausbeuteverbesserung in
dem Holzschliff zu belassen. Bei der Herstellung von Zellstoff sollen gerade diese Bestandteile herauslösbar
sein.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung ausreichender Freilagermöglichkeit von Hackschnitzeln für ein nachfolgendes
Sulfitaufschlußverfahren zur Erzeugung brauchbaren Chemiezellstoffs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Kondensieren des Lignins und den übermäßigen Befall
durch Mikroorganismen in den Hackschnitzeln zu unterbinden.
Erfindiingsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß man die Hackschnitzel mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitlösungen der Alkalien, des Ammoniaks, der
Erdalkalien oder deren Gemische behandelt
Bei der Auswahl der Lösungen richtet man sich vorteilhafterweise nach dem Aufschlußverfahren der
betreffenden ZeUstoffabrik. So wird man z. B. bei dem
Calciumbisulfitverfahren zur Zellstoffherstellung auf die sogenannte Turmsäure zurückgreifen. Um, wenn erforderlich,
einen Harzabbau während der Lagerung zu erreichen, sollte der Befall mit Mikroorganismen nicht
völlig zum Erliegen kommen. Durch Wahl der Zusammensetzung der Lösungen durch Variation von
Basengehalt und Gesamt-SOrGehalt können Harzabbau und Harzminderung je nach Holzfeuchte und
Holzalter gesteuert werden. Die Anwendung der Lösungen ergibt sich aus der Technologie der
entsprechenden Anlage. Die Schnitzel können einer kurzfristigen Trommelunprägnierung unterzogen wie
auch, falls sie auf den Haufen geblasen werden, beim
gleichen Vorgang besprüht werden.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß der
nach der Lagerung erfolgende saure Aufschlußprozeß ohne Behinderung vonstatten geht, womit eine kostspielige
verstärkte chemische Behandlung in den Bleichstufen entfällt und ein Chemie- oder Papierzeilstoff ohne
Man ist dadurch in der Lage, die Holzvorrathaltung ökonomischer zu gestalten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert
Entrindete und sortierte Buchenholzhackschnitzel werden auf einen Haufen geblasen, durch Besprühen mit
einer Turmsäure, die eine Calciumbisulfitlösung mit 435% Gesamt-SO2 und 1,6% CaO darstellt, behandelt
und 28 Tage im Freien gelagert Parallel dazu werden Hackschnitzel gleichen Holzes unter gleichen Bedingungen,
jedoch ohne Vorbehandlung, gelagert Nach 4 Wochen ist ein starker Befall mit Mikroorganismen
bei den unbehandelt gelagerten Schnitzern festzustellen. Die vorbehandelten Hackschnitzel dagegen zeigen nur
einen schwachen Müiroorganismenbefall. Der anschließende
Aufschluß erfolgt nach dem Calciumbisulfitverfahren mit einer Kochsäure, die 6,0% Gesamt-SO^ und
0,98% CaO enthält Nach einer Verweilzeit von 2 Stunden bei 1100C wird bei 132° C auf eine Viskosität
von 3OcP abgekocht Die Permanganatzahl des ungebleichten sortierten Kocherstoffes beträgt im Falle
der unbehandelten Schitzel 47, im Falle der behandelten Schnitzel nur 18.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Behandlung von Hackschnitzeln aus Faserholz, vorzugsweise aus Laubholz, vor deren Freilagerung und darauffolgendem Sulfitaufschluß, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hackschnitzel mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitlösungen der Alkalien, des Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische behandelt
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD14446069 | 1969-12-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2026505A1 DE2026505A1 (en) | 1971-06-24 |
DE2026505B2 DE2026505B2 (de) | 1979-07-26 |
DE2026505C3 true DE2026505C3 (de) | 1980-03-27 |
Family
ID=5481968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702026505 Expired DE2026505C3 (de) | 1969-12-19 | 1970-05-30 | Verfahren zur Behandlung von Hackschnitzeln aus Faserhoiz |
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---|---|
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1970
- 1970-05-30 DE DE19702026505 patent/DE2026505C3/de not_active Expired
- 1970-06-05 AT AT504870A patent/AT297477B/de active
- 1970-09-11 YU YU226670A patent/YU34725B/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2026505B2 (de) | 1979-07-26 |
YU226670A (en) | 1979-07-10 |
YU34725B (en) | 1979-12-31 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |