DE2405165C2 - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZellstoffInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C1/00—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
Landscapes
- Paper (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff.
Es sind bereits viele Versuche unternommen worden, um zu einem befriedigenden Verfahren bei der
Herstellung von Zellstoff aus Hackschnitzel nach dem bekannten Sulfit- oder Sulfatverfahren zu gelangen.
Beide Verfahren haben den Nachteil, daß der Ligningehalt im ungebleichten Zellstoff in Abhängigkeit
von den geforderten Verarbeitungseigenschaften nicht unter ein bestimmtes Niveau gesenkt werden kann.
Dadurch bedingt, zeigt der ungebleichte Zellstoff einen geringen Weißgrad, und bei der Herstellung von
gebleichtem Zellstoff bewirkt der verhältnismäßig hohe BltiChchemikalieneinsatz eine Schädigung der Faser
und Verschlechterung der Verarbeitungseigenschaften.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Papierzellstoff durch Bestrahlung von Hackspänen mit
geladenen Partikeln gemäß der DE-OS 22 08 335 bekannt. Ziel der Erfindung ist, durch die Behandlung
der Hackschnitzel mit geladenen Partikeln die Ausbeute und Festigkeit bei Papierzellstoff zu verbessern. Dabei
wurde festgestellt, daß es für die Aufschließung von Holz eine optimale Strahlendosis gibt, die für das Holz
der Hemlocktanne bei etwa 0,5 Megarad liegt. Eine höhere Dosis führt zu einer Verschlechterung der
Ausbeute.
Bei der Bestrahlung der Hackspäne mit energiereichen Partikeln treten Strukturveränderungen an den
Makromolekülen des Lignins auf, die das Herauslösen dieser Substanz infolge einer Lignin-Kondensation
während des Aufschlußprozesses bedeutend erschweren und damit einen höheren Ligningehalt im ungebleichten
Zellstoff bewirken. Der Nachteil des erhöhten Ligningehaltes im ungebleichten Zellstoff erfordert
einen höheren Bleichchemikalieneinsatz, woraus eine Senkung der Festigkeit des Zellstoffes resultiert. Der
durch das Bestrahlungsverfahren angestrebte Effekt einer Erhöhung der Festigkeit des Zellstoffes wird damit
zum Teil wieder eliminiert. Bei Einsatz eines nach diesem Verfahren erzeugten ungebleichten Zellstoffes
zur Erzeugung von Papier wird der Weißgrad des Endproduktes gesenkt.
Es ist weiterhin gemäß der DD-PS 78 689 bekannt, daß die Vorbehandlung von Hackschnitzeln mit
wäßrigen Bisilfit- oder Sulfitlösungen der Alkalien, des Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische
durchgeführt wird, mit dem Ziel, die nachteiligen Veränderungen des Lignins während der Hackschnitzelfreilagerung
zu reduzieren. Durch dieses Verfahren können die Veränderungen des Lignins während der
Hackschnitzelfreilagerung verhindert werden, aber der Ligningehalt im ungebleichten Zellstoff kann nicht unter
das für den Sulfitaufschluß typische Niveau gesenkt werden.
Zweck der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, gemäß dem ein Zellstoff mit besseren Verarbeitungseigenschaften
und besserer Qualität hergestellt wird.
ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kondensation des Lignins bei der Bestrahlung mit geladenen Partikeln zu vermeiden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man den Ligningehalt des ungebleichten Zellstoffes weit
unter das bisher typische Niveau der bekannten Aufschlußverfahren senkt durch die Kombination einer
Vorbehandlung von Hackschnitzeln vor dem Aufschluß mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitlösungen aer Alkalien,
des Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische und einer Bestrahlung mit geladenen Partikeln, vorzugsweise
energiereichen Elektronen. Durch das Vorbehandeln von Hackschnitzeln mit wäßrigen Bisulfit- oder
Sulfitlösungen der Alkalien, des Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische können die Vorteile
einer Bestrahlung mit geladenen Partikeln mit Strahlendosen genutzt werden, bei der es zur Verkürzung von
Polymerketten der Zellulose kommt und damit zu einer Verkürzung des Aufschlußprozesses, ohne daß nachteilige
Veränderungen am Lignin eintreten, da infolge der
erwähnten Chemikalienvorbehandlung durch die Bestrahlung entstehende und zur Kondensation neigende
Gruppen an die Ligninmakromolekülen blockiert werden.
Durch die Blockierung der bei der Bestrahlung entstehenden reaktiven Zentren am Lignin durch
wäßrige Bisulfit- oder Sulfitlösungen, folglich durch Mittel, die eine Ligninherauslösung während des
Aufschlusses bewirken, wird die beträchtliche Senkung des Ligningehaltes im ungebleichten Zellstoff erreicht.
Bei frei zu lagernden Hackschnitzeln wird sowohl die Vorbehandlung mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitlösungen
der Alkalien, des Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische, als auch die Bestrahlung mit geladenen
Partikeln, vorzugsweise energiereichen Elektronen, vor der Hackschnitzelfreilagerung durchgeführt. Besonders
geeignet ist das Verfahren für die Herstellung von Textilzellstoff durch die Kombination einer Vorbehandlung
von Hackschnitzeln vor dem Aufschluß mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitiösungen der Alkalien, des
Ammoniaks, der Erdalkalien oder deren Gemische und einer Bestrahlung mit geladenen Partikeln, vorzugsweise
energiereichen Elektronen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß durch die Reduzierung des Ligningehaltes im ungebleichten
Zellstoff ein höherer Weißgrad erhalten wird und Bleichchemikalien bei der Herstellung des gebleichten
Zellstoffes eingespart werden. Infolge der Kürzung der Polymerketten der Zellulose wird der Aufschlußprozeß
beschleunigt und damit die Arbeitsproduktivität und die Effektivität der Zellstoffherstellung gesteigert. Der
geringe Einsatz an Bleichchemikalien, bedingt durch die Reduzierung des Ligningehaltes im ungebleichten
Zellstoff, verhindert weitgehend eine Schädigung der Zellulose und ergibt eine Verbesserung der Qualität des
gebleichten Zellstoffes, und in Verbindung mit der durch die Bestrahlung eingetretenen Kürzung von Polymerketten
der Zellulose wird eine Ausbeutesteigerung erreicht.
Die Erfindung soll an den nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Entrindete und sortierte Buchenhackschnitzel werden mit einer Calciumbisulfitlösung von 6,0% Gesamt-SCh
und 1,9% CaO behandelt Die vorbehandelten Hackschnitzel werden einer Elektronenbestrahlung mit
1000 kV Anodenpotential und einer Stromstärke von 20 mA ausgesetzt Die aufgebrachte Strahlendosis
beträgt 0,5 Megarad. Der anschließend durchgeführte Aufschluß erfolgt nach dem Calciumbisulfitverfahren
mit einer Kochsäure, die 6,0% Gesamt-SO2 und 038% CaO enthält Nach einer Verweilzeit von 2 Stunden bei
1100C wird bei 133° C auf eine Viskosität von 3OcP
abgekocht Die Verweilzeit bei 133° C, als Abkochzeit bezeichnet, beträgt 3,0 h. Der ungebleichte sortierte
Kocherstoff ergibt eine Permanganatzahl von 10. Ein parallel dazu duchgeführter Aufschluß von nicht mit
Calciumbisilfitlösung behandelten und nicht bestrahlten Hackschnitzeln ergibt bei einer Abkochzeit von 4 h eine
Permanganatzahl von 20.
Entrindete und sortierte Buchenhackschnitzel werden mit einer Calciumbisulfitlösung von 6,0% Gesamt-SO2
und 1,9% CaO behandelt Diese Hackschnitzel werden dann Strahlen einer y-Quelle von 500 Curie ausgesetzt
Die aufgebrachte Strahlendosis beträgt 0,3 Megarad.
Der anschließend durchgeführte Aufschluß erfolgt nach dem Calciumbisulfitverfahren mit einer Kochsäure,
die 6,0% Gesamt-SOj und 0,98% CaO enthält Nach einer Verweilzeil von 2 Stunden bei 1100C wird bei
133° C auf eine Viskosität von 3OcP abgekocht Die
Verweilzeit bei 133°C beträgt 3,0 h. Der ungebleichte sortierte Kocherstoff ergibt eine Permanganatzahl von
11.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff, insbesondere Textilzellstoff, unter Bestrahlung von
Holzhackschnitzeln vor dem Kochprozeß mit geladenen Partikeln, vorzugsweise energiereichen
Elektronen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hackschnitzel vor der Bestrahlung in an sich
bekannter Weise mit wäßrigen Bisulfit- oder Sulfitlösungen der Alkalien, des Ammoniaks, der
Erdalkalien oder deren Gemische imprägniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung der Hackschnitzel vor ihrer Freilagerung erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
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DD173087A DD113581A1 (de) | 1973-08-27 | 1973-08-27 |
Publications (2)
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ID=5492535
Family Applications (1)
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DE2405165A Expired DE2405165C2 (de) | 1973-08-27 | 1974-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff |
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SE (1) | SE412077B (de) |
SU (1) | SU840221A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009057208A1 (de) * | 2009-11-27 | 2011-06-01 | Technische Universität Dresden | Verfahren zur Herstellung von lignozellulosen Papierfaserstoffen sowie daraus gewonnene Papiere, Kartone und Pappen |
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---|---|---|---|---|
BR7200940D0 (pt) * | 1971-02-22 | 1973-07-19 | Radiation Dev Co Ltd | Processo para fabricar polpa com cavacos de madeira |
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1973
- 1973-08-27 DD DD173087A patent/DD113581A1/xx unknown
-
1974
- 1974-02-04 DE DE2405165A patent/DE2405165C2/de not_active Expired
- 1974-02-08 AT AT100974A patent/AT335837B/de not_active IP Right Cessation
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DE102009057208A1 (de) * | 2009-11-27 | 2011-06-01 | Technische Universität Dresden | Verfahren zur Herstellung von lignozellulosen Papierfaserstoffen sowie daraus gewonnene Papiere, Kartone und Pappen |
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