DE2023400A1 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D241/00—Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings
- C07D241/36—Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D241/50—Heterocyclic compounds containing 1,4-diazine or hydrogenated 1,4-diazine rings condensed with carbocyclic rings or ring systems with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
- C07D241/52—Oxygen atoms
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- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
f13. MAI 1970
RAN 4410/45-1
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren
zur Herstellung von antimikrobiell wirksamen Phenazin-Derivaten sowie von neuen Zwischenprodukten, die in diesem Verfahren
verwendbar sind.
Das neue Verfahren gemäss der Erfindung betrifft die
Herstellung von Phenazin-Derivaten der Formel ■
Μη/21Λ.197Ο
009847/1971
in der R geradkettiges niederes Alkyl darstellt, und ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel
II
in der R die oben gegebene Bedeutung hat und M eine base-stabile,säure-labile Schutzgruppe darstellt,
mit verdünnter Säure behandelt und die erhaltene Verbindung der Formel
III
in der R die oben gegebene Bedeutung hat; mit einem Hydroperoxid umsetzt.
Der Ausdruck "geradkettiges niederes Alkyl" bedeutet einen geradkettigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit
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1-7 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl, Aethyl, Propyl, n-Progiyl,
η-Butyl und ähnliche andere. Besonders bevorzugt sind die geradkettigen
Alkylreste mit 1-3 Kohlenstoffatomen, d.h. Methyl, Aethyl und Propyl.
Der Ausdruck "base-stabile, säure-labile Schutzgruppe"
bezeichnet solche Gruppen, die ausreichend stabil gegenüber einer Base sind um eine selektive Alkylierung der Hydroxygruppe g
zu gewährleisten und ferner ausreichend labil gegenüber einer Säure, um die Entfernung der Schutzgruppe durch Säuren ohne
Desalkylierung der alkylierten Hydroxygruppe zu gewährleisten.
Als Beispiele solcher Gruppen seien die Methoxymethylgruppe
und die Benzylgruppe genannt. Geeignete Reagenzien, die diese Schutzgruppen liefern, sind Halogenmethyl-niedere Alkyläther
und Benzylhalogenide, in denen das Halogen bevorzugt Chlor oder Brom darstellt.
Das erfindungsgemäs se Verfahren wird durch Behandeln
der neuen Verbindung der Formel II mit einem schwach sauren Medium, beispielsweise ,mit verdünnter wässriger Salzsäure,
durchgeführt. Die Schutzgruppe wird dadurch ohne Desalkylierung
der Älkylgruppe R abgespalten. Die so erhaltene Zwischenverbindung der Formel III wird anschliessend durch Behandeln mit
einem Hydroperoxid zum gewünschten Phenazlnderivat der Formel I umgewandelt. Geeignete Hydroperoxide für diese
Oxidation sind Wasserstoffperoxid und Peroxysäuren, insbesondere
009847/1971
organische Peroxysäuren, wie beispielsweise niedere Alkanperoxy«
carbonsäuren ,z.B. Peressigsäure., Trifluorperessigsaure, Perpropionsäure
etc.,oder Perbenzoesäuren, beispielsweise Perbenzoesäure,
m-Chlor-perbenzoesäure etc. Die Oxidation mit
einem Hydroperoxid wird bevorzugt in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels durchgeführt} Beispiele für solche
Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Benzol,, Toluol und ähnliche. Falls Wasserstoffperoxid verwendet wird,
besteht das bevorzugte Lösungsmittel aus Essigsäure oder Essigsäure enthaltenden Lösungsmittelgemischen. Die Umsetzung
kann leicht bei Zimmertemperatur durchgeführt werden, wobei die Reaktion nach etwa 15-20 Stunden beendet ist. Auch können
bei Einhalten einer entsprechend kürzeren oder längeren Reaktionsdauer höhere oder niedere Temperaturen angewendet
werden.
Gemäss einer Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens wird die Ausgangsverbindung der Formel II in der Weise hergestellt, dass man l,6-Phenazindiol-5-oxid mit einer
eine base-stabile, säure-labile Schutzgruppe abgebenden Verbindung
umsetzt und die erhaltene Verbindung der Formel
IV
009847/1971
in der M die gleiche Bedeutung wie oben hat, alkyliert.
Das für diesen Zweck verwendete l,6-Phenazindiol-5-oxid kann durch Reduktion von l,6-Phenazindiol-5jlO-dioxid («Iodinin)
oder einem Alkalimetallsalz hiervon hergestellt werden. Die Reduktion kann zweckmässig mit Hilfe etwa eines Aequivalenten
eines üblichen Reduktionsmittels durchgeführt werden, z.B. durch die Verwendung von Stannochlorid in Natriumhydroxid.
Die Einführung einer base-stabilen, säure-labilen Schutzgruppe
M in l,6-Phenazindiol-5-oxid, wobei eine neue Zwischenverbindung der Formel IV gebildet wird, kann in der Weise
durchgeführt werden, dass man zuerst das Monoalkalimetallsalz von l,6-Phenazindiol-5-oxid herstellt. Das Salz wird an der
saureren 1-Hydroxygruppe gebildet. Die Schutzgruppe, z.B. Benzyl oder Methoxymethyl, wird alsdann anstelle des Alkalimetalls
eingeführt und zwar durch Umsetzen des Salzes bei Zimmertemperatur während einer oder mehrerer Stunden, beispielsweise
während etwa 1 bis 6 Stunden mit einem niederen Alkoxymethylhalogenid,
beispielsweise mit Chlormethyl-methyläther oder mit einem Benzy!halogenid, beispielsweise mit Benzylchlorid.
Die intakt bleibende 6-Hydroxygruppe der Verbindung
der Formel IV wird anschliessend in Üblicher Weise alkyliert.
wobei man eine neue Verbindung der Formel II erhält. Die Alkylierung kann durch Behandeln der Verbindung der Formel IV
0098Λ7/1971 . ORfQiNAL iNSPECTEO
mit einem Alkylierungsmittel, z.B. Dialkylsulfat, durchgeführt
werden. Die Umsetzung wird bevorzugt in Anwesenheit von wässrigem Alkali durchgeführt. Die Reaktion wird bevorzugt durch
Umwandeln einer Verbindung der Formel IV in das Alkalimetallsalz, z.B. in das Natrium- oder Kaliumsalz, und anschliessende
Alkylierung mit herkömmlichen Alkylierungsmitteln durchgeführt.
Das oben beschriebene Verfahren stellt einen vorteilhaften Weg für die direkte Synthese der antimikrobiell wirksamen
Verbindungen der Formel I unter praktischem Ausschluss von 1,6-dialkylierten Produkten ausgehend von dem bekannten
l,6-Phenazindiol-5,10-dioxid (Jodinin) dar.
Die Verbindungen der Formel I besitzen eine ausgeprägte antimikrobiell Aktivität mit breitem .Wirkungsspektrum. Sie
sind insbesondere aktiv gegen eine Vielzahl grampositiver und gramnegativer Bakterien, gegen Hefe, Schimmel, Pilze, Mycobakterien
etc. Sie sind z.B. wirksam gegen B.subtilis, E.coli, M. phlei, S. aureus, Ps. aeruginosa, S. cerevisiae, P. varioti
und C. albicans. Dementsprechend können "diese Verbindungen
als Germizide eingesetzt werden, insbesondere eignen sie sich als innere Germizide zur Behandlung von Infektionskrankheiten.
Gegenstand dec vorliegenden Erfindung sind ebenfalls neue Zwischenverbindungen der allgemeinen Formel
QO9047/1971
ο« . ■
in der R Wasserstoff oder geradkettiges niederes
in der R Wasserstoff oder geradkettiges niederes
Alkyl und M* eine base-stabile, säure-labile Schutz-
2' gruppe darstellt und, falls R geradkettiges niederes
Alkyl darstellt, M' ebenfalls Wasserstoff darstellen kann,
welche in dem oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung der
antimikrobiell wirksamen Phenazinderivate der Formel I verwendbar sind. Besonders nützliche Verbindungen der Formel V
sind solche, in denen der Rest M1, falls er eine base-stabile, rä
säure-labile Schutzgruppe bedeutet, Methoxy-methyl darstellt.
Ferner sind diejenigen Verbindungen der Formel V, in der der
21
Rest R , falls er geradkettiges, niederes Alkyl bedeutet, Methyl darstellt, besonders bevorzugt, weil sie in l-Hydroxy-6-methoxyphenazin-5ilO-dioxid, das besonders wertvolle antimlkrobielle Eigenschaften besitzt, umgewandelt werden können.
Rest R , falls er geradkettiges, niederes Alkyl bedeutet, Methyl darstellt, besonders bevorzugt, weil sie in l-Hydroxy-6-methoxyphenazin-5ilO-dioxid, das besonders wertvolle antimlkrobielle Eigenschaften besitzt, umgewandelt werden können.
Die Erfindung wird anhand des nachstehenden Beispiele ' \
erläutert. Alle Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
009847/1971
150 mg l-Methoxymethoxy-6-methoxy-phe'nazin -5-oxid
werden in 1 ml Dimethylsulfoxid und 1 ml lOj&Lgejf wässriger
Salzsäure aufgelöst. Die Lösung wird etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser
verdünnt. Die Säure wird mit 5$iger wässriger Natriumbicarbonatlösung
neutralisiert. Das erhaltene Gemisch wird mit Chloroform extrahiert . Die erhaltenen Extrakte werden
mit 10$iger wässriger Natriumhydroxidlösung extrahiert. Die
erhaltenen basischen Extrakte werden mit 1Obiger wässriger
Salzsäure angesäuert und mit Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte werden mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und konzentriert. Der erhaltene,orange-farbene Rückstand wird aus Aceton umkristallisiert. Man erhält 1-Hydroxy-6-methoxyphenazin—5-oxid,
das bei I06-I680 unter Zersetzung
schmilzt.
4 mg l-Hydroxy-ö-methoxy-phenazin-S-oxld, 1 ml Chloroform
und 10 mg m-Chlorperbenzoesäure werden in einen 5 ml
Rundkolben eingetragen. Man lässt das Reaktionsgemisch etwa
12 Stunden bei Zimmertemperatur unter Ausschluss von Licht stehen. Das Produkt wird durch Dünnschichtchromatographie gewonnen
und ist mit l-Hydroxy-6-methoxy-phenazin-5>10'-dioxid
Identisch.
009847/1971
Das als Ausgangsmaterial verwendete l-Methoxymethoxy-6-methoxy-phenazin-5-oxid
kann wie folgt hergestellt werden:
2,44 g Iodinin,150 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid
und 1,5 g Kalium-t-butoxid werden in einen 1000 ml Rundkolben
eingetragen. Das Reaktionsgemisch wird bei Zimmertemperatur etwa 12 Stunden gerührt. Die erhaltene Lösung wird mit 2,5 S
Stannochlorid in 100 ml 5$iger, wässriger Natriumhydroxidlösung ·
versetzt. Nach Zugabe von 100 ml Wasser geht das Gemisch in
Lösung. Die Lösung wird 45 Minuten bei Zimmertemperatur gehalten. Anschliessend wird das Reaktionsprodukt durch Zugabe von 50 ml
lO^iger Salzsäure und Eis ausgefällt. Der Niederschlag wird abfiltriert und in Chloroform gelöst. Die Lösung wird unter
vermindertem Druck konzentriert, wobei man kristallines !,o-Dihydroxyphenazin-S-oxid, das bei 24o° unter Zersetzung
schmilzt, erhält.
114 mg l,6-Dihydroxyphenazin-5-oxid, 3 rol Hexamethylphosphorsäuretriamid
und 60 mg Kalium-t-butoxid werden in einen 10 ml Rundkolben eingetragen und bei Zimmertemperatur
2 5/4 Stunden gerührt. Nach Zugabe von 0,1 ml Chlormethylmethylather
wird das Reaktionsgemisch weitere 1 1/2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird danach
mit V/asser verdünnt und mit Aethylacetat extrahiert. Die '
Extrakte werden mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet, konzentriert, mit Dläthyläther gewaschen und fil-
009847/1971 ORfQiNAL INSPECTED
triert. Man erhält ö-Hydroxy-l-methoxymethoxy-phenazin-^-oxid,
•das in der nächsten Reaktionsstufe ohne v/eitere Reinigung
verwendet wird.
110 mg 6-Hydroxy-l-methoxymethoxy-phenazin-5-oxidi
3 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid und 6o mg Kai ium-t-- but oxid
werden in einen 10 ml Rundkolben eingetragen und bei Zimmertemperatur
2 1/4 Stunden gerührt. Nach Zugabe von 0,1 ml Dimethylsulfat wird das Reaktionsgemisch weitere 1 1/2 Stunden
bei Zimmertemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser verdünnt und mit Aethylacetat extrahiert. Die Extrakte
werden mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und konzentriert. Der Rückstand wird mit Diathylather aufgeschlämmt
und filtriert. Nach dem Umkristallisieren aus Aceton erhält man l-Methoxymethoxy-6-methoxy-phenazin~5-oxid, das
bei 154-157° unter Zersetzung schmilzt.
009847/1971
Claims (8)
- PatentansprücheIy Verfahren zur Herstellung von Phenazinderivaten der Formelin der R geradkettiges, niederes Alkyl darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der FormelIIin der R die oben gegebene Bedeutung hat und M eine base-stabile,säuro-labile Schutzgruppe darstellt,mit verdünnter Säure behandelt und die erhaltene Verbindung der Formel009847/1971 ORiQiNALINSPECTEDIIIORin der R die oben gegebene Bedeutung hat, mit einem Hydroperoxid umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindung der Formel II mit verdünnter Salzsäure behandelt.
- J>. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltene Verbindung der Formel IIE mit m-Chlorperbenzoesäure umsetzt.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Ausgangsverbindung der Formel II, in der M Methoxy-methyl darstellt, verwendet.
- 5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man'eine Aungangsverbindung der Formel IT,0 0 9 B U 7 / 1 9 7 1 'in der R Methyl darstellt, verwendet.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsverbindung der Formel II in der Weise herstellt, dass man l,6-Phenazindiol-5-oxid mit einer eine base-stabile, säure-labile Schutzgruppe abgebenden Verbindung umsetzt und die erhaltene Verbindung der FormelIVin der M die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 hat, alkyliert.
- 7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man l,6-Phenazindiol-5-oxid mit einem Methoxy-methylhalogenld umsetzt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7> dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltene Verbindung der Formel IV methyliert.9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch 009847/1971gekennzeichnet, dass man eine oder mehrere der Verfahrensstufeh bei Zimmertemperatur durchführt.
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