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Die
Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung an Verkehrswegen, insbesondere
für einzeln
stehende Objekte, z.B. Bäume,
Masten, Pfeiler etc., mit mindestens einer an mindestens einem Pfosten
befestigten Schutzplanke mit mindesten einem Terminalbereich, der
sich in Fahrtrichtung oder Gegenrichtung erstreckt.
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Eine
solche Schutzeinrichtung ist aus der
DE 200
16 162 bekannt. Dort ist eine gekrümmte Schutzeinrichtung offenbart,
die an ihren Enden jeweils auf zwei Pfosten gehalten ist. Der Bereich
zwischen den Pfosten ist mit einem Distanzelement versteift. Diese Ausgestaltung
weist den Nachteil auf, daß bei
einem Aufprall eines Fahrzeuges auf diesen Endbereich die gegebenenfalls
mit einer Sollbruchstelle versehenen Pfosten brechen und das Fahrzeug
die gesamte Schutzkonstruktion gegen das zu schützende Objekt schleudert und
das Objekt trotz der Schutzkonstruktion beschädigt wird. Der Grund hierfür liegt
darin, daß insbesondere
bei dem in
2 dargestellten Beispiel eine
Faltung der Schutzplanke aus Sicht des aufprallenden Fahrzeugs erst
hinter dem Objekt stattfindet und so die sich bis zum Knickpunkt erstreckende
Schutzplanke einen langen Hebelarm bildet und somit der Biegeenergie
einen nur schwachen Widerstand entgegensetzen kann. Da auch die
Pfosten des anderen Endes der Konstruktion mit einer Sollbruchstelle
ausgerüstet
sein können,
kann es geschehen, daß die
Schutzeinrichtung vollständig
aus der Verankerung gelöst
wird und das aufprallende Fahrzeug ungehindert gegen das Objekt
fahren kann.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schutzeinrichtung
der genannten Art so weiterzubilden, daß ein zu schützendes
Objekt einen möglichst
großen
Schutz vor einer Beschädigung
erhält.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Merkmalskombination
ermöglicht
es, ein aufprallendes Fahrzeug vor dem Anprall auf das zu schützende Objekt
besser abzubremsen, ohne daß das
Objekt durch die Schutzeinrichtung selber beschädigt wird. Dadurch, daß der Terminalbereich, der
als Leichtbauterminal ausgebildet sein kann, um den Drehpunkt, der
im Abstand vor dem Objekt liegt, eine Drehung vollziehen kann, verbleibt
der übrige Teil
der Schutzeinrichtung im wesentlichen von dem Aufprall unberührt und
es können
sich keine am Aufprall unbeteiligten Teile auf das Objekt zu bewegen. Dadurch,
daß sich
nur ein kurzes Stück
der Schutzplanke gebogen wird erhält man einen kurzen Hebelarm
und somit einen größeren Widerstand
gegen ein sich dem Objekt näherndes
Fahrzeug.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß der Drehpunkt
durch einen im Abstand vor dem Objekt stehenden Pfosten gebildet
oder der Drehpunkt allgemein an dem Pfosten vorgesehen ist. Die
Ausbildung als Drehpunkt kann bereits dadurch erwirkt werden, daß an dieser
Stelle ein Pfosten, an dem die Schutzplanke in der üblichen
Weise befestigt, vorgesehen ist. Dadurch, daß die durch den Aufprall unter
Spannung stehende Schutzplanke an der Stelle der Befestigung nicht
ausweichen kann, ergibt sich eine Sollbiegestelle, die als Drehpunkt
fungiert. Der Drehpunkt kann auch als eine besonders ausgebildete
Sollbiegestelle ausgestaltet sein.
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Günstig kann
es dabei sein, daß der
Terminalbereich von mindestens einem Sollbruch-Pfosten getragen ist. Hierdurch wird
ein bestimmter zusätzlicher
Anfangswiderstand gegen den Aufprall bereitgestellt, bevor nach
dem Bruch die Faltung oder Biegung der Schutzplanke um den Pfosten
beginnt und sich der Biegewiderstand der Bewegung des aufgeprallten
Fahrzeugs entgegenstellt.
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Dadurch,
daß der
mindestens eine Sollbruch-Pfosten hinter dem Aufpralldämpfer steht, kann
eine zusätzliche
Sicherheit für
Motorradfahrer geboten werden, da diesem dann ein etwas weiterer, durch
die Schutzplanke bereits etwas abgebremster Rutschweg zu Verfügung steht.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann darin gesehen werden, dass
der Anpralldämpfer
zwischen der Schutzplanke und einer Stützplankenanordnung eingeschlossen
ist und der Sollbruch-Pfosten an der Stützplankenanordnung angreift.
Durch diese Ausgestaltung erhält
der Terminalbereich hinreichende Stabilität. Diese Dämpferrohre können ihrerseits
durch Ausschnitte und/oder Sollbiegestellen mit einer besonderen
Weichheit für
das Abbremsen von Bewegung und Aufzehren von Energie eines gestürzten Kradfahrers
ausgestattet sein. Gleichzeitig ist die Sicherheit dadurch verbessert,
dass die Sollbruch-Pfosten noch weiter zurückgesetzt sind.
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Eine
besondere erfinderische Lösung
der Aufgabe kann darin gesehen werden, dass in einem vorbestimmten
Abstand zum Objekt zumindest auf der Verkehrswegseite des Objekts
mindestens ein Objektschutz-Dämpfer
angeordnet ist.
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Hierbei
ist es vorteilhaft, dass zwischen dem Objekt und dem Objektschutz-Dämpfer ein
Freiraum ohne Plankenstreben oder sonstigen, das Objekt im Falle
eines Aufpralls beschädigende
Bauelemente vorgesehen ist. Dabei kann es vorteilhaft sein, dass mindestens
ein Objektschutz-Dämpfer
im wesentlichen im nahen Bereich des Drehpunkts zwischen diesem
und dem Objekt angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Objektschutz-Dämpfer zur
Ausbildung des Drehpunkts herangezogen werden, wenn es zu einem
Aufprall gekommen sein sollte. Dabei kann der Objektschutz-Dämpfer aufgrund
seines Gewichtes ein Widerlager bilden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, dass der Objektschutz-Dämpfer eine verformbare Gestalt
aufweist. Dadurch er in der Lage, sich relativ leicht an die Form des
Objekts anpassen, ohne diese zu beschädigen. Dabei kann es günstig sein,
dass der Objektschutz-Dämpfer
die Bauart einer Gabione oder ähnlich
aufweist, die im Inneren mit leicht gegeneinander verschiebbaren
Materialien gefüllt
ist.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn der Objektschutz-Dämpfer auf dem Untergrund stehend
mit der Schutzplanke im wesentlichen fest verbunden ist. Dabei kann
der Objektschutz-Dämpfer
mittels einer Klemmhalterung unmittelbar mit der Schutzplanke verschraubt
oder anders befestigt sein.
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In
dem Fall, bei dem ein hinter einer bereits bestehenden, sich entlang
eines Verkehrswegs erstreckenden Schutzplankenanordnung befindliches Objekt
besonders geschützt
werden soll, können
die Objektschutz-Dämpfer
ebenfalls an der Schutzplanke in unmittelbarer Nachbarschaft des
Objekts befestigt sein. Dabei übernehmen
sie gleichzeitig die Funktion einer Zugverankerung für die als
Zugband wirkenden Schutzplanken oder andere Schutzeinrichtungen,
die auf einer Zugbandwirkung beruhen.
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In
den übrigen
Unteransprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben.
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Die
der Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren dargestellten
vorteilhaften Ausführungsformen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht von oben auf eine Schutzeinrichtung mit eingezeichneter Fahrtrichtung
sowie einem PKW, der von der Fahrbahn abgekommen ist und kurz vor
dem Aufprall gegen die Schutzeinrichtung dargestellt ist,
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2 eine
Ansicht der Schutzeinrichtung von vorne mit in das Erdreich verankerten
Pfosten,
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3a einen
Pfosten mit Sollbruchstelle,
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3b eine
Darstellung der Einzelheit X aus 3a,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
einer Klemmhalterung des Objektschutz-Dämpfers,
und
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5 eine
Ansicht eines Details aus 2 mit Objektschutz-Dämpfer und
angeschraubter Gabione.
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In 1 ist
eine Schutzeinrichtung an Verkehrswegen dargestellt, mit der einzeln
stehende Objekte, z.B. Bäume,
Masten oder sonstige, isoliert stehende Objekte geschützt werden sollen.
Die Schutzeinrichtung wohnen Eigenschaften inne, die sowohl ein
Höchstmaß an Schutz
für die
Insassen eines aufprallenden Kraftfahrzeugs als auch ein Höchstmaß an Schutz
für das
Objekt gewährleisten.
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Die
Schutzeinrichtung weist eine Konstruktion aus Schutzplanken 2 auf,
die sich im Bereich des zu schützenden
Objekts entlang des Verkehrswegs erstreckt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Konstruktion in Bezug auf das Objekt konkav ausgebildet.
Es ist jedoch in gleicher weise möglich, die Konstruktion im
wesentlichen geradlinig oder konvex auszubilden. Die Schutzplanke 2 ist
an ihren jeweiligen Enden mit einem Terminalbereich 3 versehen, der
eine besondere Ausgestaltung aufweist. Wie nachfolgend noch näher erläutert wird,
sind im näheren
Bereich des zu schützenden
Objekts Objektschutz-Dämpfer 8 angeordnet,
die das Objekt bei einem Aufprall eines Fahrzeuges auf die Schutzeinrichtung
vor Beschädigung
schützen
sollen.
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An
der Schutzplanke 3 ist in einem vorbestimmten Abstand vom
Objekt zumindest in einer Fahrtrichtung ein Drehpunkt vorgesehen
bzw. ausgebildet, um den der Terminalbereich 3 im Falle
eines Aufpralls drehbar ist.
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Bei
dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist am Ort des vorgesehenen Drehpunkts 4 ein Pfosten 1 vorgesehen.
Dieser Pfosten 1 kann ein sogenannter IPE 140 Pfosten oder
ein vergleichbarer Pfosten sein.
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Der
Drehpunkt kann jedoch auch als eine besondere Sollbiegestelle ausgebildet
sein, die einen Abstand von dem Pfosten 1 aufweist. Bei
einer wiederum anderen Ausführungsform
kann beispielsweise, wie in 2 linke
Seite schematisch dargestellt, die Sollbiegestelle und somit der
Drehpunkt sich aus der Konstruktion der Schutzeinrichtung selber
ergeben, wobei der Drehpunkt zwischen dem relativ biegesteifem Terminalbereich 3' und einem Objektschutz-Dämpfer 8 liegt,
der, wie nachfolgend näher im
Detail erläutert,
mit der Schutzplanke 2 verbunden ist. Bei einer solchen
Konstruktion kann der Objektschutz-Dämpfer 8 etwas in das
Erdreich eingelassen sein. Dabei kann die Abstützung der Terminal-Konstruktion
statt durch einen das Erdreich eingelassenen Pfostens beispielsweise
durch den Objektschutz-Dämpfer 8 selber
oder einen Gleitpfosten 1' bereitgestellt
werden. Ein solcher Gleitpfosten 1' weist einen Gleitfuß auf, der
bei einem Anprall eines KFZ keinen Widerstand gegen eine Verschiebung leistet.
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Der
Terminalbereich 3 besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus mindestens einer gekrümmten
Schutzplanke 2, die im Krümmungsbereich einen Sollbiegebereich 11 aufweist.
Der Sollbiegebereich 11 ist in 1 durch
eine Serie von Kurzstrichen angedeutet. Hinter der Schutzplanke 2 sind in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
drei Dämpferrohre 13 vorgesehen.
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Der
rückwärtige Teil
des Terminalbereichs 3 weist eine Stützplankenanordnung 7 auf,
die ebenfalls einen Sollbiegebereich 11 besitzt. Die Dämpferrohre 12 sind
somit zwischen der Schutzplanke 2 und der Stützplankenanordnung 7 eingeschlossen.
Die Stützplankenanordnung 7 erstreckt
sich hinter der Schutzplanke im Abstand in etwa über die gleiche Länge wie
die Schutzplanke 2, wobei die jeweiligen freien Enden mit
einem Kopfbogen 13 und 14 miteinander verbunden
sind. Der Terminalbereich 3 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
von drei Sollbruch-Pfosten 5 abgestützt, die an der Stützplankenanordnung
angreifen und bei einem Anprall mit einer vorbestimmten Energie
an den Sollbruchstellen brechen. Wie in 3 dargestellt,
sind die Sollbruch-Pfosten 5 im wesentlichen bis zur Sollbruchstelle
in den Untergrund eingelassen, so daß das Biegemoment beim Bruch
unmittelbar an der vorgesehenen Bruchstelle angreifen kann.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Bereich zwischen den Terminalbereichen, d.h. der Bereich, der
unmittelbar an dem Objekt vorbei führt, von einer Schutzplanken-Konstruktion überbrückt. Diese
kann einfacher oder auch komplexer Bauart sein. Die Bauart richtet
sich nach dem Ort des Einsatzes und nach dem zu schützenden
Objekt.
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Ein
wesentlicher Erfindungsgedanke liegt in den Merkmalen, daß im Nahbereich
des Objektes in einem vorbestimmten Abstand zwischen der Schutzplanken-Konstruktion 2 und
dem Objekt Objektschutz-Dämpfer 8 angeordnet
sind, welchen die Hauptaufgabe zukommt, das Objekt vor einer Beschädigung durch
ein aufprallendes Fahrzeug zu schützen. Aus diesem Grunde ist
zwischen dem Objekt in dem Dämpfer 8 ein
Freiraum 9 vorgesehen, der frei ist von solchen Bauteilen,
die das Objekt beschädigen
könnten.
Aber auch am Dämpfer
selber befinden sich keine derartigen Bauteile. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist der Objektschutz-Dämpfer 8 eine
Gabione, bei der in einen Drahtkorb vorzugsweise runde Kiesel, Sand
oder Kunststoffelemente geeigneter Konstruktion gefüllt sind.
Je nach Bauart ist die Gabione hinsichtlich ihres Mantels verstärkt und
oder im Inneren mit Verstrebungen 15 versehen. Bei einem
Anprall eines Fahrzeugs gegen die Sicherheitseinrichtung und einem nachfolgenden
Aufprall der Gabione an das Objekt, z.B. einen Baum, kann sich die
Gabione verformen und sich an die Oberfläche des Objekts anpassen, ohne
daß es
zu wesentlichen Verletzungen der Rinde kommt. Obwohl in der Darstellung
eine im wesentlichen viereckige Gabione verwendet wird, sind andere
Formen ebenfalls anwendbar, z.B. eine runde Form. Zur Befestigung
des im wesentlichen frei auf dem Untergrund stehenden Objektschutz-Dämpfers 8 an der Schutzplanke 2 ist
eine Klemmhalterung 10 vorgesehen, die aus einem weichen
Eisen- oder einem Kunststoffband bestehen kann.
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Wenn
die Gabionen mit Steinen gefüllt
sind, so weisen sie im Betriebszustand ein erhebliches Gewicht auf.
Dieser Umstand kann dazu benutzt werden, die Gabione als Zuganker
für eine
Schutzplankenanordnung zu verwenden, wenn eine solche Sicherheitseinrichtung
am Ende einer sich entlang des Verkehrsweges erstreckenden Schutzplankenanordnung
erstellt wird. Dabei kann die Gabione auch, wie in 1 dargestellt,
um ein vorbestimmtes Maß in den
Untergrund eingelassen sein.
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Bei
der beispielhaft auf der rechten Seite der 1 dargestellten
Ausführungsform
besteht der Objektschutz-Dämpfer
aus einem unter vorbestimmter Last zerstörbaren Beton, z.B. Blähbeton 8' oder Yton.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen sind
jeweils zwei Schutzplanken übereinander
angeordnet. Die Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführung
jedoch nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist auch abweichend von den Darstellungen eine andere Anzahl
und auch eine andere Form der Planken möglich. Auch ist die Gabionen-Konstruktion
in Verbindung mit Schutzwänden
bekannter Bauart verwendbar.
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Auch
sind verschiedene Varianten denkbar, welche von der dargestellten
Lösung
auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht, wie z.B. die Anordnung von Gabionen um das zu schützende Objekt
herum und nicht nur auf der dem Verkehrsweg zugeordneten Seite,
nämlich
z.B. im rechten Winkel zu den in den Zeichnungen dargestellten Positionen.
Hierdurch wird bei einem sehr heftigen Anprall, z.B. durch einen
LKW, der Seitenbereich des Objektes gegen eine Beschädigung durch den
sich umbiegenden Terminalbereich oder durch das Fahrzeug selber
geschützt.