-
Die
Erfindung betrifft einen Anpralldämpfer zum Einsatz vor Hindernissen
an Verkehrswegen mit einer vorbestimmten Anzahl von Dämpfelementen, die
verschiebbar vor dem Hindernis angeordnet sind, und mit mindestens
einer Verankerung im Untergrund.
-
Anpralldämpfer der
genannten Gattung sind im Stand der Technik bekannt. So ist beispielsweise in
der
DE 195 25 243
C2 ein Anpralldämpfer
offenbart, bei dem eine Vielzahl von Dämpfelementen in zwei parallel
verlaufenden Reihen vor einer Abstützeinrichtung angeordnet sind.
Die Dämpfelemente sind
parallel und quer zur Verkehrsrichtung untereinander verbunden.
Die Anordnung weist an ihrer Vorderseite eine Kopfdämpfelementanordnung
und an ihrem hinteren Ende einen Abstützbockeinrichtung auf. Des
weiteren ist eine Spannvorrichtung mit einem Spannseil vorgesehen,
das jeweils die in Reihe hintereinander angeordneten Dämpfelemente
so miteinander verbindet, dass alle entlang des Seils verschiebbar
sind. Jedes dieser Seile ist mit einer Seilverankerung im Kopfbereich
am Fundament fixiert. Mit seinem rückwärtigen Ende ist jedes Spannseil
in der Abstützbockeinrichtung
eingespannt.
-
Zwar
dienen derartige Anpralldämpfer
in erster Linie dazu, den Aufprall eines Fahrzeugs auf ein durch
den Anpralldämpfer
geschütztes
Hindernis so weit abzudämpfen,
dass die Insassen des Fahrzeugs keinen Schaden nehmen, andererseits
muß jedoch der
Anpralldämpfer
so konzipiert sein, dass auch ein seitliches Anfahren nicht zu einem
unvorhergesehenen Schaden führt.
Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass der Anpralldämpfer im
Sinne eines Zugbands konzipiert ist, das ein seitlich auftreffendes Fahrzeug
bogenförmig
in Fahrtrichtung zurück
auf die Fahrbahn lenkt.
-
Hierbei
ist es von Bedeutung, dass die Fähigkeit
zur Ausbildung eines Auffang- bzw. Ausweichbogens bereits im Kopfbereich
optimal gegeben ist. Zwar verrichtet die o.g. Vorrichtung des Stands
der Technik die an sie gestellten Aufgaben zufriedenstellend, insbesondere
deshalb, weil die Spannseile sich auch im Bereich der Verankerung
seitlich auslenken können,
gleichwohl ist eine optimale Auslenkung noch nicht erreicht.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anpralldämpfer der
genannten Gattung so zu verbessern, dass er seine verkehrssichernden
Nebenfunktionen optimal ausüben
kann.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Kombination der in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der
besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Drehgelenk
der vorderen Verankerung einem seitlich aufprallenden Stoß nur eine
verminderte Rückstellkraft
entgegensetzt.
-
Die
Erfindung ist besonders vorteilhaft zum Einsatz an mobilen Hindernissen
anpaßbar,
wobei in einem solchen Fall zumindest ein Teil der Dämpfelemente
des Anpralldämpfers
auf einer Bodenplatte angeordnet ist, die eine Aufnahme für die vordere Verankerung
aufweist. Dadurch, dass zumindest ein Teil der Dämpfelemente auf einer Bodenplatte
angeordnet ist, die ihrerseits am Boden verankert wird, ist die
erfindungsgemäße Lehre
auch bei mobilen Anpralldämpfern
anwendbar, da infolge der Bodenplatte keine Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit
gegeben ist.
-
Mit
besonderem Vorteil wird die Verankerung mit einen Drehzapfen ausgebildet,
der in der Aufnahme drehbar aufgenommen ist. Dabei kann es sich
bei der einfachsten Aus führung
der Erfindung um eine einfache Gleitpassung zwischen dem Drehzapfen und
der Aufnahme handeln. Die Verankerung kann vorteilhafterweise ein
Steckpfosten sein, an dessen oberen Ende der Drehzapfen ausgebildet
ist.
-
Besonders
vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Anpralldämpfer vor Leiteinrichtungen
zum Einsatz gelangen, insbesondere dann, wenn es sich um mobile
Leiteinrichtungen handelt. In der Vergangenheit hat man, um den
Anfang der Leiteinrichtung zu entschärfen, diesen abgesenkt und
rampenartig auf die Fahrbahn aufgelegt oder, bei stationären Einrichtungen,
ihn ins Erdreich hinein laufen lassen. Hierdurch wurde jedoch eine
Auflauframpe mit Sprungschanzeneffekt geschaffen, bei dem auch Fahrzeuge
mit einer geringen Auffahrgeschwindigkeit in die Luft geschleudert
und meist zum Überschlag
gebracht wurden.
-
Durch
das Anbringen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann ein solch außerordentlich schwerwiegender
Unfall wirksam vermieden werden. Von besonderem Vorteil ist es,
wenn bei einem solchen Einsatz vor einer Leiteinrichtung zwischen
dem Anpralldämpfer
und der Leiteinrichtung ein Anschlußübergang ausgebildet ist. Ein
solcher Anschlußübergang
sorgt vorteilhafterweise dafür,
dass bei einem Ablenkvorgang eines im Bereich des Anpralldämpfers seitlich
auftreffenden Fahrzeugs die Ablenkkurve im wesentlichen denselben
idealen Krümmungsverlauf
erhält
wie bei der durchgehenden Leiteinrichtung.
-
Günstig ist
dabei, dass an der Leiteinrichtung ein inneres Anschlußteil ausgebildet
ist. Das innere Anschlußteil
ragt vorteilhafterweise eine vorbestimmte Länge in den Anpralldämpfer hinein.
Hierdurch wird eine hohe Seitenstabilität im Übergangsbereich sowie eine
große
Kontinuität
im Krümmungsgradienten
der Ableitkurve erreicht.
-
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Anschlußübergang zumindest ein Übergangselement aufweist,
das seitlich zwischen dem Anpralldämpfer und der Leiteinrichtung
angeordnet und eine Überleitung
zumindest eines Teils der Form der Leiteinrichtung in die Form des
Dämpfers
bzw. umgekehrt bildet. Hierdurch wird wirksam ein Verhaken des Fahrzeugs
an der Außenhaut
des Übergangs
reduziert.
-
Dabei
ist es von besonderem Vorteil, wenn zumindest ein Abstützelement
zwischen dem Übergangselement
und der Leiteinrichtung angeordnet ist. In der Regel sind mehrere
solcher Abstützelemente
vorgesehen, um im Fall eines seitlichen Aufpralls im Bereich des Übergangselements
eine Taschenbildung eines beliebigen Außenhautbereichs zu vermeiden.
-
Um
ein einheitliches Ableitverhalten zu ermöglichen, ist das Übergangselement
als Zugband zwischen dem Anpralldämpfer und der Leiteinrichtung
ausgebildet.
-
Vorteilhaft
kann es auch sein, dass der Anpralldämpfer im Bereich des Anschlußübergangs
eines Verankerung aufweist, die im wesentlichen in ihrer Charakteristik
derjenigen der Verankerungen der Leiteinrichtung entspricht. Auf
diese Weise wird ein Höchstmaß an Übereinstimmung
des Leistungsverhalten der Leiteinrichtung und des Anpralldämpfers erzielt.
-
Schließlich ist
es von besonderem Vorteil, wenn sich der Anpralldämpfer im
Bereich des Anschlußübergangs
bei einem Anprall in Fahrrichtung an der Leiteinrichtung abstützt. Hierdurch
kann eine zusätzliche
Abstützbockeinrichtung
entfallen. Darüber
hinaus wird sichergestellt, dass kein zusätzliches Hindernis bei einem
seitlichen Aufprall geschaffen wird.
-
Weitere
Vorteile und günstige
Ausgestaltungen sind aus der Beschreibung des in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Anpralldämpfers mit Übergang
und Leiteinrichtung,
-
2 eine
Ansicht der Anordnung gem. 1 von oben,
und
-
3 eine
Darstellung der Vorrichtung aus Richtung des Schnitts A-A in 2.
-
In 1 ist
ein Anpralldämpfer 1 zum
Einsatz vor Hindernissen 2 an Verkehrswegen dargestellt.
Der Anpralldämpfer 1 besteht
aus einer Vielzahl von Dämpfelementen 3,
die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
verschiebbar vor dem Hindernis 2 in Reihe hintereinander
angeordnet sind. In der dargestellten Ausführungsform sind zwei Reihen
(vgl. 2) vorgesehen. Der Anpralldämpfer ist mittels geeigneter
Verankerungen 4-1; 4-2 im Untergrund 5 verankert.
-
Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die vordere Verankerung 4-1 mit einem Drehgelenk 6 für eine waagerechte
Drehung ausgebildet. Die Verankerung 4-1 besteht im wiedergegebenen
Ausführungsbeispiel
aus einem Steckpfosten 10, an dessen oberen Ende ein Drehzapfen 9 angeordnet
ist. Der Drehzapfen 9 ist in einer Aufnahme 8 drehbar
gehalten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Aufnahme 8 in einer Bodenplatte 7 ausgebildet,
die zumindest einen Teil der Dämpferelemente 3 trägt.
-
Im
wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass die gesamte Anpralldämpferanordnung auf der Bodenplatte 7 angeordnet
ist. Die somit erhaltene Konstruktion ermöglicht es, dass bei einem seitlichen
Aufprall des Fahrzeugs aus Richtung des Pfeils B die gesamte Bodenplatte 7 mit
dem darauf angeordneten Anpralldämpfer
ausschwenken kann. Unabhängig
davon können
die einzelnen Dämpfelemente 3 ihrerseits
auf der Bodenplatte 7 sowohl in Fahrtrichtung als auch
quer dazu verschoben werden.
-
Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Verschiebung quer zur Fahrtrichtung von einem Verstärkungselement 16 begrenzt,
das sich in Längsrichtung
auf der Bodenplatte 7 erstreckt. Das Verstärkungselement 16 ist
jedoch nicht notwendigerweise in der Mitte anzuordnen. Es kann auch
eine andere Form aufweisen, dergestalt, dass ein größerer Verschiebeweg
in Querrichtung möglich
ist.
-
Die
Dämpferanordnung
mit einer Bodenplatte 7 ist insbesondere günstig zum
mobilen Einsatz bei mobilen Hindernissen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das mobile Hindernis 2 eine Leitwand 11, an
die der Anpralldämpfer 1 mittels
eines Anschlußübergangs 12 angeschlossen
ist. Der Anschlußübergang 12 stellt
sicher, dass die der Leiteinrichtung 11 wie auch dem Anpralldämpfer 1 innewohnende
Leiteigenschaft miteinander verknüpft werden, so dass insgesamt
eine Zugbandkonstruktion erzielt wird, deren Anfang am Kopf des
Anpralldämpfers
drehbar verankert ist und die im Übergangsbereich zwischen Anpralldämpfer und
Leiteinrichtung einen kontinuierliche Leitbogen ermöglicht. Die
Krümmung
des Bogens setzt sich ohne Sprung sowohl in die Leiteinrichtung 11 als
auch in die Anpralldämpfervorrichtung 1 fort.
-
Die
Leiteinrichtung 11 weist zum Zwecke einer funktionskontinuierlichen
Verbindung ein inneres Anschlußteil 13 auf,
das eine vorbestimmte Länge
in den Anpralldämpfer 1 hineinragt.
-
An
dem Anschlußübergang 12 ist
zumindest an der der Fahrbahnseite zugewandten Seite ein Übergangselement 14 angeordnet,
das den Anpralldämpfer 1 und
die Leiteinrichtung 11 verbindet. Dieses Übergangselement 14 stellt
eine formgerechte Überleitung
zumindest eines Teils der Form der Leiteinrichtung 11 und
des Dämpfers 1 sicher.
Zwischen dem Übergangselement 14 und
der Leiteinrichtung 11 ist mindestens ein Abstützelement 15 vorgesehen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind deren vier Abstützelemente 15 angeordnet,
die zum einen die Dämpffunktion
des Anpralldämpfers
bei seitlichem Aufprall auf dem Anschlußübergang 12 zumindest
teilweise fortsetzen, andererseits jedoch auch die Funktion aufweisen,
eine Taschenbildung des Über gangselements 14 im
Falle eines Aufpralls an dieser Stelle zu vermeiden.
-
Damit
die Leitfunktion der Leiteinrichtung 11 sowie die Leitfunktion
des Anpralldämpfers 1 kontinuierlich
ineinander übergeht,
ist das Übergangselement
als Zugband ausgelegt, d.h. das Übergangselement 14 ist
einerseits an der Leiteinrichtung 11 und andererseits an
dem Anpralldämpfer 1 so
festgelegt, dass hinreichend große Zugkräfte an den jeweiligen Verbindungsstellen
aufgenommen werden können, so
dass die gewünschte
Zugbandcharakteristik eintreten kann. Bei der Verbindung kann es
sich sowohl um eine formschlüssige,
jedoch auch in geeigneter Weise um eine Kombination zwischen Form-
und Kraftschluß oder
auch ausschließlich
um eine kraftschlüssige
oder formschlüssige
Verbindung handeln.
-
Dabei
ist bei der reinen formschlüssigen
Verbindung kein Unterschied zwischen einer Schraubverbindung und
einer Schweißverbindung
zu machen. Die geeignete Verbindungsform wird anhand der gewünschten
Eigenschaften der kombinierten Sicherheitseinrichtung an Ort und
Stelle angepaßt.
-
Der
Anpralldämpfer 1 weist
im Bereich des Anschlußübergangs 12 eine
Verankerung 4-2 auf, die im wesentlichen in ihrer Charakteristik
derjenigen entspricht, wie sie von der Verankerung 4-3 der
Leiteinrichtung bereitgestellt wird. Hierbei kann es sich um eine
formschlüssige
Verbindung zwischen Bodenelementen und Pfostenelementen der Leiteinrichtung
handeln, beispielsweise eine Bolzenverbindung, die mit einer Sollbruchcharakteristik
ausgelegt ist, so dass die Verbindung bei Überschreiten einer bestimmten
Kraft in Querrichtung bricht und so die Ausbildung einer Leitkurve
gestattet. Es ist jedoch auch eine kraftschlüssige Verbindung üblich, bei
der der Kraftschluß bei Überschreiten
einer vorbestimmten Kraft in Querrichtung ein Herausrutschen der
Pfosten aus einem Verankerungsschuh herbeiführt.
-
Bezüglich der
von dem Anpralldämpfer 1 zu erfüllenden
Anprallwirkung kann je nach Gegebenheit auf eine besondere Anprallbock-Einrichtung
verzichtet werden. In einem solchen Fall kann die Leiteinrichtung 11 die
Anprallbock-Funktion übernehmen,
wobei gegebenenfalls zusätzliche
Verankerungen im Boden möglich
sind.
-
- 1
- Anpralldämpfer
- 2
- Hindernis
- 3
- Dämpfelemente
- 4
- Verankerung
- 4-1
- Verankerung
- 4-2
- Verankerung
- 4-3
- Verankerung
- 5
- Untergrund
- 6
- Drehgelenk
- 7
- Bodenplatte
- 8
- Aufnahme
- 9
- Drehzapfen
- 10
- Steckpfosten
- 11
- Leiteinrichtung
- 12
- Anschlußübergang
- 13
- Anschlußteil
- 14
- Übergangselement
- 15
- Abstützelement
- 16
- Verstärkungselement