DE2021757C3 - Verfahren zur Herstellung eines Polyurethans - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Polyurethans

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    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
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Description

verwendet, in der R einen Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- Umsetzung bei einer Tempeiatur zwischen 60 und
rest, heterocyclischen Rest, geradkettigen, ver- 15 1400C durchführt und im Falle der Mitverwendung
zweigtkettigen oder cyclischen niederen Alkylrest des Cokatalysators die Reaktionsteilnehmer durch
•-nd deren durch Halogen-, Amino-, niedere die exotherme Reaktion zur Umsetzung bringt, wobei
Alkoxy-, Carboxy- oder Nitrogruppen substituierte das Katalysatorgemisch, wenn der Cokatalysator die
Derivate, X ein Anion einer organischen oder Monaquecksilberform der Verbindung der allge-
anorganischen Säure oder eine Hydroxylgruppe 20 nieinen Formel (I) ist, wenigstens 25",, der Mono-
und η eine ganze Zahl von 2 bis 4 bedeuten, wobei quecksilberform der Verbindung der allgemeinen
die Quecksilberatome direkt an die Kohlenstoff- Formel (1) enthält.
atome des Restes R gebunden sind, die Umsetzung Überraschenderweise wird durch die verwendeten
bei einer Temperatur zwischen 60 und 1400C Organoquecksilberkatalysatoren der allgemeinen For-
durchfühit und im Falle der Mitverwendung des 25 mel (I) die Polyurethanreaktion bei Umgebungs-
Cokatalysators die Reaktionsteilnehmer durch die temperatur noch nicht bewirkt. Bei Verwendung von
exotherme Reaktion zur Umsetzung bringt, wobei Organomonoquecksilbcrkatalysatoren, wie Phenyl-
das Katalysatorgemisch, wenn der Cokatalysator quecksilberacetat, wird die Urethanreaktion schon bei
die Monoquecksilberform der Verbindung der verhältnismäßig geringen Temperaturen katalysiert,
allgemeinen Formel (1) ist, wenigstens 25% der 30 Der überraschende technische Fortschritt des erfin-
Monoquecksilberform der Verbindung der auge- dungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem bekannten
meinen Formel (I) enthält. Stand der Technik ist in der Verlängerung der Gieß-
fähigkeit zu sehen, weil erst durch eine spätere Wärme-
zufuhr die Polyurethanreaktion stattfindet. Dadurch
35 ist es möglich, die Reaktionsteilnehmcr an den Ort
Die Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzung zu bringen, an dem die Urethanbiidung stattfinden
organischer Polyisocyanate mit organischen Polyolen soll, etwa in geschlossenen Formen, und erst dort
in Gegenwart von Organoquecksilberkatalysatoren ist durch die Anwendung von Wärme die Reaktion
aus der USA.-Patentschrift 3 419 509 bekannt. Die auszulösen.
normalerweise verwendeten Katalysatoren fördern 40 Wenn in der allgemeinen Formel (I) R einen Aryl-
rasche Reaktionszeiten, selbst bei Umgebungstempe- rest bedeutet, z. B. einen Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl-,
raturen, und dies ist natürlich in den meisten Fällen oder einen Phenanthrylrest oder einen Alkaryirest,
sehr erwünscht. Andererseits gibt es auch Fälle, in beispielsweise einen «-Tolylrest, oder einen Aralkyl-
denen es als zweckmäßig angesehen wird, die Aus- rest, z. B. Phenyläthyl- oder Phenyloctylrest, so sind
3<ingsreaktion zu verlängern oder zu regeln und doch 45 die Organoqucksilberkatalysatoren Organodi- oder
ein vollständig gehärtetes Produkt innerhalb eines Organopolyquecksilberderivate von aromatischen mo-
relativ kurzen Zeitraumes zu liefern. Bei der Her- no-, di- oder tricarbocyclischen Verbindungen, wobei
stellung von z. B. Polyurethanschäumen oder Elasto- das Quecksilber direkt mit einem Ringkohlenstoffatom
meren in Formen mit komplizierten Mustern muß das oder mit einer mit dem aromatischen Ring verbun-
Reaktionsgemisch ausreichend fließfähig sein, so daß 5° denen niederen Alkylgruppe verbunden ist. Außerdem
es sämtliche Hohlräume in der Forim vollständig aus- können die Kohlenstoffatomc des aromatischen Kerns,
füllt und somit ein Produkt erzeugt wird, das nach der die nicht mit Quecksilber verbunden sind, mit einem
Härtung gleichmäßig geformt ist. oder mehreren Halogen- (Chlor, Fluor, Brom),
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Nitro-, Carboxy- oder Aminogruppen substituiert
Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzung von 55 sein. Bedeutet R einen Alkylrest oder einen cyclischen
organischen Polyisocyanaten mit organischen Polyolen niederen Alkylrest, so sind die Organoquecksilber-
zur Verfügung zu stellen unter Verwendung von katalysatoren Di- oder Polyquecksilberderivate von
Katalysatoren, die bei Umgebungstemperatur noch Alkancn oder Cycloalkancn, worin die Quccksilber-
nicht wirksam sind, so daß man fließfähige Reaktion«- atome mit einem unterschiedlichen Kohlenstoffatom
gemische erhält, die nicht durch die exotherme 60 der Kette verbunden sind. Solche Kohlenstoffatome,
Reaktionswärme der Polyurclhanreaktion aushärten, die nicht mit Quecksilber verbunden sind, können mit
sondern erst nach Zuführung von Wärme. einer oder mehreren Halogen-, Nitro-, Carboxy- oder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Aminogruppen substituiert sein.
eines Polyurethans durch Umsetzung eines organischen Wenn ferner R ein hctcrocyclischer Rest ist, z.B. Polyisocyanats mit einem organischen Polyol in 65 ein Furfuryl- oder Imidazolylrcst, können die Kohlen-Gegenwart eines Organoquecksilberkatalysators, gcge- stoffatomc des Hctcrorings, die nicht mit Quecksilberbcnenfalls in Anwesenheit eines Cokatalysators für die atomen verbunden sind, ebenfalls in der vorstehend Polyiirethanrcaktion bei Raumtemperatur,dasdadurch angegebenen Weise weiter substituiert sein.
Das Anion X leitet sich von einer organischen oder einer anorganischen Säure ab, z, B. der Benzoe- oder einer Alkansäure mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, der Salpetersäure, der Schwefelsäure oder den Phosphorsauren. Beispiele für die Anionen sind Formiat, Acetat, Propionat, Isobutyrat, Octoat, Olcat, Palmitat, Stearat, Oxalat, Adipat, Benzoat, Naphthoat, Nitrat, Sulfat oder Phosphat. Das Anion kann auch eine Hydroxylgruppe sein.
Beispiele für die Organoquecksilberkatalysatoren sind folgende:
2,4-Bis-[(formiato)-quecksi!ber]-benzol und dessen 1,2- und 1,4-Bis-isomere,
2,4-Bis-[(aceto)-quecksilbei]-benzol und dessen 1,2- und 1,4-Bis-isomere,
2,4-Bis-[(acetato-quecksilber]-3-chlorbenzol, 2,4-Bis-[(propionato)-quecksilbei]-benzol und dessen 1,2- und 1,4-Bis-isomere,
2.4-Bis-[(acetato)-quecksilbei]-5-niirobenzol, 1,4-Bis-!'benzoato)-quecksilber]-ben?ol und dessen 1,2- and 1,3-Bis-isomere.
2,4-Bis-[(benzoato)-quecksi!ber]-5-brombenzol, l,4-Bis-[(benzoato)-quecksilber]-5-nitrobenzol. 2,4-Bis-[(isobutyrato)-quecksilber]-brombenzol und dessen 1,2- und 1,4-Bis-isomere, l,4-Bis-[(octoato)-quecksilber]-benzol und dessen 1,2- und 1,3-Bis-isomere,
2,4-Bis-[(stearato)-quecksilber]-5,6-dichlorbenzoK l,2,3-Tris-[propionato)-quecksilber]-benzol, l^Ao-Tetiakis-IJpropionatüJ-quecksilberl-benzol. l,2,3-Tris-[{benzoato)-quecksilber]-benzol, 2,4-Bis-[(propiona»o)-qup"ksilber]-naphthalin, l,2,5,6-Tetrakis-[nanhthenato)-quecksilber]-naphthalin,
l,4,5,8-Tetrakis-[(propionato)-quecksilber]-anthracen,
l,6-Bis-[(benzoato)-quecksilber]-phenaiithren, 2,4-Bis-[(piopionato)-quecksiiber]-5-aminobenzol,
2,4-Bis-[(benzoato)-quecksilber]-5-methoxybenzol,
\,\-Bis-[(benzoato)-quecksilber]-toluol, \,x-Bis-[(propionato)-quecksilber]-toluol, ,Vx-Bis-KbenzoatoJ-quecksilberJ-x-äthyl-toluol, A.ix-Bis-IJpropionatoJ-quecksilber^-chlor-tohiol, x.iX-Bis-Kbenzoato^quecksilberl^-caiboxy-toluol, Di-Cquecksilber-benzoatoi-äthaii, l,3-(Di-quecksilber-benzoato)-propan, M-iDi-quecksilber-benzoatol-cyclnhexan, l,4-(Di-quecksilber-propionato)-5-dilorcyclohexan,
3,4-(Di-quecksilbcr-ben7oato)-nonan, l,18-(Di-quccksilbcr-propionato)-octadecan, 2,4-Bis-[(propionato-quccksilbcr)]-fiir;i!i, 2,3,5-Tris-[(bcnzoato-quccksilbcr)]-iniidazcil, 2,4-Bis-[(piopionalo-quccksilber)]-5-iiitroimidazol,
2,4-Bis-[(bcnzoato-quecksilber)]-ox:i7ol.
Darüber hinaus sei bemerkt, daß nicht nur jedes einzelne dei vorstehend aufgeführten Isomeren und Analoge für sich allein zur Katalysierung von PoIyurethanrcaktioncn geeignet ist, sondern auch die Isomcrengemische.
Die Herstellung von Polyurethanen aus PoIyhydroxylveibindungen, z. B. Polyestern, mehrwertigen Polyalkylenäthcrn oder mehrwertigen Polythioätlicrn und organischen Polyisocyanaten und gegebenenfalls Ketlenverlüngerungsmitteln, z. B, Glykole und Diamine, ist bekannt.
Zur Herstellung des Polyurethans können beliebige 5 organische Polyisocyanate verwendet werden, Beispiele geeigneter Polyisocyanate sind in der USA.-Patentschrift 2 764 565 beschrieben, und dazu gehören Äthylendiisocyanat, Propylen-1,2-diisocyanat, Cyclohexylen-l,2-diisocyanat, 2,4-ToluyIendiisocyanat, ίο 2,6-Toluylendiisocyanat, 3,3'-Dichlor-4,4'-biphenylendiisocyanat und Triphenylmethantriisocyanat oder Gemische davon. Weitere Beispiele geeigneter organischer Polyisocyanate sind aliphatisch^ Diisocyanate, beispielsweise Hexamethylendiisocyanat, aromatische Diisocyanate, z. B. Diphenylmethan^'-diisocyanat, 3-Methyldiphenylme'han-4,4'-diisocyanat, m- und p-Phenylendiisocyanat, Chlorphenylen-^-diisocyanat, Naphthalin-1,5-diisocyanat, Dipheny!-4,4'-di'SO-cyanat, 3,3'-DimethyIdiphenyl-4,4'-diisocyanat und Diphenylätherdiisocyanat, und cycloaliphatische Diisocyanate, z. B. Dicyclohexylmethandiisocyanat. Zu verwendbaren Triisocyanaten gehören aromatische Triisocyanate, z. B. 2,4.6-Triisocyantotoluol und 2,4,4'-Triisocyanatodinhenyläther. Beispiele anderer geeigneter organischer Polyisocyanate sind die Reaktionsprodukte aus einem Überschuß eines Diisocyanats mit mehrwertigen Alkoholen, z. B. Trimethylolpropan, und Isocyanura.polymere von Diisocyanatverbindungen, z. B. von Toluylen-2,4-diisocyanat. Gemische von Polyisocyanaten können verwendet werden. Ebenso sind die Pbosgenierungsprodukte der gemischten Polyaminreaktionspiodukte aus Formaldehyd und einem oder mehreren aromatischen Aminen, z. B. Anilin und Orthotoluidin, geeignet. Die bei dem erfindungsgemäßen VeiOihren verwendeten Polyole sind beliebige monomere Verbindungen oder Polymere, die zwei oder mehr Hydroxylgruppen je Molekül enthalten, z. B. Diole, Triole, Tetrole, Pentole und Hexite und beliebige Gemische dieser Stoffe sowie Polyester und Polyäther, die zwei oder mehrere Hydroxylgruppen je Molekül enthalten und keine andere funktioneile Gruppe besitzen, die in beträchtlichem Ausmaß mit einer Isocyanatgruppe reagiert. Auch Polyolgemische können verwendet werden.
Beispiele für verwendbare Polyole sind Diole, z. B. Athylenglykol, Propylenglykol, /Ϊ,/Ϊ'-Dihydroxydiäthyläther (Diäthylenglykol), Dipropylenglykol, 1,4-Butyleiiglykol, 1,3-Butylenglykol; Polyäther, z.B. Polypropylcnglykol, Polyäthylcnglykol, Polybutylenglykol oder Copolymere von Olefinoxyden; Polyester mit endständiger Hydroxylgruppe, die z. B. aus Adipinsäure und Diäthylenglykol oder aus einer Phthalsäure und Athylenglykol hergestellt worden sind; Diole, die aus einer beliebigen Umesterung zwischen einem Fettsäureester und einem Polyol so hergestellt worden sind, daß eine Kombination von Diolen erhallen wird; Verbindungen mit mehr als zwei Hydroxylgruppen je Molekül, z. B. Glycei in, Trimethylolpropan,
Pentaerythiit, Sorbit, \-Methylglycosid, RieinusöJ, Saccharose; hydroxylgruppenreiche Polyäther, die durch Kondensation von Äthylenoxyd, Propylenoxyd oder ISutylenoxyd mit einem einfachen Polyol, z. B. einem der vorstehend angegebenen, oder mit anderen
polyfunktioncllen Verbindungen, beispielsweise Athy lcndiamin und Äthanolamin hergestellt woiden sind, hydioxylgruppenreiche Polyester, die durch Kondensation einer Dicarbonsäure, z. B. Adipinsäure. Bern-
steinsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, mit Diol-Triol-Gemischen, die aus den genannten einfachen Polyolen bestehen, hergestellt worden sind.
Für die meisten Zwecke wird der Organoquecksilberkatalysator der allgemeinen Formel (I) bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 3,0 Teilen insbesondere 0,1 bis 0,3 Teilen, bezogen auf den Quecksilbergehalt, je 100 Teile Polyol verwendet. Die optimalen Mengenverhältnisse hängen jedoch zu einem beträchtlichen Ausmaß von den speziellen Reaktionskomponenten und den angewendeten Reaktionsbedingungen ab.
Der Organoquecksilberkatalysator kann mit den anderen Reaktionskomponenten in irgendeiner bekannten Weise vermischt werden. Es erwies sich jedoch als besonders vorteilhaft, den Katalysator mit dem Polyol zu vereinigen.
Man kann auch in den Polyol-Kataiysatoransatz Materialien einarbeiten, die üblicherweise bei der Herstellung von Polyurethanen verwendet werden, z. B. Füllstoffe, Pigmente und Verstärkungsmittel, Blähmittel und oberflächenaktive Mittel. Der Polyolanteil und der Polyisocyanatanteil werden vor dem Vermischen getrennt gehalten, wodurch sich ein zweiteiliges System ergibt, bei dem jeder Teil lagerungsstabil ist. Die Temperaturen, bei denen die Um-Setzung zum Polyurethan eintritt, hängen im allgemeinen von der Art der verwendeten Ausgangsmaterialien ab und liegen zwischen 60 und 140° C, insbesondere 80 bis 1000C.
Wie vorstehend angegeben, katalysieren die erfindungsgemäß verwendeten Organoquecksilberl'atalysatoren die Polyurethanbildung lediglich bei den angegebenen Temperaturen. Zum Ingangsetzen der Reaktion ist daher eine Wärmequelle erforderlich. Die Wärm^kann durch äußeres Erhitzen oder durch exotherme chemische Reaktionen zugeführt werden. Bei der letzteren Ausführungsform wird irgendeiner der bekannten Polyurethanstandardkatalysatoren,welcher Me Polyurethanbild υ g bei Raumtemperaturen bewirkt, als Cokatalysator verwendet, wobei die durch die Reaktion hervorgerufene, exotherme Wärme die Organoquecksilberkatalysatoren aktiviert.
Beispiele derartiger Cokatalysatoren sind Amine und Metallsalze, z. B. Triäthylamin, Triethylendiamin, Tetramethylenäthylendiamin, Bleinaphthenat, Dibutyl/inndilaurut, Zinkoctoat und insbesondere Bleioctoat und auch organische Polyquecksilberkatalysalorcn der in der USA,-Patentschrift 3 419 509 beschriebenen Art. Ferner sind quecksilberhaltige Verbindungen entsprechend der Monoquecksilberform der Verbindung der allgemeinen Formel (1) (z. B. Monobenzoato-quecksilber-benzol, Monopropionato-quecksilber-benzol und Monopropionatoquecksilber-chlorbenzol) als Cokatalysatoren besonders geeignet.
Durch Variierung der Menge des Cokatalysators ist es also möglich, eine geregelte Polyurethanreaktion ohne Anwendung äußerer Wärmezufuhr zu erhalten.
Bei der Herstellung von Polyurethanen unter Anwendung kombinierter Ansätze von Organoquecksilberkatalysatoren der allgemeinen Formel (1) gemeinsam mit den Cokatalysatoren hängen die Anteile der Katalysatoren in dem R.eaktionsgemisch zu einem großen Ausmaß von der Z'/idauer ab, für die Fließfähigkeil erwünscht ist. Daher k innen, mit Ausnahme im Fall der Monoquecksilberform der Verbindung der allgemeinen Formel (I), die Cokatalysatoren in einem größeren oder kleineren Anteil vorliegen; wenn jedoch c.-.n Gemisch eines Organoquecksilberkatalysators der allgemeinen Formel (I) mit der Monoquecksilberform der Verbindung der allgemeinen Formel (I) verwendet wird, muß das Katalysatorgemisch wenigstens 25% der Monoquecksilberform der Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthalten.
In der Tabelle sind die Werte der Härtungsgeschwindigkeit für einige Organoquecksilberkatalysatoren aufgeführt. Hierbei wurde der Katalysator oder das Katalysatorgemiich mit einem mit 50% Ton gefüllten Polyoxypropylenglykol (Molgewicht 200) gründlich vermischt (Teil A) und unter Vermischen bei verschiedenen Temperaturen während 20 bis 30 Sekunden mit einem 4,4'-Diphenylmetihandiisocyanat (Teil B) vereinigt. Der Zeitraum vor der Polymerisation, während dessen kein merklicher Anstieg der Viskosität auftrat, wurde als Induktionsperiode aufgezeichnet.
Tabelle
Teile Katalysator (bezogen auf Ϊ
je 100 Teile Polyol
vtctal!) Cokatalysator Temperatur Induktions
periode
Organoquecksilberkatalysator 0C (min)
Bis-fjbenzoato-quecksilber)]-benzol 0,2 80 >60
Bis-[(propionato-quecksilber)]-benzol 0,2 25 >60
Bis-[(propionato-quecksilber)]-l,4-chlorbenzol
0,2 25 >60
Bis-[(benzoato-quecksilber)]-benzol 0,2 (bei 80°
mit Teil A vermischt) 25 >60
Bis-[(benzoato-quecksilber)]-beazol 0,2 80 4,9
Bis-[(benzoato-quecksilber)]-benzol 0,3 Mono-(Dcnzoato-queck- 60 5
Bis-[(benzoato-quecksilberjj-benzol 0,1 silber)-benzol 0,1
Mono-(benzoato-queck- 25 8
Bis-[(benzoato-quecksilber)]-benzol 0,02 silber)-benzol 0,18
Bleioctoat, 0,1 nb 25 5,9
Bis-[(benzoato-quecksilber)]-benzol 0,2 Bleioctoat, 0,1 Pb 25 12
Bis-[(bcnzoato-quecksilber)]-benzol 0,2 Mono-(propionato-queck- 80 6
Bis-[(bcnzoato-qiecksilber)]-benzol 0,1 silber)-benzo! 0,1
60 6
Bis-[(propionato-quecksilber)]-l,4-chlorbenzol
0.2 80 5
Die erfinciungsgemäü verwendeten Organoquecksilberkatalysatoren tier allgemeinen Formel (I) sind größtenteils bekannte Verbindungen odei können nach bekannten Methoden hergestellt werden. Beispielsweise können die aromatischen Organoqucek-Silberkatalysatoren durch Erhitzen eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, /. 15. Benzol oder Naphthalin, in Gegenwart von überschüssigem Quecksilberoxyd und einer Carbonsäure hergestellt werden. Die aliphatischen Orgiinoquccksilberkatalysalorcn können durch Umsetzung von Quecksilberacetat mit einem Diolefin in einer alkoholischen Lösung oder auch durch Umsetzung von Grignardverbindungen mit Quecksilberbromid hergestellt werden. Je nach der angewendeten Methode wird der Organoquecksilbeikatalysator entweder in reiner Form oder als ein Gemisch der verschiedenen Stellungsisomeren erhalten.
Beispiel 1
Das Beispiel erläutert die Herstellung eines Polyurethans, das als geformtes Elastomerprodukt Verwendung findet. Bei der Herstellung des Polyurethans kommt ein Zweikomponentensystem zur Anwendung. Eine Komponente (Teil A) enthält das Polyol mit reaktionsfähigen Hydroxylgruppen, und die andere Komponente (Teil B) enthält ein reaktives Isocyanat. Der Teil A besteht aus
26 234 g Polyo.xypropylenglykol (Molekulargewicht
22(K)),
25 g Fc2O3,
22 6HOg Kaolin,
100 g Bis-[(propionato-c]iiccksilbcr)]-bcnzol, und
Teil B ist
3 700 g 4,4'-Diphenylmcthan-diisocyanat.
Teil A und Teil B werden gleichzeitig durch eine übliche Mischeinrichtung in eine Form übergeführt, die dann 2 Minuten auf 80"C crhit/.t wird.
Beispiel 2
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines t5 Polyurethans, das als Abdichtmittel Verwendung findet.
Teil A
26 000 g Polyoxypropylenglykol (Molekulargewicht
-2200),
ao 75g Bis-Kbcnzoato-quecksilber^-l^-chlor-
benzol,
25 g Bleioctoat,
25 g Fe2O3,
22 500 g Kaolin,
Teil B
3 7O0 g 4,4'-Diphcnylrnethan-diisocyanat.
Teil A und Teil B werden gleichzeitig über eine übliche Mischeinrichtung zu dem tatsächlichen Platz geleitet, wo das Polyuretan hergestellt werden soll. Erst nachdem sich die Mischung auf über 6O0C erwärmt hat, findet die Umsetzung statt.

Claims (1)

  1. gekennzeichnet ist, daö man als Organoqueuksilberkatalysator einen solchen der allgemeinen Formel
    Verfahren zur Herstellung eines Polyurethans R(HgX)/ (D
    durch Umsetzungeines organischen Polyisocyanats
    mit einem organischen Polyol in Gegenwart eines 5 verwendet, in der R einen Aryl-, Aralkyl-, Alkaryirest,
    Organoquecksilberkatalysators, gegebenenfalls in heterocyclischen Rest, geradketligen, verzweigtkettigen
    Anwesenheit eines Cokatalysators für die Poly- oder cyclischen niederen Alkylrest und deren durch
    urethanreaktion bei Raumtemperatur, dadurch Halogen-, Amino-, niedere Alkoxy-, Carboxy- oder
    gekennzeichnet, daß man als Organo- Nitrogruppen substituierte Derivate, X ein Anion
    quecksilberkatalysator einen solchen der allgc- iq einer organischen oder anorganischen Säure oder eine
    meinen Formel Hydroxylgruppe und η eine ganze Zahl von 2 bis 4
    ο/i_i_y\ /\\ bedeuten, wobei die Qu.cksilberatome direkt an die
    1 s '" (> Kohlenstoffatome des Restes R gebunden sind, die
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