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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Versprühen
von elektrisch geladenen Flüssigkeiten sowie
Verwendungen der Vorrichtung beispielsweise in der Flüssigkeitsanalyse
bzw. Massenspektrometie.
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Vorrichtungen zum Versprühen sowie
Verfahren zur Flüssigkeitsanalyse
sind beispielsweise aus
DE 100
07 498.7 ,
DE 101 25
849.6 sowie
DE 101
34 427.9 bekannt. Bei Elektrospray-Vorrichtungen wird eine
Flüssigkeit,
z.B. eine Substanz in einem geeigneten Lösungsmittel auf Potenzial gegenüber einer
Gegenelektrode gelegt und zerstäubt.
Aus den entstehenden geladenen Tropfen verdampft das Lösungsmittel
und Ionen werden freigesetzt. Diese Ionen können in ein Analysengerät überführt werden und
dort detektiert werden oder die versprühte Substanz gelangt z.B. als
Beschichtung auf ein Target.
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Flüssigkeiten können rein
elektrostatisch zerstäubt
werden, oder auch elektrostatisch und pneumatisch durch Gas zerstäubt werden
(pneumatisch unterstützter
Elektrospray).
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Bei der elektrostatischen Elektrosprayvorrichtung
wird die Probenlösung
nur auf elektrostatischem Wege versprüht. Aus den gebildeten geladenen
Tröpfchen
verdampft das Lösungsmittel
und Ionen werden freigesetzt. Ein Teil dieser Ionen gelangt durch
den Einlass des Massenspektrometers und kann nachgewiesen werden.
Je mehr Ionen aus der Probenlösung
gebildet werden und je mehr der gebildeten Ionen in das Massenspektrometer
gelangen, desto höher
ist die Nachweisempfindlichkeit der Analyse. Bei der pneumatisch
unterstützten
Elektrospray wird die Probenlösung
nicht nur elektrostatisch zerstäubt.
Obwohl die Lösung
auf elektrischem Potenzial liegt wird sie zusätzlich durch einen Gasstrom
zerstäubt; Ausführungsbeispiele
sind in US Patent
4,861,988 gezeigt.
Der Gasstrom strömt
um und entlang der Spitze oder Kapillare, von der die Flüssigkeit versprüht werden
soll, und reißt
die Flüssigkeit
von dieser Versprühstelle
ab. Die so entstehenden Tropfen sind größer als bei reinem Elektrospray
und daher dauert es länger,
bis aus diesen größeren geladenen
Tropfen Ionen freigesetzt werden. Aus diesem Grund ist der Abstand
zwischen Massenspektrometer-Einlass und Versprühstelle in diesem Fall gegenüber der
reinem Elektrospray-Verfahren größer zu wählen. Die
Nachweisempfindlichkeit kann sich dadurch gegenüber reinem Elektrospray verschlechtern.
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Ein weiteres Problem beider Verfahren
ergibt sich daraus, dass die gebildeten geladenen Tropfen aufgrund
ihrer Coulomb-Abstoßung
untereinander auseinander streben und sich ein Sprüh-Kegel
bildet. Der Öffnungswinkel
des Kegels ist umso größer, je größer das
Verhältnis
von Ladung zu Tropfenvolumen ist.
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Bei der pneumatisch unterstützten Elektrospray
hüllt der
zur Zerstäubung
benutzte Gasstrom die Wolke aus gleichnamig geladenen Tropfen ein und
wirkt dem Auseinanderstreben der Tropfen vorteilhaft entgegen. Der Öffnungwinkel
des Sprüh-Kegels
ist daher (und durch das geringere Verhältnis von Ladung zu Tropfenvolumen)
geringer als beim reinen Elektrospray. Da der Abstand zum Massenspektrometer-Einlass
jedoch größer ist,
führt dies nicht
zu einer höheren
Dichte von freigesetzten Ionen vor dem Massenspektrometer-Einlass
und damit zu einer höheren
Nachweisempfindlichkeit.
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Ziel ist es daher, den Öffnungswinkel
des Sprüh-Kegels
zu verkleinern und dabei trotzdem möglichst kleine Tropfen mit
einem hohen Ladungs-zu-Tropfenvolumen-Verhältnis zu
erzeugen, aus denen nach möglichst
kurzer Flugstrecke Ionen freigesetzt werden, also die Vorteile der
oben genannten Verfahren zu erhalten und die damit verbundenen Nachteile
zu vermeiden. Zur Lösung
des Problem bezüglich
des Öffnungswinkels
des Sprüh-Kegels
wurde bereits vorgesehen, einen einhüllenden Gasstrom für den Spray vorzusehen.
Wird ein Sprüh-Kegel
von einem Gasstrom eingehüllt,
wird er in seinem Betreben, auseinander zu driften, eingeschränkt. Dieser
Effekt ist umso stärker,
je höher
die Gasgeschwindigkeit ist. Hierdurch wird die Dichte an geladenen
Tropfen und somit an daraus freigesetzten Ionen im Vergleich zu
einem frei versprühten Sprüh-Kegel
erhöht.
Mit solchen Systemen kann für geringe
Gasgeschwindigkeiten in der Elektrospray-Massenspektrometrie (bei denen noch
keine pneumatische Zerstäubung
der Flüssigkeit
vorliegt) eine geringfügig
höhere
Signalintensität
erreicht werden. Ausführungsbeispiele
hierzu finden sich in: US-Patent
5,349,186 .
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Nachteilig ist hierbei, dass die
Höhe der
Gasgeschwindigkeit begrenzt ist, da der einhüllende Gasstrom bei höheren Gasgeschwindigkeiten
zusätzlich
eine pneumatische Zerstäubung
der Flüssigkeit
bewirkt; es kommt also zu nachteiligem Abreißen der Tropfen von den Versprühstellen.
Es liegt somit pneumatisch unterstützte Elektrospray mit den damit verbundenen
und oben genannten Nachteilen vor.
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In einer weiteren Methoden, das Auseinanderstreben
des Sprüh-Kegels
zu reduzieren, wird wie folgt vorgegangen. Ein Spray wird von eng
benachbarten gleichnamig geladenen Sprays umgeben. Die gleichnamig
geladenen Tropfenwolken stoßen
sich ab. Ein Sprüh-Kegel,
der ringsum von solch gleichnamig geladenen Tropfenwolken umgeben
ist, wird in seinem Bestreben, auseinander zu streben, eingeschränkt. Eine
solche Vorrichtung ist jedoch gegen Störungen anfällig.
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Insbesondere wenn einer der umhüllenden Sprays
ausfällt,
weicht der eingehüllte
Sprühkegel
in diese Richtung aus. Dadurch wird die Dichte an geladenen Tropfen
und Ionen im Sprühkegel
herabgesetzt und seine Position verändert. So trifft dieser nicht
mehr wie vorab genau justiert den Einlass des Massenspektrometers
und das Signal wird kleiner oder verschwindet. Ausführungen
hierzu finden sich in: H. Klesper, G. Klesper, G. Fusshoeller, Proc.
48th Conf. on Mass Spectrometry and Allied Topics, Long Beach, CA,
June 11-15, (2000); M. Wilm, J. Kast, Proc. 48th Conf. on Mass Spectrometry
and Allied Topics, Long Beach, CA, June 11-15, (2000); G.A. Schultz,
T.N. Corso, S.J. Prosser, Proc. 49th Conf. on Mass Spectrometry
and Allied Topics, Chicago, IL, May 27-31, (2001); K. Tang, Y. Lin,
D.W. Matson, T. Kim, R.D. Smith, Proc. on 49th Conf. on Mass Spectrometry
and Allied Topics, Chicago, IL, May 27-31, (2001) A.J. Rulison,
R.C. Flagan, Rev. Sci. Instum. 64 (3), (1993), 683-686
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Aufgabe der Endung ist die Schaffung
einer Elektrosprayvorrichtung beispielsweise für die Massenspektrometrie,
bei der wie beim eingangs genannten Stand der Technik ein vergleichsweise
sehr feiner Elektrospray mit einem Sprüh-Kegel mit vergleichsweise
kleinem Öffnungswinkel
erzeugt wird, um beispielweise beim Einsatz in der Massenspektrometrie
gegenüber
dem genannten Stand der Technik die Empfindlichkeit zu verbessern.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des ersten Anspruches gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Versprühen von
elektrisch geladenen Flüssigkeiten, weist
wenigstens eine Spitze oder Kapillare auf, von der die geladene
Flüssigkeit
versprüht
wird.
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Die Flüssigkeit, welche zerstäubt wird,
ist dabei elektrisch geladen. Diese Flüssigkeit kann beispielsweise
von sich aus ausreichend elektrisch geladen sein. Ferner können Mittel
verwendet werden, um die Flüssigkeit
zu laden (z.B. durch ionisierende Strahlung), also Mitteln, um das
elektrische Potenzial der Flüssigkeit
zu verändern,
wobei im Ergebnis die Flüssigkeit
elektrisch geladen wird. Die Zahl der positiven oder negativen elektrischen
Ladungsträger wird
also durch diese Mittel verändert.
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Bei den Mitteln, um das elektrische
Potenzial der Flüssigkeit
in vorgenannter Weise zu verändern, handelt
es sich beispielsweise um eine Elektrode, an der die Flüssigkeit
vorbeigeleitet wird. Die Flüssigkeit wird
durch das vorgenannte Mittel auf elektrochemischem Wege aufgeladen.
Dies gelingt z.B. dann besonders gut, wenn eine polare Flüssigkeit
eingesetzt wird. Geeignet sind polare Flüssigkeiten (z.B. Wasser, Methanol,
Acetonitril, etc.), so zum Beispiel Salz- oder Zuckerlösungen.
Eine wässrige
Lösung
mit darin gelösten
Proteinen stellt ein weiteres Beispiel für eine polare und damit gut
geeignete Lösung
dar. Weniger geeignet sind unpolare Flüssigkeiten wie Benzol, Hexan
oder Toluol.
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Wenn die Zuführung der Flüssigkeit,
beispielsweise eine Kapillare, nichtleitend ist, kann die Kontaktierung
durch einen Metallkontakt, der in die Flüssigkeit taucht, realisiert
werden. Wenn beispielsweise die Zuführungsmittel leitfähig oder
leitfähig
beschichtet sind, kann der Kontakt direkt über die Kontaktierung der Zuführungsmittel
erfolgen.
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Es muss ein solcher Kontakt zwischen
der Elektrode und der Flüssigkeit
vorliegen, dass ein Ladungsaustausch erfolgen kann, um die Flüssigkeit auf
Potenzial zu bringen.
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Es sind ferner Mittel zur Erzeugung
eines elektrischen Feldes für
das Versprühen
der geladenen Flüssigkeit
vorgesehen. Es sind eine oder mehrere Gegenelektroden vorgesehen,
beispielsweise eine leitfähige
Platte, die isoliert gegenüber
der zu versprühenden
geladenen Flüssigkeit
angebracht ist. Die Gegenelektrode befindet sich üblicherweise
vor dem Einlass eines möglicherweise
nachgeschalteten Massenspektrometers oder ist die zu besprühende Oberfläche selbst.
Es können
aber auch andere Teile der Vorrichtung die näher an der Spitze oder Kapillare
angeordnet sind, bei entsprechender Ladung als Gegenelektrode wirken,
beispielsweise eine die Vorrichtung umgebendes Gehäuse. Durch
Anlegen einer Spannung wird diese Gegenelektrode auf ein Potenzial
gebracht, welches sich von dem der geladenen Flüssigkeit unterscheidet. Diese
Potenzialdifferenz bildet zwischen beiden ein elektrisches Feld aus,
welches auf die Flüssigkeit
einwirkt. Ist die Stärke
dieses Feldes ausreichend, um die Oberflächenspannung der Flüssigkeit aufzubrechen,
wird die Flüssigkeit
insbesondere von der oder den Spitzen bzw. Kapillaren versprüht, an denen
sie sich vor dem Versprühen
befunden hat. Die so entstandenen geladenen Tröpfchen werden von der oder
den Elektroden angezogen.
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Das Ablösen der Tropfen geschieht insbesondere
an den Stellen an den das elektrische Feld eine hohe elektrische
Flussdichte aufweist. Dies ist insbesondere an den Stellen der Fall,
an denen die geladene Flüssigkeit
vor dem Ablösen
nahezu punktförmig
zusammenläuft,
was an den Spitzen oder Kapillaren der Fall ist.
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Beim Anlegen des Potenzials zwischen
der Gegenelektrode und der Flüssigkeit
ist zu vermeiden, dass eine zu hohe elektrischer Flussdichte gebildet wird.
Dies kann an den Spitzen eintreten und zu einer unerwünschten
Gasentladung führen.
Es kann dem Fachmann überlassen
bleiben, das elektrische Feld entsprechend einzustellen, dass dieses
Phänomen nicht
eintrifft.
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Die Zuführung der Flüssigkeit
zu der Stelle bzw. den Stellen, von denen versprüht wird, kann auf unterschiedliche
Weise stattfinden und die Art und Weise ist auch nicht wesentlich
für die
Erfindung. Die Flüssigkeit
kann beispielsweise durch Pumpen zugeführt werden oder durch Kapillarkräfte. Sie
kann aus chromatographischen Systemen wie z.B. LC (liquid chromatography),
HPLC (high performance liquid chromatography), CE (capillary electrophoresis)
zugeführt
werden oder direkt (z.B. über
einen Spritzenvorschub). Sind mehrere Spitzen oder Kapillare vorgesehen,
von denen aus die Flüssigkeit
versprüht wird,
können
zugeführte
Flüssigkeiten
mit höheren Flussraten
versprüht
werden.
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Es sind ferner Mittel zur Erzeugung
eines oder mehrerer Gasströme
vorgesehen. Die Zusammensetzung der Gasströme ist nicht wesentlich für das Verfahren,
eine Verwendung von Pressluft, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefelhexafluorid
und Edelgase, sowie Mischungen dieser Gase kommen in Betracht.
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In einer vorteilhaften Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht der Gasstrom bzw. die Gasströme aus Gasen, die eine hohe
Gasentladungsfestigkeit besitzen. Als Gase mit im Vergleich zu Stickstoff
höherer
Gasentladungsfestigkeit kommen beispielsweise Schwefelhexafluorid,
Sauerstoff, Octafluorcyclobutan und Decafluor-n-butan, sowie weitere
perfluorierte Aliphaten in Betracht. Auch Mischungen dieser Gase
untereinander und/oder mit anderen Gasen wie z.B. Luft, Stickstoff,
Edelgasen, können
vorteilhaft eingesetzt werden.
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Durch die Verwendung solcher Gase
bzw. Gasmischungen für
den Gasstrom bzw. die Gasströme
wird das Auftreten von unerwünschten
Gasentladungen an der Stelle/den Stellen, von denen versprüht wird,
verringert. Dies wirkt sich vorteilhaft auf eine effiziente elektrostatische
Zerstäubung
der Flüssigkeit
und damit auf die Signalintensität
in der Massenspektrometrie aus. Ausserdem können hierdurch höhere Potenzialdifferenzen
verwendet werden, ohne dass es zu Gasentladungen kommt, wodurch wiederum
die effiziente Zerstäubung
und damit die Signalintensität
gesteigert wird.
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So bewirkt beispielsweise in der
Massenspektrometrie die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit reinem Schwefelhexafluorid bzw. Mischungen von Schwefelhexafluorid
und Luft oder Stickstoff als Gasstrom/Gasströme unabhängig von der Lösungsmittelzusammensetzung
eine Steigerung der Signalintensität. Diese Steigerung der Signalintenstiät in der
Massenspektrometrie fällt
besonders stark aus, wenn die zu versprühende Lösung hohe Wasseranteile aufweist
(z.B. 95-100%) oder wenn ein negativer Elektrospray verwendet wird (statt
positiv geladener' Tropfen
bzw. Ionen werden dabei negativ geladene Tropfen bzw. Ionen erzeugt; die
Potenziale an Flüssigkeit
und Gegenelektrode besitzen dann umgekehrte Vorzeichen wie beim
positiven Elektrospray).
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Beim Stand der Technik ist es sowohl
bei positivem als auch bei negativem Elektrospray schwierig Lösungen mit
annähernd
100% Wasseranteil der massenspektrometrischen Analyse zugänglich zu machen,
da störende
Gasentladungen auftreten. Dies wirkt sich auch nachteilig aus, wenn
die zu analysierende Lösung
aus einer chromatographischen Trennung zugeführt wird, bei der der Lösungmittelgradient
(kontinuierliche Veränderung
des Lösungsmittelgemisches)
zeitweise bei nahezu 100% Wasser liegt. In solchen Fällen ist
bislang die massenspektrometrische Analyse mittels Elektrospray
schwierig.
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Beim Stand der Technik ist für negativen Elektrospray
das Auftreten von unerwünschten
Gasentladungen stark ausgeprägt,
wodurch bisher die massenspektrometrische Analyse von Lösungen mit hohen
Wasseranteilen mit negativem Elektrospray, wenn überhaupt, nur mit äußerst geringen
Signalintensitäten
möglich
ist. Aus den gleichen Gründen wird
bisher auch die Kopplung von negativem Elektrospray mit chromatographischen
Trennmethoden, insbesondere, wenn Lösungmittelgradienten (kontinuierliche
Veränderung
des Lösungsmittelgemisches)
mit Wasseranteilen verwendet werden, kaum durchgeführt.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Schwefelhexafluorid bzw. Mischungen von Schwefelhexafluorid
mit Luft oder Stickstoff als Gasstrom/Gasströme können dagegen Analytlösungen mit
sehr hohem Wasseranteil (z.B. 100% oder 95%) sowohl mit negativem
als auch mit positivem Elektrospray mit hohen Signalintensitäten analysiert
werden.
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Daher ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowohl für
positiven als auch für
negativen Elektrospray eine Kopplung mit chromatographischen Trennmethoden
mit sehr guten Signalintensitäten
in der Massenspektrometrie vorteilhaft zu realisieren, auch wenn
bei den verwendeten Lösungsmittelgradienten
zeitweise sehr hohe Wasseranteile (z.B. 95%-100%) auftreten.
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Die erfingungsgemäße Vorrichtung macht es möglich, Substanzklassen
zu analysieren, die bislang nur schwierig der Analyse mit Elektrospray-Massenspektrometrie
zugänglich
waren, wie z.B. Oligonucleotide, die nur mit negativem Elektrospray
nachgewiesen werden können
und häufig
in Lösungen
mit hohem Wasseranteil vorliegen. Solche Substanzklassen können mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der Elektrospray-Massenspektrometrie jetzt auch in Kombination
mit chromatographischen Trennmethoden analysiert werden.
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Der Gasstrom (Gasströme) ist
einerseits so gerichtet, dass die zersprühte Flüssigkeit, also die bei der
elektrischen Versprühung
gebildeten Tröpfchen erfasst
werden und der Tröpfchenspray
vom Gasstrom mitgetragen wird. Andererseits ist bei der Ausrichtung
des Gasstroms bzw. der Gasströme
wesentlich, dass der oder die Gasströme nicht die Versprühstellen,
wie Spitzen und Kapillare erfasst, also die versprühte Flüssigkeit
erst nach dem Versprühen
erfasst wird.
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Durch erste Maßnahme wirkt der Gasstrom gezielt
auf die Formgebung und Richtung des Sprays ein. Der Spray wird gezielt
in Richtung des Gasstrom gelenkt. Liegt beispielsweise ohne Gasstrom
ein Sprühkegel
vor, ist der Gasstrom bzw. sind die Gasströme so ausgerichtet, dass der Öffnungswinkel
des Sprühkegels
verringert ist. Dabei ist der jeweilige Gasstrom möglichst
so ausgerichtet, dass der Spray erfasst wird, wenn noch Tröpfchen vorliegen.
Sollte die Flüssigkeit
in den Tröpfchen
bereits verdampft sein, liegt ein Strom Ionen vor, welche sich von
dem Gasstrom schwer oder gar nicht lenken lässt.
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Dadurch, dass die Versprühstelle
bzw. -stellen nicht erfasst werden, wird die geladene Flüssigkeit
nicht durch einen Gasstrom, insbesondere von hoher Strömungsgeschwindigkeit,
der von außen
an der Flüssigkeit
vorbeiströmt,
abgerissen, wie es im pneumatisch unterstützten Elektrospray-Verfahren geschieht.
Hierdurch wird verhindert, dass relativ große Tropfen mit einer ungleichmäßigen Größenverteilung
und einer geringen Aufladung gebildet werden. Beim Einsatz in der
Massenspektrometrie werden die Signalintensität, das Signal-Rausch-Verhältnis gesteigert,
als auch die Fluktuation des lonensignals verringert, was zu einer
verbesserten Reproduzierbarkeit der Messergebnisse führt.
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Insbesondere wird so verhindert im
Falle, dass dem Spray ein Massenspektrometer nachgeschaltet ist,
dass nachteilig der Abstand zwischen Massenspektrometer-Einlass
und Versprühstelle
zu vergrößern ist,
da es länger
dauert, bis aus diesen größeren geladenen
Tropfen Ionen freigesetzt werden. Ansonsten verschlechtert sich
die Nachweisempfindlichkeit.
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Im Unterschied zum Stand der Technik,
der aus der Druckschrift
US-5,349,186 bekannt
ist, ist ausgeschlossen, dass der Gasstrom vor dem Versprühen die
Flüssigkeit
erfasst. Bei diesem Stand der Technik sind Röhrchen mit einem Durchmesser
von ca. 1 mm vorgesehen. Diese Röhrchen
sind ringförmig
um eine flüssigkeitsführende Kapillare
herum angeordnet. Die Röhrchen
grenzen unmittelbar an die Kapillare an, mittels der der Elektrospray
erzeugt wird. Die Kapillare, von der aus sich der Elektrospray ablöst, ragt über die
Enden der Röhrchen
hinaus, aus denen der umhüllende
Gasstrom austritt. Diese Anordnung hat zur Folge, dass der Gasstrom,
der aus den Röhrchen
austritt, direkt auf den Elektrospray trifft.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Gasstrom so angeordnet, dass die Spitze bzw. Kapillare,
von der versprüht
wird, zwar neben dem Gasstrom angeordnet ist, dabei aber nur unwesentlich über den
Bereich hinausragt, von dem sich der Gasstrom von der Vorrichtung
ablöst.
Ferner ist der Abstand zwischen dem Elektrospray und dem Bereich,
von dem aus sich der Gasstrom ablöst, so gewählt, dass hierdurch sichergestellt
ist, dass der Gasstrom keinesfalls direkt auf die Stellen trifft,
von der versprüht
wird.
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Vorteilhaft sind die Austrittsöffnung des
Gasstroms oder die Austrittsöffnungen
der Gasströme um
die Spitze oder Kapillare angeordnet, von denen die geladene Flüssigkeit
versprüht
wird. Hierunter ist zu verstehen, dass sich zunächst in bekannter Weise der
Elektrospray in einem Bereich bildet, in dem keine Gasströmung vorliegt,
also im strömungslosen Bereich
zwischen der Austrittsöffnung
bzw. der Austrittsöffnungen.
Im Falle eines Gasstromes gibt es einen strömungslosen Bereich innerhalb
der Austrittsöffnung,
in dem eine oder mehrere Spitzen bzw. Kapillaren, von denen versprüht wird,
angeordnet sind. Wesentlich ist wiederum, dass der oder die Gasströme so gerichtet sind,
dass die Flüssigkeit
nach dem Versprühen
von dem jeweiligen Gasstrom erfasst wird und nicht bereits die Versprühstellen
erfasst werden.
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Durch die Anordnung der Austrittsöffnung(-en)
um die Spitze(-n) oder Kapillare(-n) wird erreicht, dass von mehreren
Seiten Gasströmung
auf den aus der Flüssigkeit
entstandenen Elektrospray einwirkt. Die Gasströme oder der Gasstrom wirken somit
bündelnd
auf den Elektrospray. Liegt beispielsweise ohne Gasstrom ein Sprühkegel vor,
wird der Öffnungswinkel
dieses Sprühkegels
verringert. Auf diese Weise gelingt es, erheblich mehr Ionen einem möglicherweise
nachgeschaltetem Massenspektrometer zuzuführen. Die Empfindlichkeit wird
entsprechend gesteigert.
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Daher kommt es bei der Ausrichtung
des Gasstromes bzw. der Gasströme
einerseits darauf an, dass sie die Versprühstelle nicht erfassen, andererseits
sie die versprühte
Flüssigkeit überhaupt
erfassen, um bündelnd
wirken zu können.
Daher kann es bei mehreren Gasströmen im speziellen Fall ausreichend
sein, dass diese leicht auseinander gerichtet sind, um im so entstandenen
strömungslosen
Zwischenraum den Elektrospray zu bündeln. Eine stärkere Bündelung
wird erreicht, wenn die Gasströme zueinander
so weit wie möglich
parallel angeordnet sind oder ein Gasstrom in Form einer Mantelfläche eines
Zylinders vorliegt.
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Bei mehreren Gasströmen kann
beispielsweise darüber
hinaus durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit, die seitliche
Einwirkung auf den Elektrospray variiert werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind vorteilhaft die Austrittsöffnung
des Gasstroms oder die Austrittsöffnungen
der Gasströme
ringförmig
um die Spitze oder Kapillare, von der beziehungsweise die geladene
Flüssigkeit
versprüht
wird, angeordnet. Die ringförmige
Austrittsöffnung
lässt einen
ringförmigen
Gasstrom entstehen. Beispielsweise weisen die Mittel zur Erzeugung
eines Gasstromes einen kreisförmigen
Schlitz als Austrittsöffnung
auf. Dazu kann beispielsweise in einer Kapillarenöffnung,
aus der der Gasstrom austritt, ein zentral eingebrachter Körper vorgesehen
sein, wobei aus dem verbleibenden Spalt zwischen Kapillare und Körper der
Gasstrom austritt. Ferner sind beispielsweise Mittel vorgesehen,
die mehrere ringförmig
angeordnete, Gasströme
erzeugen. Beispielsweise handelt es sich um mehrere ringförmig angeordnete
Röhren,
aus denen entsprechend viele Gasströme austreten.
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Die Spitze(n) oder Kapillare(n),
von der beziehungsweise denen die geladene Flüssigkeit versprüht wird,
sind dabei innerhalb des strömungslosen Bereichs
im so umgebenden ringförmigen
Gasstrom bzw. in den ringförmig
angeordneten Gasströmen
angeordnet. Beispielsweise ist die Spitze oder Kapillare weitgehend
im Zentrum des strömungslosen
Bereichs angeordnet.
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Durch die ringförmige Anordnung um die Stelle
bzw. Stellen, von denen versprüht
wird, wirkt der Gasstrom oder die Gasströme allseitig und besonders
gleichmäßig auf
den Elektrospray ein. Der eigentlich auseinanderdriftende Sprüh-Kegel
wird so gleichmäßig umhüllt und
das Auseinaderdriften eingedämmt.
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Wesentlich ist wiederum, dass die
Gasströme
bzw. der Gasstrom nicht auf die Stelle bzw. Stellen einwirken, von
denen die Flüssigkeit
versprüht wird.
Diese wirken nur dort ein, wo der Elektrospray bereits entstanden
ist und wirken dann bündelnd,
begrenzend auf ihn ein. Es gelingt so, dass sich zunächst der
Elektrospray ausbilden kann, ohne vom Gasstrom dabei gestört zu werden.
Der umhüllende Gasstrom
bewirkt lediglich eine anschließende
Einschnürung
des Elektrosprays. Entsprechend verdichtet treffen die Ionen auf
den Eingang eines möglicherweise
vorgesehenen Massenspektrometers auf. Die Empfindlichkeit wird entsprechend
gesteigert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind mehrere ringförmige,
konzentrische Austrittsöffnungen
für Gasströme vorgesehen.
Dadurch umgibt beispielsweise ein zweiter Gasstrom einen ersten
Gasstrom ringförmig.
Durch diese Anordnung der Austrittsöffnungen und damit der Gasströme, kann
die Auswirkung der Gasströme auf
den Elektrospray mit dem Abstand vom Zentrum der Austrittsöffnungen
variiert werden und die Fokussierung besonders effizient eingestellt
werden. Ferner bewirkt diese Anordnung, dass der innere Gasstrom
durch den jeweils äußeren Gasstrom
von der sich umgebenden ruhenden Luft abgeschirmt wird. Turbulenzen
und Verwirbelungen die aufgrund der starken Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen Gasstrom und dazu ruhender Umgebung auftreten können, werden
so am inneren Gasstrom vermieden. Der äußere Gasstroms bewirkt somit,
dass der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Umgebung des inneren
Gasstroms und dem inneren Gasstrom selbst vermindert, wenn nicht
ganz aufgehoben wird. Zur Unterbindung von Turbulenzen kann es daher gegebenenfalls
ausreichend sein, dass der jeweils äußere Gasstrom mit jeweils geringerer
Strömung austritt,
als der dazu innere Gasstrom.
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Andererseits kann der weitere umhüllende Gasstrom
mit höheren
Geschwindigkeiten betrieben werden. Die Geschwindigkeiten betragen
in einer Ausführungsform
typischerweise über
80 m/s, so z. B. von 100 m/s. Hierdurch wird erreicht, dass der
bezüglich
der jeweiligen Versprühstelle äußere Gasstrom
eine erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit
gegenüber
dem inneren Gasstrom hat und damit die bündelnde Wirkung der Gasströme mit dem
Abstand sich steigert. Bei mehr als zwei ringförmigen, sich konzentrisch umgebenden
Gasströmen
können
diese mit nach außen
zunehmender Strömungsgeschwindigkeit
gestaffelt sein.
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Alternativ zur obigen Ausführungsform
kann ein Gasstrom vorgesehen sein, der bereits im Austrittsbereich
ein Strömungsprofil
aufweist, dass mit zunehmendem Abstand von der Versprühstelle
eine zunehmende oder abnehmende Strömungsgeschwindigkeit aufweist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist die Austrittsöffnung
des Gasstrom jeweils so geformt oder angeordnet, dass der Gasstrom oder die
Gasströme
kegelförmig,
auf einen Punkt fokussierend ausgerichtet ist oder sind. Die Gasströme schneiden
sich also in einem Punkt beziehungsweise der Gasstrom ist in einem
Punkt eingeschnürt.
Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass der sich so ergebende
strömungslose
Kegel so verläuft,
dass hierdurch nicht der Bereich erfasst wird, in dem sich der Elektrospray
bildet. Durch die so erzielte Ausrichtung des Gasstromes bzw. der
Gasströme
wird die Fokussierung weiter verbessert. Die Empfindlichkeit bei
der Massenspektrometrie wird entsprechend verbessert. Um einen entsprechend
geformten Gasstrom zu erhalten, kann beispielsweise die Austrittsöffnung des Gasstrom
entsprechend geformt, bzw. abgewinkelt sein. Beispielsweise können bei
Verwendung von Röhren
als Austrittsöffnungen
diese entsprechend zueinander, kegelförmig ausgerichtet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind vorteilhaft Mittel vorgesehen, mit denen der
Gasstrom oder die Gasströme
vorteilhaft beheizt werden. Dadurch wird die Verdunstung der Tropfen beschleunigt.
Aus diesem Grund kann der Abstand zwischen einem möglicherweise
nachgeschalteten Massenspektrometer-Einlass und der Versprühstelle kleiner
gewählt
werden. Neben der vorteilhaften kleineren Dimensionierung in Verbindung
mit einem Massenspektrometer kann die Empfindlichkeit weiter gesteigert
werden, da dann die Ionen aufgrund der größeren Nähe zur Versprühstelle
konzentrierter in das Massenspektrometer gelangen. Die Art und Weise
mit der der Gasstrom geheizt wird ist nicht wesentlich. Eine besonders
einfache Möglichkeit
besteht darin, den Gasstrom durch eine Röhre zu leiten, in der sich
ein Draht befindet, der durch Stromdurchleitung geheizt wird. Als
typische Abmessungen haben sich ca. 1,5 m Röhrenlänge mit einem Innendurchmesser von
ca. 1 mm, ca. 1,5 m Drahtlänge
bei einem Drahtdurchmesser von 0,125 mm (Wolframdraht) erwiesen.
Als Materialien kommen für
die Röhre
kommen z.B. PEEK, Flourpolymere, Glas und verschiedene andere Isolatoren
in Betracht, die bis ca. 150°C
hitzestabil sind.
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Gelingt mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aber einem unbeheizten Gasstrom eine Steigerung der Empfindlichkeit
bzw. der Intensität
um einen Faktor 5 gegenüber
dem eingangs genannten Stand der Technik, so wird dagegen mit einem
beheizten Gasstrom und einer hiermit einhergehenden Verkleinerung
des oben genannten Abstandes eine Steigerung der Intensität bzw. Verbesserung
der Empfindlichkeit um einen Faktor 9 erreicht, wobei in
beiden Fällen
die Gasgeschwindigkeit ca. 80 m/s beträgt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Mittel zur Erzeugung eines oder mehrerer Gasströme so beschaffen,
dass die Gasströmung
im Austrittsbereich wenigstens 20 m/s beträgt. Beim Stand der Technik,
wie er aus der Druckschrift
US-5,349,186 bekannt
ist, ist es notwendig, die Gasgeschwindigkeit auf höchstens
6,5 m/s zu begrenzen. Ansonsten bewirkt der Gasstrom bei höheren Gasgeschwindigkeiten
eine pneumatische Zerstäubung
der Flüssigkeit,
also Abreißen
der Tropfen von den Stellen, von denen der Elektrospray abgelöst wird
oder es kommt zu einer Störung
der Spraybedingungen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt demgegenüber höhere Gasgeschwindigkeiten,
insbesondere wenigstens 20m/s. Es gilt: je höher die Gasgeschwindigkeit
ist, desto besser gelingt die Fokussierung, dabei vorausgesetzt,
dass es nicht zur pneumatischen Zerstäubung kommt. Folglich wird durch
die genannte Maßnahme
die Empfindlichkeit bei nachgeschalteter Analytik gesteigert.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorteilhaft eine Austrittsöffnung
für einen
Hilfsgasstrom in dem Bereich zwischen dem Gasstrom und der Spitze
oder Kapillare vorgesehen. Wird die Gasgeschwindigkeit zu weit erhöht, so entsteht
in dem Bereich zwischen der Spitze / Kapillare und dem Gasstrom
bzw. den Gasströmen
ein Unterdruck, der dann nachteilig pneumatisch zerstäubend oder
sonst wie störend
wirken kann. Zur Vermeidung des Abreißens von Flüssigkeit ist der Hilfsgasstrom
vorgesehen, der über
die Austrittsöffnung
innerhalb des oben genannten Zwischenraums eingeleitet werden kann. In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist beispielsweise ein ringförmiger Gasaustrittsbereich
für den Hilfsgasstrom
vorgesehen, der sich zwischen dem ringförmigen Gasaustrittsbereich
und den Stellen befindet, von denen versprüht wird. Über diesen zusätzlichen
Gasaustrittsbereich wird der Hilfsgasstrom eingeleitet. Dies geschieht
jedoch mit einer so geringen Geschwindigkeit, dass hierdurch lediglich
der Bildung eines Unterdrucks entgegengewirkt wird und die Bildung
eines Elektrosprays nicht negativ beeinflusst wird. Die Geschwindigkeit
beträgt
typischerweise einige m/s. Die Breite des ringförmigen Spaltes des Gasaustrittsbereich für den Hilfsgasstrom
beträgt
typischerweise 0,1 mm. Dieser ringförmige Spalt grenzt in einer
Ausführungsform
der Erfindung unmittelbar an die Kapillare an, von deren Kapillarenöffnung bzw.
Spitze die Flüssigkeit
versprüht
wird. Bezüglich
des in dieser Ausführungsform
vorgesehen ringförmigen
Gasaustrittsbereich für
den eigentlichen Gasstrom steht dieser zusätzliche ringförmige Austrittsbereich
für den
Hilfsgasstrom um typischerweise ca. 0,15 mm bis 0,4 mm hervor.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ferner vorteilhaft die Austrittsöffnung des jeweiligen Gasstroms
mit einer Abrisskante versehen. Die Abrisskante bewirkt, dass der
Gasstrom im Vergleich schart von der Gassautrittsöftnung abgelöst wird. Aufweitungen
des Gasstroms und seines Geschwindigkeitsprofils, sowie Verwirbelungen
und Turbulenzen seitlich vom Zentrum des Gasstroms werden vermindert.
Zur Erzielung dieser Abrisskante können Aussparungen in der Vorrichtung
vorgesehen sein.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ferner vorteilhaft die Spitze oder Kapillare in einer Aussparung
der Vorrichtung angeordnet. Dadurch kann besonders gut ein strömungsloser
Bereich erzeugt werden, um erfindungsgemäß zu vermeiden, dass Flüssigkeit
von der Versprühstelle
abgerissen wird.
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Ferner steht bzw. stehen die Spitze
oder Kapillare, von denen die geladene Flüssigkeit versprüht wird,
gegenüber
angrenzenden Bereichen der Vorrichtung vorteilhaft hervor. Beispielsweise
handelt es sich um eine vorstehende Kapillarenöffnung. So wird verhindert,
dass die Flüssigkeit,
welche beispielsweise aus der Öffnung
der Kapillare austritt, ebenfalls angrenzende Bereiche benetzt.
Die Entstehung eines feinen Elektrospray wird so ansonsten behindert. Einschränkend verbleibt
hierbei die Zielsetzung, die Stelle oder die Stellen, von denen
die geladene Flüssigkeit
versprüht
wird, nicht soweit hervorstehen zu lassen, dass diese vom Gasstrom
bzw. den Gasströmen
erfasst werden oder sich ein von den Gasströmen erzeugter Unterdruck auf
die Stelle bzw. Stellen und die zu versprühende Flüssigkeit einwirkt. Wieweit
die Stelle bzw. Stellen hervorstehen dürfen, hängt davon ab, wie groß der Abstand
zu dem Gasstrom bzw. Gasströmen
gewählt
wird. Da dieser Abstand im Interesse einer starken Bündelung
des Elektrosprays zu minimieren ist, ist das Ausmaß des Hervorstehens
ebenfalls zu minimieren. Demnach kann es dem Fachmann überlassen
bleiben, innerhalb der technisch zu realisierenden Grenzen die optimale
Dimensionierungen anhand von wenigen Versuchen einzustellen.
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In der Praxis hat sich jedenfalls
gezeigt, dass bei der jetzigen angewandten Bearbeitungs- und Herstellungstechnik
und damit verbundenen Dimensionierung ein Hervorstehen von 0,15
bis 0,25 mm bereits ausreicht, um einerseits das Entstehen eines Elektrosprays
zu gewährleisten
und andererseits dafür
Sorge zu tragen, dass ein im Abstand von 0,3 mm bis 0,45 mm umgebender
Gasstrom nicht unmittelbar und damit zerstörerisch auf die Versprühstelle
auftrifft. Neue Bearbeitungsmethoden müssten angewendet werden, um
zu noch kleineren Dimensionen zu gelangen. Insbesondere müssten mikromechanische
Bearbeitungsmethoden herangezogen werden. Die sind aus Kostengründen bisher
noch nicht durchgeführt
worden, da die Wirtschaftlichkeit zur Zeit nicht gegeben wäre. Würden größere Stückzahlen
als bisher in der Praxis verwirklicht, so werden mikromechanische
Bearbeitungsmethoden wirtschaftlich werden. Unter diesen Umständen könnten in
der Praxis sicherlich auch kleinere Dimensionen erzielt werden.
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Beim Stand der Technik beträgt der Durchmesser
des umhüllenden
Gasstroms beim Gasaustritt 1,2 cm. Bei der Erfindung beträgt der Durchmesser
typischerweise 0,9 mm. Beim Stand der Technik ragt die flüssigkeitszuführende Kapillare
im Vergleich zu den Röhrchen,
aus denen der umhüllende
Gasstrom austritt, um typischerweise 3 cm hervor und aus dem oben
genannten Gasaustritt um 1,5 cm hervor. Bei der Erfindung steht
die Stelle, von der versprüht
wird, beispielsweise eine flüssigkeitsführende Kapillare,
um lediglich typischerweise 0,3 mm gegenüber dem ringförmigen Gasaustritt
hervor. Somit befinden sich die Kapillare bzw. Stelle, von der aus
sich der Elektrospray ablöst,
sowie die Mittel, von denen aus der umhüllende Gasstrom austritt, nahezu
in einer Ebene. Beim Stand der Technik, wie er aus der Druckschrift
US-5,349,186 bekannt ist,
befindet sich die flüssigkeitszuführende Kapillare
schließlich
in einem Röhrchen
mit einem Innendurchmesser von 1,2 cm. Der Luftstrom erfasst so
unmittelbar die Austrittsöffnung
der flüssigkeitszuführenden
Kapillare.
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Dies ist bei der Erfindung nicht
der Fall. Beispielsweise ist in einer Ausführungsform zusätzlich zur
flüssigkeitszuführenden
Kapillare noch ein zylindrischer Körper vorgesehen, der typischerweise
einen Außendurchmesser
von 0,6 mm aufweist. Der Innendurchmesser der Kapillare beträgt typischerweise
10 μm bis
50 μm. Auf
diese Weise wird dafür
Sorge getragen, dass ein Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem
Bereich verbleibt, von dem aus sich der Elektrospray ablöst. Insbesondere
die beiden Maßnahmen
in bezug auf die Bereitstellung eines Abstandes zwischen dem Bereich,
bei dem sich der Elektrospray bildet, und den Stellen, von dem aus
sich der umhüllende
Gasstrom ablöst,
sowie die Tatsache, dass die Kapillare gegenüber dem Gasaustritt praktisch
nicht hervortritt, bewirkt die wesentliche Verbesserung der Empfindlichkeit
im Vergleich zum eingangs genannten Stand der Technik unter Beibehaltung
der feinen gewünschten
Zerstäubung.
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In einer weiteren, eine flüssigkeitszuführende Kapillare
aufweisenden Ausführungsform,
ist das Ende der Kapillare vorteilhaft angespitzt und/oder angeschrägt. Dadurch
wird der Bereich, von dem sich der Elektrospray aus ablöst, weiter
verkleinert. Es gelingt ein entsprechend verbesserter Elektrospray.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung sind Abstandshalter vorgesehen, die die genaue Zentrierung
der Kapillare innerhalb der Gasaustrittsöffnung in dem Mittel zur Erzeugung
des Gasstromes bewirken, beispielsweise an den zylindrischen Körper oder
die Kapillare angeschweißte
biegeelastische Drähte
oder anders daran befestigte Fasern bzw. Stege aus Glas, Metallen
und verschiedenen Kunststoffen. Als weitere Abstandshalter kommen
in Betracht, biegeelastische Drähte
oder Fasern bzw. Stege aus Glas, Metallen und verschiedenen Kunststoffen
die an dem Mittel zur Erzeugung des Gasstroms befestigt sind.
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Durch die genaue Zentrierung wird
eine besonders gute Einhüllung
des Sprays durch den Gasstrom erzielt und damit die Empfindlichkeit
im Vergleich zum Stand der Technik deutlich gesteigert.
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Zur genauen Zentrierung können Röhren vorgesehen
sein, die ringförmig
um die Kapillare, Spitze angeordnet sind, aus denen der Elektrospray austritt.
Diese Röhren
grenzen an die Kapillare oder Spitze an. Sie stellen zugleich den
Abstandhalter zu den Mitteln dar, aus denen der umhüllende Gasstrom austritt.
Aus diesen Röhren
kann ein Gasstrom austreten oder ein Hilfsgasstrom, um Verwirbelungen oder
einen Unterdruck zu vermeiden, der sich zerstörerisch auf die Bildung des
Elektrosprays auswirken könnte.
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Bei entsprechender Dimensionierung
und Anordnung können
die ringförmig
um die Kapillare oder Spitze herum angeordneten Röhren ebenfalls dazu
genutzt werden, um den umhüllenden
Gasstrom zu erzeugen, zuzuführen.
Dies ist lediglich eine Frage der Dimensionierung und Anordnung.
Es kommt also darauf an, dass im Vergleich zum Stand der Technik
die Kapillare oder Spitze im Wesentlichen in einer Ebene mit den übrigen Gasaustritten befindet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung weisen die Mittel zur Erzeugung eines elektrischen Feldes
eine Elektrode auf, die im Wesentlichen ring- und / oder scheibenförmig um
die Austrittsöffnung
des Gasstromes angeordnet ist. Dabei befindet sich die Elektrode
beispielsweise ringförmig
um den Gasstrom. Oder diese Elektrode ist scheibenförmig mit
der Gassautrittsöffnung
als Zentrum gestaltet.
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Diese Elektrode kann in Abhängigkeit
von den anliegenden Potenzialdifferenzen als Gegenelektrode oder
als abstoßende
Elektrode auf die geladenen Tröpfchen
der versprühten
Flüssigkeit
wirken.
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Wirkt die Elektrode abstoßend, wird
dadurch die Fokussierung zusätzlich
verbessert. Es ist zu unterscheiden: die Potenzialdifferenz, die
zum Versprühen
der Flüssigkeit
notwendig ist und welche zwischen der Flüssigkeit und einer Gegenelektrode
(z.B. vor dem Massenspektrometer-Einlass)
besteht und der Potenzialdifferenz, welche zwischen oben genannter
abstoßenden
Elektrode und der geladenen Flüssigkeit
besteht. Die Potenziale von Flüssigkeit und
abstoßender
Elektrode müssen
gleichnamig, nicht aber von gleicher Höhe sein, um abstoßend auf die
Flüssigkeit,
bzw. auf den entstandenen Flüssigkeitsspray
zu wirken. Die abstoßende
Elektrode muss elektrisch isoliert von der Flüssigkeit sein.
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Da sich gleichnamige Ladungen abstoßen, werden
die geladenen Tropfen verstärkt
von der gleichnamigen Ladung der abstoßenden Elektrode weggestoßen.
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Dies führt bei im Wesentlichen ringförmiger bzw.
scheibenförmiger
Formgebung und entsprechender Anordnung der abstoßenden Elektrode
um den Gasstrom dazu, dass die Abstoßung mehrseitig und gleichmäßig auf
die geladene versprühte
Flüssigkeit
einwirkt. Der Öffnungswinkel
des Sprüh-Kegels
wird kleiner, und die Dichte von geladenen Teilchen wird höher und
die Nachweisempfindlichkeit von einem möglicherweise nachgeschalteten
Massenspektrometer gesteigert.
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Der Effekt ist einerseits durch das
anliegende Potenzial als auch durch die Anordnung zu beeinflussen:
Je größer die
räumliche
Ausdehnung dieser abstoßenden
Elektrode ist, und je näher
sie sich bei den geladenen Tropfen im Sprüh-Kegel befindet, desto stärker ist
dieser Effekt.
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Je höher das Potenzial ist, das
an der abstoßenden
Gegenelektrode anliegt, desto stärker
ist die verdichtende (fokussierende) Wirkung auf den Sprüh-Kegel.
Diese Potenziale können
sogar höher liegen
als das Potenzial, das an der zu versprühenden Flüssigkeit anliegt. Zu vermeiden
ist hierbei, dass die Potenzialdifferenz zwischen Flüssigkeit
und abstoßender
Elektrode jedoch größer wird
als die Differenz zwischen Flüssigkeit
und Gegenelektrode, da ansonsten die abstoßende Elektrode zur Gegenelektrode
wird.
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Zur Verdeutlichung werden im Folgenden Beispiele
für günstige Potenziale
an Flüssigkeit
und abstoßender
Elektrode genannt:
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Flüssigkeit |
abstoßende Elektrode
am Sprayer |
+ 6,5
kV |
+
5,5 kV |
+ 5,5
kV |
+
5,0 kV |
+ 5,5
kV |
+
7,0 kV |
+ 7,0
kV |
+
7,0 kV |
+ 6,0
kV |
+
7,0 kV |
-
Eine solche Feldfokussierung führt in der Massenspektrometrie
leicht zu Signalsteigerungen von mehr als Faktor 5. Zusammen mit
der Gasfokussierung können
Steigerung der Signalintensität
von ca. 20 erreicht werden.
-
Die abstoßende Elektrode kann mit einer Spannungsversorgung
auf das gewünschte
abstoßende
Potenzial gebracht werden. Eine andere Möglichkeit ist, sie allmählich durch
auftreffende, geladene Tropfen der versprühten Flüssigkeit auf gleichnamiges
Potenzial zu bringen. Bei letztgenannter Vorgehensweise kann sie
außer
aus leitfähigen
Materialien auch aus isolierenden Materialien bestehen. Die Spannungsversorgung
kann so entfallen und die Vorrichtung verbilligt sich. Lädt sich
die abstoßende Elektrode
selbständig
aufgrund von auftreffenden geladenen Tröpfchen auf, so muss diese nicht
aus Metall bestehen. Sie kann dann auch aus einem dielektrischen
Material beschaffen sein. Entsprechend variabler kann die Vorrichtung
gefertigt und auf einzelne Bedürfnisse
eingegangen werden.
-
Einerseits gelingt die Fokussierung
durch die abstoßende
Elektrode umso besser, je großflächiger die
abstoßende
Elektrode ist. Andererseits neigt eine den Gasstrom umgebende, möglicherweise
auch einhüllende,
großflächige Elektrode
dazu, das Nachströmen
von Luft in den Unterdruckbereich hinter und um den Gasstrom zu
verhindern. Dies kann aufgrund der so entstehenden Turbulenzen dazu
führen,
dass die Versprühstelle
bzw. Stellen nachteilig vom Gasstrom erfasst wird, was erfindungsgemäß zu verhindern
ist.
-
Die abstoßende Gegenelektrode weist
zu diesem Zweck unterschiedliche mit Durchbrüchen versehene Ausführungsformen
der abstoßenden Elektrode
auf, die im Hinblick auf die oben genannte strömungstechnische Problematik
als auch auf den Verlauf des elektrischen Feldes optimiert sind.
Beispielsweise ist sie mit ringförmig
um den Gasstrom angeordneten Stäben
versehen, wobei diese umso besser abstoßend und damit fokussierend
wirken, je dichter die Stäbe
sich beim Elektrospray befinden. In einer weiteren Ausführungsform
weist die Elektrode eine Spiralform auf, wobei sie in Spiralrichtung
um den Gasstrom angeordnet ist. Ferner kann eine einhüllende und
geladene Röhre
als abstoßende
Elektrode vorgesehen sein, wobei die Röhre ihrerseits als Gaszuführung dienen
kann.
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Es kann dem Fachmann überlassen
bleiben, entsprechend den oben genannten Anforderungen zu einer
besonders guten Ausführungsform
zu gelangen. Es sind nur wenige Versuche hierfür erforderlich.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung können
an der abstoßenden
Elektrode gleichnamige, jedoch geringere Potenziale wie an der Flüssigkeit
angelegt werden. Dadurch wirkt die abstoßende Elektrode zwar weniger
stark fokussierend auf den Sprüh-Kegel,
es entstehen aber andere Vorteile: Dadurch, dass die Fokussierung
des Sprühkegels weniger
stark ist, bleibt seine räumliche
Ausdehnung größer und
die Justierung des Sprühkegels
auf den Massenspektrometereinlass (=MS Einlass) ist einfacher. Außerdem kann
die abstoßende
Elektrode auf das gleiche Potenzial wie der MS-Einlass oder die anziehende
Elektrode vor dem MS-Einlass gebracht werden. Dies kann beispielsweise
besonders einfach durch eine elektrisch leitfähige Verbindung zum MS-Einlass
bzw. der anziehenden Elektrode vor dem MS-Einlass bewirkt werden.
Hierdurch wird eine Spannungsquelle eingespart und die Konstruktion
so verbilligt. Darüber
hinaus führt
eine versehentliche Berührung
zwischen Spray-Vorrichtung
und MS-Einlass bzw. der anziehenden Elektrode vor dem MS-Einlass
nicht zu Spannungsüberschlägen. Dies erhöht die Arbeitssicherheit.
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Zur Verdeutlichung werden im Folgenden Beispiele
für günstige Potenziale
an abstoßender Elektrode
und zu versprühender
Flüssigkeit
bei Flüssigkeitsflussraten
von ca, 100 nl/min bis 1000 nl/min genannt:
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Flüssigkeit |
abstoßende Elektrode
am Sprayer |
+ 2,5
kV |
+
200 V |
+ 2,8
kV |
+
450 V |
+ 3,0
kV |
+
700V |
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung befinden sich die beschriebene abstoßende Elektrode, die zu versprühende Flüssigkeit und
die Mittel, die für
einen Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem Bereich, von dem
aus sich der Elektrospray ablöst,
sorgen auf gleichnamigem aber nicht notwendigerweise gleichem Potenzial.
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Sind die abstoßende Elektrode, die zu versprühende Flüssigkeit
und die Mittel, die für
einen Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem Bereich, von dem
aus sich der Elektrospray ablöst,
sorgen, elektrisch leitfähig
miteinander verbunden, können sie
mit nur einer Spannungsquelle auf gleichnamiges Potenzial gebracht
werden. Es wird in dieser Ausgestaltung nur eine Spannungsquelle
benötigt,
die Vorrichtung wird vereinfacht und damit verbilligt.
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In dieser Ausgestaltung sind die
Bereiche der Sprayvorrichtung, die sehr nahe an dem Bereich liegen,
von dem sich der Elektrospray ablöst auf dem gleichen elektrischen
Potenzial wie die Flüssigkeit. Dies
führt insbesondere
beim Versprühen
von schwer flüchtigen
Lösungen
(z.B, Lösungen
mit hohem Wasseranteil) zu einer besonders effizienten lonenfreisetzung
aus dem Spray.
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In dieser Ausgestaltung können beispielsweise
die abstoßende
Elektrode und die Mittel, die für einen
Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem Bereich, von dem aus sich
der Elektrospray ablöst, sorgen,
aus leitfähigen
Materialien gefertigt sein. Als Form der abstoßenden Elektrode kommen die
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
in Betracht.
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Es kann dem Fachmann überlassen
bleiben, entsprechend den oben genannten Anforderungen zu einer
besonders guten Ausführungsform
zu gelangen. Es sind nur wenige Versuche hierfür erforderlich.
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Zur Verdeutlichung werden im Folgenden Beispiele
für günstige Potenziale
an abstoßender Elektrode,
zu versprühender
Flüssigkeit
und an den Mitteln, die für
einen Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem Bereich, von dem
aus sich der Elektrospray ablöst,
sorgen, genannt: 2,5 kV bis 6,0 kV für Flüssigkeitsflussraten von ca.
100 nl/min bis 1000 nl/min
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung sind die abstoßende
Elektrode, die zu versprühende
Flüssigkeit
und die Mittel, die für
einen Abstand zwischen dem Gasaustritt und dem Bereich, von dem
aus sich der Elektrospray ablöst,
sorgen, zum Teil oder vollständig
voneinander elektrisch isoliert. Sie können so unabhängig voneinander
auf gleichnamige aber nicht notwendigerweise gleiche elektrische
Potenziale gebracht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung übernimmt
die genannte Elektrode die Funktion einer Gegenelektrode. Damit
kann die Vorrichtung unabhängig
von der weiter entfernten Gegenelektrode betrieben werden und die
Vorrichtung muss nicht auf diese ausgerichtet sein. Dies wirkt sich
günstig
auf die Spraybedingungen aus. An der weiter entfernten Gegenelektrode
muss, wenn diese überhaupt
noch vorhanden sein muss, nur noch ein geringes Potenzial anliegen,
um die gebildeten Ionen in die gewünschte Richtung zu lenken.
Eine weiter von der Versprühstelle
bzw. -stellen entfernte Gegenelektrode, welche die geladenen Tropfen
in Gasstromrichtung zieht, kann sogar entfallen.
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Die elektrohydrodynamische Versprühung erfolgt
wie üblich,
beispielsweise in Flussrichtung der Flüssigkeit aus der zuführenden
Kapillare heraus. Da diese Gegenelektrode entsprechend der oben
genannten abstoßenden
Elektrode üblicherweise
auf der vom Gasstrom bzw. der Versprührichtung wegliegenden Seite
angeordnet ist, würden
ohne Gasstrom die gebildeten geladenen Tropfen entlang der Feldlinien
nach hinten zu dieser im Vergleich nah angeordneten Gegenelektrode
geführt
werden und es käme zur
extremen Vergrößerung des
Sprühkegel-Winkels.
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Ohne Gasstrom würde dies dazu führen, dass
die lonendichte vor dem Massenspektrometer-Einlass geringer wird
im Vergleich zu einer Gegenelektrode die sich in Versprührichtung
befindet. Außerdem
können
die Tropfen, die auf der nahe angeordneten Gegenelektrode auftreffen,
einen leitfähigen
Flüssigkeitsfilm
bilden, der zu einem Kurzschluss zwischen der zu versprühenden Flüssigkeit und
der nah angeordneten Gegenelektrode führen kann. Hierdurch würde die
Potenzialdifferenz verringert und der Elektrospray setzt aus.
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Wird ein Gasstrom verwendet, kann
dies vermieden werden. Dieser erfasst die geladenen Tropfen des
Flüssigkeitssprays
und hält
sie so davon ab, auf die nah angeordnete Elektrode aufzutreffen.
Ein Kurzschluss zwischen der Flüssigkeit
und der nah angeordneten Gegenelektrode wird vermieden. Außerdem sorgt
er durch seine winkelverkleinernde Wirkung auf den Sprüh-Kegel
dafür,
dass der Sprüh-Kegel
mit nur geringem Öffnungswinkel
in die gewünschte
Richtung gelenkt wird.
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Wird der Gasstrom noch zusätzlich beheizt, unterstützt er die
lonenfreisetzung aus den Tropfen, so dass die Vorrichtung näher an den
Massenspektrometer-Einlass gebracht werden kann.
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Die nah angeordnete Gegenelektrode
weist eine im Vergleich zur abstoßenden Elektrode geringe räumliche
Ausdehnung auf, da bei einer größer werdenden
räumlichen
Ausdehnung zunehmend mehr Tröpfchen
der versprühten
Flüssigkeit
entlang der Feldlinien folgen würden,
was einen stärkeren
Gasstrom erforderlich macht. In diesem Fall ist eine ringförmige, nah
angeordnete Gegenelektrode geeigneter, als eine plattenförmige Elektrode,
wie sie als abstoßende
Elektrode bevorzugt wird.
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Die beschriebene Kombination von
nah angeordneter Gegenelektrode und winkelverkleinerndem richtungsbeeinflussendem
und heizbarem Gasstrom führt
zu bedeutenden Steigerungen in der Ionendichte vor dem Massenspektrometer-Einlass
und damit zu bedeutenden Steigerungen in der Signalintensität (Faktor
10).
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Das Massenspektrometer muss dann
nicht so beschaffen sein, dass es als Gegenelektrode wirkt. Mittels
der Gasströmung
wird dafür
Sorge getragen, dass dennoch die Tröpfchen bzw. der Elektrospray
zum Massenspektrometer gelangt.
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Es wird in dieser Ausgestaltung nur
noch eine Spannungsquelle benötigt.
Die Vorrichtung wird vereinfacht und damit verbilligt. Darüber hinaus
wird die Geschwindigkeit der Tropfen verlangsamt. Dadurch kann die
Dimension der Vorrichtung verkleinert werden. Auch so kann erreicht
werden, dass die Tröpfchen
bzw. der Spray zu einem Zeitpunkt ins Massenspektrometer gelangt,
zu dem sich der Spray noch nicht stark aufgeweitet hat. Auch hierdurch kann
eine Verbesserung der Empfindlichkeit gegenüber dem eingangs genannten
Stand der Technik bewirkt werden.
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Soll die anspruchsgemäße Vorrichtung
auf einem anderen Gebiet eingesetzt werden, also nicht in der Massenspektrometrie,
so kann es vorteilhaft sein, die nah angeordnete Gegenelektrode
zu verwenden und auf eine weiter entfernte, die Tropfen in Gasstromrichtung
ziehende Gegenelektrode zu verzichten. Auf diese Weise gelingt beispielsweise
die Beschichtung von nichtleitenden Oberflächen. Der umhüllende Gasstrom
trägt dann
dafür Sorge,
dass die beladenen Teilchen auf die gewünschte Fläche auftreffen.
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Es ist dann in einer Ausgestaltung
der Erfindung darauf zu achten, dass die Ladung, die auf die nichtleitende
Oberfläche
auftrifft, abgeführt
wird. Auf diese Weise wird fortlaufend sichergestellt, dass Tröpfchen bzw.
der Spray auf die gewünschte
Oberfläche
auftrifft. Andernfalls wird das Auftreffen aufgrund der zunehmenden
gleichnamigen Ladung schließlich
gestoppt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung weisen die Mittel zur Erzeugung eines elektrischen Feldes
eine oder mehrere Spitzen für Corona-Entladungen
auf. Beispielsweise ist die Elektrode mit einer oder mehreren Spitzen
versehen, welche beispielweise elektrochemisch herausgeätzt wurden
oder die freien Ende einer mit Stäben versehenen Elektrode sind
dazu angespitzt. An den Spitzen brennt bei ausreichender Potenzialdifferenz
eine bzw. mehrere Corona-Entladungen. Hierdurch werden leicht einige μA an geladenen
Corona-Produkten erzeugt. Die dadurch entstehende Raumladung stößt noch
stärker
als die geladenen Elektroden die gleichnamig geladenen Teilchen
des Sprüh-Kegels
ab. Bei Anordnung der Spitzen und damit der Corona-Ladungswolken
um den Gasstrom bzw. die Spitze(n) oder Kapillare(n), gelingt eine
besonders starken Zusammendrängung
und damit Fokussierung des Sprüh-Kegels.
Da die entstehenden Corona-Produkte und die durch den Elektrospray
erzeugten Tropfen/Ionen gleichnamig geladen sind, vermischen sich die
unterschiedlichen Ladungswolken nicht. Auch kann es aufgrund der
gleichen Ladung nicht zu Reaktionen zwischen den geladenen Coronaprodukten und
den freigesetzten Ionen kommen. Es wird also vorteilhaft lediglich
die Empfindlichkeit gesteigert. Wird in einem solchen System quer
durch den Gasstrom die Ionenverteilung gemessen, ergibt sich eine „W"-förmiger räumliche
Verteilung der lonendichte: außen
misst man eine sehr hohe lonendichte (Koronaprodukte), auf dem Weg
zur Mitte sinkt die lonendichte bis fast auf 0 ab (Bereich, in dem
sich Koronaprodukte und Elektrospray-Ionen abstoßen), um dann genau zur Mitte
im Zentrum des Gasstromes hin wieder anzusteigen (Elektrospray-Produkte).
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Die Vorrichtung weist ferner vorteilhaft
ein Massenspektrometer auf, um so massenspektrometrische Analysen
mit hoher Nachweisempfindlichkeit durchführen zu können. Dazu zielt beispielsweise
der Gasstrom mit den sich darin weiter vorn zur Versprühstelle
befindlichen Tröpfchen
und weiter hinten mit den darin befindlichen Ionen auf den Einlass
des Massenspektrometers.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform
kann das Massenspektrometer näher
auf Erdpotential als die geladenen Tröpfchen liegen. Es sind jedoch
auch Umstände
in der Praxis von Interesse, bei denen die Verhältnisse umgekehrt sind. Das
Massenspektrometer befindet sich dann also weiter vom Erdpotential
weg im Vergleich zu den geladenen Tröpfchen. Liegt das Massenspektrometer
beispielsweise auf -5 KV, so liegt der Flüssigkeit auf typischerweise
1 KV. Die abstoßende
Elektrode liegt dann typischerweise auf 0 KV. Die Potentialdifferenzen
werden also geeignet aufeinander abgestimmt. Dieses Beispiel zeigt, dass
es nicht darauf ankommt, dass ein eingesetztes Massenspektrometer
näher im
Vergleich zum Elektrospray beim Erdpotential liegen muss.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung weist die Hauptrichtung des Elektrosprays in eine Richtung,
die am Eingang des Massenspektrometers vorbeiführt. Unter Hauptrichtung wird
die zentrale Achse des Sprays verstanden, in der sich der Spray
ausdehnt. Diese Richtung stimmt grundsätzlich mit der Richtung des
Gasstroms überein.
Fliegen die geladenen Tröpfchen
am Eingang des Massenspektrometers vorbei, so gelangen nur Ionen
aufgrund der elektrischen Ladung noch in das Massenspektrometer
hinein und zwar aufgrund der anziehenden Ladung. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass der Eingang des Massenspektrometers weniger verschmutzt
und das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert
wird. Dennoch wird im Vergleich zum Stand der Technik die Intensität bzw. Empfindlichkeit
gesteigert, da dafür
Sorge getragen wird, dass die Ionen sehr konzentriert am Eingang
vorbeifliegen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung weist die Hauptrichtung des Elektrosprays auf eine Stelle
nebem dem Eingang des Massenspektrometers. Niedrig geladene und/oder
große
Tropfen fliegen aufgrund ihrer größeren Trägheit im Vergleich zu kleinen
Tropfen und Ionen auf eine Stelle neben dem Massenspektrometereingang,
wodurch der Eingang des Massensepktrometers weniger verschmutzt
wird.
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Wie oben bereits ausgeführt wurde,
kann die Zuführung
der Flüssigkeit
zu der Stelle bzw. den Stellen, von denen versprüht wird, auf unterschiedliche Weise
stattfinden und die Art und Weise ist auch nicht wesentlich für die Erfindung.
Die beschriebenen Vorrichtungen können bei unterschiedlichsten
Flussraten verwendet werden. Bei kleinen Flussraten wird der Durchmesser
der flüssigkeitszuführenden
Mittel, z.B. Kapillare, so angepasst, dass ein stabiler reiner Elektrospray
besteht. So können
die beschriebenen Vorrichtungen für Flussraten von einigen nano-Liter pro
Minute bis zu ca. 10 μ-Liter
pro Minute, verwendet werden. Die genaue Obergrenze, stellt die
Flussrate dar, bei der nicht mehr in einem reinen Elektrospray versprüht werden
kann (u.a. abhängig
von verwendetem Lösungsmittel).
Sollen höhere
Flussraten versprüht
werden (dies wäre
mit reinem Elektrospray schwierig) oder soll eine Vorrichtung unterschiedlichste
Flussraten verwendet werden, kann vor der Zuführung zu der Stelle bzw. den
Stellen, von denen versprüht
wird, der überschüssige Teil
der Flüssigkeit abgetrennt
werden.
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Die flüssigkeitsführende Kapillare kann koaxial
durch eine zusätzliche
Kapillare umhüllt
sein, durch die eine andere Flüssigkeit
zugeführt
wird. Beim Austritt der Flüssigkeiten
aus der inneren und äußeren flüssigkeitsführenden
Kapillaren mischen sich die Flüssigkeiten.
Dies kann vorteilhaft sein, wenn z.B. bei größeren Kapillarendurchmessern und/oder
hohen Wassergehalten gemessen werden soll (z.B. bei Kombination
der erfindungsgemäßen Sprayvorrichtungen
mit einer chromatographischen Trennmethode). Bei hohen Wassergehalten
und größeren Kapillarendurchmessern
wird reiner Elektrospray zunehmend schwieriger. Erhöht man auf
diese Weise kurz vor dem Versprühen
den Anteil an organischem Lösungsmittel
(Methanol oder andere jeweils geeignete Lösungsmittel) der Analytlösung, kann
diese u.U. leichter durch reinen Elektrospray versprüht werden
(sheath liquid).
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In einer weiteren Ausführungsform
sind bei der Vorrichtung so hohe Strömungsgeschwindigkeiten, beispielsweise
ca. 200 m/s, des Gasstroms oder der Gasströme vorgesehen, dass die um
den Gasstrom auftretenden Verwirbelungen und / oder Turbulenzen
auf die Spitze(n) oder Kapillare(n) einwirken und dort eine pneumatische
Zerstäubung
bewirken. Dadurch wird eine Steigerung der Signalintensität um den
Faktor 3 gegenüber
bekannten pneumatischen Elektrospray-Verfahren erreicht. Eine Steigerung wird
insbesondere in Kombination mit einem beheizten Gasstrom und einer
zusätzlichen
nah an der Spitze oder Kapillare angebrachten Elektrode erreicht.
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Sämtliche
vorgenannten Maßnahmen
können
einzeln angewendet werden, um die gewünschten Wirkungen bzw. die
offenbarten Wirkungen zu erzielen. Werden die Maßnahmen kombiniert angewendet,
so kombinieren sich die Wirkungen entsprechend.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung
eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Ionenwolke, welche eine in
der Ionenwolke angeordnete Blende aufweist. Die Ionenwolke wird
beispielsweise durch eine Elektrosprayvorrichtung gemäß der oben
beschriebenen Ausgestaltungen oder gemäß dem Stand der Technik erzeugt.
Ferner kann die Ionenwolke durch API-Methoden (atmospheric Pressure ionization)
wie z.B. (mikro-, nano) Elektrospray, pneumatisch unterstützter Elektrospray,
atmospheric pressure chemical ionization oder durch atmospheric
pressure photo ionization erzeugt werden.
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Die Blende bewirkt alleine oder in
Kombination mit den oben genannten Maßnahmen eine vergleichsweise
sehr feine Ionenwolke beziehungsweise Elektrospray mit einem Sprüh-Kegel
mit vergleichsweise kleinem Öffnungswinkel,
um beispielweise beim Einsatz in der Massenspektrometrie gegenüber dem
genannten Stand der Technik die Empfindlichkeit zu verbessern. Wird
die Blende in Kombination mit oben genannten Maßnahmen angewandt, trägt dies
zusätzlich
zur Einschnürung
und Fokussierung der Ionenwolke bzw. Elektrosprays bei und steigert
so die Empfindlichkeit eines möglicherweise nachgeschalteten
Massenspektrometers. Die Blende besitzt ein Loch, welches beispielsweise
vor die Eintrittsöffnung
eines Massenspektrometers angeordnet ist. Die Blende lädt sich
in einer Ausführungsform durch
die auftreffenden Ionen des Sprays so weit auf, dass es auf den
gleichnamig geladenen Sprühkegel, der
auf die Blende und den möglicherweise
nachgeordneten Massenspektrometereinlass zielt, abstoßend und
damit verdichtend wirkt.
-
In einer dazu alternativen Ausführungsform können Mittel
vorgesehen sein, die Blende so auf ein elektrisches Potenzial zu
bringen, dass von der Blende ein auf die Ionenwolke abstoßend wirkendes
Feld ausgeht. Wobei das Potenzial bzw. das Feld so einzustellen
ist, dass aufgrund der Abstoßung
die passierende Ionenwolke fokussiert wird aber der Durchgang der
Ionen aufgrund zu starker Abstoßung
nicht unterbunden wird.
-
So gelangen mehr geladene Ionen in
den Bereich hinter die Blende, also somit gegebenenfalls in das
Massenspektrometer, statt auf eine Gegenelektrode zu treffen und
sich dort zu entladen. Durch die Blende wird eine Fokussierung erreicht
unabhängig
davon, mit welchem der oben genannten Verfahren die Ionenwolke erzeugt
wird. Die Signalintensität bei
nachgeschaltetem Massenspektrometer kann durch die Blende gegenüber dem
Stand der Technik leicht um den Faktor 2 erhöht werden.
-
Die Blende besteht bevorzugt aus
einem isolierenden und chemikalienresistenten Material mit relativ
hoher Durchschlagsfestigkeit, z.B. PEEK, Teflon, Siliziumcarbid.
Die Resistenz gegen Chemikalien macht die Blende universell einsetzbar.
Die isolierende Eigenschaft ermöglicht
das Aufbringen der Blende auf leitenden Materialien, ohne dass dadurch Ladung
abfließen
kann und die fokussierende Wirkung verloren geht. Die Blende kann
in einer weiteren Ausführungsform
aus leitfähigem
Material (z.B. Metall) bestehen. In diesem Fall ist die Blende elektrisch isolierend
angebracht. Sie kann durch auftreffende geladene Tröpfchen oder
Ionen auf Potenzial gebracht werden oder es können Mittel, beispielsweise eine
Spannungsquelle, vorgesehen sein, die die Blende auf Potenzial bringen.
-
Ist die Blende einem Massenspekrometereinlass
vorgeordnet, ist das Loch der Blende möglichst symmetrisch und konzentrisch
zum Einlass positioniert, um so einen effektiven Ionendurchsatz durch
die Blende in das Massenspektrometer zu gewährleisten. Wird der Ionendurchsatz
durch eine von der Vorrichtung ausgesehen hinter der Blende beim oder
im Massenspektrometer angeordnete Gegenelektrode bewirkt, ist das
Loch der Blende so zu bemessen, dass die auf Abstoßung beruhende
fokussierende Wirkung der Blende den Durchgang der Ionen nicht unterbindet,
weil die Ionen das dahinterliegende Feld der Gegenelektrode nicht
wahrnehmen können.
Ist dies der Fall, ist der Radius des Loches entsprechend größer zu wählen. Anderseits
darf der Radius nicht zu groß sein,
da ansonsten die fokussierende Wirkung ausbleibt. Der Fachmann ist
in der Lage nach einigen, wenigen Versuchen einen optimalen Radius
des Loches einzustellen.
-
Weist die Vorrichtung einen Gasstrom
auf, wie beispielsweise die erfindungsgemäßen Elektrosprayvorrichtungen,
kann dieser ausgenutzt werden, die Ionen durch das Loch der Blende
zu treiben. Da der Durchsatz der Ionen durch die Blende vom Gasstrom
unterstützt
oder gar, falls keine Gegenelektrode am oder im Massenspektrometer
vorhanden ist, alleine vom Gasstrom und u.U. lediglich in Kombination
mit einem leichten Ziehfeld bewirkt wird, ist der Radius des Loches
gegenüber
dem oben geschilderten Fall entsprechend anders zu bemessen. Die
Ausmaße
der Blende hängen
ferner von dem gegebenenfalls nachgeschalteten Massenspektrometer
ab.
-
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erzeugung eines Ionensprays weist die Blende vorteilhaft wenigstens
eine Öffnung
für einen
Gasstrom, beispielsweise Stickstoff, auf. Dabei handelt es sich beispielsweise
um mehrere sternförmig
im Loch der Blende angeordnete Öffnungen,
aus denen Gas in Richtung Lochmitte der Blende ausströmt. Der
Gasstrom dient dazu, noch vorhandene Tropfen aus dem vorhandenen
Spray, wie es beispielsweise bei den Elektrosprayvorrichtungen der
Fall sein kann, am Passieren der Blende zu hindern. Dabei wird ausgenutzt,
dass sich Tropfen leichter durch die Gasströmung ablenken lassen als Ionen.
Bei nachgeschaltetem Massenspektrometer gelangen die Tröpfchen so nicht
in den Einlass.
-
Außerdem wird verhindert, dass
Lösungsmitteldämpfe in
das möglicherweise
nachgeschaltete Massenspektrometer gelangen, wo diese möglicherweise
durch Kondensationsprodukte das Messergebnis verschlechtern.
-
Die Blende der Vorrichtung weist
ferner vorteilhaft Mittel zur Beheizung des Gasstroms auf. Beispielsweise
handelt es sich dabei um einen in der Blende angeordneten Widerstandsdraht
zur Beheizung des vorbeiströmenden
Gases. Durch den damit erzielten geheizten Gasstrom können die
Tropfen des Sprays besonders gut am Passieren der Blende und Eindringen
in das Massenspektrometer gehindert werden, da die Flüssigkeit
der Tropfen bei Einwirken des beheizten Gasstromes verdunstet und folglich
allenfalls die aus den Tropfen freigesetzten Ionen die Blende passieren
können.
-
Beispiele für Abmessungen und Materialien, die
in den unterschiedlichen Ausführungsformen
verwendet werden. Die genannten Konstruktionen sollten aus Materialien
bestehen, die gegen die verwendeten Flüssigkeiten resistent sind.
Im folgenden werden Beispiele für
Materialien und Abmessungen genannt: Flüssigkeitszuführende Kapillaren
-
- – Fused-silica
mit Polyimid-Aussenbeschichtung; ID: 40 μm, OD: 105 μm; ID:50 μm, OD: 150 μm; ID: 160 μm, OD: 230 μm; ID: 150, OD: 360 μm; ID: 20 μm, OD:90 μm; ID: 20μm, OD: 150μm; ID: 15μm, OD 90μm, ID: 10μm, OD: 150μm
- – Stainless-steel
Kapillaren: ID: 130 μm,
OD: 260 μm
- – Kunststoff-Kapillaren
z.B. aus Fluorpolymeren, Polyethylen, Polypropylen mit vergleichbaren
Abmessungen wie bei Fused-silica und Stainless Steel
-
Zylinderförmige Körper um die Kapillare als Abstandshalter:
-
- – PEEK-Körper : ID:
125 μm,
OD: 625 μm,
ID: 180 μm,
OD: 625 μm,
ID: 455 μm
OD: 625 μm
- – Teflon
bzw. Fluorpolymere: ID: 500 μm;
OD: 1,6 mm
- – Edelstahl
bzw. andere Metalle : ID: 260 μm;
OD: 520 μm
- – fused
silica bzw. Glas oder Keramik: IO: 150 μm; OD: 360 μm, ID: 0,18 μm; OD:0,6 μm
-
Umhüllende Röhre für den Gasstrom
-
- – (mit
unterschiedlicher Form der zusätzlichen Elektrode)
- – Metalle
(Edelstahl, Messing, Wolfram, Edelmetalle, etc.)
- – Kunststoffe
(PEEK, Teflon, Fluorpolymere, Polyimid, etc.)
- – Glas,
Keramik, Fused-silica
-
Abstandhalter:
-
- – Metalldrähte bzw
-kapillaren (z.B. Eisen, Edelstahl, Wolfram, Platin, Platin/Iridium)
- – Kunststoff-Fasern
oder Kapillaren (Fluorpolymere, PEEK, Polymimid, Polyethylen, Polypropylen)
- – Glas-
bzw. Keramikfasern und Glas- bzw. Keramikkapillaren
-
Im Folgenden werden die Figuren beschrieben:
-
Die 1 zeigt
eine perspektivische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Teils der
Erfindung. Die 2 ist
eine perspektivische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
mit einer Öffnung
für einen
Hilfsgasstrom. Die 3 ist
die zur 2 gehörige Draufsicht.
Die 4 zeigt eine Schnittansicht
einer weiteren Ausführungsform
mit mehreren Kapillaren und Öffnungen
für Hilfsgasströme. Die 5 ist die perspektivische
Detailansicht eines Teils der in 4 gezeigten
Ausführungsform. Die 6a bis 6c zeigen Längsschnitte von verschiedenen
Ausführungsformen,
die unterschiedliche Aussparungen sowie Abrisskanten für den Gasstrom
aufweisen. Die 6d, 6e und 6f zeigen drei weitere Ausführungsform
in Schnittansicht bei denen die Austrittsöffnungen geformt sind, um einen
auf einen Punkt fokussierten Gasstrom zu erhalten. Die 15 zeigt verschiedene Arten
den Abstandhalter und damit die Versprühstelle in der Gasaustrittsöffnung zu zentrieren.
Die 16 zeigt verschiedene
Ausführungsformen
die das Ende der flüssigkeitsführenden Kapillaren
aufweisen kann. Die 7a ist
eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform mit zwei konzentrisch
angeordneten Gasströmen. Die 7b zeigt die zur 7a zugehörige Schnittansicht. Die 8a zeigt eine Schnittansicht
einer weiteren Ausführungsform,
wobei als Gassautrittsöffnungen
mehrere ringförmig
angeordnete Röhren
vorgesehen sind. Die 8b und 8c zeigen Längsschnitte
von zur 8a zugehörigen, zwei
weiteren Ausführungsformen.
Die 9a-9j zeigen weitere Ausführungsformen, wobei
jeweils unterschiedliche Elektroden um die Versprühstellen
angeordnet sind. Die 10 und 12 zeigen Intensitätsspektren
der erfindungsgemäßen Vorrichtung. 11 und 13 zeigen die jeweils zugehörigen Intensitätsspektren
aufgenommen mit einer Vorrichtung nach dem Stand der Technik. Die 17 und 19 zeigen Intensitätsspektren der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei Verwendung von SF6 als Gasstrom. Die 18 und 20 zeigen die jeweils zugehörigen Intensitätsspektren
aufgenommen mit einer Vorrichtung nach dem Stand der Technik. Die 14 a, 14 b und 14
c zeigen eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Blende.
-
In der Ausführung gemäß der perspektivischen Ansicht
in 1 ist eine Kapillare 3 vorgesehen über die
eine geladene Flüssigkeit 1 einer
Kapillarenöffnung 8 zugeführt wird,
von der sie durch ein elektrisches Feld in ein Elektrospray 5 versprüht wird. Es
ist ferner eine die Kapillare 3 umgebende Röhre 6 vorgesehen über die
ein Gasstrom 2 in der mit Pfeilen markierten Richtung zugeführt wird.
Auf der gedachten Röhrenachse
befindet sich die Kapillare 3 zentral angeordnet. Die Kapillare 3 ist
so mit einem zylindrischen Körper 4 umgeben,
dass sich eine ringförmige
Austrittsöffnung 7 zwischen
dem zylindrischen Körper 4 und
der Röhre 6 für den Gasstrom 2 ergibt.
Aufgrund der Anordnung von Kapillare 3 und des als Abstandshalter
fungierenden zylindrischen Körper 4 sowie
deren Dimensionierung ist der Gasstrom 2 an der Kapillare 3 vorbeigerichtet.
Der mit 9 markierte und in etwa zwischen den gepunkteten
Linien liegende Bereich weist daher keine Gasströmung auf. Es ist so sicher
gestellt, dass die Kapillarenöffnung 8 und
die sich dort befindliche Flüssigkeit 1 nicht
vom Gasstrom 2 erfasst werden. Aufgrund der ringförmigen Austrittsöffnung 7 mit
der im Zentrum angeordneten Kapillare 3, tritt der Gasstrom 2 ebenfalls
ringförmig
aus und umgibt den Elektrospray 5 gleichmäßig einhüllend. Dadurch
wird der Elektrospray 5 allseitig erst später nach
dem Versprühen aber
allseitig vom Gasstrom 2 erfasst und der sich ansonsten
verbreiternde Sprüh-Kegel
des Elektrosprays 5 wird eingedämmt bzw. fokussiert. Die in 2 gezeigte weitere Ausführungsform
weist ebenfalls eine Kapillare 13 auf zu deren Öffnung 12 eine geladene
Flüssigkeit
zugeführt
und versprüht
wird. Ferner ist eine Röhre 15 vorgesehen,
die die Kapillare
13 umgibt. Die Kapillare 13 wiederum
befindet sich selbst zentral in einem rohrförmigen Körper 10. Zwischen
der Kapillare 13 und dem rohrförmigen Körper 10 ist ein ringförmiger Spalt 11 belassen, über den ein
Hilfsgasstrom zugeführt
wird. Dadurch wird ein eventuell vorhandener Unterdruck im Bereich
um die Kapillare 13 vermieden. Über den zwischen dem rohrförmigen Körper 10 und
der Röhre 15 liegenden Spalt 14 wird
ein Gasstrom in Richtung der eingezeichneten Pfeile zugeführt. Aufgrund
der Anordnung von Kapillare 13 und des als Abstandshalter
fungierenden rohrförmigen
Körpers 4 sowie
deren Dimensionierung ist der Gasstrom an der Kapillare 13 vorbeigerichtet.
Der um die Kapillarenöffnung 12 liegende Bereich
weist daher keine Gasströmung
auf. Es ist so sicher gestellt, dass die Kapillarenöftnung 12 und
die sich dort befindliche Flüssigkeit
nicht vom Gasstrom erfasst werden. Aufgrund der ringförmigen Austrittsöffnung 14 mit
der im Zentrum angeordneten Kapillare 13, tritt der Gasstrom
ebenfalls ringförmig
aus und umgibt den Elektrospray gleichmäßig einhüllend. Dadurch wird der Elektrospray
allseitig erst später
nach dem Versprühen
aber allseitig vom Gasstrom erfasst und der sich ansonsten verbreiternde
Sprüh-Kegel des
Elektrosprays wird eingedämmt
bzw. fokussiert. 3 ist
zur Verdeutlichung die zugehörige
Draufsicht.
-
4 zeigt
im Schnitt eine weitere Ausführungsform.
Diese weist im Gegensatz zu 2 bzw. 3 mehrere (sieben) Kapillare 42 auf,
zu deren Öffnung 41 eine
geladene Flüssigkeit
zugeführt
und versprüht
wird. Aufgrund der großen
Anzahl von Kapillaren 42 kann Flüssigkeit mit einer höheren Zuflussrate versprüht werden.
Ferner ist eine Röhre 45 vorgesehen,
die die Kapillaren 42 umgibt. Jede Kapillare 42 ist
von einem zylindrischen Körper 46 umgeben,
der sich jeweils wiederum in einem röhrförmigen Körper 44 befindet.
Zwischen den zylindrischen Körpern 46 selbst
sowie den zwischen den Körpern 46 und
dem rohrförmigen
Körper 44 sind
Austrittsöffnungen 40 für ein Hilfsgasstrom
belassen, über
den ein Hilfsgasstrom zugeführt
wird. Dadurch wird ein eventuell vorhandener Unterdruck im Bereich
um die Kapillaren 42 vermieden. Die zylindrischen Körper 46 verhindern,
dass der Hilfsgasstrom unmittelbar an den Kapillaren 42 anliegt,
um so zu gewährleisten,
dass von diesem nicht Flüssigkeit 41 auf
pneumatischem Wege aus der Kapillarenöffnung bereits vom Hilfsgasstrom
abgerissen wird. Über
den zwischen dem rohrförmigen
Körper 44 und
der Röhre 45 liegenden ringförmigen Spalt 47 wird
ein Gasstrom zugeführt. Aufgrund
der Anordnung der Kapillaren 42 und des als Abstandshalter
fungierenden rohrförmigen
Körpers 44 sowie
deren Dimensionierung ist der Gasstrom an den Kapillaren 42 vorbeigerichtet.
Der um die jeweilige Kapillarenöffnung 41 liegende
Bereich weist daher keine Gasströmung
auf. Es ist so sicher gestellt, dass die Kapillarenöffnung 41 und
die sich dort befindliche Flüssigkeit
nicht vom Gasstrom erfasst werden. Aufgrund der ringförmigen Austrittsöffnung 47 mit
der darin angeordneten Kapillaren 42, tritt der Gasstrom
ebenfalls ringförmig
aus und umgibt den Elektrospray gleichmäßig einhüllend. Dadurch wird der Elektrospray
allseitig erst später
nach dem Versprühen
aber allseitig vom Gasstrom erfasst und der sich ansonsten verbreiternde
Sprüh-Kegel des
Elektrosprays wird eingedämmt
bzw. fokussiert.
-
In 5 ist
zur Verdeutlichung eine zugehörige
Detailansicht in perspektivischer Form gezeigt. Es fehlt dabei die
umgebende Röhre 45.
Es sind mehrere (sieben) Kapillare 42 vorgesehen, zu deren Öffnung 41 eine
geladene Flüssigkeit
zugeführt
und jeweils zu einem Elektrospray 53 versprüht wird.
Aufgrund der großen
Anzahl von Kapillaren 42 kann Flüssigkeit mit einer höheren Zuflussrate
versprüht werden.
Ferner ist eine Röhre 45 vorgesehen,
die die Kapillaren 42 umgibt. Jede Kapillare 42 ist
von einem zylindrischen Körper 46 umgeben,
der sich jeweils wiederum in einem rohrförmigen Körper 44 befindet. Zwischen
den zylindrischen Körpern 46 selbst
sowie den zwischen den Körpern 46 und
dem rohrförmigen Körper 44 sind
Austrittsöffnungen 40 für ein Hilfsgasstrom 52 belassen, über den
ein Hilfsgasstrom 52 zugeführt wird. Dadurch wird ein
eventuell vorhandener Unterdruck im Bereich um die Kapillaren 42 vermieden.
Die zylindrischen Körper 46 verhindern,
dass der Hilfsgasstrom 52 nicht unmittelbar an den Kapillaren 42 anliegt,
um so zu gewährleisten,
dass von diesem nicht Flüssigkeit 41 auf
pneumatischem Wege aus der Kapillarenöffnung bereits vom Hilfsgasstrom 52 abgerissen
wird. Um den rohrförmigen Körper 44 (und
zwischen der darum liegenden, aber nicht gezeigten Röhrenwand)
wird ein Gasstrom 51 zugeführt. Aufgrund der Anordnung
der Kapillaren 42 und des als Abstandshalter fungierenden
rohrförmigen
Körpers 44 sowie
deren Dimensionierung ist der Gasstrom 51 an den Kapillaren 42 vorbeigerichtet. Der
um die jeweilige Kapillarenöffnung 41 liegende Bereich
weist daher keine Gasströmung
auf. Es ist so sicher gestellt, dass die Kapillarenöffnung 41 und
die sich dort befindliche Flüssigkeit
nicht vom Gasstrom 51 erfasst werden. Aufgrund der ringförmigen Austrittsöffnung 47 mit
der darin angeordneten Kapillaren 42, tritt der Gasstrom 51 ebenfalls
ringförmig
aus und umgibt den Elektrospray 53 gleichmäßig einhüllend. Dadurch
wird der Elektrospray 53 allseitig erst später nach
dem Versprühen
aber allseitig vom Gasstrom 53 erfasst und der sich ansonsten
verbreiternde Sprüh-Kegel
des Elektrosprays 53 wird eingedämmt bzw. fokussiert.
-
6a zeigt
einen Längsschnitt
durch eine Ausführungsform
der Erfindung. Es ist eine Kapillare 61 vorgesehen über die
eine geladene Flüssigkeit der
Kapillarenöffnung 61 zugeführt wird,
von der sie durch ein elektrisches Feld in ein Elektrospray versprüht wird.
Es ist ferner eine die Kapillare 61 umgebende Röhre 64 vorgesehen, über die
ein Gasstrom in der mit Pfeilen markierten Richtung zugeführt wird. Auf
der gedachten Röhrenachse
befindet sich die Kapillare 61 zentral angeordnet. Die
Kapillare 61 ist so mit einem zylindrischen Körper 62 umgeben,
dass sich eine ringförmige
Austrittsöffnung 63 für den Gasstrom
ergibt. Aufgrund der Anordnung von Kapillare 61 und des
als Abstandshalter fungierenden zylindrischen Körper 62 sowie deren
Dimensionierung ist der Gasstrom an der Kapillare 61 vorbei
gerichtet. Der um den mit 65 markierten Punkt und zwischen den
beiden punktierten Linien liegende Bereich weist daher keine Gasströmung auf.
Es ist so sicher gestellt, dass die Kapillarenöffnung 61 und die
sich dort befindliche Flüssigkeit
nicht vom Gasstrom erfasst werden. Aufgrund der ringförmigen Austrittsöffnung 63 mit
der im Zentrum angeordneten Kapillare 61, tritt der Gasstrom
ebenfalls ringförmig
aus und umgibt den an der Kapillarenöffnung entstehenden Elektrospray
gleichmäßig einhüllend. Dadurch
wird der Elektrospray allseitig erst später nach dem Versprühen aber
allseitig vom Gasstrom erfasst und der sich ansonsten verbreiternde
Sprüh-Kegel
des Elektrosprays wird eingedämmt
bzw. fokussiert.
-
Die in den 6b und 6c gezeigten
Ausführungsformen
unterscheiden sich gegenüber
der in 6a dadurch, dass
jeweils Aussparungen 67 vorgesehen und jeweils eine Abrisskante 66 vorgesehen ist.
Die Abrisskante 66 bewirkt, dass der Gasstrom im Vergleich
schart von der Gassautrittsöffnung
abgelöst wird.
Aufweitungen des Gasstroms und seines Geschwindigkeitsprofils, sowie
Verwirbelungen und Turbulenzen dringen so weniger in den mit 65 markierten und
zwischen den gepunkteten Linien liegenden Bereich ein und können so
nicht zu pneumatischem Abreißen
der Flüssigkeit
von der Kapillare 61 führen. Durch
die Anordnung der jeweiligen Kapillare 61 in der Aussparung 67 wird
besonders effektiv ein strömungsloser
Bereich 65 um die Kapillare 61 erzeugt , um erfindungsgemäß zu vermeiden,
dass Flüssigkeit von
der Versprühstelle
abgerissen wird.
-
Die 6
d, 6 e und 6 f zeigen Ausführungsformen
in denen gegenüber
den vorgezeigten die Austrittsöffnung 68 des
Gases im umgebenden Rohr 64 und/oder am als Abstandhalter
dienenden zylindrischen Körper 62 entsprechend
angeformt ist, um zu bewirken, dass der umhüllende Gasstrom auf einen Punkt 69 fokussiert
ist, und sich dadurch ein kegelförmiger
strömungsloser
Bereich 65 ergibt. Der Elektrospray wird durch den sich
so kegelförmig
verjüngenden
Gasstrom stärker
gegenüber
einem rohrförmigen
Gasstrom fokussiert.
-
Die 15 zeigt
verschiedene Arten, den als Abstandhalter dienenden zylindrischen
Körper 64 und
damit die Versprühstelle 61 in
der Gasaustrittsöffnung 68 zu
zentrieren. Die dafür
als Abstandhalter 211 zwischen dem als Abstandhalter dienenden
zylindrischen Körper 62 und
dem Mittel zur Erzeugung eines Gasstroms, das beispielsweise ein
Rohr 64 sein kann, verwendeten Drähte, Fasern und Stege können aus
unterschiedlichesten Materialien gefertigt sein. Die als Abstandhalter 211 verwendeten Drähte, Faser
und Stege können
sowohl am zylindrischen Körper 62 als
auch am Mittel zur Erzeugung des Gasstroms 64 befestigt
sein.
-
Die 16 zeigt
verschiedene Formen, für das
Ende der flüssigkeitsführenden
Kapillaren 61, von dem die Flüssigkeit abgelöst wird.
-
Die 7a zeigt
eine Ausführungsform
mit mehreren konzentrisch angeordneten, ringförmigen Austrittsöffnungen 79, 78 für mehrere
Gasströme 76a und 76b.
Es ist ebenfalls eine Kapillare 72 vorgesehen, zu deren Öffnung 77 eine
geladene Flüssigkeit zugeführt und
zu einem Elektrospray 71 versprüht wird. Ferner ist eine Röhre 75 vorgesehen,
die die Kapillare 72 umgibt. Die Kapillare 72 wiederum
befindet sich selbst zentral in einem zylindrischen Körper 73.
Der zylindrische Körper 73 ist
so in einem röhrenförmigen Körper 74 angeordnet,
dass zwischen beiden ein ringförmiger
Spalt 78 als Austrittsöffnung
verbleibt, über
den ein Gasstrom 76b in der mit Pfeilen markierten Richtung
zugeführt
wird. Der rohrförmige Körper 73 ist
wiederum in der Röhre 75 angeordnet, dass
zwischen beiden wiederum ein ringförmiger Spalt 79 als
Austrittsöffnung
verbleibt, über
den ein Gasstrom 76b in der mit Pfeilen markierten Richtung zugeführt wird.
Hierdurch wird erreicht, dass der bezüglich der Kapillare 72 äußere Gasstrom 76a eine unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeit
gegenüber
dem inneren Gasstrom 76b hat und damit die bündelnde
Wirkung der Gasströme
mit dem Abstand sich ändert. 7 b ist die zugehörige Schnittansicht.
-
8a ist
die Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Zur
genauen Zentrierung sind Röhren 82 vorgesehen
sein, die ringförmig
um die Kapillare 81 angeordnet sind, aus denen der Elektrospray
austritt. Diese Röhren 82 grenzen an
den die Kapillare 81 umgebenden zylindrischen Körper 83 an.
Sie stellen zugleich den Abstandhalter zu der Röhre her, aus der der umhüllende Gasstrom austritt.
Aus diesen Röhren 82 kann
ein Gasstrom austreten oder ein Hilfsgasstrom, um Verwirbelungen oder
einen Unterdruck zu vermeiden, der sich zerstörerisch auf die Bildung des
Elektrosprays auswirken könnte.
Die 8b und 8c zeigen in Schnittansicht unterschiedliche
Ausführungsformen
der Röhren 82.
-
Die 9a bis 9j zeigen weitere Ausführungsformen,
wobei jeweils unterschiedliche Elektroden um die Kapillare 92 angeordnet
sind, welche sowohl anziehend als auch abstoßend bezüglich der Flüssigkeit
geladen sein können.
Dabei ist jeweils 91 der Elektrospray. Der umhüllende Gasstrom,
bzw. seine ringförmige
Austrittsöffnung
ist mit 93 bezeichnet. Die Kapillare 92 ist von
einem zylindrischen Körper 98 umgeben
der eine Ausrichtung des Gasstroms bewirkt, dass ein strömungsloser
Bereich um die Kapillare 92 bzw. deren Austrittsöffnung vorliegt.
In 9a stellt die Röhre 94 die
Elektrode dar. Diese ist Ausgestaltung ist dann bevorzugt, wenn
diese Elektrode als Gegenelektrode bezüglich der Flüssigkeit, also
anziehend auf die Flüssigkeit
wirken soll.
-
Die 9b zeigt
dagegen eine weitere Ausführungsform
bei der eine scheibenförmige
Elektrode 96 auf die Röhre
und um die Kapillare vorgesehen ist.
-
Die 9c zeigt
eine weitere Ausführungsform,
bei der Stäbe 96,
die aus einer Platte herausragen, die Elektrode darstellen. Die
Platte kann dabei im Durchmesser variieren oder auch entsprechend wegfallen.
Die Platte kann durchbrochen sein, damit Luft oder Gas von hinten
durch diese Durchbrüche fließen kann,
um evtl. auftretende Unterdruck-Effekte und damit verbundene nachteilige
Verwirbelungen durch das Fokussiergas zu verringern.
-
Die 9
d zeigt eine weitere Ausführungsform. Eine Spirale 97,
die aus einer Platte herausragt, stellt die zusätzliche Elektrode dar. Die
Platte kann im Durchmesser variieren oder wegfallen. Die Platte kann
durchbrochen sein, damit Luft oder Gas von hinten durch diese Durchbrüche fließen kann,
um evtl. auftretende Unterdruck-Effekte und damit verbundene nachteilige
Verwirbelungen durch das Fokussiergas zu verringern. Ein umhüllendes
Netz oder Gitter (ohne Zeichnung) wirkt sich vergleichbar aus.
-
Die 9
e zeigt eine topfförmige
Elektrode als weitere Ausführungsform,
wobei diese ein- oder mehrteilig gestaltet sein kann. Die 9 f zeigt die Schnittansicht
gemäß der in 9 e eingezeichneten und
mit I markierten Schnittlinie. Die 9
g zeigt die Schnittansicht gemäß der in 9 e eingezeichneten und mit II markierten
Schnittlinie. Der Topf weist hervorstehende die Kapillare 92 ringförmig umgebende
Abschnitte 101 und einen scheibenförmigen Boden 100 auf.
Es einerseits eine ringförmige Austrittsöffnung 93 für den Gasstrom
im scheibenförmigen
Boden 100 vorgesehen. Der Gasstrom weist in die in 9 f mit Pfeilen markierte
Richtung. In Hülse und
/oder Platte sind schlitzförmige
Durchbrüche 99 vorgesehen,
damit Luft oder Gas durch diese Durchbrüche fließen kann, um evtl. auftretende
Unterdruck-Effekte und damit verbundene nachteilige Verwirbelungen
durch das Fokussiergas zu verringern. Die Formgebung der Durchbrüche 99 ist
jedoch für die
Erzielung des gewünschten
Effekts unwesentlich.
-
Die 9
h zeigt eine weitere topfförmige Elektrode, wobei diese
ein- oder mehrteilig
gestaltet sein kann. Die 9 i zeigt
die Schnittansicht gemäß der in 9h eingezeichneten und mit
I markierten Schnittlinie. Die 9
j zeigt die Schnittansicht gemäß der in 9 h eingezeichneten und mit II markierten
Schnittlinie. Der Topf weist hervorstehende die Kapillare 92 ringförmig umgebende
Abschnitte 101 und einen scheibenförmigen Boden 100 auf.
Es einerseits eine ringförmige
Austrittsöffnung 93 für den Gasstrom
im scheibenförmigen
Boden 100 vorgesehen. Der Gasstrom weist in die in 9 f mit Pfeilen markierte
Richtung. In Hülse
und /oder Platte sind kreisförmige
Durchbrüche 102 vorgesehen,
damit Luft oder Gas durch diese Durchbrüche fließen kann, um evtl. auftretende
Unterdruck-Effekte und damit verbundene nachteilige Verwirbelungen
durch das Fokussiergas zu verringern. Die Formgebung der Durchbrüche 102 ist
jedoch für
die Erzielung des gewünschten
Effekts unwesentlich.
-
Die 10 bis 13 zeigen Steigerungen in
der Signalintensität
und damit im Signal-Rausch Verhältnis,
die durch die Verwendung der beschriebenen Spray-Vorrichtung im
Vergleich zu herkömmlichen Spray-Vorrichtungen erzielt
wurden. Die Spektren wurden am gleichen Gerät unter sonst gleichen Bedingungen
aufgenommen.
-
Die 10 und 11 ermöglichen den Vergleich der Signalintensitäten in der
Massenspektrometrie zwischen den erfindungsgemäßen Spray-Vorrichtungen und herkömmlichen
Spray-Vorrichtungen
-
10:
erfindungsgemäße Sprayvorrichtung
Signalintensität:
0,13x10−7 [5-Leucin]Enkephalin (mass
= 555,6 Da) 10−5 mol/l in 50/50 MeOH/H2O + 1 % acetic acid flow rate = 500 nl/min
-
11:
herkömmliche
Spray-Vorrichtung Signalintensität:
0,1x10−8 [5-Leucin]Enkephalin
(mass = 555,6 Da) 10−5 mol/l in 50/50 MeOH/H2O + 1 % acetic acid flow rate = 500 nl/min Die 12 und 13 ermöglichen ebenfalls den Vergleich
der Signalintensitäten
in der Massenspektrometrie zwischen den erfindungsgemäßen Spray-Vorrichtungen
und herkömmlichen
Spray-Vorrichtungen
-
12:
erfindungsgemäße Sprayvorrichtung
Signalintensität:
100 % = 0,113x10−7 Horse Heart Myoglobin
(mass = 16952 Da) 10−6 mol/l in 50/50 MeOH/H2O + 1 % acetic acid flow rate = 500 nl/min
-
13:
herkömmliche
Spray-Vorrichtung Signalintensität:
100 % = 0,11x10−8 Horse Heart Myoglobin
(mass = 16952 Da) 10−5 mol/l in 50/50 MeOH/H2O + 1 % acetic acid flow rate = 500 nl/min
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Die 17 und 18 ermöglichen den Vergleich der Signalintensitäten in der
Massenspektrometrie bei positivem Elektrospray zwischen der erfindungsgemäßen Spray-
Vorrichtungen mit SF6 als Gasstrom und herkömmlichen
Spray-Vorrichtungen.
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17:
erfindungsgemäße Sprayvorrichtung
mit SF6 m als Gasstrom positiver Elektrospray Signalintensität: 34300
cps [5-Leucin]Enkephalin (mass = 555,6 Da} 1 pmol/μl in 95:5
H2O/Acetonitril + 0,1 % Ameisensäure flow
rate = 500 nl/min
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18:
herkömmliche
Spray-Vorrichtung positiver Elektrospray Signalintensität: 1410
cps [5-Leucin]Enkephalin (mass = 555,6 Da) 1 pmol/μl in 95:5
H2O/Acetonitril + 0,1 % Ameisensäure flow
rate = 500 nl/min
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Die 19 und 20 ermöglichen den Vergleich der Signalintensitäten in der
Massenspektrometrie bei negativem Elektrospray zwischen der erfindungsgemäßen Spray-Vorrichtungen
mit SF6 als Gasstrom und herkömmlichen
Spray-Vorrichtungen.
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19:
erfindungsgemäße Sprayvorrichtung
mit SF6 als Gasstrom negativer Elektrospray
Signalintensität:
16900 cps [5-Leucin]Enkephalin (mass = 555,6 Da) 1 pmol/μl in 95:5
H2O/Acetonitril + 0,1 % Ameisensäure flow
rate = 500 nl/min
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20:
herkömmliche
Spray-Vorrichtung negativer Elektrospray Signalintensität: 12 cps [5-Leucin]Enkephalin
(mass = 555,6 Da) 2,5 pmol/μl in
95:5 H2O/Acetonitril + 0,1 % Ameisensäure flow rate
= 500 nl/min
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Die 14
a zeigt eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Blende
in Aufsicht. 14 b ist die
Schnittansicht der Blende entlang der in der 14 a eingezeichneten und mit I markierten Schnittlinie.
Die 14 c zeigt die Rückansicht
des in 14 a mit 201 bezeichneten
Blendenkörpers.
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Der Blendenkörper 201, hier eine
aus PEEK bestehende Scheibe von 45 mm Durchmesser, ist mit einem
Loch, hier von 8mm Durchmesser, versehen. Der Blendenkörper ist
topfartig gestaltet und weist hervorstehende ringförmige Abschnitte
auf. Die Körper
ist bezüglich
einer gedachten, durch das Loch senkrecht gehenden Achse rotationssymmetrisch aufgebaut,
um so im geladenen Zustand ein ebenso gestaltetes elektrisches Feld
zu erzeugen, das entsprechend fokussierend auf die Ionenwolke, die
sich dem Loch nähert
und das Loch passiert, einwirkt. Die Blende ist mit Kanälen 204 für einen
oder mehrere Gasströme
versehen.
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14
b zeigt eine Schnittansicht des Blendenkörpers, wobei
dieser mehrteilig ausgeführt
ist. Zur Abdeckung der als Vertiefungen in den Blendenkörper eingefrästen Gaskanäle 204,
von beispielsweise Ausmaßen
von 0,6 X 0,6 mm, ist eine Abdeckung 205 beispielsweise
aus 100 μm
dicker PEEK-Folie vorgesehen. Alternativ kann der Blendenkörper 201 einteilig
ausgestaltet sein und die Abdeckung 205 entfallen, insbesondere
wenn die Kanäle 204 im
Blendenkörper
gebohrt werden können
und damit keiner Abdeckung bedürfen.
Der mit 206 bezeichnete Pfeil gibt die Richtung an, mit
der die Ionenwolke die Blende passiert.
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Die 14c zeigt
die Rückansicht
des mit 201 bezeichneten Körpers an. Dabei sind die Kanäle 207 für die Gasströmung 208 gezeigt.
Es sind dabei Austrittsöffnung
ringsum am Loch 202 vorgesehen, um dort den Gasstrom austreten
zu lassen und so die sich dem Loch nähernden und / oder passierenden Tröpfchen von
den austretenden sternförmigen
Gasströmen
möglichst
allseitig zu erfassen. Die Gasströme sind durch ringförmige Kanäle 207 im
Blendenkörper 201 untereinander
verbunden. Ferner ist eine Beheizung des Gasstromes durch einen
in den Kanälen
vorgesehenen Widerstandsdraht 209 mit dafür vorgesehener
elektrischer Kontaktierung 210 ermöglicht.