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Spritzgußeinrichtung Die Erfindung betrifft eine Spritzgußeinrichtung
mit einer Ausstoßervorrichtung für die Preßlinge. Bei derartigen Spritzgußmaschinen
werden die auf Trägerplatten aufgespannten beiden Formhälften von einem oder mehreren
Hydraulikfahrzylindern zusammengefahren, die in der Regel den Eilvorlauf durchführen.
Während des Einspritzvorganges müssen die Formhälften mit einem ausreichenden Druck
zusammengepreßt gehalten werden. Es sind derartige Maschinen bekannt, die einen
Schließdruck von 2200 Mp besitzen. Der Fahrzylinder, der die beiden Formhälften
zusammenfährt bzw. voneinander abzieht, ist in der Regel durch seine kleine Kolbenfläche
nicht dazu geeignet, den notwendigen Anpreßdruck der beiden Formhälften aufzubringen.
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Daher ist bei derartigen Spritzgußeinrichtungen in der Regel ein Krafthubkolben
vorgesehen, der nur eine geringe Wegstrecke
zurücklegt und durch
seine große Kolbenfläche einen starken Anpreßdruck aufbringt.
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Diese hydraulisch angetriebenen Spritzgußeinrichtungen, die in der
Regel automatisch bzw. halbautomatisch gesteuert werden, besitzen eine Ausstoßervorrichtung
für die Preßlinge.
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Bekannt ist eine Spritzgußeinrichtung mit einer Ausstoßeinrichtung
für die Preßlinge, bei der die Trägerpiatten mit den Spritzformen von einem Fahrzylinder
mit Eilvorlauf zusammengefahren und von einem Krafthubkolben zusammengepreßt werden,
wobei die mechanische Kraft kopplung des Krafthubkolbens mit einer in den Kolben
einfahrbaren Druckspindel an einer Tragplatte über zwischen Druckspindel und Krafthubkolben
einschiebbare Riegel erfolgen. Während des öffnungsvorganges der Form ist der Krafthubkolben
zurückgezogen. Um ein weites offenen der beiden Formhälften zu ermöglichen, wird
die Druckspindel an der verschiebbaren Tragplatte mit einer Formhälfte in eine Bohrung
des Krafthubkolbens eingefahren. Während dieses Offnungsvorganges sind die beiden
Kraftkopplungsriegel seitlich ausgefahren und ermöglichen so das Einfahren der Druckspindel
in die Bohrung des Krafthubkolbens.
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Eine derartige Einrichtung hat den Nachteil, daß die während der Zusammenpressung
der Formhälften zwischen Krafthubkolben und Druckspindel zwischengefahrenen Riegel
auf Scherung beansprucht werden. Die Riegel müssen mit einer Ge-genauflage -versehen
sein, außerdem wird die gesamte Druckkraft nur auf einer
relativ
kleinen Fläche übertragen (hohe Kantenpressung).
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Man hat daher bereits vorgeschlagen, anstelle von zwei gegenüberljegendeniegeln
eine sekkbare Verriegelung als KraftUbertragung vorzusehen. Dabei wird zwischen
Krafthubkolben und Druckspindel eine Verriegelungsplatte zwischengefahren, welche
eine Ausnehmung für den Durchgang der Ausstoßerstange besitzt..
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Aber auch bei einer solchen Verriegelungsplatte besteht durch die
Ausnehmung an der Verriegelungsplatte die Gefahr einer ungleichmäßigen Kraftübertragung,
die ein Verkanten des Krafthubkolbens zur Folge hat.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einer Spritzgußeinrichtung
mit einer Ausstoßervorrichtung für die Preßlinge, bei der die Trägerplatte mit den
Spritzformen von einem Fahrzylinder mit Eilvorlauf zusammengefahren und von einem
Krafthubkolben zusammengepreßt werden, die mechanische Kraftkopplung zwischen dem
Krafthubkolben und einer in den Kplben einfahrbaren Druckspindel an einer Tragplatte
so zu gestalten, daß eine Scherbeanspruchung der Kopplungselemente weitgehend vermieden
und außerdem eine gleichmäßige Verteilung der zu übertragenden Kraft erreicht wird.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß zwischen dem Krafthubkolben
und der Druckspindel seitlich ausfahrbarue Druckringhälften
angeordnet
sind, welche im Koppelungs-zustand, sich nahezu zum Ring ergänzend, zwischen Krafthubkolben
und der Stirnfläche der Druckspindel liegen, wobei die Stirnflächen der Druckringhälften
parallel zu den Anlageflächen am Krafthubkolben und an der Druckspindel liegen.
Es erweist sich als besonders vorteilhaft, die Druckringhälften konisch auszuführen,
wobei die Stirnflächen nahezu senkrecht zu ihren Manteiflächen stehen.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die zu übertragenden Druckkräfte
senkrecht an den Anlageflächen angreifen, ohne daß eine Scherbeanspruchung auftritt.
Im übrigen sorgen die Druckringhälften, die sich zum Ring ergänzen, dafür, daß die
Kraftübertragung gleichmäßig über den gesamten Umfang erfolgt. Im Vergleich zu den
bisher bekannten seitlich ein- bzw. ausfahrbaren Kopplungsriegeln steht nunmehr
fUr die Kraftübertragung eine weitaus größere Überträgungsfläche zur VerfUgung.
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Nach einem weiteren erfindungegeinäßen Vorschlag sind die beiden Druckringhälften
über zwei getrennt wirkende Arbeitskolben seitlich ausfahrbar. Es besteht jedoch
auch die Möglichkeit, die beiden Druckringhälften jeweils seitlich um eine Achse
ausschwenkbar zu gestalten.
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Zur Anpassung an verschieden hohe Formhälften ist die Druckspindel
in an sich beRannteP Weise durch aufsetzbare Distanzringe in der Lunge vèrEnderbar.
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Anhand eines Ausführungsbeispidbs ist die Erfindung im folgenden näher
erläutert: Es zeigen: Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße
Spritzgußeinrichtung Fig. 2 die Draufsicht auf die beiden eingefahren DruckringhXlften
und Fig. 3 eine Draufsicht auf zwei ausschwenkbare Druckringhälften.
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In der Fig. 1 ist in prinzipieller Darstellung eine horizontalstehende
Spritzgußeinrichtung mit einer Ausstoßervorrichtung für die Preßlinge dargestellt.
Die erfindungsgemäßen Merkmale können aber ebenso an einer vertikal stehenden Spritzgußeinrichtung
Verwendung finden.
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Die Trägerplatten 1 und 3, auf denen jeweils die Formenhglften 5 und
6 aufgespannt sind, sitzen auf den Führungsstangen 4.. Die Trägerplatte 1 ist dabei
unverschiebbar und besitzt einen Durchbruch 2 zum Einfahren der Spritzdüse an die
Formhälfte 6. Die gegenüberliegende Trägerplatte 3 ist auf den FUhrungBstangen4
verschiebbar angeordnet. Über einen Fahrzylinder 21 mit dem Kolben 22 und der Kolbenstange
23 ist die Trägerplatte 3 verfahrbar zum schnellen Offen und Schließen der Formenhälften.
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Über den Fahrzylinder wird jedoch lediglich beim Verfahren der Trägerplatte
3 bis zum Berühren der beiden For.mhälften 5 und 6
Kraft aufgebracht.
Die notwendige Zusammenpreßkraft während des Druckspritzvorganges erfolgt über einen
Krafthubkolben 12.
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Zur Kraftübertragung ist an der verfahrbaren Trägerplatte 3 eine Druckspindel
vorgesehen, welche in eine Bohrung 14 des Krafthubkolbens 12 einfahrbar ist. Zur
Kraftkopplung werden zwischen Krafthubkolben 12 und Druckapindel 7 konische Druckringhälften
16 eingefahren.
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Der Krafthubkolben 12, der über seinen Zylinder 11 mit Drucköl beaufschlagt
werden kann und dabei gegen Rückstellfedern 13 wirkt. besitzt an seiner äußeren
Kolbenfläche eine konische Anlagefläche 15. Während des Anpreßvorganges liegen an
dieser Anlagefläche 15 die Stirnflächen 17 der beiden eingefahrenen Druckringhllften
16. Über die andere Stirnfläche 18 erfolgt die Kraftübertragung auf die konische
Anlagefläche 10 an der Stirnseite der Druckspindel. Die Stirnflächefl 17 und 18
der konischen Druckhälften 16 stehen dabei nahezu senkrecht zu ihren Mantelflächen
19 und 20, wobei die Strnflächen parallel zu den Anlageflächen 15 bzw. 10 an dem
Krafthubkolben 12 bzw. der Druckspindel 7 liegen. Auf diese Weise erfolgt eine senkrechte
Krafttlbertragung vom Xrafthubkolben auf die Druckepindel. Die swiiçhengefahfbaren
Druckringhälften wedden im wesentlichen auf Druck beansprucht.
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Die konische Formdersich zum Ring ergänzenden Druckringhälften sorgt
für eine präzise und zentrierende Kraftübertraung. Die Übertragung erfolgt außerdem
gleichmäßig über den Umfang der Anlageflächen verteilt.
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Die erfindungsgemäße Spritzgußeinrichtung ist mit einer Ausstoßervorrichtung
24 für die Preßlinge ausgerüstet. Sie besitzt zum Ausstoßen eine Ausstoßerstange
25, welche durch die Bohrung 14 im Krafthubkolben, eine Bohrung 8 in der Druckspindel
7 und eine Bohrung 9 in der Trägerplatte 3 durchgeführt ist zur Formhälfte 5. Diese
Anordnung.der Ausstoßerstange ist an Sich bekannt, die Druckübertragungselemente
zwischen Krafthubkolben und Druckspindel müssen diese Konstruktion jedoch berücksichtigen.
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Die Druckringhälften 16, wie sie tnsbesondere in Fig. 2 gezeigt.
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sind, sind seitlich über Arbeitszylinder 26 mit Kolben 27 und Kolbenstange
28 aus- bzw. einfahrbar. Es erweist sich als æweckmäßig, die DiuckringhElften getrennt
über einzelne Arbeitszylinder zu verfahrens wobei die Steuerung gemeinsam erfolgt.
Konstruktionen mit einem einzigen Arbeitszylinder und einem entsprechenden Gestänge
sind möglich.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsmöglichkeit ton zwei konischen
Druckringhälften 11, welche seitlich ausschwenkbar sind. Mit Pfeilen ist der Ausschwenkbereich
angedeutet. Gestrichelt ist eine ausgeschwenkte Druokringhälfte gezetehnet. Diese
Druckringhälften 116 mit der Sichtbaren Stirnfläche 118 und der Mantelfläche 117
sind mittels eines Gelenkbockes 119 um eine Achse 120 seitlich ausschwenkbar. Die
S«heFung bzw. die Ausschwenkufig kaiiri jeweils über getrennte Arbeitszylinder erfolgen.
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Ansprüche