-
Formenschließvorrichtung an Druck- und Spritzgießmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Formenschließvorrichtung an Druck- und Spritzgießmaschinen mit einer
ortsfest in der Maschine gelagerten Formenaufspannplatte und einer dieser gegenüber
verschiebbaren Formenaufspannplatte. Auf den Formenaufspannplatten, die mit entsprechenden
Befestigungseinrichtungen versehen sind, werden die Hälften der Form befestigt.
Vor einem Füll- oder Spritzvorgang wird die verschiebbare Formenaufspannplatte in
Richtung auf die orsfest angeordnete Formenaufspannplatte verschoben, bis die auf
den beiden Formenaufspannplatten aufgespannten Hälften der Form fest und dicht gegeneinander
liegen. Während des Spritzvorganges muß die Formenschließvorrichtung mit Hilfe ihrer
Aufspannplatten die beiden Hälften der geschlossenen Form mit einem derart hohen
Druck gegeneinanderpressen, daß diese auch unter dem hohen Druck des eingespritzten
Materials dicht geschlossen bleibt. Nach Beendigung des Spritzvorganges muß die
Formenschließvorrichtung die verschiebbare Aufspannplatte in entgegengesetzter Richtung
bewegen, so daß die Form geöffnet wird.
-
Neben dem Öffnen und Schließen der Form muß die Formenschließvorrichtung
also in der Lage sein einen sehr hohen Schließdruck erzeugen zu können.
-
Bei geschlossener Form haben die beiden Aufspannplatten einen Abstand
voneinander, der sich nach der Größe der verwendeten Form d. h. nach der sogenannten
Formeneinbauhöhe, richtet, welche wiederum von der Größe des Werkstückes abhängig
ist, das hergestellt werden soll. Das Maß, um das die verschiebbare Formenaufspannplatte
hin-und herbewegt wird. d. h. der sogenannte Formenöffnungsweg, richtet sich nach
der Größe des hergestellten Werkstückes, denn die Form muß so weit geöffnet werden,
daß das Werkstück aus der Form herausgenommen werden kann. Da man aus Kostengründen
eine Form nicht größer macht, als dies für das jeweils herzustellende Werkstück
erforderlich ist, wird an eine Formenschließvorrichtung daher weiterhin die Anforderung
gestellt, daß die Formeneinbauhöhe veränderbar ist und daß die Vorrichtung einen
Formenöffnungsweg besitzt, der bei der größten Formeneinbauhöhe. fiir die die Maschine
vorgesehen ist, ausreicht. Die vorstehend erläuterten Anforderungen werden von den
bekannten Formenschließvorrichtungen teils nur unvollkommen und teils nur unter
großem Aufwand erfüllt.
-
Eine bekannte Maschine besitzt vier parallele, im Rechteck zueinander
angeordnete Holme, die an ihrem vorderen Ende an einer Formenaufspannplatte befestigt
sind, welche wiederum ortsfest mit dem
Maschinengestell verbunden ist. An ihrem hinteren
Ende sind die Holme in einer kräftigen, schweren Widerlagerplatte befestigt, die
aus den nachstehend geschilderten Gründen in Längsrichtung der Holme verschiebbar
im Maschinengestell gelagert ist. Zwischen den beiden vorgenannten Platten ruht
auf den Holmen verschiebbar die zweite Formenaufspannplatte. Zwischen dieser verschiebbaren
Formenaufspannplatte und der Widerlagerplatte ist ein schwerer Kniehebel angeordnet,
der die verschiebbare Aufspannplatte beim Öffnen und Schließen der Form hin- und
herbewegt und der den hohen Schließdruck erzeugt. Die Verstellbarkeit der Formeneinbauhöhe
wird dadurch erreicht, daß die Holme an ihrem hinteren Ende auf einem entsprechend
langen Stück mit Gewinde versehen sind, so daß die auf dem Maschinengestell verschiebbare
Widerlagerplatte auf den Holmen hin- und hergeschoben und mittels Muttern befestigt
werden kann. Diese Formenschließvorrichtung besitzt den Nachteil, daß eine Verstellung
der Formeneinbauhöhe verhältnismäßig zeitraubend, umständlich und kompliziert ist,
da die Widerlagerplatte gleichmäßig auf allen vier Holmen verschoben werden muß,
um eine ungleichmäßige Zugbeanspruchung in den Holmen bei der Erzeugung des Schließdruckes
zu verhindern und um ein Verkanten der verschiebbaren Aufspannplatte und der beiden
Spritzformhälften zu vermeiden. Da die verschiebbare Aufspannplatte nicht auf dem
mit Gewinde versehenen
Teil der Holme hin- und hergeschoben werden
kann, besteht ein weiterer Nachteil darin, daß entweder bei einem kurzen Gewinde
auf den Holmen die Formeneinbauhöhe nur sehr wenig verändert werden kann oder daß
durch ein langes Gewinde der mögliche Formenöffnungsweg verkürzt wird. Um eine größere
Verstellbarkeit der Formeneinbauhöhe und einen der größten Formeneinbauhöhe entsprechenden
Formenöffnungsweg zu erzielen, muß man daher sehr lange Holme mit einem langen Gewindestück
für die Widerlagerplatte und einem langen glatten Stück für die verschiebbare Aufspannplatte
verwenden, so daß die Maschine eine große Baulänge erhält, einen großen Materialaufwand
erfordert und außerordentlich teuer wird. Da der Formenöffnungsweg ferner durch
die Länge des Kniehebels bestimmt wird, muß auch ein sehr langer und teurer Kniehebel
verwendet werden.
-
Bei einer anderen bekannten Maschine ist die Widerlagerplatte an
den hinteren Enden der Holme befestigt, die kein Gewinde besitzen. Eine zusätzliche
Druckplatte ist zwischen der verschiebbaren Aufspannplatte und der Widerlagerplatte
auf den Holmen verschiebbar angeordnet. Der Kniehebel liegt zwischen der Widerlagerplatte
und der Druckplatte.
-
Die Druckplatte ist mit der verschiebbaren Aufspannplatte durch ein
Mutterstück und ein Gewindestück verbunden. Durch Hineinschrauben des Gewindestückes
in das Mutterstück oder durch Herausschrauben des Gewindestückes aus dem Mutterstück
kann der Abstand zwischen der Druckplatte und der verschiebbaren Aufspannplatte
verändert werden.
-
Auf diese Weise erfolgt die Einstellung der Formeneinbauhöhe. Diese
Formenschließvorrichtung besitzt den Nachteil, daß eine größere Verstellbarkeit
der Formeneinbauhöhe nur durch ein sehr langes Mutterstück erzielbar ist, wodurch
die Länge der Holme und die Baulänge der Maschine sehr groß wird. Bei einer großen
Formeneinbauhöhe erfordert der entsprechend große Formenöffnungsweg einen sehr langen
Kniehebel, wodurch die Länge der Holme und die Baulänge der Maschine weiterhin vergrößert
wird. Auch diese Maschine erfordert daher einen verhältnismäßig hohen Material-
und Kostenaufwand.
-
Bei einer weiteren bekannten Maschine ist zwischen der Widerlagerplatte
und der verschiebbaren Formenaufspannplatte ein hydraulischer Zylinder mit einem
Kolben angeordnet, der die verschiebbare Aufspannplatte beim Öffnen und Schließen
der Form hin- und herbewegt und der die Schließkraft während des Spritzvorganges
erzeugt. Wenn der hydraulische Zylinder mit einem Flüssigkeitsdruck betrieben wird,
der die üblicherweise verwendeten Flüssigkeitsdrücke nicht überschreitet, muß ein
Zylinder mit einem entsprechend großen Querschnitt verwendet werden, um den erforderlichen
hohen Schließdruck erzeugen zu können. Die Formenschließvorrichtung besitzt daher
den Nachteil, daß ein Zylinder mit einem großen Querschnitt benötigt wird, der infolge
der hohen Bearbeitungskosten verhältnismäßig teuer ist. Weiterhin werden für die
großen Füllmengen entsprechend große Pumpen benötigt. Würde man den Durchmesser
des Zylinders verkleinern, um seine Herstellungskosten zu senken und die bei jedem
Kolbenhub zu pumpenden Flüssigkeitsmengen zu verringern, so würde ein höherer Flüssigkeitsdruck
benötigt, zu dessen Erzeugung kompliziertere und teurere Pumpen erforderlich wären,
und ferner würden infolge des
höheren Flüssigkeitsdruckes auch teurere Leitungen
und Armaturen benötigt. Vor allen Dingen besitzt die Maschine aber die weiteren
Nachteile, die im Zusammenhang mit der nachstehend beschriebenen Maschine genannt
werden.
-
Bei einer anderen bekannten Maschine ist zwischen der Widerlagerplatte
und der verschiebbaren Formenaufspannplatte ein an der letzteren befestigter Druck
stempel angeordnet, der beim Öffnen der Form durch eine Bohrung der Widerlagerplatte
hindurchgeschoben wird. Bei geschlossener Form wird vor diese Öffnung ein kurzer
hydraulischer Zylinder geschoben, so daß die verfahrbare Formenaufspannplatte sich
über den Druckstempel, den Kolben des hydraulischen Zylinders und den Zylinder selbst
gegen die Widerlagerplatte abstützen kann, wobei der kurze hydraulische Zylinder
die Formenschließkraft erzeugt. Die verschiebbare Formenaufspannplatte wird beim
Öffnen und Schließen der Form mittels eines Zylinders und einer Kolbenstange verfahren,
die seitlich des zwischen der Widerlagerplatte und der verschiebbaren Formenaufspannplatte
vorgesehenen Raumes für den Druckstempel und mit ihrer Längsachse parallel zur Bewegungsrichtung
der verfahrbaren Formenaufspannplatte angeordnet sind.
-
Diese Maschine besitzt zunächst den Nachteil, daß bei einer Veränderung
der Formeneinbauhöhe ein Druckstempel entsprechender Länge verwendet werden muß,
da der die große Formenschließkraft erzeugende kurze Zylinder ja bewußt kurz und
billig gehalten werden soll und daher auch nur einen sehr kurzen Hub ausführen kann.
Beim Auswechseln der Form zur Herstellung anderer Spritzteile muß also, wenn die
Form eine andere Einbauhöhe besitzt, jeweils auch ein anderer, verhältnismäßig kostspieliger
Druckstempel eingebaut werden. Vor allen Dingen besitzt die Maschine ebenso wie
die vorstehend beschriebene Maschine folgenden Nachteil: Soll die Formeneinbauhöhe
in einem größeren Umfang verändert werden können, was in aller Regel von einer Maschine
verlangt wird, so muß der die Form öffnende und schließende Zylinder eine entsprechende
Länge erhalten, um einerseits eine Form mit geringer Einbauhöhe schließen zu können
und andererseits eine Form mit großer Einbauhöhe genügend weit öffnen zu können,
wodurch auch die Länge der Holme und die Baulänge der Maschine vergrößert werden.
Der Formenöffnungsweg, der bei der größten Formeneinbauhöhe benötigt wird, erfordert
eine entsprechend lange Kolbenstange und einen entsprechend großen Kolbenhub, wodurch
die erforderliche Länge des Zylinders, der Holme und der Maschine wiederum vergrößert
wird. Auch diese Formenschließvorrichtung erfordert daher einen verhältnismäßig
hohen Aufwand an Material und Kosten. Die erforderliche große Länge des Zylinders
und die dadurch bedingte große Länge der Holme verursachen ferner bei der Erzeugung
des Schließdruckes eine verhältnismäßig große Holmdehnung, da ja die Dehnung der
Holme der Holmlänge proportional ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend geschilderten
Nachteile zu vermeiden und eine Formenschließvorrichtung zu schaffen, welche die
eingangs geschilderten, an eine Formenschließvorrichtung zu stellenden Anforderungen
erfüllt, eine Veränderung der Formeneinbauhöhe und des Formenöffnungsweges in einem
weiten Bereich gestattet
und dabei eine Verkürzung der Baulänge
der Maschine ermöglidfl, so daß der Materialaufwand und die Herstellungskosten sowie
der Platzbedarf für die Maschine gesenkt werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung geht die Erfindung aus von einer
Formenschließvorrichtung an Druck- und Spritzgießmaschinen mit einer feststehenden
Formenaufspannplatte und einer dieser gegenüber mittels wenigstens eines Zylinders
mit Kolben und Kolbenstange verfahrbaren Formenaufspannplatte, wobei Zylinder und
Kolbenstange seitlich der Maschine und mit ihrer Längsachse parallel zur Bewegungsrichtung
der verfahrbaren Formenaufspannplatte angeordnet sind.
-
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß in erster Linie
dadurch gelöst, daß Zylinder und Kolbenstange seitlich des zwischen den beiden Formenaufspannplatten
vorgesehenen Raumes für die Form angeordnet sind, das freie Ende der Kolbenstange
an der einen der beiden Formenaufspannplatten befestigt ist und der Zylinder mittels
einer Befestigungsvorrichtung in Richtung seiner Längsachse verschiebbar und einstellbar
an der anderen Formenaufspannplatte befestigt ist.
-
Zur Veränderung der Formeneinbauhöhe wird die Befestigung des Zylinders
gelöst, und der Zylinder wird in der einen oder anderen Richtung verschoben und
sodann wieder befestigt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die verschiebbare Formenaufspannplatte
in jeder Stellung des Zylinders den vorgesehenen maximalen Formenöffnungsweg zurücklegen
kann, da der Kolben in jeder Stellung des Zylinders den vollen, durch die Länge
des Zylinders bestimmten Hub ausführen kann. Da der Zylinder gegenüber der Formenaufspannplatte,
an der er befestigt ist, verstellbar ist, wird ferner erreicht, daß die Länge des
Zylinders nur von der gewünschten größten Formeneinbauhöhe bestimmt wird. Die Länge
des Zylinders wird daher nicht wie bei den bekannten Maschinen durch den bei der
größten Formeneinbauhöhe erforderlichen Formenöffnungsweg vergrößert. Dadurch ist
erreicht worden, daß Zylinder und Kolben bei einer bestimmten maximalen Formeneinbauhöhe
die geringstmögliche Länge besitzen und mit dem geringstmöglichen Material-und Kostenaufwand
hergestellt werden können. Da Kolben und Zylinder an den beiden Formenaufspannplatten
angreifen, wird der weitere erhebliche Vorteil erzielt, daß die Länge der Formenschließvorrichtung
nur noch von der gewünschten größten Formeneinbauhöhe bestimmt wird. Damit entfällt
die zusätzliche Länge der Formenschließvorrichtung, die bei den bekannten Maschinen
durch die Länge des Kniehebels oder des hydraulischen Zylinders bedingt wird. Die
Maschine erhält auf diese Weise eine bedeutend geringere Baulänge, wodurch nicht
nur der Platzbedarf geringer wird, sondern auch der Materialaufwand und die Herstellungskosten
erheblich gesenkt werden. Da Zylinder und Kolben an den beiden Formenaufspannplatten
angreifen, werden ferner keine Widerlagerplatten und Druckplatten benötigt, wodurch
weitere Einsparungen an Material und Kosten erzielt werden. Wenn die verschiebbare
Aufspannplatte wie bei den vorstehend beschriebenen bekannten Maschinen auf Holmen
gelagert wird, kann daher das eine Ende der Holme in bekannter Weise in der ortsfesten
Aufspannplatte befestigt werden, während zur Lagerung der anderen Enden der
Holme
iediglich eine leichte Tragplatte benötigt wird, die keinerlei Druck- oder Zugkräfte
aufzunehmen hat. Eine weitere Vereinfachung und Verbilligung der Maschine ist dadurch
möglich, daß diese Tragplatte nicht fest mit den Holmen verbunden zu werden braucht,
sondern ortsfest in dem Maschinengestell befestigt werden kann. Die Holme können
dann mit ihren Enden lose in Bohrungen der Tragplatte gelagert werden, so daß sich
die Enden bei einer Dehnung der Holme in der Tragplatte verschieben können. Entsprechend
der vorgenannten erheblich kürzeren Baulänge der Maschine sind auch die Holme erheblich
kürzer, wodurch die bei der Erzeugung der Schließkraft entstehende Holmdehnung,
die der Holmlänge proportional ist, bedeutend verringert wird. Wenn sich beim Auswechseln
der Form die Formeneinbauhöhe nur wenig verändert, braucht natürlich keine Verstellung
des Zylinders in seiner Befestigung zu erfolgen. An Stelle eines Zylinders können
selbstverständlich auch mehrere Zylinder mit einem entsprechend kleineren Querschnitt
verwendet werden. Dies ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn die verschiebbare
Formenaufspannplatte auf Holmen gelagert ist, wobei durch die gleichmäßige Verteilung
mehrerer Zylinder Biegemomente an den Holmen und an den Aufspannplatten vermieden
werden können.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die verfahrbare
Formenaufspannplatte in an sich bekannter Weise mittels einer Verriegelungsvorrichtung,
vorzugsweise mittels einer an Holmen angreifenden Verriegelungsvorrichtung in verschiedenen
Abständen von der feststehenden Formenaufspannplatte feststellbar ist und daß eine
der beiden Formenaufspannpiatten in an sich bekannter Weise aus zwei Scheiben besteht,
von denen die eine Scheibe zum Aufspannen einer Formhälfte dient und die andere
Scheibe über den Zylinder und die Kolbenstange mit der anderen Aufspannplatte verbunden
ist, wobei die eine Scheibe mit einer Ausnehmung versehen ist, die als kurzer Druckzylinder
mit großem Querschnitt ausgebildet ist, in dem ein als Kolben ausgebildeter Ansatz
der anderen Scheibe gleitet.
-
Bei dieser Vorrichtung dienen der Zylinder und der Kolben, die an
den beiden Aufspannplatten befestigt sind, lediglich dem Öffnen und Schließen der
Form, wozu nur geringe Kräfte erforderlich sind.
-
Infolgedessen können Kolben und Zylinder leichter und billiger ausgeführt
werden. Die große Schließkraft wird von dem Druckzylinder erzeugt, den die beiden
Scheiben der einen Aufspannplatte miteinander bilden. Da hierfür nur ein geringer
Hub erforderlich ist, kann der Druckzylinder von einer zylinderförmigen Ausnehmung
mit einer nur geringen Tiefe in der einen Scheibe und von einem kolbenförmigen Ansatz
mit einer nur geringen Höhe an der anderen Scheibe gebildet werden, so daß die aufeinander
gleitenden Flächen, die einer genauen Bearbeitung bedürfen, nur sehr klein sind,
wodurch sich die Herstellung der Formenschließvorrichtung weiter vereinfacht und
verbilligt. Da die Formenaufspannplatten einen großen Querschnitt besitzen, können
die Ausnehmung und der Ansatz an den beiden Scheiben der einen Aufspannplatte ohne
weiteres mit einem großen Querschnitt hergestellt werden, so daß sich in dem Druckzylinder
die erforderliche hohe Schließkraft mit einem verhältnismäßig
geringen
Flüssigkeitsdruck erzeugen läßt. Da die Reaktionskraft, die der in dem Drnckzylinder
erzeugten Schließkraft entspricht, nicht von dem Zylinder aufgenommen werden kann,
der zum Öffnen und Schließen der Spritzform dient, wird die verschiebbare Formenaufspannplatte
mittels einer Verriegelungsvorrichtung in der Maschine festgestellt, nachdem die
Spritzform geschlossen worden ist. Wenn die verschiebbare Aufspannplatte auf Holmen
gelagert ist, kann die Verriegelungsvorrichtung in besonders vorteilhafter Weise
an den Holmen angreifen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Formenschließvorrichtung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Vorrichtung im Längsschnitt
nach der Linie I-I in Fig. 2 und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in
Fig. 1.
-
In einem nicht dargestellten Maschinengestell einer Druckgießmaschine
sind vier Holme 1 gelagert, die an ihrem einen Ende in einer Formenaufspannplatte
2 befestigt sind, welche ortsfest in dem nicht dargestellten Maschinengestell ruht.
Auf den Holmen ist eine weitere Formenaufspannplatte 3 verschiebbar gelagert. Die
beiden Aufspannplatten 2 und 3 sind mit Schlitzen 4 zur Aufnahme der Köpfe von Schrauben
versehen, an denen die Hälften einer nicht dargestellten Form befestigt werden können.
Die Aufspannplatte 2 besitzt eine Bohrung 5, an die sich auf der einen Seite die
Einspritzöffnung der Form anschließt und an die auf der anderen Seite eine nicht
dargestellte Spritzdüse herangefahren werden kann.
-
Die Aufspannplatte 3 ist mit einer Bohrung 6 für einen nicht dargestellten
Auswerfer versehen, der nach dem Öffnen der Form das Werkstück aus der Form ausstößt.
Die Aufspannplatte 2 ist an zwei diametral einander gegenüberliegenden Ecken mit
zwei Klemmvorrichtungen 7 versehen, die zur Befestigung je eines Zylinders 9 dienen.
Nach Lösen der Schrauben 8 können die beiden Zylinder 9 in Richtung ihrer Längachse
an der Aufspannplatte 2 verschoben werden. In den beiden hydraulischen Zylindern
9 gleiten in der Bewegungsrichtung der verschiebbaren Aufspannplatte 3 Kolben 10,
deren Kolbenstangen 11 in Augen 12 der Aufspannplatte 3 befestigt sind. Die Formeneinbauhöhe
wird durch Verschiebung der Zylinder 9 in den Befestigungseinrichtungen 7, 8 eingestellt.
Durch Betätigung der hydraulischen Zylinder 9 wird die Aufspannplatte 3 auf den
Holmenl verschoben, wobei je nach dem gewünschten Formenöffnungsweg die Kolben 10
einen kleineren oder größeren Hub machen können.
-
Der Betrieb der hydraulischen Zylinder 9 erfolgt durch Druckwasser
oder Drucköl, das auf den beiden Seiten der Kolben 10 durch Leitungen 13 zu-und
abgeführt wird.
-
Die Aufspannplatte 3 besteht aus zwei Scheiben 14 und 15. Die Scheibe
14 wird auf den Holmen 1 geführt und trägt die Augen 12, in denen die Kolbenstangen
11 befestigt sind. Die Scheibe 15 ist mit den Schlitzen4 versehen, die zum Aufspannen
einer Formhälfte dienen. Die Scheibe 14 ist mit einer Ausnehmung 16 versehen, die
als kurzer Druckzylinder mit einem großen Querschnitt ausgebildet ist. In dieser
Ausnehmung 16 bewegt sich ein Ansatz 17 der Scheibe 15. Vor dem Ansatz 17 liegt
eine elastische Platte 18, die selbstdichtend an den Zylinderober-
flächen der Ausnehmung
16 anliegt. Eine Leitung 15 dient der Zu- und Ableitung von Druckwasser oder Drucköl
in den durch die Platte 18 abgedichteten Raum der Ausnehmung 16. Die Druckflüssigkeit
erzeugt über die Platte 18 und die Scheibe 15 den Schließdruck für die Form. Durch
Schrauben 20, die durch Bohrungen der Scheibe 15 in die Scheibe 14 eingeschraubt
sind, wird verhindert, daß der Ansatz 17 zufällig zu weit aus der zylinderförmigen
Ausnehmung 16 herausgeschoben wird und die Scheibe 15 von der Scheibe 14 abfallen
könnte.
-
Nach dem Schließen der Form und vor der Erzeugung des Schließdruckes
wird die verschiebbare Aufspannplatte 3 mittels einer Verriegelungsvorrichtung an
den Holmenl der Maschine festgestellt. Die Verriegelungsvorrichtung besteht aus
zwei hydraulischen Zylindern 21, die mit Leitungen22 für die Zu- und Ableitung von
Druckwasser oder Drucköl versehen sind. Jeder der beiden Zylinder 21 besitzt zwei
Kolben 23, deren Kolbenstangen 24 je mit einem Kniehebel verbunden sind. Die Kniehebel
25 greifen an dem einen Ende von Klemmbacken 26 an, deren anderes Ende an der Scheibe
14 der Aufspannplatte 3 auf Zapfen 27 drehbar gelagert ist. Die Klemmbacken 26 besitzen
Rippen 28, mit denen sie in Nuten 29 der Holme 1 eingreifen können. Bei der Entriegelung
oder Verriegelung der Aufspannplatte 3 auf den Holmen 1 werden die Klemmbacken 26
von den Kniehebeln 25 geöffnet bzw. geschlossen, wobei die Kniehebel 25 über die
Kolbenstangen 24 und Kolben 23 von den Zylindern 21 betätigt werden.