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Die Erfindung betrifft eine Trenntoilette mit einem gefalteten Transportbehälter.
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Eine Trenntoilette ist eine Toilette, bei der die feste und flüssige Abfallstoffe getrennt voneinander gesammelt werden. Durch die separate Sammlung und Behandlung von Urin und Fäzes wird nicht nur die Geruchsbildung reduziert, sondern auch die Möglichkeit zur umweltfreundlichen Entsorgung und Wiederverwertung geschaffen. Somit sind Trenntoiletten eine nachhaltige Alternative für sanitäre Einrichtungen wie Wasserklosetts oder Chemietoiletten.
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Es ist bekannt, dass Trenntoiletten einen auf einen Transportbehälter aufgesetzten Trenneinsatz umfassen können. Der Transportbehälter umfasst bei diesen bekannten Systemen eine Vielzahl von Einzelteilen, und ist somit aufwendig in der Herstellung und Wartung. Solche Systeme sind daher ungeeignet für Einsätze durch Hilfsorganisationen, beispielsweise bei Naturkatastrophen, bei denen eine große Anzahl von sanitären Einrichtungen schnell zur Verfügung gestellt werden muss, und bei denen über einen längeren Zeitraum nur eine rudimentäre Wartung gewährleistet werden kann.
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Vor diesem Hintergrund ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine robuste Trenntoilette mit einfachem Aufbau bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Trenntoilette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft eine Trenntoilette umfassend einen Trennaufsatz, einen ersten Auffangbehälter für Urin, einen zweiten Auffangbehälter für Fäzes und einen gefalteten Transportbehälter. Der Trennaufsatz weist einen ersten Auslass für Urin und einen zweiten Auslass für Fäzes auf und definiert eine Aufsitzrichtung. Die Aufsitzrichtung ist die Richtung in welcher die Gewichtskraft eines Benutzers wirkt, wenn er die auf einem waagrechten Untergrund aufgestellte Trenntoilette bestimmungsgemäß nutzt und sich auf den Trennaufsatz setzt.
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Der Transportbehälter umfasst eine Zarge mit einstückig verbundenen, parallel zur Aufsitzrichtung verlaufenden Seitenwänden. Die Zarge bildet somit den Rumpf des Transportbehälters, welcher die beiden Auffangbehälter seitlich umschließt und dem Transportbehälter eine stabile Struktur gibt. Der Transportbehälter kann aus verschiedenen faltbaren Materialien wie Karton, Pappe, Metall oder Kunststoff bestehen.
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Beispielsweise umfasst der Transportbehälter eine Außendecke, eine Innendecke und eine dazwischen angeordnete, mit der Außendecke und der Innendecke verbundene Stabilisierungsschicht. Beispielsweise umfasst die Stabilisierungsschicht einen Schaumstoff oder besteht aus einer Wabenstruktur oder aus einer Noppenstruktur.
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Bevorzugt weist der Transportbehälter eine Außendecke, eine Innendecke und einen dazwischenliegenden Hohlraum auf, der mittels eines Stegs oder einer Welle in einzelne Kammern unterteilt ist. Dabei ist der Steg oder die Welle so angeordnet, dass die Kammern im Bereich mindestens einer Seitenwand parallel zur Aufsitzrichtung verlaufen. Beispielsweise besteht der Transportbehälter aus einer Hohlkammerplatte oder aus Wellpappe.
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Um die Stabilität des Transportbehälters zu verbessern, kann der Transportbehälter eine an einer Seitenwand anhängende Einstecklasche aufweisen, die parallel zu einer Seitenwand angeordnet ist und welche zumindest einen Teil des Gewichtes des Trennaufsatzes trägt. Bevorzugt verlaufen die Kammern im Bereich der Einstecklasche parallel zur Aufsitzrichtung.
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Der Transportbehälter kann im Bereich seiner in Aufsitzrichtung verlaufenden Kanten durch Verstärkungselemente, wie Eckprofile, Latten oder Platten verstärkt werden. Bevorzugt wird das Gewicht des Trennaufsatzes aber vollständig vom Transportbehälter getragen. Anders ausgedrückt ist der Transportbehälter das einzige, das Gewicht des Trennaufsatzes und eines gegebenenfalls darauf sitzenden Benutzers, tragende Element des Transportbehälters.
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Bevorzugt umfasst der Transportbehälter ein einstückig mit einer Seitenwand verbundenes Aufsitzteil. Das Aufsitzteil weist eine Öffnung auf, in welche der Trennaufsatz eingesteckt ist. Bevorzugt ist das Aufsitzteil unmittelbar und stoffschlüssig mit allen Seitenwänden verbunden und das Aufsitzteil definiert mit jeweils einer der Seitenwände eine Seitenkante.
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Bevorzugt weist der Trennaufsatz eine die beiden Auslässe umgebende Aufsitzfläche auf. Die Aufsitzfläche ist dazu ausgelegt, dass sich ein Benutzer auf diese setzen kann. Weiterhin weist der Trennsaufsatz bevorzugt eine der Aufsitzfläche gegenüberliegende Aufliegefläche auf, welche im Wesentlichen parallel zur Aufsitzfläche verläuft und welche auf dem Transportbehälter aufliegt. Beispielsweise liegt die Aufsitzfläche im Bereich des Aufsitzteils auf. Bevorzugt liegt die Aufsitzfläche auf einer Seitenkante auf, meist bevorzugt auf allen Seitenkanten auf. In einem weiteren bevorzugten Beispiel liegt die Aufsitzfläche unmittelbar auf den Seitenwänden auf. Auf diese Art und Weise verteilt der Trennaufsatz sein Gewicht (und gegebenenfalls das Gewicht eines auf den Trennaufsatz sitzenden Benutzers) auf die Seitenwände des Transportbehälters.
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Beispielsweise besteht der Trennaufsatz aus einem Kunststoff wie Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (kurz: ABS) oder Polypropylen (kurz: PP) und weist bevorzugt eine Stärke von 3mm oder mehr auf, meist bevorzugt 5mm oder mehr auf.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist eine Seitenwand des Transportbehälters eine Grifflasche auf. Durch Eindrücken dieser Grifflasche entsteht eine Öffnung in der Seitenwand, in welcher ein Benutzer hineingreifen kann, um den Transportbehälter hochzuheben.
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In einem weiteren Beispiel weist eine Seitenwand eine Klopapierrollenhalterlasche auf. Diese kann nach außen geklappt werden, so dass eine Klopapierrolle auf die Klopapierrollenhalterlasche aufgesteckt werden kann.
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Weiterhin kann eine Seitenwand einen Durchbruch aufweisen, durch welchen ein Füllstand des ersten und/oder des zweiten Auffangbehälters abgelesen werden kann.
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Bevorzugt umfasst die Trenntoilette weiterhin eine Bodenschachtel, welche als Faltschachtel ausgebildet ist. Dabei sitzt der Transportbehälter formschlüssig in der Bodenschachtel und so verschließt diese den Transportbehälter auf der dem Trennaufsatz gegenüberliegenden Seite. Durch eine solche Bodenschachtel kann die Stabilität des Transportbehälters verbessert werden.
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In einem weiteren Beispiel umfasst die Trenntoilette eine Deckelschachtel, welche als Faltschachtel ausgebildet und dazu geeignet ist den Trennaufsatz abzudecken. Beispielsweise ist die Deckschachtel drehbar am Transportbehälter gelagert, so dass die Deckschachtel als Klodeckel fungieren kann. Bevorzugt ist die Deckschachtel mittels eines Drehgelenks mit einer Seitenwand verbunden, so dass sie auf- und zugeklappt werden kann.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Die Figuren sind dabei nur beispielhaft zu verstehen und stellen lediglich bevorzugte Ausführungsvarianten dar. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Trenntoilette
- 2 eine Schnittzeichnung einer erfindungsgemäßen Trenntoilette
- 3 eine Abwicklung eines Transportbehälters einer erfindungsgemäßen Trenntoilette
- 4 drei isometrische Ansichten einer erfindungsgemäßen Trenntoilette in einer Ausführungsform umfassend einer Klobrille
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Die 1 und 2 zeigen eine Explosionsansicht bzw. eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer Trenntoilette 1. Die Trenntoilette 1 umfasst einen Trennaufsatz 2, einen ersten Auffangbehälter 3 für Urin, einen zweiten Auffangbehälter 4 für Fäzes und einen gefalteten Transportbehälter 5. Eine Abwicklung des Transportbehälters 5 ist in 3 gezeigt. Der Trennaufsatz 2 weist einen ersten Auslass für Urin und einen zweiten Auslass für Fäzes auf. Die Auslässe sind jeweils so angeordnet, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Trenntoilette 1 der Urin durch den Trennaufsatz 2 in den ersten Auffangbehälter 3 geleitet wird und der Fäzes in den zweiten Auffangbehälter 4 geleitet wird. So können feste und flüssige Abfallstoffe getrennt voneinander gesammelt werden. Der Trennaufsatz 2 definiert eine Aufsitzrichtung A. Die Aufsitzrichtung A ist die Richtung in welcher die Gewichtskraft eines Benutzers wirkt, wenn er die auf einem waagrechten Untergrund aufgestellte Trenntoilette 1 bestimmungsgemäß nutzt und sich auf den Trennaufsatz 2 setzt.
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Der Transportbehälter 5 umfasst eine Zarge mit einstückig verbundenen, parallel zur Aufsitzrichtung A verlaufenden Seitenwänden (6a, 6b, 6c, 6d). Die Zarge bildet somit den Rumpf des Transportbehälters 5, welcher die beiden Auffangbehälter 3, 4 seitlich umschließt und dem Transportbehälter 5 eine stabile Struktur gibt.
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Der Transportbehälter 5 besteht aus einem faltbaren Material und umfasst eine Außendecke, eine Innendecke und eine dazwischen angeordnete, mit der Außendecke und der Innendecke verbundene Stabilisierungsschicht. Zwischen Außendecke und eine Innendecke ist ein Hohlraum angeordnet, der mittels eines Stegs oder einer Welle in einzelne Kammern unterteilt ist. Dabei ist der Steg oder die Welle so angeordnet, dass die Kammern im Bereich der beiden Seitenwände 6b und 6d parallel zur Aufsitzrichtung A verlaufen. Beispielsweise besteht der Transportbehälter 5 aus einer Hohlkammerplatte oder aus Wellpappe.
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Um die Stabilität des Transportbehälters 5 zu verbessern, weist der Transportbehälter zwei an der Seitenwand 6b anhängende Einstecklaschen 7a, 7b auf und zwei an der Seitenwand 6d anhängende Einstecklaschen 7c, 7d auf. Die Einstecklaschen 7a und 7d sind parallel zur Seitenwand 6a angeordnet und die Einstecklaschen 7b und 7c sind parallel zur Seitenwand 6c angeordnet. Alle Einstecklaschen 7a, 7b, 7c, 7d tragen einen Teil des Gewichtes des Trennaufsatzes 5 und verstärken somit die beiden Seitenwände 6a und 6c in welchen die Kammern senkrecht zur Aufsitzrichtung A verlaufen. Die Kammern der Einstecklaschen 7a, 7b, 7c, 7d verlaufen hingegen parallel zur Aufsitzrichtung A. Die Einstecklaschen 7a und 7d können mit der Seitenwand 6a vernietet und/oder verklebt sein und/oder die Einstecklaschen 7b und 7c können mit der Seitenwand 6c vernietet und/oder verklebt sein. So entsteht insgesamt ein Transportbehälter 5 mit stabilem und robustem Aufbau.
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In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Gewicht des Trennaufsatzes 2 vollständig vom Transportbehälter 5 getragen. Anders ausgedrückt ist der Transportbehälter 5 das einzige, das Gewicht des Trennaufsatzes 2 und eines gegebenenfalls darauf sitzenden Benutzers tragende Element des Transportbehälters 5. Es ist aber auch möglich, den Transportbehälter 5 im Bereich seiner in Aufsitzrichtung A verlaufenden Kanten durch Verstärkungselemente, wie Eckprofile, Latten oder Platten zu verstärken (hier nicht gezeigt).
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Der Transportbehälter 5 umfasst weiterhin ein einstückig mit den Seitenwänden 6a, 6b, 6c, 6d verbundenes Aufsitzteil 8. Das Aufsitzteil 8 weist eine Öffnung auf, in welche der Trennaufsatz 2 eingesteckt ist. Das Aufsitzteil 8 definiert mit jeweils einer der Seitenwände 6a, 6b, 6c 6d eine Seitenkante 11a, 11b, 11c, 11d.
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Der Trennaufsatz 2 weist eine die beiden Auslässe umgebende Aufsitzfläche 9 auf, welche dazu ausgelegt ist, dass sich ein Benutzer auf diese setzen kann. Der Aufsitzfläche 9 gegenüberliegend weist der Trennaufsatz 2 eine Aufliegefläche 10 auf, welche im Wesentlichen parallel zur Aufsitzfläche 9 verläuft und welche auf dem Transportbehälter 5 im Bereich des Aufsitzteils 8 aufliegt. Auf diese Art und Weise verteilt der Trennaufsatz 2 sein Gewicht (und gegebenenfalls das Gewicht eines auf den Trennaufsatz sitzenden Benutzers) auf die Seitenwände 6a, 6b, 6c, 6d und die Einstecklaschen 7a, 7b, 7c, 7d des Transportbehälters.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht der Trennaufsatz 2 aus einem Kunststoff wie Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (kurz: ABS) oder Polypropylen (kurz: PP) und weist bevorzugt eine Stärke von 3mm oder mehr auf, meist bevorzugt 5mm oder mehr auf.
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Die Seitenwände 6b weist eine Grifflasche 12 auf. Durch Eindrücken dieser Grifflasche 12 entsteht eine Öffnung in der Seitenwand 6b bzw. 6d, in welche ein Benutzer hineingreifen kann, um den Transportbehälter 5 hochzuheben.
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Die Seitenwand 6a weist einen Durchbruch auf, durch welchen der Füllstand des ersten Auffangbehälters 3 abgelesen werden kann.
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Ebenfalls weist die Trenntoilette 1 eine Bodenschachtel 15 auf, welche als Faltschachtel ausgebildet ist. Wie in den 1, 2 und 4 gezeigt, sitzt der Transportbehälter 5 formschlüssig in der Bodenschachtel 15. So verschließt die Bodenschachtel 15 den Transportbehälter 5 auf der dem Trennaufsatz 2 gegenüberliegenden Seite und verleiht dem Transportbehälter 5 eine verbesserte Stabilität.
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Eine Deckelschachtel 16, welche ebenfalls als Faltschachtel ausgebildet ist, ist ebenfalls Bestandteil der Trenntoilette der 1. In diesem Ausführungsbeispiel kann die Deckschachtel 16 auf den Transportbehälter 5 aufgesetzt werden, um diesen abzudecken. Alternativ kann die Deckschachtel 16 drehbar am Transportbehälter 5 gelagert werden, so dass die Deckschachtel 16 als klappbarer Klodeckel fungiert.
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Das weitere Ausführungsbeispiel der 4 weist im Gegensatz zum Ausführungbeispiel der 1 keine Deckelschachtel auf, ist aber ansonsten gleich aufgebaut. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine handelsübliche Klobrille mit Deckel 17 auf den Trennaufsatz 2 aufgesetzt und mit diesem verbunden. Weiterhin weist eine Seitenwand des Transportbehälters 5 eine Klopapierrollenhalterlasche 13 auf. Diese kann nach außen geklappt werden, so dass eine Klopapierrolle 13b auf die Klopapierrollenhalterlasche 13 aufgesteckt werden kann.
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Es sei angemerkt, dass die in den Figuren dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.