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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pflanzbehälter, der für unterschiedliche Pflanzen, insbesondere aber Orchideen geeignet ist. Der Pflanzbehälter ist insbesondere zur Regulierung des Gießwasserbedarfs ausgelegt.
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Darstellung der Erfindung
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Pflanzbehälter sind allgemein bekannt. Sie weisen übereinstimmend einen Pflanztopf auf, in dem die Pflanze in Blumenerde, Substrat oder Vergleichbares eingepflanzt ist. Das verwendete Material ist von der Art der Pflanze abhängig. Ein nicht unerheblicher Anspruch an Pflanzbehälter ist auch der von der Pflanze beeinflusste Gießzyklus, der aus Sicht des Nutzers natürlich eine möglichst große Zeitspanne umfassen soll.
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Allerdings kommt es bei bestehenden Pflanzbehältern nicht selten durch Staunässe zu einem Schaden an den Pflanzen, wenn deren Wurzeln im Wasser stehen. Zudem wird das Wachsen von Algen unterstützt, die Einfluss auf die Optik haben, sobald z.B. ein durchsichtiger Pflanztopf im Sichtbereich grünlich-weiße Ränder oder Flecken aufweist.
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Zur Erhöhung des Wasservorrats in Pflanzbehältern wurde z.B. in der Schrift
DE 298 21 501 U1 ein Pflanztopf vorgestellt, der an seiner Unterseite stegartige Füße aufweist. Beim Einstellen des Topfes in einen Übertopf kann so ein vergrößerter Zwischenraum geschaffen werden, in den eine vergrößerte Wassermenge eingegeben werden kann. Eine Staunässe kann so nicht in gleichem Maße entstehen.
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Aber auch technisch davon abweichende Pflanzbehälter wurden vorgestellt. So ist in der
DE 20 2007 017 780 U1 ein Pflanztopf insbesondere zur Aufnahme von Orchideen oder ähnlichen Gewächsen beschrieben, der aus einem Topfeinsatz und einer Topfummantelung besteht, wobei der Topfeinsatz eine Vielzahl von Durchbrechungen aufweist und einen Freiraum zwischen Topfeinsatz und Topfummantelung besitzt. In diesen können die Wurzeln der Pflanze austreiben, ohne dabei in die Gefahr einer Staunässe zu geraten.
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In der Schrift
DE 20 2004 001 527 U1 wird eine Einrichtung zum Beabstanden eines Blumentopfes von einem Übertopf beschrieben. Dazu wird in den Übertopf eine Basisstrebeneinrichtung mit senkrecht nach oben abstehenden und über die Fläche verteilten Abstandhalterelementen vorgeschlagen. Wie in der zuerst beschriebenen Offenbarung wird auch hier eine Vergrößerung des Wasservorrats und damit des Gießintervalls erreicht, ohne die Pflanze zu schädigen.
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Bei keiner der Vorrichtungen ist es hingegen möglich, auf die Anforderungen einzelner Pflanzen und Umweltfaktoren wie die Umgebungstemperastur einzugehen. Auch die Feststellung der Notwendigkeit eines Gießvorgangs ist eingeschränkt. Auch wenn das Gießintervall durch die Beabstandung von Topf und Übertopf vergrößert werden kann, der Nutzer kann trotzdem Fehler bei der Bewässerung zum Schaden der Pflanze machen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Pflanzbehälter bereit zu stellen, der an die Bedürfnisse der Pflanze optimal angepasst werden kann und die Notwendigkeit des Gießens für den Nutzer klar vorgibt.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei die Unteransprüche weitere Ausgestaltungen beschreiben.
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Ein Pflanzbehälter nach dem Stand der Technik umfasst ein Pflanzgefäß mit einer Gefäßwandung und einem Gefäßboden und eine Unterschale, in die das Pflanzgefäß eingestellt ist. Der erfindungsgemäße Pflanzbehälter ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gefäßboden und Unterschale wenigstens ein Distanzstück angeordnet ist, wobei Pflanzgefäß und Unterschale in einer Nutzungsposition wenigstens an einer Stelle an einer Behälterseite, vorzugsweise umlaufend derart beabstandet sind, dass das Distanzstück durch den Spalt zwischen Pflanzgefgäß und Unterschale erkennbar ist. Insbesondere bei Verwendung eines Substrats, vorzugsweise des Substrats des Anmelders, kann bei der Wahl des richtigen Distanzstücks, welches in seiner Dicke von der eingepflanzten Pflanze und deren Anforderungen abhängig ist, eine optimale Wasserversorgung der Pflanze erreiocht werden. Erst dann, wenn der Nutzer erkennen kann, dass der Boden der Unterschale trocken gefallen ist, also kein Wasser mehr im Pflanztopf steht, muss nachgegossen werden. Auch auf die Auswikungen der Umgebung kann so eingegangen werden, da das Zusammenspiel von Abtrocknen und Feuchtigkeit im Gefäß berücksichtigt werden kann. Die Umgebungstemperatur spiel ebenfalls keine Rolle. Die Unterschale wird zum Wasserspeicher, auch wenn die Pflanze in diesem Fall mit den Wurzeln in diesem Bereich hineinreicht. Eine Staunässe ist bei Verwendung von Granulat trotzdem nicht zu befürchten.
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Nach einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pflanzbehälters ist das wenigstens eine Distanzstück mit dem Gefäßboden oder der Unterschale lösbar verbunden. So kann z.B. beim Tausch der Pflanze oder für Zwecke der Reinigung o.Ä. das Distanzstück abgenommen werden. Ein unabsichtliches Verschieben während der Nutzung mit einer verbundenen Gefährdung der Pflanze ist allerdings nicht zu befürchten.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pflanzbehälters sind Distanzstück und Gefäßboden oder Distanzstück und Unterschale miteinander verschraubt oder verrastet. Eine Verschraubung ist die Verbindung von Distanzstück uznd Gefäßboden, die die höchste Sicherheit gegenüber einem unabsichtlichen Entfernen des Distanzstücks mitbringt, auch wenn für den Austausch handwerkliche Tätigkeiten durchgeführt werden müssen. Das Ineinanderverrasten, z.B. mittels eines Dreh-Rast-Verschlusses, bietet eine vergleichbare Sicherheit bei leichterer Lösbarkeit im Bedarfsfall.
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Einer weiteren Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßern Pflanzbehälters folgend ist das wenigstens eine Distanzstück gegen ein anders Distanzstück mit abweichender Dicke austauschbar. So kann die Höhe des Pflanzgefäßes in der Unterschale an die Pflanze angepasst werden oder der Zeitabstand zum nächsten Gießen erhöht werden. Damit wird die Einsatzmöglichkeit flexibler und nutzungsfreundlicher.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pflanzbehälters ist wenigstens ein Ergänzungsdistanzstück zwischen dem wenigstens einen Distanzstück und dem Gefäßboden oder zwischen dem wenigstens einen Distanzstück und der Unterschale angeordnet. Dabei können Distanzstück und Ergänzungsdistanzstück auch lösbar miteinander verbunden sein. Die Anpassung des Pflanztopfes wird so weiter verbessert, da das vorhandene Distanzstück nicht erst abgebaut werden muss, sondern eine Veränderung der Distanz durch Aufsetzen des zusätzlichen Elements einfach vollzogen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pflanzbehälters weist das Pflanzgefäß an der Gefäßwandung und/oder dem Gefäßboden Öffnungen auf. Diese Öffnungen dienen der Durchlüftung an der Gefäßunterseite, was insbesondere bei Orchideen von entscheidender Wichtigkeit ist. Auch das Substrat bedarf dieser Belüftung, da dadurch die Substrataußenseite leichter abtrocknewn kann, Hierdurch wird ein unerwünschtes Algenwachstum vermieden. Weiterhin können Wurzeln durch diese Öffnungen in den Bereich hineinwachsen, in den das Wasser eingegossen wird.
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Schließlich ist in einer besonderen Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Pflanzbehälters vorgesehen, dass die Öffnungen Schlitze sind. Diese Form bietet sich deshalb an, weil das Optimum aus Belüftung der Gefäßwandung und Stabilität des Pflanzgefäßes erreicht wird.
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Vorzugsweise sind die Distanzstücke einteilig ausgeführt. Es kann aber von Vorteil sein, z.B: bei sehr großen Pflanztöpfen, mehrere Distanzstücke über den Gefäßboden zu verteilen, da ein großes Distanzstück nicht mehr händelbar wäre. Dieses ist ebenfalls von der vorliegenden Schrift umfasst.
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Ausführung der Erfindung
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigen
- 1 einen Pflanzbehälter mit einem Distanzstück,
- 2 einen Pflanzbehälter mit einem Distanz- und einem Ergänzungsdistanzstück und
- 3 eine Unteransicht eines Pflanzgefäßes mit Distanzstück.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Pflanzbehälter 1. Er besitzt ein Pflanzgefäß 2 mit einer Gefäßwandung 3 und einem Gefäßboden 4. Das Pflanzgefäß 2 ist mit Granulat 12 gefüllt, in dem eine Pflanze 10 eingepflanzt ist und durch das Wurzeln 11 der Pflanze 10 hindurchwachsen. Das Pflanzgefäß 2 ist in eine Unterschale 5, welche einen Teil des Pflanzbehälters 1 darstellt, eingestellt, wobei Pflanzgefäß 2 und Unterschale 5 durch ein Distanzstück 6, welches austauschbar ist, beabstandet ist. Durch einen Spalt 7 kann man zwischen Pflanzgefäß 2 und Unterschale 5 in den Pflanzbehälter einsehen. An der Gefäßwandung 2 und dem Gefäß0boden 3 sind Öffnungen 9 in Form von Schlitzen angeordnet.
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2 zeigt ein nahezu identisches Bild allerdings ist hier eine andere Pflanze 10 oder die gleiche Pflanze 10 mit einem veränderten Wasserbedarf in das Pflanzbehältnis eingesetzt, weshalb ein Ergänzungsdistanzstück 8 am Distanzstück 6 angeordnet ist, dass den Abstand zwischen Pflanzgefäß und Unterschale vergrößert.
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In 3 wird eine Unteransicht eines anderen Pflanztopfes mit einer im Wesentlichen quadratischen Grundform gezeigt. Auf den Gefäßboden 4 ist das Distanzstück 6 aufgesetzt. Mittels nicht näher dargestellten Befestigungsmitteln ist das Distanzstück 6 an den Befestigungspunkten 14 mit dem Gefäßboden 4 verbunden. Die Aussparungen 13 im Distanzstück 6 dienen im Wesentlichen der Materialeinsparung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pflanzbehälter
- 2
- Pflanzgefäß
- 3
- Gefäßwandung
- 4
- Gefäßboden
- 5
- Unterschale
- 6
- Distanzstück
- 7
- Spalt
- 8
- Ergänzungsdistanzstück
- 9
- Öffnung
- 10
- Pflanze
- 11
- Wurzel
- 12
- Granulat
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29821501 U1 [0004]
- DE 202007017780 U1 [0005]
- DE 202004001527 U1 [0006]