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Die Erfindung bezieht sich auf eine Hose aus textilem Material zum Bekleiden von Gesäß, Hüfte, Schamregion und Beinen mit einer lösbar zu verschließenden, länglichen Mittenöffnung, die sich zwischen den Gesäßbacken von der Oberseite der Analrinne in einem U-förmigen Bogen über den Schambereich hinweg bis zum Hosenbund an der Vorderseite der Hose erstreckt.
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Auf aktuellem Stand der Technik beschreiben die Gebrauchsmusterschriften
DE 203 03 811 U1 und die
DE 175 5805 eine Hose mit einer verschließbaren Mittenöffnung, die von der Analfalte zwischen den Gesäßbacken und zwischen den Beinen hindurch über die Schamregion hinweg bis zum Hosenbund an der Vorderseite der Hose verläuft. Diese übergroße Mittenöffnung wird als vorteilhaft beim Verrichten der Notdurft genannt. Bei Soldaten und Sportlern soll sie das Ablegen von Gürteln und anderen Ausrüstungsgegenständen ersparen. Beim unvermuteten Auftauchen eines Feindes oder einer anderen Gefahr ist die Person unverzüglich beweglich und kann fliehen. Die Minimierung der unbedeckten Körperflächen reduziert das Risiko von Erkältungen.
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Die
DE 203 03 811 U1 will damit insbesondere Frauen beim Verrichten ihrer Notdurft das ansonsten erforderliche, weitgehende Herunterlassen der Hosen ersparen. Frauen soll damit auch im Stehen eine Miktion ermöglicht werden.
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Die
DE 175 5805 weist darauf hin, dass eine derart große Mittenöffnung nur dann genutzt werden kann, wenn die Person eine „spaltoffene“ Unterhose trägt. Der Erfinder gibt jedoch keinen einzigen Hinweis darauf, wie der Spalt der Unterhose bei Nichtgebrauch der Mittenöffnung sicher verschlossen werden kann. Außerdem fehlt ein Hinweis darauf, wie die Person mit ihren nur zwei Händen gleichzeitig den linken und den rechten Rand der Mittenöffnung in der Hose sowie gleichzeitig den linken und den rechten Rand des Spaltes der Unterhose arrangieren und festhalten soll, um eine Verunreinigung von Hose oder Unterhose durch die ausgeschiedenen Flüssigkeiten und Materialien zu verhindern.
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Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt eine Kombination von Hose und Unterhose mit den genannten Vorteilen zu entwickeln, dabei aber die aufgeführten Nachteile zu vermeiden. Die Kombination soll einfach und kostengünstig mit allen üblichen Textilien und mit weithin bekannten Verschlüssen hergestellt werden können. Eine Mittenöffnung der Hose und ein Schlitz in der Unterhose sollen schnell und unkompliziert zu öffnen sein, auch wenn die Person unter erhöhtem eigenen und äußeren Druck steht. Während der Verrichtung muss das Risiko einer Verunreinigung von Hose und Unterhose minimal sein. Nach Abschluss der Verrichtung müssen Schlitz und Mittenöffnung ebenso flott und einfach wieder sicher verschlossen werden. Insbesondere bei Aktivitäten wie Wandern, Joggen, Gartenarbeiten oder anderen intensiven Bewegungen der Beine sollen die Verschlüsse die angrenzenden Hautpartien nicht aufscheuern oder anderweitig überlasten. In einer verfeinerten Ausführung soll die Kongruenz von Schlitz und Mittenöffnung im jeweils geöffneten Zustand, aber noch vor dem Beginn der Ausscheidungen gesondert und zusätzlich gesichert werden.
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Als Lösung dieser Aufgabenstellung lehrt die Erfindung, dass eine textile Unterhose mit einem marginalen Abstand komplementär zur Innenfläche der Hose geformt ist und diese Unterhose einen verschließbaren mittigen Schlitz aufweist und diese Unterhose im geöffneten Zustand der Mittenöffnung derart mit der Hose verbunden ist, dass die Öffnungsfläche des Schlitzes etwa die gleiche Form und Größe wie die Öffnungsfläche der Mittenöffnung aufweist und kongruent dazu angeordnet ist.
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Die Aufgabenstellung impliziert einerseits die Forderung nach einer möglichst geringen Freilegung der menschlichen Hautflächen, aber andererseits beinhaltet sie, dass für das Ausstoßen der Ausscheidungen eine wenigstens ausreichend große Durchlassfläche mit angemessener Genauigkeit unterhalb der jeweiligen Körperöffnungen positioniert ist. Die Erfindung erfüllt diese Anforderungen, indem sie für die Unterhose einen „marginalen“ Abstand zur darauf aufliegenden Hose vorschreibt. Dieser Abstand bezieht sich auf den aktiven Zustand, wenn sich also eine Person die Unterhose und die Hose angezogen hat. Es liegt nahe und wird deshalb vorausgesetzt, dass die Unterhose auf den Hüften, dem Gesäßbereich sowie dem Schambereich hautnah aufliegt. Die „marginale“ Größe des Abstandes zwischen Hose und Unterhose wird dadurch bestimmt, dass die Hose ohne größeren Widerstand über die Unterhose gestreift werden kann, aber nach dem Schließen des Hosenbundes zumindest mit dem überwiegenden Teil ihrer Innenfläche auf der Unterhose aufliegt. Diese Größenverhältnisse werden bei Bekleidungen auch als „sehr gute Passform“ bezeichnet. In der Praxis ist dann eine Verbindung zwischen Hose und Unterhose hergestellt, die nur für Teilbereich noch ein Verschieben der Hose gegenüber der Unterhose um höchstens etwa einen Zentimeter zulässt.
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In der Praxis müssen deshalb beim Weben und Vernähen der Unterhose ebenso wie der Hose die jeweiligen Abmessungen im Hüftbereich sowie die Größe und die Position der Mittenöffnung und des Schlitzes recht genau eingehalten werden. Konsequenter Weise sollte eine erfindungsgemäße Hose nur zusammen mit wenigstens einer darauf genau abgestimmten Unterhose erhältlich sein. Außerdem ist eine Fertigung in nur wenigen Größen wie z.B. S, M und L höchstens für besonders elastische Gewebe denkbar. Eine erfinderische Hose aus z.B. Denim, Baumwollstoffen oder Leinen sollte in einer größeren Anzahl von Konfektionsgrößen verfügbar sein.
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Als Verschlüsse für die Mittelöffnung sowie für den Schlitz sind die altbewährten Bändchen mit Ösen, wie sie heute nur noch bei Sportschuhen üblich sind, oder Knöpfe mit korrespondierenden Schlitzen, oder Druckknöpfe, Haken oder Ösen nicht ausgeschlossen. Jedoch können diese Elemente unangenehm in die angrenzenden Hautpartien eindrücken. Die Erfindung bevorzugt deshalb für die Mittenöffnung einen Reißverschluss und für den Schlitz einen Klettverschluss. Diese Verschlüsse sind bewährt, weit verbreitet, zuverlässig, kostengünstig und sehr schnell zu bedienen.
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Damit werden die folgenden zwei vorteilhaften Optionen zur verbesserten Sicherung der genauen Überdeckung von Schlitz und Mittenöffnung möglich. Das Hakenband des Klettverschlusses der Unterhose sollte schon deshalb vom Körper der nutzenden Person hinweg weisen, damit die harten Nylonhaken des Hakenbandes die Haut nicht belasten oder gar verletzen. Dieses Hakenband kann zur sicheren Positionierung der Unterhose gegenüber der Hose genutzt werden, wenn auf der Innenseite der Hose neben der zum vorgenannten Hakenband korrespondierenden Hälfte des Reißverschlusses ein erstes Positionierungsflauschband angenäht ist. Es wird im geöffneten Zustand des Schlitzes und der Mittenöffnung mit dem Hakenband verbunden. Dadurch wird sichergestellt, dass je eine Kante von Schlitz und Mittenöffnung parallel verlaufen.
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Als eine zweite Option wird auf der Außenseite der Unterhose gegenüber von der Rückseite des Flauschbandes des Klettverschlusses ein Hilfshakenband aufgenäht. Letzteres kann mit einem zweiten Positionierungsflauschband verbunden werden, welches auf der Hose neben der zum Flauschband korrespondierenden Hälfte des Reißverschlusses aufgenäht ist. Damit ist gesichert, dass auch die zweiten Kanten des Schlitzes und der Mittelöffnung parallel verlaufen.
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Mit diesen beiden Optionen ist die Fläche des Durchlasses für die Ausscheidungen der nutzenden Person maximiert, also das Risiko für eine ungewollte Verunreinigung von Hose und/oder Unterhose minimiert.
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Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert werden, das die Erfindung jedoch nicht einschränkt, sondern nur erläutert.
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Die 1 gibt ein Foto von einer erfinderischen Hose 1 wieder, die mit gespreizten Beinen 14 und 15 auf eine Fläche abgelegt ist. Aus dem Foto ist entlang einer willkürlich gewählten, gezackten Linie der Schambereich der Hose 1 zeichnerisch ausgeschnitten. Auf dem textilen Material der Hose 1 deuten gekrümmte Linien und Schraffuren die Falten der locker abgelegten Hose 1 an. Weil der Reißverschluss 12 am Rande der Mittenöffnung 11 geöffnet ist, können die Beine 14 und 15 auseinander gespreizt werden. Dadurch öffnet sich zwischen der linken Hälfte und der rechten Hälfte des Reißverschlusses 12 die Mittenöffnung 11 und gibt den Blick in das Innere der Hose 1 frei.
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An der linken und der rechten Kante der Mittenöffnung 11 wird jeweils der Tragstreifen 13 des Reißverschlusses 12 sichtbar. Dazwischen ragt aus dem Dunkel des Hoseninneren die darin liegende Unterhose 2 heraus. Weil sie leer ist, bilden sich auf ihrer Oberfläche viele Falten, die durch Schraffuren und schwarze Flächen dargestellt sind. Den Klettverschluss 22 der Unterhose 2 zeigt die 1 im geöffneten Zustand. Das Hakenband 23 des Klettverschlusses 22 ist vom korrespondierenden Flauschband 24 des Klettverschlusses 22 abgehoben worden, so dass die Unterhose 2 zu beiden Seiten hin etwas auseinander gezogen werden konnte. Das Auseinanderziehen wird in 1 symbolisiert, indem die zeichnerisch willkürlich abgeschnittene, zackige Kante der Unterhose 2 nach links und nach rechts über die zeichnerische Schnittkante der Hose 1 herausragt.
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Durch das seitliche Auseinanderziehen der Unterhose 2 hat sich deren Schlitz 21 geöffnet und gibt den Blick in das Innere der Unterhose 2 frei. In 1 ist das Innere leer und verschattet, was durch eine schwarze Fläche dargestellt wird.
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Aber auch für den benutzten Zustand, in dem sich eine Person erst die Unterhose 2 und darüber die Hose 1 angezogen hat, wird in 1 nachvollziehbar, in welcher Position sich die Unterhose 2 in Bezug auf die Hose 1 befindet. Ebenfalls wird in 1 verdeutlicht, wie durch Öffnen des Reißverschlusses 12 und Auseinanderspreizen der beiden Beine 14 und 15 sich die Mittelöffnung 11 öffnet. Und wie anschließend der Klettverschluss 22 durch Abheben des Flauschbandes 22 vom Hakenband 23 geöffnet wird, so dass der Schlitz der Unterhose 2 geöffnet werden kann. Damit eröffnet sich ein gradliniger und unbehinderter Weg aus dem Inneren der Unterhose 2 heraus durch deren Schlitz 21 hindurch und weiter durch die Mittelöffnung 11 senkrecht nach unten bis ins Freie.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hose
- 11
- Mittenöffnung in Hose 1
- 12
- Reißverschluss am Rande der Mittenöffnung 11
- 13
- Tragstreifen er des Reißverschlusses 12
- 14
- linkes Bein der Hose 1
- 15
- rechtes Bein der Hose 1
- 2
- Unterhose, passt genau in das Innere der Hose 1
- 21
- Schlitz, in der Mitte der Unterhose 2
- 22
- Klettverschluss am Rande des Schlitzes 21
- 23
- Hakenband des Klettverschlusses 22
- 24
- Flauschband des Klettverschlusses 22
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20303811 U1 [0002, 0003]
- DE 1755805 [0002, 0004]