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Die Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem mit einer Reversierpumpe, die zwei Förderanschlüsse umfasst, über die ein Hydraulikmedium aus einem Tank in entgegengesetzten Förderrichtungen gefördert werden kann, um ein Betätigungselement hydraulisch zu betätigen und um eine Kühlung und/oder Schmierung mit Hydraulikmedium zu versorgen, und mit einer Ventilanordnung, über die ein in einem doppelt wirkenden Betätigungszylinder hin und her bewegbarer Betätigungskolben mit Hydraulikmedium beaufschlagbar ist.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2018 112 670 A1 ist eine Hydraulikeinrichtung mit einer Pumpe bekannt, die zum einen an eine Kühlmittelleitung zum Versorgen eines ersten Verbrauchers mit Hydraulikmittel zu dessen Kühlung und/oder Schmierung anschließbar ist und an eine Aktivierungsleitung zum Versorgen eines zweiten Verbrauchers mit demselben Hydraulikmittel zu dessen Betätigung anschließbar ist, wobei die Pumpe als Reversierpumpe ausgebildet ist, wobei ein hydraulischer Parksperrenbetätiger, der einen doppelt wirkenden Kolben besitzt, mit Hydraulikmittel zur Parksperrenaktuierung versorgbar ist, wobei der Kolben als Differenzflächenkolben oder als Gleichflächenkolben ausgelegt ist, wobei der Parksperrenbetätiger über eine Rastiervorrichtung lagefestlegbar ist, wobei die Rastiervorrichtung ein federvorgespanntes Blockierelement besitzt, das zum Eingreifen in eine formgegengleiche Ausnehmung bemessen und angeordnet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Kosten zum Herstellen und/oder Betreiben eines Hydrauliksystems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu reduzieren.
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Die Aufgabe ist bei einem Hydrauliksystem mit einer Reversierpumpe, die zwei Förderanschlüsse umfasst, über die ein Hydraulikmedium aus einem Tank in entgegengesetzten Förderrichtungen gefördert werden kann, um ein Betätigungselement hydraulisch zu betätigen und um eine Kühlung und/oder Schmierung mit Hydraulikmedium zu versorgen, und mit einer Ventilanordnung, über die ein in einem doppelt wirkenden Betätigungszylinder hin und her bewegbarer Betätigungskolben mit Hydraulikmedium beaufschlagbar ist, dadurch gelöst, dass der Betätigungszylinder zwei Steuerabgänge aufweist, die steuerungsmäßig mit einem Umschaltventil verbunden sind und zwischen denen ein Rücklaufanschluss an dem Betätigungszylinder vorgesehen ist, wobei ein erster Förderanschluss der Reversierpumpe mit der Kühlung und/oder Schmierung verbunden ist, wobei ein zweiter Förderanschluss der Reversierpumpe über das Umschaltventil mit dem Betätigungszylinder verbunden ist. Über die Steuerabgänge an dem Betätigungszylinder wird das Umschaltventil passiv angesteuert. Der Betätigungszylinder mit dem Betätigungskolben und den Steuerabgängen übt dabei eine Ventilfunktion aus. Der Rücklaufanschluss steht zum Beispiel über eine Rücklaufleitung und/oder eine Tankleitung mit dem Tank in Verbindung. Über den Rücklaufanschluss kann ein vorhandener Druck in einer Steuerleitung, die steuerungsmäßig an das Umschaltventil angeschlossen ist, in den Tank abgebaut beziehungsweise entlastet werden, während eine weitere Steuerleitung zum Umschalten des Umschaltventils mit Druck beaufschlagt wird.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskolben in mindestens einem von zwei Endabschnitten eine Ausnehmung aufweist, die dazu dient, einen Strömungsquerschnitt zwischen dem Rücklaufanschluss und einem der Steuerabgänge zu vergrößern, wenn der Betätigungskolben eine von zwei Endstellungen einnimmt. Der Betätigungskolben ist in dem Betätigungszylinder zwischen seinen Endstellungen hin und her bewegbar. Die Ausnehmung ist an dem Betätigungskolben an einem Ende in der Nähe seines Randbereichs angeordnet. Die Ausnehmung überdeckt in der Endstellung des Betätigungskolbens sowohl den Rücklaufanschluss als auch den der Endstellung zugeordneten Steuerabgang. So kann zum Umschalten des Umschaltventils Hydraulikmedium widerstandsarm und somit hochdynamisch über den vergrößerten Strömungsquerschnitt und den Rücklaufanschluss widerstandsarm und somit hochdynamisch in den Tank zurückgeführt werden. So kann das Umschaltventil schnell umgeschaltet werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskolben in beiden Endabschnitten jeweils eine Ausnehmung aufweist, die dazu dient, Strömungsquerschnitte zwischen dem Rücklaufanschluss und den Steuerabgängen zu vergrößern, wenn der Betätigungskolben seine Endstellungen einnimmt. So wird vorteilhaft in beiden Endstellungen des Betätigungskolbens ein schnelles Umschalten des Umschaltventils ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung als umlaufende Nut ausgeführt ist, die in der entsprechenden Endstellung des Betätigungskolbens einen der Steuerabgänge und den Rücklaufanschluss überdeckt und somit hydraulisch mit dem großen Strömungsquerschnitt verbindet. Die Nut ist zum Beispiel als Radialnut ausgeführt und fertigungstechnisch relativ einfach an dem Betätigungskolben realisierbar. Die Gestalt und die Größe der Nut sind an die Größe des gewünschten Strömungsquerschnitts zwischen dem jeweiligen Steuerabgang und dem Rücklaufanschluss angepasst.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Förderanschlüsse der Reversierpumpe über eine Ansaugventilvorrichtung mit einem gemeinsamen Ansauganschluss verbunden sind. Mit dem beanspruchten Hydrauliksystem können eine Kühl-/Schmierfunktion und eine Betätigungsfunktion mit nur einer Reversierpumpe und mit passiven Ventilen, insbesondere ohne ein zusätzliches aktives Schaltventil, realisiert werden. Die beiden Förderanschlüsse der Reversierpumpe werden über den gemeinsamen Ansauganschluss mit Hydraulikmedium aus dem Tank versorgt. So wird nur eine Ansaugleitung oder ein Ansaugkanal benötigt. Dabei wird bewusst in Kauf genommen, dass in einer Förderrichtung lediglich die Kühl-/Schmierfunktion verfügbar ist. In der anderen Förderrichtung wird die Betätigungsfunktion alternierend aktiviert. Die Reversierpumpe ist zum Beispiel elektromotorisch in den entgegengesetzten Förderrichtungen antreibbar.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugventilvorrichtung ein Zweidruckventil mit zwei Anschlüssen für die beiden Förderanschlüsse der Reversierpumpe und mit einem Tankanschluss umfasst. Das Zweidruckventil stellt die technische Umsetzung einer UND-Verknüpfung im Bereich der Hydraulik dar. Daher wird das Zweidruckventil auch als UND-Ventil bezeichnet. In Abhängigkeit von der Förderrichtung der Reversierpumpe fördert diese Hydraulikmedium aus dem Tank über den gemeinsamen Ansauganschluss des Ansaugventils, der mit dem Tankanschluss des Zweidruckventils verbunden ist.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugventilvorrichtung zwei Rückschlagventile für die beiden Förderanschlüsse umfasst. Die beiden Rückschlagventile ersetzen das vorab beschriebene Zweidruckventil.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskolben in dem doppelt wirkenden Betätigungszylinder mit einer Wegüberwachung ausgestattet ist. Die Wegüberwachung umfasst mindestens einen geeigneten Wegsensor, mit welchem die Position beziehungsweise der Weg des Betätigungskolbens in dem Betätigungszylinder erfasst wird. Die Wegüberwachung wird vorteilhaft genutzt, um die Reversierpumpe nach einem Betätigungsvorgang abzuschalten, sobald der Betätigungskolben eine seiner Endstellungen oder Endlagen erreicht hat.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungskolben parallel zu einer Bewegungsrichtung eine Abmessung aufweist, die etwa halb so groß wie die entsprechende Abmessung des Betätigungszylinders ist, der an seinen entgegengesetzten Enden zwei Druckanschlüsse aufweist. Über die Druckanschlüsse an den entgegengesetzten Enden des Betätigungszylinders kann der Betätigungskolben an entgegengesetzten Kolbenflächen mit Hydraulikdruck beaufschlagt werden, um eine gewünschte Betätigung zu initiieren. Der Betätigungskolben weist eine größere axiale Ausdehnung als herkömmliche Betätigungszylinder auf. Größenverhältnisse der Abmessungen des Betätigungskolbens in dem Betätigungszylinder sind vorteilhaft so ausgelegt, dass die Druckanschlüsse nicht von dem Betätigungskolben verdeckt werden. Die Druckanschlüsse können an axialen Endflächen des Betätigungszylinders vorgesehen sein. Die Druckanschlüsse können aber auch radial außen an dem Betätigungszylinder vorgesehen sein.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungszylinder einen ersten Steuerabgang, der in einer ersten Endstellung des Betätigungskolbens freigegeben wird, und einen zweiten Steuerabgang aufweist, der in einer zweiten Endstellung des Betätigungskolbens vollständig freigegeben beziehungsweise vollständig mit einem druckbeaufschlagten Raum verbunden wird. Durch die Anordnung der Steuerabgänge und die axiale Abmessung des Betätigungskolbens in dem Betätigungszylinder wird sichergestellt, dass immer nur einer der Steuerabgänge freigegeben wird, wenn der Betätigungskolben in dem Betätigungszylinder eine seiner Endstellungen einnimmt. So können die Steuerabgänge vorteilhaft genutzt werden, um das Umschaltventil anzusteuern. Gemäß einem weiteren Aspekt ist zwischen dem Betätigungskolben und dem Betätigungszylinder ein Spalt, insbesondere ein Ringspalt, vorgesehen. Über den Spalt zwischen dem Betätigungszylinder und dem Betätigungskolben ist der jeweils nicht mit dem Druckraum verbundene Steuerabgang mit dem nicht druckbeaufschlagten Druckanschluss verbunden. So wird sichergestellt, dass das Umschaltventil seine Umschaltbewegungen ausführen kann.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Hydrauliksystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil als 4/2-Wegeventil ausgeführt ist, das über den ersten und den zweiten Steuerabgang angesteuert ist. So wird auf einfache Art und Weise mit nur einem passiven Ventil, das zusätzlich zu dem Zweidruckventil vorgesehen ist, ein kostengünstiges Hydrauliksystem mit der gewünschten Funktionalität bereitgestellt.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Betätigungszylinder, einen Betätigungskolben, ein Umschaltventil und/oder ein Ansaugventil für ein vorab beschriebenes Hydrauliksystem. Die genannten Teile sind separat handelbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Hydrauliksystems mit einer Reversierpumpe, einem doppelt wirkenden Betätigungszylinder und mit zwei passiven Ventilen; und die
- 2 bis 6 das Hydrauliksystem aus 1 in verschiedenen Betriebszuständen.
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In den 1 bis 6 ist ein Hydrauliksystem 1 in verschiedenen Betriebszuständen in Form eines Hydraulikschaltplans dargestellt. In 1 ist das Hydrauliksystem 1 größer als in den 2 bis 5 dargestellt.
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In 1 sind alle Bezugszeichen eingezeichnet. Im Folgenden wird zunächst das Hydrauliksystem 1 mit Bezug auf 1 beschrieben. In den 2 bis 6 sind nur die jeweils zum Verständnis des dargestellten Betriebszustands benötigten Bezugszeichen eingezeichnet.
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Das Hydrauliksystem 1 umfasst eine Reversierpumpe 2 mit einem in 1 links angeordneten Förderanschluss 3, der auch als erster Förderanschluss bezeichnet wird, und mit einem in 1 rechts angeordneten Förderanschluss 4, der auch als zweiter Förderanschluss bezeichnet wird.
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Die Reversierpumpe 2 mit ihren Förderanschlüssen 3, 4 ist zwischen zwei Verzweigungen 17, 18 in dem Hydrauliksystem 1 angeordnet. Von der Verzweigung 17 erstreckt sich ein Versorgungspfad 19 zu einer Kühlung und/oder Schmierung 8. Von der Verzweigung 18 erstreckt sich ein Betätigungspfad 29 zu einem Umschaltventil 15. Das Umschaltventil 15 gehört zu einer Ventilanordnung 9, die zusätzlich zu dem Umschaltventil 15 ein Ansaugventil 10 umfasst.
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Das Ansaugventil 10 ist als Zweidruckventil mit zwei in 1 gegenüberliegenden Anschlüssen 11 und 12 und einem in 1 unten angeordneten Tankanschluss 13 ausgeführt. Der Tankanschluss 13 steht über eine Ansaugleitung 14 mit einem Ansauganschluss 16 in Verbindung.
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Über den Ansauganschluss 16 kann mit der Reversierpumpe 2 über das Zweidruckventil 10 in entgegengesetzten Förderrichtungen, also in 1 nach links oder nach rechts, Hydraulikmedium aus einem Tank 5 entweder in den Versorgungspfad 19 oder in den Betätigungspfad 29 gefördert werden.
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Der Anschluss 11 des Ansaugventils 14 steht mit der Verzweigung 17 in Verbindung. Der Anschluss 12 des Ansaugventils 10 steht mit der Verzweigung 18 in Verbindung.
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Über den Betätigungspfad 29 ist ein nur durch ein Rechteck angedeutetes Betätigungselement 6 hydraulisch betätigbar. Die hydraulische Betätigung erfolgt über einen Betätigungszylinder 20, der als doppelt wirkender Hydraulikzylinder mit zwei Druckanschlüssen 21, 22 ausgeführt ist. Der Druckanschluss 21 wird auch als erster Druckanschluss bezeichnet und ist in 1 links angeordnet. Der Druckanschluss 22 wird auch als zweiter Druckanschluss bezeichnet und ist in 1 rechts angeordnet.
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In dem Betätigungszylinder 20 ist ein Betätigungskolben 30 hin und her bewegbar angeordnet, wie in 1 durch einen Doppelpfeil 32 angedeutet ist, der eine Bewegungsrichtung beziehungsweise zwei entgegengesetzte Bewegungsrichtungen des Betätigungskolbens 30 veranschaulicht.
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Der Betätigungszylinder 20 umfasst des Weiteren zwei Steuerabgänge 23, 24. Der Steuerabgang 23 ist in 1 oben angeordnet, wobei der Steuerabgang 24 in 1 unten an dem Betätigungszylinder 20 angeordnet ist. In axialer Richtung, das heißt parallel zur Bewegungsrichtung 32, ist der Steuerabgang 24 etwas in 1 nach rechts versetzt zu dem Steuerabgang 23 angeordnet.
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In den 1 und 6 befindet sich der Betätigungskolben 30 in einer rechten Endstellung. In den 3 und 4 befindet sich der Betätigungskolben 30 in einer linken Endstellung.
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In 2 ist durch einen Pfeil 43 angedeutet, dass der Betätigungszylinder 20 über die in 2 nach rechts fördernde Reversierpumpe 2 über den Betätigungspfad 29, über das Umschaltventil 15 und die Druckleitung 26 mit Druck beaufschlagt wird. Über diese Druckbeaufschlagung wird der Betätigungskolben 30 in dem Betätigungszylinder 20 in 2 nach links verlagert.
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In 3 ist durch einen Pfeil 44 eine Umschaltbewegung des Umschaltventils 15 angedeutet. In 5 ist durch einen Pfeil 47 eine Verlagerung des Betätigungskolbens 30 in dem Betätigungszylinder 20 in 5 nach rechts angedeutet. In 6 ist durch einen Pfeil 48 ein Umschalten des Umschaltventils in 6 nach oben angedeutet.
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Von dem Steuerabgang 23 erstreckt sich eine Steuerleitung 27 zu einem unteren Steueranschluss des Umschaltventils 15. Von dem Steuerabgang 24 erstreckt sich eine Steuerleitung 28 zu einem oberen Steueranschluss des Umschaltventils 15.
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In 1 sieht man, dass an dem Betätigungskolben 30 zwei Ausnehmungen 41, 42 vorgesehen sind. Die Ausnehmungen 41, 42 sind als Nuten, insbesondere als Radialnuten, ausgeführt. Die Ausnehmung 41 ist in 1 so angeordnet, dass sie einen vergrößerten Strömungsquerschnitt zwischen dem Steuerabgang 24 und einem Rücklaufanschluss 40 bereitstellt. Der Rücklaufanschluss 40 ist in axialer Richtung zentral zwischen den beiden Steuerabgängen 23 und 24 angeordnet.
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Von dem Rücklaufanschluss 40 erstreckt sich eine Rücklaufleitung 45 zu einer Verzweigung 46, von der wiederum eine Tankleitung 34 ausgeht. Die Verzweigung 46 ist an das Umschaltventil 15 angeschlossen. Über die Rücklaufleitung 45, die Verzweigung 46 und die Tankleitung 34 steht der Rücklaufanschluss 40 mit dem Tank 5 in Verbindung.
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Eine Druckleitung 25 erstreckt sich von dem Druckanschluss 21 zu einem Anschluss des Umschaltventils 15. Eine Druckleitung 26 erstreckt sich von dem Druckanschluss 22 zu einem weiteren Anschluss des Umschaltventils 15.
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Das Umschaltventil 15 ist als 4/2-Wegeventil ausgeführt, das über den Betätigungspfad 29 mit Hydraulikmedium beaufschlagbar ist. Über die Tankleitung 34 und die Verzweigung 46 ist das Umschaltventil 15 mit dem Tank 5 verbindbar.
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In Abhängigkeit von der Stellung des Umschaltventils 15 steht der Betätigungspfad 29 entweder mit dem Druckanschluss 22 des Betätigungszylinders 20 oder mit dem Druckanschluss 21 des Betätigungszylinders 20 in Verbindung. Über die Steuerabgänge 23 und 24 wird das Umschaltventil 15 passiv angesteuert.
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Der Betätigungskolben 30 ist über eine Betätigungsstange 31 mit dem Betätigungselement 6 gekoppelt. Über eine Wegüberwachung 33 wird die Position beziehungsweise der Weg des Betätigungskolbens 30 in dem Betätigungszylinder 20 erfasst beziehungsweise überwacht.
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Die Betätigung des Betätigungskolbens 30 in die eine oder andere Betätigungsrichtung oder Bewegungsrichtung 32 wird über den Betätigungspfad 20 alternierend durch das Umschaltventil 15 aktiviert. Hierbei wird die Wegüberwachung 33 verwendet, um die Reversierpumpe 2 auszuschalten, nachdem ein Betätigungsvorgang abgeschlossen ist.
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Danach kann in der entgegengesetzten Förderrichtung oder gegensinnigen Drehrichtung der Reversierpumpe 2 die Kühlfunktion aktiviert oder deaktiviert werden. Eine Betätigung in der anderen Betätigungsrichtung wird erst dann wieder eingeleitet, wenn die Reversierpumpe 2 wieder in der Betätigungsdrehrichtung bewegt wird, das heißt, in den Figuren von links nach rechts fördert.
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Das Umschaltventil 15 wird über die Steuerabgänge 23, 24 angesteuert. Je nachdem welcher der beiden Steuerabgänge 23, 24 über den Betätigungszylinder in Abhängigkeit von der jeweiligen Endstellung des Betätigungskolbens 30 mit Druck beaufschlagt wird, wird das Umschaltventil 15 in die eine oder in die andere seiner beiden Schaltstellungen bewegt.
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Durch die Umschaltungen werden die Eingänge des Umschaltventils 15, das heißt, der Betätigungspfad 29 und die Tankleitung 34 direkt oder kreuzweise zu den Druckanschlüssen 21, 22 des Betätigungszylinders 20 durchgeschaltet. Somit wird der Betätigungskolben 30 durch den Förderdruck der Reversierpumpe 2 entweder in die eine oder in die andere Bewegungsrichtung 32 verlagert.
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Erreicht der Betätigungskolben eine seiner Endstellungen, so wird einer der beiden Steuerabgänge 23, 24 freigegeben und dadurch das Umschaltventil 15 umgeschaltet, so dass bei einer weiteren Druckbeaufschlagung durch die Reversierpumpe 2 nun der Betätigungskolben 30 in die andere Bewegungsrichtung oder Betätigungsrichtung 32 verlagert wird. Es muss also lediglich zum richtigen Zeitpunkt, das heißt bei Erreichen einer Endstellung oder Endlage des Betätigungskolbens 30, die Reversierpumpe 2 in dieser Förderrichtung oder Drehrichtung angehalten werden, um eine einseitige Betätigung abzuschließen.
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Die Rücklaufleitung 45 ist an zentraler Stelle zwischen den beiden Steuerleitungen 27, 28, die auch als Umschaltleitungen bezeichnet werden, an dem Betätigungszylinder 20 angeordnet. Die als umlaufende Nuten an dem Betätigungskolben 30 ausgeführten Ausnehmungen 41, 42 sind so ausgeführt und angeordnet, dass die Ausnehmungen 41, 42 in den Endstellungen des Betätigungskolbens 30, die in den 1, 3, 4 und 6 dargestellt sind, sowohl die jeweilige Steuerleitung 28; 27 als auch die Rücklaufleitung 45 überdecken, um einen großen Strömungsquerschnitt zur Druckentlastung in den Tank 5 bereitzustellen.
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So kann zum Umschalten des Umschaltventils 15 durch die jeweils drucklose Umschaltleitung oder Steuerleitung 28; 27, die Ausnehmung 41; 42 und die Rücklaufleitung Hydraulikmedium mit einem geringen hydraulischen Widerstand und somit hochdynamisch in den Tank 5 zurückgeführt werden. Dadurch kann das Umschaltventil 15 schnell umgeschaltet werden. Im Folgenden wird auf die in den 1 bis 6 dargestellten unterschiedlichen Betriebszustände beziehungsweise Übergänge zwischen einzelnen Betriebszuständen eingegangen.
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In 1 ist das Hydrauliksystem 1 in einem Kühl-/Schmierbetrieb dargestellt. Durch eine geschwärzte Pfeilspitze in dem Kreissymbol für die Reversierpumpe 2 ist veranschaulicht, dass die Reversierpumpe 2 in 1 von rechts nach links fördert. Dabei wird Hydraulikmedium aus dem Tank 5 über die Ansaugleitung 14, die Ansaugventilvorrichtung 10 und die Verzweigungen 18, 17 in den Versorgungspfad 19 zur Kühlung und/oder Schmierung 8 gefördert.
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In 2 fördert die Reversierpumpe 2 von links nach rechts. Dabei wird Hydraulikmedium aus dem Tank 5 durch die Reversierpumpe 2 in die Druckleitung 26 gefördert. Durch den Pfeil 43 ist angedeutet, dass der Betätigungskolben 30 durch diese Druckbeaufschlagung in 2 nach links verlagert wird. In 2 hat der Betätigungskolben 30 die obere Steuerleitung oder Umschaltleitung 27 noch nicht freigegeben.
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In 3 hat der Betätigungskolben 30 aufgrund seiner weiteren Verlagerung nach links seine in 3 linke Endstellung erreicht und die untere Steuerleitung 28 freigegeben, so dass der Hydraulikdruck zum Umschalten auf das Umschaltventil 15 wirkt, wie durch den Pfeil 44 angedeutet ist. Das Umschaltventil 15 hat in 3 noch nicht umgeschaltet.
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In 4 ist gezeigt, dass das Umschaltventil 15 hochdynamisch umgeschaltet wurde. Das hochdynamische Umschalten des Umschaltventils 15 wurde über eine schnelle Druckentlastung der Steuerleitung oder Umschaltleitung 27 über die Ausnehmung 42, die Rücklaufleitung 45 und die Tankleitung 34 in den Tank 5 ermöglicht.
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In 5 fördert die Reversierpumpe 2, wie in 2, von links nach rechts. Über das umgeschaltete Umschaltventil 15 wird der Betätigungszylinder 20 über die Druckleitung 25 und den ersten Druckanschluss 21 mit Druckbeaufschlagt. Dadurch wird der Betätigungskolben 30 in 5 von links nach rechts verlagert, wie durch den Pfeil 47 angedeutet ist. In 5 hat der Betätigungskolben 30 die obere Umschaltleitung oder Steuerleitung 27 noch nicht freigegeben.
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In 6 hat der Betätigungskolben 30 aufgrund seiner weiteren Verlagerung in 6 nach rechts die obere Steuerleitung oder Umschaltleitung 27 freigegeben. Demzufolge wird das Umschaltventil 15 in 6 von unten mit Druck beaufschlagt und, wie durch den Pfeil 48 angedeutet ist, in 6 nach oben umgeschaltet. In 6 hat das Umschaltventil 15 noch nicht umgeschaltet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydrauliksystem
- 2
- Reversierpumpe
- 3
- Förderanschluss
- 4
- Förderanschluss
- 5
- Tank
- 6
- Betätigungselement
- 8
- Kühlung und/oder Schmierung
- 9
- Ventilanordnung
- 10
- Ansaugventilvorrichtung
- 11
- Anschluss
- 12
- Anschluss
- 13
- Tankanschluss
- 14
- Ansaugleitung
- 15
- Umschaltventil
- 16
- Ansauganschluss
- 17
- Verzweigung
- 18
- Verzweigung
- 19
- Versorgungspfad
- 20
- Betätigungszylinder
- 21
- Druckanschluss
- 22
- Druckanschluss
- 23
- Steuerabgang
- 24
- Steuerabgang
- 25
- Druckleitung
- 26
- Druckleitung
- 27
- Steuerleitung
- 28
- Steuerleitung
- 29
- Betätigungspfad
- 30
- Betätigungskolben
- 31
- Betätigungsstange
- 32
- Bewegungsrichtung
- 33
- Wegüberwachung
- 34
- Tankleitung
- 40
- Rücklaufanschluss
- 41
- Ausnehmung
- 42
- Ausnehmung
- 43
- Pfeil
- 44
- Pfeil
- 45
- Rücklaufleitung
- 46
- Verzweigung
- 47
- Pfeil
- 48
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018112670 A1 [0002]