DE102007051185A1 - Hydrostatischer Antrieb - Google Patents

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DE102007051185A1
DE102007051185A1 DE200710051185 DE102007051185A DE102007051185A1 DE 102007051185 A1 DE102007051185 A1 DE 102007051185A1 DE 200710051185 DE200710051185 DE 200710051185 DE 102007051185 A DE102007051185 A DE 102007051185A DE 102007051185 A1 DE102007051185 A1 DE 102007051185A1
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Reinhold Schniederjan
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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    • F16H61/00Control functions within control units of change-speed- or reversing-gearings for conveying rotary motion ; Control of exclusively fluid gearing, friction gearing, gearings with endless flexible members or other particular types of gearing
    • F16H61/38Control of exclusively fluid gearing
    • F16H61/40Control of exclusively fluid gearing hydrostatic
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen hydrostatischen Antrieb (1), welcher einen geschlossenen Kreislauf (2), mit verstellbarer Hydropumpe (5), einen Hydromotor (6), eine erste und eine zweite Arbeitsleitung (7, 8) umfasst, wobei die erste und die zweite Arbeitsleitung (7, 8) jeweils die Hydropumpe (5) und den Hydromotor (6) miteinander verbinden. Darüber hinaus umfasst dieser hydrostatische Antrieb (1) eine Stellvorrichtung (3) zur Einstellung des Fördervolumens der Hydropumpe (5), als Teil einer Bremsvorrichtung (3'). Diese Bremsvorrichtung (3') umfasst eine Ventileinheit (4, 4'), welche mit einer stromabwärts des Hydromotors angeordneten ersten und zweiten Arbeitsleitung (7, 8) des geschlossenen Kreislaufs (2) und mit der Stellvorrichtung (3) des hydrostatischen Antriebs (1) verbunden ist, wobei die Ventileinheit (4, 4') in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des hydrostatischen Antriebs die Stellvorrichtung (3) zur Bremsung hydraulisch ansteuert.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen hydrostatischen Antrieb mit geschlossenem Kreislauf, welcher eine verstellbare Hydropumpe und einen Hydromotor umfasst, und einer Stellvorrichtung zur Einstellung des Fördervolumens der Hydropumpe.
  • Hydrostatische Antriebe, wie sie zum Beispiel in mobilen Arbeitsmaschinen Verwendung finden, bestehen meistens aus einem geschlossenen Kreislauf, welcher aus einer Hydropumpe, einem Hydromotor und zwei sie jeweils verbindenden Arbeitsleitungen gebildet wird. Die beiden Arbeitsleitungen befördern Druckmittel in jeweils entgegengesetzte Richtungen. Die Hydropumpe wird dabei über eine Antriebswelle durch eine Antriebsmaschine angetrieben. In bestimmten Fahrsituationen (Fahrbetrieb) kommt es vor, dass statt der Hydropumpe der Hydromotor Druckmittel in dem geschlossenen Kreislauf fördert. Dadurch wird die Hydropumpe mit Druck beaufschlagt und arbeitet dann als Hydromotor, der sich an der Antriebsmaschine abstützt. Dabei kann die der Drehzahl der Antriebmaschine entsprechend verfügbare Bremslast des Antriebsmotors überschritten werden. Ist dies der Fall, so erhöht sich die Drehzahl der Antriebsmaschine. Dann sind Maßnahmen zu ergreifen, um eine unzulässige Drehzahlerhöhung der Antriebsmaschine, welche zu ihrer Zerstörung führen kann, zu verhindern.
  • Ein solcher Antrieb ist aus der DE 10 2004 062 388 A1 bekannt. Zu diesem Zweck wird genutzt, dass in einer Speisedruckleitung eine von der Drehzahl der Antriebsmaschine abhängige Speiseölmenge gefördert wird. In der Druckleitung wird mit der geförderten Speiseölmenge ein Differenzdruckwert und damit eine Drehzahl der Antriebsmaschine festgelegt, bei deren Überschreitung Druckmittel aus jener Arbeitsleitung entnommen wird, in welche der Hydromotor im Schiebebetrieb Druckmittel fördert. Dadurch wird bewirkt, dass nur ein Teil des vom Hydromotor in Richtung zu der Hydropumpe hin geförderten Druckmittels über die Hydropumpe gefördert wird. So wird verhindert, dass die Drehzahl der Antriebsmaschine unzulässig erhöht wird.
  • Bei dem beschriebenen Antrieb ist es von Nachteil, dass im Schiebebetrieb, also dann, wenn der Hydromotor als Pumpe arbeitet und sich in den Arbeitsleitungen das Druckverhältnis umkehrt, durch den Druckmittelabfluss keine oder nur geringe Bremsleistung möglich ist.
  • In der DE 101 38 519 A1 ist ein Antriebssystem vorgeschlagen, welches ebenfalls auf einem geschlossenen Kreislauf basiert, welcher aus einer Hydropumpe, einem Hydromotor und zwei sie jeweils verbindenden Arbeitsleitungen gebildet wird und bei dem durch Verstellung des Schwenkwinkels des Hydromotors eine ausreichende Bremsleistung erzielt wird.
  • Bei diesem System besteht der Nachteil, dass sich aus der zur Bremsung benötigten Vergrößerung des Schwenkwinkels des Hydromotors eine Vergrößerung der im geschlossenen Kreislauf umlaufenden Flüssigkeitsmenge ergibt, welche allerdings nicht durch die Speisemenge ersetzt werden kann.
  • Die Bremsung kann auch durch eine Verringerung des Pumpenschwenkwinkels erreicht werden. Pumpensteuerungen sind in der Regel vorgesteuerte Systeme wie z. B. elektroproportionale Stellvorrichtungen mittels Regelmagnete, Servoventile, elektroproportional gesteuerter Druckminderventile, oder auch rein hydraulisch vorgesteuerte Ansteuerungen. Die Stelldrücke der hydraulischen Pumpenverstellung werden häufig aus dem Speisesystem entnommen und sind daher nicht allzu groß. Das bedeutet andererseits, dass die Verstellfedern der Pumpenverstellung auch nicht zu kräftig dimensioniert werden dürfen.
  • Das Pumpentriebwerk hat aufgrund seiner Triebwerkskräfte im Pumpenbetrieb rückstellende Kräfte und im Motorbetrieb ausschwenkende Kräfte, also in Richtung größer werdenden Schwenkwinkels. Beim Bremsvorgang, z. B. bei einem hydrostatischen Fahrantrieb, wirkt der Fahrmotor aufgrund der Massenträgheit des Fahrzeugs als Pumpe, während die Hydropumpe als Motor wirkt. In gewissen Grenzen lassen sich die Triebwerkskräfte über die Gestaltung von Geräuschkerben in der Steuerplatte und über eine Steuerplattenverdrillung beeinflussen, mit dem Nachteil, dass Einbußen beim Geräusch und im Wirkungsgrad hinzunehmen sind.
  • Wenn nun durch eine Störung, z. B. einem Kabelbruch die Pumpenansteuerung ausfällt, sind u. U. die Rückstellfedern allein nicht in der Lage, das Triebwerk der Hydropumpe für eine Bremsung ausreichend weit in Richtung verschwindenden Fördervolumens zurückzuschwenken, da durch das Ausschwenkmoment des Triebwerkes der Hydropumpe, welche nun im Motorbetrieb arbeitet, ein größerer Schwenkwinkel erhalten bleibt. Möglich ist auch, dass die Stellvorrichtung durch Verschmutzung verklemmt oder die Vorsteuerung durchgeschaltet bleibt und somit die Pumpe nicht zurück gestellt wird. D. h. das Fahrzeug wird nicht oder nur unzureichend abgebremst. Eine Wegnahme des Stelldrucks bei gleichzeitigem hydraulischen Kurzschluss der Stelldruckkammern reicht dann möglicherweise nicht aus, um sicher zu stellen, dass das Triebwerk auf ein Nullfördervolumen gestellt wird, weil wie oben beschrieben, häufig die Rückstellkräfte nicht ausreichend sind.
  • Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen hydrostatischen Antrieb mit einer insbesondere hinsichtlich der Zuverlässigkeit verbesserten Bremseinrichtung zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird durch den hydrostatischen Antrieb mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße hydrostatische Antrieb umfasst einen geschlossenen Kreislauf. Dieser geschlossene Kreislauf wird durch eine Hydropumpe, einen Hydromotor und zwei Arbeitsleitungen gebildet, wobei jede der Arbeitsleitungen jeweils die Hydropumpe mit dem Hydromotor verbindet. Durch jeweils eine Arbeitsleitung wird bei fördernder Hydropumpe Druckmittel von der Hydropumpe zum Hydromotor gefördert. Die dann jeweils andere Arbeitsleitung fördert das Druckmittel zurück zur Hydropumpe. Das Fördervolumen der Hydropumpe kann zumindest betragsmäßig eingestellt werden. Die Verstellung des Fördervolumens erfolgt durch eine Stellvorrichtung. Dazu wird ein Druck verwendet, der höher als der Speisedruck ist. Die Stellvorrichtung wird von einer Ventileinheit angesteuert. Die Ansteuerung erfolgt in Abhängigkeit vom Betriebszustand des hydrostatischen Antriebs. Die Ventileinheit liefert in Abhängigkeit vom Betriebszustand einen Druck, der höher als der Speisedruck ist. Die Betriebszustände beziehen sich unter anderem darauf, ob Normal- oder Brems- bzw. Schiebebetrieb vorherrscht. Durch die Ansteuerung der Stellvorrichtung mit einem Druck, der höher als der Speisedruck ist, wird das Fördervolumen der Hydropumpe verkleinert.
  • In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebs dargestellt.
  • Es ist vorteilhaft, wenn zusätzlich zu dem Betrag des Fördervolumens der Hydropumpe auch deren Förderrichtung einstellbar ist. In diesem Fall wird durch einfache Verstellung der Hydropumpe eine Richtungsumkehr des Druckmittelflusses durch die Arbeitsleitungen und somit in dem gesamten geschlossenen Kreislauf erzielt. Dadurch wird auch eine Richtungsumkehr des Hydromotors bewirkt. Durch die Richtungsumkehr des Druckmittelflusses wird die vor der Richtungsumkehr stromaufwärts des Hydromotors angeordnete Arbeitsleitung zu der stromabwärts des Hydromotors angeordneten Arbeitsleitung und die vor der Richtungsumkehr stromabwärts des Hydromotors angeordnete Arbeitsleitung zu der stromaufwärts des Hydromotors angeordneten Arbeitsleitung. Damit sichergestellt ist, dass unabhängig von der Förderrichtung immer eine Ventileinheit mit der stromabwärts der Hydropumpe angeordneten Arbeitsleitung verbunden ist, ist mit beiden Arbeitsleitungen jeweils eine Ventileinheit verbunden.
  • Befindet sich der hydrostatische Antrieb im Schiebebetrieb, dann liegt in der stromabwärts des Hydromotors angeordneten Arbeitsleitung Hochdruck und in der stromabwärts des Hydromotors angeordneten Arbeitsleitung Niederdruck vor. Es ist vorteilhaft, den Hockdruck aus der stromabwärts des Hydromotors angeordneten Arbeitsleitung zu nutzen, um das Fördervolumen der Hydropumpe zu verringern, da dadurch ein hoher Druck zum Zurückschwenken der Hydropumpe verfügbar ist und somit eine ausreichende Bremswirkung in Abhängigkeit vom Betriebszustand erzielt werden kann. Um den Hochdruck vorteilhaft zu nutzen, ist die stromabwärts des Hydromotors angeordnete Arbeitsleitung über die Ventileinheit mit der Stellvorrichtung verbunden.
  • Um den Hochdruck der stromabwärts des Hydromotors angeordneten Leitung während des Schiebebetriebs des hydrostatischen Antriebs zum Verringern des Fördervolumens der Hydropumpe nutzen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Ventileinheit ein Entnahmeventil umfasst, welches es ermöglicht, Druckmittel aus der unter Hochdruck stehenden stromabwärts des Hydromotors angeordneten Leitung zu entnehmen.
  • Für die Ansteuerung der Stellvorrichtung ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Entnahmeventil in Abhängigkeit von der Strömungsrichtung des Druckmittels in der jeweiligen Arbeitsleitung, mit der das Entnahmeventil verbunden ist, eine Druckmittelentnahme aus besagter Arbeitsleitung durch eine geöffnete Position zulässt oder durch eine geschlossene nicht.
  • Eine besonders einfache Methode, die Strömungsrichtung innerhalb des geschlossenen Kreislaufs zu ermitteln, besteht in der Messung der Druckdifferenz zwischen beiden Seiten einer in zumindest einer Arbeitsleitung angeordneten Drossel. Es ist daher von Vorteil, wenn in zumindest einer Arbeitsleitung eine Drossel angeordnet ist.
  • Damit das Entnahmeventil zur korrekten Ansteuerung der Stellvorrichtung in Abhängigkeit von der Strömungsrichtung des Druckmittels in dem hydraulischen Kreislauf und damit der Arbeitsleitung, mit der es verbunden ist, öffnet oder schließt, ist es vorteilhaft, wenn das Entnahmeventil in Abhängigkeit von dem die Druckmittel-Strömungsrichtung angebenden Vorzeichen des Druckgradienten an der in der Arbeitsleitung angeordneten Drossel öffnet oder schließt.
  • Damit der Öffnungszustand des Entnahmenventils im Strömungsfall lediglich von der Strömungsrichtung abhängt, ist es vorteilhaft, das Entnahmeventil als Schaltventil auszubilden.
  • Um einen Druckmittelfluss aus der Stellvorrichtung in die Arbeitsleitung zu verhindern, ist ein Rückschlagventil nützlich, welches den Druckmittelfluss lediglich in Richtung zu der Stellvorrichtung hin zulässt. Durch eine Positionierung dieses Rückschlagventils in der Verbindung zwischen geschlossenem Kreislauf und Stellvorrichtung in der Ventileinheit wird eine Beeinflussung des geschlossenen Kreislaufs durch die Stellvorrichtung vermieden und zudem sichergestellt, dass eine Beaufschlagung der Stellvorrichtung mit dem Arbeitsleitungsdruck nur bei Druckumkehr im geschlossenen Kreislauf und damit im Schiebebetrieb möglich ist.
  • Mit einer Differenzdruckventileinheit in der Verbindung zwischen geschlossenem Kreislauf und Stellvorrichtung in der Ventileinheit ist es möglich, die Ventileinheit für Druckmittelfluss in Richtung der Stellevorrichtung in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen der Verbindung der Ventileinheit mit der Stellvorrichtung und der Arbeitsleitung, an der die Ventileinheit angeschlossen ist, zu öffnen oder zu schließen. Somit kann die Ansteuerung der Stellvorrichtung entsprechend besagter Druckdifferenz erfolgen. Ein Rückfluss von Druckmittel aus der Stellvorrichtung in den hydraulischen Kreislauf wird damit vermieden und zudem sichergestellt, dass eine Beaufschlagung der Stellvorrichtung mit dem Arbeitsleitungsdruck nur bei Druckumkehr im geschlossenen Kreislauf und damit im Schiebebetrieb möglich ist.
  • Ist die Differenzdruckventileinheit eingangsseitig mit dem Entnahmeventil verbunden, so wird die Differenzdruckventileinheit eingangsseitig in Abhängigkeit von der Strömungsrichtung des Druckmittels in der Arbeitsleitung, mit der das Entnahmenventil verbunden ist, mit Druckmittel aus besagter Arbeitsleitung gespeist.
  • Ein Rückschlagventil an der Ausgangsseite der Differenzdruckventileinheit anzuordnen, wobei das Rückschlagventil Druckmittelfluss lediglich in die von der Differenzdruckventileinheit abführenden Richtung zulässt, hat weiterhin den Vorteil, dass bei geringen Drücken in der Ventileinheit diese nicht von Drücken der Stellvorrichtung beeinflusst wird. Die Stellvorrichtung wirkt somit nicht auf die Funktion der Ventileinheit zurück.
  • Die Druckdifferenzventileinheit lässt sich vorteilhaft durch Kombination aus eingangsseitigem Hochdruckbegrenzungsventil und ausgangseitigem Druckregelventil realisieren. So kann jedes Ventil einzeln, z. B. durch Wahl oder Einstellung von Federn, eingestellt werden und es kann somit eine feine Regulierung der Funktion der Druckdifferenzventileinheit erzielt werden.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebs mit Bremseinrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung detailliert erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Schaltplan des erfindungsgemäßen hydraulischen Antriebs; und
  • 2 eine schematische Darstellung einer speziellen Ausführungsform der Differenzdruckventileinheit aus 1.
  • In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen hydrostatischen Antriebs 1 gezeigt. Der hydrostatische Antrieb 1 umfasst einen geschlossenen Kreislauf 2. Der hydrostatische Antrieb 1 umfasst ferner eine Stellvorrichtung 3, zum Einstellen eines Fördervolumens einer Hydropumpe 5, eine erste Ventileinheit 4 und eine zweite Ventileinheit 4'. Die Ventileinheiten 4 und 4' wirken mit der Stellvorrichtung 3 derart zusammen, dass in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des hydrostatischen Antriebs 1 das Fördervolumen der Hydropumpe 5 zur Bremsung verringert wird. Befindet sich der hydrostatische Antrieb 1 im Schiebebetrieb, so wird zur Bremsung das Fördervolumen der Hydropumpe 5 verringert.
  • Der geschlossene Kreislauf 2 umfasst neben der Hydropumpe 5, einen Hydromotor 6, eine erste Arbeitsleitung 7 und eine zweite Arbeitsleitung 8. Es verbinden sowohl die erste als auch die zweite Arbeitsleitung 7, 8 jeweils Hydropumpe 5 und Hydromotor 6 miteinander. Die erste Arbeitsleitung 7 und die zweite Arbeitsleitung 8 leiten Druckmittel stets in entgegengestzte Richtungen, falls das Fördervolumen der Hydropumpe 5 von null verschieden ist.
  • Die Hydropumpe 5 wird durch eine Antriebswelle 51 angetrieben, welche durch eine hier nicht dargestellte Antriebsmaschine angetrieben wird. Bevorzugt wird eine Dieselbrennkraftmaschine verwendet. Es können aber auch z. B. Elektromotoren, Ottomotoren oder dergleichen verwendet werden. Die Antriebswelle 51 wird auch dazu verwendet, zusätzlich zu der Hydropumpe 5 eine Speisepumpe 39 anzutreiben, welche Druckmittel in ein Speisesystem fördert. Der Hydromotor 6 treibt eine Abtriebswelle 61 an. Diese kann beispielsweise eine angetriebene Fahrzeugachse eines Fahrzeugs, oder andere mit der Antriebswelle 61 verbundene bewegliche Einheiten antreiben.
  • Sowohl in der ersten Arbeitleitung 7 als auch in der zweiten Arbeitleitung 8 sind Drosseln angeordnet. In der ersten Arbeitleitung 7 ist die erste Drossel 9 und in der zweiten Arbeitleitung 8 die zweite Drossel 10 angeordnet. Fließt Druckmittel durch die Arbeitsleitungen 7, 8, so entsteht an den Drosseln 9, 10 ein Druckgradient, dessen Vorzeichen die Strömungsrichtung des Druckmittels in der Arbeitsleitung kennzeichnet. Der Druck stromaufwärts einer durchströmten Drossel ist stets höher als der Druck stromabwärts der Drossel.
  • Die Stellvorrichtung 3 des hydrostatischen Antriebs 1 umfasst einen Stellzylinder 11 und ein Stelldruckregelventil 12. Der Stellzylinder 11 umfasst eine erste Stelldruckkammer 13 und eine zweite Stelldruckkammer 14. Die beiden Stelldruckkammern 13, 14 sind durch einen im Stellzylinder 11 entlang der Zylinderachse verschiebbaren Stellkolben 17 voneinander getrennt. In der ersten Stelldruckkammer 13 beaufschlagt eine erste Zentrierfeder 15 den Stellkolben 17 in Richtung der gegenüberliegenden zweiten Stelldruckkammer 14 während in der zweiten Stelldruckkammer 14 eine zweite Zentrierfeder 16 den Stellkolben 17 in Richtung der ersten Stelldruckkammer 14 mit einer Rückstellkraft beaufschlagt. Der Stellkolben 17 ist über ein Stellkraftübertragungsglied 52 mit der Hydropumpe 5 derart verbunden, dass eine Positionsänderung des Stellkolbens 17 in dem Stellzylinder 11 mit einer Schwenkwinkelverstellung der Hydropumpe 5 einhergeht. Die Hydropumpe 5 ist z. B. eine Axialkolbenmaschine in Schrägachsen- oder Schrägscheibenbauart. Die mittlere Position des Stellkolbens 17 im Stellzylinder 11 entspricht dabei der Neutralstellung der Hydropumpe 5. Je nach Richtung in welche der Stellkolben 17 von seiner mittleren Position aus verschoben wird, wird eine entsprechende Förderrichtung der Hydropumpe 5 eingestellt. Das Ausmaß der Auslenkung des Stellkolbens 17 aus seiner mittleren Position entspricht der damit verbundenen Vergrößerung des Schwenkwinkels und damit des Fördervolumens der Hydropumpe 5. In Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Stellkolbens 17 fördert die Hydropumpe 5 Druckmittel in die erste oder die zweite Arbeitsleitung 7, 8. Bei ausgeglichenen Stelldrücken in der ersten und der zweiten Stelldruckkammer 13, 14 wird wegen der rückstellenden Kräfte der Zentrierfedern 15, 16 der Stellkolben 17 zurück in seine mittlere Position gebracht.
  • Das Stelldruckregelventil 12 ist als variables 3/4-Wege-Ventil ausgebildet, welches vorzugsweise über einen ersten Elektromagneten 39 und einen zweiten Elektromagneten 40 angesteuert wird. Alternativ kann auch eine hydraulische Ansteuerung des Stelldruckregelventils 12 vorgesehen sein. Eine erste Feder 41 und eine zweite Feder 42 beaufschlagen das Stelldruckregelventil 12 in Richtung seiner Ruheposition. Das Stelldruckregelventil 12 ist über eine Speisedruckleitung 23 mit einem Tank, über eine Entspannungsleitung 22 mit der Speisepumpe 43, mit der ersten Stelldruckammer 13 und der zweiten Stelldruckkammer 14 verbunden. Die Speisepumpe 43 kann auch durch eine andere Druckmittelquelle ersetzt werden.
  • Eine erste Stelldruckleitung verbindet das Stelldruckregelventil 12 mit der ersten Stelldruckkammer 13. In ihr ist eine dritte Drossel 20 angeordnet. Eine zweite Stelldruckleitung 19 von dem Stelldruckregelventil 12 zu der zweiten Stelldruckkammer 14 ist durch die in ihr angeordnete vierte Drossel 21 gedrosselt. In einer ersten, in der 1 dargestellten Endstellung des Stelldruckregelventils 12 ist die erste Stelldruckkammer 13 mit dem Tank verbunden, während die zweite Stelldruckkammer 14 mit dem Ausgang der Speisepumpe 43 verbunden ist und so mit dem Speisedruck beaufschlagt ist. In einer Neutralstellung des Stelldruckregelventils 12 sind sowohl die erste Stelldruckkammer 13 als auch die zweite Stelldruckkammer 14 mit dem Tank verbunden. In einer zweiten Endstellung ist die erste Stelldruckkammer 13 mit der Speisepumpe 43 und die zweite Stelldruckkammer 14 mit dem Tank verbunden. Die erste Stelldruckkammer 13 wird in der Neutralstellung und der ersten Endstellung entlastet, während die zweite Stelldruckkammer 14 in der Neutralstellung und der zweiten Endstellung des Stelldruckregelventils 12 entlastet wird. Die Übergänge zwischen der ersten zur zweiten Endstellung über die Neutralstellung sind fließend, da das Stelldruckregelventil 12 als variables Ventil ausgebildet ist. Wird das Stelldruckregelventil 12 durch Beaufschlagung eines der Elektromagneten 39, 40 mit einem Steuersignal entgegen der Kraft der zweiten Feder 42 aus seiner Neutralposition ausgelenkt, so wird auf Grund der sich einstellenden unterschiedlichen hydraulischen Kräfte in der ersten und der zweiten Stelldruckkammer 13, 14 auf den Stellkolben 17 der Stellkolben 17 entgegen der Zentrierfeder 15 oder 16 ausgelenkt. Die Auslenkung erfolgt so weit, bis zwischen der resultierenden hydraulischen Kraft und der Resultierenden Kraft aus den Federkräften der Zentrierfedern 15 und 16 ein Gleichgewicht herrscht.
  • Die erste Stelldruckkammer 13 ist ferner mit der ersten Ventileinheit 4 und die zweite Stelldruckkammer 14 mit der zweiten Ventileinheit 4' verbunden. Die erste Ventileinheit 4 ist mit der ersten Arbeitsleitung 7 verbunden und die zweite Ventileinheit 4' mit der zweiten Arbeitsleitung 8. Die erste und die zweite Ventileinheit 4, 4' sind gleich aufgebaut und funktionieren in sich entsprechender weise. Sie sind jeweils derart angeordnet, dass bei betriebenem geschlossenem Kreislauf 2 abhängig vom Betriebszustand höchstens eine von beiden Ventileinheiten 4, 4' die ihr zugeordnete Stelldruckkammer 13 oder 14 mit Druck beaufschlägt. Wenn eine Ventileinheit 4, 4' öffnet, ist die jeweils andere geschlossen. Somit wird zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Betriebs immer nur höchstens eine der beiden Stelldruckkammern 13, 14 von einer Ventileinheit mit einem Druck aus einer bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 oder 8 des geschlossenen hydraulischen Kreislaufs beaufschlagt. Eine der Ventileinheiten 4 oder 4' bedrückt die ihr zugeordnete Stelldruckkammer 13 oder 14 nur dann, wenn an der zugeordneten Arbeitsleitung 7 oder 8 Hochdruck herrscht und diese Druckmittel vom Hydromotor 6 zur Hydropumpe 5 leitet, sie also die bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtige Arbeitsleitung 7 oder 8 ist. Während der ersten Ventileinheit 4 die erste Stelldruckkammer 13 und die erste Arbeistleitung 7 zugeordnet sind, sind der zweiten Ventileinheit 4' die zweite Arbeitsleitung 8 und die zweite Stelldruckkammer 14 zugeordnet.
  • Sich entsprechende Elemente der Ventileinheiten 4, 4' sind mit sich entsprechenden, gestrichenen Bezugszeichen versehen. Sich entsprechende Elemente übernehmen gleiche Funktionen bei umgekehrter Strömungsrichtung in dem hydraulischen Kreislauf 2. Es werden daher Aufbau und Funktion beider Ventileinheiten 4, 4' nachfolgend lediglich am Beispiel der ersten Ventileinheit 4 erläutert.
  • Die erste Ventileinheit 4 umfasst ein Entnahmeventil 28, ein Differenzdruckventil 29 und ein Rückschlagventil 36. Das Entnahmeventil 28 ist als Schaltventil ausgebildet und ist eingangsseitig mit der ersten Arbeitsleitung 7 über eine erste Verbindung 24 und ausgangsseitig mit dem Differenzdruckventil 29 über eine zweite Verbindung 37 verbunden. Das Differenzdruckventil 29 ist eingangsseitig über die zweite Verbindung 37 mit dem Entnahmeventil 28 verbunden und ausgangsseitig über eine dritte Verbindung 35 mit dem Rückschlagventil 36. Das Rückschlagventil 36 ist eingangsseitig über die dritte Verbindung 35 mit dem Differenzdruckventil 29 und ausgangsseitig mit der Stellvorrichtung 3 verbunden. Das Rückschlagventil 36 lässt Druckmittelfluss lediglich in Richtung der Stellvorrichtung 3 zu.
  • Das Rückschlagventil 36 der ersten Ventileinheit 4 ist ausgangsseitig über eine erste Stelldruckverbindungsleitung 38 mit der ersten Stelldruckkammer 13 verbunden, während das Rückschlagventil 36' der zweiten Ventileinheit 4' ausgangsseitig über eine zweite Stelldruckverbindungsleitung 38' mit der zweiten Stelldruckkammer 14 verbunden ist. So kann die erste Ventileinheit 4 die erste Stelldruckkammer 13 und die zweite Ventileinheit 4' die zweite Stelldruckammer 14 mit einem aus dem geschlossenen Kreislauf abgebildeten Druck beaufschlagen. Somit ist es möglich, den Ventilkolben 17 im Stellzylinder 11 in entgegegesetzte Richtungen zu bedrücken und damit Förderrichtung und Fördervolumen der Hydropumpe 5 mittels eines über die erste oder die zweite Ventileinheit 4, 4' aus dem hydraulischen Kreislauf 2 bereitgestellten Drucks zu beeinflussen.
  • Die Stellvorrichtung 3 und die Ventileinheiten 4 und 4' wirken derart zusammen, dass in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des hydrostatischen Antriebs 1 zur Bremsung des hydrostatischen Antriebs 1 das Fördervolumen der Hydropumpe 5 verringert wird. Besagte Bremsung tritt dann ein, wenn der hydrostatische Antrieb 1 sich im Schiebebetrieb befindet und daher im hydraulischen Kreislauf eine Druckumkehr stattfindet. Zunächst wird die Druckmittel-Strömungsrichtung in der ihr jeweils zugeordneten Arbeitsleitung ermittelt. Die Ventileinheiten 4, 4' wägen im Falle der relevanten Strömungsrichtung zusätzlich ab, ob der höchste Druck in dieser Arbeitsleitung hinreichend hoch ist, und bedrücken dann die ihnen jeweils zugeordnete Stelldruckkammer 13 oder 14 mit einem aus dem höchsten Druck abgeleitetem Druck. Dadurch wird der Betrag des Fördervolumens der Hydropumpe verringert.
  • Der Betriebszustand ergibt sich aus der Strömungsrichtung des Druckmittels im geschlossenen Kreislauf sowie der Höhe in der bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 oder 8. Wird z. B. während eines normalen, angetriebenen Fahrbetriebs Druckmittel durch die Hydropumpe 5 in die zweite Arbeitsleitung 8 gefördert, so wird sich in der zweiten Arbeitsleitung 8 ein Hochdruck und in der ersten Arbeitsleitung 7 Niederdruck einstellen. Im Schiebebetrieb wirkt dagegen der Hydromotor 6, der nun auf Grund der Massenträgheit des Fahrzeugs angetrieben wird, als Pumpe und fördert bei gleichbleibender Strömungsrichtung Druckmittel in die erste Arbeitsleitung 7. Der Hydromotor 6 stützt sich an der Hydropumpe 5 ab. Es ergibt sich eine Druckumkehr, bei der nun in der ersten, bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 Hochdruck, in der zweiten Arbeitsleitung 8 dagegen Niederdruck herrscht.
  • Die erste Arbeitsleitung 7 ist durch die Drossel 9 in ein hydropumpenseitigen Teil und einen hydromotorseitigen Teil unterteilt. Am Entnahmeventil 28 ist eine erste Messfläche 26.1 und eine zweite Messfläche 27.1 ausgebildet. Beide Messflächen sind dabei in jeweils entgegengesetzter Richtung orientiert. Die erste Messfläche 26.1 ist mit dem hydromotorseitigen Teil der Arbeitsleitung gedrosselt verbunden. Dazu ist die erste Messfläche 26.1 mit der ersten Verbindungs 24, welche den hydromotorseitigen Teil der Arbeitsleitung 7 eingangsseitig mit dem Entnahmeventil 28 verbindet, zwischen Entnahmeventil 28 und fünfter Drossel 25 über eine erste Messleitung 26 verbunden. Die zweite Messfläche 27.1 ist ungedrosselt mit dem hydropumpenseitigen Teil der Arbeitsleitung 7 über eine zweite Messleitung 27 verbunden. Je nach Vorzeichen der Druckdifferenz zwischen den an den in entgegengesetzter Richtung wirkenden Messflächen anliegenden Drücke, welches von der Druckmittel-Strömungsrichtung in der Arbeitsleitung 7 abhängt, wird das als Schaltventil ausgebildete Entnahmeventil 28 entweder in eine offene oder eine geschlossene Position geschaltet. Das Entnahmeventil 28 ist dann offen, wenn Druckmittel in der Arbeitsleitung 7 vom Hydromotor 6 zu der Hydropumpe 5 fließt. Bei umgekehrter Strömungsrichtung ist das Entnahmeventil 28 geschlossen. Nur in der offenen Position des Entnahmenventils 28 ist der hydromotorseitige Teil der ersten Arbeitsleitung 7 mit der Differenzdruckventileinheit 29 verbunden. Eine Entnahme von Druckmittel zur Beaufschlagung der Stellvorrichtung 3 erfolgt also nur dann, wenn die zugeordnete Arbeitsleitung die bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtige Arbeitsleitung ist. Bevor tatsächlich die Stellvorrichtung 3 mit einem Druck der bezüglich des Hydromotors 6 aus stromabwärtigen Arbeitsleitung beaufschlagt wird, muss jedoch noch der Schiebebetrieb des Fahrzeugs festgestellt werden.
  • Die Differenzdruckventileinheit 29 bildet ebenfalls zwei entgegengesetzt orientierte Messflächen 33.1 und 34.1 aus. Die dritte Messfläche 33.1 ist über eine dritte Messleitung 33 mit der eingangsseitigen zweiten Verbindung 37 und die vierte Messfläche 34.1 über eine vierte Messleitung 34 mit der ausgangsseitigen dritten Verbindung 35 verbunden. Die Differenzdruckventileinheit 29 weist eine dritte Feder 30 und eine vierte Feder 31 auf, wobei die dritte Feder 30 der hydraulischen Kraft an der dritten Messfläche 33.1 und die vierte Feder 31 der hydraulischen Kraft an der vierten Messfläche 34.1 entgegenwirkt. Durch die Federn 30, 31 wird eine Druckdifferenz zwischen der zweiten Verbindung 37 und der dritten Verbindung 35 festgelegt, bei deren Überschreitung die Differenzdruckventileinheit 29 aus einer ersten Position in Richtung einer zweiten Position verstellt wird. In der ersten Position verbindet das Differenzdruckregelventil 29 dabei die eingangsseitige zweite Verbindung 37 über eine sechste Drossel 32 mit dem Tank. In der zweiten Position ist die eingangsseitige zweite Verbindung 37 mit der ausgangsseitigen dritten Verbindung 35 verbunden. Somit wird ein Mindestdruck in der bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 bzw. eine Mindestdruckdifferenz gegenüber dem in der Stellvorrichtung 3 herrschenden Stelldruck festgelegt, ab dem eine Öffnung des Differenzdruckventils 29 erfolgt. Dieser Druck kann nur bei Druckumkehr in dem hydraulischen Kreislauf 2 erreicht werden, wie sie nur im Schiebebetrieb auftritt.
  • Ist der Druck in der dritten Verbindungsleitung 35 höher als der Druck in der ersten Stelldruckverbindungsleitung 38, so öffnet das Rückschlagventil 36 und lässt Druckmittel aus der dritten Verbindung 35 in die Stelldruckleitung 38 strömen.
  • Die Funktion von Entnahmeventil 28, Differenzdruckventileinheit 29 und Rückschlagventil 36 in der Ventileinheit 4 wird im Folgen noch einmal erläutert. Bei einer Druckmittel-Strömungsrichtung von Hydromotor 6 zu Hydropumpe 5 in der ersten Arbeitsleitung 7 öffnet das Entnahmenventil 28 auf Grund des Druckabfalls an der durchströmten ersten Drossel 9, so dass die Druckdifferenzventileinheit 29 eingangsseitig mit dem Druck aus dem hydromotorseitigen Teil der ersten Arbeitsleitung 7 beaufschlagt wird. Ist dieser Druck größer als ein durch die Federn 30, 31 in Kombination mit dem Druck in der dritten Verbindung 35 bestimmter Wert, so wird die Differenzdruckventileinheit 29 zunehmend in Richtung der zweiten Position verstellt. Die zweite Position erlaubt mit steigendem Differenzdruck eine zunehmend ungedrosselte Verbindung der zweiten und der dritten Verbindung 37 und 35 miteinander. Dadurch ist über das offene Entnahmeventil 28 und die Differenzdruckventileinheit 29 der hydromotorseitige Teil der ersten Arbeitsleitung 7 mit der dritten Verbindung 35 verbunden und die erste Stelldruckkammer wird mit einem aus der ersten Arbeitsleitung 7 abgeleiteten Druck beaufschlagt. Ist dann zusätzlich der Druck im hydromotorseitigen Teil der ersten Arbeitsleitung 7 höher als in der Stelldruckleitung 38, so wird der hydromotorseitige Teil der ersten Arbeitsleitung 7 mit der Stelldruckkammer der Stellvorrichtung 3 verbunden, mit der die erste Ventileinheit 4 verbunden ist. Dadurch wird der Betrag des Fördervolumens der Hydropumpe 5 derart reduziert, dass der Hydromotor 6 abgebremst wird.
  • Bei der in 1 dargestellten ersten Förderrichtung fließt Druckmittel von der Hydropumpe 5 über die zweite Arbeitsleitung 8 zum Hydromotor 6 und von dort aus über die erste Arbeitsleitung 7 zurück zur Hydropumpe 5. Treibt dabei die Hydropumpe 5 den Hydromotor 6 an, so liegt der höchste Druck des geschlossenen Kreislaufs 2 im hydropumpenseitigen Teil der zweiten Arbeitsleitung 8 vor. Das zweite Entnahmenventil 28' ist dann geschlossen. Damit ist die zweite Ventileinheit 4' insgesamt geschlossen. Im Gegensatz dazu ist das erste Entnahmenventil 28 geöffnet. Jedoch ist die erste Differenzdruckventileinheit 29 geschlossen, da der Druck in dem hydromotorseitigen Teil der ersten, bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 geringer als die durch die Federn 30, 31 in Kombination mit dem Druck in der dritten Verbindung 35 erzeugte Gegenkraft ist. Die erste Ventileinheit 4 ist somit ebenfalls insgesamt geschlossen.
  • Treibt jedoch bei gleicher Förderrichtung der Hydromotor 6 die Hydropumpe 5 an, so wie es im Schiebebetrieb der Fall ist, so liegt der höchste Druck des geschlossenen Kreislaufs 2 im hydromotorseitigen Teil der ersten, bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen Arbeitsleitung 7 vor. Die zweite Ventileinheit 4' ist auch in diesem Fall geschlossen, da weiterhin, aufgrund der Strömungsrichtung, bereits das zweite Entnahmenventil 28' geschlossen ist. Das erste Entnahmenventil 28 ist auch in diesem Fall ebenfalls wegen der Strömungsrichtung geöffnet. Da aber in diesem Fall der höchste Druck im geschlossenen Kreislauf 2 in dem hydromotorseitigen Teil der ersten Arbeitsleitung 7 vorherrscht, ist zusätzlich die erste Differenzdruckventileinheit 29 geöffnet. Da dieser Druck stets höher ist als der Tankdruck, mit dem die Stelldruckleitung 38 und die erste Stelldruckkammer 13 durch die in der 1 dargestellte Stellung des Stelldruckregelventils 12 verbunden sind, ist auch das Rückschlagventil 36 geöffnet. Damit ist insgesamt die erste Ventileinheit 4 geöffnet. Es wird die erste Stelldruckkammer 13 mit einem aus dem höchsten Druck abgeleiteten Druck beaufschlagt und der Stellkolben 17 in Richtung seiner Neutralstellung verschoben und die Hydropumpe 5 in Richtung geringeren Fördervolumens verstellt. Somit tritt die gewünschte Bremswirkung ein. Der Schiebebetrieb führt zu einer automatischen hydraulischen Bremsung, auch dann, wenn die Rücknahme der Ansteuerung des Stelldruckregelventils 12, z. B. wegen einer Fehlfunktion oder erhöhten Rückstellkräften, allein nicht ausreichend ist.
  • Wird das Stelldruckregelventil 12 anstatt in Richtung der in der 1 dargestellten ersten Endposition in Richtung der dritten Position ausgelenkt, so ist die Förderrichtung der Hydropumpe 5 zu der in 1 dargestellten entgegengestzt. Auch für diese entgegengesetzte Förderrichtung wird ein Bremsvorgang durch Verringerung des Fördervolumens der Hydropumpe 5 erzielt, wenn, wie es im Schiebetrieb der Fall ist, der Hydromotor 6 die Hydropumpe 5 antreibt. Bei dieser entgegengesetzten Förderrichtung ist die erste Ventileinheit 4 stets geschlossen und die zweite Ventileinheit 4' nur offen, wenn, wie es im Schiebetrieb der Fall ist, der Hydromotor 6 die Hydropumpe 5 antreibt. In diesem Fall wird die zweite Arbeitsleitung 8 zu der bezüglich des Hydromotors 6 stromabwärtigen.
  • Der hydraulische Kreislauf umfasst ferner eine Speiseeinrichtung, die über die Speisepumpe 43 mit Druckmittel versorgt wird. Hierzu zweigt von der Speisedruckleitung 23 ein Speisedruckleitungszweig 23' ab.
  • Über den Speisedruckleitungszweig 23' ist die Speisepumpe 43 mit einem Ventilblock 44 verbunden. Der Ventilblock 44 umfasst Speiseventileinheiten bekannter Bauart, über die einerseits ein Einspeisen von Druckmitteln in die erste Arbeitsleitung 7 oder die zweite Arbeitsleitung 8 und andererseits eine Absicherung gegen überhöhte Arbeitsleitungsdrücke erfolgt. Der Ventilblock 44 ist hierzu über weitere Verbindungsleitungen 45, 46 mit der ersten Arbeitsleitung 7 bzw. der zweiten Arbeitsleitung 8 verbunden. Bei Überlastung des geschlossenen hydraulischen Kreislaufs wird zum Druckabbau Druckmittel in das Tankvolumen abgelassen.
  • In 2 ist eine Konstruktion eines Ausführungsbeispiels der ersten Ventileinheit 4 gezeigt. Die dargestellte spezielle Ventileinheit 4'' umfasst wieder das Entnahmeventil 28 und das Rückschlagventil 36. Jedoch ist die Differenzdruckventileinheit 29 durch die spezielle Differenzdruckventileinheit 29'' ersetzt. Diese spezielle Differenzdruckventileinheit 29'' umfasst ein Hochdruckbegrenzungsventil 200.1 und ein nachgeschaltetes Druckregelventil 200.2.
  • Das Hochdruckbegrenzungsventil 200.1 ist eingangsseitig über die zweite Verbindung 37 mit dem Entnahmeventil 28 und ausgangsseitig über die Zwischenverbindung 219 mit der Eingangsseite des Druckregelventils 200.2 verbunden. Das Druckregelventil 200.2 ist ausgangsseitig über die dritte Verbindung 35 mit dem Rückschlagventil 36 verbunden. Das Hochdruckbegrenzungsventil 200.1 umfasst eine erste zylindrische Ausnehmung 201 mit einer radial erweiternden ersten Ringnut 202, wobei die erste zylindrische Ausnehmung 201 einen ersten ringförmiger Raum 203 und die erste Ringnut 202 einen zweiten ringförmigen Raum 204 mit einem ersten Ventilkolben 205 ausbildet. Der erste ringförmige Raum 203 ist mit der zweiten Verbindung 37 und der zweite ringförmige Raum 204 ist mit der Zwischenverbindung 219 verbunden. Der erste Ventilkolben 205 ist in der zylindrischen Ausnehmung 201 axial verschieblich angeordnet. Dieser erste Ventilkolben 205 weist einen ersten Führungsabschnitt 206, einen zweiten Führungsabschnitt 207 und einen zwischen diesen liegenden ersten Distanzabschnitt 208 auf. Eine erste Steuerkante 209 an dem zweiten Führungsabschnitt 207 bildet eine variable Drossel aus, welche für Druckmittelfluss von der zweiten Verbindung 37 zur Zwischenverbindung 219 je nach axialer Position geöffnet oder geschlossen ist. Die axiale Position des axial verschieblichen Ventilkolbens 205 wird zur Regulierung des Öffnungszustandes des Hochdruckbegrenzungsventils 200.1 durch das Kräfteverhältnis zwischen der in Richtung geschlossenem Zustand auf den Ventilkolben 205 wirkenden Kraft der verstellbaren ersten Feder 300 und der in entgegengesetzte Richtung wirkenden hydraulischen Messkraft bestimmt, welche aus der Druckbeaufschlagung der dritten Messfläche 33.1 durch Druckmittel im ersten Messraum 33.2 resultiert. Das Druckmittel in dem ersten Messraum 33.2 wird über die dritte Messleitung 33 aus der ersten Verbindung 37 entnommen. Bereits aus der 1 bekannte Elemente werden mit den dort verwendeten Bezugszeichen versehen.
  • Das Druckregelventil 200.2 ist eingangsseitig über die Zwischenverbindung 219 mit dem Hochdruckbegrenzungsventil 200.1 und ausgangsseitig über die dritte Verbindung 35 mit dem Rückschlagventil 36 verbunden. Das Druckregelventil 200.2 umfasst eine zweite zylindrische Ausnehmung 210 mit einer zweiten radial erweiternden Ringnut 211, wobei die zweite zylindrische Ausnehmung 210 einen dritten ringförmiger Raum 212 und die zweite Ringnut 211 einen vierten ringförmigen Raum 213 mit einem zweiten Ventilkolben 214 ausbildet. Die Zwischenverbindung 219 mündet in den vierten Ringraum 213 aus und die vierte Verbindung 35 mündet in den dritten ringförmigen Raum 212 aus. Der zweite Ventilkolben ist in der zweiten zylindrischen Ausnehmung 210 axial verschieblich angeordnet. Dieser zweite Ventilkolben 214 weist einen dritten Führungsabschnitt 215, einen vierten Führungsabschnitt 216 und einen zwischen diesen liegenden zweiten Distanzabschnitt 217 auf. Eine zweite Steuerkante 218 an dem dritten Führungsabschnitt 215 bildet eine variable Drossel aus, welche für Druckmittelfluss von der Zwischenverbindung 37 zur dritten Verbindung 35 je nach axialer Position geöffnet oder geschlossen ist. Die axiale Position des axial verschieblichen zweiten Ventilkolbens 214 wird zur Regulierung des Öffnungszustandes des Druckregelventils 200.2 durch das Kräfteverhältnis zwischen der in Richtung geschlossenem Zustand auf den zweiten Ventilkolben 214 wirkenden Kraft der vierten Feder 31 und der in entgegengesetzte Richtung wirkenden Messkraft, welche aus der Druckbeaufschlagung der vierten Messfläche 34.1 durch Druckmittel im zweiten Messraum 34.2 resultiert. Das Druckmittel in dem zweiten Messraum 34.2 wird über die vierte Messleitung 33 aus der dritten Verbindung 35 entnommen.
  • Leckagen werden in den Tank abgeführt. Durch Reibungskräfte im Zusammenhang mit den Leckageströmen, ist die dadurch ausgebildete Tankverbindung automatisch gedrosselt.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind auch einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele vorteilhaft untereinander kombinierbar.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102004062388 A1 [0003]
    • - DE 10138519 A1 [0005]

Claims (14)

  1. Hydrostatischer Antrieb mit geschlossenem Kreislauf (2), welcher eine verstellbare Hydropumpe (5) und einen Hydromotor (6), sowie eine erste und eine zweite Arbeitsleitung (7, 8) umfasst, wobei die erste und die zweite Arbeitsleitung (7, 8) jeweils die Hydropumpe (5) und den Hydromotor (6) miteinander verbinden, und einer Stellvorrichtung (3) zur Einstellung des Fördervolumens der Hydropumpe (5), dadurch gekennzeichnet, dass eine Ventileinheit (4, 4') mit einer stromabwärts des Hydromotors (6) angeordneten ersten oder zweiten Arbeitsleitung (7, 8) des geschlossenen Kreislaufs (2) und mit der Stellvorrichtung (3) des hydrostatischen Antriebs (1) verbunden ist, wobei die Ventileinheit (4, 4') in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des hydrostatischen Antriebs (1) die Stellvorrichtung (3) hydraulisch ansteuert.
  2. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydropumpe (5) zur Förderung in zwei entgegengesetzte Förderrichtungen vorgesehen ist und dass mit der ersten und mit der zweiten Arbeitsleitung (7, 8) jeweils eine Ventileinheit (4, 4') verbunden ist.
  3. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schiebebetrieb des hydrostatischen Antriebs (1) die bezüglich des Hydromotors (6) stromabwärtige Arbeitsleitung (7, 8) über die Ventileinheit (4, 4') derart mit der Stellvorrichtung (3) verbunden ist, dass das Fördervolumen der Hydropumpe (5) verringert wird.
  4. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ventileinheit (4, 4') ein Entnahmeventil (28, 28') umfasst.
  5. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnahmeventil (28, 28') mit jeweils einer Arbeitsleitung (7, 8) des geschlossenen Kreislaufs (2) verbunden ist.
  6. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnahmenventil (28, 28') abhängig von der Strömungsrichtung in der jeweils zugeordneten Arbeitsleitung (7, 8) offen oder geschlossenen ist.
  7. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung einer Strömungsrichtung in zumindest einer Arbeitsleitung (7, 8) eine Drossel (9, 10) angeordnet ist.
  8. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnahmeventil (28, 28') abhängig vom Vorzeichen des Druckgradienten an der Drossel (9, 10) der Arbeitsleitung (7, 8) offen oder geschlossen ist.
  9. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Entnahmeventil (28, 28') ein Schaltventil ist.
  10. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinheit (4, 4') ein Rückschlagventil (36, 36') umfasst, welches Druckmittelfluss lediglich in Richtung der Stellvorrichtung (3) zulässt.
  11. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinheit (4, 4') eine Differenzdruckventileinheit (29, 29', 29'') umfasst.
  12. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenzdruckventileinheit (29, 29', 29'') eingangsseitig mit dem Entnahmeventil (28, 28') verbunden ist.
  13. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Differenzdruckventil (29, 29', 29'') ausgangsseitig mit dem Rückschlagventil (36, 36') verbunden ist.
  14. Hydrostatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenzdruckventileinheit (29'') ein Hochdruckbegrenzungsventil (200.1) und ein Druckregelventil (200.2) umfasst.
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