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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Würfelgerät zum Werfen von Würfeln zu Spiel- oder Wettzwecken.
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Aus dem Gebrauchsmuster G 7625908 U und der europäischen Patentanmeldung
EP 0 974 381 A2 sind gattungsgemäße Würfelgeräte bekannt, bei denen der Würfel durch einen vertikalen Schacht mit quadratischem oder kreisförmigem Querschnitt von 2facher Höhe seiner Kantenlänge bzw. seines Durchmessers fällt, auf eine Schräge trifft und durch eine seitliche Öffnung am unteren Ende des Schachtes auf eine eingezäunte Fläche austritt und dort zu liegen kommt, so dass das Wurfergebnis zutage tritt.
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Der Einwurf geschieht bei diesem Gerät direkt aus der Hand, was Manipulationen oder einen Austausch des Würfels nicht vollständig ausschließt. Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, derartigen Befürchtungen von vornherein durch größtmögliches Offenlegen des Wurfaktes entgegenzuwirken, und gleichzeitig eine größtmögliche Unvorhersagbarkeit des Wurfergebnisses bei gleichzeitig kompakter Bauform zu ermöglichen.
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Die Erfindung schlägt dazu das Würfelgerät gemäß Schutzanspruch 1 vor. Weiterbildungen sind in den abhängigen Schutzansprüchen angegeben.
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Durch die weitere Schräge in der Einwurföffnung wird einerseits die Unvorhersagbarkeit des Wurfergebnisses erhöht (bzw. die Vorhersagbarkeit verringert), und andererseits der Wurfakt weitestmöglich offengelegt, ohne dem Benutzer das Gefühl eigenen Einwirkens zu nehmen.
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Wenn eine manuell betätigbare Schranke am unteren Ende einer Schräge am oberen Ende des Fallschachts (Würfeltunnel) angeordnet ist, können der oder die geworfenen Würfel der Zahl und Art nach von allen Spielern eingesehen werden, bevor die manuelle Betätigung der Schranke ihn oder sie, ggf. alle gemeinsam, in den Fallschacht fallen lässt. Die manuelle Betätigung besteht in einem Druck auf einen seitlich außerhalb des Schwenklagers der Schranke angeordneten Hebelarm, wodurch der oberhalb des Einwurfschachts und auf der anderen Seite des Schwenklagers befindliche Hebelarm nach oben verschwenkt wird und den Eingang zum Einwurfschacht freigibt. Wegen der unterschiedlichen Hebegeschwindigkeit der Schranke je nach Abstand vom Schwenklager wird der Fallschacht nach und nach von der Seite des Schwenklagers her freigegeben, so dass die ggf. mehreren Würfel etwas zeitlich versetzt nacheinander in den Fallschacht fallen.
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Durch die zumindest eine weitere Schräge im Innern des Fallschachts wird der Würfel bzw. werden die Würfel beim Aufprall darauf in zusätzliche, vollständig unvorgebbare und unvorhersehbare Rotationsbewegungen versetzt, so dass es unmöglich wird, das Wurfergebnis vorherzuahnen. Baulich bevorzugt sind diese Schrägen derart versetzt untereinander angeordnet, dass die zweite, untere die durch das Abprallen von der oberen Schräge verursachte Seitwärtsverlagerung des bzw. der Würfel ausgleicht. Es ist aber unwesentlich, ob der seitliche Versatz durch die Schrägen im oberen Drittel des Fallschachts in derselben Ebene wie der der Schräge am unteren Ende des Fallschachtes erfolgt, senkrecht dazu oder in Gegenrichtung.
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Durch die einfache Konfiguration des Würfelgeräts ist sein modularer Aufbau aus quaderförmigen und keilförmigen Bausteinen, insbesondere Spielbausteinen insbesondere dänischer Provenienz ermöglicht. Gemäß einem zweiten Aspekt ist daher auch die Verwendung solcher Spielbausteine zum Zusammenbau des Würfelgeräts zur Erfindung gehörig.
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Unbeschadet dessen ist es selbstverständlich auch möglich, das Würfelgerät auf einer durch eine zaunartige oder wandartige Umrandung eingefriedeten Platte, wie einem Serviertablett oder der aus G 7625908 U bekannten Unterlage einzusetzen, um ein zu weites Wegspringen der geworfenen Würfel zu vermeiden, insbesondere ein Vom-Tisch-Fallen. Da die Höhe des Würfelgeräts die kinetische Energie der geworfenen Würfeln begrenzt, welche zudem teilweise durch die mehrfache Umlenkung durch die verbauten Schrägen verringert wird, ist zumeist aber eine Leerfläche von etwa der doppelten Höhe des Würfelgeräts ausreichend, ohne dass es einer Einfriedung bedarf. Da zudem die Auswurfrichtung durch die seitliche Öffnung am unteren Ende des Fallschachts und die davor angeordnete unterste Schräge festgelegt ist, ermöglicht die vorliegende Erfindung oftmals den Verzicht auf eine Einfriedung wie gemäß G 7625908 U verlangt. Wenn allerdings Spiel „würfel“ mit abgerundeten Ecken und/oder höherer Flächenzahl zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Oktader (Achtflächner), Dodekaeder (Zwölfflächner), Kuboktader (Vierzehnflächner), Ikosaeder (Zwanzigflächner) oder gar Ikosaederstumpf (Fußballkörper, 32-Flächner), die aufgrund ihrer Geometrie (größere Flächenwinkel) weiter „rollen“ als gewöhnliche Sechsflächner, kann eine Einfriedung zweckmäßig sein.
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Die Zeichnung 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Würfelgerät 1 gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform. Am oberen Ende befindet sich eine Einwurföffnung 3 mit einer einseitigen Schräge 5a, der gegenüber ein Fangzaun 7 angeordnet ist. (Das Aufgeben des Würfels bzw. der Würfel 10 auf die Einwurföffnung 3 wird hierin als Phase I des Würfelvorgangs bezeichnet.) Das untere Ende der Einwurf-schräge 5b verengt den Eingang in den Fallschacht 9 auf ein Maß, das geringfügig über dem der Würfeldiagonale liegt (also bei etwa dem Doppelten der Kantenlänge der Würfel), damit kein Verkeilen des Würfels im Eingang möglich ist. Dicht oberhalb des dadurch spaltförmigen Eingangs in den Fallschacht 9 ist, in der Längsrichtung dieses Eingangs, eine seitlich betätigbare Schranke 11 angeordnet (deren seitliches Schwenklager nicht dargestellt ist). Nach Öffnen der Schranke 9 fällt oder rutscht der Würfel in den Fallschacht 9 und prallt ggf. an dessen gegenüberliegenden Wand 13 (Phase II), und fällt dann mit ggf. entsprechend modifizierter Drehbewegung weiter (Phase III). Diese Fallbewegung führt zum Aufprall auf die untere Schräge 15a, von der der Würfel wiederum abprallt, und zwar in Richtung auf die Ausgabeöffnung 17 (Phase IV). Zuletzt rollt oder springt der Würfel aus der Ausgabeöffnung heraus (Phase V) und kommt, mit oder ohne (nicht dargestellte) Einfriedung, zum Liegen, so dass das Würfelergebnis (zumeist, aber nicht immer, die oben liegenden Augenzahl) für den oder die Benutzer erkennbar ist.
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In dieser Ausführungsform weist die Einwurfschräge zwei hinter- und untereinander angeordnete Bereiche 5a und 5b auf, wovon der erstere, stärker geneigte Bereich 5a in Würfelfallrichtung vor der Schranke 11 liegt und der letztere, etwas flachere Bereich 5b nach der Schranke 11 liegt. Auch eine gleichmäßige Neigung beider Bereiche ist aber alternativ möglich. Ferner weist auch die Umlenkschräge am unteren Ende des Fallschachts 9 zwei hinter- und untereinander angeordnete Bereiche 15a und 15b auf, wovon der erstere Bereich 15a weniger und der letztere Bereich 15b stärker geneigt ist, um zu vermeiden, dass Würfel im unteren Ende des Fallschachts 9 liegenbleiben.
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Der Fachmann wird erkennen, dass zahlreiche Modifikationen zur obigen, lediglich beispielhaften Ausführungsform denkbar sind. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Würfelgerät ohne Weiteres um weitere, zwischen der Schräge am unteren Ende der Einwurföffnung und der Umlenkschräge an unteren Ende des Fallschachts gelegene Schrägen, auch in verschiedenen Richtungen, ergänzt werden, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die mehreren (d.h., mehr als zwei oder drei) Schrägen können nach Art einer Wendeltreppe insgesamt helikal angeordnet sein, was bei insgesamt vier Schrägen baulich besonders einfach zu realisieren ist. Außerdem kann oberhalb der Einwurfschräge 5a vor der optionalen Schranke eine Quarterpipe 19 angeordnet sein, die bereits vor oder ggf. anstatt der Schranke 11 ein leichtes visuelles Verfolgen der Würfelaktion durch Mitspieler bzw. Mitwetter ermöglicht. Ferner kann die Fangvorrichtung 7 statt, wie in 1 dargestellt, als Wand mit dreieckigem Querschnitt, als Zaun oder komplexeres und dekoratives Gebilde konfiguriert sein, solange sie gewährleistet, dass kein Würfel 10 unabsichtlich nach Abprallen von der Einwurfschräge 5a den Eingang in den Fallschacht 9 verfehlt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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