DE202021000303U1

DE202021000303U1 - Höhenverstellbare Krücken

Info

Publication number: DE202021000303U1
Application number: DE202021000303.7U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2021-01-22
Filing date: 2021-01-22
Publication date: 2021-03-05
Anticipated expiration: 2031-01-23

Abstract

Gehhilfe/Krücke als Variante mit Armschale oder mit Achselstütze dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Schnellverstelleinrichtung eine schnelle Längenadaption ermöglicht, die mit einer Hand bedient werden kann und so dem Benutzer eine schnelle Anpassung an wechselnde Situationen ermöglicht.

Description

Gehstützen sind heute entweder als Unterarmstützen oder Achselkrücken ausgeführt und weisen in beiden Varianten eine Option zur Längenanpassung in Bezug auf die Körpergröße des Benutzers auf, indem mindestens ein Stützrohr in Relation zur Arm- oder Achselauflage verschiebbar angeordnet ist und durch einen Bolzen, der federbelastet in Bohrungen greift, arretiert werden können. Die Bohrungen sind dabei in Abständen von typischerweise 20- 30 mm angebracht. Um die richtige Länge einzustellen braucht man zwei Hände und etwas Zeit um den Bolzen in die richtige Lage zur Bohrung zu bringen und einschnappen zu lassen. Da diese Einstellung jedoch i.d.R. nur einmal bei der Erstbenutzung erfolgen muss, stellt diese Lösung, die als täglicher Vorgang unpraktisch wäre, kein Problem dar.
Beim Gebrauch der Gehstütze ergibt sich jedoch oft der Anspruch, die Länge der Krücke spontan um wenige Zentimeter nach zu justieren, z.B. beim Wechsel auf andere Schuhe, beim Barfußlaufen, beim Treppensteigen oder laufen auf weichem Grund, in dem die Krücken einsinken. Eine solche Anpassungsmöglichkeit muss allerdings einhändig und mit minimalem Aufwand, schnell und während der Benutzung erfolgen können, da der Benutzer sich dazu i.d.R. ja nicht hinsetzen kann, also keine zweite Hand frei hat und gleichzeitig die Balanceunterstützung der Krücken benötigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich am oberen Ende, wo die obere Druckstange mit der Armschale verbunden ist, eine Verbindung vorgesehen wird, die eine axiale Verschiebung zulässt.
In einer bevorzugten Ausführung ist diese Verschiebung federbelastet, so dass sie die Druckstange immer ganz bis zu einem Anschlag so herausdrückt, dass immer noch genügend Führungslänge verbleibt um sicherzustellen, dass das Druckrohr unter Last nicht abknickt und die Federkraft so dimensioniert ist, dass der Benutzer das Druckrohr mühelos wieder mit seinem Körpergewicht hineindrücken kann. Zusätzlich wird erfindungsgemäß ein Mechanismus vorgesehen, der die Längsposition des Druckrohres in der Führung arretiert, wobei diese Arretierung vom Benutzer durch einen Druckknopf und/oder einen Hebel in einer ergonomisch günstigen Position an der Handauflage gelöst werden kann.
Erreicht nun der Benutzer eine Situation, in der er die Länge anders justieren möchte, drückt er den Lösungskopf bzw. -hebel, entlastet die Krücke, so dass die Feder die max. Länge einstellt und drückt dann die Krücke solange nach unten, bis eine angenehme ergonomische Länge erreicht ist und lässt den Arretierungsmechanismus dann wieder los - die eingestellte Länge bleibt dann fixiert.
Die Arretierung erfolgt über selbsthemmende Klemmung in jeder beliebigen Position. In einer besonderen Ausführung sind formschlüssige Rasterpositionen vorgesehen wie Bohrungen, Klinken oder Verzahnungen, wobei dabei zusätzlich der Vorteil entsteht, dass beide Krücken sehr einfach und sicher auf die genau gleiche Länge eingestellt werden können. Um das Auffinden dieser Position zu erleichtern wird in einer weiteren Variante der Rasterung der Sperrmechanismus angefedert, so dass ein Ratscheneffekt entsteht, d.h. beim Herausziehen ein Klickgeräusch hörbar wird, so dass der Benutzer beide Krücken nach gleicher Anzahl der Ratschengeräusche symmetrisch justieren kann.
In einer weiteren Variante ist der Handgriff der Armschale in seiner Längsposition verschiebbar und kann in analoger wie oben beschrieben in verschiedenen Positionen arretiert werden.
In einer anderen Varianten wird der Handgriff über ein Gelenk nach oben geklappt, danach verschoben und beim Runterklappen arretiert. Damit er nicht beim normalen Gehen ebenfalls wegklappt ist eine Arretierung und/oder eine Direktionsfeder vorgesehen.
Bei Krücken mit Achselauflage sind die genannten Mechanismen analog integriert, wobei hier die Justiereinrichtung im doppelten Rohr angebracht ist oder eine zusätzliche Zusammenführung auf nur ein Rohr vorgesehen wird.
Figurenliste

1 zeigt die erfindungsgemäße Krücke 100 in einer perspektivischen Ansicht mit der Armschale 101 mit dem Handgriff 102 und dem Knopf 105 zum Lösen der Arretierung in einer Perspektive. Ebenfalls dargestellt sind das äußere Druckrohr 103 mit der Perforierung 104 zum Arretieren der Gesamtlänge.
2 zeigt die erfindungsgemäße Krücke in einer Seitenansicht.
3 zeigt die erfindungsgemäße Krücke in einer Draufsicht.

Claims

Gehhilfe/Krücke als Variante mit Armschale oder mit Achselstütze dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Schnellverstelleinrichtung eine schnelle Längenadaption ermöglicht, die mit einer Hand bedient werden kann und so dem Benutzer eine schnelle Anpassung an wechselnde Situationen ermöglicht.
Gehhilfe/Krücke nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung sich am oberen Ende im Bereich der Armschalen befindet.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung erreicht wird, indem das Druckrohr sich in der Mündung zur Armschale in Längsrichtung verschieben lässt.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere obere Druckrohre sich in der Nähe der Arm- oder Achselauflage und/oder des Handgriffs längsverschieben lassen.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder das oder die Druckrohre immer in der längsten Position gegen einen Anschlag drückt.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretierung das oder die Druckrohre in der gewünschten Position fixiert.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung über einen Druckknopf und/oder einen Hebel mit einer Hand bedient werden kann, ohne die Krücke dabei loszulassen.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung eine stufenlose Klemmung darstellt.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung über einzelne Formschlusselemente (Ratschen) erfolgt.
Gehhilfe/Krücke nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ratschen ein hörbares Geräusch verursachen und so der Benutzer eine akustische Rückmeldung über die eingestellte Längsposition bekommt.