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Die Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbel, das von einer Sitzstellung in eine Liegestellung, insbesondere eine Bettstellung verstellbar ist.
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Aus der
EP 3 281 558 B1 ist ein Polstermöbel mit Liegefunktion bekannt, das ein Grundgestell umfasst, an dem ein Sitz gelenkig gehaltert ist. Weiterhin ist eine Rückenlehne gelenkig an einem hinteren Ende des Sitzes und am Grundgestell angelenkt. Darüber hinaus kann eine Fußstütze zwischen einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Stellung verstellt werden. In der Liege- bzw. Bettstellung sind diese drei Elemente (Rückenlehne, Sitz und Fußstütze) im Wesentlichen flach und horizontal zur Bodenfläche ausgerichtet.
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Um das Polstermöbel in einer einfachen Art und Weise zwischen der Sitzstellung und der Liegestellung hin- und herbewegen zu können, ist das Polstermöbel derart gestaltet, dass der Sitz in einer unteren und einer oberen Führungsschiene geführt ist, wobei die untere Führungsschiene S-förmig ausgebildet ist, sodass der hintere Teil des Sitzes bei der Bewegung von der Sitzstellung in die Liegestellung eine etwa S-förmige Trajektorie durchläuft, was dazu führt, dass sich ein am Sitz angeordnetes Stützelement zur Abstützung des Sitzes zunächst von der Bodenfläche beabstandet ist und sich erst nach dem Überschreiten einer vorgegebenen Wegstrecke auf das Bodenniveau absenkt. Über das Stützelement wird der nach vorne geschobene Sitz in der Liege-/Bettstellung abgestützt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Sitz- und Liegemöbel anzugeben, das eine konstruktiv einfachere Verstellung zwischen der Sitzstellung und der Liegestellung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Sitz- und Liegemöbel gemäß dem Anspruch 1 gelöst, bestehend im Wesentlichen aus
- a. einem Grundgestell, mit dem sich das Sitz- und Liegemöbel auf einer Bodenfläche abstützt,
- b. einem Sitz, der gelenkig am Grundgestell gehaltert ist,
- c. einer Rückenlehne, die gelenkig an einem hinteren Ende des Sitzes und am Grundgestell angelenkt ist und
- d. einer Fußstütze, die am Sitz gehaltert ist und über einen Fußstützenmechanismus zwischen eine ausgefahrenen und einer eingefahrenen Stellung verstellbar ist, wobei das Sitz- und Liegemöbel zwischen einer Sitzstellung und einer Liegestellung verstellbar ist,
wobei, dass das Grundgestell einen Schwingrahmen nach Art einer Viergelenkkette aufweist, an dem der Sitz angelenkt ist, wobei sich der Schwingrahmen in der Sitzstellung in einer hinteren Stellung und in der Liegestellung in einer vorderen Stellung am Grundgestell befindet.
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Die beiden Führungsschienen gemäß der
EP 3 281 558 B1 werden erfindungsgemäß durch den Schwingrahmen nach Art einer Viergelenkkette ersetzt, wodurch die Verschiebung des Sitzes und der damit gekoppelten Rückenlehne durch eine Kippbewegung des Schwingrahmens ausgeführt wird, sodass sich der Verstellmechanismus sowohl in der Herstellung als auch in der Montage erheblich vereinfacht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Schwingrahmen zwei beabstandete Schwinghebel auf, die mit jeweils einem Ende am (ortsfesten) Grundstell angelenkt sind und mit dem jeweils anderen Ende gelenkig mit dem Sitz oder einem zwischengeschalteten Schwingelement verbunden sind. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Sitz (auf jede Seite) wiederum mit zwei Gelenkarmen nach Art einer Viergelenkkette am Schwingrahmen, insbesondere an dem zwischengeschalteten Schwingelement angelenkt. Im letzteren Fall kann der Sitz gegenüber dem auf der Bodenfläche ortsfest abgestützten Teil des Grundgestells mit Hilfe des Schwingrahmens nach vorne verschoben werden. Je nach Dimensionierung der Viergelenkkette, kann dabei auch eine Drehung des Sitzes erfolgen, sodass ein in der Sitzstellung vorne leicht angehobener Sitz in der Liegestellung im Wesentlichen parallel zur Bodenfläche ausgerichtet ist. Weist der Schwingrahmen ein Schwingelement auf, so ist der Sitz über die beiden Gelenkarme mit einer zweiten Viergelenkkette am Grundgestell gehaltert. Durch die Verwendung von zwei Viergelenkketten vergrößert sich die Verschiebestrecke des Sitzes, wenn dieser von der Sitzstellung in die Liegestellung verstellt wird. Prinzipiell ist aber auch denkbar, dass das Verschiebestrecke lediglich mit einer Viergelenkkette realisiert wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Sitz ein Standbein auf, das in der Liegestellung mit der Bodenfläche zum Abstützen des Sitzes in Kontakt kommt und in der Sitzstellung mit Abstand zur Bodenfläche angeordnet ist. Idealerweise setzt das Standbein erst kurz vor Erreichen der Liegestellung auf der Bodenfläche auf, um zu verhindern, dass das Standbein mit einem Hindernis, beispielsweise einer Teppichkante in Kontakt kommt oder es zu einer Reibverschiebung des Standbeins auf der Bodenfläche kommt.
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Ein besonderer Komfort bietet sich dem Benutzer dann, wenn er bei der Verstellung des Sitz- und Liegemöbels zwischen der Sitz- und der Liegestellung auf dem Sitz- und Liegemöbel verbleiben kann. Dabei ist aber darauf zu achten, dass das Grundgestell während der Verschiebung nicht nach vorne kippen kann. Dies kann beispielsweise dadurch gelöst werden, dass das Grundgestell in Längsrichtung ausreichend groß dimensioniert ist. Außerdem kann die Verstellmechanik so dimensioniert werden, dass der Sitz mit der Fußstütze nicht zu weit nach vorne herausgeschoben wird. Bei einer solchen Lösung nimmt man aber in Kauf, dass damit die Rückenlehne in der Liegestellung relativ weit nach hinten über das Grundgestell heraussteht. Hierfür ist dann ein entsprechender Freiraum zur Wand oder anderen hinter dem Sitz- und Liegemöbel stehenden Gegenständen erforderlich.
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Vielfach will man aber den Abstand nach hinten möglichst klein halten, sodass der Sitz samt Fußstütze relativ weit nach vorne verschoben wird. Dadurch kann es erforderlich werden, dass das Grundgestell wenigstens ein zumindest in der Liegestellung mit der Bodenfläche in Kontakt kommendes (zusätzliches) Abstützelement aufweist, das am Schwingrahmen angelenkt und mit dem Schwingrahmen zwischen einer eingefahrenen Stellung und einer ausgefahrenen Stellung bewegbar ist, wobei sich das Abstützelement in der Sitzstellung in der eingefahrenen Stellung und in der Liegestellung in der ausgefahrenen Stellung befindet. Hierzu kann das Stützelement in einer besonderen Ausgestaltung wenigstens ein mit der Bodenfläche in Kontakt stehendes Rad oder einer Rolle aufweisen, dass an einer verschiebbar am Grundgestell geführten Halterung befestigt ist, wobei die Halterung über wenigstens eine Betätigungsstange am Schwingrahmen angelenkt ist, sodass eine Bewegung des Schwingrahmens eine gleichzeitige Verschiebung der Halterung samt Abstützelement bewirkt.
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Wenngleich prinzipiell eine manuelle Verstellung des Sitz- und Liegemöbels von der Sitz- in die Liege/Bettstellung denkbar ist, wird der Komfort eines solchen Sitz- und Liegemöbel für den Benutzer deutlich erhöht, wenn das Sitz- und Liegemöbel elektrisch verstellbar ist. Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist daher ein erster Antrieb zum Aus- und Einfahren der Fußstütze vorgesehen. Des Weiteren kann der Sitz und die Rückenlehne über einen Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus zwischen der Sitzstellung und einer Zwischenstellung verstellt werden, wobei der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne in der Zwischenstellung größer als in der Sitzstellung ist. Die Betätigung des Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus kann dabei gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel mit einem zweiten Antrieb realisiert werden.
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Gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel kann aber auch vorgesehen werden, dass diese Verstellung mit Hilfe des ersten Antriebs verwirklicht wird, indem nach dem Ausfahren der Fußstütze die Verstellung von Sitz- und Rückenlehne erfolgt. Es ist aber auch denkbar, dass sowohl das Ausfahren der Fußstütze als auch die Verstellung von Sitz und Rückenlehne gleichzeitig oder teilweise gleichzeitig mit dem ersten Antrieb erfolgen.
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Sowohl beim ersten als auch beim zweiten Ausführungsbeispiel kann jedoch ein Schwingrahmen-Antrieb zum Verschwenken des Schwingrahmens zwischen der hinteren und vorderen Stellung vorgesehen werden. Der Schwingrahmen-Antrieb verstellt das Sitz- und Liegemöbel somit von der Zwischenstellung in die Liegestellung.
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In der Sitzstellung des Sitz- und Liegemöbels ist die Fußstütze eingefahren, während die Rückenlehne aufgerichtet ist und sich der Sitz gegenüber dem Grundgestell in einer zurückgeschobenen Stellung befindet, in der er vorzugsweise leicht schräg nach hinten geneigt ist. Eine horizontale Ausrichtung wäre aber auch denkbar.
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In der Zwischenstellung des Sitz- und Liegemöbels ist die Fußstütze ausgefahren und gleichzeitig hat sich über den Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne erhöht, wobei sich der Winkel um vorzugsweise maximal 20°, höchstvorzugsweise um maximal 15° erhöht hat. Die Vergrößerung des Winkels zwischen Sitz und Rückenlehne wird zum einen dadurch erreicht, dass sich die Rückenlehne durch den Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus nach hinten neigt und zum anderen dadurch, dass die Rückenlehne mit dem Sitz nach vorne verschoben wird. Dabei kann der Sitz vorne sogar noch etwas angehoben werden, um eine für den Benutzer besonders angenehme Zwischenstellung zu erreichen, die sich besonders gut zum Relaxen oder Fernsehen eignet.
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Ausgehend von dieser Zwischenstellung gelangt das Sitz- und Liegemöbel durch Betätigung des Schwingrahmenantriebs in die Liegestellung, in der die Fußstütze weiterhin ausgefahren ist, die Rückenlehne nach hinten abgesenkt ist und sich der Sitz gegenüber dem Grundgestell in einer nach vorne geschobenen Stellung befindet. Idealerweise sind die Rückenlehne, der Sitz und die Fußstütze etwa parallel zur Bodenfläche ausgerichtet und bilden mit ihren Polsterungen vorzugsweise eine ebene Liegefläche nach Art eines Bettes.
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Die Rückenlehne ist vorzugsweise über ein Rückenlehnengestell an einer quer am hinteren Ende des Sitzes verlaufenden Drehachse am Sitz angelenkt. Der Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus weist zudem zumindest eine Betätigungsstange auf, die mit einem ersten Ende am Rückenlehnengestell und mit einem anderen Ende am Grundgestell angelenkt ist, sodass sich der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne bei einer Verschiebung des Sitzes relativ zum Grundgestell verändert. Die Rückenlehne ist demnach lediglich am Sitz angelenkt und über wenigstens eine Betätigungsstange unmittelbar am Grundgestell angelenkt.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen
- 1 - 5 Seitenansichten eines Sitz- und Liegemöbels gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 6 - 9 dreidimensionale Darstellungen des Sitz- und Liegemöbels gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- 10 - 13 Seitenansichten eines Sitz- und Liegemöbels gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel und
- 14 - 16 dreidimensionale Darstellungen des Sitz- und Liegemöbels gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In 1 bis 9 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sitz- und Liegemöbels dargestellt, es besteht im Wesentlichen aus einem Grundgestell 1, mit dem sich das Sitz- und Liegemöbel auf einer Bodenfläche 2 abstützt, einem Sitz 3, einer Rückenlehne 4 und einer Fußstütze 5. Das Sitz- und Liegemöbel ist dabei zwischen einer in 1 und 6 gezeigten Sitzstellung und einer in 5 und 9 gezeigten Liegestellung verstellbar, wobei auch Zwischenstellungen (2 bis 4 bzw. 6 bis 8) genutzt werden können.
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In den Figuren ist lediglich die Sitzmechanik dargestellt. Selbstverständlich sind Sitz 3, Rückenlehne 4 und Fußstütze 5 mit entsprechenden Polsterungen versehen, die jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen wurden. Auch ist die Mechanik seitlich und hinten in der üblichen Art und Weise abgedeckt.
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Das Grundgestell 1 weist einen Grundrahmen mit zwei Längsrahmenteilen 100, 101 auf, die mit Quertraversen 102, 103 miteinander verbunden sind. Weiterhin ist am Grundrahmen ein Schwingrahmen 104 vorgesehen, der nach Art einer Viergelenkkette ausgebildet ist und zwei beabstandete Schwinghebel 105, 106 aufweist, die mit jeweils einem Ende an Gelenkstellen 107, 108 am Grundgestell 1 bzw. an dessen Längsrahmenteilen 100, 101 angelenkt sind. Mit dem jeweils anderen Ende sind die beiden Schwinghebel 105, 106 an zweiten Gelenkstellen 109, 110 an einem zwischengeschalteten Schwingelement 110 befestigt. Durch ein Verschwenken der Schwinghebel 105, 106 wird das zwischengeschaltete Schwingelement 110 in Richtung der Längsrahmenteile 100, 101 nach vorne bzw. hinten bewegt. Der Schwingrahmen 104 ist in entsprechender Weise auch auf der anderen Seite des Sitz- und Liegemöbels ausgebildet, sodass auf jeder Seite zwei Schwinghebel 105, 106 an den zugehörigen Längsrahmenteilen 100 bzw. 101 angelenkt sind und mit dem jeweils anderen Ende gelenkig mit jeweils einem zwischengeschalteten Schwingelement 110 verbunden sind.
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Das Grundgestell 1 stützt sich an seinem hinteren Ende über Standfüße 111 auf der Bodenfläche 2 ab. Am vorderen Ende der beiden Längsrahmenteile 100, 101 ist jeweils ein Abstützelement 112 vorgesehen, sodass sich das Sitz- und Liegemöbel im vorderen Bereich über die Abstützelemente 112 und hinten über die Standfüße 111 auf der Bodenfläche 2 abstützt. Sind die Abstützelemente 112, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, als Rad oder Rolle ausgebildet, kann das Sitz- und Liegemöbel durch Anheben des hinteren Bereichs bequem verschoben und positioniert werden. Die Standfüße 111 stellen dabei sicher, dass das Sitz- und Liegemöbel während der Benutzung nicht ungewollt verrutscht. Wenngleich in 6 bis 9 aus Übersichtlichkeitsgründen lediglich ein Abstützelement 112 dargestellt ist, sind selbstverständlich zwei Abstützelemente vorgesehen, sodass das Sitz- und Liegemöbel an vier Stellen auf der Bodenfläche 2 abgestützt wird. Die beiden Abstützelemente 112 sind an einer als Stange ausgebildeten Halterung 113 befestigt, wobei die Halterung 113 in Führungen 114 an den Längsrahmenteilen 100 bzw. 101 verschiebbar geführt ist. Weiterhin ist das Abstützelement 112 mit einer Betätigungsstange 115 gelenkig gekoppelt, die an ihrem anderen Ende mit dem (vorderen) Schwinghebel 105 an einer Gelenkstelle 116 gelenkig verbunden ist. Ein Schwenken des Schwinghebels 105 bewirkt somit über die Betätigungsstange 115 eine Verschiebung der Halterung 113 und damit eine Verschiebung des Abstützelementes 112.
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In der Sitzstellung befindet sich der Schwingrahmen 104 in einer hinteren Stellung am Grundgestell 1, in der auch das Abstützelement 112 an die Längsrahmenteile 100, 101 herangezogen ist (1, 6). In der Liegestellung gemäß 5 bzw. 9 befindet sich der Schwingrahmen 104 in einer vorderen Stellung, in der die Halterung 113 samt Abstützelement 112 nach vorne ausgefahren ist. Auf diese Weise erhöht sich der Abstand zwischen den hinteren Standfüßen 101 und den vorderen Abstützelementen 112, sodass zuverlässig vermieden werden kann, dass das Sitz- und Liegemöbel bei der Verstellung in die Liegestellung ungewollt nach vorne kippt, insbesondere dann, wenn die Verstellung mit einer auf dem Sitz- und Liegemöbel befindlichen Person erfolgt.
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Die Fußstütze
5 ist am Sitz
3 gehaltert und über einen Fußstützenmechanismus
500 zwischen einer ausgefahrenen (
2) und einer eingefahrenen Stellung (
1) verstellbar. Der Fußstützenmechanismus
500 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Gestängemechanismus nach Art eines Scherengestänges ausgebildet, der an zwei Gelenkstellen
501,
502 am Sitz
3 bzw. dessen Sitzrahmen gehaltert ist. Der Fußstützenmechanismus
500 steht außerdem mit einem ersten Antrieb
503 in Verbindung, der beispielsweise als Linearantrieb ausgebildet ist und sich an einem Ende an einer Quertraverse
300 eines Sitzrahmens des Sitzes
3 abstützt, während er mit seinem anderen Ende gelenkig mit einem Querträger
310 verbunden ist. Der Querträger
310 ist an seinem beiden Enden über Hebelarme
314 um eine Gelenkachse
312 am Sitzrahmen angelenkt. Die Hebelarme
314 weisen an dem der Gelenkachse
312 gegenüberliegenden Ende Gelenkstellen
313 zur Kopplung mit dem Fußstützenmechanismus
500 auf. Der Querträger ist dabei in einem Mittelbereich des Hebelarms zwischen der Gelenkachse
312 und der Gelenkstelle
313 am Hebelarm befestigt. Eine Betätigung des ersten Antrieb
122 bewirkt ein Schwenken des Querträgers
310 um die Gelenkachse
312, was zur Folge hat, dass die Fußstütze
5 über den Fußstützenmechanismus
500 von der eingefahren Stellung gemäß
1 in die ausgefahrene Stellung gemäß
2 gebracht wird. Bei einer Betätigung des Antriebs in entgegengesetzter Richtung wird die Fußstütze
5 wieder eingefahren. Eine detaillierte Beschreibung des Fußstützenmechanismus ist der
EP 3 459 395 B1 zu entnehmen, auf die hiermit Bezug genommen wird.
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Der Sitz 3 weist einen Sitzrahmen auf von dem hier lediglich die Quertraverse 300 sowie die beiden Längstraversen 301, 302 dargestellt sind. Der Sitz 3 ist auf jeder Seite mit zwei Gelenkarmen 303, 304 nach Art einer (zweiten) Viergelenkkette am Schwingrahmen 104 angelenkt. Dabei sind die beiden Gelenkarme 304 über erste Gelenkstellen 305, 306 an der Längstraverse 301 und an zweiten Gelenkstellen 307, 308 am zwischengeschalteten Schwingelement 110 des Schwingrahmens 104 angelenkt (6). Am gegenüberliegenden Schwingrahmen 110 ist der Sitz 3 in entsprechender Weise über zwei Gelenkarme mit dem Schwingrahmen verbunden. Die Viergelenkkette der Sitzanbindung wird somit durch die Gelenkstellen 305, 306, 307 und 308 gebildet.
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Die beiden Gelenkarme 303 und 304 sind Teil eines Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus, um den Sitz 3 und die Rückenlehne 4 zwischen der in 1 bzw. 6 gezeigten Sitzstellung in eine in 3 und 8 gezeigte Zwischenstellung zu verstellen. Der Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus weist weiterhin eine Gelenkachse 400 auf, mit der die Rückenlehne 4 am Sitz 3 angekoppelt ist. Der Sitz-Rückenlehnen-Verstellmechanismus sieht außerdem zwei Betätigungsstangen 401, 402 vor, die mit einem Ende an einer Gelenkstelle 403 bzw. 404 und mit dem anderen Ende an Gelenkstellen 117 bzw. 118 am Grundgestell 1 angelenkt ist (8). Ein zweiter Antrieb 309, der vorzugsweise auch als Linearantrieb ausgebildet ist, ist mit einem Ende an einer Quertraverse 119 des Schwingrahmens 104 angelenkt und steht mit seinem anderen Ende ebenfalls mit dem Querträger 310 in Verbindung.
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Eine Betätigung des zweiten Antriebs 309 im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen der Quertraverse 119 und dem Querträger 310 bewirkt eine Verschiebung des Sitzes 3, indem die Gelenkarme 303 bzw. 304 um ihre zweiten Gelenkstellen 307 bzw. 308 schwenken und dabei den Sitz nach vorne verschieben. Da die Rückenlehne 4 an ihrem unteren Ende über die Gelenkachse 400 mit dem hinteren Ende des Sitzes 3 gelenkig verbunden ist, wird das untere Ende der Rückenlehne 4 zusammen mit dem Sitz 3 nach vorne geschoben. Die Betätigungsstangen 401, 402 bewirken dabei eine zunehmende Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten, sodass sich der Winkel a zwischen Sitz 3 und Rückenlehne 4 von der Stellung gemäß 1 in die Stellung gemäß 3 zunehmend vergrößert.
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1 stellt dabei die Sitzstellung des Sitz- und Liegemöbels dar, bei der der Sitz 3 leicht nach hinten abgeneigt ist und die Rückenlehne eine leichte Neigung nach hinten aufweist, der Sitz und die Rückenlehne nehmen dabei beispielsweise einen Winkel von etwa 100° +/- 8° ein. In der Darstellung gemäß 2 wurde lediglich der erste Antrieb betätigt, um die Fußstütze 5 in die ausgefahrene Stellung zu bringen. Sitz 3 und Rückenlehne 4 bleiben zunächst unverändert. Eine anschließende Betätigung des zweiten Antriebs 309 bewirkt dann ein Verschwenken des Sitzes 3 mit Hilfe der beiden Gelenkarme 303, 304 nach vorne in die in 3 gezeigte Stellung. Dabei nimmt der Sitz die an der Gelenkachse 400 angelenkte Rückenlehne 4 mit, wobei die Betätigungsstangen 401, 402 eine zunehmende Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten bewirken.
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Die Gelenkarme 303 und 304 sind in ihrer Länge und Ausrichtung in den Stellungen gemäß 1 und 3 so bemessen, dass sich das vordere Ende des Sitzes 3 beim Verfahren von der Stellung gemäß 1 in die Stellung gemäß 3 etwas anhebt, sodass die Sitzfläche um 3° +/- 2° stärker nach hinten geneigt ist. Darüber hinaus vergrößert sich der Winkel α zwischen Sitz und Rückenlehne 4 gegenüber der Sitzstellung gemäß 1 um beispielsweise 12° +/- 3°. Dadurch dass die Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten mit einer Bewegung des unteren Endes der Rückenlehne 4 nach vorne einhergeht, verkürzt sich entsprechend der für die Rückenlehnenneigung erforderliche Freiraum hinter dem Sitz- und Liegemöbel. Idealerweise beträgt der benötigte Freiraum gemessen von der Gelenkachse 400 weniger als 50 cm.
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Bei der ersten Zwischenposition gemäß 2 handelt es sich beispielsweise um eine Position, die sich als sehr angenehm zum Lesen oder Fernsehen anbietet. Die zweite Zwischenposition gemäß 3 eignet sich in besonderem Maße zum Relaxen.
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Um nun das Sitz- und Liegemöbel in die Liegeposition gemäß 5 zu verstellen, in der das Sitz- und Liegemöbel eine flache Bettstellung einnimmt, ist eine Verstellung des Schwingrahmens 104 erforderlich. Hierzu ist ein Schwingrahmen-Antrieb 120, insbesondere ein Linearantrieb, vorgesehen, der mit einem Ende an einer (vorderen) Quertraverse 102 des Grundgestells 1 angekoppelt ist und mit seinem anderen Ende mit einem Querträger 121 gekoppelt ist, der wiederum mit den hinteren Gelenkarmen 304 des Schwingrahmens 104 verbunden ist. Eine Betätigung des Schwingrahmen-Antriebs 120 wird über den Querträger 121 auf die Gelenkarme übertragen, die um die zugehörige Gelenkstelle 108 am Grundgestell 1 schwenken und dabei den Schwingrahmen 104 mit seinem zwischengeschalteten Schwingelement 110 von der in 1 und 6 hinteren Stellung in die in 5 und 9 gezeigte vordere Stellung verschwenken. Die Betätigung des Schwingrahmen-Antriebs 120 in die in 5 und 9 gezeigte Stellung bewirkt dann auch gleichzeitig ein Ausfahren des Stützelement 112, das dazu dient, dass sich durch die Verschiebung von Sitz 3 und Fußstütze 5 nach vorne verlagernde Gewicht so abzustützen, dass bei diesem Verstellvorgang ein Kippen des Sitz- und Liegemöbels nach vorne auch dann vermieden wird, wenn sich eine Person auf dem Sitz- und Liegemöbel befindet.
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Um die Stabilität des Sitz- und Liegemöbels, insbesondere im Bereich des vorderen Endes des Sitzes 3, zu erhöhen, weist der Sitz auf beiden Seiten wenigstens ein Standbein 311 auf, das in der Liegestellung gemäß 5 und 9 mit der Bodenfläche 2 zum Abstützen des Sitzes 3 in Kontakt kommt, während es in der Sitzstellung gemäß 1 und auch in den Zwischenstellungen mit Abstand zur Bodenfläche 2 angeordnet ist. Das Standbein 311 setzt somit von oben auf der Bodenfläche 2 auf und kann somit problemlos über eine etwa vorhandene Teppichkante hinwegbewegt werden. In der Liegestellung gemäß 5 und 9 bilden Fußstütze 5, Sitz 3 und Rückenlehne 4 mit ihren zugehörigen (nichtdargestellten) Polsterungen vorzugsweise eine möglichst Ebene und horizontal zur Bodenfläche 2 ausgerichtete Liegefläche.
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Die Verschiebung des Sitzes 3 und damit die einhergehende Absenkung der Rückenlehne 4 wird zunächst über die (erste) Viergelenkkette (Gelenkarme 303, 304) erreicht, mit welcher der Sitz 3 am Schwingrahmen angelenkt ist. Die weitere Verschiebung erfolgt dann durch die zweite Viergelenkkette, die durch den Schwingrahmen 104 gebildet wird.
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In 10 bis 16 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbels dargestellt, das sich vom ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass auf den zweiten Antrieb 309 verzichtet wurde, sodass neben dem Schwingrahmen-Antrieb 120 lediglich ein weiterer Antrieb (erster Antrieb 122) vorgesehen ist, mit dem sowohl die Fußstütze 5 aus- und eingefahren wird, als auch die Sitz- und Rückenlehnenverstellung erfolgt. Ansonsten ist die Ausbildung des Schwingrahmens 104, die Ausbildung und Anbindung des Abstützelementes 112, das Standbein 311 und auch der Fußstützenmechanismus 500 übereinstimmend mit dem ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet. Auch die Anbindung des Schwingrahmen-Antriebs 120 an die Schwinghebel 106 identisch ausgebildet.
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Der erste Antrieb 122 des zweiten Ausführungsbeispiels ist mit einem Ende an der Quertraverse 300 des Sitzrahmens des Sitzes 3 und mit seinem anderen Ende am Querträger 310 gelenkig verbunden, wobei der erste Antrieb 122 wiederum als Linearantrieb ausgebildet ist, sodass mit seiner Betätigung der Abstand zwischen der Quertraverse 300 und dem Querträger 310 verändert werden kann. Der Querträger 310 ist wieder über die Hebelarme 314 um die Gelenkachse 312 am Sitzrahmen angelenkt und über Gelenkstellen 313 mit dem Fußstützenmechanismus 500 verbunden. Eine Betätigung des ersten Antrieb 122 bewirkt somit eine Drehung des Querträgers 310 um die Gelenkachse 312, was zur Folge hat, dass die Fußstütze 5 über den Fußstützenmechanismus 500 von der eingefahren Stellung gemäß 14 in die ausgefahrene Stellung gemäß 15 gebracht wird.
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Die Hebelarme 314 sind bei diesem Ausführungsbeispiel über die Gelenkachse 312 hinaus verlängert und stellen eine weitere Gelenkstelle 315 bereit, an die eine Gelenkstange 316 mit einem Ende angekoppelt ist. Das andere Ende der Gelenkstange 316 ist mit dem (hinteren) Gelenkarm 304 der zweiten Viergelenkkette gelenkig verbunden (14 und 16).
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Eine Drehung des Hebelarms 314 über den Querträger 310 bewirkt somit einerseits eine Betätigung der Fußstütze 5 und andererseits kommt es zu der schon beim ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Verschiebung des Sitzes 3 nach vorne mit gleichzeitiger Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten. Das Sitz- und Liegemöbel erreicht dann die in 11 und 15 dargestellte Zwischenstellung, die beispielsweise der Stellung gemäß 3 des ersten Ausführungsbeispiels entspricht.
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Wenngleich der erste Antrieb 122 im dargestellten Ausführungsbeispiel an der Quertraverse 300 des Sitzrahmens angelenkt ist, könnte dieser aber auch mit dem Schwingrahmen verbunden werden. Dies hätte dann aber zur Folge, dass man zwar auf die Gelenkstange 316 verzichten könnte, aber ein wesentlich größerer Hub des ersten Antriebs 122 erforderlich wäre.
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Um das Sitz- und Liegemöbel von der Stellung gemäß 11 bzw. 15 in die Liegestellung gemäß 13 bzw. 16 zu verstellen, wird wiederum der Schwingrahmen-Antrieb 120 in der schon oben beschriebenen Art und Weise betätigt.
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Das erste Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, dass der Sitz- und Rückenlehnenverstellmechanismus auch unabhängig von der Fußstütze 5 betätigbar ist. So ist es denkbar, dass die Zwischenstellungen gemäß 2 und 3 auch ohne ausgefahrene Fußstütze erreicht werden können. Da das zweite Ausführungsbeispiel aber mit lediglich zwei Motoren auskommt, ist dieses kostengünstiger herzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3281558 B1 [0002, 0006]
- EP 3459395 B1 [0025]