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Die Erfindung betrifft eine Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung für eine Feuerwaffe. Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung findet insbesondere Verwendung zur Kenntlichmachung eines ungeladenen bzw. nicht-schussbereiten Zustands einer Feuerwaffe und/oder zur Sicherung einer Feuerwaffe, indem diese durch Einsetzen der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung in einen nicht-schussbereiten Zustand versetzt ist.
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Der Umgang mit Feuerwaffen, insbesondere mit Handfeuerwaffe wie etwa Kurz- oder Langwaffen, wird im Rahmen von unterschiedlichen Trainingsmethoden erlernt und trainiert. Unter anderem sind Trainingsmaßnahmen bekannt, bei denen ein Schütze beispielsweise auf einem Schießstand Zielübungen absolviert, bei denen scharfe Munition verschossen wird. Bei derartigen Übungen wird dem Schützen insbesondere ein realistischer Eindruck hinsichtlich des Rückstoßverhaltens der Feuerwaffe vermittelt.
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Es sind jedoch auch Übungspraktiken bekannt, bei denen keine scharfe Munition verschossen wird. Insbesondere im Rahmen von Dry-Firing Übungen (zu Deutsch etwa „Trockenübungen“ oder „Trockenschießen“) wird die Feuerwaffe betätigt, ohne dass eine Patrone oder nur eine Patronenattrappe ohne Treibladung in der Patronenkammer der Feuerwaffe eingebracht ist.
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Die Durchführung von derartigen Dry-Firing Übungen ist im Allgemeinen deutlich sicherer als die Durchführung von Übungen, bei denen scharfe Munition verwendet wird. Gefahr kann jedoch von scharfer Munition ausgehen, die beispielsweise in der Patronenkammer oder in einem Magazin der Feuerwaffe vergessen wurde.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Durchführung von Übungen mit einer Feuerwaffe, insbesondere von Dry-Firing Übungen, sicherer zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung für eine Feuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung für eine Feuerwaffe mit einem Patronenlager und einem eine Lauflänge aufweisenden Lauf umfasst
- - eine in das Patronenlager der Feuerwaffe einbringbare Patronenattrappe mit einem distalen und einem proximalen Ende und
- - ein längs einer Mittellängsachse ausgedehntes und zumindest abschnittsweise in den Lauf der Feuerwaffe einführbares Anzeigeelement mit einem distalen und einem proximalen Ende.
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Am distalen Ende der Patronenattrappe und am proximalen Ende des Anzeigeelementes sind korrespondierende Befestigungsmittel angeordnet, die zur Befestigung des proximalen Endes des Anzeigeelements am distalen Ende der Patronenattrappe ausgebildet sind. Eine Längsausdehnung des Anzeigeelements längs der Mittellängsachse ist größer als die Lauflänge der Feuerwaffe.
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Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung ist dazu ausgebildet, nach außen hin deutlich sichtbar anzuzeigen, dass die Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, in keinem feuerbereiten Zustand ist und somit keine unmittelbare Gefahr von der Feuerwaffe ausgeht. Als Handfeuerwaffe im Sinne dieser Beschreibung wird eine Feuerwaffe verstanden, die von einer einzelnen Person getragen und ohne zusätzliches Hilfsmittel, wie etwa einer Lafette oder dergleichen, abgefeuert werden kann. Typischerweise handelt es sich bei der Handfeuerwaffe um eine Lang- oder eine Kurzwaffe. Eine Kurzwaffe ist insbesondere definitionsgemäß keine Langwaffe. Eine Kurzwaffe in diesem Sinne ist eine Handfeuerwaffe, deren Lauf mit geschlossenem Verschluss eine Gesamtlänge aufweist, die kürzer ist als eine vorgegebene Länge, beispielsweise kürzer als 25 cm bis 45 cm, insbesondere kürzer als 30 cm. Entsprechend ist eine Langwaffe eine Handfeuerwaffe, deren Lauf mit geschlossenem Verschluss eine Gesamtlänge aufweist, die länger ist als diese vorgegebene Länge, also beispielsweise länger ist als 25 cm bis 45 cm, insbesondere länger als 30 cm. Bei der Kurzwaffe kann es sich insbesondere um eine Kurzwaffe im Sinne des in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Waffengesetzes handeln. Entsprechend kann es sich bei der Langwaffe insbesondere um eine Langwaffe im Sinne des in der Bundesrepublik Deutschland geltenden Waffengesetzes handeln.
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Beim bestimmungsmäßen Gebrauch der Abzugssicherung ist das Laufende der Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, in die distale Richtung gerichtet. Die hierzu entgegengesetzte Richtung wird als proximale Richtung bezeichnet. Im Hinblick auf einen die Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, bestimmungsgemäß verwendenden Schützen ist somit die distale (von lateinisch distare, „sich entfernen“) bzw. proximale (von lateinisch proximus, „der Nächste“) Richtung in an sich gängiger Weise mit Bezug auf den Körper des Schützen definiert.
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Die Lauflänge ist im Rahmen dieser Beschreibung definiert als die Länge des Laufes von einem distalen Ende einer in die Patronenkammer eingebrachten Patrone oder Patronenattrappe bis zum distale Ende des Laufes. Dies ist im Allgemeinen von der Gesamtlänge des Laufes bzw. der Rohrlänge zu unterscheiden.
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Die Lauflänge der Feuerwaffe ist insbesondere kürzer als die axiale Länge des Anzeigeelements längs der Mittellängsachse. Im montierten Zustand steht das Anzeigeelement endseitig vom distalen Ende des Laufes hervor, wenn das Anzeigeelement an der in die Patronenkammer der Feuerwaffe eingebrachten Patronenattrappe befestigt ist.
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In Ausgestaltungen sind die Befestigungsmittel als Schraubverbindung ausgebildet.
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In Ausgestaltungen umfasst das Anzeigeelement ein Außengewinde, welches sich zumindest abschnittsweise um die Mittellängsachse und längs der Mittellängsachse erstreckt. Das proximale Ende des Anzeigeelements ist insbesondere mit dem Außengewinde versehen, so dass dieses in ein entsprechend komplementär ausgebildetes Innengewinde am distalen Ende der Patronenattrappe eingeschraubt werden kann.
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In Ausgestaltungen erstreckt sich das Außengewinde über zumindest 30%, vorzugsweise über zumindest 50%, besonders bevorzugt über zumindest 75% der Längsausdehnung des Anzeigeelements längs der Mittellängsachse. Das Anzeigeelement ist vorzugsweise dazu ausgebildet, auf eine bestimmte Länge, die von der Lauflänge der Feuerwaffe vorgegeben ist, gekürzt zu werden. Hierzu wird beispielsweise ein Teil des Anzeigeelements mit Hilfe eines Messers oder einer Schere abgeschnitten. Da sich das Außengewinde über einen relativ großen Teil der Längsausdehnung des Anzeigeelements erstreckt, kann sichergestellt werden, dass auch ein gekürztes Anzeigeelement mittels der dafür vorgesehenen Schraubverbindung an der Patronenattrappe lösbar befestigt werden kann.
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In alternativen Ausgestaltungen sind die Befestigungsmittel beispielsweise als Bajonettverbindung ausgebildet. Sowohl Bajonettverbindungen als auch Schraubverbindungen werden durch eine relative Rotation der zu verbindenden Bauteile befestigt bzw. gelöst und sind gleichermaßen dazu geeignet, das Anzeigeelement an der Patronenattrappe zu befestigen, wenn letztere bereits in der Patronenkammer eingebracht ist.
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In Ausgestaltungen besteht das Anzeigeelement zumindest abschnittsweise aus schneidbarem Material, insbesondere aus schneidbarem Kunststoff, damit dieses auf besonders einfache Art und Weise auf die gewünschte Länge gekürzt werden kann. Insbesondere soll das Material mit einem Messer oder einer Schwere schneidbar sein.
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In Ausgestaltungen ist die Patronenattrappe zumindest in einem von einer Schlageinrichtung, insbesondere von einem Schlagbolzen, der Feuerwaffe beaufschlagbaren Bodenbereich flexibel oder deformierbar ausgebildet. Die Patronenattrappe ist beispielsweise als Pufferpatrone (engl.: snap cap dummy round) ausgeführt und dazu ausgebildet, die bei Dry-Firing Übungen eventuell entstehende mechanische Belastung auf die Schlageinrichtung zu reduzieren. Der flexibel oder deformierbar ausgebildete Bodenbereich der Patronenattrappe befindet sich typischerweise dort, wo bei scharfer Munition das Zündhütchen angeordnet ist. Der flexibel oder deformierbar ausgebildete Bodenbereich dämpft die Bewegung der Schlageinrichtung, insbesondere des Schlagbolzens, um mechanische Beschädigungen zu vermeiden.
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In Ausgestaltungen ist die Patronenattrappe zumindest in dem von der Schlageinrichtung beaufschlagbaren Bodenbereich aus Kunststoff gebildet.
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In Ausgestaltungen ist die Patronenattrappe eine Attrappe einer Zentralfeuerpatrone. In hierzu alternativen Ausgestaltungen ist die Patronenattrappe eine Attrappe einer Randfeuerpatrone.
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In Ausgestaltungen ist am distalen Ende des Anzeigeelements ein Endstück angeordnet, das dazu ausgebildet ist, endseitig vom Lauf der Feuerwaffe hervorzustehen. Das Endstück zeigt deutlich sichtbar an, dass die Feuerwaffe mit der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung nicht in einen feuerbereiten Zustand versetzt ist.
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In Ausgestaltungen weist das Endstück im Wesentlichen eine zylindrische Gestalt auf. Ein Außendurchmesser des Endstücks ist größer als ein Innendurchmesser des Laufs der Feuerwaffe, so dass dieses nicht in den Lauf der Feuerwaffe eingeführt werden kann.
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Das Endstück zeigt an, dass die Benutzung der Feuerwaffe, insbesondere im Rahmen von Dry-Firing Übungen sicher ist. Das Endstück ist in bevorzugten Ausgestaltungen zusätzlich mittels Farbgebung optisch besonders gekennzeichnet bzw. hervorgehoben.
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Die Erfindung betrifft ferner die vorstehend beschriebene Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe, mit einer Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung der vorstehend beschriebenen Art.
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Die vorstehend beschriebene Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung findet ihre bestimmungsgemäße Verwendung zur Anzeige bzw. Kenntlichmachung eines ungeladenen bzw. nicht-feuerbereiten Zustands der Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe.
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Die Verwendung der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung betrifft insbesondere die Anzeige des ungeladenen Zustands bei Dry-Firing Übungen. Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung ist für diesen Verwendungszweck besonders angepasst, da zur Sicherung der Feuerwaffe keine Mittel eingesetzt werden, die auf den Auslösemechanismus der Feuerwaffe wirken. Mit anderen Worten kann die Feuerwaffe mit der daran befestigten Anzeigevorrichtung in an sich üblicher Weise betätigt und benutzt werden, insbesondere kann auch ein Abzug der Feuerwaffe im Rahmen von Dry-Firing Übungen betätigt und ausgelöst werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Anzeige eines ungeladenen Zustands einer Feuerwaffe, insbesondere einer zu Dry-Firing Übungen eingesetzten Feuerwaffe. Die Feuerwaffe weist eine Patronenkammer und einen eine Lauflänge aufweisenden Lauf auf. Das Verfahren umfasst zumindest die Schritte:
- - Einbringen einer Patronenattrappe mit einem distalen und einem proximalen Ende in die Patronenkammer der Feuerwaffe;
- - Einführen eines längs einer Mittellängsachse ausgedehnten Anzeigeelements in den Lauf der Feuerwaffe derart, dass ein proximales Ende des Anzeigeelementes in Richtung des distalen Endes der in der Patronenkammer eingebrachten Patronenattrappe weist und zumindest ein distales Ende des Anzeigeelementes endseitig aus dem Lauf hervorsteht;
- - Befestigen des proximalen Endes des in den Lauf eingeführten Anzeigeelements am distalen Ende der Patronenattrappe derart, dass zumindest das distale Ende des an der Patronenattrappe befestigten Anzeigeelementes endseitig aus dem Lauf hervorsteht.
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In Ausgestaltungen wird das Anzeigeelement beim Befestigen des proximalen Endes des in den Lauf eingeführten Anzeigeelements am distalen Ende der Patronenattrappe zumindest über einen Winkelbereich um die Mittellängsachse relativ zur Patronenattrappe gedreht. Die zur Befestigung des Anzeigeelements an der Patronenattrappe geeigneten Befestigungsmittel sind beispielsweise als Schraub- oder Bajonettverbindungen ausgeführt.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen
- 1 Komponenten einer Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung zum Anzeigen eines ungeladenen Zustands eine Feuerwaffe in einer Explosionsdarstellung und eine Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe;
- 2 die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung der 1 im montierten Zustand in einer schematischen Seitenansicht;
- 3 schematisch ein Verfahren zur Anzeige eines ungeladenen Zustands unter Verwendung der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung der 1;
- 4 schematisch ein optionales Kürzen der Länge eines Anzeigeelementes der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung auf die Lauflänge einer zu sichernden Handfeuerwaffe.
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Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in allen Zeichnungsfiguren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer Art Explosionsdarstellung die Komponenten einer Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 und eine Feuerwaffe 10. Die Feuerwaffe 10 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Kurzwaffe, insbesondere als Pistole, ausgebildet. Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 ist dazu ausgebildet, die Feuerwaffe 10 in einen nicht-feuerbereiten Zustand zu versetzen und in diesem Sinne zu sichern. Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 ist weiterhin dazu ausgebildet, nach außen hin sichtbar anzuzeigen, dass sich die Feuerwaffe 10 in einem nicht-feuerbereiten Zustand befindet. Eine derartige Anzeige signalisiert dem Benutzer oder anderen Personen beispielsweise, dass die Feuerwaffe 10 im Rahmen von Dry-Firing Übungen sicher verwendet werden kann.
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Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 weist einen zweiteiligen Aufbau auf mit zwei Komponenten, die aneinander lösbar befestigbar sind. Die erste Komponente ist eine Patronenattrappe 2, die dazu ausgebildet ist, in einer Patronenkammer 12 der zu sichernden Feuerwaffe 10 eingebracht zu werden. Die Patronenattrappe 2 hat eine äußere Gestalt, die im Wesentlichen der Gestalt von regulärer Munition, die üblicherweise mittels der Feuerwaffe 10 verfeuert wird, entspricht. Die Patronenattrappe 2 weist jedoch weder ein Projektil noch eine Zünd- und/oder Treibladung auf und ist in Ausgestaltungen beispielsweise teilweise oder vollständig aus einem Kunststoffmaterial gebildet.
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Die Patronenattrappe 2 ist beispielsweise in der Art einer Pufferpatrone (engl.: snap cap dummy round) ausgeführt, die in einem Bodenbereich 4, welcher von einer Schlageinrichtung, insbesondere Schlagbolzen, der Feuerwaffe 10 beaufschlagbar ist, elastisch und/oder deformierbar ausgeführt ist. Beispielsweise ist die Patronenattrappe 1 im Bodenbereich 4 zumindest abschnittsweise aus einem relativ weichem Material, insbesondere aus einem Kunststoff, gefertigt, um die Wucht der Schlageinrichtung beim Auslösen des Abzugs der Feuerwaffe 10 zumindest zum Teil abzufedern und so insbesondere Materialermüdung bei einem wiederholten Gebrauch der mittels der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 gesicherten Feuerwaffe 10 im Rahmen von Dry-Firing Übungen entgegenzuwirken.
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Die Patronenattrappe 2 ist in dem in den Zeichnungsfiguren dargestellten und nicht einschränkend aufzufassenden Ausführungsbeispiel eine Attrappe einer Zentralfeuerpatrone. Der flexibel und/oder deformierbare Bodenbereich 4, welcher von der Schlageinrichtung der Feuerwaffe 10 beaufschlagbar ist, befindet sich mittig im Bereich der Mittellängsachse M. In anderen Ausgestaltungen ist die Feuerwaffe 10 zur Randfeuerzündung ausgebildet. Die Patronenattrappe 1 ist in derartigen Ausführungen eine Attrappe einer Randfeuerpatrone. In solchen Ausführungen ist der flexibel und/oder deformierbare Bodenbereich 4 der Patronenattrappe 2, welcher von der Schlageinrichtung der Feuerwaffe 10 beaufschlagbar ist, bezüglich der Mittellängsachse M randseitig versetzt angeordnet.
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Die Patronenattrappe 2 weist ein beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 in proximaler Richtung P gerichtetes proximales Ende 21 und ein in distaler Richtung D gerichtetes distales Ende 22 auf. Der Bodenbereich 4 der Patronenattrappe 2 befindet sich am proximalen Ende 21 der Patronenattrappe 2. Am gegenüberliegenden, distalen Ende 22 und an einem proximalen Ende 71 eines länglichen Anzeigeelements 7 sind korrespondierende Befestigungsmittel 5, 6 angeordnet, die zur Befestigung des Anzeigeelements 7 an der insbesondere bereits in der Patronenkammer 12 der Feuerwaffe 10 eingebrachten Patronenattrappe 2 dienen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Befestigungsmittel 5, 6 als Schraubverbindung ausgeführt. Im distalen Ende 22 der Patronenattrappe 2 ist ein Innengewinde 51 eingebracht, in der ein Außengewinde 61 des Anzeigeelements 7 einschraubbar ist.
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In anderen Ausgestaltungen sind andere Befestigungsmittel, wie beispielsweise ein Bajonettverschluss, zur Befestigung des Anzeigeelements 7 an der Patronenattrappe 2 vorgesehen.
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Das Anzeigeelement 7 weist eine sich längs einer Mittellängsachse M erstreckende, längliche Gestalt auf. Das Außengewinde 61 erstreckt sich in Form einer Art Gewindestange 62 über einen großen Teil der axialen Länge des Anzeigeelements 7, im dargestellten und nicht einschränkend aufzufassenden Ausführungsbeispiel insbesondere über etwa 80% der axialen Länge des Anzeigeelements 7.
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Am distalen Ende 72 des Anzeigeelements 7 ist ein im Wesentlichen zylindrisch ausgeführtes Endstück 8 befestigt, welches im montierten Zustand (vgl. insbesondere 2) endseitig aus einem Lauf 13 der Feuerwaffe 10 hervorsteht. Das Endstück 8 ist in Ausgestaltungen durch eine entsprechende Farbgebung hervorgehoben, um deutlich kenntlich zu machen, dass die Feuerwaffe 10, an der die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 montiert ist, in keinem schussbereiten Zustand ist und insbesondere im Rahmen von Dry-Firing Übungen sicher verwendet werden kann.
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Das Endstück 8 ist drehfest mit der Gewindestange 62 verbunden. Das Endstück 8 kann insbesondere von einem Benutzer gegriffen werden, um das Anzeigeelement 7 um die Mittellängsachse M relativ zur Patronenattrappe 2 zu drehen. Auf diese Weise kann insbesondere das Außengewinde 62 des Anzeigeelements 7 in das Innengewinde 51 der Patronenattrappe 2 eingeschraubt werden.
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2 zeigt die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 im montierten Zustand. Die Feuerwaffe 10 ist in 2 durchsichtig dargestellt, um insbesondere die Lage der innerhalb der Feuerwaffe 10 angeordneten Komponenten der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 zu illustrieren.
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Die Patronenattrappe 2 befindet sich innerhalb der Patronenkammer 12. Das Anzeigeelement 7 ist endseitig in das distale Ende 22 der Patronenattrappe 2 eingeschraubt. Das Anzeigeelement 7 weist eine axiale Länge längs der Mittellängsachse M auf, die größer ist als eine Lauflänge L des Laufes 13. Die Lauflänge L wird im Rahmen dieser Beschreibung vom distalen Ende 22 der Patronenattrappe 2 bis zum distalen Ende 14 des Laufes 13 gemessen. Das Endstück 8, dessen Außendurchmesser geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des Laufes 13, steht somit im montiertem Zustand vor dem Lauf 13 in distaler Richtung D hervor.
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3 illustriert ein Verfahren zur Anzeige eines ungeladenen Zustands einer Feuerwaffe 10, insbesondere bei Dry-Firing Übungen. Die Patronenattrappe 2 wird zunächst beispielsweise bei zurückgezogenem Schlitten 15 händisch in die Patronenkammer 12 eingeführt. In anderen Ausgestaltungen wird die Patronenattrappe 2 in ein Magazin der Feuerwaffe 10 geladen und mittels der regulären Fördermechanik der Feuerwaffe 10 in die Patronenkammer 12 befördert.
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In einem anschließenden Schritt wird das Anzeigeelement 7 mit seinem proximalen Ende 71 voraus in das distale Ende 14 des Laufes 13 eingeführt und durch eine Drehbewegung um die Mittellängsachse M an der Patronenattrappe 2 befestigt. Das Anzeigeelement 7 ist länger als die Lauflänge L, so dass zumindest das Endstück 8 distal aus dem Lauf 13 heraussteht, um kenntlich zu machen, dass die Feuerwaffe 10 nicht abgefeuert werden kann.
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Das Anzeigeelement 7 ist in Ausgestaltungen, wie insbesondere in 4 schematisch illustriert, zumindest bereichsweise, insbesondere im Bereich der Gewindestange 62, aus einem schneidbaren Material, insbesondere Kunststoff gefertigt. Das Anzeigeelement 7 ist dazu ausgelegt, auf die Lauflänge L der Feuerwaffe 10 gekürzt zu werden, beispielsweise mit einem Messer oder einer Schere, insbesondere derart, dass das Endstück 8 endseitig aus dem Lauf 13 hervorsteht und mit diesem mehr oder weniger bündig abschließt.
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Die vorstehend beschriebene Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 ist insbesondere zur Verwendung für Handfeuerwaffen, also für Kurzwaffen, wie etwa Pistolen oder Revolver, als auch für Langwaffen, wie etwa Büchsen oder Flinten, Gewehre, Karabiner, Sturmgewehre oder Maschinenpistolen - sofern diese zu den Langwaffen gerechnet werden - vorgesehen. Die mit Hilfe der Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 gekennzeichnete Feuerwaffe 10 betrifft beispielsweise eine selbstladende Waffe, eine Single-Action-Waffe, ein Einzellader, eine Repetierwaffe, eine halbautomatische Waffe oder eine vollautomatische Waffe. Bei der Feuerwaffe 10 kann es sich beispielsweise um eine Pistole, eine Maschinenpistole oder einen Revolver handeln. Die Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung 1 für die Feuerwaffe 10 ist beispielsweise für Übungen, insbesondere Dry-Firing Übungen, vorgesehen und findet beispielsweise Verwendung beim Training von Privatpersonen, von militärischen Einheiten oder von Personal einer Sicherheitsbehörde, insbesondere Polizeibehörde oder Law-Enforcement-Behörde, und/oder von Personenschützern im Umgang mit Feuerwaffen. In anderen Fällen handelt es sich bei der Feuerwaffe 10 um eine Jagdwaffe.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anzeige- und/oder Sicherungseinrichtung
- 2
- Patronenattrappe
- 4
- Bodenbereich
- 5
- Befestigungsmittel
- 6
- Befestigungsmittel
- 7
- Anzeigeelement
- 8
- Endstück
- 10
- Feuerwaffe
- 12
- Patronenkammer
- 13
- Lauf
- 14
- distales Ende
- 15
- Schlitten
- 21
- proximales Ende
- 22
- distales Ende
- 51
- Innengewinde
- 61
- Außengewinde
- 62
- Gewindestange
- 71
- proximales Ende
- 72
- distales Ende
- P
- proximale Richtung
- D
- distale Richtung
- M
- Mittellängsachse
- L
- Lauflänge