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Die Erfindung betrifft eine Abschussvorrichtung für nicht-tödliche Munition, zur Montage an einer Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole.
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Beim taktischen Vorgehen mit Hilfe von letalen (potentiell tödlichen) Schusswaffen, beispielsweise bei behördlichen Einsätzen oder im gewerblichen Bereich wie dem Personen- oder Begleitschutz, bei Werttransporten oder durch Sicherheitsunternehmen, sollte immer das allerletzte Mittel der Gewaltanwendung der Gebrauch dieser Schusswaffen sein. In den meisten Fällen gibt es jedoch keine geeigneten oder innerhalb kürzester Zeit verfügbaren anderen Maßnahmen, die als vorletztes Mittel eingesetzt werden könnten. Dies ist dadurch bedingt, dass der Anwender der letalen Schusswaffe diese zur Eigensicherung schussbereit vorhalten muss. Hat der Nutzer nun beide Hände an der letalen Schusswaffe oder ist die zweite Hand beispielsweise durch einen weiteren Gegenstand wie beispielsweise eine Taschenlampe, nicht verfügbar, so hat der Nutzer keine andere Möglichkeit als von der letalen Schusswaffe Gebrauch zu machen, da der Nutzer keine weitere nicht potentiell tödliche Abwehrmaßnahme vornehmen könnte.
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Die
WO 2007/091236 A1 offenbart eine Abschussvorrichtung für nicht-tödliche Munition zur Montage an einer Kurzwaffe. Die offenbarte Abschussvorrichtung für nicht tödliche Munition wird an einer Montageschiene der Kurzwaffe montiert und ist ausgebildet eine bestimmte Art einer nicht-tödlichen Munition abzufeuern.
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Die
US 2005/0188593 A1 offenbart eine Abschussvorrichtung für nicht-tödliche Munition zur Montage an einer Langwaffe. Die offenbarte Abschussvorrichtung für nicht-tödliche Munition wird an einer Montageschiene im Bereich des Laufs der Langwaffe montiert und ist zum Abfeuern einer vorgegebenen nicht-tödlichen Munition ausgebildet.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Abschussvorrichtungen für nicht-tödliche Munition weisen somit den Nachteil auf, dass sich der Benutzer der Abschussvorrichtung bereits bei der Montage der Abschussvorrichtung für die nicht-tödliche Munition an einer Lang- oder Kurzwaffe auf die abzufeuernde nicht-tödliche Munition festlegen muss, da zum Abfeuern einer alternativen nicht-tödlichen Munition die komplette Abschussvorrichtung für die nicht-tödliche Munition von der Lang- oder Kurzwaffe demontiert werden müsste und durch eine alternative Abschussvorrichtung für eine alternative nicht-tödliche Munition ersetzt werden müsste.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Abschussvorrichtung für eine nicht-tödliche Munition bereitzustellen, welche innerhalb kürzester Zeit als Alternative zum Gebrauch einer letalen Schusswaffe zur Verfügung steht und welche insbesondere ein schnelles Anpassen der abzufeuernden nicht-tödlichen Munition ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Abschussvorrichtung für eine nicht-tödliche Munition, zur Montage an einer Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole, umfassend ein Systemgehäuse, welches an einer Lang- oder Kurzwaffe oder einer Maschinenpistole montierbar ist, zum Abfeuern der Abschussvorrichtung; und eine Laufeinheit, welche an dem Systemgehäuse montierbar ist; wobei die Laufeinheit als Patronenlager ausgebildet ist oder ein Magazin für die nicht-tödliche Munition umfasst; welche sich dadurch auszeichnet, dass die Laufeinheit zum Abschuss einer nicht-tödlichen Munition mit einem vorgegebenen Kaliber ausgebildet ist und dass das Systemgehäuse zur Aufnahme von Laufeinheiten mit unterschiedlichen Kaliber ausgebildet ist.
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Da die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung an einer Lang- oder Kurzwaffe oder einer Maschinenpistole montierbar ist, steht sie dem Nutzer der Lang- oder Kurzwaffe oder einer Maschinenpistole innerhalb kürzester Zeit als Alternative zum Einsatz der Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole zur Verfügung. Dadurch kann der Nutzer der Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole sich vor Abgabe eines potentiell tödlichen Schusses durch die Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole kurzfristig umentscheiden und eine nicht-tödliche Munition aus der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung abfeuern, um einen Angreifer durch die nicht-tödliche Munition kampfunfähig zu machen.
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Die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung umfasst ein Systemgehäuse, welches an der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole montiert wird. An diesem Systemgehäuse wird eine Laufeinheit montiert, welche als Patronenlager ausgebildet ist oder ein Magazin für die nicht-tödliche Munition umfasst. Da das Systemgehäuse zur Aufnahme von Laufeinheiten mit unterschiedlichen Kalibern ausgebildet ist, kann der Benutzer der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung für eine nicht-tödliche Munition die abzufeuernde nicht-tödliche Munition durch ein einfaches Austauschen der Laufeinheit anpassen. Die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung für eine nicht-tödliche Munition lässt sich somit einfach und schnell an veränderte Einsatzsituationen anpassen. Dazu muss der Benutzer lediglich die Laufeinheit der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung austauschen und nicht die gesamte Abschussvorrichtung wie bei den Vorrichtungen aus dem Stand der Technik.
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Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Laufeinheit mittels einer Arretiervorrichtung an dem Systemgehäuse montierbar, vorzugsweise mittels einer schnell zu betätigen Arretiervorrichtung. Beispielsweise rastet die Laufeinheit in der Gebrauchsstellung in dem Systemgehäuse ein. Zweckmäßigerweise lässt sich die Arretierung durch ein einfaches Betätigen eines Hebels oder Knopfes lösen, wodurch sich die Laufeinheit von dem Systemgehäuse löst. Der Benutzer der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung kann die Laufeinheit beispielsweise durch die Schwerkraft auf den Boden fallen lassen und gleichzeitig bereits eine alternative Laufeinheit in das Systemgehäuse der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung einsetzen.
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In einer Variante der Erfindung ist die Abschussvorrichtung am Magazin, Griffstück, Vorderschaft oder Lauf der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole montierbar. Besonders bevorzugt ist eine Montage der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung am Vorderschaft oder Lauf der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole, beispielsweise seitlich am Vorderschaft oder Lauf, unterhalb des Vorderschafts oder Laufs oder oberhalb des Vorderschafts oder Laufs der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole. Dies hat den Vorteil, dass die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung auf das selbe Ziel gerichtet ist, wie die Lang- oder Kurzwaffe oder die Maschinenpistole und der Nutzer somit das Ziel nicht erneut anvisieren muss.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung als Vordergriff (Halte- oder Handgriff) verwendet werden bzw. in einem solchen integriert sein.
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Nach einer zweckmäßigen Variante der Erfindung ist die Abschussvorrichtung mittels einer Klemm-, Steck- oder Schraubverbindung mit der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole verbindbar, vorzugsweise mittels einer Picatinny- oder Weaverschiene.
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In einer bevorzugten Variante ist die Laufeinheit der Abschussvorrichtung zum Abschuss von festen, flüssigen oder gasförmiges Stoffen ausgebildet, insbesondere zum Abschuss von Schrot-, Slug-, Blend-, Knall-, Signal-, Pfeffer-, Beanbag-, Gummi- oder Keramikmunition oder Pepperballs oder Polyoleoresincapsicum-Verbindungen (Pfefferspray) oder 2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril (CS-Gas) oder CN-Gas oder Substanzen, die durch ihren Eigengeruch einen Angriff abwenden.
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Zweckmäßigerweise ist die Laufeinheit zum Abschuss einer Munition mit dem Kaliber 9 mm, 10 mm, 12 mm, 18 mm, .38, .43, .45, .68, .375, .380, 12 Gauge, 16 Gauge, 20 Gauge oder 36 Gauge ausgebildet.
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Gemäß einer Variante der Erfindung weist die Laufeinheit der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung einen oder mehrere Läufe auf, vorzugsweise bis vier Läufe. Die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung ist somit zum Abfeuern von mehreren Schüssen einer nicht-tödlichen Munition ausgebildet. In einer Variante der erfindungsgemäße Abschussvorrichtung ist die abzufeuernde nicht-tödliche Munition im Lauf der Laufeinheit gelagert, so dass die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung so viel Schüsse abfeuern kann, wie die Laufeinheit Läufe aufweist.
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Zweckmäßigerweise ist die Laufeinheit in Gebrauchslage der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung von vorne, seitlich oder von unten in das Systemgehäuse einführbar.
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Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung wird die nicht-tödliche Munition mittels eines Druckkolbens aus der Abschussvorrichtung abgeschossen, wobei der Druckkolben vorzugsweise nach dem Abschuss in der Abschussvorrichtung verbleibt. Die Verwendung eines Druckkolbens hat den Vorteil, dass die abgeschossene Munition bzw. der abgeschossene Wirkstoff nicht mit der zum Abschuss verwendeten Treibladung in Kontakt kommt. Dadurch wird verhindert, dass die Treibladung einen negativen Einfluss auf die abgeschossene Munition bzw. den abgeschossenen Wirkstoff hat, beispielsweise durch eine Hitzeentwicklung. Der Druckkolben dient somit als Treibspiegel für die abzuschießende Munition bzw. den abzuschießenden Wirkstoff.
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Alternativ kann die nicht-tödliche Munition mittels eines heißen oder kalten Gases beschleunigt werden.
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Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung ist die Abschussvorrichtung zum Abschuss eines stromleitenden Materials oder einer stromleitenden Flüssigkeit ausgebildet, mittels welcher ein elektrischer Strom von der Abschussvorrichtung zum Ziel übertragen werden kann, vorzugsweise von mit einer Stromquelle in der Abschussvorrichtung verbundenen Drähten mit Metallspitzen. Durch den übertragenen Stromstoß kann das Ziel kampfunfähig gemacht werden.
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Nach einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist das Systemgehäuse so ausgebildet, dass der Abzug des Systemgehäuses mit derselben Hand betätigbar ist, wie die Kurzwaffe, an welcher die Abschussvorrichtung montiert ist. Der Abzug des Systemgehäuses befindet sich somit in unmittelbarer Nähe zu dem Abzug der Kurzwaffe an welcher die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung für die nicht-tödliche Munition montiert ist.
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Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung ist die Abschussvorrichtung als zusätzlicher Haltegriff einer Lang- oder Kurzwaffe oder eine Maschinenpistole ausgebildet, vorzugsweise zur Montage am Vorderschaft der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole.
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Zweckmäßigerweise entsprechen die Abmessungen der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung den Abmessungen von bekannten Laserlichtmodulen für Kurzwaffen, so dass die Kurzwaffe mit der daran montierten Abschussvorrichtung für die nicht-tödliche Munition in für Kurzwaffen mit Laserlichtmodulen vorgesehenen Holstern getragen werden können.
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Nach einer weiteren Variante der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung eine Verriegelung, die ein unbeabsichtigtes Betätigen der Abschussvorrichtung verhindert. Somit kann die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung gefahrlos mitgeführt werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Abschussvorrichtung für nicht-tödliche Munition umfassend ein Systemgehäuse mit einem Griffstück; und eine Laufeinheit, welche an dem Systemgehäuse montierbar ist; wobei die Laufeinheit als Patronenlager ausgebildet ist oder ein Magazin für die nicht-tödliche Munition umfasst; welche sich dadurch auszeichnet, dass die Laufeinheit zum Abschuss einer nicht-tödlichen Munition mit einem vorgegebenen Kaliber ausgebildet ist und dass das Systemgehäuse zur Aufnahme von Laufeinheiten mit unterschiedlichen Kalibern ausgebildet ist. Die Abschussvorrichtung ist somit als eigenständige Abschussvorrichtung ausgebildet und nicht zur Montage an einer Lang- oder Kurzwaffe. Im Übrigen entspricht die Ausführungsform der Abschussvorrichtung für eine nicht-tödliche Munition zur Montage an einer Lang- oder Kurzwaffe und kann insbesondere die diesbezüglich beschriebene Varianten umfassen, sofern sie sich nicht auf die Montage an der Lang- oder Kurzwaffe oder der Maschinenpistole beziehen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer an einer Kurzwaffe montierten erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung,
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2 eine seitliche Detailansicht der Abschussvorrichtung aus 1,
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3 eine seitliche Detailansicht der Abschussvorrichtung aus 2 mit einer von dem Systemgehäuse getrennten Laufeinheit,
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4 eine Detailansicht der in Gebrauchslage der Lang- oder Kurzwaffe zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung aus 2,
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5 eine Detailansicht der in Gebrauchslage der Lang- oder Kurzwaffe gegenüberliegenden Oberfläche der Abschussvorrichtung aus 2,
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6 eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung auf 2,
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7 eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Benutzer der Abschussvorrichtung zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung aus 2,
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8 eine seitliche Detailansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung,
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9 eine seitliche Detailansicht der Abschussvorrichtung aus 8 mit einer von dem Systemgehäuse getrennten Laufeinheit,
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10 eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung aus 8,
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11 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung,
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12 eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung aus 11.
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13 eine seitliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung und
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14 eine seitliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 für nicht-tödliche Munition dargestellt, die an einer Kurzwaffe 2 montiert ist. Die Abschussvorrichtung 1 umfasste ein Systemgehäuse 3, welches an der Kurzwaffe 2 montiert ist, zum Abfeuern der Abschussvorrichtung 1, und eine Laufeinheit 4, welche an dem Systemgehäuse 3 montiert ist. Die Laufeinheit 4 ist als Patronenlager ausgebildet oder umfasst ein Magazin für die nicht-tödliche Munition. Erfindungsgemäß ist die Laufeinheit 4 zum Abschuss einer nicht-tödlichen Munition mit einem vorgegebenen Kaliber ausgebildet und das Systemgehäuse 3 ist zur Aufnahme von Laufeinheit 4 mit unterschiedlichem Kaliber ausgebildet.
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Die Laufeinheit 4 ist mittels einer Arretiervorrichtung 5 an dem Systemgehäuse 3 montierbar, vorzugsweise mittels einer schnell zu betätigen Arretiervorrichtung 5.
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Die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung 1, insbesondere das Systemgehäuse 3 der Abschussvorrichtung 1 ist am Magazin, Griffstück, Vorderschaft oder Lauf einer Lang- oder Kurzwaffe oder einer Maschinenpistole 2 montierbar. In 2 ist die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung 1 unterhalb des Laufs der Kurzwaffe 2 montiert.
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Das Systemgehäuse 3 der Abschussvorrichtung 1 ist beispielsweise mittels einer Klemm-, Steck-, Schraub-, Klebe- oder Schweißverbindung mit der Lang- oder Kurzwaffe 2 oder einer Maschinenpistole verbindbar, vorzugsweise mittels einer Picatinny- oder Weaverschiene 6. Gemäß der Ausführung aus 1 ist die Abschussvorrichtung 1 mittels einer Montageeinrichtung an einer Picatinny- oder Weaverschiene 6 der Kurzwaffe 2 montiert.
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Die Laufeinheit 4 der Abschussvorrichtung 1 ist zum Abschuss von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen ausgebildet, insbesondere zum Abschuss vom Schrot-, Slug-, Blend-, Knall-, Signal-, Pfeffer-, Beanbag-, Gummi- oder Keramikmunition oder Pepperballs oder Polyoleoresin-capsicum-Verbindungen (Pfefferspray) oder 2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril (CS-Gas) oder CN-Gas oder Substanzen, die durch ihren Eigengeruch einen Angriff abwenden. Bei sämtlichen vorgenannten Munitionsarten handelt es sich um nicht-tödliche Munition. Zweckmäßigerweise ist die Laufeinheit 4 zum Abschuss einer Munition mit dem Kaliber 9 mm, 10 mm, 12 mm, 18 mm, .38, .43, .45, .68, .375, .380, 12 Gauge, 16 Gauge, 20 Gauge oder 36 Gauge ausgebildet.
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Die Laufeinheit 4 der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 kann einen oder mehrere Läufe 7 aufweisen, vorzugsweise bis vier Läufe 7. In der Ausführungsform gemäß 1 weist die Abschussvorrichtung 1 zwei Läufe 7 auf, wie insbesondere der Darstellung aus 6 entnommen werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist die abzufeuernde nicht-tödliche Munition im Lauf 7 der Laufeinheit 4 gelagert, so dass die Abschussvorrichtung 1 direkt nach der Montage der Laufeinheit 4 in das Systemgehäuse einsatzbereit ist.
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Die Laufeinheit 4 ist in Gebrauchslage der Abschussvorrichtung 1 von vorne, seitlich oder von unten in das Systemgehäuse 3 einführbar. Gemäß der Ausführungsform aus 1 ist die Laufeinheit 4 in Gebrauchslage der Abschussvorrichtung 1 von unten in das Systemgehäuse 3 einführbar, wie insbesondere der Darstellung aus 3 entnommen werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 ist die nicht-tödliche Munition mittels eines Druckkolbens abfeuerbar, welcher vorzugsweise nach dem Abschuss in der Abschussvorrichtung 1 verbleibt. Weiterhin kann die Abschussvorrichtung 1 zum Abschuss eines stromleitenden Materials oder einer stromleitenden Flüssigkeit ausgebildet sein, mittels welcher ein elektrischer Strom von der Abschussvorrichtung 1 zum Ziel übertragen werden kann, vorzugsweise von mit einer Stromquelle in der Abschussvorrichtung 1 verbundenen Drähten mit Metallspitzen.
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Das Systemgehäuse 3 der Abschussvorrichtung 1 aus 1 umfasst einen mittels einer Verbindungseinrichtung 8 verbundenen Abzug 9.
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Vorzugsweise ist der Abzug 9 des Systemgehäuses 3 derart ausgebildet, dass der Abzug 9 mit derselben Hand betätigbar ist, wie die Kurz- oder Langwaffe 2 oder die Maschinenpistole, an welcher die Abschussvorrichtung 1 montiert ist. Dadurch kann sich der Benutzer in einer Gefahrensituation kurzfristig entscheiden, ob er die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung 1 mit einer nicht-tödlichen Munition einsetzt oder die Lang- oder Kurzwaffe 2 oder die Maschinenpistole, an welcher die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung 1 montiert ist, mit einer potentiell tödlichen Munition.
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Weiterhin kann die Abschussvorrichtung 1 als zusätzlicher Haltegriff einer Lang- oder Kurzwaffe 2 oder einer Maschinenpistole ausgebildet sein, vorzugsweise zur Montage am Vorderschaft einer Lang- oder Kurzwaffe 2 oder einer Maschinenpistole.
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Die nicht-tödliche Munition der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 kann beispielsweise durch ein heißes oder kaltes Gas beschleunigt werden. Beim Einsatz eines Druckkolbens kann der Druckkolben mittels des heißen oder kalten Gases beschleunigt werden.
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Weiterhin kann das Systemgehäuse 3 einen Sicherungshebel oder Schieber 13 umfassen, um die Abschussvorrichtung 1 während des Transports zu sichern.
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Das Systemgehäuse 3 der Abschussvorrichtung 1 gemäß 1 ist so ausgebildet, dass die Abschussvorrichtung 1, insbesondere der Abzug 9, mit derselben Hand betätigbar ist wie die Kurzwaffe 2, an welcher die Abschussvorrichtung 1 montiert ist.
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Zur Montage der Abschussvorrichtung 1 an einer Lang- oder Kurzwaffe oder einer Maschinenpistole umfasst die Weaverschiene 6 einen Spannhebel, wodurch ein unbeabsichtigtes Lösen der Abschussvorrichtung 1 von der Lang- oder Kurzwaffe 2 oder der Maschinenpistole verhindert wird.
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2 zeigt eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 für nicht-tödliche Munition, zur Montage an einer Lang- oder Kurzwaffe 2 oder eine Maschinenpistole.
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3 zeigt eine seitliche Detailansicht der Abschussvorrichtung 1 aus 2 mit einer von dem Systemgehäuse 3 getrennten Laufeinheit 4. Die Laufeinheit 4 wird in Gebrauchslage der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 von unten in das Systemgehäuse 3 eingesetzt. Zur Verriegelung der Laufeinheit 4 in dem Systemgehäuse 3 weist die Laufeinheit 4 und das Systemgehäuse 3 eine Arretiervorrichtung 5 auf. Der Teil der Arretiervorrichtung 5 an der Laufeinheit 4 ist dabei als Vorsprung ausgebildet, welcher in einer Ausnehmung in dem Systemgehäuse 3 einrastet. Bei einem Wechsel der Laufeinheit 4 der Abschussvorrichtung 1 wird die Arretierung 5 gelöst und die Laufeinheit 4 fällt durch die Schwerkraft bedingt aus der Abschussvorrichtung 1 heraus und der Benutzer kann gleichzeitig eine alternative Laufeinheit 4 in das Systemgehäuse 3 einführen und arretieren.
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In 4 ist eine Detailansicht der in Gebrauchslage der Lang- oder Kurzwaffe 2 oder der Maschinenpistole zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung 1 aus 2 dargestellt. Aus 4 lässt sich insbesondere die Montageeinrichtung entnehmen, die als Picatinny- oder Weaverschiene 6 ausgebildet ist.
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5 zeigt eine Detailansicht der in Gebrauchslage der Lang- oder Kurzwaffe 2 oder der Maschinenpistole gegenüberliegenden Oberfläche der Abschussvorrichtung 1 aus 5. In 5 ist insbesondere die Arretiervorrichtung 5 zu erkennen, welche einen Vorsprung an der Laufeinheit 4 und eine Ausnehmung in dem Systemgehäuse 3 umfasst.
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6 zeigt eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschlussvorrichtung 1 aus 2. Wie der 6 entnommen werden kann, umfasst die Laufeinheit 4 zwei Läufe 7, welche gleichzeitig als Patronenlager ausgebildet sind.
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In 7 ist eine Detailansicht in Gebrauchslage dem Benutzer der Abschussvorrichtung 1 zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung 1 aus 2 dargestellt. Der 7 lässt sich insbesondere entnehmen, dass die Abschussvorrichtung 1 zwei Abzüge 9 umfasst, wobei jeweils ein Abzug 9 einem der zwei Läufe 7 zugeordnet ist, um die in dem jeweiligen Lauf 7 gelagerte nicht-tödliche Munition abzufeuern.
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Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 ist in 8 in einer seitlichen Detailansicht dargestellt. In 9 ist die Laufeinheit 4 getrennt von dem Systemgehäuse 3 dargestellt. 10 zeigt die in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung 1 in einer Detailansicht. Die in den 8 bis 10 dargestellte Ausführungsform der Abschussvorrichtung 1 unterscheidet sich von der Abschussvorrichtung 1 gemäß der 1 bis 7 dadurch, dass die Laufeinheit 4 in Gebrauchslage von vorne in das Systemgehäuse 3 eingesetzt wird. Der 9 lässt sich weiterhin eine Betätigungseinrichtung 12 für die Arretiervorrichtung 5 entnehmen. Nach Betätigung der Betätigungseinrichtung 12 wird die Arretierung zwischen dem Systemgehäuse 3 und der Laufeinheit 4 gelöst und die Laufeinheit 4 kann ausgewechselt werden.
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In 11 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Die Abschussvorrichtung 1 für nicht-tödliche Munition aus 11 umfasst ein Systemgehäuse 3 mit einem Griffstück 10; und eine Laufeinheit 4, welche an dem Systemgehäuse 3 montierbar ist; wobei die Laufeinheit 4 als Patronenlager ausgebildet ist oder ein Magazin für die nicht-tödliche Munition umfasst. Die Abschussvorrichtung 1 für nicht-tödliche Munition aus 11 zeichnet sich dadurch aus, dass die Laufeinheit 4 zum Abschuss einer nicht-tödlichen Munition mit einem vorgegebenen Kaliber ausgebildet ist und dass das Systemgehäuse 3 zur Aufnahme von Laufeinheiten 4 mit unterschiedlichem Kaliber ausgebildet ist. Die Abschussvorrichtung 1 aus 11 stellt somit eine Alternative zu einer letalen Schusswaffe da und kann durch einfaches Wechseln der Laufeinheit 4 an unterschiedliche Einsatzbedingungen schnell und einfach angepasst werden.
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Die Abschussvorrichtung 1 aus 11 umfasst weiterhin einen Sicherheitshebel 13 zum Sichern bzw. Freischalten der Abschussvorrichtung 1 sowie eine Betätigungseinrichtung 12 der Arretiervorrichtung 5 zum einfachen Austausch der Laufeinheit 4.
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Die Ausgestaltung der Abschussvorrichtung 1 gemäß der 11 entspricht im Wesentlichen einer Ausgestaltung gemäß der Ausführungsbeispiele aus den 1 bis 10, ausgenommen mit den Merkmalen, die eine Befestigung der Abschussvorrichtung 1 an einer Lang- oder Kurzwaffe 2 betreffen.
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12 zeigt eine Detailansicht der in Gebrauchslage dem Ziel zugewandten Oberfläche der Abschussvorrichtung 1 aus 11.
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In 13 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 dargestellt. Die Abschussvorrichtung 1 gemäß 13 wird mittels einer Weaverschiene 6 an einer Lang- oder Kurzwaffe 2 oder eine Maschinenpistole montiert und dient als zusätzlicher Vordergriff (Haltegriff oder Handgriff). Dazu weist die Abschussvorrichtung 1 einen Griff 10 auf. Durch den zusätzlichen Griff 10 und die dadurch unterschiedliche Bedienung der Abschussvorrichtung 1 wurde das Systemgehäuse 3 umfassend den Abzug 9, den Sicherungshebel 13 und den Spannhebel 11 an die Bedienung angepasst. Die Ausgestaltung gemäß 13 eignet sich insbesondere für Langwaffen. Alternativ zu der Montage der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 mittels einer Weaverschiene 6 kann die erfindungsgemäße Abschussvorrichtung 1 in einem Vorderschaft oder vorderen Haltegriff einer Langwaffe oder Maschinenpistole integriert werden.
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Die in 14 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschussvorrichtung 1 unterscheidet sich von der Abschussvorrichtung 1 gemäß 13 durch das verlängerte Systemgehäuse 3, welches eine zusätzliche Weaverschiene 14 umfasst, um weitere Gegenstände wie beispielsweise eine Lampe oder Zielmarkierungsvorrichtung an der Abschussvorrichtung 1 zu montieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abschussvorrichtung
- 2
- Lang- oder Kurzwaffe
- 3
- Systemgehäuse
- 4
- Laufeinheit
- 5
- Arretiervorrichtung
- 6
- Picatinny- oder Weaverschiene/Montageeinrichtung
- 7
- Läufe der Abschussvorrichtung
- 8
- Verbindungseinrichtung
- 9
- Abzug der Abschussvorrichtung
- 10
- Griffstück
- 11
- Spannhebel
- 12
- Betätigungseinrichtung der Arretiervorrichtung
- 13
- Sicherungshebel
- 14
- zusätzliche Weaverschiene
- 15
- Abzug der Lang- oder Kurzwaffe oder Maschinenpistole