-
Die Erfindung betrifft ein walzenförmiges Werkzeug für das Verteilen von Flüssigkeiten auf Flächen, insbesondere für die Versiegelung von Parkettfußböden, mit einer Halteeinheit enthaltend ein Griffteil und ein mit demselben verbundenes langgestrecktes Halteelement zur Aufnahme eines Walzenkörpers, wobei der Walzenkörper einen langgestreckten Träger und einen auf denselben befestigen Walzenbelag aufweist und wobei der Walzenkörper drehbar auf dem langgestreckten Halteelement gelagert ist.
-
Aus der
WO 95/21704 A1 ist ein walzenförmiges Werkzeug für das Verteilen von Flüssigkeiten auf Flächen bekannt, welches eine Halteeinheit zur Aufnahme eines Walzenkörpers aufweist. Die Halteeinheit weist zum einen ein Griffteil zum manuellen Erfassen des walzenförmigen Werkzeugs auf. Ferner umfasst die Halteeinheit ein langgestrecktes Halteelement, auf dem der Walzenkörper drehbar gelagert ist. Der Walzenkörper selbst weist einen langgestreckten Träger und einen auf demselben befestigten Walzenbelag auf, der mit der entsprechenden Flüssigkeit benetzt ist. Zur gleichmäßigen Verteilung der Flüssigkeit auf Flächen weist der Walzenkörper in einem axialen Abschnitt Abstandsringe auf, die während des Auftragens der Flüssigkeit auf die Fläche einen vorgegebenen Abstand der Achse des Walzenkörpers zu der Fläche definieren. Nachteilig an dem bekannten Werkzeug ist, dass im Bereich der Abstandsringe der homogene Auftrag der Flüssigkeit auf die Fläche gestört wird.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes walzenförmiges Werkzeug derart weiterzubilden, dass zum eine auf die Fläche aufzubringende Flüssigkeit gleichmäßig verteilt wird und zum anderen die Flüssigkeit in größerer Menge in einem Arbeitsgang auf die Fläche aufgebracht werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheit ein Paar von kollinear zueinander angeordneten langgestreckten Halteelementen aufweist zur Aufnahme eines Paares von Walzenkörpern, die koaxial zueinander auf den jeweiligen langgestreckten Halteelementen drehbar gelagert sind.
-
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass in einem Arbeitsgang zum einen eine größere Menge von Flüssigkeit auf die Fläche verteilt werden kann und zum anderen diese Flüssigkeit auch gleichmäßig verteilt werden kann. Es ergeben sich keine Fehlstellen oder sichtbare Ansätze.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen den koaxial zueinander angeordneten Walzenkörpern ein Spalt vorgesehen, so dass bei einem Arbeitsgang ein zu dem Spalt korrespondierender Abschnitt der Fläche nicht mit Flüssigkeit benetzt oder aufgetragen wird. Der Spalt dient als Orientierungslinie für den nachfolgenden Arbeitsgang des Handwerkers. Es erfolgt somit ein definiertes doppeltes Abrollen von Abschnitten der mit Flüssigkeit aufzubringenden Fläche, was zu einem gleichmäßigen Auftragungs- bzw. Versiegelungsergebnis der beispielsweise Parkettfläche führt. Vorteilhaft wird hierdurch das Auftrageergebnis verbessert, da das Auftreten von sichtbaren Ansätzen und Fehlstellen verhindert wird.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung verläuft der Griffteil in einer Quermittelebene der zu beiden Seiten dieser Quermittelebene angeordneten Halteelemente bzw. Walzenkörper. Vorteilhaft läuft der Griffteil in der Schwerpunktebene der paarweise angeordneten Halteelemente (Zwillingshalteelemente) bzw. paarweise angeordneten Walzenkörper (Zwillings-Walzenkörper). Hierdurch wird eine kraftschonende und einfache Handhabung ermöglicht.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Griffteil einstückig mit den paarweise angeordneten Halteelementen verbunden, so dass die Halteeinheit einfach bereitgestellt werden kann.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Walzenkörper kraft- und/oder formschlüssig mit den jeweiligen Halteelementen verbunden. Beispielsweise können Trägerelemente der Walzenkörper durch Verrastung mit den jeweiligen Halteelementen verbunden sein. Vorteilhaft kann hierdurch ein schnelles und einfaches Wechseln der Walzenkörper bereitgestellt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein walzenförmiges Werkzeug in einer Arbeitsstellung auf einer Fläche und
- 2 eine schematische Darstellung von zwei Arbeitsgängen des walzenförmigen Werkzeugs auf der Fläche.
-
Ein erfindungsgemäßes Werkzeug dient als Handwerkzeug (manuelles Werkzeug) zum Verteilen von Flüssigkeiten auf Flächen 1, insbesondere zum Auftragen von Versiegelungslack auf Parkettfußböden.
-
Das Werkzeug weist eine Halteeinheit 2 auf, die ein Griffteil 3 zum manuellen Erfassen des Werkzeugs und ein Paar von langgestreckten Halteelementen 4, 4' aufweist. Die langgestreckten Halteelemente 4, 4' dienen jeweils zur Aufnahme eines Walzenkörpers 5, 5' der zum einen einen langgestreckten Träger 6 und zum anderen einen umfangsseitig an dem Träger 6 befestigten Walzenbelag 7 aufweist. Der Walzenbelag 7 ist vorzugsweise drehfest und darüber hinaus axialfest an dem langgestreckten Träger 6 befestigt. Der langgestreckte Träger 6 ist vorzugsweise hohlzylinderförmig ausgebildet und besteht aus einem Kunststoffmaterial. Der Walzenbelag 7 kann ein Faservelourmaterial aufweisen, das geeignet ist, eine bestimmte Menge der auf die Fläche 1 aufzutragenden Flüssigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Der Walzenbelag 7 erstreckt sich somit hohlzylinderförmig um den hohlzylinderförmigen Träger 6.
-
Der Träger 6 ist kraft- und/oder formschlüssig mit dem Halteelement 4, 4' verbindbar. Beispielsweise weist der Träger 6 und/oder das Halteelement 4, 4' Mittel auf, so dass der Träger 6 rastend auf dem Halteelement 4, 4' gehalten ist. Beispielsweise ist das Halteelement 4, 4' stabförmig ausgebildet.
-
Die paarweise angeordneten Halteelemente 4, 4' (Zwillingshalteelemente 4, 4') sind koaxial und kollinear zueinander angeordnet. Die paarweise angeordneten Halteelemente 4, 4' weisen eine Achse A auf oder bilden die Achse A für die paarweise angeordneten Walzenkörper 5. Im montierten Zustand der Walzenkörper 5, 5' sind diese koaxial und kollinear zueinander angeordnet, wobei sie um dieselbe Achse A drehbar gelagert sind.
-
In der montierten Stellung sind die Walzenkörper 5, 5' unter Bildung eines Spaltes 8 beabstandet zueinander angeordnet. Der eine Walzenkörper 5 ist auf dem einen Halteelement 4 aufgesteckt, welches sich auf der einen Seite einer Quermittelebene MQ der Halteeinheit 2 erstreckt. Der andere Walzenkörper 5' ist auf dem anderen Halteelement 4' aufgesteckt, welches sich auf einer zu der einen Seite gegenüberliegenden Seite der Quermittelebene MQ der Halteeinheit 2 befindet. Die paarweise angeordneten Walzenkörper 5, 5' (Zwillingswalzenkörper) befinden sich somit zu beiden Seiten der Quermittelebene MQ der Halteeinheit 2.
-
Der Spalt 8 bildet sich zwischen zwei zueinander gekehrten Stirnflächen 9, 9' der Walzenkörper 5, 5' und weist eine Länge lS auf, die kleiner ist als eine Länge lW der jeweiligen Walzenkörper 5, 5'. Ein Abstand außenseitiger und voneinander abgewandter Stirnflächen 10, 10' der Walzenkörper 5, 5' entspricht der doppelten Länge lW der Walzenkörper 5, 5' sowie einer einfachen Länge lS des Spaltes 8.
-
Der Griffteil 3 erstreckt sich in Richtung der Quermittelebene MQ bzw. befindet sich auf der Quermittelebene MQ . Da die Walzenkörper 5, 5' und die Halteelemente 4, 4' gleich ausgebildet sind, befindet sich der Griffteil 3 in einer Schwerpunktebene der Halteeinheit 2. Vorteilhaft kann hierdurch das walzenförmige Werkzeug handhabungstechnisch einfach in die Arbeitsstellung unter Anlage der Walzenbelege 7 an die Fläche 1 gebracht werden bzw. die Walzenkörper 5, 5' während eines Arbeitsgangs an der Fläche 1 abgerollt werden.
-
Vorzugsweise ist der Griffteil 3 einstückig mit den Halteelementen 4, 4' verbunden. Vorzugsweise weist das Griffteil 3 eine ergonomische Oberflächenstruktur auf, damit es manuell einfach erfasst werden kann. Das Griffteil 3 erstreckt sich senkrecht zu den Halteelementen 4, 4'. Die Halteelemente 4, 4' laufen in einem Verzweigungsbereich 11 zusammen, in dem der Griffteil 3 unter Erstreckung eines rechten Winkels zu den Enden der Halteelemente 4, 4' verläuft. Wenn die Halteelemente 4, 4' und der Griffteil 3 aus stabförmigen einem Metallmaterial bestehen, verlaufen Enden der Halteelemente 4, 4' in dem Verzweigungsbereich 11 bogenförmig unter Überstreichen eines rechten Winkels, so dass sie zu dem Griffteil 3 zusammenlaufen. Das metallische Griffteil 3 kann mit einem ergonomischen Hülsenelement 12 umspritzt bzw. umgeben sein, deren Oberfläche ergonomisch für eine manuelle Handhabung ausgeformt ist.
-
In 2 wird die Handhabung des walzenförmigen Werkzeugs beschrieben. In einem ersten Arbeitsgang 13 wird das Werkzeug entlang eines ersten Abschnitts der Fläche 1 abgerollt, wobei die Flüssigkeit in Abrollrichtung 15 auf zwei Stränge 16, 16' der Fläche 1 aufgetragen wird. Die zwei Stränge 16, 16' weisen jeweils die Breite der Walzenkörper 5, 5' auf, da der eine Walzenkörper 5 die Flüssigkeit auf einen Strang 16 und der zweite Walzenkörper 5' die Flüssigkeit auf den weiteren Strang 16' aufgebracht hat. Die beiden Stränge 16, 16' liegen nicht direkt nebeneinander, sondern haben den Abstand lS zueinander, der sich aufgrund des Spaltes 8 des Werkzeugs ergibt. Es wird somit eine Lücke 18 auf der Fläche 1 gebildet, die der Länge lS des Spaltes 8 entspricht.
-
In einem zweiten Arbeitsgang 17 wird das Werkzeug um die Distanz bzw. Querverschiebung Δs quer zur Abrollrichtung 15 versetzt auf die Fläche 1 angesetzt, wobei der eine Walzenkörper 5 die im ersten Arbeitsgang 13 freigebliebene Lücke 18 überstreicht. Es wird davon ausgegangen, dass das Werkzeug in den Arbeitsgängen 13 und 17 an der gleichen Stelle auf die Fläche 1 angesetzt wird. Nur zur vereinfachten Darstellung sind die Arbeitsgänge 13, 17 in 2 untereinander dargestellt. Der andere Walzenkörper 5' überstreicht zumindest teilweise den anderen Strang 16' der Fläche 1, so dass nach Beendigung des zweiten Arbeitsgangs 17 die Flüssigkeit auf zwei Stränge 19 und 19' der Fläche 1 aufgetragen worden ist. Eine Auftragungsbreite b des walzenförmigen Werkzeugs während der beiden Arbeitsgänge 13, 17 beträgt annähernd die dreifache Länge lW der Walzenkörper 5, 5' plus der einfachen Länge des Spaltes lS , wenn die Versatzlänge Δs etwas kleiner ist als die Länge lW des Walzenkörpers 5, 5'. Die im ersten Arbeitsgang 13 vorliegenden Lücke 18 dient für den Handwerker als Orientierung für das Ansetzen des Werkzeugs in dem zweiten Arbeitsgang 17. Wenn im zweiten Arbeitsgang 17 das Werkzeug weiter um den Versatz ΔS rechts im Vergleich zum ersten Arbeitsgang 13 auf die Fläche 1 angesetzt wird, wird die äußere Stirnfläche 10 des einen Walzenkörpers 5, der sich auf der linken Seite des Werkzeugs befindet, so angesetzt, dass die Lücke 18 des ersten Arbeitsgangs 13 von dem einen Walzenkörper 5 überstrichen wird. Die sich während des zweiten Arbeitsgangs 17 einstellende Lücke 18' liegt im Bereich des während des ersten Arbeitsgangs 13 erzeugten zweiten Stranges 16', so dass während des zweiten Arbeitsgangs 17 keine weitere Lücke 18 entsteht und darüber hinaus die Lücke 18 des ersten Arbeitsgangs 13 entfernt wird. Es ergibt sich somit ein durchgehender Auftrag der Auftragungsbreite b nach zwei Arbeitsgängen.
-
Liegt der Seitenversatz Δs in einem Bereich zwischen 0,9 lW und lW , beträgt die Auftragungsbreite b in einem Bereich zwischen (2,9 lW + lS ) und (3 lW + lS ).
-
Weitere Arbeitsgänge schließen sich in gleicher Weise versetzt quer zur Abrollrichtung 15 an, so dass gleichmäßig, schnell und effektiv die Flüssigkeit auf die Fläche 1 aufgetragen werden kann.
-
In einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Griffteil 3 nicht in einem mittleren Bereich zwischen den Halteelementen 4, 4' angeordnet, sondern an einem äußeren Ende eines der Halteelemente 4, 4'. Die Walzenkörper 5, 5' werden somit von einer Seite her auf die Halteelemente 4, 4' aufgesteckt, so dass sie gegebenenfalls unmittelbar nebeneinander ohne Bildung eines Spaltes 8 arretiert sein können. Der Kraftaufwand zur Betätigung des Werkzeugs ist hierbei jedoch wesentlich größer. Darüber hinaus ergibt sich kein definierter Spalt 8 zwischen den Walzkörpern 5, 5', der als Orientierungslinie für den nachfolgenden Arbeitsgang dienen könnte.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-