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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Schuhwerk, insbesondere Sportschuhe. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung eine Spannvorrichtung für Schuhwerk mit einem Befestigungselement vom Typ eines Klettverschlusses, beispielsweise einem Befestigungselement aus Velcro™.
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Stand der Technik
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Spannvorrichtungen für Schuhwerk mit Befestigungselementen aus Velcro™ oder ähnlichen Materialien sind bekannt und weit verbreitet, insbesondere in Verbindung mit Sportschuhen, wie Skistiefeln, Rollschuhen und ähnlichem.
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Im Allgemeinen weist eine solche Spannvorrichtung einen Streifen oder ein Band aus flexiblem Material auf, wobei an einem ersten Endabschnitt desselben ein Befestigungselement eines sogenannten Klettverschlusses angebracht ist. Derartige Befestigungselemente weisen einen weiblichen Befestigungsabschnitt, der mit Flausch versehen ist, und einem männlichen Befestigungsabschnitt, der mit Haken versehen ist, auf. Die Spannvorrichtung umfasst zudem einen zweiten Endabschnitt, ein Rückführelement, durch das der Endabschnitt des Streifens hindurch passt und um das der Endabschnitt des Streifens auf sich selbst zurückgefaltet werden kann, um den männlichen Befestigungsabschnitt zur Deckung mit dem weiblichen Befestigungsabschnitt (oder umgekehrt) zu bringen und das Spannen des Sportschuhs durch Koppeln der Haken des männlichen Befestigungsabschnitts mit dem Flausch des weiblichen Befestigungsabschnitts zu koppeln.
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Solche Spannvorrichtungen haben wesentliche Vorteile.
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Zunächst schafft das Koppeln der Haken des männlichen Befestigungsabschnitts mit dem Flausch des weiblichen Befestigungsabschnitts des Befestigungselements einen losreißbaren Verschluss, den der Benutzer öffnen kann, indem er einfach am Ende des Streifens der Spannvorrichtung zieht.
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Folglich kann ein so geschaffener Verschluss von einem Benutzer leicht geöffnet werden, selbst wenn seine/ihre Bewegungen durch Skihandschuhe oder anderen Handschutz behindert werden.
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Zweitens wird durch das Eingreifen der Haken des männlichen Befestigungsabschnitts in den Flausch des weiblichen Befestigungsabschnitts des Befestigungselements ein Verschluss geschaffen, der kontinuierlich angepasst werden kann, sodass die Spannvorrichtung um den Fuß oder das Bein des Benutzers im gewünschten Maß angezogen werden kann, sodass maximaler Komfort erreicht wird.
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Aus den vorstehend genannten Gründen sind Spannvorrichtungen des beschriebenen Typs bei Sportschuhen, wie etwa Skistiefel oder Rollschuhen, weit verbreitet, insbesondere zum Spannen des Schafts des Sportschuhs an dem Knöchel des Benutzers.
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Beispiele für Spannvorrichtungen des vorstehend beschriebenen Typs können beispielsweise in den Dokumenten
EP 2 494 880 und
EP 2 885 995 gefunden werden.
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Die in diesen Dokumenten beschriebenen Beispiele von Spannvorrichtungen weisen einen Streifen aus einem flexiblen Material auf, von dem ein erster Endabschnitt auf sich selbst zurückgefaltet und permanent befestigt ist (beispielsweise durch nähen, kleben oder vernieten), so dass ein Ring gebildet ist, in den ein Rückführelement eingefügt wird, und dessen zweiter Endabschnitt das Klettverschlusselement aus Velcro™ oder ähnlichem Material trägt.
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Wie vorstehend beschrieben, wird dann der zweite Endabschnitt des Streifens durch das Rückführelement gezogen und auf sich selbst zurückgefaltet, sodass die Haken des männlichen Befestigungsabschnitts an den Flausch des weiblichen Befestigungsabschnitts koppeln.
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Die in den vorstehend erwähnten Dokumenten beschriebenen Spannvorrichtungen sind jedoch nicht frei von Problemen.
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Wenn nämlich einerseits der Endabschnitt, der das Befestigungselement trägt, von dem Benutzer mehr oder weniger weit gezogen werden kann, um den Verschluss anzupassen und die Vorrichtung mehr oder weniger straff um seinen/ihren Knöchel zu spannen, ist andererseits der entgegengesetzte Endabschnitt, der das Rückführelement trägt, auf sich selbst zurückgefaltet und dauerhaft befestigt.
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Mit anderen Worten ist die Gesamtlänge des Streifens der Spannvorrichtung fest und kann nicht modifiziert werden. Folglich müssen verschiedene Spannvorrichtungen, deren Streifen eine Länge haben, die an die Größe des Schuhs angepasst ist, für Schuhe verschiedener Größen hergestellt werden.
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Tatsächlich ist ersichtlich, dass beispielsweise selbst unter Berücksichtigung der Anpassungsmöglichkeiten, die ein Klettverschluss ermöglicht, Spannvorrichtungen mit Streifen, welche dieselbe Länge haben, nicht sowohl für Kinderschuhe als auch für Schuhe für Erwachsene oder sowohl für Damenschuhe als auch für Herrenschuhe verwendet werden können.
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Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorstehend erwähnten Nachteile zu überwinden, indem eine Spannvorrichtung geschaffen wird, die universell in Verbindung mit Schuhen unterschiedlicher Größen eingesetzt werden kann. Mit anderen Worten ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine „universelle“ Spannvorrichtung zu schaffen, die in einer einzigen Größe hergestellt und danach an die Größe des Schuhs angepasst werden kann, für die sie vorgesehen ist.
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Diese und andere Aufgaben werden durch eine Spannvorrichtung für Schuhe gelöst, wie sie in den beigefügten Ansprüchen beansprucht ist.
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Kurzfassung der Erfindung
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In an sich bekannter Weise weist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung einen Streifen aus einem flexiblen Material auf und trägt an einem ersten Endabschnitt ein Befestigungselement, das erste und zweite Befestigungsmittel aufweist, die ineinander eingreifen können.
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Der erste Endabschnitt ist dafür vorgesehen, durch ein Rückführelement gezogen zu werden, das von dem zweiten gegenüberliegenden Endabschnitt des Streifens getragen wird, und um das Rückführelement auf sich selbst zurückgefaltet zu werden, sodass das erste Befestigungsmittel mit dem zweiten Befestigungsmittel in Eingriff kommt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Befestigungselement ein Befestigungselement ein Klettverschluss mit ersten Befestigungsmitteln in Form eines männlichen Befestigungsabschnitts, der mit Haken versehen ist, und zweiten Befestigungsmitteln in Form eines weiblichen Befestigungsabschnitts, der mit Flausch versehen ist.
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Der zweite Endabschnitt des Streifens der Spannvorrichtung ist auf sich selbst zurückgefaltet, so dass er einen Ring bildet, an dem das Rückführelement angebracht ist, und die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endabschnitt des Streifens der Spannvorrichtung auf sich selbst in anpassbarer Weise zurückgefaltet ist, d.h. dass die Länge des Abschnitts des zweiten Endabschnitts, der zurückgefaltet ist, angepasst werden kann.
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Genauer gesagt weist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung eine Schnalle auf und der zweite Endabschnitt des Streifens der Spannvorrichtung ist durch diese Schnalle geführt und mit der gewünschten Länge um die Schnalle herum auf sich selbst zurückgefaltet.
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Dank der Erfindung ist die Länge des Streifens der Spannvorrichtung, die sich um den Schaft des Sportschuhs herum erstreckt, nicht fest, sondern kann geändert werden.
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Als Folge davon wird es möglich, die Spannvorrichtung herzustellen, die immer einen Streifen derselben Länge hat (d.h. eine „universelle“ Spannvorrichtung), unabhängig davon ob die Spannvorrichtung für Schuhwerk für Kinder oder Erwachsene oder für Schuhwerk für Männer oder Frauen vorgesehen ist.
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Der zweite Endabschnitt des Streifens, der das Rückführelement trägt, kann dann auf sich selbst mit einem Abschnitt zurückgefallen werden, der eine größere oder kleine Länge hat, je nach Größe des Schuhs, für den die Spannvorrichtung vorgesehen ist, und insbesondere je nach Größe des Schafts des Schuhs, für den die Spannvorrichtung vorgesehen ist.
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Im Gebrauch (z. B. beim Sport treiben) kann der Benutzer dann die Spannvorrichtung durch Einwirken auf den ersten Endabschnitt des Streifens, der den Klettverschluss trägt, anpassen.
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Für Fachleute ist ersichtlich, dass die Erfindung es ermöglicht, die Herstellung der Spannvorrichtung deutlich zu vereinfachen, was entsprechende Kosteneinsparungen mit sich bringt.
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Figurenliste
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden durch die detaillierte Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen besser verständlich, die als nicht beschränkende Beispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
- 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung,
- 2 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung und
- 3 ein Beispiel der Verwendung der Erfindung an einem Skistiefel.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Es wird zunächst auf 1 Bezug genommen, in der ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung gezeigt ist. Die Spannvorrichtung ist in ihrer Gesamtheit durch die Bezugszahl 1 bezeichnet.
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Die Spannvorrichtung 1 weist einen Streifen 3 aus flexiblem Material auf, beispielsweise aus Kunstfaser wie etwa Nylon.
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Ein Befestigungselement ist an einem ersten Endabschnitt 3a des Streifens 3 angebracht. Das Befestigungselement weist erste und zweite Befestigungsmittel auf, die dazu geeignet sind, ineinander einzugreifen.
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Genauer gesagt ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel das Befestigungselement ein Befestigungselement 5 vom Typ eines Klettverschlusses, mit einem männlichen Befestigungsabschnitt 5a der mit Haken versehen ist (welche die ersten Befestigungsmittel bilden) und einem weiblichen Befestigungsabschnitt 5b, der mit Flausch versehen ist (der die zweiten Befestigungsmittel bildet).
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In an sich bekannter Weise kann das Befestigungselement 5 aus Velcro™ oder ähnlichem Material sein.
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Der erste Endabschnitt 3a ist dazu vorgesehen, auf sich selbst zurückgefaltet zu werden, so dass die Haken des männlichen Befestigungsabschnitts 5a dem Flausch des weiblichen Befestigungsabschnitts 5b zu gewandt sind und sich mit diesem verbinden.
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Zu diesem Zweck wird der zweite Endabschnitt 3b des Streifens 3, der dem ersten Endabschnitt 3a des Streifens gegenüberliegt, auf sich selbst zurückgefaltet, um einen Ring zu bilden, an dem das Rückführelement für das Befestigungselement 5 angebracht wird.
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Erfindungsgemäß wird der zweite Endabschnitt 3b des Streifens 3 auf sich selbst in anpassbarer Weise zurückgefaltet, d. h. die Länge des Abschnitts 3b' des zweiten Endabschnitts 3b, der auf sich selbst zurückgefaltet ist, kann eingestellt werden.
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Zu diesem Zweck weist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung 1 eine Schnalle 7 auf und der zweite Endabschnitt 3b des Streifens wird durch die Schnalle 7 geführt und mit einem Abschnitt 3b' der gewünschten Länge um ein erstes Querschnittstück 9 der Schnalle auf sich selbst zurückgefaltet.
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Eine Schlaufe 11 kann vorteilhaft vorgesehen sein, um den gefalteten Abschnitt 3b' des zweiten Endabschnitts 3b des Streifens 3 an dem Streifen 3 zu halten und zu verhindern, dass dieser den Benutzer behindert.
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Dank der Erfindung ist die „nützliche“ Länge des Streifens 3 der Spannvorrichtung 1, d. h. die Länge des Streifens, die vom Benutzer verwendet werden kann, um die Spannvorrichtung einzustellen und die als Differenz zwischen der Gesamtlänge des Streifens 3 und der Länge des gefalteten Abschnitts 3b' des zweiten Endabschnitts des Streifens angesehen werden kann, nicht festgelegt und unveränderlich, sondern kann im Gegenteil angepasst und für unterschiedliche Schubgrößen eingestellt werden.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Schnalle 7 selbst das Rückführelement für den ersten Endabschnitt 3a des Streifen 3, der das Befestigungselement 5 trägt, und die zu diesem Zweck ein zweites Querstück 13 aufweist, um das der erste Endabschnitt 3a des Streifens auf sich selbst mit der gewünschten Länge zurückgefaltet werden kann.
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Genauer gesagt, wird der Benutzer bei normalem Gebrauch nicht auf den zweiten Endabschnitt 3b des Streifens 3 einwirken, sondern nur auf den ersten Endabschnitt 3a des Streifens, wodurch die Spannvorrichtung 1 mehr oder weniger stark angespannt wird und die gewünschte Anpassung dank des Befestigungselements 5 vorgenommen wird.
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Das Ausführungsbeispiel von 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 1 in der Konstruktion des Rückführelements.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Spannvorrichtung 1 ein Band 15 auf, das eine Breite hat, die größer als die Breite des Streifens 3 ist und das dazu vorgesehen ist, auf der Vorderseite des Schuhs positioniert zu werden und dazu geeignet ist, dem Benutzer größeren Komfort zu ermöglichen.
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Das Band 15 hat an seinen gegenüberliegenden Enden einen ersten Ring 15a, durch den das zweite Querstück 13 der Schnalle 7 verläuft, und einen zweiten Ring 15b, durch den ein Metallring 17 verläuft, wobei der Metallring das eigentliche Rückführelement ist, durch welches der erste Endabschnitt 3a des Streifens 3 geführt ist, der das Klettverschlusselement 5 trägt, und um welches der erste Endabschnitt 3a des Streifens 3 zurückgefaltet ist.
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3 zeigt schematisch eine bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung 1.
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3 zeigt einen Skistiefel 100, der eine äußere Schale 102 und einen Schaft 104 aufweist, der gelenkig an der Schale 102 angebracht ist. Bevorzugt weist der Skistiefel 100 auch einen Innenschuh 106 auf, der in der Schale 102 sitzt.
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Die äußere Schale 102 und der Schaft 104 sind mit einer länglichen Vorderöffnung 108 versehen, damit der Benutzer seinen Fuß in den Skistiefel 100 setzen und aus ihm heraus nehmen kann.
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Die äußere Schale 102 ist dementsprechend mit Verschlusshaken 110 versehen, die quer über der Längsöffnung angeordnet sind.
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Der Schaft 104 ist in ähnlicher Weise mit Verschlusshaken 112 versehen, die quer über der Längsöffnung angeordnet sind.
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Zudem ist der Stiefel 100 mit einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung 1 versehen, die um den Schaft 104 herum angeordnet ist, um den Schaft um den Knöchel des Benutzers zu spannen.
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Für Fachleute ist ersichtlich, dass die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung nur als Beispiele gegeben wurden und verschiedene Varianten und Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne von dem durch die beigefügten Ansprüche definierten Schutzumfang abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2494880 [0009]
- EP 2885995 [0009]