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Die Erfindung betrifft ein bandförmiges Spannmittel zum Umschließen eines Schienbeinabschnitts eines Schuhs, insbesondere eines Skischuhs, mit einem Band, welches zwischen einem in sich geschlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand überführbar ist, und an welchem ein Längenverstellelement zur Anpassung des Umfangs des Spannmittels in dem geschlossenen Zustand vorgesehen ist.
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Die Erfindung betrifft weiters einen Schuh, insbesondere einen Skischuh, mit einem solchen bandförmigen Spannmittel.
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Bandförmige Spannmittel der eingangs erwähnten Art werden im Skisport dazu eingesetzt, die Kraftübertragung zwischen den Beinen und den Skischuhen zu verbessern. Dazu werden die auch als „Power Strap“ oder „Booster Strap“ bezeichneten Spannmittel eng um den Schienbeinabschnitt des Skischuhs gelegt, wodurch die Zunge des Skischuhs fester gegen das Schienbein gedrückt wird und der Totraum zwischen dem Unterschenkel und dem Skischuh reduziert wird.
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Ein Spannmittel der eingangs erwähnten Art wird unter anderem in der
US 2015/0289593 A1 offenbart. Um das Spannmittel der
US 2015/0289593 A1 zu schließen und gleichzeitig festzuzurren, wird eine Schnalle als Längenverstellelement verwendet.
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Ein ähnliches Spannmittel offenbart die
WO 99/65348 A1 , wobei das Spannmittel der
WO 99/65348 A1 zusätzlich einen elastischen Abschnitt zur Verbesserung des Fahrverhaltens aufweist. Das Längenverstellelement wird durch eine Schnalle gebildet und sowohl zum Einstellen der Länge des Umfangs, als auch zum Öffnen bzw. Schließen des Spannmittels benutzt.
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Schließlich zeigt die
EP 2 885 995 A1 ein Spannmittel, bei dem das Längenverstellelement durch einen Klettverschluss gebildet wird, der ebenfalls zum Öffnen und Schließen des Spannmittels benutzt wird.
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Die genannten Spannmittel sind zwar dazu geeignet, die Kraftübertragung von den Beinen auf die Skischuhe zu erhöhen, weisen jedoch den Nachteil auf, dass ein Öffnen und Schließen nur über das Längenverstellelement möglich ist. Dies hat unter anderem zur Folge, dass beim Ausziehen des Skischuhs das Band daher zunächst zur Gänze oder zumindest zum Großteil aus dem Längenverstellelement geführt werden muss, sodass eine ausreichende Verschwenkung der Zunge des Skischuhs ermöglicht wird. Die Betätigung des Längenverstellelements wird dabei durch das Tragen von Handschuhen zusätzlich erschwert.
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Die vorliegende Erfindung hat daher zur Aufgabe, die Nachteile des Standes der Technik zu minimieren oder sogar gänzlich zu beseitigen. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Spannelement der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das ein vereinfachtes Öffnen und Schließen erlaubt.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass ein von dem Längenverstellelement unabhängiger Verschlussmechanismus vorgesehen ist, mit dem das Band zwischen dem geschlossenen Zustand und dem geöffneten Zustand überführbar ist.
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Vorteilhafterweise kann dadurch das Spannelement zwischen dem geöffneten und dem geschlossen Zustand überführt werden, ohne dabei zwingenderweise das Längenverstellelement benutzen zu müssen. Durch das Öffnen des Verschlussmechanismus kann insbesondere die Zunge eines Skischuhs auf rasche und einfache Weise freigegeben werden und somit insbesondere das Ausziehen eines Skischuhs, der mit dem erfindungsgemäßen Spannmittel im Schienbeinabschnitt versehen ist, erheblich erleichtert werden. Der Verschlussmechanismus ist dabei unabhängig vom Längenverstellelement. „Unabhängig“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es sich bei dem Verschlussmechanismus und dem Längenverstellelement um zwei funktionell voneinander getrennte Einheiten handelt, die jeweils für sich alleine bedient werden können. Mit anderen Worten kann die Länge mit Hilfe des Längenverstellelements verändert werden, ohne dass dazu der Verschlussmechanismus bedient werden müsste und umgekehrt. Die Unabhängigkeit bezieht sich dabei rein auf die Funktion der beiden Elemente. Wenn das Spannmittel jedoch sehr fest um einen Skischuh gespannt ist, kann es vorteilhaft bzw. zweckdienlich sein, wenn die Spannung zunächst ein wenig durch das Längenverstellelement gelöst wird. Natürlich kann vorgesehen sein, dass der Verschlussmechanismus und das Längenverstellelement durch ein gemeinsames Element gebildet werden, solange deren Funktionen unabhängig voneinander ausführbar sind. Um die Bedienbarkeit zu erleichtern, sind der Verschlussmechanismus und das Längenverstellelement unverlierbar an dem Band angeordnet. Mit Hilfe des Verschlussmechanismus kann das Spannmittel vom geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand und vice versa überführt werden. Der geöffnete Zustand bezeichnet dabei jenen Zustand, in dem das Spannmittel, genauer gesagt das Band, nicht in einer in sich geschlossenen Form vorliegt, sondern zwei offene Enden aufweist, und demnach ein An- bzw. Ausziehen des Skischuhs auf einfache Weise möglich ist. Der Verschlussmechanismus ist dabei geöffnet und es liegen zwei offene Enden des Bandes vor. Der geöffnete Zustand kann demnach auch als Anzieh- oder Anlegezustand bezeichnet werden. Im geschlossenen Zustand hingegen liegt das Spannelement, genauer gesagt das Band, in einer in sich geschlossenen Form vor, die es erlaubt, einen Skischuh zu umschließen und radial nach innen wirkende Druckkräfte auf den Skischuh auszuüben, sofern natürlich der Umfang mit Hilfe des Längenverstellelements entsprechend eingestellt ist. Der Verschlussmechanismus ist dabei geschlossen. Der geschlossene Zustand kann demnach auch als Tragezustand bezeichnet werden. Mit Hilfe des Längenverstellelements kann der Umfang des Spannelements im geschlossenen Zustand eingestellt werden. Der Umfang bezeichnet dabei die durch das Band gebildete geschlossene Kurve. Das Längenverstellelement kann durch verschiedenste Elemente, wie beispielsweise einen Klettverschluss oder Schnallen, gebildet werden.
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Das Band des Spannelements ist bevorzugt zusammenhängend ausgebildet, was bedeutet, dass das Band nicht aus mehreren voneinander lösbaren Teilen besteht. Das Band kann also auch aus mehreren Teilen oder Abschnitten bestehen, die aber unlösbar, beispielsweise durch Vernähen, Verschmelzen, Zusammennieten oder Verschweißen, miteinander verbunden sind. Das Band kann auch einstückig gefertigt sein. Das Spannelement weist nur ein einziges solches Band auf. An dem Band ist sowohl das Längenverstellelement, als auch das Verschlusselement unverlierbar angeordnet. Um das Spannmittel an einem Schuh zu befestigen, können zusätzlich Verbindungselemente vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Spannmittel über zumindest eine Niete oder zumindest eine Schraube mit dem Schuh verbunden sein. Hierzu kann das Band entsprechende Durchgangslöcher, durch welche die Verbindungselemente durchgeführt sein können, aufweisen. Der Verschlussmechanismus ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminium oder Stahl, thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Polyamid, oder einem Verbundmaterial, insbesondere mit Glasfaser verstärktes Polyamid, gefertigt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschlussmechanismus einen ersten und einen zweiten Verschlussteil aufweist, wobei die Verschlussteile voneinander lösbar und mit dem Band verbunden sind. Dadurch ergeben sich dedizierte Verbindungspunkte und das Band selbst muss keinen Teil des Verschlussmechanismus bilden. Die Verbindung der Verschlussteile mit dem Band kann dabei mittelbar über ein Zwischenelement oder unmittelbar erfolgen.
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Um ein rasches und vereinfachtes Öffnen und Schließen zu ermöglichen, ist es günstig, wenn der erste Verschlussteil durch einen Haken und der zweite Verschlussteil durch ein entsprechendes Gegenelement, insbesondere einen Verschlussstift, gebildet ist. Im geschlossenen Zustand ist das Gegenelement im Haken eingehängt. Für das Öffnen und Schließen ist es besonders günstig, wenn die offene Seite des Hakens im geschlossenen Zustand radial nach außen gerichtet ist. Das Gegenelement kann beispielsweise durch eine Schlaufe, eine Öse oder, bevorzugt, durch einen metallischen Verschlussstift gebildet sein. Der Haken besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminium, thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Polyamid, oder einem Verbundmaterial, insbesondere mit Glasfaser verstärktes Polyamid.
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Damit ein unbeabsichtigtes Lösen des Gegenelements aus dem Haken vermieden werden kann, kann an dem Haken zumindest ein Federelement vorgesehen sein, welches dazu eingerichtet ist, das Gegenelement im geschlossenen Zustand im Haken zu sichern. Vorzugsweise sind zumindest zwei Federelemente oder zumindest zwei Abschnitte desselben Federelements vorgesehen, welche dazu eingerichtet sind, das Gegenelement im geschlossenen Zustand im Haken zu sichern. Beim Einführen des Gegenelements in den Haken wird das Federelement unter Überwindung einer Federkraft zusammengedrückt bzw. gestaucht und gibt dadurch die offene Seite des Hakens frei. Wenn das Gegenelement im Haken eingeführt ist, hat sich das Federelement zumindest teilweise wieder entspannt und blockiert ein Herausnehmen des Gegenelements aus dem Haken. Dadurch wird das Gegenelement im Schließzustand im Haken verrastet. Durch erneutes Überwinden der Federkraft kann das Gegenelements aus dem Haken gelöst werden. Das Federelement besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl oder Aluminium, oder aus Kunststoff.
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Um das Spannelement auf einfache Weise zwischen dem geschlossenen Zustand und dem geöffneten Zustand überführen zu können, ist es günstig, wenn der Haken und/oder das Gegenelement gelenkig, vorzugsweise über einen Gelenkstift, mit dem Band verbunden sind/ist. Durch die gelenkige Verbindung ist der Haken und/oder das Gegenelement in zumindest einem Freiheitsgrad relativ zum Band beweglich.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gegenelement oder der Haken an dem Längenverstellelement angeordnet ist. Dadurch ergibt sich eine besonders kompakte Ausführung des Spannmittels. Wichtig ist dabei jedenfalls, dass der Verschlussmechanismus und das Längenverstellelement weiterhin getrennt voneinander bedienbar, d.h. unabhängig, sind.
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Bevorzugt ist, wenn das Band aus zumindest einem im Wesentlichen nicht dehnbaren Material, insbesondere einem textilen Gewebe aus z.B. Polyamidfasern, Polyesterfasern oder Aramidfasern, besteht. Dadurch können, wenn das Spannmittel um einen Skischuh gespannt ist, im geschlossenen Zustand hohe radial nach innen wirkende Kräfte auf den Skischuh erzeugt werden. Gleichzeitig ist das Band aber flexibel, um sich der Außenkontur des Skischuhs anpassen zu können.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Band zumindest einen Stabilisierungsabschnitt und einen Längenänderungsabschnitt aufweist, wobei der Stabilisierungsabschnitt vorzugsweise einen breiteren Querschnitt als der Längenänderungsabschnitt aufweist. Im geschlossenen Zustand bilden sowohl der Stabilisierungsabschnitt, als auch der Längenänderungsabschnitt jeweils einen Teil des Umfangs des Spannmittels. Mit Hilfe des Längenänderungsabschnittes kann der Umfang des Spannmittels in der Schließstellung eingestellt werden. Hierzu wird mit Hilfe des Längenverstellelements die Länge jenes Abschnitts des Längenänderungsabschnitts, der einen Teil des Umfangs des Spannmittels im geschlossenen Zustand bildet, eingestellt. Der Stabilisierungsabschnitt ist jener Abschnitt des Bandes, der bei Anlegen des Bandes an einen Skischuh bevorzugt im Bereich der Zunge angeordnet ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass dieser Bereich einen breiteren Querschnitt als der Längenänderungsabschnitt aufweist. Dies kann durch Verbreiterung des Bandes selbst oder durch Anfügen eines breiteren Schutzelements erreicht werden.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung des Spannmittels ergibt sich, wenn das Längenverstellelement zur Anpassung des Umfangs des Spannmittels im geschlossenen Zustand entlang des Längenänderungsabschnittes verschieblich ist. Dadurch kann auf besonders einfache Weise die Länge jenes Abschnitts des Längenänderungsabschnitts, der einen Teil des Umfangs des Spannmittels im geschlossenen Zustand bildet, eingestellt werden.
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Da an den Längenänderungsabschnitt und an den Stabilisierungsabschnitt unterschiedliche Ansprüche hinsichtlich Stabilität und Flexibilität gestellt werden, kann es günstig sein, wenn der Längenänderungsabschnitt und der Stabilisierungsabschnitt jeweils aus unterschiedlichen Materialien bestehen, wobei vorzugsweise der Stabilisierungsabschnitt aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) oder einem thermoplastischen Elastomer (TPE), vorzugsweise mit Shore-Härten von 85 A bis 50 D, insbesondere 95A bis 40 D, und der Längenänderungsabschnitt aus einem textilem Gewebe z.B. aus Polyamidfasern, Polyesterfasern oder Aramidfasern besteht.
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Damit der Umfang des Spannmittels im geschlossenen Zustand rasch verändert werden kann, ist es günstig, wenn das Längenverstellelement durch eine Klemmschnalle mit einem Bügel und einem darin angeordneten, beweglichen und federvorgespannten Fixierelement gebildet wird, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das Fixierelement zwischen einer Freigabestellung, in der das Band zwischen dem Fixierelement und dem Bügel freigegeben ist und einer Fixierstellung, in der das Band zwischen dem Bügel und dem Fixierelement eingespannt ist, überführbar ist. Somit ist der Längenänderungsabschnitt in der Freigabestellung zwischen dem Bügel und dem Fixierelement durchschiebbar und in der Fixierstellung zwischen dem Fixierelement und dem Bügel eingespannt. Das Fixierelement ist vorzugsweise in die Fixierstellung federvorgespannt. Wenn das Fixierelement in der Freigabestellung vorliegt, aber keine ausreichend hohe Kraft mehr auf das Fixierelement einwirkt, um es in der Freigabestellung zu halten, kehrt dieses selbsttätig in die Fixierstellung zurück. Um das Band zusätzlich gegen Verrutschen zu sichern, ist es günstig, wenn das Fixierelement an einer dem Band zugewandten Stirnseite Rastzähne besitzt, die in der Fixierstellung in das Gewebe des Bandes zumindest teilweise eindringen. Die Klemmschnalle ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminium oder Stahl, thermoplastischem Kunststoff, insbesondere Polyamid, oder einem Verbundmaterial, insbesondere mit Glasfasern verstärktem Polyamid, gebildet.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird zudem durch einen Schuh, insbesondere Skischuh, mit einem bandförmigen Spannmittel im Schienbeinabschnitt des Schuhs gelöst, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass das Spannmittel gemäß obiger Ausführungen ausgebildet ist und das Spannmittel über Verbindungselemente mit dem Skischuh verbunden ist. Beispielsweise kann das Spannmittel über zumindest eine Niete oder zumindest eine Schraube mit dem Schuh, insbesondere einer Außenschale eines Skischuhs, verbunden sein. Hierzu kann das Band entsprechende Durchgangslöcher, durch welche die Verbindungselemente durchgeführt sein können, aufweisen. Die Durchgangslöcher und Verbindungselemente sind vorzugsweise derart am Band und am Schuh angeordnet, dass sich diese nicht im Bereich der Zunge, sondern im oder angrenzend zum Wadenbereich des Skischuhs befinden. Alternativ kann das Spannmittel an den Schuh geklebt sein. Der Verschlussmechanismus und das Längenverstellelement sind ebenfalls vorzugsweise nicht im Bereich der Zunge, sondern im oder angrenzend zum Wadenbereich, insbesondere seitlich am Skischuh, angeordnet. Wenn ein Stabilisierungsabschnitt vorgesehen ist, ist dieser vorzugsweise derart angeordnet, dass er in geschlossenem Zustand im Bereich der Zunge des Schuhs anliegt.
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Im Folgenden wird die Erfindung in mehreren Ausführungsformen an Hand von Figuren näher erläutert, auf die sie allerdings nicht beschränkt sein soll.
- 1 zeigt ein an einem Skischuhausschnitt angeordnetes erfindungsgemäßes bandförmiges Spannmittel.
- 2 zeigt ein an einem Skischuh angeordnetes erfindungsgemäßes bandförmiges Spannmittel.
- 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Spannmittel in einem geschlossenen Zustand.
- 4A zeigt einen geöffneten Verschlussmechanismus eines erfindungsgemäßen Spannm ittels.
- 4B zeigt einen geschlossenen Verschlussmechanismus eines erfindungsgemäßen Spannmittels.
- 5A zeigt einen geöffneten Verschlussmechanismus eines erfindungsgemäßen Spannmittels in einer Querschnittsdarstellung.
- 5B zeigt einen geschlossenen Verschlussmechanismus eines erfindungsgemäßen Spannmittels in einer Querschnittsdarstellung.
- 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Spannmittel in einem geschlossenen Zustand in einer Seitenansicht.
- 7A zeigt einen Teil eines Verschlussmechanismus des erfindungsgemäßen Spannmittels in einer auseinandergenommenen Stellung.
- 7B zeigt einen geschlossenen Verschlussmechanismus in einer Schrägansicht.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes bandförmiges Spannmittel 1, welches in einem geschlossenen Zustand an einem Skischuh 2 angeordnet ist. Das Spannmittel 1 befindet sich in der gezeigten Darstellung in einem oberen Bereich des Skischuhs 2, nämlich im Schienbeinabschnitt 3, und umschließt den Skischuh 2 dabei vollständig. Ein Stabilisierungsabschnitt 4 des Spannmittels 1 ist dabei im Bereich der Zunge 5 des Skischuhs 2 angeordnet. Im Wadenbereich 6 des Skischuhs 2 befindet ein Längenänderungsabschnitt 7 des Spannmittels 1. Der Stabilisierungsabschnitt 4 besitzt einen breiteren Querschnitt als der Längenänderungsabschnitt 7.
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Wie aus 1 ersichtlich, besitzt das Spannmittel 1 ein Band 8, welches den Skischuh 2 im geschlossenen Zustand umgibt. Das Band 8 ist vorzugsweise nicht dehnbar, aber dennoch flexibel, um sich der Außenschale des Skischuhs 2 anpassen zu können. Zu diesem Zweck kann das Band 8 aus einem Textilmaterial, wie beispielsweise Polyamidgewebe, einem Verbundwerkstoff, wie beispielsweise Aramidfasern mit TPU-Harzen imprägniert, einem Kunststoff, wie beispielsweise TPU, TPE, oder Kombinationen hiervon bestehen. In der dargestellten Ausführungsform besteht das Band 8 im Längenänderungsabschnitt 7 aus textilem Polyamidgewebe und im Stabilisierungsabschnitt aus thermoplastischem Polyurethan (TPU). Im Stabilisierungsabschnitt 4 kann das Band 8 im Querschnitt verbreitert sein, beispielsweise durch ein vorzugsweise verschiebliches Schutzelement (wie in 1 dargestellt) oder durch Verbreiterung des Bandes 8 selbst. Das Spannmittel 1 verfügt des Weiteren noch über einen Verschlussmechanismus 9 und ein vom Verschlussmechanismus 9 unabhängiges Längenverstellelement 10. Mit Hilfe des Verschlussmechanismus 9 kann das Spannmittel 1 vom in 1 gezeigten geschlossenen Zustand in den in 4A und 5A gezeigten geöffneten Zustand und vice versa überführt werden. Mit Hilfe des Längenverstellelements 10 kann der Umfang des Bandes 8 im geschlossenen Zustand verändert werden. Der Umfang des Bandes 8 im geschlossenen Zustand beschreibt dabei die Länge der geschlossenen Kurve des Bandes 8.
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In 3 ist das Spannmittel 1 ohne Skischuh 2 dargestellt. Der Übersicht halber ist das Spannmittel 1 ohne Stabilisierungsabschnitt 4 dargestellt. Es ist erkennbar, dass ein Abschnitt 11 des Bandes 8 keinen Teil des Umfanges des Spannmittels 1 im geschlossenen Zustand bildet, sondern herausgeführt ist. Es handelt sich bei dem Abschnitt 11 um einen Teil des Längenänderungsabschnittes 7 des Bandes 8. Mit dem Längenverstellelement 10 kann die Länge des Abschnittes 11 und damit auch jenes Abschnittes 12 bestimmt werden, der im geschlossenen Zustand des Spannmittels 1 einen Teil von dessen Umfang bildet. Der nicht benötigte Teil des Längenänderungsabschnittes 7 wird über das Längenverstellelement 10 herausgeführt, wie eben der Abschnitt 11. Um ein vollständiges Herausziehen durch das Längenverstellelement 10 zu verhindern, verfügt der Längenänderungsabschnittes 7 an einem offenen Ende über eine Verdickung 13.
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Um die Länge des Umfangs des Bandes 8 in der Schließstellung einfach einstellen zu können, ist das Längenverstellelement 10 durch eine Klemmschnalle 14 gebildet. Die Klemmschnalle 14 verfügt über einen umgebenden Bügel 15 und ein darin angeordnetes, drehbar gelagertes und federvorgespanntes Fixierelement 16. Das Fixierelement 16 ist zwischen einer Freigabestellung (nicht gezeigt), in der das Band 8 zwischen dem Fixierelement 16 und dem Bügel 15 freigegeben ist, und einer Fixierstellung (siehe 5A und 5B), in der das Band 8 zwischen dem Bügel 15 und dem Fixierelement 16 eingespannt ist, überführbar. Das Fixierelement 16 ist derart federvorgespannt, dass es ohne externe Krafteinwirkung automatisch in die Fixierstellung zurückkehrt. Durch Verschwenken des Fixierelements 16 kann dieses in die Freigabestellung gebracht werden. In der Freigabestellung kann der Längenänderungsabschnitt 7 des Bandes 8 durch die Klemmschnalle 14 geführt werden. Nach dem Loslassen, also ohne externe Krafteinwirkung, schnappt das Fixierelement 16 automatisch zurück in die Fixierstellung und klemmt das Band 8, genauer gesagt, den Längenänderungsabschnitt 7, zwischen dem Fixierelement 16 und dem Bügel 15 ein. Wie insbesondere aus den Figuren 5A und 5B ersichtlich, verfügt das Fixierelement 16 zur verbesserten Sicherung des Bandes 8 an einer dem Band 8 zugewandten Stirnseite 17 über Rastzähne 18, die in der Fixierstellung in das Gewebe des Bandes 8 zumindest teilweise eindringen.
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Der Verschlussmechanismus 9 verfügt über einen ersten Verschlussteil 19 und einen zweiten Verschlussteil 20, welche jeweils mit dem Band 8 verbunden sind. Der erste Verschlussteil 19 wird durch einen Haken 21 gebildet, der über einen in einer Endschlaufe 22 des Bandes 8 befindlichen Gelenkstift 23 direkt mit dem Band 8 gelenkig verbunden ist. Der zweite Verschlussteil 20 wird durch einen Verschlussstift 24 als Gegenelement 51 gebildet, der in der gezeigten Darstellung an dem Bügel 15 angeordnet ist und somit über das Längenverstellelement 10 mit dem Band 8 verbunden ist. Der Verschlussstift 24 bildet gleichzeitig eine stirnseitige Verbindung zwischen zwei Seitenelementen 25 des Bügels 15. Der Verschlussmechanismus 9 bleibt aber unabhängig vom Längenverstellelement 10 bedienbar. Um den Verschlussstift 24 in der Schließstellung zu sichern, verfügt der Haken 21 über zumindest ein metallenes Federelement 26 aus einem gebogenen Drahtstück, welches dazu eingerichtet sind, den Verschlussstift 24 im geschlossenen Zustand im Haken 21 zu sichern. In der gezeigten Ausführungsform (vgl. 7A, 7B) sind zwei federnde Abschnitte 50 des gleichen Federelements 26 vorgesehen, den Verschlussstift 24 zu sichern. Unter Überwindung einer Federkraft des Federelements 26 kann der Verschlussstift 24 in den Haken 21 eingerastet werden oder aus diesem herausgezogen werden.
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Wie insbesondere aus 7 ersichtlich, werden die federnden Abschnitte 50 des Federelements 26 durch zwei um 180° gebogene Bögen 27 gebildet, die über einen senkrecht zu den Bögen 27 angeordneten Verbindungsabschnitt 28 miteinander verbunden sind. Das Federelement 26 ist in den Haken 21 eingeführt, wobei die Bögen 27 jeweils durch einen entsprechenden Schlitz 52 des Hakens 21 heraustreten. Durch Überwindung der Federkraft werden die Bögen 27 in die Schlitze 52 gedrückt und erlauben dadurch das Einführen des Verschlussstiftes 24. Nach Einführen des Gelenkstiftes 24 federn die Bögen 27 zumindest teilweise wieder zurück und verrasten so den Gelenkstift 24 in dem Haken 21. Das Resultat ist in 4B ersichtlich, wo das Spannmittel 1 im geschlossenen Zustand dargestellt ist. Der Gelenkstift 24 ist hierbei im Haken 21 durch das Federelement 26 verrastet.
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Korrespondierend zu den 4A bzw. 4B zeigen die 5A bzw. 5B den geöffneten und den geschlossenen Zustand des Spannmittels im Querschnitt. Hierbei ist erkennbar, dass die Vorspannung des Fixierelements 16 der Klemmschnalle 14 über eine gewundene metallene Biegefeder 29 erzielt wird, deren erstes Ende mit dem Bügel 15 und deren zweites Ende mit dem Fixierelement 16 verbunden ist und das Fixierelement 16 ohne externe Kraftaufwendung in die Fixierstellung zwingt. Die Biegefeder 29 ist um einen Stift 30 gewunden, der gleichzeitig eine Verschwenkachse des Fixierelements 16 bildet, um welche dieses drehbar gelagert ist.
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6 zeigt das Spannmittel 1 in der Schließstellung in Seitenansicht. Der Abschnitt 11 des Längenänderungsabschnittes 7 ist dabei nach außen geführt und bildet somit keinen Teil des Umfanges. Die Länge des Abschnittes 11 kann mit dem Längenverstellelement 10 variiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2015/0289593 A1 [0004]
- WO 9965348 A1 [0005]
- EP 2885995 A1 [0006]