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Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrteilige Leiter mit einer Innenleiter, die entlang einer weiteren Leiter, wie Mittel- oder Außenleiter, verschiebbar ist, wobei die Innenleiter zwischen Holmen verlaufende Auftritte und die weitere Leiter zwischen Holmen verlaufende Sprossen aufweisen.
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Mehrteilige Leitern wie Schiebeleitern, können drei Leitern, eine Innenleiter, eine Mittelleiter und eine Außenleiter, aufweisen, die zueinander verschiebbar und für Arbeitshöhen von mehr als 10 m geeignet sind. Eine Ausbildung als zweiteilige Leiter, die aus einer Innenleiter und einer Außenleiter besteht, ist gleichfalls bekannt.
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Auch Doppelstehleitern mit Auszug, der eine Innenleiter ist, sind bekannt.
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Entsprechende mehrteilige Leitern haben den Vorteil, dass die Innenleiter von der bzw. den anderen Leitern entfernt und isoliert von diesen benutzt werden kann.
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Nach neuesten Bestimmungen muss dann, wenn auf einer Leiter eine Tätigkeit durchzuführen ist, einem Nutzer eine hinreichend große Standfläche zur Verfügung stehen, die in der Breite 80 mm oder größer sein muss.
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Mehrteilige Leitern erfüllen diese Bedingungen nicht, wenn sowohl die Innen- als auch die Mittel- bzw. Außenleiter Sprossen mit einer Breite B mit 20 ≤ B < 80 mm aufweisen.
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Um ungeachtet dessen eine Nutzung zu ermöglichen, besteht die Möglichkeit, eine Einhängeplattform zu verwenden, die an einer Sprosse aufgehängt und auf einer anderen Sprosse abgestützt ist. Nachteil einer diesbezüglichen Konstruktion ist es, dass es sich bei der Einhängeplattform um ein Zubehörteil handelt, also keinen festen Bestandteil einer Leiter, so dass die Einhängeplattform separat mitgeführt werden muss. Soll in verschiedenen Höhen gearbeitet werden, ist es erforderlich, dass die Einhängeplattform umgesetzt wird, so dass beim täglichen Gebrauch klar erkennbare Nachteile gegeben sind.
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Wird eine Leiter als Verkehrsweg genutzt, können weiterhin Leitern mit Sprossen eingesetzt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrteilige Leiter der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass dem Nutzer eine hinreichend große Standfläche zur Verfügung steht, die ein sicheres Arbeiten ermöglicht.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung im Wesentlichen vor, dass zumindest einige der Auftritte der Innenleiter als Stufen ausgebildet sind, die folglich Standflächen zur Verfügung stellen, die in der Tiefe den gesetzlichen Bestimmungen genügen, also eine Stufenbreite aufweisen, die nach den geltenden Bestimmungen mindestens 80 mm beträgt. Da die Stufe integraler Bestandteil der Leiter ist, ist ein separates Bauteil nicht erforderlich.
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In hervorzuhebender Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass unterster Auftritt der Innenleiter als Sprosse ausgebildet ist. Hierdurch ergeben sich erhebliche Vorteile. So ist eine Sprosse problemloser als eine Stufe zu umfassen, so dass ein Verschieben der Innenleiter zu der angrenzenden Leiter, wie Mittel- oder Außenleiter, ohne Schwierigkeiten erfolgt. Auch ist in gewohnter Weise ein Fanghaken bzw. Sperrhebel entriegelbar, der üblicherweise im Bereich des untersten Auftritts, also entsprechend der erfindungsgemäßen Lehre im Bereich der Sprosse vorhanden ist.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass der Rücksprung zwischen Innenleiter und angrenzender Leiter quasi stetig erfolgt, da von einer Stufe über eine Sprosse der Innenleiter auf eine Sprosse der angrenzenden Leiter übergegangen wird. Würde demgegenüber von einer Stufe der Innenleiter unmittelbar eine Sprosse der angrenzenden Leiter zu betreten sein, so ergäbe sich ein extremer Rücksprung, der die Gefahr eines Abrutschens eröffnet. Es erfolgt ein ergonomische Übergang beim Auf- und Absteigen, ohne dass die Gefahr erwächst, dass insbesondere beim Absteigen ein Abrutschen erfolgt; denn auf der Stufe steht man mit dem vollen Fuß, so dass beim Absteigen nicht unmittelbar ein Aufsetzen auf die stark zurückgesetzte Sprosse der angrenzenden Leiter erfolgt; denn bei einem starken Versatz besteht das Risiko, dass nur die Fußspitze aufsetzt.
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Bevorzugterweise ist ausschließlich der unterste Auftritt der Innenleiter als Sprosse ausgebildet, wohingegen die weiteren Auftritte stets Stufen sind. Unabhängig hiervon sollte jede Stufe eine Mindestbreite gemäß DIN EN 131 in der geltenden Fassung aufweisen.
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Die Ausrichtung der Stufen zu den Sprossen erfolgt insbesondere derart, dass die Stufe mit ihrer Oberseite eine Ebene aufspannt, die bei zu der weiteren Leiter verschobener und fixierter Innenleiter sich im Bereich einer Sprosse der weiteren Leiter derart erstreckt, dass die Sprosse angrenzend oder nahezu angrenzend an der Ebene unterhalb dieser verläuft. Der Abstand der Stufen sollte dem einer Sprossenleiter entsprechen, so dass vorgesehen ist, dass der Abstand aufeinanderfolgender Stufen gleich dem aufeinanderfolgender Sprossen der weiteren Leiter ist.
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Des Weiteren sollte der Abstand zwischen der Sprosse der Innenleiter und der nachfolgenden Stufe der gleiche Abstand wie zwischen aufeinanderfolgenden Sprossen der weiteren Leiter sein.
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Um die Innenleiter isoliert zu benutzten, die jedoch bezüglich des Abstandes der Holme kleiner als die der angrenzenden Leiter ist, ist vorgesehen, dass die Innenleiter fußendseitig eine von zumindest einem der Holme ausgehende eine Standvergrößerung bildende Abstützvorrichtung aufweist. Insbesondere geht von jedem Holm eine entsprechende Abstützvorrichtung aus.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
- 1 eine Doppelleiter mit Auszug,
- 2 einen ersten Ausschnitt der Doppelleiter gemäß 1,
- 3 einen zweiten Ausschnitt der Doppeleiter gemäß 1,
- 4 Prinzipdarstellungen von Ausschnitten von Innenleiter und Außenleiter, und
- 5 - 7 Ausführungsformen von Stufen.
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In den Figuren wird anhand einer Doppelleiter bzw. Bockleiter mit Auszug die erfindungsgemäße Ausbildung der Innenleiter einer entsprechenden Leiter erläutert, ohne dass hierdurch die erfindungsgemäße Lehre eingeschränkt wird. Vielmehr gilt diese für sämtliche mehrteilige Leitern, bei denen eine Innenleiter entlang einer breiteren Leiter verschiebbar und positionierbar ist. Bei der weiteren Leiter kann es sich um die Mittelleiter einer dreiteiligen Leiter oder um die Außenleiter einer zweiteiligen Leiter oder - wie bei einer Bock- bzw. Doppel- bzw. Gelenkleiter - um einen Auszug handeln.
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Die Innenleiter ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen deren Holmen kleiner als der der angrenzenden Leiter ist, so dass deren Holme quasi als Führung für die Innenleiter dienen. Insoweit ist auf die Konstruktion üblicher mehrteiliger Leitern mit verschiebbarer Innenleiter zu verweisen, ohne dass es weitergehender Erläuterungen bedarf. Insbesondere ist z.B. auf den Prospekt „KRAUSE, Steig- und GerüstSysteme“, 02018, Krause-Werk, D-36304 Alsfeld oder den Prospekt „KRAUSE, CORDA“, 02018, Krause-Werk, D-36304 Alsfeld, zu verweisen.
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In der 1 ist eine Doppelgelenkleiter 10 mit einer ersten Leiter 12 und einer zweiten Leiter 14 dargestellt, die jeweils zwischen Holmen 16, 18 bzw. 20, 22 verlaufende Sprossen aufweisen, von denen einige mit den Bezugszeichen 24, 26, 28 bzw. 30, 32, 34 gekennzeichnet sind.
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Die Leiter 14 weist des Weiteren eine bodenseitig verlaufende Traverse 36 auf, über die eine Standbreitenvergrößerung erfolgt.
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Entlang der Leiter 12 ist eine Innenleiter 38 verschiebbar angeordnet, die Holme 40, 42 aufweist, zwischen denen Auftritte 44, 46, 48 verlaufen. Der Abstand der Holme 40, 42 ist dabei kleiner als der der Holme 16, 18 der Leiter 12. Der Abstand der Holme 16, 18 bzw. 38, 40 ist derart, dass die Holme 38, 40 der Innenleiter 42 entlang der Innenseiten der Holme 16,18 verschiebbar geführt werden. Die Leiter 12 mit der Innenleiter 38 bildet somit insgesamt eine Schiebeleiter, um in Arbeitshöhen arbeiten zu können, die die Höhe der Leiter 10 überragt.
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Die Sprossen 24, 26, 28 der Leiter 12 können z.B. Vierkantprofile sein oder andere geeignete Formen aufweisen, die mit den Holmen 16, 18 z.B. durch Schweißen, Bördeln oder Nieten verbunden sind. Dabei bieten die Holme Standflächen, die in der als Breite bezeichneten Tiefe gleich oder größer als 20 mm und kleiner als 80 mm sind.
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Entsprechend können die Holme 30, 32, 34 der Leiter 14 ausgebildet sein.
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Bei der Verwendung der Leiter als Arbeitsplatz reichen die von den Sprossen 24, 26, 28 bzw. 30, 32, 34 gebildeten Standflächen nicht mehr aus, um Sicherheitsanforderungen zu genügen. Um dennoch in entsprechenden Höhen bei ausgezogener Innenleiter 42 arbeiten zu können, ist diese dadurch gekennzeichnet, dass die Auftritte, also die zwischen den Holmen 38, 40 verlaufenden Elemente als Stufen ausgebildet sind, die eine Standfläche bieten, die Sicherheitsanforderungen genügen, insbesondere eine Breite von zumindest 80mm aufweisen.
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Breite B ist dabei die Erstreckung der Stufen 46, 48 bezüglich deren Tiefenerstreckung. Länge L der Stufen 46, 48 ist der lichte Abstand zwischen den Innenseiten der Holme 38, 40. Höhe H der Stufen 46, 48 ist die Erstreckung der Stufen 46, 48 in Längsrichtung der Leiter 42.
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Wie sich aus der Detaildarstellung der 2, 3 ergibt, ist der unterste Auftritt 44 der Leiter 42 in Art einer Sprosse ausgebildet, weist folglich eine Breite auf, die gleich oder in etwa gleich der Breite der Sprossen 24, 26, 28 der Leiter 12 ist. Hierdurch ergibt sich ein stetiger Übergang zwischen der nachfolgenden Stufe 46 und bei fixierter Innenleiter 38 in deren Fußbereich verlaufender Sprosse 50 der Leiter 12, da zwischen diesen die Sprosse 44 der Innenleiter 38 verläuft.
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Dies sei anhand der 4 erläutert. In der rechten Darstellung sind Ausschnitte der Leiter 12 und der Innenleiter 38 dargestellt. Bei dieser Darstellung sind sämtliche Auftritte als Stufen ausgebildet, also auch der unterste Auftritt, der in der linken Darstellung in 4 mit 44a gekennzeichnet ist.
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Über dem untersten Auftritt 44a folgt der in der 2 mit dem Bezugszeichen 46 gekennzeichnete Auftritt.
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Die dem untersten Auftritt 44a folgende Sprosse 50 der Leiter 12 ist gleichfalls eingezeichnet. Steigt ein Nutzer die Leiter 10 hinab, so ist der Übergang zwischen der Stufe 44a und der Sprosse 50 durch einen großen Rücksprung gekennzeichnet, wie durch die Gerade 52 verdeutlicht wird. Hierdurch besteht das Risiko, dass dann, wenn ein Nutzer mit vollem Fuß auf der Stufe 44a steht, beim Absteigen auf die darunterliegende zurückgesetzte Sprosse 50 nur mit der Fußspitze aufsetzt, so dass die Gefahr von Unfällen besteht.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der fußseitig unterste Auftritt 44 der Innenleiter 38 als Sprosse ausgebildet ist, so dass ein fließender Übergang zu der Stufe 46 und der Sprosse 50 der Leiter 12 gegeben ist, wie durch die Gerade 54 verdeutlicht wird, die bei aufgestellter Leiter 10 geneigt zur Vertikalen verläuft. Somit wird ein Nutzer beim Absteigen von der Leiter sich auf der Sprosse 44 nicht mit der Fußspitze abstützen und somit auf Grund der Druckeinwirkung entsprechend sich zur Sprosse 50 orientieren.
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Der Holm 44 als unterster Auftritt der Innenleiter 38 bietet weitere Vorteile. So ist ein problemloses Umfassen der Sprosse 44 der Innenleiter 38 möglich, um diese verschieben zu können. Einen solchen Vorteil bietet eine Stufe nicht, da deren Breite üblicherweise erheblich größer als die der Sprosse 44 ist.
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Des Weiteren ist ein problemloses Einhaken oder Verrasten der Innenleiter 38 über die Sprosse 44 möglich, wie dies auch nach dem Stand der Technik bei Schiebeleitern der Fall ist.
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Aus der 4 wird auch ersichtlich, dass die Stufen 46, 48 der Innenleiter 38 eine Ebene 47, 49 aufspannen, die in Bezug auf die zugeordnete Sprosse 51, 53 der Leiter 12 sich derart erstrecken, dass die Sprossen 51, 53 angrenzend oder nahezu angrenzend an der Ebene 47,49, jedoch unterhalb dieser verlaufen.
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Wie sich aus der 3 ergibt, sind die Stufen 44, 46 beispielhaft durch U-förmige Basiselemente 56, 58 mit auf parallel zueinander verlaufenden Rändern befestigten gekanteten Blechelementen 60, 62 gebildet. Andere Konstruktionen sind selbstverständlich gleichfalls möglich.
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Der sprossenartige Auftritt 44, der eine Standfläche von den der Sprossen 24, 26, 28 der Leiter 12 aufweisen sollte, weist ein entsprechendes U-förmiges Basiselement 62 mit diesem abdeckendem Standblech 64 auf, dessen Breite erwähntermaßen an die der Sprossen 24, 26, 28, 50 angepasst ist. Andere Geometrien sind selbstverständlich möglich.
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In der 3 erkennt man auch deutlich, dass im Fußendbereich der Innenleiter 38 seitlich abragende Stützen 64, 66 befestigt sind, um dann, wenn die Leiter getrennt benutzt wird, eine hinreichende Standbreite zu erreichen.
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Mögliche Stufenformen sind den 5 bis 7 rein beispielhaft zu entnehmen.
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So ist in 5 eine sogenannte „D-Stufe“ 100 dargestellt, und zwar in der linken Darstellung in Draufsicht und in der rechten Darstellung im Schnitt.
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Die Standfläche 102 weist eine Breite von zumindest 80 mm auf.
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Von dem im Schnitt D-förmigen Basisteil 104 ragen seitlich über der Standfläche 102 Profilabschnitte 106, 108 ab, die Ausklinkungen in den Holmen der Leiter durchsetzen und sodann mit diesen verbördelt sind.
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Die Stufe 200 gemäß 6 kann aufgrund der Querschnittsgeomtrie als V-Stufe bezeichnet werden, deren eine Standfläche 202 bildender Abschnitt 204 von einem V-förmigen Profilelement 206 ausgeht, das mit den Holmen z.B. vernietet oder verschweißt ist. Die Standfläche 202 weist eine Breite B von zumindest 80 mm auf.
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Eine weitere Ausgestaltung einer Stufe ist der 7 zu entnehmen, die mit dem Bezugszeichen 300 gekennzeichnet ist. Die Stufe 300 weist eine Standfläche 302 mit einer Breite von zumindest 80 mm auf. Von der Unterseite des entsprechenden die Standfläche 302 aufweisenden Abschnitts 304 ragt ein als Flachprofil ausgebildeter Steg 306 ab. Der Basisabschnitt 302 geht in seinem vorderen Kantenbereich in einen Profilabschnitt 308 über, der sich aus einem im Schnitt dreieckigen Abschnitt 310 und einen von dessen Basis abragenden Abschnitt 308 zusammensetzt. Ein entsprechendes Profil kann mit den Holmen vernietet werden.
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Die entsprechenden Stufen sind rein beispielhaft angegeben, ohne dass hierdurch eine Einschränkung der erfindungsgemäßen Lehre erfolgt.
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Die erfindungsgemäße Lehre gilt für sämtliche Leitern, die eine Innenleiter aufweisen, also u.a für Steh- oder Bockleitern mit Auszug, mehrteilige Anlegeleitern, Mehrzweckleitern.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre besteht die Möglichkeit, entsprechende Leitern als Arbeitsplatz zu nutzen. Eine entsprechende Nutzung gilt auch für die Innenleiter selbst, also losgelöst von der Leiter an sich. Hierzu weist die Innenleiter insbesondere eine Standtraverse auf.