-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schornsteinrohrabschluss, insbesondere für eine Kaminsanierung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Im Rahmen von Kaminsanierungen wird üblicherweise ein Schornsteinrohr in einen z.B. gemauerten Kaminschacht eingesetzt und am oberseitigen Ende des Kaminschachts mit einem Schornsteinrohrabschluss verschlossen. Der Schornsteinrohrabschluss dient dazu, einerseits das Schornsteinrohr am oberen Ende des Kaminschachts in seiner Position zu fixieren sowie andererseits zu verhindern, dass Niederschläge in das Innere des Kaminschachts gelangen. Hierzu weist der Schornsteinrohrabschluss ein üblicherweise aus Metall bestehendes Abschlussrohr, auch Mündungsrohr genannt, auf, welches von einem ebenfalls aus Metall bestehenden Regenabweiser (Regenkragen) umgeben ist. Zudem umfasst ein Schonsteinrohrabschluss üblicherweise eine Abdeckplatte, die die offene Oberseite des Kaminschachts verschließt. Durch das Abschlussrohr kann Rauchgas aus dem Schornsteinrohr nach oben entweichen. Das Schornsteinrohr selbst besteht üblicherweise aus Kunststoff und wird über eine Muffe mit dem aus Metall bestehenden Abschlussrohr zusammengesteckt. Das Schornsteinrohr kann entweder einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein und verläuft entlang des gesamten Kaminschachts, also oftmals über eine beträchtliche Länge. Beim Anheizen wird das Schornsteinrohr erwärmt und dehnt sich durch die entstehende Temperatur aufgrund des hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kunststoff stark aus, so dass z. B. die Längenänderung bei einem 10 m langen Schornsteinrohr immerhin ca. 10 cm betragen kann. Dies führt dazu, dass der gesamte Schornsteinrohrabschluss an der Oberseite des Kaminschachts angehoben wird. Bei einem Abkühlen des Schornsteinrohres senkt sich der Schornsteinrohrabschluss entsprechend wieder ab. Bei widrigen Witterungsverhältnissen, wie z.B. Starkwind, kann es jedoch vorkommen, dass eine Windböe unter die Abschlussplatte oder den Regenabweiser gelangt und hierdurch der Schornsteinrohrabschluss von der Anschlussmuffe des Schornsteinrohres abgehoben wird und sich das Abschlussrohr vom oberen Ende des Schornsteinrohres löst. Hierdurch werden aufwendige Installationsarbeiten notwendig.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Schornsteinrohrabschluss zur Verfügung zu stellen, welcher auch bei widrigen Witterungsverhältnissen eine verbesserte Betriebssicherheit gewährleistet.
-
Lösung der Aufgabe
-
Die vorliegende Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen beansprucht.
-
Dadurch, dass das Kaminanschlussrohr in das Abschlussrohr (auch Mündungsrohr genannt) eintaucht und eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Kaminanschlussrohr und dem Abschlussrohr aufgrund einer radial nach außen wirkenden Kraft des Kaminanschlussrohres besteht, hält das Kaminabschlussrohr auch bei erhöhten Temperaturen fest am Abschlussrohr fest, so dass der Schornsteinrohrabschluss auch bei starken Winden nicht vom Kaminabschlussrohr abgehoben werden kann. Bei erhöhten Temperaturen wird aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion die Verbindung d. h. die Klemmwirkung aufgrund der auch radial nach außen wirkenden Ausdehnungskraft des Kunststoffs noch stärker. Die Erfindung gewährleistet somit einen sicheren Verbund zwischen Kaminanschlussrohr und Schornsteinrohrabschluss.
-
Der Regenabweiser kann eine nach außen schräg verlaufende Form aufweisen. Er kann auch als Regenkragen bezeichnet werden. Alternativ kann der Regenabweiser auch im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet sein und eine oberseitige Platte aufweisen.
-
Insbesondere handelt es sich bei der kraftschlüssigen Verbindung um eine durch thermische Ausdehnung des Kaminanschlussrohres gegen die Innenwand des Abschlussrohres bedingte Klemmverbindung, welche durch ein Zusammenfügen der beiden Teile bei tiefen Temperaturen und nachträgliches Erwärmen z. B. Umgebungstemperatur (Außentemperatur) erzielt wird.
-
Dadurch, dass das Abschlussrohr einen in einem bestimmten Abstand zu dessen unteren Ende angeordneten nach innen weisenden Rohranschlag aufweist, ist sichergestellt, dass das Kaminanschlussrohr in einer ausreichenden Tiefe sich in dem Abschlussrohr befindet und damit eine ausreichende Klemmfläche zur Verfügung steht. Der Rohranschlag erleichtert das Zusammenfügen.
-
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Rohranschlag um eine nach innen gezogene Sicke in der Wandung des Abschlussrohres.
-
Der Rohranschlag kann insbesondere entlang des gesamten Umfangs des Abschlussrohres umlaufend sein.
-
Der Rohranschlag befindet sich vorzugsweise unterhalb der Abdeckplatte.
-
Indem ein zylinderförmiger Stutzen vorgesehen ist, der das Abschlussrohr zumindest zum Teil umschließt und sich vom Regenabweiser zur Abdeckplatte erstreckt, wird das Innere des Schornsteinrohrabschlusses vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt. Der Stutzen kann in seinem Mantelbereich geschlossen sein oder mit Lüftungsschlitzen versehen sein.
-
Das Kaminanschlussrohr taucht in vorteilhafter Weise in das Abschlussrohr über eine Tiefe von mindestens 4 cm, vorzugsweise von mindestens 6 cm, ein.
-
Das Kaminanschlussrohr kann an beiden Endbereichen in Rohrlängsrichtung betrachtet jeweils einen konstanten Durchmesser aufweisen. Hierdurch wird es möglich, das Kaminanschlussrohr lediglich von sog. Meterware abzuschneiden. Vorzugsweise kann zwischen dem Abschlussrohr und dem Stutzen ein Zentrierring angeordnet sein, welcher den zylindrischen Stutzen zum Abschlussrohr zentiert.
-
Vorzugsweise besteht das Abschlussrohr aus Edelstahl.
-
Das Abschlussrohr und der Kaminanschlussrohr können vorteilhaft eine vorgefertigte Baueinheit bilden. Die Verbindung muss somit nicht an der Baustelle vorgenommen werden.
-
Das Kaminanschlussrohr kann zweckmäßigerweise aus PP oder PVDF bestehen.
-
Das Kaminanschlussrohr ist mit dem Kaminrohr vorzugsweise über eine Steckverbindung verbunden. Letzteres kann aus einzelnen zusammengefügten Kaminrohrstücken aufgebaut sein. Letztere bestehen vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Kaminanschlussrohr.
-
Anstelle des Kaminanschlussrohres kann das Kaminrohr bei Bedarf auch selbst mit dem Abschlussrohr in der beschriebenen Weise verbunden sein.
-
Figurenliste
-
Die Erfindung ist anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels in den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kaminabschnitts mit einem herkömmlichen Schornsteinrohrabschluss gemäß dem Stand der Technik;
- 2 eine Schnittdarstellung des Schornsteinrohrabschlusses gemäß der Erfindung sowie
- 3 eine Schnittdarstellung der metallischen Bestandteile des Schornsteinrohrabschlusses gemäß 2, also ohne Kaminanschlussrohr.
-
1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts eines Kamins 8, in dem ein Schacht 7 verläuft. Innerhalb des Schachts 7 ist ein Kaminrohr 10 angeordnet, welches aus einzelnen zusammengefügten Kaminrohrstücken 11 aufgebaut ist. In 1 sind die Kaminrohrstücke 11 lediglich zur Veranschaulichung im nicht zusammengefügten Zustand dargestellt, um die einzelnen Bauteile besser erkennen zu können. Am oberen Ende des Kamins 8 befindet sich ein herkömmlicher Schornsteinrohrabschluss, aus welchem das Rauchgas nach außen in die Umgebung entweichen kann. Der Schornsteinrohrabschluss umfasst ein Abschlussrohr 1 (Mündungsrohr), welches mit dem obersten Kaminrohrstück 11 über eine Muffe zusammengesteckt ist. Das aus Edelstahl bestehende Abschlussrohr 1 ist von einem ebenfalls aus Edelstahl bestehenden Regenabweiser 2 (Regenkragen) umgeben. Außerdem ist eine Abdeckplatte 3 vorgesehen, die den Schacht 7 des Kamins abdeckt und durch welche sich das Abschlussrohr 1 hindurch erstreckt. Auch die Abdeckplatte 3 besteht aus Edelstahl. Beim Anheizen erwärmt sich das Kaminrohr 10 und dehnt sich durch die hohe Temperatur aufgrund des hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten bzw. thermischen Längenausdehnungskoeffizienten von Kunststoff stark aus, wobei es sich pro laufenden Meter je nach Erwärmung um etwa 0,5 bis 1 cm verlängern kann. Auf eine Länge von 10 m kann sich das gesamte Kaminrohr 10 demnach bis auf 10 cm verlängern und die oben aufgesetzte Edelstahlkonstruktion um die entsprechende Länge nach oben herausschieben. Bei einem Abkühlen des Kaminrohrs 10 zieht sich dieses wieder zusammen und die Edelstahlkonstruktion senkt sich. Es kann jedoch vorkommen, dass die Verbindung von Kaminrohrstück 11 und Abschlussrohr 1 aufgrund ihrer unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten bzw. Längenausdehnungskoeffizienten beim Aufheiz- und/oder Abkühlungsvorgang leidet, d.h. dass die Verbindung nicht mehr einwandfrei ist und die beiden Rohre zueinander nicht mehr linear ausgerichtet sind. Eine solche fehlerhafte Verbindung kann sich noch dadurch verstärken, wenn z.B. bei starkem Wind die Abdeckplatte 3 oder der Regenabweiser 2 angehoben wird und sich dadurch das Abschlussrohr 1 von dem Kaminrohrstück 11 löst.
-
Die in 2 dargestellte Erfindung eines Schornsteinrohrabschlusses 12 kann diese Nachteile vermeiden. Der Schornsteinrohrabschluss 12 umfasst ein Abschlussrohr 1 aus Metall mit einem oberen Ende und einem unteren Ende, eine Abdeckplatte 3 zum Abdecken des Schachts 7 eines Kamins 8, wobei das Abschlussrohr 1 sich durch die Abdeckplatte 3 hindurch erstreckt. Außerdem ist ein Regenabweiser 2 vorgesehen, der sich im Bereich des Abschlussrohrs 1 oberhalb der Abdeckplatte 3 in einem Abstand zu dieser befindet, wobei der Regenabweiser 2 um das Abschlussrohr 3 herum angeordnet ist. Ferner ist ein Kaminanschlussrohr 6 aus Kunststoff vorgesehen, welches mit dem Abschlussrohr 1 verbunden ist. Das Kaminanschlussrohr 6 taucht in das Abschlussrohr 1 ein, wobei eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Kaminanschlussrohr 6 und dem Abschlussrohr 1 aufgrund einer radialen nach außen wirkenden Kraft des Kaminanschlussrohrs 6 besteht. Diese kraftschlüssige Verbindung sorgt dafür, dass das Kaminanschlussrohr 6 und das Abschlussrohr 1 in stabiler Weise auch bei erhöhten Temperaturen bzw. bei Temperaturschwankungen fest miteinander verbunden sind. Auch bei starken Winden kann das Abschlussrohr 1 nicht vom Kaminanschlussrohr 6 gelöst werden. Bei erhöhten Temperaturen verstärkt sich die radial wirkende Kraft in Form einer Klemmkraft sogar noch weiter, da sich das aus Kunststoff bestehende Kaminanschlussrohr 6 stärker ausdehnt als das Abschlussrohr 1.
-
Bei der kraftschlüssigen Verbindung kann es sich um eine durch thermische Ausdehnung des Kaminanschlussrohrs 6 gegen die Innenwand des Abschlussrohrs 1 bedingte Klemmverbindung handeln. Dazu wird das Kaminanschlussrohr 6, dessen Durchmesser bei Zimmertemperatur in etwa dem des Abschlussrohrs 1 entspricht, so stark heruntergekühlt, dass es sich leicht zusammenzieht und dadurch in das Abschlussrohr 1 einführbar ist. Bei anschließender Erwärmung, z.B. auf Zimmertemperatur, dehnt sich das Kaminanschlussrohr 6 wieder aus, sodass es gegen die Innenwand des Abschlussrohres 1 gepresst wird und so für die stabile Klemmverbindung sorgt.
-
Das Abschlussrohr 1 weist einen in einem bestimmten Abstand zu dessen unteren Ende angeordneten nach innen weisenden Rohranschlag 9 auf. Der Rohranschlag 9 sorgt dafür, dass das Kaminanschlussrohr 6 zum einen über eine bestimmte Mindestlänge in das Abschlussrohr 1 eingeführt wird und dass zum anderen ein zu weites Einführen des Kaminanschlussrohrs 6 verhindert wird.
-
Bei dem Rohranschlag 9 kann es sich um eine nach innen weisende bzw. innenliegende Sicke in der Wandung des Abschlussrohres 1 handeln. Eine Sicke ist eine manuell oder maschinell leicht einbringbare Vertiefung, die zudem zu einer Erhöhung der Steifigkeit des Abschlussrohrs 1 dient. Außerdem kann eine Sicke in einer nur geringen Tiefe eingebracht werden, sodass der Innendurchmesser des Abschlussrohrs 1 an der betreffenden Stelle nur geringfügig verengt wird.
-
Der Rohranschlag 9 bzw. die Sicke kann entlang des Umfangs des Abschlussrohrs 1 umlaufend verlaufen und damit für einen gleichmäßigen Anschlag als auch eine gleichmäßige Versteifung des Abschlussrohres 1 dienen.
-
Der Rohranschlag 9 kann sich zweckmäßigerweise unterhalb der Abdeckplatte 3 befinden, womit ein Verkanten mit der Abdeckplatte 3 beim Einführen des Abschlussrohrs 1 durch die Abdeckplatte 3 vermieden wird. Außerdem kann die Anordnung des Rohranschlags 9 unterhalb der Abdeckplatte 3 weitere montagetechnische Vorteile haben.
-
Ferner kann ein zylinderförmiger Stutzen 4 vorgesehen sein, der das Abschlussrohr 1 zumindest zum Teil umschließt und sich vom Regenabweiser 2 zur Abdeckplatte 3 erstreckt. Dadurch wird das Innere des Schornsteinrohrabschlusses 12 vor äußeren Witterungseinflüssen, wie z.B. Niederschlägen, geschützt.
-
Das Kaminanschlussrohr 6 kann in das Abschlussrohr 1 über eine Tiefe von mindestens 4 cm, vorzugsweise von mindestens 6 cm, eintauchen. Dadurch kann eine stabile Klemmverbindung zwischen Abschlussrohr 1 und Kaminanschlussrohr 6 geschaffen werden.
-
Das Kaminanschlussrohr 6 kann an beiden Endbereichen in Rohrlängsrichtung betrachtet jeweils einen konstanten Durchmesser aufweisen. Somit ist es von Rundrohren mit einem entsprechenden Durchmesser einfach abtrennbar.
-
Wie aus 3 hervorgeht, kann sich zwischen dem Abschlussrohr 1 und dem Stutzen 4 ein Zentrierring 5 befinden, der den Stutzen 4 zum Abschlussrohr 1 auf Abstand hält und gleichzeitig zentriert.
-
Das Abschlussrohr 1 kann aus Edelstahl bestehen und eignet sich damit als korrosionsbeständiger Stahl gut gegen die Einflüsse des Rauchgases sowie der Witterung.
-
Mit besonderem Vorteil können das Abschlussrohr 1 und das Kaminanschlussrohr 6 eine vorgefertigte Baueinheit bilden, sodass sie direkt bei der Montage oder einer Sanierung des Kamins eingesetzt werden können. Das Kaminanschlussrohr 6 ist dann nur noch mit dem darunter angeordneten Kaminrohrstück 11 des Kaminrohrs 10 zu verbinden.
-
Das Kaminanschlussrohr 6 besteht aus PP (Polypropylen) oder PVDF (Polyvinylidenfluorid).
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Abschlussrohr
- 2
- Regenabweiser
- 3
- Abdeckplatte
- 4
- Stutzen
- 5
- Zentrierring
- 6
- Kaminanschlussrohr
- 7
- Schacht
- 8
- Kamin
- 9
- Rohranschlag
- 10
- Kaminrohr
- 11
- Kaminrohrstück
- 12
- Schornsteinrohrabschluss