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Die Erfindung betrifft eine Früchteverpackung mit einer Schale aus Pappe zur Aufnahme der zu verpackenden Früchte und einer Umhüllung, wobei die Schale einen im Wesentlichen rechteckigen Boden und vier leicht nach außen zeigende, etwa halbhohe Seitenwände hat.
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Derartige Früchteverpackungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen im Stand der Technik bekannt. Neben Verpackungen mit Schalen aus aufgeschäumten Kunststoffen sind auch Verpackungen mit Pappschalen bekannt, die einen rechteckigen Boden und daran angeformte nach oben und leicht nach außen zeigende, etwa im Vergleich zur aufzunehmenden Frucht, halbhohen Seitenwände haben. Dabei sind diese Schalen meist aus flächiger Wellpappe ausgeschnitten oder ausgestanzt und die Seitenwände entlang von Falzlinien aufgefaltet und miteinander an Überlappungsbereichen verklebt. Die in dieser Pappschale aufgenommenen Früchte werden jedoch im Stand der Technik noch mit Kunststofffolie, meist PE-Folie umschlossen. Diese Art der Verpackung ist sowohl aus Umweltschutz- wie auch Gesundheitsgründen bedenklich, da neben der Pappverpackung auch erhebliche Kunststoffanteile vorliegen, die sowohl ein aufwendiges Recycling erfordern und zudem Gesundheitsrisiken, wie etwa die darin enthaltenen Weichmacher als krebserregend, beinhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Früchteverpackung anzugeben, die auf eine Kunststoffumhüllung, insbesondere aus PE-Folie vollständig verzichten kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Früchteverpackung gemäß Anspruch 1.
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Dadurch, dass zwei einander gegenüberliegende, Seitenwände, nämlich die erste und dritte Seitenwand flügelförmige Verlängerungen aufweisen, wobei die Höhe der ersten und dritten Seitenwand mit flügelförmiger Verlängerung gleich oder größer der Höhenerstreckung der zu verpackenden Früchte ist, und als Umhüllung eine Banderole aus Papier oder Pappe vorgesehen ist, die außenseitig um den Boden und die erste und dritte Seitenwand und über die zu verpackenden Früchte angeordnet ist, wird erreicht, dass die flügelförmigen Verlängerungen an der ersten und dritten Seitenwand die in der Schale aufgenommenen Früchte soweit umschließen, wenn die Papier- oder Pappbanderole darum gewickelt ist, sodass die darin aufgenommenen Früchte vom Konsumenten gleichwohl noch betrachtet werden, jedoch nicht aus der Verpackung herausfallen können. Dabei kann die erfindungsgemäße Früchteverpackung gleichwohl eine schützende Funktion für die darin aufgenommenen Früchte bereitstellen, da die bevorzugt aus Wellpappe hergestellte Verpackung einen gewissen Schutz vor Beschädigungen der Früchte liefert.
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Darüber hinaus sind die so verpackten Früchte auch in mehreren Lagen stapelbar, ohne dass eine Beschädigung der darin aufgenommenen Früchte zu befürchten ist. Da die Früchte durch ausreichende Freiräume auf der Oberseite der Verpackung noch vom Verbraucher betrachtet werden können, kann die Qualität der angebotenen Früchte gleichwohl vom Verbraucher optisch geprüft werden, wobei jedoch vollständig auf eine Umhüllung mit PE-Folie verzichtet wird. Entsprechend kann die allein auf Papierbasis (Zellulosestoffe) erstellte Verpackung in den Altpapierkreislauf zurückgegeben, verbrannt oder kompostiert werden. Aufgrund der fehlenden Plastikanteile (PE-Folie) ist eine Mülltrennung zum sachgerechten Recycling der Kunststoffanteile nicht mehr erforderlich. Ferner besteht nicht die Gefahr, dass in der PE-Folie enthaltene Weichmacher von den verpackten Früchten aufgenommen und dabei krebserregend wirken könnten. Bei einer unsachgemäßen Müllablage können auch keine Mikroplastikteile, die unsere Nahrungskette belasten könnten, entstehen. Neben diesen Vorteilen für das Recycling und der Gesundheit dürften auch wirtschaftliche Vorteile bestehen, da die eingesetzte Papier- oder Pappenbanderole günstiger als die Folierung in PE-Folie sein dürfte. Auch von der Handhabung in Verpackungsstraßen dürfte zumindest kein Nachteil gegenüber der bekannten Verpackung mit Folierung vorliegen.
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Wenn die Banderole eine geringfügige Elastizität aufweist, kann die Früchteverpackung besonders stramm und gleichzeitig leicht elastisch erstellt werden, sodass etwaige Maßunterschiede der Früchte, je nach Umgebungsbedingungen (Feuchtigkeitsgehalt, Temperatur, etc.) nicht zu einer zu losen Verpackung führen.
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Die Elastizität der Banderole wird dadurch erreicht, dass die Banderole aus Papier oder Pappe einen Anteil von bis zu 5%, bevorzugt bis zu 1%, besonders bevorzugt 0,3% Kautschuk aufweist. Ein Anteil von bevorzugt industriellem Kautschuk von 0,3% reicht für die geringfügige Elastizität der Banderole aus und verschlechtert noch nicht die Umweltbilanz der Verpackung. Die vorgenannten Prozentangaben beziehen sich auf die Gewichtsanteile der Bestandteile.
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Dadurch, dass die Banderole um die Schale und die darin aufgenommen Früchte verspannt angeordnet ist und sich die erste und dritte Seitenwand mit ihren flügelförmigen Verlängerungen um die zu verpackenden Früchte anschmiegen, halten die flügelförmigen Verlängerungen an der ersten und dritten Seitenwand die Früchte umschmiegend und damit auch schützend in der Verpackung.
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Wenn die Banderole eine Breite von 25% bis 75% der Breite der Verpackung entlang der ersten oder dritten Seitenwand hat, wird sowohl eine ausreichend sichere Verpackung, wie auch eine noch ausreichende Einsichtmöglichkeit auf die darin verpackten Früchte gewährleistet.
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Dadurch, dass die Schale aus einer flächigen, einwelligen Wellpappe ausgeschnitten bzw. ausgestanzt und die Seitenwände aufgefaltet und verklebt sind, wobei die Wellenachse der einwelligen Wellpappe parallel zur ersten und dritten Seitenwand ausgerichtet ist, lassen sich die Schalen mit den Seitenwänden mit flügelförmigen Verlängerungen in einem Arbeitsgang kostengünstig aus einwelliger Wellpappe herstellen. Durch die Ausrichtung der Wellenachse der einwelligen Wellpappe, parallel zur ersten und dritten Seitenwand umschmiegt die Seitenwand, bzw. deren flügelförmige Verlängerung nach dem Umspannen der Verpackung mit der Banderole, die in der Verpackung aufgenommenen gewölbten Früchte, wobei das Umschmiegen, also Umbiegen der Wellpappe, um eine Achse parallel zur Wellenrichtung leicht und gleichmäßig erfolgt, wohingegen senkrecht dazu eine ausreichende Steifigkeit der Verpackung verbleibt.
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Wenn die Schale quadratischen Grundriss hat und in seiner Größe auf vier im Wesentlichen gleich große Früchte, insbesondere Äpfel und/oder Birnen, abgestimmt ist, können bspw. vier vorher durch geeignete Sortiermaßnahmen im Wesentlichen gleichgroße Früchte, also beispielsweise vier Äpfel, vier Birnen oder zwei Äpfel und zwei Birnen, in diese quadratische Verpackung aufgenommen werden.
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Alternativ hat die Schale rechteckigen Grundriss und ist in seiner Größe auf sechs im Wesentlichen gleich große Früchte, insbesondere Äpfel und/oder Birnen, abgestimmt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin zeigt:
- 1 in räumlicher Ansicht, eine anmeldungsgemäße Früchteverpackung und
- 2 in räumlicher Ansicht, eine mit Früchten beladene Früchteverpackung.
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In 1 ist in räumlicher Ansicht eine Schale 1 zur Aufnahme von Früchten F (siehe 2) dargestellt. Die Schale 1 ist aus einwelliger Wellpappe aus einem flächigen Stück ausgeschnitten bzw. ausgestanzt. Die Schale 1 weist einen Boden 10, der im hier dargestellten Ausführungsbeispiel einen quadratischen Grundriss und vier nach oben, schräg nach außen zeigende Seitenwände 11, 12, 13, 14 hat. Dabei ist die erste Seitenwand 11 und die gegenüberliegende dritte Seitenwand 13 jeweils mit einer flügelförmigen Verlängerung 15 ausgestattet, wohingegen die zweite Seitenwand 12 und die vierte Seitenwand 14 im Vergleich zur zu verpackenden Frucht F etwa 1/3 bis 1/2 Höhe hat.
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Diese genannten Abschnitte des Wellpappestückes werden entsprechend gefalzt und an überlappenden Klebelaschen 16 verklebt, sodass die in 1 dargestellte Schalenform entsteht. In diese Schale 1 werden dann im hier dargestellten Ausführungsbeispiel mit quadratischem Grundriss des Bodens 10 vier etwa gleichgroße Früchte F, beispielsweise Äpfel eingelegt und in der weiteren Verpackungsstraße mit einer Banderole 2 aus einem Papierstreifen 20 so umwickelt, dass die flügelförmigen Verlängerungen 15 der ersten Seitenwand 11 und der gegenüberliegenden dritten Seitenwand 13 beim Verspannen des Papierstreifens 20 auf die in der Verpackung aufgenommenen Früchte umschmiegend herumgebogen werden.
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Dabei ist es bevorzugt, dass die Wellenachse W der einwelligen Wellpappe, so wie in 1 dargestellt, nämlich parallel zu den ersten 11 und dritten Seitenwänden 13 ausgerichtet sind. In diesem Falle lässt sich beim Spannen der Banderole 2, die aus Wellpappe bestehenden Verlängerungen 15 der ersten Seitenwand 11 und der dritten Seitenwand 13 leicht auf die Früchte F herunterbiegen, wobei in Querrichtung zur Banderole 2 eine ausreichende Steifigkeit der Wellpappenverpackung, insbesondere in den flügelförmigen Verlängerungen 15 bereitgestellt wird.
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Entsprechend 2 bildet sich somit eine Früchteverpackung aus, die lediglich aus Pappe bzw. Papier (Banderole 2) besteht, die die verpackten Früchte F sicher verpackt und gleichzeitig eine ausreichende Einsichtmöglichkeit auf die verpackten Früchte F gewährleistet, damit der Verbraucher die Qualität der angebotenen Ware optisch prüfen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schale
- 10
- Boden
- 11
- erste Seitenwand
- 12
- zweite Seitenwand
- 13
- dritte Seitenwand
- 14
- vierte Seitenwand
- 15
- flügelförmige Verlängerung
- 16
- Klebelaschen
- 2
- Banderole
- 20
- Papierstreifen
- F
- Frucht
- W
- Wellenachse