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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Halterung zum Sammeln von in Flaschen befindlichen, zähflüssigen Inhalten am Flaschenverschluss, mit dem Ziel, die Flaschen vollständig entleeren zu können.
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Stand der Technik
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Flaschen, die mit zähflüssigen Inhalten gefüllt sind, wie etwa Spülmittelflaschen, sind üblicherweise so konstruiert, dass sich die Auslass-Öffnung bzw. der Flaschenverschluss oben an der Flasche befindet, der Inhalt der Flasche sich jedoch aufgrund der Schwerkraft vom Boden der Flasche aus nach oben hin ansammelt. Der Inhalt der Flasche kann somit nur dadurch entnommen werden, dass die Flasche derart kopfüber gehalten wird, dass der Inhalt zur Auslass-Öffnung fließt. Befindet sich lediglich eine kleine Restmenge des Inhalts in der Flasche, so wird diese aufgrund ihrer Zähflüssigkeit inakzeptabel lange brauchen, bis sie die Auslass-Öffnung erreicht hat und entnommen werden kann. Dieser Sachstand führt beim Anwender, insbesondere im privaten Haushaltsbereich, vielfach dazu, dass auf die Entnahme der verbliebenen Restmenge verzichtet wird und somit die Flasche mit einer kleinen Restmenge weggeworfen wird. Dies führt zu unnötigen Kosten beim Anwender sowie zu erhöhten Kosten beim Recyclen der Flasche. Weiterhin wird der Ressourcenverbrauch unnötig gesteigert und insgesamt die Umwelt stärker belastet.
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Die Schutzrechtsanmeldung
DE 20 2006 001 369 U1 zeigt ein Gestell, welches oben spiralförmig ausgeführt ist und mittels vertikaler Stütze mit einem ringförmigen Unterteil verbunden ist, welches als Auflage dienen soll. Das spiralförmige Oberteil soll es ermöglichen, unterschiedliche Flaschen, Gläser und ähnliche Behältnisse so aufzunehmen, dass deren Öffnungen nach unten zeigen und der Inhalt in ein Auffanggefäß fließen kann. Neben der Tatsache, dass die Verwendung eines Auffanggefäßes im privaten Haushaltsbereich insbesondere für Reinigungsmittel unpraktikabel ist, liegt der Schwerpunkt der Vorrichtung, sofern sich eine Flasche in der spiralförmigen Halterung befindet, sehr weit oben. Dies hat zur Folge, dass die Konstellation sehr instabil ist und bei einer leichten Berührung sofort umfällt. Aufgrund der Spiralform des Oberteils und der damit konstruktionsbedingt nicht.eindeutigen Positionierbarkeit von unterschiedlichen Behältnissen, ist ein sofortiges bzw. einfaches Verbringen von Behältnissen in der angedachten Position nicht möglich, sondern je nach Form der Behältnisse müssen diese zunächst so im Gestell gedreht und eingebracht werden, dass zum Einen das Gestell nicht umfällt und zum Anderen die austretenden Flüssigkeiten tatsächlich in das darunter eingesetzte Restaufnahme-Gefäß tropft.
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Die Schutzrechtsanmeldung
DE 196 44 542 C2 zeigt drei Varianten einer Vorrichtung zum Entleeren von Flaschen. Die erste Variante stellt einen trichterförmigen Behälter dar, dessen Querschnitt von oben nach unten hin abnimmt und der die Flaschen in umgekehrter Position mit ihrem vollständigen Querschnitt aufnehmen soll. Die Vorrichtung ist dabei so konstruiert, dass nur eine Befestigung an der Wand eine Flasche stabil aufnehmen kann, da ansonsten die Vorrichtung leicht umfallen würde. Die Befestigung an der Wand hat zur Folge, dass diese dauerhaft sichtbar ist, obwohl anzunehmen ist, dass eine Flasche im privaten Haushaltsbereich nur dann in die Vorrichtung gesteckt wird, wenn sich lediglich eine kleine Restmenge an Inhalt in der Flasche befindet. Da die Vorrichtung aufgrund ihrer Konstruktion sehr groß sein muss, wird dies im privaten Haushaltsbereich, insbesondere in der Küche, als störend empfunden. Die zweite Variante der Vorrichtung ist als Standgerät ausgeprägt und benötigt für einen stabilen Stand einen Sockel mit großer Grundfläche, welcher im privaten Haushaltsbereich bei Verwendung zu viel Platz in Anspruch nimmt bzw. zu viel Stauraum, sollte die Vorrichtung nicht eingesetzt werden. Gleiches gilt für die dritte Variante, die aus einem Sockel und einem Drahtgestell mit zwei Ringen besteht, wobei der obere Ring einen größeren Durchmesser besitzt, als der untere Ring. Die Flasche wird in umgekehrter Position von beiden Ringen gehalten. Damit die Flasche stabil von dem Drahtgestell gehalten werden kann, ist ein verhältnismäßig großer Abstand zwischen den Ringen notwendig, was zu einer hohen Konstruktion führt und somit eines massiven Sockels bedarf. Die Vorrichtung nimmt dadurch viel Platz in Anspruch und kann nur mit viel Platzbedarf bei Nicht-Verwendung verstaut werden. Darüber hinaus wird das Drahtgestell aus Edelstahl hergestellt, für den vorgesehenen Verwendungszweck ein unverhältnismäßig teures Material und somit unwirtschaftlich.
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Die Schutzrechtsanmeldung
DE 10 2008 058 491 A1 zeigt verschiedene Varianten einer Haltevorrichtung zum Überkopf-Lagern von Flaschen. Dabei handelt es sich um einen blockförmigen Körper mit mehreren Aufnahmeöffnungen unterschiedlicher Größe und/oder Form, die in Richtung zum Körperinnern zumindest teilweise konisch zulaufend ausgebildet sind. Mehrere Aufnahmeöffnungen unterschiedlicher Größe sind deshalb notwendig, da die Haltevorrichtung vermutlich eine Vielzahl von Flaschen mit verschiedensten Größen und Formen aufnehmen soll und die Haltevorrichtung keine weitere Fixierungsmöglichkeit besitzt, um Flaschen sicher aufnehmen zu können. Dies führt dazu, dass der Anwender sehr häufig erst einmal ausprobieren muss, welche der Öffnungen die für die Flasche passende ist. Ein einfaches, schnelles einstecken einer Flasche ist somit selten möglich. Zusätzlich ist die Haltevorrichtung nicht als Hohlkörper, sondern als massiver Block ausgestaltet und somit in der Produktion aufgrund des hohen Materialbedarfs unwirtschaftlich.
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Darstellung der Erfindung
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Die im Schutzanspruch 1 angegebene Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum vollständigen Entleeren von Flaschen zu schaffen, welche sowohl variabel positionierbar ist, eine einfache und intuitive Handhabung ermöglicht, als auch aufgrund ihrer Konstruktion kostengünstig hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den in Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus dem Nebenanspruch 6 und den jeweiligen Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Aufstellfläche der Erfindung in der Regel den Aufstellflächen der eingestellten Flaschen entspricht oder kleiner ist, so dass die Erfindung nicht mehr Stellplatz benötigt, als die Flaschen selbst und somit im privaten Haushaltsbereich, insbesondere in der Küche, bei Verwendung dort platziert werden kann, wo normalerweise die Flaschen selbst stehen. Dadurch ergibt sich eine sehr hohe Nutzerfreundlichkeit, da der Anwender seine üblichen Arbeitsabläufe trotz Verwendung der Erfindung nicht ändern muss. Die sehr hohe Nutzerfreundlichkeit wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass die Erfindung eine sehr kompakte Bauweise besitzt, die ein problemloses Verstauen ermöglicht, so dass die Erfindung nicht permanent sichtbar aufgestellt sein muss. Im Übrigen ist die Erfindung derart einfach konstruiert, dass eine intuitive Verwendung ohne Bedienungsanleitung möglich ist. Weiterer Vorteil ist, dass die Erfindung aus einem Stück gefertigt werden kann und somit beispielsweise grundsätzlich durch ein Spritzgussverfahren sehr kostengünstig hergestellt werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in Patentanspruch 6 dargestellt. Die Verwendung eines flachen Standsockels anstatt umlaufender Seitenwände ermöglicht zusätzlich, die Menge an Rohmaterial zur Herstellung der Erfindung deutlich zu reduzieren, so dass zusätzliche Kosteneinsparungen realisiert werden können.
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Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur vollständigen Entleerung von Flaschen werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
- 1 die Vorrichtung in einer Bilddarstellung von schräg oben,
- 2 die Vorrichtung in einer transparenten Schrägbilddarstellüng,
- 3 die Vorrichtung mit einer darin eingesteckten Flasche,
- 4 eine Variante der Vorrichtung in einer Schrägbilddarstellung.
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In den Figuren ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme einer kopfüber gedrehten Flasche 8 dargestellt. Die in die Vorrichtung eingestellte Flasche 8 wird annähernd vertikal gehalten, so dass sich der Restinhalt der Flasche 8 im Flaschenverschluss 9 sammeln kann und insbesondere zähflüssige Inhalte somit ohne Wartezeit sofort entnommen werden können. Die Vorrichtung zur Aufnahme von kopfüber positionierten Flaschen ist so gestaltet, dass Flaschen unterschiedlicher Form und Größe aufgenommen werden können.
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Die Vorrichtung besitzt an ihrer Oberseite 6 eine wannenförmige Vertiefung 3, die mit einem mittig ausgerichteten Loch 5 versehen ist. In diese wird der Flaschenverschluss 9, und je nach Form der Flasche 8 auch teilweise der Flaschenhals, mit eingesteckt. Die Flasche 8 liegt dann mit ihrem breiteren Flaschenkörper auf der Vertiefung 3 auf bzw. eine Flasche 8 mit größerem, kreisrundem Querschnitt liegt auf der Oberseite 6 auf. Das Loch 5 besitzt als Verlängerung nach unten eine vertikale Führung 11, die an ihrem unteren Ende als Variante einen Führungsboden 10 aufweisen kann. Dieser dient dann dazu, etwaig auslaufende Flüssigkeit zu sammeln. Ohne Führungsboden 10 sammelt sich etwaig auslaufende Flüssigkeit auf der Standfläche der Vorrichtung. Als Variante besitzt die Vorrichtung keine vertikale Führung 11 und somit auch keinen Führungsboden 10.
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Durch die wannenartige Vertiefung 3 werden Flaschen mit korrespondierender Form zusätzlichen stabilisiert. Gegenüberliegende, gerundete Seitenführungen 4 an der Oberseite 6 der Vorrichtung stabilisieren und fixieren zusätzlich die in die Vorrichtung eingestellten Flaschen, insbesondere Flaschen mit größerem, kreisrundem Querschnitt. In 1, 2 und 3 ist die Vorrichtung, ausgenommen die gerundeten Seitenführungen 4, weitgehend quaderförmig gestaltet, d.h. die Vorrichtung besitzt umlaufende Seitenwände, wobei die Fronseiten 1 breiter als die Stirnseiten 2 sind.
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4 zeigt eine Variante, die anstatt umlaufender Seitenwände einen flachen Standsockel 7 besitzt, der über die Führung 11 mit der Vertiefung 3, diese wiederum mit der Oberseite 6 und den gerundeten Seitenführungen 4, verbunden ist. Auch hier kann die Vorrichtung als Variante einen Führungsboden 10 aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert wie folgt: Zur vollständigen Entleerung von Flaschen werden diese mit dem Flaschenverschluss 9 nach unten kopfüber in das Loch 5 gesteckt, so dass sich der Rest-Inhalt von insbesondere mit zähflüssigen Inhalten gefüllten Flaschen im Flaschenhals bzw. Flaschenverschluss sammeln wird. Die Flaschen werden dabei von der Vorrichtung in einer annähernd vertikalen Position gehalten. Flaschen mit entsprechender Form werden zusätzlich durch die Vertiefung 3 stabilisiert. Darüber hinaus fixieren die gerundeten Seitenwände 4 alle Arten von Flaschen, insbesondere aber Flaschen mit kreisrundem Querschnitt, die aufgrund ihrer Form im Bereich des Flaschenverschlusses nicht zusätzlich durch die Vertiefung 3 stabilisiert werden können. Sobald sich der Restinhalt der Flasche im Flaschenverschluss 9 bzw. Flaschenhals gesammelt hat, kann die Flasche 8 aus der Vorrichtung durch Anheben nach oben hin entnommen werden und anschließen vollständig geleert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Frontseiten
- 2
- Stirnseiten
- 3
- Vertiefung
- 4
- gerundete Seitenführung
- 5
- Loch
- 6
- Oberseite
- 7
- Standsockel
- 8
- Flasche
- 9
- Flaschenverschluss
- 10
- Führungsboden
- 11
- Führung
- 12
- Hohlkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006001369 U1 [0003, 0004]
- DE 19644542 C2 [0003, 0005]
- DE 102008058491 A1 [0003, 0006]