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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abrollen von Kabel-, bzw. Leitungsringen und ähnlichen Wickelgütern, die zu Ringbunden aufgewickelt sind.
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Eine Abrollvorrichtung aus einer Ringbundaufnahmeeinheit mit Zentrierdornen und aus einem damit drehbar verbundenen Fußgestell ist aus der
EP 1 584 593 B1 bekannt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Abrollvorrichtung bereitzustellen, welche sich noch kompakter zusammenlegen und wirtschaftlicher herstellen lässt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Abrollvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Die erfindungsgemäße Abrollvorrichtung für Ringbunde enthält die folgenden Komponenten:
- - Mindestens eine Ringbundaufnahmeeinheit mit mehreren radial in einer Ebene abstehenden Armen, wobei mindestens einer dieser Arme derart befestigt ist, dass er in der genannten Ebene schwenkbar ist.
- - Eine Fußgestelleinheit, welche drehbar mit der Ringbundaufnahmeeinheit verbunden ist und mehrere Fußgestellarme enthält.
- - Mindestens einen Zentrierdorn, der wahlweise an einem Arm der Ringbundaufnahmeeinheit oder an einem Fußgestellarm befestigt werden kann, wobei er vom Arm der Ringbundaufnahmeeinheit absteht bzw. am Fußgestellarm anliegt.
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Die Ringbundaufnahmeeinheit dient der Halterung eines Ringbundes, wobei dieser an der von den Armen aufgespannten Ebene anliegt und dabei von dem Zentrierdorn gehalten wird. Insbesondere kann sich der Zentrierdorn dazu durch das Auge des Ringbundes erstrecken. Während des Gebrauches ist die Abrollvorrichtung mit der Fußgestelleinheit auf dem Untergrund abgestellt, wobei die Ringbundaufnahmeeinheit relativ hierzu drehbar ist. Vorzugsweise sind mindestens so viele Zentrierdorne wie Arme der Ringbundaufnahmeeinheit vorhanden, sodass an jedem dieser Arme mindestens ein Zentrierdorn angeordnet werden kann.
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Die beschriebene Abrollvorrichtung hat den Vorteil, dass bei Nichtgebrauch der Zentrierdorn von der Ringbundaufnahmeeinheit komplett entfernt und Platz sparend an einem Fußgestellarm befestigt werden kann. Insbesondere kann der Zentrierdorn dabei parallel anliegend an einem Fußgestellarm befestigt werden. An dem Fußgestellarm nimmt der Zentrierdorn in der Regel nur solchen Raum ein, welcher ohnehin von der Abrollvorrichtung belegt bzw. versperrt würde. Insbesondere kann der Zentrierdorn diesbezüglich in dem inneren Bereich zwischen Fußgestellarm und Ringbundaufnahmeeinheit angeordnet sein.
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Weitere Erläuterungen zum grundsätzlichen Aufbau der Abrollvorrichtung - soweit er dem Stand der Technik entspricht - können auch der
EP 1 584 593 A1 entnommen werden, welche durch Bezugnahme vollständig in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Durch die Schwenkbarkeit mindestens eines Armes der Ringbundaufnahmeeinheit kann dieser bei Nichtgebrauch der Abrollvorrichtung in eine Platz sparende Transportstellung gebracht werden, in der er insbesondere parallel zu einem oder mehreren anderen Armen liegen kann.
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Um den Zentrierdorn am Fußgestellarm fixieren zu können, weist die Abrollvorrichtung vorteilhafterweise ein geeignetes Befestigungsmittel auf. Dieses Befestigungsmittel ist dabei vorzugsweise unverlierbar mit dem Zentrierdorn und/oder mit dem Fußgestellarm verbunden, damit es auch dann nicht abhandenkommen kann, wenn der Zentrierdorn in der Gebrauchsstellung ist. Beispielsweise kann das Befestigungsmittel starr oder über ein flexibles Band mit der Abrollvorrichtung verbunden sein.
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Für die konkrete Ausgestaltung des Befestigungsmittels gibt es verschiedene Möglichkeiten.
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So kann das Befestigungsmittel als ein Band ausgebildet sein, wobei der Begriff „Band“ breit zu verstehen ist als Oberbegriff für flexible Elemente wie z.B. einen Gurt, einen Gürtel, eine Kette, ein Seil, eine Schnur, einen Kabelbinder, ein Klettband oder dergleichen. Ein solches flexibles Element kann optional am Fußgestellarm (oder am Zentrierdorn) dauerhaft fixiert sein, damit es nicht verloren geht. Durch Umschlingen des Zentrierdorns kann Letzterer dann in der Transportstellung mit dem Fußgestellarm verbunden werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann das Befestigungsmittel als ein Klemmmechanismus ausgebildet sein. Beispielsweise können an dem Fußgestellarm elastische C-förmige Klammern angebracht sein, in die sich der Zentrierdorn einclipsen lässt.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Befestigungsmittel einen Steckmechanismus enthalten. Dabei können z.B. an dem Fußgestellarm Aufnahmen (Taschen, Ausnehmungen, Hülsen oder dergleichen) vorgesehen sein, in die sich der Zentrierdorn zumindest teilweise einführen lässt.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann der Zentrierdorn durch Magnetkräfte am Fußgestellarm gehalten werden.
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Des Weiteren können die beschriebenen Befestigungsmittel auch miteinander kombiniert werden. So kann der Zentrierdorn etwa von einem Steckmechanismus lose gehalten und dann durch einen Klemmmechanismus fixiert werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der Zentrierdorn an einem axialen Ende eine Hülse auf, welche über einen Arm der Ringbundaufnahmeeinheit geschoben werden kann. Auf diese Weise lässt sich der Zentrierdorn leicht an dem genannten Arm befestigen bzw. wieder hiervon entfernen. Die Größe und Form der Hülse sind dabei passend zum Arm gewählt, sodass der Zentrierdorn sich leicht an einem Arm anbringen lässt, andererseits jedoch einen ausreichenden festen Sitz aufweist. Zu diesem Zweck kann zusätzlich eine Klemmschraube oder dergleichen vorgesehen sein, welche radial zur Achse der Hülse verläuft.
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Die Achse der vorstehend genannten Hülse liegt vorzugsweise in einem Winkel, insbesondere einem Winkel von ca. 90° zur Achse des Zentrierdorns, sodass der Zentrierdorn unter diesem Winkel (bzw. senkrecht) zum Arm der Ringbundaufnahmeeinheit befestigt werden kann.
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Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens ein Fußgestellarm einen Fortsatz auf, auf welchen der Zentrierdorn gesteckt werden kann. Der Fortsatz kann sich beispielsweise (mit oder ohne Versatz) parallel zum Fußgestellarm erstrecken und so dimensioniert sein, dass er in ein Loch oder das hohle Innere des Zentrierdorns passt. Bei einer anderen Ausgestaltung kann der Fortsatz sich senkrecht zum Fußgestellarm erstrecken und so dimensioniert sein, dass er in eine (Quer-) Bohrung des Zentrierdorns passt. In Verbindung mit der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, bei welcher der Zentrierdorn endständig eine Hülse aufweist, kann der Fortsatz auch so dimensioniert sein, dass er in die Hülse passt.
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Bei dem vorstehend beschriebenen Steckmechanismus für die Befestigung des Zentrierdorns können die Anordnungen von Fortsatz und Gegenkomponente (Hülse etc.) an Zentrierdorn bzw. Fußgestellarm auch vertauscht werden.
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Im allgemeinen Fall kann die Fußgestelleinheit in beliebiger Konfiguration angeordnete und/oder feststehende Fußgestellarme aufweisen, deren relative Position zueinander sich nicht verändern lässt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Fußgestellarme indes so angebracht, dass sie in einer Gebrauchsstellung radial in einer Ebene abstehen und dass mindestens einer von ihnen schwenkbar in dieser Ebene befestigt ist. Dieser Fußgestellarm kann bei Nichtgebrauch in eine Platz sparende Transportstellung geschwenkt werden. Insbesondere kann der genannte Fußgestellarm parallel zu einem oder mehreren anderen Fußgestellarmen schwenkbar sein.
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Um die Abrollvorrichtung möglichst flexibel an verschiedene aufzunehmende Ringbunde anpassen zu können, kann mindestens einer der Arme der Ringbundaufnahmeeinheit und/oder mindestens ein Fußgestellarm und/oder mindestens ein Zentrierdorn teleskopierbar sein. Der Zentrierdorn wird dabei vorzugsweise an einem beweglichen Segment eines teleskopierbaren Armes der Ringbundaufnahmeeinheit befestigt.
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Weitere optionale Ausgestaltungsmöglichkeiten der Abrollvorrichtung können der
EP 1 584 593 A1 entnommen werden. Insbesondere können die Arme der Ringbundaufnahmeeinheit und/oder die Fußgestellarme so schwenkbar sein, dass sie alle parallel zueinander und aneinander anliegend angeordnet werden können, oder dass sie alle auf einer Linie liegend angeordnet werden können.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Abrollvorrichtung im Gebrauchszstand;
- 2 die Abrollvorrichtung von 1 in der Transportstellung mit zusammengeschwenkten Armen von Ringbundaufnahmeeinheit und Fußgestelleinheit und mit an den Fußgestellarmen befestigten Zentrierdornen;
- 3 die Abrollvorrichtung von 1 in einem Zwischenstadium des Übergangs zwischen Transportstellung und Gebrauchsstellung;
- 4 die Abrollvorrichtung in Transportstellung ohne Zentrierdorne.
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Die in den Figuren dargestellte Abrollvorrichtung 100 besteht in bekannter Weise aus zwei grundlegenden Komponenten, nämlich der Ringbundaufnahmeeinheit 110, von welcher Ringbunde, Leitungsringe und anderen Wickelgüter (nicht dargestellt) aufgenommen werden können, sowie einer Fußgestelleinheit 120, mit welcher die Abrollvorrichtung 100 auf dem Boden abgestellt wird. Die Ringbundaufnahmeeinheit 110 ist dabei drehbar über eine (z.B. senkrechte) Achse mit der Fußgestelleinheit 120 verbunden.
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Im dargestellte Beispiel haben sowohl die Ringbundaufnahmeeinheit 110 als auch die Fußgestelleinheit 120 jeweils drei Arme 111 bzw. 121, wobei auch andere und unterschiedliche Anzahlen von Armen möglich sind. Im Gebrauchszustand sind die Arme radial abstehend und nahezu gleich verteilt in einer Ebene angeordnet.
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Die Arme 111 der Ringbundaufnahmeeinheit und/oder die Fußgestellarme 121 können optional teleskopierbar ausgebildet sein (nicht dargestellt). An den distalen Enden der Fußgestellarme 121 befinden sich nach unten weisende Füße 123 für einen sicheren Stand auf dem Boden.
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An jedem Arm 111 der Ringbundaufnahmeeinheit 110 ist, senkrecht nach oben abstehend, ein Zentrierdorn 130 befestigt. Die Zentrierdorne 130 können beispielsweise in das Innere eines Ringbundes eingeführt werden, um diesen zu halten, oder sie können einen Ringbund außenseitig umgeben und so auf der Abrollvorrichtung zentrisch halten. Optional sind die Zentrierdorne 130 wie dargestellt teleskopierbar ausgeführt mit zwei oder mehr Segmenten 131, 132.
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Die beschriebene Abrollvorrichtung 100 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrierdorne 130 von einer Gebrauchsstellung, in der sie senkrecht von den Armen 111 der Ringbundaufnahmeeinheit abstehen (1, 3), in eine Transportstellung überführt werden können, in der sie an den Fußgestellarmen 121 befestigt sind (2). Die Unterbringung an Fußgestellarmen hat den Vorteil, dass die Zentrierdorne 130 in einem Raum untergebracht sind, der ohnehin von der Abrollvorrichtung 100 beansprucht wird.
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Die Verteilung der Zentrierdorne 130 auf die Fußgestellarme 121 ist im Prinzip beliebig. Beispielsweise könnten alle Zentrierdorne an einem einzigen Fußgestellarm befestigt sein. Im dargestellten Beispiel ist indes an jedem Fußgestellarm 121 genau ein Zentrierdorn 130 befestigt.
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Im Ausführungsbeispiel werden für die Befestigung der Zentrierdorne 130 an den Armen 111 der Ringbundaufnahmeeinheit einerseits sowie an den Fußgestellarmen 121 andererseits kurze Hülsen 133 verwendet, welche senkrecht abstehend am proximalen Ende der Zentrierdorne 130 befestigt sind (z.B. angeschweißt). In der in 1 und 3 dargestellten Stellung sind diese Hülsen 133 über die Arme 111 der Ringbundaufnahmeeinheit geschoben, sodass die Zentrierdorne 130 senkrecht von diesen Armen abstehen. Die Fixierung an einer wählbaren Position entlang der Arme kann dabei durch Flügelschrauben erfolgen, die sich radial ins Innere der Hülse 133 erstrecken.
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In der in 2 dargestellten Transportstellung der Abrollvorrichtung 100 sind die Zentrierdorne 130 von den Armen 111 der Ringbundaufnahmeeinheit abgenommen und mit ihren endständigen Hülsen 133 auf Zapfen oder Fortsätze 122 gesteckt, welche an den Fußgestellarmen 121 vorgesehen sind. Die Fortsätze 122 stehen dabei senkrecht nach oben (oder alternativ in eine andere Richtung) vom distalen (oder alternativ proximalen) Ende eines jeden Fußgestellarms 121 ab, sodass der hierauf aufgesteckte Zentrierdorn 130 sich seinerseits parallel zum Fußgestellarm 121 erstrecken kann. Auf diese Weise kann eine besonders kompakte Transportstellung der Abrollvorrichtung erreicht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1584593 B1 [0002]
- EP 1584593 A1 [0008, 0023]