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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bespannungseinzugsvorrichtung zum Einziehen einer Bespannung, insbesondere eines Trockensiebs, in eine Maschine, die zur Herstellung und/oder Veredelung einer Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, wie bspw. Papier-, Karton- oder Tissuebahn, ausgebildet ist, umfassend ein Kraftverteilungselement, welches ausgebildet ist, eine im Wesentlichen punktförmig angreifende Zugkraft entlang einer Linie im Wesentlichen gleichförmig zu verteilen. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung einer derartigen Bespannungseinzugsvorrichtung.
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Bei der industriellen Herstellung von Papier, Karton oder Tissue wird eine Faserstoffsuspension, die überwiegend aus Wasser besteht und nur einen geringen Anteil von Fasern aufweist, einem Auftragswerk, auch „Headbox“ genannt, einer Papiermaschine zugeführt. Der Rest der Papiermaschine hat dann im Wesentlichen die Aufgabe, der Faserstoffsuspension das Wasser zu entziehen, um das fertige Produkt, welches bei Bedarf noch veredelt werden kann, zu erzeugen. Hierzu durchläuft die sich aus der Faserstoffsuspension bildende Faserstoffbahn in der Papiermaschine mehrere Partien, in der Regel zumindest eine Formierpartie, eine Pressenpartie und eine Trockenpartie. Jeder Partie ist üblicher Weise eine eigene Bespannung zugeordnet. Diese Bespannungen werden auch als Siebe oder Filze bezeichnet. Die Bespannungen laufen endlos in den jeweiligen Partien der Papiermaschine um und transportieren so die Faserstoffbahn kontinuierlich durch die Papiermaschine. Die Bespannungen sind dabei einem hohen Verschleiß ausgesetzt und müssen regelmäßig ausgewechselt werden.
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Ist die Bespannung bereits vor ihrer Montage in der Papiermaschine zu einem Endlosband geschlossen, so ist eine Montage nur von der Seite, d.h. in Maschinenquerrichtung, möglich. Dies erfordert jedoch aufwendige bauliche Maßnahmen an der Bestuhlung. Dies kann vermieden werden, wenn die Bespannung mit einer offenen Nahtstelle versehen ist, die erst nach der Montage geschlossen wird. Doch auch das Einführen der Bespannung in Maschinenrichtung ist nicht trivial, da aufgepasst werden muss, dass beim Einführen keine Falten in die Bespannung gelangen. Insbesondere Bespannungen, die für die Trockenpartie einer Papiermaschine bestimmt sind, so genannte Trockensiebe, weisen häufig eine offene Nahtstelle auf, um ein Einziehen des Trockensiebs in die Trockenpartie zu ermöglichen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass sich in den Walzenspalten der Trockenpartie Falten im Sieb bilden, welche dieses unbrauchbar machen können.
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Um das Einziehen einer Bespannung in eine Papiermaschine zu erleichtern, ist es bereits bekannt, eine gattungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung der eingangs genannten Art zu verwenden. Diese kann als im Wesentlichen dreieckiges Tuch ausgeführt sein, wobei an einer Ecke des Tuches eine Seil oder Gurt und an der gegenüberliegenden Seite mittelbar oder unmittelbar die in die Papiermaschine einzuziehende Bespannung befestigt ist. Das Seil bzw. der Gurt kann dann zum Beispiel durch die Walzenspalte der Trockenpartie geführt werden. Wird an dem Seil bzw. Gurt gezogen, so verteilen sich die Zugkräfte durch die dreieckige Form des Tuchs im Wesentlichen gleichförmig auf die Bespannung, welche somit faltenfrei ebenfalls durch die Walzenspalte der Trockenpartie geführt werden kann.
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Nachteilig bei einer solchen bekannten Bespannungseinzugsvorrichtung ist, dass für unterschiedliche Papiermaschinen verschiedene Größen der dreieckigen Tücher hergestellt werden müssen, da die Papiermaschinen, und damit auch die in diese einzuführenden Bespannungen, unterschiedliche Breiten aufweisen. Dies macht die Herstellung einer einzelnen Bespannungseinzugsvorrichtung verhältnismäßig aufwendig und kostspielig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bespannungseinzugsvorrichtung bereitzustellen, die zumindest einige der zuvor genannten Nachteile nicht oder nur in einem verminderten Maß aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bespannungseinzugsvorrichtung gemäß Schutzanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung zum Einziehen einer Bespannung, insbesondere eines Trockensiebs, in eine Maschine, die zur Herstellung und/oder Veredelung einer Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, wie bspw. Papier-, Karton- oder Tissuebahn, ausgebildet ist, umfasst in bekannter Weise ein Kraftverteilungselement, welches ausgebildet ist, eine im Wesentlichen punktförmig angreifende Zugkraft entlang einer Linie im Wesentlichen gleichförmig zu verteilen. Die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung zeichnet sich gegenüber einer bekannten Bespannungseinzugsvorrichtung jedoch dadurch aus, dass sie eine Mehrzahl derartiger Kraftverteilungselemente umfasst, welche ausgelegt sind, im bestimmungsgemäßen Gebrauch miteinander verbunden zu werden bzw. zu sein.
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Indem die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung eine Mehrzahl von Kraftverteilungselementen, vorzugsweise zwei Kraftverteilungselemente, umfasst, die miteinander verbunden werden können, ist es auf einfache Weise möglich, die Bespannungseinzugsvorrichtung für Bespannungen und Papiermaschinen unterschiedlicher Breite zu verwenden. Hierzu müssen lediglich die Kraftverteilungselemente auf flexible Art und Weise miteinander verbunden werden.
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Um eine Gesamtzugkraft problemlos über die Mehrzahl von Kraftverteilungselementen auf die Bespannung verteilen zu können, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Bespannungseinzugsvorrichtung ferner ein Gesamtzugkraftverteilungssystem umfasst, welches ausgebildet ist, eine Gesamtzugkraft, welche benötigt wird, um die Bespannung in Maschine einzuziehen, auf die einzelnen Kraftverteilungselemente zu verteilen, wobei die Gesamtzugkraft vorzugsweise im Wesentlichen gleichmäßig auf die einzelnen Kraftverteilungselemente verteilt wird, und wobei die anteilige Gesamtzugkraft vorzugsweise im Wesentlichen punktförmig in jedes Kraftverteilungselement eingeleitet wird.
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Hierzu kann vorgesehen sein, dass das Gesamtzugkraftverteilungssystem eine Mehrzahl von seilartigen Elementen umfasst, wobei jeweils ein Ende der seilartigen Elemente mit jeweils einem der Kraftverteilungselemente verbunden oder verbindbar ist, und wobei vorzugsweise die jeweiligen anderen Enden der seilartigen Elemente miteinander verbunden oder verbindbar sind. Somit lässt sich die Gesamtzugkraft an einer einzigen Stelle in die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung einleiten, welche die Gesamtzugkraft dann zuverlässig im Wesentlichen gleichförmig auf die Bespannung überträgt. Mit „seilartigen Elementen“ sind an dieser Stelle nicht nur Seile, sondern auch Gurte, Bänder und dergleichen gemeint.
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So wie dies in der Praxis bereits bekannt ist und sich dort bewährt hat, kann bzw. können auch bei der erfindungsgemäßen Bandeinzugsvorrichtung wenigstens ein Kraftverteilungselement, vorzugsweise alle Kraftverteilungselemente, eine im Wesentlichen dreieckige Grundform aufweisen, wobei das Kraftverteilungselement ausgebildet ist, eine an einer Ecke des im Wesentlichen dreieckigen Kraftverteilungselements punktförmig angreifende Zugkraft entlang einer dieser Ecke gegenüberliegenden Seite des im Wesentlichen dreieckigen Kraftverteilungselements im Wesentlichen gleichförmig zu verteilen.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die der Ecke, an der im bestimmungsgemäßen Gebrauch eine Zugkraft im Wesentlichen punktförmig an dem im Wesentlichen dreieckigen Kraftverteilungselement angreift, gegenüberliegende Seite ein Abmessung aufweist, die zwischen 4m und 7m, vorzugweise zwischen 5m und 6m, weiter bevorzugt bei etwa 5,5m, liegt. Hierdurch lassen sich mit lediglich zwei Kraftverteilungselementen Bespannungsbreiten abdecken, die für fast alle größere Papiermaschinen geeignet sind. Für kleinere Papiermaschinen kann es hingegen bevorzugt sein, wenn die Abmessung der entpsrechenden Seite zwischen 2m und 4m beträgt, vorzugsweise zwischen 2,5m und 3,5m.
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Für eine möglichst gleichförmige Kraftverteilung ist es vorteilhaft, wenn die Grundform des Kraftverteilungselements einem gleichschenkligen, vorzugsweise sogar einem im Wesentlichen gleichseitigen, Dreieck entspricht.
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Zum Einstellen der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung auf die benötigte Breite ist es vorteilhaft, wenn im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Bespannungseinzugsvorrichtung ein Überdeckungsabschnitt eines ersten Kraftverteilungselements einen Überdeckungsabschnitt eines zweiten Kraftverteilungselements flächig überdeckt.
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Dabei können der Überdeckungsabschnitt des ersten Kraftverteilungselements und der Überdeckungsabschnitt des zweiten Kraftverteilungselements eine im Wesentlichen dreieckige Form aufweisen.
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Vorzugsweise sind dabei das erste und das zweite Kraftverteilungselement derart ausgebildet, dass die Überdeckungsabschnitte unterschiedlich groß einstellbar sind, wobei die Größeneinstellung stufenlos oder gestuft erfolgen kann.
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Besonders einfach und schnell hat sich in Versuchen für das Verbinden der Kraftverteilungselemente erwiesen, wenn die Kraftverteilungselemente ausgebildet sind, im bestimmungsgemäßen Gebrauch mittels eines Klettverschlusses miteinander verbunden zu werden bzw. zu sein. Gleichzeitig hat sich der Klettverschluss als ausreichend stabil erwiesen, um die Zugkräfte, die auf die einzuführende Bespannung aufzubringen sind, standzuhalten. Unter dem Begriff „Klettverschluss“ wird hierbei ein reversibler Schnellverschluss verstanden, bei dem zwei Oberflächen in Anlage miteinander gebracht werden, wobei die eine Oberfläche mit einer Vielzahl von kleinen Widerhaken versehen ist, und die andere Oberfläche eine Vielzahl von kleinen Schlaufen oder dergleichen aufweist, in welche die Widerhaken eingreifen können. Textile Klettverschlüsse werden insbesondere von dem Unternehmen Velcro® angeboten.
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Um eine Faltenbildung in der Bespannung besonders zuverlässig zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass wenigstens ein Kraftverteilungselement, vorzugsweise alle Kraftverteilungselemente, wenigstens ein, vorzugsweise stabartiges, Verstärkungselement umfasst bzw. umfassen, welches sich vorzugsweise entlang oder zumindest parallel zu der Linie erstreckt, entlang welcher die im Wesentlichen punktförmig angreifende Zugkraft durch das Kraftverteilungselement im Wesentlichen gleichförmig verteilt wird.
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Zu demselben Zweck ist es vorteilhaft, wenn die Kraftverteilungselemente ausgebildet sind, im bestimmungsgemäßen Gebrauch derart miteinander verbunden zu werden bzw. zu sein, dass ihre jeweiligen Linien, entlang welcher die im Wesentlichen punktförmig angreifende Zugkraft durch das Kraftverteilungselement im Wesentlichen gleichförmig verteilt wird, zumindest annähernd miteinander fluchten.
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Ähnlich wie bei den bereits bekannten Bespannungseinzugsvorrichtungen ist es auch hier bevorzugt, wenn wenigstens ein Kraftverteilungselement, vorzugsweise alle Kraftverteilungselemente, überwiegend aus einem textilen Material gebildet ist bzw. sind. Ganz besonders bevorzugt, um auch hohe Zugkräfte aufnehmen zu können, ist es, wenn das textile Material Kevlar® ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer zuvor beschriebenen Bespannungseinzugsvorrichtung zum Einziehen einer Bespannung, insbesondere eines Trockensiebes, in eine Maschine, die zur Herstellung und/oder Veredelung einer Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, wie bspw. Papier-, Karton- oder Tissuebahn, ausgebildet ist. Dabei werden bzw. sind erfindungsgemäß wenigstens zwei Kraftverteilungselemente derart miteinander verbunden, dass die Gesamtabmessung der miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente in Maschinenquerrichtung im Wesentlichen der Abmessung der in die Maschine einzuführenden Bespannung in Maschinenquerrichtung entspricht. „Im Wesentlichen“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Abmessungen nicht exakt übereinstimmen müssen. Insbesondere kann die in die Papiermaschine einzuführende Bespannung in Maschinenquerrichtung eine größere Abmessung als die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung, bzw. als ihre Kraftverteilungselemente, aufweisen. So haben Versuche ergeben, dass sie zum Beispiel zwischen 100mm und 800mm, vorzugsweise zwischen 200mm und 700mm, größer sein kann, ohne dass die im Wesentlichen gleichförmige Übertragung der Zugkräfte auf die Bespannung negativ beeinträchtigt wird oder sich beim Einführen der Bespannung in die Papiermaschine Falten bilden.
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Es wird ferner vorgeschlagen, dass die Bespannungseinzugsvorrichtung mit der in die Maschine einzuziehenden Bespannung verbunden wird und die Bespannung in die Maschine eingezogen wird, wobei eine hierzu notwendige Gesamtzugkraft über die Bespannungseinzugsvorrichtung auf die einzuziehende Bespannung aufgebracht wird, und wobei die Gesamtzugkraft mittels der Bespannungseinzugsvorrichtung im Wesentlichen gleichförmig über die Abmessung der einzuziehenden Bespannung in Maschinenquerrichtung auf die einzuziehende Bespannung verteilt wird.
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Es sei angemerkt, dass Bespannungseinzugsvorrichtungen insbesondere immer dann benötigt werden, wenn eine Maschine zum ersten Mal mit einer Bespannung bestückt wird oder wenn eine Bespannung zuvor gerissen ist. Ansonsten kann unter Umständen auch auf die Verwendung einer Bespannungseinzugsvorrichtung verzichtet werden. In einem solchen Fall kann die zu ersetzende alte Bespannung nämlich aufgeschnitten werden und an ihr kann mittelbar oder unmittelbar die neu in die Maschine einzuziehende Bespannung befestigt werden. Beim Herausziehen der alten Bespannung lässt sich somit die neue Bespannung gleichzeitig in die Maschine einführen, ohne dass eine Bespannungseinzugsvorrichtung benötigt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen
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1 eine Darstellung zweier noch nicht miteinander verbundener Kraftverteilungselemente einer erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung,
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2a eine Schnittansicht entlang der in 1 angedeuteten Schnittebene IIa-IIa,
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2b eine Schnittansicht entlang der in 1 angedeuteten Schnittebene IIb-IIb,
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3 eine Darstellung der beiden in 1 gezeigten Kraftverteilungselemente, die diesmal jedoch miteinander verbunden sind und zwar gemäß einem ersten Anwendungsfall,
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4 eine Schnittansicht entlang der in 3 angedeuteten Schnittebene IV-IV,
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5 eine Darstellung ähnlich wie in 3, diesmal jedoch ergänzt um weitere Elemente der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung und einen Abschnitt der in die Maschine einzuziehenden Bespannung,
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6a eine Schnittansicht entlang der in 5 angedeuteten Schnittebene VIa-VIa,
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6b eine Schnittansicht entlang der in 5 angedeuteten Schnittebene VIb-VIb,
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6c eine Schnittansicht entlang der in 5 angedeuteten Schnittebene VIc-VIc,
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7 eine Darstellung ähnlich wie in 5, wobei die beiden Kraftverteilungselemente jedoch für einen zweiten Anwendungsfall miteinander verbunden sind.
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In 1 sind schematisch zwei Kraftverteilungselemente 12, 14 einer erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 gezeigt. In dieser Darstellung sind die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 noch nicht miteinander verbunden. Die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 weisen eine im Wesentlichen dreieckige Grundform auf, wobei die im Wesentlichen dreieckige Grundform hier im Wesentlichen einem gleichseitigen Dreieck entspricht. An ihrer in 1 oben dargestellten Spitze weisen die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 jeweils eine Krafteinleitvorrichtung 16, 18, zum Beispiel in Form einer Lasche, auf, um eine Zugkraft, vorzugsweise in das jeweilige Kraftverteilungselement 12, 14 einleiten zu können. An ihrer der Krafteinleitvorrichtung 16, 18 gegenüberliegenden Seite weisen die im Wesentlichen dreieckigen Kraftverteilungselemente 12, 14 jeweils einen rechteckigen Befestigungsabschnitt 20, 22 auf. Insofern wird ersichtlich, dass mit „im Wesentlichen dreieckig“ nicht gemeint ist, dass die Kraftverteilungselemente 12, 14 exakt dreieckig ausgebildet sind. Die beiden Befestigungsabschnitte 20, 22 weisen jeweils einen der Krafteinleitvorrichtung 16, 18 gegenüberliegenden Befestigungsseitenrand 24, 26 auf.
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Die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 sind im Wesentlichen aus einem textilen Material 28, 30, insbesondere einem planen- oder tuchartigen Material gebildet. Um im bestimmungsgemäßen Gebrauch eine im Wesentlichen punktförmig an ihrer jeweiligen Krafteinleitvorrichtung 16, 18 angreifende Zugkraft im Wesentlichen gleichförmig entlang einer Linie, vorzugsweise entlang dem Befestigungsseitenrand 24, 26, verteilen zu können, sind die Kraftverteilungselemente 12, 14 vorzugsweise im Wesentlichen aus einem strapazierfähigen Material, wie zum Beispiel Kevlar®, gebildet. Die Kraftverteilungselemente 12, 14 können dabei aus einzelnen Bahnen des Materials gebildet sein, welche miteinander verbunden, insbesondere vernäht, sind. Insbesondere im Bereich der jeweiligen Spitze der im Wesentlichen dreieckförmigen Kraftverteilungselemente 12, 14, an der die Krafteinleitvorrichtung 16, 18 vorgesehen ist, kann das textile Material 28, 30 mehrlagig ausgebildet sein. Zum Beispiel kann eine Bahn des textilen Materials 28, 30 in diesem Bereich umgeschlagen sein, um wenigstens einen zwei- und/oder dreilagigen Abschnitt zu bilden. Die textilen Materialien 28, 30 der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 sind vorzugsweise identisch.
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Wie in der schematischen Darstellung von 1 ferner zu erkennen ist, sind an den Befestigungsabschnitten 20, 22 jeweils eine Mehrzahl von Befestigungsstreifen 32 bzw. 34 angebracht, die sich über den Befestigungsseitenrand 24, 26 hinauserstrecken. Die Befestigungsstreifen 32 bzw. 34 verlaufen dabei vorzugsweise orthogonal zu dem Befestigungsseitenrand 24, 26. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in 1 jeweils nur einer der Befestigungsstreifen 32, 34 pro Kraftverteilungselement 12, 14 mit einem Bezugszeichen versehen. Die Befestigungsstreifen 32, 34 sind dabei gleichmäßig entlang des Befestigungsseitenrandes 24, 26 verteilt. Beide Kraftverteilungselemente 12, 14 weisen die gleiche Anzahl von Befestigungsstreifen 32, 34 auf. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind dies jeweils 12 Befestigungsstreifen, die zwischen sich einen Abstand von 0,5m aufweisen. Somit weist jedes Kraftverteilungselement 12, 14 eine Gesamtbreite von 5,5m auf. Jedoch ist die vorliegende Erfindung in keiner Weise auf diese Werte beschränkt.
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Zwar ist es möglich, die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 völlig identisch zueinander auszubilden, jedoch kann es insbesondere aus Gründen der Materialersparnis bei der Herstellung vorteilhaft sein, wenn sich die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 hinsichtlich ihres Aufbaus, zumindest geringfügig, voneinander unterscheiden, so wie dies bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fall ist. Dies lässt sich zum Beispiel in den schematischen Schnittansichten der 2a und 2b erkennen, wobei 2a eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IIa-IIa am linken Kraftverteilungselement 12 in 1 und 2b eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IIb-IIb am rechten Kraftverteilungselement 30 in 1 zeigt. Prinzipiell wäre es auch denkbar, unterschiedlich große Kraftverteilungselemente zu verwenden.
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In 2a ist ein Abschnitt des textilen Materials 28, aus dem das in 1 linke Kraftverteilungselement 12 im Wesentlichen gebildet ist, zu erkennen. Insbesondere ist das textile Material 28 im Bereich des sich bis zum Befestigungsseitenrand 24 erstreckenden Befestigungsabschnitts 20 gezeigt. In 2a unten an dem textilen Material 28 ist der Befestigungsstreifen 32 angebracht. Der Befestigungsstreifen 32 weist an seiner in 2a nach oben weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Auf der dem Befestigungsstreifen 32 gegenüberliegenden Seite des textilen Materials 28 im Befestigungsabschnitt 20 ist an dem textilen Material 28 ferner ein erster Klettstreifen 36 angebracht, welcher auf seiner in 2a nach oben weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Widerhaken zur Ausbildung einer Klettverbindung aufweist.
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Wie in 6a, auf welche nachfolgend noch näher eingegangen wird, gezeigt ist, lässt sich der Befestigungsstreifen 32 unter Ausbildung einer ersten Befestigungslasche 38, dort wo sich die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 nicht überdecken, um 180° umbiegen, wobei die Schlaufen oder dergleichen des Befestigungsstreifens 32 unter Ausbildung einer Klettverbindung mit den Widerhaken des ersten Klettstreifens 36 in Kontakt kommen.
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Ferner ist an derselben Seite des textilen Materials 28, an dem der erste Klettstreifen 36 befestigt ist, ein zweiter Klettstreifen 40 an dem textilen Material 28 befestigt. Wie der erste Klettstreifen 36 weist auch der zweite Klettstreifen 40 eine Vielzahl von in 2a nach oben weisenden Widerhaken zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Der zweite Klettstreifen 40 überdeckt dabei leicht den ersten Klettstreifen 36. Anders als der erste Klettstreifen 36 verläuft die Haupterstreckungsrichtung des zweiten Klettstreifens 40 jedoch nicht orthogonal zum Befestigungsseitenrand 24, d.h. von links nach rechts in 2a, sondern parallel zum Befestigungsseitenrand 24, d.h. in die Bildebene von 2a hinein, wie in 1 gut zu erkennen ist.
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In 2a sind ferner durch drei sich vertikal erstreckende Linien drei Nähte angedeutet, mit denen der zweite Klettstreifen 40 an dem textilen Material 28 befestigt ist. Die drei Nähte verlaufen dabei, so wie der zweite Klettstreifen 40, parallel zu dem Befestigungsseitenrand 24, also in die Bildebene von 2a hinein. Die in 2a äußerst linke Naht weist dabei einen deutlich größeren Abstand zu ihrer unmittelbar benachbarten Naht, d.h. zu der mittleren Naht, auf als die in 2a äußerst rechte Naht. Somit wird zwischen der in 2a äußerst linken Naht und der mittleren Naht sowie zwischen dem zweiten Klettstreifen 40 und dem textilen Material 28 ein sich parallel zum Befestigungsseitenrand 24 erstreckender erster Kanal 42 gebildet. In den ersten Kanal 42 lässt sich ein erstes Verstärkungselement 44 einführen, wie dies zum Beispiel in 6a gezeigt ist, welches dazu dient, eine Faltenbildung des Kraftverteilungselements 12 während des bestimmungsmäßigen Gebrauchs zuverlässig zu vermeiden. Vorzugsweise weist das erste Verstärkungselement 44 eine stabartige Form auf, weiter bevorzugt mit einem kreisrunden oder abgeflachten, zum Beispiel ovalen, Querschnitt. Das erste Verstärkungselement 44 kann dabei ein Glasfaserstab sein.
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In 2b ist ein Abschnitt des textilen Materials 30, aus dem das in 1 rechte Kraftverteilungselement 14 im Wesentlichen gebildet ist, zu erkennen. Insbesondere ist das textile Material 30 im Bereich des sich bis zum Befestigungsseitenrand 26 erstreckenden Befestigungsabschnitts 22 gezeigt. In 2b unten an dem textilen Material 30 ist der Befestigungsstreifen 34 angebracht. Der Befestigungsstreifen 34 weist an seiner in 2b nach oben weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Auf der dem Befestigungsstreifen 34 gegenüberliegenden Seite des textilen Materials 30 im Befestigungsabschnitt 22 ist an dem textilen Material 30 ferner ein dritter Klettstreifen 46 angebracht, welcher auf seiner in 2b nach oben weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Widerhaken zur Ausbildung einer Klettverbindung aufweist.
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Wie in 6c, auf welche nachfolgend noch näher eingegangen wird, gezeigt ist, lässt sich der Befestigungsstreifen 34 unter Ausbildung einer zweiten Befestigungslasche 48, dort wo sich die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 nicht überdecken, um 180° umbiegen, wobei die Schlaufen oder dergleichen des Befestigungsstreifens 34 unter Ausbildung einer Klettverbindung mit den Widerhaken des dritten Klettstreifens 46 in Kontakt kommen.
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Ferner ist an derselben Seite des textilen Materials 30, an dem der Befestigungsstreifen 34 befestigt ist, ein vierter Klettstreifen 50 befestigt, wobei der vierte Klettstreifen 50 flächig auf der dem textilen Material 30 abgewandten Oberfläche des Befestigungsstreifens 34 anliegt und den Befestigungsstreifen 34 nicht überragt. Der vierte Klettstreifen 50 ist kürzer als der Befestigungsstreifen 34 ausgebildet und endet am Befestigungsseitenrand 26. Der vierte Klettstreifen 50 weist an seiner in 2b nach unten weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf.
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Zudem ist an der dem dritten Klettstreifen 46 gegenüberliegenden Seite des textilen Materials 30 ein fünfter Klettstreifen 52 an dem textilen Material 30 befestigt. Wie der vierte Klettstreifen 50 weist auch der fünfte Klettstreifen 52 eine Vielzahl von in 2b nach unten weisenden Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Der fünfte Klettstreifen 52 überdeckt dabei leicht den vierten Klettstreifen 50 und den Befestigungsstreifen 34. Anders als der vierte Klettstreifen 50 verläuft die Haupterstreckungsrichtung des fünften Klettstreifens 52 nicht orthogonal zum Befestigungsseitenrand 26, d.h. von links nach rechts in 2b, sondern parallel zum Befestigungsseitenrand 26, d.h. in die Bildebene von 2b hinein, wie dies in 1 gut zu erkennen ist.
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In 2b sind ferner durch drei sich vertikal erstreckende Linien drei Nähte angedeutet, mit denen der fünfte Klettstreifen 52 an dem textilen Material 30 befestigt ist. Die drei Nähte verlaufen dabei, so wie der fünfte Klettstreifen 52, parallel zu dem Befestigungsseitenrand 26, also in die Bildebene von 2b hinein. Die in 2b äußerst rechte Naht weist dabei einen deutlich größeren Abstand zu ihrer unmittelbar benachbarten Naht, d.h. zu der mittleren Naht, auf als die in 2b äußerst linke Naht. Somit wird zwischen der in 2b äußerst rechten Naht und der mittleren Naht sowie zwischen dem fünften Klettstreifen 52 und dem textilen Material 30 ein sich parallel zum Befestigungsseitenrand 26 erstreckender zweiter Kanal 54 gebildet. In den zweiten Kanal 54 lässt sich ein zweites Verstärkungselement 56 einführen, wie dies zum Beispiel in 6c gezeigt ist, welches dazu dient, eine Faltenbildung des Kraftverteilungselements 14 während des bestimmungsmäßigen Gebrauchs zuverlässig zu vermeiden. Vorzugsweise weist das zweite Verstärkungselement 56 eine stabartige Form auf, weiter bevorzugt mit einem kreisrunden oder abgeflachten, zum Beispiel ovalen, Querschnitt. Das zweite Verstärkungselement 56 kann ein Glasfaserstab sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung der beiden in 1 gezeigten Kraftverteilungselemente 12, 14, die diesmal jedoch miteinander verbunden sind und zwar gemäß einem ersten Anwendungsfall. Hierzu ist das in 1 rechte Kraftverteilungselement 14 auf das in 1 linke Kraftverteilungselement 12 gelegt worden und zwar derart, dass der in 1 äußerst linke Befestigungsstreifen 34 des rechten Kraftverteilungselements 14 genau auf dem in 1 dritten Befestigungsstreifen 32 von rechts des linken Kraftverteilungselements 12 zu liegen kommt. In gleicher Weise kommen so auch der in 1 zweite Befestigungsstreifen 34 von links des rechten Kraftverteilungselements 14 auf dem in 1 zweiten Befestigungsstreifen 32 von rechts des linken Kraftverteilungselements 12 zu liegen und der in 1 dritte Befestigungsstreifen 34 von links des rechten Kraftverteilungselements 14 auf dem in 1 äußerst rechten Befestigungsstreifen 32 des linken Kraftverteilungselements 12 zu liegen. Somit fluchten die beiden Befestigungsseitenränder 24, 26 zueinander. Das in den Figuren rechts dargestellte Kraftverteilungselement 14 überdeckt somit abschnittsweise das in den Figuren links dargestellte Kraftverteilungselement 12. Die Abschnitte der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14, die sich überdecken, können auch als Überdeckungsabschnitte 58, 60 bezeichnet werden, wobei in 3 nur der Überdeckungsabschnitt 60 des oben liegenden Kraftverteilungselements 14 zu sehen ist. Die beiden Überdeckungsabschnitte 58, 60 haben eine im Wesentlichen dreieckige Grundform.
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Auf die Seitenränder der beiden im Wesentlichen dreieckigen Kraftverteilungselemente 12, 14, die sich den Überdeckungsabschnitten 58, 60 zuordnen lassen, wird nachfolgend als Überdeckungsseitenränder 62, 64 Bezug genommen, wobei in 3 der rechte Seitenrand des linken Kraftverteilungselements 12 der Überdeckungsseitenrand 62 ist und der linke Seitenrand des rechten Kraftverteilungselements 14 der Überdeckungsseitenrand 64 ist. Zur besseren Veranschaulichung ist in 3 der Abschnitt des Überdeckungsseitenrands 62 des linken Kraftverteilungselements 12, welcher von dem rechten Kraftverteilungselement 14 überdeckt wird, gestrichelt dargestellt.
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4 zeigt eine schematische Schnittansicht durch die in 3 angedeutete Schnittebene IV-IV. Zunächst werden die Abschnitte der Befestigungsstreifen 34 des oben liegenden Kraftverteilungselements 14 im Überdeckungsabschnitt 60, sofern sie über den Befestigungsabschnitt 22 hinausragen, abgetrennt, insbesondere abgeschnitten, was in 4 schematisch angedeutet ist. Anschließend können die Schlaufen oder dergleichen an den in 4 nach unten weisenden Oberflächen des vierten Klettstreifens 50 und des fünften Klettstreifens 52 des oberen Kraftverteilungselements 14 respektive zur Ausbildung einer Klettverbindung in Kontakt mit den Widerhaken an den in 4 nach oben weisenden Oberflächen des ersten Klettstreifens 36 und des zweiten Klettstreifens 40 gebracht werden.
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Um die Verbindung des oberen Kraftverteilungselements 14 mit dem unteren Kraftverteilungselement 12 für den bestimmungsgemäßen Gebrauch weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, auch die beiden Überdeckungsseitenränder 62, 64 an ihrem Kreuzungspunkt miteinander zu verbinden, vorzugsweise ebenfalls mittels Klettverbindung. Hierzu kann sich, wie in 4 angedeutet, ein sechster Klettstreifen 66 auf der in 4 nach oben weisenden Oberfläche des textilen Materials 28 des unteren Kraftverteilungselements 12 entlang dem Überdeckungsseitenrand 62 erstrecken und mit dem textilen Material 28 verbunden sein. Der sechste Klettstreifen 66 weist dabei an seiner in 4 nach oben weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. In ähnlicher Weise kann sich ein siebter Klettstreifen 68 auf der in 4 nach unten weisenden Oberfläche des textilen Materials 30 des oberen Kraftverteilungselements 14 entlang dem Überdeckungsseitenrand 64 erstrecken und mit dem textilen Material 30 verbunden sein. Der siebte Klettstreifen 68 weist dabei an seiner in 4 nach unten weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Ferner kann die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung 10 ein Klettverbindungsstück 70 umfassen, welches im Wesentlichen rautenförmig ausgebildet ist und hinsichtlich seinen Abmessung genau den Abmessungen des Abschnitts entspricht, in dem sich der sechste Klettstreifen 66 und der siebte Klettstreifen 68 überdecken. Das Klettverbindungsstück 70 weist sowohl an seiner in 4 nach oben weisenden Oberfläche als auch an seiner in 4 nach unten weisenden Oberfläche eine Vielzahl von Widerhaken zur Ausbildung einer Klettverbindung auf. Die zusätzliche Verbindung des unteren Kraftverteilungselements 12 mit dem oberen Kraftverteilungselement 14 wird hergestellt, indem das Klettverbindungsstück 70 exakt an der Stelle, an der sich der sechste Klettstreifen 66 und der siebte Klettstreifen 68 überdecken, zwischen diesen positioniert wird und die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 zur Ausbildung einer doppelt Klettverbindung an dieser Stelle gegeneinander angedrückt werden.
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Wie in 6b, auf welche nachfolgend noch näher eingegangen wird, gezeigt ist, lässt sich der Befestigungsstreifen 32 unter Ausbildung einer dritten Befestigungslasche 72, dort wo sich die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 überdecken, um 180° umbiegen, wobei die Schlaufen oder dergleichen des Befestigungsstreifens 32 des unteren Kraftverteilungselements 12 unter Ausbildung einer Klettverbindung mit den Widerhaken des dritten Klettstreifens 48 des oberen Kraftverteilungselements 14 in Kontakt kommen.
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5 zeigt eine schematische Darstellung ähnlich wie in 3, diesmal jedoch ergänzt um weitere Elemente der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 und einen Abschnitt der in die Maschine einzuziehenden Bespannung 74, welche insbesondere ein Trockensieb sein kann. Gegenüber der Darstellung in 3 ist die in 5 gezeigte Bespannungseinzugsvorrichtung 10 um ein Gesamtzugkraftverteilungssystem 76 ergänzt. Das Gesamtzugkraftverteilungssystem 76 umfasst zwei seilartige Elemente 78, 80, die vorzugsweise in Form eines Gurtes ausgebildet sind und die vorzugsweise im Wesentlichen dieselbe Länge aufweisen. Ein Längsende des in 5 linken seilartigen Elements 78 ist mit der Krafteinleitvorrichtung 16 des in 5 linken Kraftverteilungselements 12 verbunden, während ein Längsende des in 5 rechten seilartigen Elements 80 ist mit der Krafteinleitvorrichtung 18 des in 5 rechten Kraftverteilungselements 14 verbunden ist. Die jeweils entgegengesetzten Längsenden der beiden seilartigen Elemente 78, 80 sind in einem Kraftsammelpunkt 84 miteinander verbunden. Ebenfalls mit dem Kraftsammelpunkt 84 kann das Längsende eines weiteren seilartigen Elements 82 verbunden sein. Das Gesamtzugkraftverteilungssystem 76 dient dazu, eine Gesamtzugkraft F, mit welcher an dem weiteren seilartigen Element 82 gezogen wird, im Wesentlichen gleichmäßig auf die beiden seilartigen Elemente 78, 80 zu verteilen, welche dann jeweils im Wesentlichen zur Hälfte die Gesamtzugkraft F im Wesentlichen punktförmig über die Krafteinleitvorrichtungen 16, 18 der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 in selbige einleiten.
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Neben der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 ist in 5 auch noch ein im Wesentlichen rechteckig ausgebildetes Verbindungsstück 86 dargestellt. Das Verbindungsstück 86 weist vorzugsweise dieselbe Abmessung in Breitenrichtung wie die in die Maschine einzuziehende Bespannung 74 auf. Weiter bevorzugt ist das Verbindungsstück 86 aus demselben Material wie die in die Maschine einzuziehende Bespannung 74 gebildet. Zum Beispiel kann es sich bei dem Verbindungsstück 86 um ein bei der Produktion der Bespannung 74 angefallenes Abfallstück davon handeln. Die Abmessung in Breitenrichtung des Verbindungsstücks 86 ist dabei geringfügig größer als die Gesamtabmessung in Breitenrichtung der beiden miteinander gemäß 3 und 5 verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14, bzw. sind die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 so miteinander verbunden worden, dass ihre Gesamtabmessung in Breitenrichtung, d.h. in Maschinenquerrichtung, etwas geringer ist als die Abmessung in Breitenrichtung des Verbindungsstücks 86 bzw. der in die Maschine einzuziehenden Bespannung 74. Vorzugsweise überragt das Verbindungsstück 86 bzw. die Bespannung 74 die beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14 um das gleiche Maß an beiden Seiten in Breitenrichtung. Versuche haben ergeben, dass das Verbindungsstück 86 bzw. die in die Maschine einzuziehende Bespannung 74 vorzugsweise zwischen 100mm und 800mm, weiter bevorzugt zwischen 200mm und 700mm, größer sein kann als die Gesamtabmessung der beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14, ohne dass die im Wesentlichen gleichförmige Übertragung der Zugkräfte auf die Bespannung 74 negativ beeinträchtigt wird oder sich beim Einführen der Bespannung 74 in die Maschine Falten bilden.
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Zum Verbinden der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 mit dem Verbindungsstück 86 werden in letzteres mehrere kurze Schlitze 88 eingebracht, wobei die Schlitze 88 hinsichtlich ihrer Anzahl und Abmessung in Breitenrichtung der Anzahl respektive Abmessung in Breitenrichtung der Befestigungsstreifen 32, 34 der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 entsprechen. Mit anderen Worten ist jedem verbliebenen, d.h. nicht abgeschnittenen, Befestigungsstreifen 32, 34 der beiden gemäß den 3 und 5 miteinander verbundenen Kraftverteilungselementen 12, 14 genau ein Schlitz 88 zugeordnet. In den schematischen Schnittansichten der 6a, 6b und 6c, die respektive entlang der in 5 angedeuteten Schnittebenen VIa-VIa, VIb-VIb und VIc-VIc genommen worden sind, sind beispielhaft drei der Schlitze 88 zu erkennen. In den 6a und 6b ist jeweils ein Befestigungsstreifen 32 des in den 3 und 5 linken Kraftverteilungselements 12 durch einen der Schlitze 88 geführt, wohingegen in 6c ein Befestigungsstreifen 34 des in den 3 und 5 rechten Kraftverteilungselements 14 durch einen der Schlitze 88 geführt ist. Somit sind Abschnitte des Verbindungsstücks 86 in den durch die um 180° umgebogenen Befestigungsstreifen 32, 34 gebildeten ersten, zweiten und dritten Befestigungslaschen 38, 48, 72 aufgenommen. Das Verbindungsstück 86 ist somit für den bestimmungsgemäßen Gebrauch fest mit den beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselementen 12, 14 verbunden, wobei die in die beiden Kraftverteilungselementen 12, 14 über ihre Krafteinleitvorrichtung jeweils im Wesentlichen punktförmig eingeleitete Zugkraft über die gesamte Breite des Verbindungsstücks 86 verteilt übertragen werden kann. Das Verbindungsstück 86, welches vorzugsweise aus demselben Material wie die in die Maschine einzuziehende Bespannung gebildet ist, kann dann auf an sich bekannter Weise relativ einfach provisorisch, d.h. einfach verbindbar und wieder lösbar, mit der Bespannung 74 verbunden werden. In 5 ist nur ein kleiner Abschnitt der Bespannung 74 angedeutet. Durch das Verbindungsstück kommt es zu einer noch größeren Vergleichmäßigung der Gesamtzugkraft F auf die in die Maschine einzuführende Bespannung 74. Ist die Bespannung 74, insbesondere ein Trockensieb, mittels der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 in die Papiermaschine eingeführt worden, so wird die Bespannungseinzugsvorrichtung 10 wieder von der Bespannung 74 getrennt und letztere wird zu einer Endlossiebbahn, für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch mit einer Naht verschlossen.
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Das Besondere an der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Bespannungseinzugsvorrichtungen liegt in ihrer großen Flexibilität hinsichtlich ihrer Verwendung für Bespannungen bzw. Papiermaschinen unterschiedlicher Breite, d.h. Abmessungen in Maschinenquerrichtung. Bei dem in 5 gezeigten ersten Anwendungsfall beträgt die Breite der einzuziehenden Bespannung 74 zum Beispiel etwas mehr als 10,0m, zum Beispiel 10,4m, wobei insgesamt 21 Befestigungsstreifen 32, 34 an den beiden Kraftverteilungselementen 12, 14 zum Einsatz kommen, die jeweils 0,5m voneinander beabstandet sind. Je nachdem, wie die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 relativ zueinander überlagert werden, ist es jedoch möglich, Bespannungen mit einer Breite zwischen etwas über 5,5m und etwas über 10,5m in Maschinen einzuziehen, ohne dafür geänderte Kraftverteilungselemente 12, 14, welche den Hauptbestandteil der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 bilden, fertigen zu müssen. Soll eine Bespannung von der Breite etwas über 5,5m in eine Papiermaschine eingezogen werden, so reicht es aus, lediglich eines der beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 zu verwenden. Ist die einzuziehende Bespannung bzw. die entsprechende Papiermaschine jedoch breiter als etwas über 5,5m, so können die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 miteinander verbunden werden, wobei ihre Gesamtbreite schrittweise, in diesem Ausführungsbeispiel in Schritten von jeweils 0,5m, vergrößert werden kann, bis die maximale Breite, welche in diesem Ausführungsbeispiel bei 10,5m liegt, erreicht ist. Im Falle der maximalen Breite der beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14 ist die Breite der Überdeckungsabschnitte 58, 60 minimal, d.h. in diesem Ausführungsbeispiel bei 0,5m.
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Zur besseren Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung ist in 7 ein zweiter Anwendungsfall dargestellt, bei welchem dieselben Kraftverteilungselemente 12, 14 wie bei dem ersten Anwendungsfall zum Einsatz kommen. Da in dem zweiten Anwendungsfall die in die Maschine einzuziehende Bespannung 74‘ jedoch schmaler als im ersten Anwendungsfall ist, werden bzw. sind die beiden Kraftverteilungselemente 12, 14 stärker in Überdeckung zueinander gebracht. In dem zweiten Anwendungsfall sind sieben Befestigungsstreifen 32 des ersten Kraftverteilungselements 12 respektive mit sieben Befestigungsstreifen 34 des zweiten Kraftverteilungselements 14 in Überdeckung zueinander gebracht. Die Überdeckungsabschnitte weisen somit eine Breite von 3,0m auf und die Gesamtbreite der beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14 beträgt 5,5m + 5,5m – 3,0m = 8,0m. Dadurch ist die erfindungsgemäße Bespannungseinzugsvorrichtung 10 optimal auf die Breite der Bespannung 74‘ im zweiten Anwendungsfall abgestimmt, welche hier 8,3m beträgt. Ein Verbindungsstück 86‘ im zweiten Anwendungsfall ist wieder aus demselben Material wie die in die Maschine einzuziehende Bespannung 74‘ gebildet und weist auch dieselbe Breite wie diese auf. Ansonsten funktioniert die Bespannungseinzugsvorrichtung im zweiten Anwendungsfall analog wie im ersten Anwendungsfall, weshalb insofern auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Allgemein sei angemerkt, dass selbstverständlich nicht nur der zweite Klettstreifen 40 und der fünfte Klettstreifen 52, deren Nähte explizit in den Figuren dargestellt sind, mit dem textilen Material 28, 30 des ihnen jeweils zugeordneten Kraftverteilungselements 12, 14 vernäht sind, sondern dass alle zuvor beschriebenen Klettstreifen mit textilen Material 28, 30 des ihnen zugeordneten Kraftverteilungselements 12, 14 vernäht sein können. Der Grund dafür, dass die Nähte zur Befestigung des zweiten Klettstreifens 40 und des fünften Klettstreifens 52 explizit dargestellt sind, liegt daran, um zu verdeutlichen, wo der erste Kanal 42 und der zweite Kanal 44, die respektive zur Aufnahme des ersten Verstärkungselements 44 und zweiten Verstärkungselements 56 dienen, genau angeordnet sind. Wie in 6b zu erkennen ist, sind der erste Kanal 42 und der zweite Kanal 44 so angeordnet, dass die in ihnen angeordneten Verstärkungselemente 44, 56 im bestimmungsgemäßen Gebrauch der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 nicht unmittelbar übereinander zu liegen kommen, sondern in der Schnittansicht gemäß 6 seitlich zueinander setzt angeordnet sind. Somit kommt es nicht zu einer übermäßigen lokalen Aufdickung der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10, was ansonsten kritisch sein könnte, wenn die Bespannungseinzugsvorrichtung 10 zum Beispiel durch Walzenspalte geführt wird.
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Ferner sei allgemein angemerkt, dass das zuvor beschriebene Konzept der Anordnung von Widerhaken und Schlaufen oder dergleichen zur Ausbildung von Klettverbindungen natürlich auch genau andersherum als zuvor beschrieben umgesetzt werden könnte. Mit anderen Worten könnten dort, wo gemäß der vorherigen Beschreibung Widerhaken angeordnet sind, Schlaufen oder dergleichen angeordnet sein und umgekehrt. Allerdings wird das zuvor beschriebene Konzept bevorzugt, da die Widerhaken in der Regel steifer als die Schlaufen oder dergleichen ausgebildet sind, so dass die mit den Widerhaken versehenen Oberflächen, wenn sie, ohne abgedeckt zu sein, durch zum Beispiel die Walzenspalte einer Siebpartie geführt werden, eher Schaden nehmen oder an den Walzen einen Schaden verursachen können. Bei den mit den Schlaufen oder dergleichen versehenen Oberflächen ist dies hingegen unkritisch. Bei dem zuvor beschrieben Konzept ist es möglich, zumindest weitgehend sicherzustellen, dass alle mit Widerhaken versehenen Oberflächen im bestimmungsgemäßen Gebrauch abgedeckt sind.
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Zwar ist es denkbar, die Kraftverteilungselemente 12, 14 so auszugestalten, dass sich ihre Gesamtbreite im verbundenen Zustand kontinuierlich verändern lässt, jedoch ist das zuvor beschriebene Konzept, bei welchem nur eine schrittweise Änderung möglich ist, bevorzugt. Zum einen kann durch dieses Konzept nämlich zumindest weitgehend sichergestellt werden, dass keine mit Widerhaken versehenen Oberflächen unabgedeckt bleiben. Zum anderen ist das zuvor beschriebene Konzept auch mit überschaubarem Materialeinsatz und somit kostengünstig umsetzbar. Da die in die Maschine einzuziehenden Bespannungen ohnehin in einem gewissen Toleranzbereich breiter als die beiden miteinander verbundenen Kraftverteilungselemente 12, 14 ausgebildet sein können, ist die schrittweise Verstellbarkeit in der Praxis für gewöhnlich vollkommen ausreichend.
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Wie zuvor beschrieben, ist es mit den beiden Kraftverteilungselementen 12, 14 des gezeigten Ausführungsbeispiels möglich, Bespannungen mit einer Breite zwischen etwas über 5,5m und etwas über 10,5m in Maschinen einzuziehen, ohne dafür geänderte Kraftverteilungselemente 12, 14, welche den Hauptbestandteil der erfindungsgemäßen Bespannungseinzugsvorrichtung 10 bilden, fertigen zu müssen. Dies reicht in der Praxis für die Mehrzahl der heute bestehenden Papiermaschinen aus. Sollten jedoch Bespannungen in breitere Papiermaschinen eingezogen werden müssen, so kann, wie der Fachmann leicht erkennt, das vorliegende Konzept durch geringfügige Adaption auf die Verwendung von drei mehr Kraftverteilungselemente geändert werden. Bei drei Kraftverteilungselementen würde man entsprechend ein linkes, ein mittleres und ein rechtes Kraftverteilungselement verwenden, die miteinander für den bestimmungsgemäßen Gebrauch verbunden werden bzw. verbindbar sind, so dass die benötigte Gesamtbreite erreicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bespannungseinzugsvorrichtung
- 12, 14
- Kraftverteilungselement
- 16, 18
- Krafteinleitvorrichtung
- 20, 22
- Befestigungsabschnitt
- 24, 26
- Befestigungsseitenrand
- 28, 30
- textiles Material
- 32, 34
- Befestigungsstreifen
- 36
- erster Klettstreifen
- 38
- erste Befestigungslasche
- 40
- zweiter Klettstreifen
- 42
- erster Kanal
- 44
- erstes Verstärkungselement
- 46
- dritter Klettstreifen
- 48
- zweite Befestigungslasche
- 50
- vierter Klettstreifen
- 52
- fünfter Klettstreifen
- 54
- zweiter Kanal
- 56
- zweites Verstärkungselement
- 58, 60
- Überdeckungsabschnitt
- 62, 64
- Überdeckungsseitenrand
- 66
- sechster Klettstreifen
- 68
- siebter Klettstreifen
- 70
- Klettverbindungsstück
- 72
- dritte Befestigungslasche
- 74, 74‘
- Bespannung
- 76
- Gesamtzugkraftverteilungssystem
- 78, 80
- seilartiges Element
- 82
- weiteres seilartiges Element
- 84
- Kraftsammelpunkt
- 86, 86‘
- Verbindungsstück
- 88
- Schlitz
- F
- Gesamtzugkraft