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Die Erfindung betrifft eine Regalkonsole sowie ein Regal bzw. eine Regalanordnung mit einer solchen Konsole.
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Regalkonsolen dieser Art werden typischerweise in Metallregalen verwendet, die in Ladenbau und Lagertechnik eingesetzt werden. Die Konsolen sind dabei in gelochte Säulen eingehängt und dienen als Tragarme für Fachböden, die auf die Konsolen aufgelegt sind. Die Konsolen und Fachböden sind üblicherweise aus Blechstanzteilen gefertigt. Die Fachböden weisen an ihrer den Säulen abgewandten Vorderseite oft eine Nut auf, in die Preisschilder zur Auszeichnung der auf den Fachböden liegenden Waren oder Trennwände eingesteckt werden können, die ein Herabfallen der Waren verhindern. Auf ihrer Unterseite sind die Fachböden oft mit Versteifungsprofilen (Unterträgern) versehen.
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Eine herkömmliche Konsole für solche Regale weist die in 3 dargestellte Form auf. Sie ist verhältnismäßig hoch und kann daher große Lasten tragen. Die Höhe ist über den größten Teil der Erstreckung der Konsole nahezu gleich. So verdeckt die Konsole etwaige scharfe Kanten des Fachbodens und seiner Unterträger. Und sie deckt die Nut des Fachbodens zur Seite hin ab und verhindert damit ein seitlichen Herausrutschen der Preisschilder oder Trennwände. Jedoch ist diese Konsole verhältnismäßig material- und kostenintensiv.
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DE 20 2011 104 785 U1 schlägt daher eine schlankere Konsole vor, die von hinten nach vorne verjüngend ausgestaltet und somit leichter und materialsparender ist. Jedoch bewirkt die verjüngte Form, dass die Konsole nach vorne hin zu einer Spitze zuläuft, die zwar nicht scharfkantig ist, bei Montage und Gebrauch des Regals jedoch manchmal als unangenehm empfunden werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Regalkonsole, ein damit versehenes Regal und eine Regalanordnung mit mehreren Konsolen zu schaffen, die einen effizienten Materialeinsatz mit einem angenehmen Erscheinungsbild verbinden.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der Regalkonsole nach Anspruch 1, dem Regal nach Anspruch 5 und der Regalanordnung nach Anspruch 6. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die Konsole nach Anspruch 1 weist einen Konsolenkörper auf, der an seinem hinteren Ende mit einem Einhängebereich zum Einhängen in Regalsäulen und an seinem vorderen Ende mit einer Front versehen ist. Der Konsolenkörper verjüngt sich von hinten nach vorne, weist also hinten eine größere Höhe als vorne auf. Anders als bekannte sich verjüngende Konsolen ist die Front vorne am Konsolenkörper jedoch nicht spitz sondern stumpf. Die stumpfe Front macht die Konsole angenehmer in der Handhabung bei Zusammenbau und Gebrauch des Regals als eine Spitze. Außerdem sorgt sie für ein harmonisches Erscheinungsbild der Regalvorderseite.
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Gemäß Anspruch 2 weist die Front der Regalkonsole eine gerade Vorderkante auf, die mit der Auflagekante der Regalkonsole, auf die im Gebrauch ein Regalfachboden aufgelegt wird, etwa einen rechten Winkel oder einen leicht stumpfen Winkel bildet. Vorzugsweise ist die Vorderkante in einem stumpfen Winkel von etwa 100 bis 110 Grad zur Auflagekante angeordnet, da sie dann in die gleiche Richtung weist wie üblicherweise am Regal befestigte Preis- oder Auszeichnungsschilder, die vom Betrachter von schräg vorne oben abgelesen werden.
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Ein besonders harmonisches Erscheinungsbild bietet die Regalkonsole, wenn sie gemäß Anspruch 3 kontinuierlich verjüngend ausgestaltet ist. In der Auflagekante sind vorzugsweise Ausnehmungen zum Eingriff von Abkantungen des Fachbodens oder dessen Unterträger vorgesehen, wie in Anspruch 4 angegeben. Dadurch wird der Fachboden am Verrutschen auf der Auflagekante gehindert.
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Anspruch 5 betrifft ein Regal mit der Regalkonsole nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Ein besonders effizienter Materialeinsatz ergibt sich, wenn diese Regalkonsole in einer Regalanordnung nach Anspruch 6 gemischt mit weiteren Regalkonsolen eingesetzt wird: die weiteren Regalkonsolen werden vorzugsweise außen verwendet, wo keine weiteren Regale angrenzen und eine höhere Steifigkeit gegenüber Stößen und anderen Belastungen und ein Sichtschutz und Berührungsschutz an etwaigen scharfen Kanten des Fachbodens wünschenswert ist. Im Bereich aneinander angrenzender Regale, wo die Belastungen geringer und der Berührungs- und Sichtschutz nicht in gleichem Maße notwendig ist, lässt sich durch Verwendung der schlankeren Konsole nach den vorhergehenden Ansprüchen Material einsparen.
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Gemäß Anspruch 7 weist die Vorderkante an der Front der schlankeren Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 4 den gleichen Winkel zur Auflagekante für den Fachboden auf wie die weitere Konsole. Dadurch ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild des Regals trotz der gemischten Verwendung unterschiedlicher Konsolen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine Seitenansicht einer Regalkonsole nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer mehrere Regale nebeneinander aufweisenden Regalanordnung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 3 eine Seitenansicht einer herkömmlichen Regalkonsole.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in allen Figuren gleiche Elemente.
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Die in 1 gezeigte Regalkonsole 1 weist einen langgestreckten Konsolenkörper 2 auf. Die Oberkante des Konsolenkörpers 2 ist eine Auflagekante 3 zum Auflegen eines (nicht gezeigten) Regalfachbodens. An seinem hinteren Ende (links in 1) ist der Konsolenkörper 2 mit einem Einhängebereich in Form eines oder mehrerer Haken 4 versehen, mit denen die Regalkonsole in bekannter Weise in Schlitze einer (nicht dargestellten) Regalsäule eingehängt werden kann. Die Front am vorderen Ende des Konsolenkörpers 2 (rechts in 1) weist eine gerade Vorderkante 5 auf.
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Die Auflagekante 3 ist von einigen Ausnehmungen 6 unterbrochen, in die Abkantungen oder angeschweißte Unterträger des (nicht dargestellten) Fachbodens eingreifen können. So wird ein sicheres unverrutschbares Aufliegen des Fachbodens gewährleistet. Im dargestellten Beispiel sind zehn solcher kerbenartiger Ausnehmungen 6 vorhanden.
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In der Nähe des Einhängebereichs mit den Haken 4 weist der Konsolenkörper 2 eine verhältnismäßig große Höhe H auf. Nach vorne hin läuft die Unterkante 7 auf die Auflagekante 3 des Konsolenkörpers 2 zu, es verjüngt sich der Konsolenkörper 2 also kontinuierlich und weist an seiner Front bei der Vorderkante 5 nur noch die sehr viel geringere Höhe h auf. Diese schlanke Bauform ermöglicht einen sparsamen, ökonomischen Materialeinsatz und bietet dennoch ausreichende Tragkraft der Regalkonsole 1.
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Die Vorderkante 5 weist gegenüber der Auflagekante 3 etwa einen rechten Winkel oder einen wenig größeren stumpfen Winkel α auf. Vorzugsweise liegt der Winkel α in einem Bereich, dessen untere Grenze 90 oder 100 Grad und dessen obere Grenze 110 oder 120 Grad beträgt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α etwa 105 Grad. Damit weist die Vorderkante 5 nach schräg vorne und oben in die gleiche Richtung wie übliche Preis- oder Auszeichnungsschilder, die von schräg vorne oben betrachtet werden. Dies wird weiter unten nochmals anhand von 2 erläutert.
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Die Konsole 1 ist aus einem Blechzuschnitt gefertigt und wird dazu aus einem ebenen Blech ausgeschnitten oder ausgestanzt.
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2 zeigt eine Regalanordnung aus mehreren, im gezeigten Beispiel zwei nebeneinanderliegenden einzelnen Regalen mit jeweils einem Regälfachboden 20. Die Regalfachböden 20 weisen an ihrer Vorderkante jeweils eine Nut 23 und einen geneigten Flansch 25 auf. Daran lassen sich in bekannter Weise Preis- oder Auszeichnungsschilder befestigen, die flach auf dem Flansch 25 aufliegen. Die Regalfachböden 20 liegen jeweils auf zwei Regalkonsolen auf. Dort wo die Regalfachböden 20 aneinander angrenzen, in der Mitte der 2, liegen sie jeweils auf einer Regalkonsole 1 nach 1 auf. Außen, wo kein weiterer Fachboden angrenzt, also ganz links und ganz rechts in 2, liegen sie jeweils auf einer konventionellen Regalkonsole 10 auf.
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3 zeigt eine Seitenansicht der Regalkonsole 10. Diese weist einen länglichen Konsolenkörper 12 auf, dessen obere Kante eine Auflagekante 13 zum Auflegen eines Regalfachbodens 20 bildet. Am hinteren Ende des Konsolenkörpers 12 (links in 3) ist ein Einhängeabschnitt mit Haken 14 zum Einhängen in (nicht dargestellte) Regalsäulen vorgesehen. Vorne (rechts in 3) ist der Konsolenkörper 12 mit einer geradlinigen Vorderkante 15 versehen. Der Konsolenkörper 12 ist nicht verjüngend ausgebildet; seine Unterkante 17 verläuft im Wesentlichen parallel zur Auflagekante 13 und seine Höhe H10 ist über den größten Teil seiner Längserstreckung die gleiche wie an der Front bei der Vorderkante 15. Dadurch ist die Konsole 10 besonders robust und tragfähig, wenn auch schwerer als die in 1 gezeigte Konsole 1.
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Die Vorderkante 15 weist gegenüber der Auflagekante 13 einen rechten Winkel oder einen stumpfen Winkel α auf, der etwas größer als der rechte Winkel ist. Vorzugsweise liegt α in einem Bereich, dessen untere Grenze 90 oder 100 Grad und dessen obere Grenze 110 oder 120 Grad beträgt. Im vorliegenden Beispiel beträgt α etwa 105 Grad.
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Im Vergleich der Vorderkante 15 der Konsole 10 und der Vorderkante 5 der Konsole 1 ist die Vorderkante 5 kürzer als die Vorderkante 15. Der Neigungswinkel α beider Vorderkanten ist jedoch im Wesentlichen gleich. Dies ist auch etwa der Neigungswinkel des Flanschs 25 des Regalfachbodens 20. Preis- oder Auszeichnungsschilder auf dem Flansch 25 werden gegen Verrutschen und versehentliches Ablösen von außen durch die Konsolen 10 und gegen Verschieben nach innen durch die Konsolen 1 geschützt. Die gesamte Regalanordnung bietet dem Betrachter ein einheitliches Bild, da die Vorderkante 15, der Flansch 25 und die Vorderkante 5 in die gleiche Richtung weisen. Auf dem Flansch 25 aufliegende Preis- oder Auszeichnungschilder schließen nahezu bündig mit den Vorderkanten 15 und 5 ab, sodass eine einheitliche Fläche entsteht, die dem von vorne oben blickenden Betrachter zugewandt ist. Diese Wirkung wird bei minimalem Materialeinsatz für die mittigen Konsolen 1 erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011104785 U1 [0004]