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Die Erfindung betrifft ein Regal und dessen Teile, insbesondere einen Regalfachboden und eine Konsole.
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In Ladenbau und Lagertechnik werden Regale aus Metall eingesetzt. Solche Regale umfassen geschlitzte Säulen, in die Konsolen eingehängt sind. Die Konsolen dienen als Tragarme für Regalfachböden, die auf den Konsolen aufliegen. Regalfachböden sind oft aus Blechstanzteilen gefertigt, die geeignet gekantet und teilweise mit Sicken und Nuten versehen sind, um sie verwindungssteif zu machen. Zudem sind solche Regalfachböden oft mit Versteifungsprofilen (Unterträgern) versehen, die auf ihre Unterseite geschweißt sind.
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DE 202013005337 U1 offenbart einen solchen Regalfachboden aus Blech, der an seinen beiden Seitenkanten, wo der Fachboden auf den Konsolen aufliegt, je mit einem nach unten abgekanteten Flansch versehen ist. Beim Zusammenbau des Regals werden jeweils zwei Konsolen in auf gleicher Höhe befindliche Schlitze zweier benachbarter Regalsäulen eingehängt. Dann wird der Regalfachboden auf die Konsolen aufgelegt, wobei der Flansch an jeder Seitenkante eine entsprechende Konsole übergreift und den Regalfachboden verrutschungssicher auf den Konsolen hält.
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Als Alternative zu Regalfachböden aus Blech sind solche aus Drahtgitter, beispielsweise Gitterfachböden bekannt, bei denen die Auflagefläche zur Auflage der Waren aus einem Drahtgitter gefertigt ist.
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DE 202010018122 U1 offenbart einen solchen Gitterfachboden und Konsolen mit der Besonderheit, dass sich der Gitterfachboden mit den Konsolen durch Rasten verbinden lässt. Bei Auf- und Umbau des Regals kann der Gitterfachboden mit den beiden Konsolen daher als Einheit gehandhabt werden. Die Verrastung erfolgt durch Eingriff von Versteifungsprofilen des Gitterfachbodens in gewinkelte Schlitze der Konsolen. Damit ist der Nachteil verbunden, dass die Schlitze die Tragfähigkeit der Konsolen schwächen. Außerdem lässt sich die Verrastung nur mit gewissem Kraftaufwand und unter Verformung des gesamten Gitterfachbodens herstellen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Technologie anzugeben, die die einfache Verbindung von Regalfachböden und Konsolen erlaubt und in Fertigung, Materialeinsatz und Tragfähigkeit effizient ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einem Regalfachboden nach Anspruch 1. Anspruch 5 betrifft ein Regal mit einem solchen Regalfachboden sowie entsprechenden Konsolen. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Der Regalfachboden nach Anspruch 1 weist eine Auflagefläche zum Auflegen von Waren auf. Aus Sicht des Benutzers, bei einem Ladenregal also des Kunden, weist die Auflagefläche links und rechts jeweils eine Seitenkante auf, wo der Regalfachboden im Gebrauch üblicherweise auf Konsolen aufliegt. An der Seitenkante ist ein nach unten abgekanteter Flansch angeformt. Der Flansch weist eine mit ihrer Spitze nach oben schräg in den Raum unter der Auflagefläche stehende federnde Zunge auf. Die Zunge ist ein einfaches Mittel zum Verrasten des Regalfachbodens mit einer entsprechenden Konsole, auf der der Regalfachboden mit seiner Auflagefläche angrenzend an den Flansch aufliegt.
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Gemäß Anspruch 2 weist der Regalfachboden einen Unterträger auf. Zwischen dem Flansch und dem Unterträger befindet sich unter der Auflagefläche ein Spalt, dessen Breite etwa der Dicke einer Konsole entspricht. So lässt sich der Fachboden unverrückbar auf die Konsole aufsetzten. Die Zunge steht etwa um die Breite des Spalts oder etwas weniger in den Raum unter der Auflagefläche hinein und sorgt so für eine Verrastung der Konsole mit dem Regalfachboden.
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Anspruch 3 betrifft eine zweckmäßige Ausgestaltung des Regalfachbodens mit der Zunge.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 ermöglicht die Verrastung des Regalfachbodens mit zwei Konsolen an seinen beiden Seitenkanten, so dass sich der Regalfachboden mit den beiden Konsolen als steife Einheit bequem handhaben lässt.
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Die Ansprüche 5 bis 7 betreffen ein Regal mit einem solchen Regalfachboden und entsprechenden Konsolen. In der Ausgestaltung nach Anspruch 6 benötigt eine Konsole zum Verrasten mit dem Regalfachboden lediglich eine kleine Öffnung, die ihre Tragfähigkeit kaum beeinträchtigt.
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Die Erfindung eignet sich gleichermaßen für Regalfachböden aus Blech wie für solche mit Drahtgitter (Gitterfachböden).
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Darin zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Regalfachbodens nach einem Ausführungsbeispiel,
- 2 ein Detail des Regalfachbodens nach 1, mit einer federnden Zunge im seitlichen Flansch des Regalfachbodens, und
- 3 eine Seitenansicht des Regalfachbodens mit einer Konsole zum Tragen des Regalfachbodens.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in allen Figuren gleiche Elemente. Die Bezeichnungen „oben“, „unten“, „vorne“, „hinten“, „links“ und „rechts“ beziehen sich auf die Betrachtung bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Regalteile in einem Regal. Dabei befindet sich der Betrachter vor dem Regal, beispielsweise der Kunde vor einem Ladenregal und blickt von „vorne“ auf die Vorderkante des Regalfachbodens, auf dem Waren ausliegen. Der Regalfachboden liegt auf Konsolen auf, die „hinten“, also auf der dem Betrachter abgewandten Seite des Regals in Regalsäulen eingehängt sind.
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Der in 1 perspektivisch von links vorne oben gezeigte Regalfachboden 1 weist eine ebene Auflagefläche 2 zum Auflegen von Waren auf. An der Vorderkante der Auflagefläche 2 ist ein Profil 3 angeformt, an dem sich Preis- oder Auszeichnungsschilder befestigen lassen. An der Hinterkante ist ein nach unten abgekanteter hinterer Flansch 4 vorhanden. An den beiden Seitenkanten 5, links und rechts der Auflagefläche 2 ist jeweils ein Flansch 6 nach unten abgekantet. Die Auflagefläche 2 mit dem Profil 3 und den Flanschen 4, 6 sind aus einem einzigen Stahlblechzuschnitt durch Stanz- und Kantvorgänge gefertigt. Wenn die Auflagefläche aus Drahtgitter gefertigt ist, können Profil und Flansche auch angeschweißt sein.
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An der Unterseite der Auflagefläche 2 sind mehrere als Verstärkungsprofile dienende Unterträger 7 angebracht, die parallel zur Vorderkante der Auflagefläche 2 verlaufen. Die Unterträger 7 sind jeweils nur wenig kürzer als die Erstreckung des Regalfachbodens 1 zwischen seiner linken und rechten Seite. Die Unterträger 7 sind zweckmäßigerweise aus Stahlblech gefertigt und ihre Befestigung an der Unterseite der Auflagefläche 2 geschieht durch Kleben oder im gezeigten Beispiel durch Punktschweißen. In 1 sind die Schweißpunkte mit Bezugszeichen 8 versehen. In der Praxis sind die Schweißpunkte jedoch nahezu unsichtbar.
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Von den beiden Flanschen 6 an den Seitenkanten 5 ist in 1 nur der linke sichtbar. Der rechte ist entsprechend ausgestaltet. Beide Flansche 6 weisen jeweils zwei federnde Zungen 10 auf, von denen eine nahe der Vorderkante und die andere nahe der Hinterkante der Auflagefläche angeordnet ist. Ein Ausschnitt aus 1 mit einer solchen Zunge 10 ist in 2 vergrößert dargestellt.
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Wie 2 zeigt, ist zur Bildung der Zunge 10 in den Flansch 6 ein umgekehrt U-förmiger Schnitt 11 eingebracht. Das von diesem Schnitt 11 umgebene Material bildet die Zunge 10 so, dass ihre untere Kante einstückig mit dem Rest des Flanschs 6 verbunden ist und ihre obere Kante eine freie Spitze darstellt. Mit der unteren Kante als Knicklinie ist die Zunge 10 in ihrer Ruhestellung etwas in den Raum unterhalb der Auflagefläche 2 hinein gebogen, so dass sie ausgehend von ihrer Unterkante schräg nach oben in diesen Raum hineinragt und ihre Spitze gegenüber der Ebene des Flanschs 6 etwas in den Raum unter der Auflagefläche 2 hinein versetzt ist. Der Versatz beträgt beispielsweise wenige Millimeter, wie etwa 0,5 bis 4 mm oder zweckmäßigerweise mindestens 1 mm oder höchstens 3 mm. Aufgrund der Eigenschaften des Materials des Regalfachbodens, hier beispielsweise Stahlblech, ist die Zunge 10 federnd und kann aus der schrägen Ruhestellung vorrübergehend in die Ebene des Flanschs 6 gedrückt werden; bei Wegfall des Drucks schnappt sie in die schräge Ruhestellung zurück.
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Unter der Auflagefläche 2 befindet sich zwischen jedem Flansch 6 und den Unterträgern 7 ein Spalt. Bei Blickrichtung wie in 2 befindet sich der linke Spalt hinter dem linken Flansch 6. Der Abstand zwischen dem Unterträger 7 und dem Flansch 6, also die Breite des Spalts entspricht der Dicke einer Konsole, auf die der Regalfachboden beim Aufbau des Regals aufliegt.
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3 zeigt den Fachboden 1 von links zusammen mit einer solchen Konsole 20 in einer Anordnung kurz vor dem Zusammenbau. Die Konsole 20 ist ein im wesentlichen ebenes Teil aus Stahlblech. Sie weist eine obere Auflagekante 21 zur Auflage des Regalfachbodens 1, vorne eine abgerundete Nase 22 und hinten Haken 23 zum Einhängen in Schlitze einer (nicht dargestellten) Regalsäule auf. Außerdem weist die Konsole zwei Aussparungen 24 bzw. Öffnungen auf, deren Positionen den beiden Zungen 10 im Flansch 6 des Regalfachbodens 1 entsprechen.
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Beim Zusammenbau eines Regals wird die Konsole 20 in den Spalt zwischen den Unterträgern 7 und dem Flansch 6 eingeführt. Der Spalt nimmt die Konsole 20 satt und spielfrei auf. Wenn die Unterlage der Auflagefläche 2 dann auf der Auflagekante der Konsole 20 aufliegt, übergreift der Flansch 6 gleichsam die Konsole 6. Dabei rasten die beiden federnden Zungen 10 jeweils in eine der beiden Aussparungen 24 ein. Der Versatz der Spitze jeder Zunge 10 gegenüber der Ebene des Flanschs 6 ist etwa so groß wie die Dicke der Konsole 20 oder ist etwas geringer als diese. Somit kommt die Spitze der Zunge 10 an der Oberkante 25 der Aussparung 24 in Anschlag. Nach diesem Verrasten sind Konsole 20 und Regalfachboden 1 unverrückbar miteinander verbunden. Auf der rechten Seite des Regalfachbodens 1 lässt sich eine weitere solche Konsole 20 (nicht dargestellt) auf gleiche Weise mit dem Regalfachboden verbinden.
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Beim Aufbau eines Regals können wahlweise zwei Konsolen 20 einzeln auf gleicher Höhe in benachbarte Regalsäulen eingehängt und dann der Regalfachboden 1 auf die Konsolen 20 aufgelegt werden, so dass er auf die beschriebene Weise mit den Konsolen verrastet. Alternativ können die Konsolen 20 einzeln in den jeweiligen Spalt hinter dem Flansch 6 auf der rechten und auf der linken Seite des Regalfachbodens 1 eingesetzt und mit dem Regalfachboden 1 verrastet werden; dann kann die Einheit aus Regalfachboden 1 und Konsolen 20 in die beiden benachbarten Regalsäulen eingehängt werden. In jedem Fall können der Regalfachboden 1 und die beiden Konsolen 20 nach dem Verrasten als Einheit gehandhabt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sich die Konsolen 20 unabsichtlich vom Regalfachboden 1 lösen. Dies ist auch hilfreich, wenn der Regalfachboden 1 mit den Konsolen 20 beim Umbau eines Regals vom ursprünglichen Ort an den Regalsäulen entnommen und an anderer Stelle wieder eingehängt werden soll.
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Sollte es jedoch gewünscht sein, die Konsolen 20 wieder vom Regalfachboden 1 zu trennen, so lässt sich die Verrastung lösen, indem die Zungen 10 von unterhalb der Auflagefläche 2 aus den Aussparungen 24 herausgedrückt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013005337 U1 [0003]
- DE 202010018122 U1 [0005]