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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Personenschleuse zum Steuern des Zugangs von Personen zu zugangsbeschränkten Bereichen.
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Personenschleusen für den genannten Zweck sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Häufige Einsatzbereiche sind Fußballstadien, Schwimmbäder, Bahnhöfe, U-Bahnstationen, Zugänge zu einem Firmengelände und einem Ausstellungsgelände etc..
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Eine häufige Bauart derartiger Personenschleusen ist eine Drehsperre, bei der ein Drehstern vertikal drehbar gelagert ist und radial von der Drehachse abstehende Sperrflügel mit Sperrarmen besitzt, die häufig um 180° zueinander versetzt sind. Die Sperrflügel geben bei der Drehung einen Durchgangsbereich durch die Drehsperre frei, durch die eine Person passieren kann, während ein bezüglich der Drehachse dem Durchgangsbereich gegenüberliegender Bereich der Drehsperre durch ein feststehendes Sperrgitter versperrt ist, durch das lediglich die Sperrarme des Sperrflügels hindurchtreten können.
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Ein Nachteil dieser bekannten Personenschleusen, die aus einer solchen einfachen Drehsperre bestehen, ist darin zu sehen, dass dann, wenn an der Drehsperre auch eine Einrichtung zum Prüfen der Zutrittsberechtigung von Personen und zum Durchgang durch den Durchgangsbereich der Drehsperre vorgesehen ist, welche den Drehstern selektiv zur Drehung freigibt bzw. antreibt oder blockiert, eine Person bei negativer Berechtigungsüberprüfung entgegen der vorgegebenen Bewegungsrichtung in die Drehsperre zurücktreten muss. Das kann insbesondere bei großem Andrang an der Personenschleuse problematisch sein und zu einer Verdichtung des Menschenauflaufs und zu einer Störung des Ablaufs führen, weil das Zurücktreten eine Bewegung von der Drehsperre entgegen dem normalen Bewegungsablauf durch die Personenschleuse erfordert. Es ist unmittelbar ersichtlich, dass eine solche Situation bei großem Andrang an der Drehsperre auch zu einer Panik in der Menschenmenge und zu Verletzungen führen kann.
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Die Erfindung wurde angesichts des vorstehenden Problems getätigt und hat als Ziel, eine Personenschleuse bereitzustellen, bei der eine derartige Situation vermieden werden kann.
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Zur Lösung bringt die Erfindung eine Personenschleuse mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1 in Vorschlag. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Personenschleuse umfasst demnach eine Personenschleuse, mit einem ersten Durchgangsbereich für eine Person, der durch eine erste Sperreinrichtung selektiv versperrt oder freigegeben werden kann, und dem ersten Durchgangsbereich in Durchgangsrichtung nachgeordneten zweiten und dritten Durchgangsbereichen für die Person, die beide durch mindestens eine zweite Sperreinrichtung selektiv und wechselseitig versperrt oder freigegeben werden können.
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Dadurch dass der an sich bekannten ersten Sperreinrichtung, beispielsweise in Form einer Drehsperre, die einen Drehstern zum abwechselnden Verschließen und Freigeben eines ersten Durchgangsbereichs aufweist, in Durchgangsrichtung nach dem ersten Durchgangsbereich ein zweiter und ein dritter Durchgangsbereich nachgeordnet sind, die beide durch eine zweite Sperreinrichtung selektiv und wechselseitig versperrt oder freigegeben werden können, kann eine Person, die den ersten Durchgangsbereich passiert hat, in der Bewegungsrichtung selektiv durch den zweiten oder den dritten Durchgangsbereich geleitet werden. Wenn einer dieser beiden zweiten und dritten Durchgangsbereiche zu einem Rückführweg führt, können selbst an einer Einrichtung zum Prüfen der Berechtigung der Person zum Zugang abgewiesene Personen aus dem der ersten Durchgangsbereich der ersten Sperreinrichtung in Fortsetzung der Bewegungsrichtung entfernt und, ohne Zugang zu dem eigentlich zu sperrenden Bereich zu gewähren, der beispielsweise über den dritten Zugangsbereich führt, über den zweiten Durchgangsbereich abgeleitet werden. Das vermeidet das bisher notwendige Zurücktreten von abgewiesenen Personen entgegen der eigentlichen Durchgangsrichtung und führt zu einer höheren Durchgangsfrequenz durch die Personenschleuse sowie zu einem klareren, reibungsloseren Ablauf bei einer Personenzugangsberechtigungsprüfung, der auch bei großem Andrang an der Personenschleuse eine hohe Sicherheit gewährleistet.
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Vorzugsweise weist der Drehstern der Personenschleuse mindestens ein Sperrsegment, das den Zutritt der Person zum ersten Durchgangsbereich versperrt, und mindestens ein Durchgangssegment, das den Eintritt der Person in und durch den ersten Durchgangsbereich zulässt, auf.
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Vorzugsweise bildet das Sperr- und das Durchgangssegment des Drehsterns der Drehsperre jeweils einen Kreissektor eines durch den Drehstern definierten zylindrischen Arbeitsbereichs. Bei dieser Ausgestaltung ist gewährleistet, dass nur eine einzelne Person sich in der ersten Sperreinrichtung befindet, beispielsweise zum Zwecke der Berechtigungsüberprüfung. Außerdem ist die Verletzungsgefahr durch die relativ großen Sperrsegmente verringert, weil in diesem Fall keine einzelnen stabartigen Sperrorgane in den für Personen zugänglichen Bereich der Personenschleuse vorragen bzw. kein weiteres Sperrgitter vorgesehen sein muss, durch das Personen vor vorstehenden Sperrorganen geschützt werden.
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Vorzugsweise weist die mindestens eine zweite Sperreinrichtung einen Sperrflügel auf, der zwischen einer ersten Stellung, in der er den zweiten Durchgangsbereich versperrt und den dritten Durchgangsbereich freigibt, und einer zweiten Stellung, in der er den zweiten Durchgangsbereich freigibt und den dritten Durchgangsbereich versperrt, bewegt, vorzugsweise verschwenkt oder gedreht werden kann.
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Die Ausgestaltung der zweiten Sperreinrichtung mit einem Sperrflügel benötigt vergleichsweise wenig Bauraum und kann zur Erreichung einer kompakten Personenschleuse unmittelbar im Anschluss an den ersten Durchgangsbereich angeordnet sein, insbesondere wenn dieser als eine Drehsperre ausgebildet ist.
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Vorzugsweise hat der Sperrflügel eine rechenartige Form und kann zwischen ebenfalls rechenartigen Elementen der ersten Sperreinrichtung hindurchtreten.
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Vorzugsweise weist die mindestens eine zweite Sperreinrichtung einen weiteren Sperrflügel auf, so dass sie in einer dritten Stellung sowohl den zweiten Durchgangsbereich als auch den dritten Durchgangsbereich gleichzeitig versperren und/oder freigeben kann.
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Bei diese Ausgestaltung kann beispielsweise der Durchgang durch die Personenschleuse auch von der Rückseite entgegen der Durchgangsrichtung vollständig versperrt werden bzw. kann die Personenschleuse bei einer Ausgestaltung, bei der die erste Sperreinrichtung beispielsweise eine Drehsperre ohne ein festes Abweisgitter an der dem Durchgangsbereich bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Seite ist, so betrieben werden, dass die Person, der kein Durchgang durch die Personenschleuse zu gewähren ist, durch Fortbewegung in der ersten Drehsperre um 360 Grad wieder zum Eingangsbereich der Personenschleuse geleitet wird, ohne durch die zweiten und dritten Durchgangsbereiche passieren zu können.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine zweite Sperreinrichtung so ausgestaltet, dass sie nach jedem Freigabevorgang automatisch in eine definierte Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
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Diese Ausgestaltung ist technisch einfach zu realisieren, weil die Einrichtung zum Zurückbewegen der zweiten Sperreinrichtung, beispielsweise in Form eines gelenkig gelagerten Sperrflügels in Verbindung mit einer Feder oder dergleichen, einfach aufgebaut sein kann und die Vorrichtung zum Öffnen der Sperreinrichtung lediglich ein durch Fernbetätigung freizugebender Verriegelungsbolzen beispielsweise in Form eines Türöffners an einer Falle eines Türschlosses sein kann.
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Vorzugsweise ist die Personenschleuse mit einer Einrichtung zum Prüfen der Berechtigung der Person zum Zugang zum und/oder Durchgang durch den ersten Durchgangsbereich und zumindest einen der zweiten und dritten Durchgangsbereiche versehen, wobei die Prüfungseinrichtung mit der ersten und der mindestens einen zweiten Sperreinrichtung gekoppelt ist, um diese auf Basis des Prüfungsergebnisses so zu steuern, dass diese die jeweiligen Durchgangsbereiche selektiv versperren oder freigeben.
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Vorzugsweise ist die Prüfungseinrichtung so ausgestaltet, dass sie die Berechtigung der Person zum Zugang zum und/oder Durchgang durch den ersten Durchgangsbereich mittels eines ersten Prüfungsvorgangs prüfen und entsprechend dem Prüfungsergebnis so steuern kann, dass sie den Zugang zum und/oder Durchgang durch den ersten Durchgangsbereich selektiv versperrt oder freigibt, und nachfolgend die Berechtigung der Person zum Durchgang durch den zweiten oder dritten Durchgangsbereich mittels eines zweiten Prüfungsvorgangs prüfen und die mindestens eine zweite Sperreinrichtung entsprechend dem Prüfungsergebnis so steuern kann, dass sie den zweiten oder dritten Durchgangsbereich selektiv versperrt oder freigibt.
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Vorzugsweise ist die Prüfungseinrichtung so ausgestaltet, dass sie den ersten Prüfungsvorgang den ersten Prüfungsvorgang für eine zweite Person auszuführen vermag, nachdem sie den ersten Prüfungsvorgang für eine erste Person ausgeführt hat aber den zweiten Prüfungsvorgang für die erste Person noch nicht ausgeführt hat oder diesen gerade ausführt.
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Diese Ausgestaltung kann, beispielsweise dadurch dass die Prüfungseinrichtung zwei an der Personenschleuse voneinander beabstandete Prüfungseinrichtungen besitzt, den Durchsatz durch die Personenschleuse weiter erhöhen, weil die Prüfung der Zugangsberechtigung der zweiten Person bereits beginnen kann, beispielsweise an einer Stelle vor dem Zutritt in die erste Sperreinrichtung, während sich eine erste Person schon im Durchgangsbereich der ersten Sperreinrichtung befindet.
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Vorzugsweise besitzt die Personenschleuse einen Durchgangsweg, der an einem von dem zweiten und dem dritten Durchgangsbereich anschließt und der an der ersten Sperreinrichtung, vorzugsweise seitlich, vorbeiführt.
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Durch diese Ausgestaltung kann die erfindungsgemäße Personenschleuse als integrale Einheit ausgebildet sein, die als Funktionseinheit in eine entsprechende Öffnung in einer Wand oder Mauer oder eines Zauns eingebaut wird und den gesamten Bewegungsablauf durch die Personenschleuse einschließlich der Rückführung von abgewiesenen Personen zur Eingangsseite steuern kann. Dazu können Lagerung und Antrieb der ersten Sperreinrichtung und der zweiten Sperreinrichtung vorzugsweise in einer gemeinsamen Rahmen- oder Traggestellanordnung vorgesehen sein.
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Die erfindungsgemäße Personenschleuse wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. In der beigefügten Zeichnung zeigen:
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1: Eine perspektive Ansicht einer Personenschleuse gemäß einer Ausführungsform; und
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2a–g: Die unterschiedlichen Phasen bzw. die Bewegungsabläufe und -varianten beim Durchtritt durch die erfindungsgemäße Personenschleuse gemäß 1.
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Die in der Zeichnung dargestellte Personenschleuse gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt einen ersten Durchgangsbereich 1a für eine Person, der durch eine erste Sperreinrichtung 2 selektiv freigegeben werden kann. Die erste Sperreinrichtung 2 ist eine Drehsperre, die einen Drehstern 4 besitzt, der um eine vertikale Achse drehbar ist und mindestens ein Sperrsegment 5a aufweist, das den Zutritt der Personen zum ersten Durchgangsbereich 1a versperrt, und mindestens ein Durchgangssegment 5b aufweist, das den Eintritt der Person in und durch den ersten Durchgangsbereich 1a zulässt. Das Sperr- und das Durchgangssegment 5a, 5b des Drehsterns bilden jeweils einen Kreissektor eines durch den Drehstern definierten zylindrischen Arbeitsbereichs. Bei der gezeigten Ausführungsform besitzt der Drehstern jeweils zwei Sperr- und Durchgangssegmente 5a, 5b.
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Gemäß der Darstellung in den 1 und 2a besitzt die erste Sperreinrichtung (Drehsperre) 2 ein Abschirm- oder Absperrteil 10, das den rechten Teil der Drehsperre (in Durchgangsrichtung betrachtet) neben der Drehachse des Drehsterns für Personen verschließt, aber den Durchtritt der Sperrsegmente des Drehsterns bei der Drehung um die Drehachse erlaubt.
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Zwischen der Drehachse des Drehsterns und einem Gehäuseteil 12, das eine später noch zu beschreibende Einrichtung 7, 7a, 7b zum Prüfen der Berechtigung für den Durchgang durch die Personenschleuse aufnimmt, befindet sich der erste Durchgangsbereich 1a. Das Gehäuseteil 12 kann ggf. auch entfallen und durch ein Abschirm- oder Absperrteil wie an der rechten Seite der Personenschleuse ersetzt sein. In diesem Fall könnte auch eine Einrichtung zum Prüfen der Berechtigung in einem eigenständigen separaten Gehäuseteil, ggf. auch in einem gewissen Abstand vor dem Eingang in die eigentliche Personenschleuse angeordnet sein.
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Dem ersten Durchgangsbereich 1a in Durchgangsrichtung durch die Personenschleuse nachgeordnet befinden sich ein zweiter Durchgangsbereich 1b sowie ein dritter Durchgangsbereich 1c für die Person, wobei die beiden zweiten und dritten Durchgangsbereiche 1b, 1c durch mindestens eine zweite Sperreinrichtung 3 selektiv und wechselseitig versperrt oder freigegeben werden können.
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Bei der dargestellten Ausführungsform weist die mindestens eine zweite Sperreinrichtung 3 einen Sperrflügel 6 in Form einer Schwenktüre auf, der bzw. die zwischen einer ersten Stellung, in der er/sie den zweiten Durchgangsbereich 1b versperrt (Position gemäß 1, 2c und 2e) und den dritten Durchgangsbereich 1c freigibt, und einer zweiten Stellung, in der er/sie den zweiten Durchgangsbereich 1b freigibt und den dritten Durchgangsbereich 1c versperrt (2a, 2b, 2d, 2f und 2g) bewegt werden, indem der Sperrflügel vorzugsweise um eine ebenfalls vertikale Achse verschenkt oder gedreht werden kann. Der Sperrflügel 6 hat eine türartige, rechenartige Form, wobei die zu einer der Drehachse gegenüberliegenden Außenseite vorstehenden Sperrstifte durch Zwischenräume zwischen ebenfalls rechenartigen Sperrelementen der ersten Sperreinrichtung hindurchtreten können, wenn der Sperrflügel zwischen den beiden ersten und zweiten Stellungen verschenkt wird. Dadurch ist eine Bewegung des Sperrflügels unabhängig von der jeweiligen Position des Drehsterns der Drehsperre möglich.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann die zweite Sperreinrichtung einen weiteren Sperrflügel aufweisen, sodass sie in einer dritten Stellung den zweiten Durchgangsbereich 1b und den dritten Durchgangsbereich 1c gleichzeitig versperren und/oder freigeben kann.
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In einer ebenfalls bevorzugten und nicht dargestellten Ausführungsform ist die zweite Sperreinrichtung so ausgestaltet, dass die nach jedem Freigabevorgang automatisch in eine definierte Ausgangsstellung zurückbewegt wird. Dies kann beispielsweise durch eine Federrückstellung erreicht werden, welche den Sperrflügel gegen einen definierten Anschlag in der Ausgangsstellung vorbelastet. Alternativ kann der Sperrflügel 6 aber auch durch einen Servo- oder Getriebemotor angesteuert und bewegt werden.
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Die Personenschleuse gemäß der dargestellten Ausführungsform besitzt ferner eine Einrichtung 7 zum Prüfen der Berechtigung der Personen zum Durchgang zum und/oder Durchgang durch den ersten Durchgangsbereich 1a und durch die zweiten und dritten Durchgangsbereiche 1, 1c, wobei die Prüfungseinrichtung 7 mit der ersten Sperreinrichtung 2 und der mindestens einen zweiten Sperreinrichtung 3 funktional gekoppelt ist, um diese auf Basis des Prüfungsergebnisses so steuern zu können, dass sie die jeweiligen Durchgangsbereiche selektiv versperren oder freigeben kann.
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Mittels der Prüfungseinrichtung 7 kann bei der Personenschleuse gemäß der dargestellten Ausführungsform der Erfindung das typische Ablaufmuster realisiert werden, das im Folgenden anhand der Figurenfolge von 1 und 2a bis g erläutert wird.
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In einer in 1 gezeigten Ausgangsstellung der Personenschleuse ist der erste Durchgangsbereich 1a durch ein Sperrsegment 5b des Drehsterns 4 der Drehsperre 2 verschlossen. An einer ersten Kontrollstufe, die beispielsweise in Form einer ersten Prüfungseinrichtung 7b realisiert sein kann, welche bei geschlossener Drehsperre vor dem Eingangsbereich zugänglich ist (2a), wird der Zugang in den ersten Durchgangsbereich 1a ermöglicht, indem der Drehstern 4 entriegelt wird und/oder für eine Bewegung um 180° gegenüber der Ausgangsstellung von 1 angetrieben wird. In der dabei erreichten Zwischenstellung, die in 2c gezeigt ist, stoppt die Drehbewegung des Drehsterns 4, sodass die (erste) Person A an einer zweiten Prüfungseinrichtung 7a in der Personenschleuse die Zugangsberechtigung für die weiteren Durchgangsbereiche 1b, 1c vornehmen kann.
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Die Zugangsberechtigung kann abhängig vom Sicherheitsniveau an allen Prüfungseinrichtung gleich oder unterschiedlich und durch übliche Authentifizierungssysteme mit Sensoren für biometrische Daten wie Gesichts- und Handvenenerkennung, Irisscanner, Fingerprintscanner und dergl. oder durch Ausweismittel wie Ausweisscanner, Barcodeleser, NFC-Leser und dergl. erfolgen. Im einfachsten Fall kann, beispielsweise an der Prüfungseinrichtung 7b vor dem Zugang zum ersten Durchgangsbereich, auch lediglich ein Schalter oder eine Lichtschranke eingesetzt werden, falls dort nur eine Vereinzelungsfunktion erforderlich ist. Die Prüfungseinrichtung 7b kann ggf. auch ganz entfallen.
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Bei positivem Ergebnis der Zugangsberechtigungsprüfung an der zweiten Prüfungseinrichtung 7a in der Personenschleuse wird die zweite Sperreinrichtung 3 bei der hier gezeigten Ausführungsform in eine Stellung bewegt, bei der sie den zweiten Durchgangsweg versperrt und den dritten Durchgangsweg freigibt (2c – die Ausgangsstellung ist bei dieser Ausführungsform die Versperrung des dritten Durchgangsbereichs 1c). Anschließend wird der Drehstern der Drehsperre wieder freigegeben bzw. um 180 Grad weitergedreht, sodass die (erste) Person A dabei den dritten Durchgangsbereich 1c passieren kann. Eine zweite Person B hat dabei bereits die Möglichkeit, die Berechtigungsprüfung (sofern erforderlich) an der ersten Kontrollstufe 7b für einen Zugang in den ersten Durchgangsbereich 1a vorzunehmen und gleichzeitig mit der Drehung des Drehsterns in das Durchgangssegment 5a einzutreten.
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Nach dem Durchtritt der ersten Person A durch den dritten Durchgangsbereich 1c (2g) bewegt sich die zweite Sperreinrichtung 3 automatisch in die Ausgangsstellung zurück, bei der sie den zweiten Durchgangsweg 1b öffnet und den dritten Durchgangsweg 1c versperrt. Ist die Überprüfung der Berechtigung an der zweiten Kontrollstufe im ersten Durchgangsbereich 1a an der dafür vorgesehenen Prüfungsvorrichtung 7a beispielsweise für die zweite Person B negativ, wird die zweite Sperreinrichtung 3 nicht betätigt und die zweite Person B kann durch Freigeben bzw. Weiterdrehen des Drehsterns 4 lediglich Zugang durch den zweiten Durchgangsbereich 1b erhalten (2d, 2f), weil die zweite Sperreinrichtung 3 den dritten Durchgangsbereich 1c weiterhin versperrt.
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Die zweite Sperreinrichtung arbeitet demnach als eine der ersten Sperreinrichtung nachfolgende Weiche, die die Personen, die zu einem Zugang in einen bestimmten Bereich (hier durch den dritten Durchgangsweg) berechtigt sind, von Personen differenziert, die für einen Zugang keine Berechtigung haben, weshalb diese über den zweiten Durchgangsbereich zum Eingangsbereich der Personenschleuse zurückleitet werden, ohne sie auf demselben Weg, also entgegen der normalen Durchgangsrichtung durch die Personenschleuse zurücktreten müssten.
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Die Freigabe weiterer Prüfungsvorgänge und der Zutritt weiterer Personen in den ersten Durchgangsbereich 1a kann beispielsweise aus Sicherheitsgründen durch Vorsehen einer Lichtschranke 13 im Bereich des Ausgangs hinter dem zweiten Durchgangsbereich 1b gewährleistet sein (2f). Auch der Zutritt der zweiten Person B in den ersten Durchgangsbereich 1a kann davon abhängig gemacht werden, dass die erste Person A den dritten Durchgangsbereich 1c vollständig passiert hat und die zweite Sperreinrichtung wieder automatisch in die Ausgangsstellung zurückbewegt ist. Diese Überprüfung kann durch einen Schalter an der zweiten Sperreinrichtung oder ebenfalls durch eine Lichtschranke oder eine Kombination davon realisiert sein.
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Die Unterteilung des Prüfungsvorgangs in einen ersten Prüfungsvorgang für einen Zutritt in den ersten Durchgangsbereich und einen zweiten Prüfungsvorgang für einen Durchtritt durch den zweiten bzw. dritten Durchgangsbereich kann ggf. auch vereinfacht werden, indem nur ein Prüfungsvorgang in dem ersten Durchgangsbereich oder schon vor dem Zutritt in den ersten Durchgangsbereich ausgeführt wird, bei dem bereits die Berechtigung für den Durchtritt durch den zweiten bzw. dritten Durchgangsbereich überprüft wird. Die erste Sperreinrichtung 2 arbeitet bei dieser Ausführungsform nicht als Zugangssperre sondern eher als Vereinzelungsvorrichtung, sodass Personen nacheinander in die Personenschleuse treten können.
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Bei der dargestellten Ausführungsform schließt sich an den zweiten Durchgangsbereich ein definierter Durchgangsweg 8 an, der an der ersten Sperreinrichtung 3 seitlich vorbeiführt und eine Rückführung von Personen zu dem Bereich vor der Personenschleuse ermöglicht. Die Ausgestaltung dieses Durchgangswegs 8 hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Allerdings umfasst die Erfindung eine bevorzugte Ausführungsform, bei der sowohl die beiden Sperreinrichtungen als auch der anschließende Durchgangsweg 8 an einem gemeinsamen Gestell oder Rahmen- oder Traggestellanordnung 9 vorgesehen sind, sodass die gesamte Personenschleuse als eine funktionsfähige integrale Funktionseinheit konfiguriert ist. Bei diesem Gestell kann der Antrieb der ersten Sperreinrichtung und ggf. der zweiten Sperreinrichtung, sofern dieser vorgesehen ist, in einer vertikal über den Drehachsen der beiden Sperreinrichtungen angeordneten Portalanordnung 11 integriert sein, welche sowohl die Antriebe als auch die entsprechenden Lagerungen für die Sperrelemente und die notwendigen Steuerleitungen bzw. eine Stromversorgung enthält.