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Die Erfindung betrifft ein Sportgerät.
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Sportgeräte der in Rede stehenden Art bilden Fitnessgeräte, die generell Standflächen aufweisen, auf welchen eine Bedienperson auf dem Sportgerät stehend Übungen ausführen kann.
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Beispiele für derartige Sportgeräte sind Stepper, bei welchen neben beweglichen Fußteilen mit Standflächen für die Füße einer Bedienperson auch Armteile vorgesehen sind, an welchen sich die Bedienperson mit den Händen festhält. Je nach Ausbildung der Standflächen kann die Bedienperson Laufbewegungen, gegebenenfalls kombiniert mit Drehbewegungen, ausführen. Diese Laufbewegungen werden unterstützt durch Armbewegungen der Bedienperson, wenn in die Armteile des Sportgeräts bewegt. Der Bewegungsablauf, den die Bedienperson ausführt, ist dabei strikt durch die Bewegungsfreiheitsgrade der Fußteile und Armteile des Sportgeräts vorgegeben.
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Weiterhin sind Sportgeräte in Form von aus elastischem Material bestehenden, mit Luft befüllten Tellern bekannt. Ein derartiger Teller wird auf einen Boden aufgelegt. Eine Bedienperson steht dann auf dem Teller und führt dann insbesondere Gleichgewichtsübungen aus. Derartige Sportgeräte werden insbesondere im Bereich der Rehabilitation eingesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sportgerät bereitzustellen, welches bei geringem konstruktivem Aufwand eine hohe Funktionalität aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Sportgerät umfassend eine Oberplatte und eine Unterplatte, welche durch eine Drehlagerung verbunden parallel in Abstand zueinander übereinander angeordnet sind. Die Unterseite der Unterplatte bildet eine Auflagefläche aus, mit der die Unterplatte auf einer Unterlage gelagert ist. Die Oberseite der Oberplatte bildet eine Standfläche aus, auf welcher eine Bedienperson stehen kann.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Sportgeräts besteht in dessen konstruktiv äußerst einfachen Aufbau, da dieses nur aus der Oberplatte und der Unterplatte sowie der diese Platten verbindenden Drehlagerung besteht. Dadurch kann das erfindungsgemäße Sportgerät nicht nur rationell und kostengünstig hergestellt werden. Vielmehr bildet damit das erfindungsgemäße Sportgerät auch eine transportable Einheit, die flexibel zur Durchführung unterschiedlicher Übungen genutzt werden kann.
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Eine Bedienperson kann auf der Standfläche der Oberplatte aufstehend allein durch geeignete Bein- und Hüftbewegungen und damit verbundene Gewichtsverlagerungen die Oberplatte gegen die Unterplatte drehen. Dadurch übt die Bedienperson gezielt Drehbewegungen im Bein- oder Hüftbereich aus, wodurch einerseits das Koordinationsvermögen verbessert wird und andererseits ein Trainingseffekt erzielt wird. Die Trainingsbewegungen können durch die Beinstellung der Bedienperson und insbesondere durch die Positionierung der Füße auf der Standfläche gezielt variiert werden. So können einerseits die Füße beidseits der Drehlagerung positioniert werden. Weiterhin kann die Bedienperson auch seitlich auf der Oberplatte stehen, so dass beide Füße seitlich zur Drehlagerung positioniert sind. Dabei kann die Bedienperson sogar mit den Fußspitzen auf dem Rand der Oberplatte stehen. Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht darin, dass die Bedienperson breitbeinig oder auch mit geschlossenen Beinen auf der Oberplatte steht. Abhängig von diesen verschiedenen Varianten, wie die Bedienperson auf den Sportgeräten steht, kann die Bedienperson die Trainingsbewegungen, wenn sie durch Bein- und/oder Hüftbewegungen die Oberplatte gegen die Unterplatte dreht, variieren.
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Besonders vorteilhaft ist die Drehlagerung jeweils im Zentrum der Oberplatte und der Unterplatte gelagert.
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Durch diese drehsymmetrische Ausbildung des Sportgeräts wird einerseits ein sicherer Stand auf der Unterlage und andererseits eine große Laufruhe bei Drehen der Oberplatte gegen die Unterplatte erzielt.
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Weiter vorteilhaft ist die Drehlagerung ein Drehbeschlag.
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Der Drehbeschlag bildet eine verschleißfreie, reibungsarme Drehlagerung, die eine große Laufruhe bei der Drehung der Oberplatte gegen die Unterplatte aufweist, was eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Bedienperson auf dem Sportgerät komfortabel und nicht durch Unwuchten oder andere Unregelmäßigkeiten bedingte Störungen der Drehbewegungen der Oberplatte Übungen absolvieren kann.
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Besonders vorteilhaft bildet das Sportgerät eine flache, flächenförmige Baueinheit aus.
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Hierzu ist dessen Höhe signifikant kleiner als dessen Außendurchmesser.
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Durch diese flache Bauweise kann auf überraschend einfache Weise verhindert werden, dass sich die Bedienperson bei Durchführen der Übungen auf dem Sportgerät unsicher fühlt oder ihr hierbei schwindelig wird, das heißt es wird ein hoher Bedienkomfort erzielt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Außendurchmesser der Oberplatte gleich groß wie oder geringfügig größer als der Außendurchmesser der Unterplatte.
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Dadurch, dass die Unterplatte nicht über die Oberplatte übersteht, wird auf einfache Weise verhindert, dass die Unterplatte eine Stolperfalle für die Bedienperson bildet.
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Weiter vorteilhaft liegt der Durchmesser der Standfläche der Oberplatte im Bereich von 50 cm bis 70 cm, besonders vorteilhaft im Bereich von 55 cm bis 60 cm.
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Damit ist die Standfläche so groß, dass eine Bedienperson in unterschiedlichen Positionen auf dieser stehen kann und so das Sportgerät für unterschiedliche Übungen nutzen kann. Gleichzeitig ist die Standfläche der Oberplatte nicht wesentlich größer als die Fußflächen einer Bedienperson, so dass das Sportgerät eine kompakte, einfach handhabbare Bauform aufweist.
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Besonders vorteilhaft besteht die Oberplatte und/oder die Unterplatte aus Holz, Carbon und/oder Kunststoff.
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Die so ausgebildeten Platten weisen eine hohe Formstabilität auf und können kostengünstig hergestellt werden.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die Standfläche der Oberplatte rutschfest.
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Dadurch ist gewährleistet, dass die Bedienperson bei der Ausführung von Übungen einen sicheren Stand behält, so dass die Übungen ohne Gefahr von Stürzen bewältigt werden können.
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Zur Erzeugung einer rutschfesten Standfläche ist auf der Oberseite der Oberplatte eine rutschfeste Folie aufgebracht.
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Alternativ weist die Oberseite der Oberplatte eine Strukturierung auf.
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Die Strukturierung kann in Form von Riffelungen oder dergleichen ausgebildet sein.
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Weiter vorteilhaft ist die Außenkontur der Oberplatte zumindest näherungsweise kreisförmig.
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Die kreisförmige Außenkontur der Oberplatte gewährleistet eine hohe Bediensicherheit des Sportgeräts, da die Bedienperson von der sich drehenden Oberplatte absteigen oder auch auf die sich drehende Oberplatte aufsteigen kann ohne Gefahr zu laufen, an einer Kante der Oberplatte hängen zu bleiben.
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Besonders zweckmäßig weist die Oberplatte eine in einer Ebene verlaufende Standfläche auf.
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Damit kann die Bedienperson ohne Gefahr eines Stolperns auch während des Drehens der Oberplatte die Fußposition auf der Standfläche wechseln.
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Gemäß einer zweckmäßigen konstruktiven Ausgestaltung ist die Außenkontur der Unterplatte zumindest näherungsweise kreisförmig. Dann liegt die Unterseite der Unterplatte vollflächig auf der Unterlage auf.
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Alternativ weist die Unterplatte mehrere drehsymmetrisch angeordnete Arme auf. In diesem Fall bilden die Arme diskrete Auflageflächen zur Auflage auf der Unterlage aus.
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Bei beiden Varianten wird eine sichere, insbesondere kipp- und rutschfeste Auflage des Sportgeräts auf der Unterlage erzielt, was eine wesentliche Voraussetzung für einen sicheren Gebrauch des Sportgeräts ist.
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In einer konstruktiv optimierten Ausgestaltung des Sportgeräts sind die Oberplatte und die Unterplatte von zwei kreisscheibenförmigen Platten mit identischen Abmessungen gebildet.
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Schließlich kann als Zusatzelement zwischen der Oberplatte und der Unterplatte ein Bremselement einbringbar sein.
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Mit dem Bremselement kann eine Arretierung der Oberplatte zur Unterplatte erfolgen, um den Transport des Sportgeräts zu vereinfachen. Weiterhin kann das Bremselement generell so beschaffen sein, dass mit diesem ein erhöhter, vorteilhaft einstellbarer Drehwiderstand bei Drehen der Oberplatte gegen die Unterplatte erhalten wird, wodurch eine weitere Variationsmöglichkeit bei der Durchführung von Übungen auf dem Sportgerät erhalten wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sportgeräts in einer perspektivischen Ansicht.
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2: Seitenansicht des Sportgeräts gemäß 1.
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Die 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sportgeräts 1. Das Sportgerät 1 besteht nur aus einer Oberplatte 2, einer Unterplatte 3 sowie einer Drehlagerung 4, mittels derer die Oberplatte 2 und die Unterplatte 3 drehbar miteinander verbunden sind.
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Die Oberplatte 2 und die Unterplatte 3 bestehen jeweils aus einer kreisscheibenförmigen Platte, das heißt jede Platte weist eine kreisförmige Außenkontur sowie eine ebene Oberseite und Unterseite auf. Die Unterseite der Unterplatte 3 bildet eine ebene Auflagefläche aus, mit der die Unterplatte 3 auf eine Unterlage aufgestellt wird. Die Oberseite der Oberplatte 2 bildet eine ebene Standfläche aus, auf welcher eine Bedienperson stehen kann um Übungen auf dem Sportgerät 1 auszuführen.
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Wie die 1 und 2 zeigen, weisen die Oberplatte 2 und die Unterplatte 3 identische Abmessungen auf. Die durch die Drehlagerung 4 verbundenen Platten liegen parallel in Abstand zueinander, wobei die Oberplatte 2 exakt oberhalb der Unterplatte 3 angeordnet ist, so dass kein Überstand der Unterplatte 3 zur Oberplatte 2 vorhanden ist.
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Die Drehlagerung 4 ist im Zentrum der Oberplatte 2 und Unterplatte 3 gelagert, so dass die Drehachse D, bezüglich derer die Oberplatte 2 gegenüber der Unterplatte 3 gedreht werden kann, exakt in der Mitte der Oberplatte 2 und Unterplatte 3 liegt, wobei die Drehachse D senkrecht zur Ebene der Oberplatte 2 und senkrecht zur Ebene der Unterplatte 3 verläuft.
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Die Drehlagerung 4 weist einen Drehbeschlag 5 auf, der in bekannter Weise ein Oberteil 5a und Unterteil 5b aufweist, welche durch einen Ring von nicht dargestellten Kugellagern gegeneinander drehbar sind. An der Oberseite des Oberteils 5a des Drehbeschlags 5 befindet sich ein erster Flansch 6a, mit dem der Drehbeschlag 5 an der Unterseite der Oberpatte 2 festgeschraubt ist. An der Unterseite des Unterteils 5b befindet sich ein zweiter Flansch 6b, mit dem der Drehbeschlag an der Oberseite der Unterplatte 3 festgeschraubt ist.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, bildet das Sportgerät 1 eine flache Baueinheit. Dies wird dadurch erreicht, dass die Dicken der Oberplatte 2 und Unterplatte 3 erheblich geringer als deren Durchmesser sind. Zudem ist der Abstand zwischen der Oberplatte 2 und Unterplatte 3 erheblich geringer als der Durchmesser der Oberplatte 2 und der Unterplatte 3. Vorteilhaft liegt der Abstand zwischen Oberplatte 2 und der Unterplatte 3 in derselben Größenordnung wie die Dicke der Oberplatte 2 beziehungsweise Unterplatte 3.
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Der Durchmesser der Standfläche liegt im Bereich von 55 cm bis 60 cm. Damit kann eine Bedienperson bequem in unterschiedlichen Positionen auf der Standfläche stehen.
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Dabei ist die Größe der Standfläche noch in derselben Größenordnung wie die Fußflächen.
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Die Oberplatte 2 und die Unterplatte 3 bestehen im vorliegenden Fall aus Kunststoff. Um eine Rutschfestigkeit der Standfläche zu gewährleisten, ist auf die Oberseite der Oberplatte 2 eine rutschfeste Folie 7 aufgebracht.
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Alternativ können die Oberplatte 2 und die Unterplatte 3 auch aus Holz, Carbon und dergleichen bestehen.
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Zur Durchführung von Übungen steigt eine Bedienperson mit ihren Füßen auf die Standfläche und bringt durch Gewichtsverlagerung die Oberplatte 2 zum Drehen gegen die Unterplatte 3. Die Bedienperson kann dabei den Bewegungsablauf frei gestalten, insbesondere auch dadurch, dass sie sich in unterschiedlichen Positionen auf die Standfläche stellt.
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Mittels eines nicht dargestellten Bremselements kann eine Arretierung der Oberplatte 2 gegenüber der Unterplatte 3 erzielt werden. Das Bremselement kann von einem Keil oder im einfachsten Fall von einem Handtuch gebildet sein, das in den Zwischenraum zwischen Oberplatte 2 und Unterplatte 3 gesteckt wird. Generell kann das Bremselement auch derart ausbildet sein, dass mit diesem der Drehwiderstand zur Drehung der Oberplatte 2 gegen die Unterplatte 3 gezielt variiert werden kann, um so eine Variationsmöglichkeit bei der Durchführung von Übungen auf dem Sportgerät 1 zu erhalten.
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Mit dem erfindungsgemäßen Sportgerät 1 kann eine Vielzahl unterschiedlicher Übungen durchgeführt werden.
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Eine Bedienperson kann beispielsweise beidbeinig auf der Standfläche stehen und durch Armbewegungen eine Drehbewegung der Oberplatte 2 gegen die Unterplatte 3 herbeiführen. Diese Übungen können dadurch variiert werden, dass die Bedienperson breitbeinig oder mit geschlossenen Beinen auf der Standfläche steht. Weiterhin kann die Bedienperson in gestreckter oder in gehockter Haltung auf der Standfläche stehen.
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Gemäß einer weiteren Variante kann eine Bedienperson mit nur einem Bein auf dem Randbereich der Standfläche stehen und das andere Bein heben. Damit kann die Bedienperson auf der drehbaren Oberplatte 2 Gleichgewichtsübungen durchführen.
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Schließlich kann sich die Bedienperson mit den Händen auf der Standfläche abstützen, wobei dann die Füße auf dem festen Boden aufliegen. Dabei kann die Bedienperson eine Liegestützhaltung einnehmen. Alternativ kann sie so positioniert sein, dass ihr Rücken zum Boden zeigt. Mit den Armen kann die Bedienperson dann die Oberplatte 2 gegen die Unterplatte 3 drehen, wodurch der Oberkörper gegenüber dem Beinbereich gedreht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sportgerät
- 2
- Oberplatte
- 3
- Unterplatte
- 4
- Drehlagerung
- 5
- Drehbeschlag
- 5a
- Oberteil
- 5b
- Unterteil
- 6a
- erster Flansch
- 6b
- zweiter Flansch
- 7
- Folie
- D
- Drehachse