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Die Erfindung bezieht sich auf ein Trainingsgerät mit mindestens einem Rollelement.
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Aus der Praxis ist ein Trainingsgerät mit mindestens einem Rollelement unter der Bezeichnung AB-Roller bekannt. Ein solches Trainingsgerät weist in der Regel eine oder zwei Rollen oder Räder auf, die drehbar gelagert sind und von denen beidseitig Handgriffe abgehen. Mit einem solchen Trainingsgerät, das auch als Bauchtrainer bezeichnet wird, lässt sich die gesamte Rumpfmuskulatur trainieren.
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Im Weiteren ist aus der
US 9 833 659 B1 ein omni- bzw. multidirektional bewegbares Trainingsgerät bekannt, das ein Basiselement, eine Kontaktfläche und drei kugelförmige Rollelemente umfasst. Die Kontaktfläche wird von einer Oberseite des Basiselements getragen. Die drei Rollelemente sind mit einer Bodenfläche des Basiselements verbunden und mit einem gleichen Winkelversatz dazwischen angeordnet, um dem Trainingsgerät während des Gebrauchs Stabilität zu verleihen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trainingsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das zum Training einer Oberkörpermuskulatur vielseitig einsetzbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Ein Trainingsgerät umfasst eine Halterung, die an einer Oberseite eines Oberteils befestigt ist, und mindestens ein Rollelement, das an einem Unterteil gelagert ist und über die Unterseite des Unterteils herausragt, wobei das Oberteil und das Unterteil lösbar miteinander verbunden sind.
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Sämtliche Richtungs- und Lagebezeichnungen beziehen sich auf einen übliche Gebrauchslage der Trainingsgerätes, bei der das Unterteil benachbart zu einem Untergrund, beispielsweise einem Boden oder dergleichen, angeordnet ist und bei der Ausführung der Fitessübungen über den Untergrund gerollt wird. Auf der dem Unterteil gegenüberliegenden Seite befindet sich abgewandt zum Untergrund das Oberteil. Die Oberseiten von Unterteil und Oberteil sind im montierten Zustand des Trainingsgerätes gegenüberliegend zu der das Rollelement aufweisenden Unterseite des Unterteils. Bei dem mindestens einen Rollelement kann es sich um mindestens eine Walze, mindestens ein Rad, mindestens eine Kugel oder dergleichen handeln, wobei jedes der Rollelemente selbstverständlich derart an dem Unterteil gelagert ist, dass es zumindest abschnittsweise über eine Unterseite des Unterteils vorsteht, damit das Unterteil über den Untergrund gerollt werden kann. In Abhängigkeit von der angeordneten Stückzahl und/oder der gewählten Geometrie des Rollelementes weist das Unterteil eine mehr oder weniger große Stabilität auf und die Übungen lassen sich in beliebigen Schwierigkeitsgraden gestalten. Für den Fachmann ist es ersichtlich, dass die Freiheitsgrade bei der Anordnung einer drehbar gelagerten Kugel unterschiedlich zu denen einer drehbar gelagerten Walze oder Rolle und unterschiedlich zu zwei drehbar gelagerten Walzen oder Rollen bzw. drei gleichmäßig winkelversetzten Kugeln sind.
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Dadurch, dass das Oberteil und das Unterteil lösbar miteinander verbunden sind, kann unter Beibehaltung des Unterteils das Oberteil ausgetauscht bzw. separat verwendet werden. Beispielsweise kann das Oberteil mit der Halterung unmittelbar auf dem Untergrund aufgesetzt werden, um Übungen durchzuführen, beispielswiese Liegestützen, wobei der Trainierende mit seinen Händen entweder an einer Halterung eines Oberteils angreift oder zwei Oberteile verwendet, um mit einer Hand an einer Halterung jeweils eines Oberteils anzugreifen. Dementsprechend können beispielsweise Oberteile mit Halterungen unterschiedlicher Breite bereitgestellt werden. Um das Trainingsgerät als Bauchroller zu verwenden, wird das Oberteil mit dem Unterteil verbunden. Gleichermaßen kann die Halterung auch für die Füße ausgebildet sein, so dass der Trainierende seine Füße an den Halterungen anstellt und mit seinen Beinen Bewegungen zum Verlagern der Trainingsgeräte ausführt, wobei der Trainierende sinnvollerweise jedem Fuß ein Trainingsgerät zuordnet und sich bei der Übung mit seinen Händen oder Unterarmen bzw. Ellenbogen auf dem Untergrund abstützt.
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In Ausgestaltung weisen das Oberteil und das Unterteil kongruierende umfangsseitige Geometrien auf. Beispielsweise sind das Oberteil und das Unterteil rund oder mehreckig, insbesondere viereckig oder dreieckig gestaltet und lassen sich umfangsseitig bündig aufeinander montieren.
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Zweckmäßigerweise sind zur Befestigung des Oberteils an dem Unterteil umfangsseitige Befestigungsschnallen angeordnet. Bei den Befestigungsschnallen kann es sich um Schnappverschlüsse mit Bügeln handeln, wie sie beispielsweise auch als Kofferschnallen bekannt sind.
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Alternativ sind zur Befestigung des Oberteils an dem Unterteil an den aufeinanderliegenden Flächen entweder Rastverschlüsse mit außenseitigen Lösetasten oder mindestens ein Bajonett-Verschluss vorgesehen. Die Rastverschlüsse oder Bajonettverschlüsse lassen sich beispielsweise mit ihren jeweiligen Komponenten auf der Unterseite des Oberteils und der Oberseite des Unterteils derart anordnen, dass durch eine Drehbewegung des Oberteils relativ zu dem Unterteil ein Fixieren oder ein Lösen erfolgt. Selbstverständlich lassen sich Rastverschlüsse auch am peripheren Umfang anbringen und die Bajonettverschlüsse bogenförmig oder geradlinig gestalten.
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Vorzugsweise sind zur Ausrichtung des Oberteils zu dem Unterteil an den aufeinanderliegenden Flächen Zentrierelemente angeordnet. Bei den Zentrierelementen kann es sich beispielsweise um Stifte und korrespondierende Bohrungen, um Nut-FederVerbindungen oder dergleichen handeln.
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Bevorzugt ist das das Rollelement kugelförmig ausgebildet. Demnach lässt sich das Unterteil bzw. das Trainingsgerät in beliebiger Richtung über einen Untergrund rollen.
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Zur Erhöhung der Stabilität der Lage des Trainingsgerätes relativ zu dem Untergrund bei der gleichzeitigen Möglichkeit des Rollens des Trainingsgerätes in einer beliebigen Richtung auf dem Untergrund weist das Unterteil drei dreieckförmig zueinander ausgerichtete Rollelemente auf.
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Nach einer Weiterbindung ist die Halterung als Griffstück oder Befestigungsschlaufe oder Fußauflage ausgebildet. Zweckmäßigerweise ist das Griffstück T-Förmig oder U-förmig gestaltet. Selbstverständlich kann das Griffstück mit einem Schaumstoff oder einem anderen Elastomer versehen sein, um dem Trainierenden einen rutschsicheren Griff zu ermöglichen.
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Zur Durchführung eines komfortablen Beintrainings umfasst die Fußauflage mindestens zwei winkelförmig zueinander ausgerichtete Auftrittflächen, von denen eine parallel zu der Oberseite des Oberteils ausgerichtet ist. Mindestens eine der Auftrittflächen der Fußauflage weist einen rutschfesten Belag auf.
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Zweckmäßigerweise ist die Befestigungsschlaufe zur Veränderung ihrer lichten Weite verstellbar.
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In weiterer Ausgestaltung ist eine Öse zur Befestigung eines Seils vorgesehen. Damit werden die Trainingsmöglichkeiten weitergehend vervielfältigt. Die Öse kann beispielsweise an dem Unterteil oder dem Oberteil, insbesondere umfangsseitig, oder an der Oberseite des Oberteils angeordnet sein. An der Öse lässt sich ein Seil, insbesondere ein dehnbares Seil nach Art eines Expanders, mit einem Handgriff befestigen, wozu auch beispielsweise ein Karabinerhaken verwendet werden kann. Mit dem Seil lässt sich beispielsweise ein Seit- und/oder Frontheben zum Training von Bizeps und Trizeps durchführen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Trainingsgerätes in einer ersten Ausgestaltung,
- 2 eine schematische Darstellung des Trainingsgerätes nach 1 in einer ersten alternativen Ausgestaltung,
- 3 eine schematische Darstellung des Trainingsgerätes nach 1 von unten,
- 4 eine weitere Darstellung des Trainingsgerätes nach 1,
- 5 eine schematische Darstellung des Trainingsgerätes nach 1 in einer zweiten alternativen Ausgestaltung, und
- 6 eine schematische Darstellung eines Unterteils des Trainingsgerätes nach 1 in einer alternativen Ausgestaltung.
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Das Trainingsgerät umfasst im Wesentlichen ein Oberteil 1 und ein Unterteil 2. Das Oberteil 1 und das Unterteil 2 sind lösbar miteinander verbunden. Zwischen dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 können in Zentrierbohrungen eingreifende Zentrierstifte, lösbare Rastelemente, mindestens ein Bajonettverschluss oder umfangsseitig angeordnete Schnappverschlüsse mit Bügeln, wie sie beispielsweise auch als Kofferschnallen bekannt sind, angeordnet sein, um das Oberteil 1 gegenüber dem Unterteil 2 auszurichten und zu befestigen. Zum Lösen einer rastenden Befestigung, die zwischen dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 wirksam ist, kann eine umfangsseitig angeordnete Lösetaste 6 beispielsweise dem Oberteil 1 zugeordnet werden. Das Oberteil 1 und das Unterteil 2 können umfangsseitig kongruierende Geometrien aufweisen, also beispielsweise kreisförmig gestaltet sein. Es ist aber auch möglich, unterschiedliche Geometrien miteinander zu verbinden, insbesondere falls das Oberteil 1 im Wesentlichen eine Halterung 5 umfasst, die an dem Unterteil 2 zu befestigen ist.
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Das Unterteil 2 weist drei kugelförmige Rollelemente 3 auf, die gleichmäßig zueinander winkelversetzt sind, um gleichzeitig eine Bewegung über einen Untergrund in alle Richtungen einer durch den Boden aufgespannten Ebene zu ermöglichen und gleichzeitig dem Trainierenden eine relativ hohe Stabilität gegen ein Kippen zu gewährleisten. Die Rollelemente 3 können in Lagerelementen des Unterteils 2 gelagert sein oder in separaten Lagerelementen, die mit dem Unterteil 2 verbunden werden. In jedem Fall sind die Rollelemente 3 derart angeordnet, dass sie zumindest mit einem Abschnitt über eine Unterseite 4 des Unterteils vorstehen, damit sie auf dem Boden oder einem sonstigen Untergrund rollen können, ohne dass die Unterseite 4 den Boden berührt.
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Die Halterung 5 kann als ein Griffstück 7 ausgebildet sein, das an einer Grundplatte 16 des Oberteil s1 festgelegt ist. Das Griffstück 7 kann eine mit einem elastomeren Material 8 überzogene Griffstange 9 umfassen, von der zwei Stege 10 abgehen, die mit ihren freien Stirnseiten auf einer Oberseite 11 der Grundplatte 16 des Oberteils 1 angeordnet sind, so dass ein Trainierender die Griffstange 9 umgreifen kann. Bei dem elastomeren Material 8 kann es sich um einen Schaumstoffüberzug handeln, der auch auswechselbar an der Griffstange 9 befestigt werden kann. Beispielsweise kann der Schaumstoffüberzug längsseitig einen Reißverschluss, Klettverschluss oder Druckknöpfe aufweisen, die ein Auswechseln vereinfachen. Nutzt ein Trainierender die Griffstange 9, dann kann er beispielsweise Liegestütze ausführen. Ist das Oberteil 1 mit dem Unterteil 2 gekoppelt, werden beispielsweise durch das Rollen des Trainingsgerätes über den Boden Bauchmuskeln trainiert.
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Die Halterung 5 kann alternativ als Fußauflage 12 ausgebildet sein, wobei es möglich ist, dass die Fußauflage 12 unmittelbar als Oberteil 1 lösbar auf dem Unterteil 2 befestigt wird. Die Fußauflage 12 umfasst zwei schräge Auftrittflächen 13, die winkelversetzt zu der Oberseite 11 des Oberteils 2 im Wesentlichen V-förmig ausgerichtet sind, wobei einer der schrägen Auftrittflächen 13 ein Mittelfußabschnitt des Trainierenden zugeordnet wird. Zwischen den beiden schrägen Auftrittflächen 13 ist eine Auftrittfläche 14 parallel zur Oberseite 11 des Oberteils 2 verlaufend ausgerichtet, der ein Zehenabschnitt des Fußes des Trainierenden zugeordnet wird. Um die Gefahr des Abgleitens des Fußes beim Training zu vermeiden, ist zumindest der einen Auftrittfläche 14 für den Zehenbereich ein rutschfester Belag 15 zugeordnet. Es ist erkennbar, dass die Fußauflage 12 auch auf der Grundplatte 16 befestigt sein kann, die auf dem Unterteil 2 befestigt wird. Ist die Fußauflage 12 mit dem Unterteil 2 gekoppelt, können so genannte „Mountain Climbers“ trainiert werden.
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Für weitergehende Trainingsmöglichkeiten weist das Oberteil 1 eine Öse 17 auf, die beispielsweise umfangsseitig an der Grundplatte 16 befestigt sein kann. An der Öse lässt sich ein Seil 18, beispielsweise aus einem elastomeren Werkstoff, vorzugsweise eine Spannschnur, wie sie in einem Expander Verwendung findet, befestigen. An dem Freien Ende des Seils 18 kann ein Handgriff 19 angeordnet sein.
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Soll eine Übung durchgeführt werden, bei der eine Verlagerung des Trainingsgerätes auf dem Boden unerwünscht ist, wird das Oberteil 1 von dem Unterteil 2 getrennt und auf den Boden beziehungsweise einen entsprechenden Untergrund aufgesetzt, beispielsweise mit der Unterseite 20 seiner Grundplatte 16, die den rutschfesten Belag 15 aufweisen kann, um die Gefahr eines Verrutschens zu reduzieren.
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In alternativer Ausgestaltung kann das Unterteil eine Fußausnehmung 21 aufweisen, die in die Oberseite 22 des Unterteils 2 vertieft eingelassen ist. Die Fußausnehmung 21 ist ähnlich zu der erhaben auf dem Oberteil 1 angeordneten Fußauflage 12 ausgebildet und umfasst zwei schräg zueinander ausgerichtete Trittflächen 23, die winkelversetzt zu der Oberseite 22 des Unterteils 2 im Wesentlichen V-förmig ausgerichtet sind, wobei einer der schrägen Trittflächen 23 ein Mittelfußabschnitt des Trainierenden zugeordnet wird. Zwischen den beiden schrägen Trittflächen 23 ist eine Trittfläche 24 parallel zur Oberseite 22 des Unterteils 1 verlaufend ausgerichtet, der ein Zehenabschnitt des Fußes des Trainierenden zugeordnet wird. Um die Gefahr des Abgleitens des Fußes beim Training zu vermeiden, ist zumindest der einen Trittfläche 24 für den Zehenbereich ein rutschfester Belag 15 zugeordnet. Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass diesem Unterteil 2 das zuvor erläuterte Oberteil 1, insbesondere mit der als Griffstück 7 ausgebildeten Halterung 5 derart zugeordnet sein kann, dass die Grundplatte 16 die Fußausnehmung 21 überdeckt.
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Selbstverständlich kommt beim Training in der Regel mehr als ein Trainingsgerät zum Einsatz. Beispielsweise können die Füße oder die Hände des Trainierenden auf dem Boden abgesetzt und die Hände oder Füße jeweils einem Trainingsgerät zugeordnet werden, wonach der Trainierende bis zu zwei Trainingsgeräte benötigt. Selbstverständlich können auch die Hände und die Füße des Trainierenden jeweils einem Trainingsgerät zugeordnet werden, so dass bis zu vier Trainingsgeräte zur Durchführung entsprechender Übungen erforderlich sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Oberteil
- 2.
- Unterteil
- 3.
- Rollelement
- 4.
- Unterseite von 2
- 5.
- Halterung
- 6.
- Lösetaste
- 7.
- Griffstück
- 8.
- Material
- 9.
- Griffstange
- 10.
- Steg
- 11.
- Oberseite
- 12.
- Fußauflage
- 13.
- Auftrittfläche
- 14.
- Auftrittfläche
- 15.
- Belag
- 16.
- Grundplatte
- 17.
- Öse
- 18.
- Seil
- 19.
- Handgriff
- 20.
- Unterseite
- 21.
- Fußausnehmung
- 22.
- Oberseite
- 23.
- Trittfläche
- 24.
- Trittfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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