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Die Erfindung betrifft eine Trainingsvorrichtung (1) zum Training von Liegestützen, mit zwei Seitenteilen (3) und einer Hantelstange (4) mit standardisiertem Durchmesser, wobei ein Seitenteil (3) ein Loch (5) passend zu dem Durchmesser der Hantelstange (4) hat durch welches diese Hantelstange (4) gesteckt wird, so dass sie den Handgriff (1a) bildet und die Seitenteile (3) den Standbereich (1b). Die Erfindung stellt also Zubehör zu Hantelstangen (4) bereit um diese als Liegestützgriff (1) zu verwenden.
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Stand der Technik
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Liegestütze sind eine Übung des Körpergewichtstrainings, bei der man aus einer horizontalen Position am Boden den Körper nach oben drückt und wieder absenkt. Man beginnt in einer Planke-Position, mit den Händen etwa schulterbreit auseinander, und senkt den Körper durch Beugung der Arme, bis die Brust fast den Boden berührt. Anschließend drückt man sich wieder nach oben, bis die Arme wieder gestreckt sind. Liegestütze trainieren hauptsächlich den Oberkörper, insbesondere die Brustmuskulatur, aber auch Schultern und Trizeps.
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Liegestützgriffe sind ein beliebtes Fitnessgerät, das verwendet wird, um Liegestütze effektiver und komfortabler zu machen. Sie ermöglichen dem Anwender, eine größere Bewegungsamplitude und eine bessere Handgelenksposition beim Ausführen von Liegestützen. Dies erhöht die Effektivität des Trainings und kann Verletzungen vorbeugen. Neben Liegestütz sind mit solchen Trainingsgeräten oft auch weitere sportliche Übungen möglich wie bspw. Handstand oder L-Sit. Es gibt eine Vielzahl von Liegestützgriffen auf dem Markt, die sich in Form, Größe und Material unterscheiden. In der Literatur werden viele verschiedene mechanische Apparate beschrieben mit beweglichen Teilen und auch unterschiedlichen Formen von Liegestützgriffen, welche bspw. bewusst instabile Position ermöglichen. im Folgenden sind Beispiele für diesen Stand der Technik aufgeführt.
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Das Patent mit der Nummer
EP1892018B1 beschreibt eine Trainingsvorrichtung für Liegestütze, die aus zwei Seitenteilen besteht, die einen zentralen Griff aufweisen. Die Seitenteile bestehen aus rutschfestem Material und können mit einer Halterung für Hanteln oder Gewichte versehen werden. Der zentrale Griff ist höhenverstellbar und kann an die Größe des Benutzers angepasst werden.
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Das Patent
DE102018007571A1 beschreibt eine Liegestützgriffvorrichtung, die aus zwei Griffstangen besteht, die mit einer Verbindungseinheit verbunden sind. Die Griffstangen sind aus Aluminium gefertigt und mit rutschfesten Griffen versehen. Die Verbindungseinheit ist drehbar und ermöglicht eine Veränderung der Griffpositionen für unterschiedliche Liegestützübungen.
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Das Patent
US 6942605 B beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung beim Durchführen von Liegestützen. Die Vorrichtung besteht aus zwei röhrenförmigen Griffen, die auf den Boden gelegt werden und durch eine Stange miteinander verbunden sind. Diese Stange kann zwischen verschiedenen Positionen verschoben werden, um die Griffweite und damit den Schwierigkeitsgrad des Trainings anzupassen. Die Griffe sind mit gepolsterten Griffbereichen ausgestattet, um ein Abrutschen der Hände zu verhindern.
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Der Stand der Technik bei Hantelstangen sieht 3 etablierte Durchmesser für die Aufnahme von Gewichten vor. Diese üblichen Aufnahmedurchmesser von Hantelstangen für Gewichtsscheiben sind 25 mm in amerikanischen Raum, und 28 mm bis 30 mm im europäischen Raum sowie 50 mm im professionellen bzw. olympischen Bereich für besonders hohe Gewichte.
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Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft Liegestützgriff-Seitenteile, die zur Verbesserung des Liegestütztrainings und weiterer sportlicher Übungen dienen und eine höhere Effektivität, Komfortabilität und Ergonomie bieten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, platzsparende Liegestützgriff-Seitenteile bei hoher Stabilität und ergonomischer Anpassbarkeit anzugeben.
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Bisherige Liegestützgriffe sind entweder herkömmlich mit einem Griffbereich, der ergonomisches Abstützen ermöglicht, und einem Standbereich ausgestattet, welche den Griffbereich vom Untergrund erhöht, so dass der Griffbereich umfasst werden kann und die Liegestützposition auch „ins Negative“ gehen kann. Eine körperliche Übung, die ins Negative geht, bezeichnet üblicherweise eine Übung, welche in normaler Position nicht ausführbar wäre, weil man mit der Bewegungsausführung an einen Anschlag kommt (bei Liegestützen beispielsweise der Boden).
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Eine häufige Variante von herkömmlichen Liegestützgriffen kommt mit einem schrägen Griffbereich, wobei die Griffstange nicht parallel zum Boden ist, sondern ein Ende etwas niedriger als das andere Ende ist, für eine verbesserte Ergonomie der Handgelenke.
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Andere Liegestützgriffe sind komplexere Konstruktionen, mit bewusst instabiler Position, um neben Kraft auch Balance zu trainieren. Dabei handelt es sich aber um eine spezielle Form des Trainings, welches ein höheres Risiko für Verletzungen darstellt. Weitere Varianten haben bewegliche Mechaniken verbaut für zusätzliche Trainingsreize oder um für besserer Ergonomie zu sorgen.
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Auch existieren zusammenklappbare Liegestützgriffe, welche sich dann flacher als herkömmliche Liegestützgriffe verstauen lassen, aber der Griffbereich benötigt immer eine Mindestgröße, um sich mit einer Hand darauf abzustützen, ein Standbereich benötigt immer eine Mindesthöhe vom Boden und eine Mindestbreite, um stabilen Stand zu ermöglichen, siehe oben. Dadurch ergibt sich je nach Stabilität und verwendete Material ein Mindestmaß im zusammengeklappten Zustand.
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Die Erfindung schlägt nun eine Lösung vor, die eine noch platzsparende und gleichzeitig sehr stabile Version von Liegestützgriffen ermöglicht und dabei auch ergonomisch anpassbar ist. Dazu werden nur Liegestützgriff-Seitenteile (3) verwendet, welche den Standbereich (1b) darstellen, welche mit herkömmlichen Hantelstangen (4) zusammengesteckt werden können so dass diese dann als Griffbereich (1a) dienen. Da Hantelstangen (4) oft zu den grundlegenden und ersten Trainingsgeräten gehört, welche sich ein Kraftsportler (2) anschafft, muss in diesem Fall kein vollständiger Liegestützgriffe (1) mehr erworben werden, sondern nur noch die in dieser Erfindung beschriebenen Liegestützgriff-Seitenteile (3).
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Die Vorteile der Erfindung, im Gegensatz zu anderen Liegestützgriffen, sind dass ein Anwender, welcher bereits Hantelstangen (3) hat, nur die Seitenteile (3) erwerben muss. Dadurch lässt sich solch ein Liegestützgriff auseinander bauen und platzsparend verstauen, was durch die spezielle Form (7) zusätzlich unterstützt wird. Die vorliegende Erfindung lässt sich aus einer Holzplatte fertigen und benötigt danach nur noch rutschfeste Gummierung an der Standfläche (6), ansonsten aber keine weiteren Materialien oder Arbeitsschritte bei der Herstellung. Entsprechend bietet die vorliegende Erfindung auch eine hohe Langlebigkeit und Stabilität, da keine beweglichen Teile oder Kunststoffteile verwendet werden müssen. Sowie eine flache und damit platzsparende Möglichkeit die Liegestützgriffe zu verstauen und zu transportieren.
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Durch die Möglichkeit verschieden hohe Seitenteile (3) zu kombinieren, kann die Neigung des Griffs ergonomisch für die Handgelenke und den Trainingsreiz auf die Muskulatur angepasst werden von horizontaler Griffposition hin zu einer leichten Schräge. Damit aus der Draufsicht einer trainierenden Person (2) erkennbar ist, welche Seite des Liegestützgriffs niedriger ist, wird die Oberkante mit einer Markierung versehen (8).
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Eine Hantelstange (4) als Griff (1a) zu verwenden hat auch den Vorteil, dass diese einen ergonomischen Durchmesser besitzt, im Vergleich zu den dünnen und oft weniger stabilen Rohren am Griffbereich der meisten anderen Liegestützgriffe, welche sich auf dem Markt befinden.
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Figurenliste
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- 1 zeigt Liegestützgriffe auf dem Boden und eine trainierende Person, welcher sich auf dem Griffbereich abstützt in Seitenansicht.
- 2 zeigt die perspektivische Ansicht von zwei gleichhohen Liegestützgriff-Seitenteilen, welche mit einer Kurzhantelstange verbunden sind.
- 3 zeigt die frontale Ansicht von Liegestützgriff-Seitenteilen in zwei unterschiedlich hohen Ausführungen inkl. einer Markierung an der Oberkante der niedrigeren Ausführung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Liegestützgriff
- 1a
- Griffbereich
- 1b
- Standbereich
- 2
- Trainierende Person
- 3
- Liegestützgriff-Seitenteil
- 4
- Hantelstange (Gewichtssicherung nicht eingezeichnet)
- 5
- Loch für Hantelstangen
- 6
- Standfläche eines Liegestützgriff-Seitenteils
- 7
- Aussparung zum platzsparenden Stapeln von mehreren Liegestützgriff-Seitenteilen übereinander
- 8
- Markierung zur Erkennung der kürzeren Ausführung eines Liegestützgriff-Seitenteils bei Draufsicht durch eine trainierende Person
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1892018 B1 [0004]
- DE 102018007571 A1 [0005]
- US 6942605 [0006]