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Die
Erfindung betrifft eine ergonomische Liegestützhilfe mit einer insbesondere
das Handgelenk schonender Gestaltung.
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Bekannt
sind zahlreiche Liegestützhilfen,
die aus zwei, in einem Abstand zueinander, im wesentlichen parallel
ausgerichteten und gegenüber
einem Erd- oder Fußboden
oder einer Abstützfläche abgestützten Holmen
oder Bügeln
bestehen.
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Auch
sind Liegestützhilfen
bekannt, deren Holme höhenverstellbar
sind, um so verschiedene Schwierigkeitsgrade bei den Übungen einstellen
zu können.
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Alle
diese Sportgeräte
schonen nicht die Handgelenke, da diese bei den Übungen stark eingeknickt und
somit übermäßig belastet
werden. Außerdem
sind die Holme nicht an unterschiedliche Handgrößen anpassbar und in der Regel
für große Hände viel
zu dünn.
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In
dem Deutschen Gebrauchsmuster
DE 88 01 190 U1 wird eine Liegestützhilfe
beschrieben, die im wesentlichen aus zwei, für jede Hand einem U-Profil
besteht. Die U-Profile sind mit ihrer offenen Seite (umgekehrtes
U-Profil) gegenüber
dem Boden abgestützt.
Bei einer Übung
stützen
sich die Handgelenke auf der ebenen Fläche des umgekehrten U-Profils
ab, während
die Finger das Ende des U-Profils derart umklammern, dass die Fingerspitzen in
das nach unten offene U-Profil hineingreifen.
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Diese
Gestaltung einer Liegestützhilfe schont
nicht die Handgelenke. Das Handgelenk wird bei einer Übung weiterhin
sehr stark eingeknickt und während
der Körperbewegungen
belastet.
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Des
weiteren ist aus der US Patentschrift
US 55 27 252 A ein Übungsgerät zum Armbeugen mit zwei auf
Abstand parallel ausgerichteten Holmen bekannt, welches durch seine
Konstruktion insbesondere für
den Einsatz an Treppen geeignet ist. Die Holme verlaufen parallel
zur Ebene der Treppensteigung, so dass auch hier die Handgelenke
sehr stark geknickt werden. Eine Entlastung ist nur dadurch gegeben,
dass entsprechend der Schräge
der Treppe ein geringeres Körpergewicht
auf den Handgelenken lastet. Der Schwierigkeitsgrad der Übung ist
dementsprechend geringer. Wird das Übungsgerät jedoch auf der untersten
Treppenstufe aufgesetzt, befindet sich der Trainierende fast in
der Waagerechten. Jetzt sind die Holme in einem Winkel zum Trainierenden hin
geneigt und die Handgelenke werden noch stärker eingeknickt als bei den
anderen bekannten Liegestützhilfen.
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Auch
diese Liegestützhilfe
löst, selbst
bei einer Aufstellung auf ebener Erde, das Problem der hohen Beanspruchung
der Handgelenke nicht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Sportgerät als Hilfe zur Ausführung von
Liegestützen
mit zwei parallelen und gegenüber
einem Erd- oder Fußboden abgestützten Holmen
zu schaffen, das bei Übungen die
Handgelenke eines Trainierenden schont und verschiedene Schwierigkeitsgrade
auch ohne Höhenverstellung
der Holme erlaubt.
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Die
Aufgabe wird mit den Merkmalen des 1. Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
ergonomische Liegestützhilfe
besteht aus zwei, im wesentlichen parallel angeordneten Holmen,
die gegenüber
einem Erd- oder
Fußboden durch
Fußstützen abgestützt sind,
wobei mindestens die Oberseite der Holme einen Neigungswinkel β besitzt,
der in Blickrichtung des Trainierenden, also in der vom Körper abgewandten
Richtung abfallend ist.
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Durch
die Neigung der Holme wird das Handgelenk des Trainierenden weniger
eingeknickt und dadurch bei den Übungen
weniger belastet.
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Neben
der ergonomischen Gestaltung der Liegestützhilfe können je nach Griffposition
auf den Holmen verschiedene Schwierigkeitsgrade realisiert werden,
indem der Oberkörper
des Trainierenden mehr oder weniger gebeugt werden kann ohne dabei den
Boden zu berühren.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
der Erfindung ist durch eine konische Form der Holme gegeben, wobei
der kleinere Durchmesser der kegelstumpfförmigen Holme in Blickrichtung
des Sportlers vom Körper
abgewandt und der größere Durchmesser
zum Körper
hin angeordnet ist. Dadurch wird zum einen durch den Konuswinkel
die – oder
ein Teil der – erforderliche(n)
Neigung erreicht und zum anderen stehen für verschiedene Handgrößen je nach
Bedarf verschiedene Holmdurchmesser zur Verfügung. Außerdem unterstützt die
konische Holmform einen natürlichen
festen Zugriff durch die Hand.
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Durch
eine besondere, außermittige
Anordnung der Fußstützen ist
es möglich, über die
gesamte Holmlänge
die Liegestützhilfe
handgerecht zu erfassen. Die beiden, zur Durchführung von Liegestützen notwendigen
Liegestützhilfen
sind dementsprechend seitenverkehrt aufgebaut. Die Fußstützen sind jeweils
an den Holmen nach innen versetzt, außermittig angeordnet, da die
Fingerseite der Hand den Holm auf seinem Umfang länger umfasst
als die Seite mit dem Daumen.
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Um
zu Vermeiden, dass die beim Trainieren in Blickrichtung abfallende
Neigung der Holme ein nach vorn Rutschen der Hände vermitteln könnte, werden
in einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform
zumindest die Oberseiten der Holme der Liegestützhilfe mit einem rutschfesten,
griffigen Material beschichtet oder auf der Oberseite der Holme wellige
oder ballige Erhebungen angeordnet.
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Die
erfindungsgemäße Liegestützhilfe
kann auch mit anderen Kraftsportgeräten, soweit dieses sinnvoll
ist, wie z. B. mit Gewichtshanteln kombiniert werden.
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An
Hand von Zeichnungen werden vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine Liegestützhilfe
nach dem Stand der Technik,
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2 eine Liegestützhilfe
gemäß der Erfindung
mit abfallender Neigung,
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3 eine Liegestützhilfe
nach 2 in einer Seitenansicht
mit Darstellung der Bewegung des Handgelenkes,
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4 die Position eines Sportlers
beim Ausführen
von Liegestützen
auf der Liegestützhilfe
nach 2,
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5 eine Liegestützhilfe
gemäß der Erfindung
in konischer Ausführung,
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6 eine Liegestützhilfe
in Kombination mit einer Gewichtshantel.
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In 1 ist in einer Seiten- und
in einer Vorderansicht eine Liegestützhilfe nach dem Stand der Technik
abgebildet.
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Ein
in einer Waagerechten angeordneter Holm 1 ist über Fußstützen 2 und
Bodenplatten 3 gegenüber
einem Fuß-
oder Erdboden 4 abgestützt.
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Zur
Durchführung
von Liegestützen
werden zwei der Liegestützhilfen
nach 1 parallel oder auch
in einem leichten Winkel zueinander auf dem Fuß- oder Erdboden 4 aufgesetzt.
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Eine
Liegestützhilfe
gemäß der Erfindung
in einer Seitenansicht und in einer Ansicht von vorn zeigt 2, wobei in der Vorderansicht
die beiden für die Übungen notwendigen
Holme 1, 1',
parallel zueinander ausgerichtet, dargestellt sind. Die rechte Liegestützhilfe
ist mit den Bezugszeichen 1, 2, 3 gekennzeichnet
und die linke Liegestützhilfe
mit den Bezugszeichen 1', 2', 3.
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Wie
in der Seitenansicht in 2 zu
sehen ist, ist der Holm Waagerechten 14 geneigt angeordnet,
wobei der Winkel β in
Blickrichtung eines Trainierenden 5, dargestellt in 3, also in der vom Körper abgewandten
Richtung des Holmes 1, abfallend ist.
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Da
der Holm 1 in 2 die
Form eines Zylinders mit einem kreisförmigen oder ovalen Querschnitt
besitzt, verläuft
die Oberseite des Holmes 1 parallel zur Symmetrieachse 9.
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Für einen
guten und festen Stand auf dem Fuß- oder Erdboden 4 sind
die Fußstützen 2, 2' mit Bodenplatten 3 abgeschlossen.
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Die
Fußstützen 2, 2' können auch
mit Bodenplatten 3 eine Einheit bilden oder derart ausgeführt sein,
dass die Bodenplatten 3 entfallen.
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Aus
der Ansicht von vorn ist zu erkennen, dass die Fußstützen 2, 2' an den Holmen 1, 1' nach innen
versetzt, außermittig
angeordnet sind, damit auch in den Endlagen der Holme 1, 1' ein Umgreifen mit
den Fingern möglich
ist und die gesamte Länge der
Holme 1, 1' für die Durchführung von
Liegestützen
genutzt werden kann. Für
eine Übung
ist deshalb jeweils spiegelverkehrt eine Liegestützhilfe in Rechtsausführung 1, 2, 3 und
eine Liegestützhilfe
in Linksausführung 1', 2', 3 notwendig.
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Der
Neigungswinkel β kann
zwischen 1° und 20° betragen.
Die optimalste Neigung liegt etwa bei 10°. Die Länge der Holme 1, 1' kann zwischen
8 cm und 180 cm gewählt
werden.
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In 3 ist die Liegestützhilfe
nach 2 in einer Seitenansicht
zusammen mit einem trainierenden Sportler 5 schematisch
dargestellt. Der Sportler 5 stützt sich mit seinem Handballen
(Handgelenk) 6 auf dem Holm 1 der Liegestützhilfe
ab, wobei die Finger der Hand 7 den Holm 1 umgreifen.
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Durch
den Neigungswinkel β des
Holmes 1 wird ein Winkel γ, den die Hand 7 zum
Unterarm 8 bildet, vergrößert. Das Handgelenk 6 des
Trainierenden 5 wird weniger eingeknickt und dadurch bei
den Übungen
weniger belastet.
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4 zeigt die Position eines
Sportlers 5 beim Ausführen
von Liegestützen
in einer Ansicht von vorn. Diese Ansicht verdeutlicht die Notwendigkeit
der außermittigen
Anordnung der Fußstützen 2, 2' an den Holmen 1, 1'.
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Die
Ellenbogengelenke 10 des Sportlers 5 weichen bei
den Übungen
nach hinten, wie in 3 zu
sehen ist, und zur Seite, wie in 4,
aus. Je nach Griffposition der Hände 7, 7' auf den Holmen 1, 1' und Anordnung
der Holme 1, 1' zueinander
weichen die Ellenbogen 10 mehr oder weniger in den angegebenen
Richtungen aus.
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Durch
die nach innen versetzte Anordnung der Fußstützen 2, 2' werden die
Holme 1, 1' auch
in ihren Endlagen weitestgehend mit den Fingern der Hände 7, 7' umgriffen.
Damit kann die volle Länge der
Holme 1, 1' zur
Realisierung verschiedener Schwierigkeitsgrade ausgenutzt werden.
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Je
nach Abstand der beiden Liegestützhilfen zueinander
werden die Handballen (Handgelenke) 6, 6' abweichend
von einer Senkrechten auf den Holmen 1, 1' aufgesetzt.
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Neben
der in den Zeichnungen dargestellten parallelen Ausrichtung der
Holme 1, 1' können diese auch
in Blickrichtung in einem Winkel zueinander geneigt auf dem Fußboden 4 aufgestellt
werden.
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Die
in 5 dargestellte Liegestützhilfe
besitzt einen Holm 1 in konischer Ausführung mit einem Konuswinkel α, der auf den
Fußstützen 2 mit
den Bodenplatten 3 ruht. Der Konuswinkel α besitzt
etwa eine Größe zwischen
0° und 35°.
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Im
unteren Teil von 5 ist
in einer Ansicht von vorn, analog zu 2,
eine rechte Liegestützhilfe 1, 2, 3 und
eine linke Liegestützhilfe 1', 2', 3 dargestellt.
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Die
kleineren Durchmesser der kegelstumpfförmigen Holme 1, 1' sind dabei
in Blickrichtung des Sportlers 5, dargestellt in 4, und die größeren Durchmesser
der Holme 1, 1' sind
in Richtung zum Körper
des Sportlers 5 angeordnet. Dabei können die Symmetrieachsen 9 der
Holme 1, 1' waagerecht
ausgerichtet oder ebenfalls geneigt sein. Gemäß der Erfindung ist es dabei
wichtig, dass die Oberseiten der Holme 1, 1' gegenüber einer
Waagerechten 14 den Neigungswinkel β besitzen.
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Durch
den Konuswinkel α und/oder
den Neigungswinkel β wird
die erforderliche Neigung der Holme 1, 1' erreicht. Außerdem stehen
aufgrund der konischen Ausführung
der Holme 1, 1' für verschiedene Handgrößen 7,
je nach Bedarf, verschiedene Holmdurchmesser zur Verfügung und
zusätzlich
wird durch die konische Form der Holme 1, 1' ein natürlicher
fester Zugriff durch die Hand 7 des Sportlers 5 erreicht.
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Eine
nützliche
Variante der Liegestützhilfe
ist in 6 in Kombination
mit einer Gewichtshantel gegeben.
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Die
Hantelachse 11, die an ihren Enden die Gewichte 12 trägt wird
von zwei – wahlweise
demontierbaren – Fußstützen 2 getragen.
Um den Neigungswinkel β zu
erreichen ist die eine Fußstütze 2 kürzer als
die andere. Die Hantelachse 11 entspricht somit dem Holm 1 in 2, der zusammen mit den Fußstützen 2 die
Liegestützhilfe
bildet.
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Für die Durchführung von
Liegestützen
sind zwei Liegestützhilfe
mit Fußstützen 2 und
Hantelachsen 11 notwendig.
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In
dem mittleren Bereich der Hantelachse 11 kann ein Abschnitt 13 mit
einem unterschiedlichen Durchmesser für unterschiedliche Handgrößen eingefügt werden.
Auch ist es möglich,
diesen Bereich 13 für
einen guten Zugriff konisch auszuführen.
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- 1
- Rechter
Holm
- 1'
- Linker
Holm
- 2
- Fußstützen für den rechten
Holm
- 2'
- Fußstützen für den linken
Holm
- 3
- Bodenplatte
- 4
- Fuß- oder
Erdboden
- 5
- Sportler
- 6
- rechtes
Handgelenk
- 6'
- linkes
Handgelenk
- 7
- rechte
Hand
- 7'
- linke
Hand
- 8
- Unterarm
- 9
- Symmetrieachse
eines Holmes
- 10
- Ellenbogengelenk
- 11
- Hantelachse
- 12
- Gewichte
- 13
- Zugriffbereich
an einer Hantelachse
- 14
- Waagerechte