DE202015000092U1

DE202015000092U1 - Trainingsgrät zum Trainieren der Muskeln des Oberkörpers und der oberen Extremitäten

Info

Publication number: DE202015000092U1
Application number: DE202015000092.4U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2015-01-05
Filing date: 2015-01-05
Publication date: 2015-04-17
Anticipated expiration: 2025-01-06

Abstract

Trainingsgerät zum Trainieren der Muskeln des Oberkörpers und der oberen Extremitäten, insbesondere der Arm-, der Schulter-, der Rücken- und der Brustmuskulatur, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät ein Handhabe (1) zum manuellen Ergreifen und eine Grundplatte (2) enthält, wobei die Handhabe (1) mittels Zugelementen (3) mit der Grundplatte (2) derart verbunden ist, dass sich die Handhabe (1) als freier Körper im Raum und in sich selbst radial bewegen lässt und dabei permanent Zugkräfte aus mehreren Richtungen wirken.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trainingsgerät zum Trainieren der Muskeln des Oberkörpers und der oberen Extremitäten, insbesondere der Arm-, der Schulter-, der Rücken- und der Brustmuskulatur, wobei dem nach vorne gestreckte oder gebeugte Arm eine hohe muskuläre Stabilität in alle Richtungen und in sich selbst antrainiert werden sollen.
Das Trainingsgerät findet Einsatz zur medizinischen Reaktivierung der Muskelkräfte (Rehabilitation) und zur Stärkung der Muskelkräfte in Fitnessstudios oder im privaten Umfeld. So kann das Trainingsgerät auch ganz gezielt beim Training von Budo-Sportarten (Kampfsport) genutzt werden. So muss beispielsweise bei einem Fauststoß die Faust zur Erreichung einer hohen kinetischen Energie (Schlagkraft) mit hoher Geschwindigkeit punktgenau das anvisierte Ziel erreichen. Die Bewegung dazu startet dabei meist mit angewinkelten Arm und ausgedrehter Faust (Handrücken zeigt nach unten) direkt oberhalb der Hüfte. Dann streckt sich der Arm mit der Faust nach vorne auf kürzestem Weg direkt zum Ziel wobei die Faust zusätzlich im letzten Moment eingedreht wird. Wird diese Bewegung durch fremde Krafteinwirkung – z. B. durch eine Block-Technik – gestört, soll die Bewegung dennoch bis zum Ende ausgeführt und das anvisierte Ziel auf direktem Weg erreicht werden. Dazu ist eine hohe Armstabilität, bedingt durch die umliegenden Muskelgruppen, notwendig. Wendet man zur Verteidigung selbst Block-Techniken an, sind neben effektiven Techniken auch die trainierten Muskeln notwendig, die über den Armblock den Angriffen entgegenwirken und die Block-Technik in der Endstellung muskulär arretieren und den Angriff somit abwehren. Darüber hinaus sind für Greif- und Hebeltechniken auch kräftige Hände, Handgelenke als auch insgesamt kräftige Armdrehbewegungen von Vorteil.
Trainingsgeräte zum Trainieren des Oberkörpers und der oberen Extremitäten gibt es in zahlreichen Ausführungen. Das bekannteste Gerät ist dabei die Hantel, die gegen die Schwerkraft bewegt werden muss. Jedoch ist der Körper, die Hantel bzw. beide gemeinsam in die geeignete Position zu bringen, um die jeweils zu trainierende Muskelgruppe zu beanspruchen. Nachteilig ist auch die Kraftwirkung in nur einer Richtung (Schwerkraft). Weiterhin gibt es elastische Bänder oder Expandergeräte, wobei entgegen der Längsrichtung der Zugkraft trainiert wird. Hier ist entsprechend des Bewegungsablaufs das Band zu halten oder zu befestigen. Auch hier muss die Position und Lage des Bandes zum Trainieren der gewünschten Muskelgruppe verändert werden. Nachteilig ist ebenso die Zugkraftwirkung in nur eine Richtung. Weiterhin gibt es Seilsysteme, die ähnlich entgegen der Zugkraft Anwendung finden und entsprechend dem Bewegungsmuster in der Anordnung verändert bzw. jeweils entsprechend dem zu trainierenden Muskel eingestellt werden oder die Körperposition verändert werden muss. Ebenso fehlt auch hier eine Kombinationsmöglichkeit um mehrere Muskelgruppen gleichzeitig trainieren zu können.
Alle aus dem Stand der Technik bekannten Trainingsgeräte weisen die Nachteile auf, dass ihnen die Möglichkeit einer kombinierten Zug-, Kreis- und Torsionsbewegung fehlen. Weiterhin muss das Trainingsgerät selbst oder der Körper des Trainierenden entsprechen der zu trainierenden Muskelgruppe ausgerichtet werden. Zusätzlich werden die Muskeln meist isoliert trainiert – es ist nicht möglich, die verantwortlichen Muskelgruppen gemeinsam in einem geeigneten 360°-Zyklus gleichzeitig zu trainieren. Somit sind oftmals mehrere Trainingsgeräte notwendig, um alle verantwortlichen Muskeln trainieren zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Krafteinwirkungen in einem allgemein nutzbaren Trainingsgerät so darzustellen und zu vereinen, dass aus einer Position heraus die notwendigen Muskelgruppen und Bewegungen mit verschiedensten Trainingsmustern zyklisch oder isoliert trainiert werden können und zusätzlich eine kombinierte Zug-, Kreis- und Torsion- und Kippbewegung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Trainingsgerät mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Trainingsgeräts ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Handhabe (1) im Zentrum einer Grundplatte (2) mit kreisförmigen Ausschnitt angeordnet, die über Zugelemente (3), vorteilhafterweise Expander, gleichmäßig – analog der Ziffern eines Ziffernblatts – miteinander verbunden sind. Die Grundplatte (2) soll beispielsweise so an einer Wand befestigt werden, dass der Trainierende die Handhabe (1) in einem sogenannten Ausfallschritt zum Trainingsgerät hin mit leicht angewinkeltem Arm und eine Faustbreit unterhalb des Schulterniveaus vorne greifen kann. Die Handhabe (1) besteht aus einem äußeren Ring (1a) und einer gleitenden, arretierbaren inneren Kreisplatte (1b) mit Griffmulden (1f), so dass sich eine Querstrebe (1c) zum Greifen bildet. Aus dieser Position heraus können verschiedene Bewegungsmuster durchgeführt werden. So kann die Handhabe (1) angehoben und im Kreis zyklisch bewegt werden. Dabei werden die Schulter-, die Rücken-, die Brust- und die Armmuskulatur in Abhängigkeit der Position der Handhabe (1) unterschiedlich stark beansprucht. Je weiter man sich vom Zentrum der Grundplatte (2) entfernt, steigt die Zugkraft der Expander (3). Wird beispielsweise dem Ziffernblatt einer Uhr gemäß in Richtung „IX–III” trainiert, werden die Schulter und der Rücken stärker beansprucht. In Richtung „IV–VII” der Latissimus, in Richtung „VIII–XI” die Brustmuskulatur und Schultermuskulatur. Weiterhin kann die Handhabe (1) in arretiertem Zustand mit ausgestrecktem Arm in sich links- oder rechtsherum gedreht werden. Nun entsteht eine Torsionskraft, ähnlich dem Öffnen oder Schließen eines Fensters mit Fenstergriff. Damit werden hauptsächlich die Unterarme trainiert. Weiterhin kann die Handhabe (1) axial zur Querstrebe (1c) nach vorne bzw. hinten gekippt werden, um die Handgelenke zu stärken. Ebenso kann die Handhabe (1) gezogen oder gedrückt werden. Dadurch werden der Bizep und die Schulter-/Rückenmuskulatur bzw. der Trizep und die Schulter-/Brustmuskulatur trainiert. In gesteigerter Form können auch einzelne Bewegungen oder alle gemeinsam miteinander kombiniert werden. Diese trainieren insbesondere Block- und Hebeltechniken. Letztlich können auch einzelne Muskeln isoliert trainiert werden. Beispielsweise nach einer Schulterverletzung und ist somit auch für den Einsatz in einer Rehabilitation geeignet.
In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Zugelemente durch Verbindungselemente mit der Grundplatte bzw. der Handhabe verbunden. Die Verbindungselemente bestehen dabei vorteilhafterweise aus Kunststoffhülsen mit einer axial beidseitig offenen Stufenbohrung, durch die das Zugelement gezogen und am Ende mit einer Sicherungsklammer gehalten wird. Das Verbindungselement wird zusammen mit dem Zugelement in die Bohrung der radial angebrachten äußeren Handhabe bzw. inneren Ausschnitt der Grundplatte versenkt und über eine kleine durchgängige Bohrung, rechtwinklig zur axialen Bohrung über einen Sicherungsstift fixiert. Somit können die Zugelemente gelöst bzw. durch unterschiedliche Materialien oder beispielsweise Expanderstärken ausgetauscht werden.
1 zeigt die Vorderansicht und rechts daneben die Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trainingsgerät zum Trainieren der Muskeln des Oberkörpers und der oberen Extremitäten
2 zeigt in einer perspektivischen Seitenansicht das Trainingsgerät im Einsatz und rechts daneben die schematische Darstellung der Freiheitsgrade, die mit der Handhabe erzielt werden kann.
3 zeigt die Handhabe in einer möglichen Ausführungsform
4 zeigt ein Verbindungselement in einer möglichen Ausführungsform
5 zeigt das Zugelement in Verbindung mit einem Sicherungsring
6 zeigt den Sicherungsstift in einer möglichen Ausführungsform
In 1 ist die Handhabe (1) in ruhendem Zustand dargestellt, wie sie bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel über 12 Zugelemente (3) mit der Grundplatte (2) verbunden ist. Zur Vereinfachung der weiteren Erläuterung sind die Positionen der Zugelemente mit römischen Ziffern analog dem Ziffernblatt einer Uhr versehen. Ergreift man die Handhabe (1) und hebt sie z. B. 10 cm nach oben in Richtung XII an, so müssen die Zugkräfte der Zugelemente (3) von III–IX überwunden werden. Damit wird ein Teil der Armder Schulter- und Rückenmuskulatur – analog dem Anheben einer Hantel – beansprucht. Beschreibt man von dieser Position aus eine radiale Bewegung im Uhrzeigersinn um den Mittelpunkt der Grundplatte, so werden nacheinander und teilweise kombiniert die Schulter- und Rückenmuskulatur, der Latissimus und die Brustmuskulatur beansprucht und trainiert. Da die Handhabe (1) aus einem äußeren Ring (1a) und einem inneren Ring (1b) einschließlich der Querstrebe (1c) gleitend miteinander verbunden sind, ist ein Umgreifen nicht notwendig. So kann z. B. der Handrücken während eines Zyklus immer nach oben zeigen.
In 2 wird die Handhabe (1) gezogen, nach unten gedrückt und zusätzlich – bei fixiertem inneren Ring (1b) gegenüber dem äußeren Ring (1a) – gedreht (Torsion) und oben leicht nach hinten gekippt. Dieses Beispiel veranschaulicht die Komplexität der im Raum möglichen Anwendungen.
Bezugszeichenliste

1: Handhabe
1a: äußerer Ring
1b: innerer Ring
1c: Querstrebe
1d: Bohrungen zur Aufnahme der Verbindungselemente
1e: Bohrung zur Aufnahme der Sicherungsbolzen
1f: Griffmulden
2: Grundplatte
3: Zugelemente
4: Verbindungshülse
4a: Stufenbohrung
4b: Bohrung für Sicherungsbolzen
5: Sicherungsring
6: Sicherungsbolzen

Claims

Trainingsgerät zum Trainieren der Muskeln des Oberkörpers und der oberen Extremitäten, insbesondere der Arm-, der Schulter-, der Rücken- und der Brustmuskulatur, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät ein Handhabe (1) zum manuellen Ergreifen und eine Grundplatte (2) enthält, wobei die Handhabe (1) mittels Zugelementen (3) mit der Grundplatte (2) derart verbunden ist, dass sich die Handhabe (1) als freier Körper im Raum und in sich selbst radial bewegen lässt und dabei permanent Zugkräfte aus mehreren Richtungen wirken.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugelemente (3) mit der Grundplatte (2) so verbunden sind, dass aufgrund der im Wesentlichen gleichmäßig verteilten radialen Anordnung die Zugkräfte aus unterschiedlichen Richtungen auf die Handhabe (1) wirken.
Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (1) in ruhendem Zustand mittels den Zugelementen (3) im Wesentlichen im Zentrum der Grundplatte (2) gehalten wird.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Zugelemente (3) eine gleichbleibende oder in Abhängigkeit zum Weg der Handhabe (1) veränderbare Zugkraft aufweisen.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (1) aus einem äußeren Ring (1a) und einem inneren Ring (1b) besteht, wobei der innere Ring (1b) gegenüber dem äußeren Ring (1a) derart verbunden ist, dass der innere Ring (1b) mit der zum Ergreifen stabförmigen Querstrebe (1c) radial um 360° gleitbar und feststellbar ist.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Handhabe (1) radial außen umlaufend im Wesentlichen Bohrungen (1d) im gleichen Abstand zueinander zur Aufnahme der Zugelemente (3) mittels Verbindungselemente (4) angebracht sind.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (4) im Wesentlichen zylindrisch mit einer durchgängigen axialen Stufenbohrung (4a) zur Aufnahme eines Zugelements (3) versehen sind.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (4) und Bohrungen (1d) der Handhabe und Grundplatte (2) am hinteren Ende 90° axial quer eine weitere kleinere Bohrung (1e und 4b) passend zueinander zur Aufnahme eines Sicherungsbolzen (6) angebracht ist, womit die Verbindungselemente (4) gegen Zugkräfte gesichert werden.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Zugelemente (3) durch die Stufenbohrung (4a) der Verbindungselemente (4) geführt und am Ende mit einem Sicherungsring (5) gegen ein Herausgleiten gesichert sind.
Trainingsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Zugelemente (3) und deren Verbindungselemente (4) fest verankert, gelöst oder ausgetauscht werden können.