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Die Erfindung betrifft einen Liftbeschlag für eine Tischplatte, mit einem verschiebbar an einem Möbel geführten Rahmen, an dem die Tischplatte höhenverstellbar gehalten ist.
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Bei Möbeln, beispielsweise bei Tischen oder Küchenunterschränken, besteht oft der Wunsch, die durch die Tischplatte oder Arbeitsplatte gebildete Arbeitsfläche bei Bedarf zu vergrößern. Es sind Liftbeschläge bekannt, die es erlauben, eine zur Vergrößerung der Arbeitsfläche dienende Tischplatte unterhalb der eigentlichen Tischplatte oder Arbeitsplatte des Möbels zu verstauen und bei Bedarf auszuziehen und in die gewünschte Arbeitshöhe anzuheben und sie dann in dieser Höhe zu halten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Liftbeschlag zu schaffen, der sich einfach bedienen lässt und eine geringe Bauhöhe aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Tischplatte durch ein Parallelogrammgestänge mit dem Rahmen verbunden ist und dass an dem Möbel ein Steuernocken angeordnet ist, der mit einem Nockenfolger an dem Parallelogrammgestänge zusammenwirkt und eine Verschiebebewegung des Rahmens in eine Schwenkbewegung des Parallelogrammgestänges umsetzt, derart, dass die Tischplatte aus einer abgesenkten Position in eine Position oberhalb des Rahmens angehoben wird.
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Wenn der Rahmen, dessen parallele Schenkel beispielsweise durch zwei Auszugschienen gebildet werden, in eine ausgezogene Position verschoben wird, bewirkt der Steuernocken das automatische Anheben der Tischplatte in die Position oberhalb des Rahmens. Das Parallelogrammgestänge gewährleistet dabei, dass die Tischplatte beim Anheben parallel zu sich selbst bewegt wird. Da sich das Parallelogrammgestänge im wesentlichen in der Ebene des Rahmens erstrecken kann, lässt sich eine äußerst geringe Bauhöhe des Beschlages erreichen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform liegt die Tischplatte in der abgesenkten Position in der Ebene des Rahmens zwischen den beiden parallelen Rahmenschenkeln.
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Der Steuernocken kann zugleich einen Anschlag bilden, der die Ausziehbewegung des Rahmens begrenzt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung stützt sich die Tischplatte auf einem mit dem Parallelogrammgestänge verbunden Lager ab, das eine Drehung der Tischplatte um eine vertikale Achse ermöglicht. Die Tischplatte kann dabei so dimensioniert sein, dass sie, nachdem sie in der angehobenen Position um 90° gedreht wurde, die beiden parallelen Rahmenschenkel überragt. Wenn dann nach der Drehung der Tischplatte der Rahmen wieder zurückgeschoben wird und demzufolge das Lager wieder in die abgesenkte Position zurückkehrt, wird die Tischplatte auf den parallelen Rahmenschenkeln abgesetzt, so dass sie in der angehobenen Position verbleibt.
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Das Lager, das die Tischplatte abstützt, ist vorzugsweise ein kombiniertes Dreh- und Gleitlager, das es erlaubt, die Tischplatte durch Verschiebung auf dem Lager noch ein Stück weiter auszuziehen, nachdem der Rahmen bereits seine maximal ausgezogene Stellung erreicht hat. Durch diese zusätzliche Auszugsbewegung der Tischplatte wird der Abstand zwischen dieser Tischplatte und der eigentlichen Arbeitsplatte des Möbels so weit vergrößert, dass die Drehung um 90° möglich ist, ohne dass die Tischplatte an der Arbeitsplatte anstößt. Nach der Drehung kann dann die Tischplatte – vorzugsweise zusammen mit dem Rahmen – wieder zurückgeschoben werden, bis sie bündig an der Kante der Arbeitsplatte anstößt.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Liftbeschlag in einer abgesenkten Stellung;
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2 den Liftbeschlag nach 1 in einer angehobenen Stellung;
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3 den Liftbeschlag nach 1 und 2 in einem Schnitt längs einer Schnittebene, die durch eine auf dem Liftbeschlag abgestützte Tischplatte hindurchgeht;
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4 den Liftbeschlag in der angehobenen Stellung gemäß 2, einerseits in der Draufsicht und andererseits in einem zugehörigen Längsschnitt;
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5 und 6 Draufsichten für zwei weitere Stadien beim Überführen des Liftbeschlags in eine Gebrauchsstellung; und
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7 den Liftbeschlag im Endzustand in der Gebrauchsstellung, sowohl in der Draufsicht als auch im Längsschnitt.
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Der in 1 gezeigte Liftbeschlag dient zum kontrollierten Anheben und Absenken einer Tischplatte 10, die in der Schnittdarstellung in 1 nicht sichtbar ist und deshalb nur strichpunktiert angedeutet wurde. Der Liftbeschlag weist einen Rahmen 12 auf, der verschiebbar an einem Möbel 14 mit einer Arbeitsplatte 16 geführt ist.
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Bei dem Möbel 14 kann es sich beispielsweise um ein Schrankmöbel oder auch um einen Tisch mit der Arbeitsplatte 16 als Tischplatte handeln. Mit Hilfe des Liftbeschlages soll die Tischplatte 10 in eine Gebrauchsstellung überführt werden, in der sie die durch die Arbeitsplatte 16 gebildete Arbeitsfläche vergrößert.
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Von dem Rahmen 12 ist in 1 nur ein Teil einer Auszugschiene 18 zu erkennen, die Teil einer an dem Möbel 14 montierten Ausziehführungsgarnitur ist und zusammen mit einer weiteren Auszugschiene zwei parallele, in Auszugsrichtung verlaufende Schenkel des Rahmens 12 bildet.
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Zu dem Liftbeschlag gehört weiterhin ein Parallelogrammgestänge 20, das die Auszugschiene 18 mit einem Träger 22 verbindet, auf dem die Tischplatte 10 montiert ist. Das Parallelogrammgestänge 20 weist zwei parallele Lenker 24 und 26 auf, die durch Gelenke 28 und 30 mit der Auszugschiene 18 und durch Gelenke 32 und 34 mit dem Träger 22 verbunden sind.
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Der Lenker 24 ist über das Gelenk 28 hinaus um eine Arm 36 verlängert, der am freien Ende einen Nockenfolger 38 trägt. Unter der Arbeitsplatte 16 ist ein stationärer Steuernocken 40 befestigt, der eine Steuerkontur für den Nockenfolger 38 bildet,
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1 zeigt den Rahmen 12 bei der Bewegung nach rechts, kurz vor Erreichen seiner maximal ausgezogenen Stellung. Der Nockenfolger 38 hat die Position des Steuernockens 40 erreicht und läuft auf dessen Steuerkontur auf.
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In 2 hat sich der Rahmen 12 weiter nach rechts bewegt und seine Endlage erreicht. Der Nockenfolger 38 hat sich entlang der Steuerkultur nach unten bewegt und liegt nun an einem Anschlag, der eine weitere Auszugsbewegung des Rahmens 12 verhindert. Der Arm 36 ist um das Gelenk 28 nach unten geschwenkt worden, so dass die Lenker 24 und 26 rechts von den Gelenken 28 und 30 aufwärts geschwenkt wurden. Der Träger 22 ist dadurch parallel zu sich selbst nach oben bewegt worden und liegt nun in einer Position, in der er die Tischplatte 10 in einer Position unmittelbar oberhalb der Auszugschiene 18 abstützt.
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Im gezeigten Beispiel weist der Träger 22 einen Zapfen 42 auf, der in ein Langloch 44 in der Auszugschiene 18 eingreift und dem Träger 22 bei seiner vertikalen Bewegung zusätzlich Führung gibt und zugleich das Bewegungsspiel begrenzt.
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3 zeigt den Liftbeschlag in der abgesenkten Stellung gemäß 1, jedoch in einer versetzten Schnittebene, die durch die Tischplatte 10 hindurchgeht. An dem Träger 22 sind zwei Traversen 46 befestigt, die sich rechtwinklig zwischen den Auszugschienen 18 des Rahmens 12 erstrecken und deshalb in 3 im Schnitt dargestellt sind. Auf diesen Traversen 46 ist ein plattenförmiges Lager 48 befestigt, auf dem die Tischplatte 10 lose aufliegt. Das Lager 48 weist einen in Auszugsrichtung 50 verlaufenden Schlitz auf, in den ein von der Unterseite der Tischplatte 10 ausgehender Drehzapfen 52 eingreift.
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In 4 ist der Liftbeschlag in der angehobenen Stellung gemäß 2 sowohl in der Draufsicht als auch im Schnitt gezeigt. In der Draufsicht erkennt man die beiden Auszugschienen 18, die die parallelen Schenkel des Rahmens 12 bilden und am freien Ende durch eine Traverse 54 miteinander verbunden sind. Die Auszugschienen 18 sind in fest am Möbel 14 angeordneten Führungsschienen 56 geführt. Die Parallelogrammgestänge 20 und die Träger 22 sind spiegelbildlich an beiden Auszugschieinen 18 angeordnet. Der Steuernocken 40 braucht jedoch nur für eines dieser Parallelogrammgestänge vorgesehen zu sein.
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Der Drehzapfen 52 der Tischplatte 10 liegt in 4 am linken Ende des Schlitzes 50, so dass sich die Tischplatte 10 relativ zu dem Lager 48 nach rechts in 4 verschieben lässt.
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5 zeigt die Tischplatte 10 in der entgegengesetzten Endlage, in der sich der Drehzapfen 52 am entgegengesetzten Ende des Schlitzes 50 befindet und die Tischplatte 10 die Traverse 54 überragt. Auch in dieser Stellung wird die Tischplatte durch das Lager 48 kippstabil abgestützt.
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6 zeigt einen Zustand, in dem die Tischplatte 10 um 90° um den Drehzapfen 52 gedreht wurde, so dass sie nun auch die Auszugschienen 18 des Rahmens 12 auf beiden Seiten überragt. Die Drehbewegung wird dadurch begrenzt, das ein unter der Tischplatte 10 befestigter Bolzen 58 an der Kante des Lagers 48 anschlägt. Die Parallelogrammgestänge 20 halten das Lager nach wie vor in der angehobenen Stellung. Die Tischplatte 10 liegt reibschlüssig auf dem Lager 48 auf. Hingegen sind die Auszugschienen 18 der Ausziehführungsgarnituren wie üblich mit Wälzlagern leichtgängig in den Führungsschienen 56 beweglich. Wenn der Benutzer in dem in 6 gezeigten Zustand die Tischplatte 10 wieder zurückschiebt, nach links in 6, wird auch der Rahmen 12 bei dieser Bewegung reibschlüssig mitgenommen.
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Dadurch kommt der Nockenfolger 38 von dem Steuernocken 40 frei, und das Lager 48 kann aufgrund seines Eigengewichts wieder in die abgesenkte Position zurückfallen, wie in der Schnittdarstellung im unteren Teil der 7 gezeigt ist. Die Tischplatte 10 wird dabei auf den Auszugschienen 18 abgesetzt, während der Drehzapfen 52 mit dem Schlitz 50 des Lagers in Eingriff bleibt. Da nun ein Reibschluss zwischen der Tischplatte 10 und den beiden Auszugschienen 18 besteht, nimmt der Rahmen 12 auch weiterhin an der Bewegung der Tischplatte 10 nach links teil. Schließlich wird die in 7 auch in der Draufsicht gezeigte Position erreicht, in der die Tischplatte 10 bündig und auf Stoß an der Arbeitsplatte 16 des Möbels anliegt. Damit ist die Gebrauchsstellung der Tischplatte 10 erreicht.
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Wenn die Tischplatte 10 wieder unter der Arbeitsplatte 16 verstaut werden soll, so werden die oben beschriebenen Bewegungsabläufe in umgekehrter Reihenfolge und Richtung ausgeführt. Die Tischplatte 10 wird zunächst nach rechts in 7 zurückgezogen, wobei der Drehzapfen 52 das Lager 48 und den Rahmen 12 mitnimmt, bis der Nockenfolger 38 wieder auf den Steuernocken 40 aufläuft und an dessen Anschlag anschlägt. Dabei wird das Lager 48 wieder angehoben, so dass es die Tischplatte 10 leicht von den Auszugschienen 18 abhebt. Die Tischplatte 10 lässt sich dann leichtgängig wieder in die in 5 gezeigte Position drehen und wird dann nach links in 5 zurückgeschoben, während der Rahmen 12 – beispielsweise an der Traverse 54 – festgehalten wird. Wenn die in 4 gezeigte Position erreicht ist, wird auch der Rahmen 12 wieder zurückgeschoben und die Parallelogrammgestänge 20 steuern die Rückkehr der Tischplatte 10 in die abgesenkte Position. Der Steuernocken 40 ist so angeordnet, dass die vollständig abgesenkte Position erreicht wird, bevor die Tischplatte 10 unter die Arbeitsplatte 16 fährt.
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Es versteht sich, dass es bei der Steuerung der Hubbewegung durch den Steuernocken 40 nur auf die Relativbewegung zwischen dem Rahmen 12 und Möbel 14 ankommt. Die Erfindung ist deshalb auch bei Möbeln anwendbar, bei denen der Rahmen stationär ist und eine Arbeitsplatte oder ggf. auch zwei Arbeitsplatten auf beiden Seiten der Tischplatte 10 ausziehbar sind.