DE202015007655U1

DE202015007655U1 - Kablierspindel

Info

Publication number: DE202015007655U1
Application number: DE202015007655.6U
Authority: DE
Original assignee: Saurer Germany GmbH and Co KG
Current assignee: Saurer Technologies GmbH and Co KG
Priority date: 2015-11-06
Filing date: 2015-11-06
Publication date: 2015-11-23
Anticipated expiration: 2025-11-07
Also published as: US10480101B2; CN206219741U; CN106948048A; US20170130367A1; KR200492800Y1; KR20170001705U

Abstract

Kablierspindel (2), bestehend aus einem Spindeltopf (5) und einem Oberteil, das als kegelige Kablierhaube (1) ausgebildet ist, wobei in der Kablierhaube (1) eine Fadenbremse (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kablierhaube (1) in ihrem oberen Bereich von der kegeligen Form in eine konvexe Form übergeht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kablierspindel, bestehend aus einem Spindeltopf und einem Oberteil, das als kegelige Kablierhaube ausgebildet ist, wobei in der Kablierhaube eine Fadenbremse angeordnet ist.
Kablieren bzw. Kordieren ist ein textiler Prozess zur Verbesserung der Garnqualität, da der einfache Faden hinsichtlich Festigkeit und Gleichmäßigkeit den Anforderungen der Weiterverarbeitung oder des Endprodukts nicht immer genügt. Der Begriff Faden soll im Rahmen dieser Anmeldung alle linienförmigen Gebilde, wie Garne, Folienbändchen, schlauch- und bändchenförmige Textilien und dergleichen, umfassen. Zur Vereinfachung wird der Begriff des Fadens gleichbedeutend für die möglichen Alternativen im Rahmen dieser Anmeldung verwendet.
Eine Kabliermaschine weist eine Mehrzahl von Arbeitsstellen auf, die in Maschinenlängsrichtung nebeneinander angeordnet sind. Die Arbeitsstellen umfassen jeweils eine Spindel, auf die eine Vorlagespule aufgesteckt wird, sowie eine am Maschinengestell angeordnete Aufsteckvorrichtung, die der Aufnahme einer zweiten Vorlagespule dient. Die Garne werden von den Vorlagespulen abgezogen und über Fadenbremsen in ihrer Spannung konstant gehalten. Dabei wird der Faden von der ersten Vorlagespule im Spindeltopf, der üblicherweise als Topffaden bezeichnet wird, über Kopf abgezogen. Der andere Faden von der zweiten Vorlagespule am Maschinengestell, der so genannte Gatterfaden, wird von unten in die Hohlspindel eingeführt und tritt aus der Spindel an einer Speicherscheibe aus, umwindet diese partiell und rotiert als Fadenballon um den Spindeltopf. Im Ballonfadenführer umwindet das Garn der zweiten Vorlagespule das Garn der ersten Vorlagespule, ohne dass die Einzelfäden Drehungen erhalten. Der durch diesen Ablauf hergestellte Faden wird auf eine Auflaufspule aufgespult.
In der DE 37 08 331 C1 wird ein Verfahren und eine Einrichtung zur Einstellung des Fadenzugkraftverhältnisses zwischen Außen- und Innenfaden bei der Herstellung von kablierten technischen Garnen beschrieben. Der Außenfaden respektive Gatterfaden wird von einer Vorlagespule abgezogen und läuft durch eine Fadenbremsvorrichtung sowie einen axialen Kanal einer Spindel, aus der er durch einen radialen Kanal austritt und um die Spindel einen Fadenballon bildet. Über dem Scheitelpunkt des Fadenballons ist eine Fadenführeröse angeordnet. Kurz unterhalb der Fadenführeröse wird der Innenfaden respektive Topffaden zugeführt, der von einer Vorlagespule abgezogen wird, die oberhalb der Spindel im Inneren des Fadenballons innerhalb eines Spulentopfes angeordnet ist. In der 1 ist eine kalottenförmige Kablierhaube, die im obersten Bereich eine horizontale Abflachung aufweist, zu sehen.
Anders als bei der DE 37 08 331 C1 wird in der DE 102 20 302 A1 nicht mit einem so genannten offenen Fadenballon gearbeitet, sondern ein Ballonbegrenzer eingesetzt.
Die DE 102 20 302 A1 offenbart eine Kablierspindel mit einem Spindeltopf, dessen Oberteil durch eine Kablierhaube gebildet wird, die kegelstumpfförmig ausgebildet ist. Des Weiteren ist der Spindeltopf von einem zylindrisch ausgebildeten Ballonbegrenzer umgeben. Der Gatterfaden wird im Zwischenraum zwischen der Außenseite des Spindeltopfes und der Innenwand des Ballonbegrenzers nach oben und durch die Ballonfadenführeröse hindurch geführt. Ein derartiger Ballonbegrenzer kann an Kabliermaschinen eingesetzt werden, um den durch den laufenden Faden gebildeten umlaufenden Fadenballon einzuengen.
Nachteilig an Kablierspindeln gemäß dem Stand der Technik ist, dass der Energieverbrauch derartiger Kablierspindeln aufgrund des entstehenden Fadenballons relativ hoch ist.
Ausgehend von Kablierspindeln der vorgenannten Gattung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kablierspindel vorzuschlagen, mittels derer der Energieverbrauch reduziert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist Gegenstand des Unteranspruchs.
Zur Lösung der Aufgabe ist gemäß Anspruch 1 vorgesehen, dass die Kablierhaube 1 in ihrem oberen Bereich von der kegeligen Form in eine konvexe Form übergeht.
Bei einer derart vorteilhaften Ausbildung der Kablierhaube ist der wesentliche Teil der Kablierhaube kegelig ausgebildet und geht in dem Bereich der Deckfläche des Kegelstumpfes in eine konvexe Form über. Dabei ist der Übergang der Mantelfläche in die Deckfläche abgerundet.
Durch eine geometrische Anpassung der Kablierhaube in Bezug auf die natürliche Ausbildung des entstehenden Fadenballons kann die Ballonfadenführeröse näher an der Kablierhaube angeordnet werden, ohne dass der Gatterfaden in Kontakt mit der Kablierhaube kommt. Durch die Verlagerung der Ballonfadenführeröse zur Kablierhaube hin kann sich nur noch ein kleinerer Fadenballon ausbilden. Je kleiner der Fadenballon ist, desto geringer ist der Energieverbrauch der Kablierspindel.
Selbst beim Start und Hochfahren ist durch die erfindungsgemäß ausgebildete Kablierhaube immer noch gewährleistet, dass der Gatterfaden nicht die Kablierhaube berührt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es für den Einsatz einer erfindungsgemäßen Kablierhaube unerheblich ist, ob ein offener Fadenballon entsteht oder ein Ballonbegrenzer verwendet wird; in beiden Prozessen kommen die erfindungsgemäßen Vorteile zum Tragen. Eine erfindungsgemäße Kablierhaube kann in Verbindung mit einem üblichen und in Serienherstellung gefertigten Spindeltopf eingesetzt werden. Es können sogar bestehende Kabliermaschinen nachträglich mit einer derart vorteilhaften Kablierhaube ausgestattet werden, ohne dass ein komplizierter und aufwendiger Umbau der Kabliermaschine notwendig ist.
Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich möglich, die Kablierhaube in unterschiedlichen Durchmessern und Höhen auszubilden. Ebenso ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße Kablierhaube aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt wird, dabei kann die Kablierhaube aus einem homogenen Material oder aus Materialmischungen bzw. behandelten/beschichtetet/legierten Materialien hergestellt sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist gemäß Anspruch 2 die Kablierhaube in ihrem oberen Bereich als Kugelkalotte ausgebildet.
Eine derart kalottenförmige Ausgestaltung kann je nach zu verarbeitender Garnfeinheit vorteilhaft sein.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen:
1 eine schematisch dargestellte Arbeitsstelle einer Kabliermaschine mit erfindungsgemäßer Kablierhaube;
2 eine vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Kablierhaube.
1 zeigt schematisch eine Arbeitsstelle einer Kabliermaschine mit erfindungsgemäßer Kablierhaube 1.
Die Kablierspindel 2 ist auf einer Spindelbank 3 gelagert. Eine erste Vorlagespule 4 befindet sich in dem Spindeltopf 5 der Kablierspindel 2. Über Kopf wird der Topffaden 6 von der ersten Vorlagespule 4 abgezogen und durch eine in der Kablierhaube 1 angeordnete Fadenbremse 7 geführt. Nach der Fadenbremse 7 verlässt der Topffaden 6 die Kablierhaube 1 durch eine Fadenführeröse 8 und durchläuft schließlich eine nachgelagerte Ballonfadenführeröse 9. Die Ballonfadenführeröse 9 ist mittels einer Halterung 10 an dem nur angedeuteten Maschinengestell befestigt.
Eine zweite Vorlagespule 11 ist üblicherweise auf einer am Maschinengestell angeordneten Aufsteckvorrichtung gelagert, und hier nur schematisch neben der Kablierspindel 2 dargestellt. Der von der zweiten Vorlagespule 11 abgezogene Gatterfaden 12 durchläuft von unten die Spindelhohlachse 13, wird in radialer Richtung umgelenkt und tritt an der Fadenspeicherscheibe 14 radial aus. Der rotatorische Antrieb der Fadenspeicherscheibe 14 erfolgt über einen Spindelwirtel 15 von einem Treibriemen 16.
Austretend aus der Fadenspeicherscheibe 14 wird der Gatterfaden 12 an der Außenseite des Spindeltopfes 5 nach oben zu der Ballonfadenführeröse 9 geführt. Hier wird der Gatterfaden 12 um den Topffaden 6 geschlungen und der auf diese Weise hergestellte Zwirn 18 weiter auf eine Auflaufspule aufgewickelt.
2 zeigt die erfindungsgemäße Kablierhaube 1. Die Mantelfläche 19 des Kegels geht in eine konvexe Form der Deckfläche 20 über. Durch eine derartige Ausgestaltung inklusive des abgerundeten Übergangs ist die geometrische Form der Kablierhaube 1 an die Form des entstehenden Fadenballons angenähert. Infolgedessen kann die Ballonfadenführeröse 9 näher an der Kablierhaube 1 angeordnet werden, der entstehende Fadenballon ist kleiner, so dass letztendlich Energie eingespart wird.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 3708331 C1 [0004, 0005]
DE 10220302 A1 [0005, 0006]

Claims

Kablierspindel (2), bestehend aus einem Spindeltopf (5) und einem Oberteil, das als kegelige Kablierhaube (1) ausgebildet ist, wobei in der Kablierhaube (1) eine Fadenbremse (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kablierhaube (1) in ihrem oberen Bereich von der kegeligen Form in eine konvexe Form übergeht.
Kablierspindel (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kablierhaube (1) in ihrem oberen Bereich als Kugelkalotte ausgebildet ist.