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Die Erfindung betrifft eine tragbare Abrollvorrichtung für Kabeltrommeln oder andere Spulen zur Aufnahme von bandförmigem Material.
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Zur Verwendung von auf Kabeltrommeln aufgewickelten Kabeln bei Installationsarbeiten ist das Kabel von der Trommel abzuwickeln. Um hierbei eine Verdrillung des Kabels zu vermeiden, ist eine Drehung der Kabeltrommel erforderlich.
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Zur Handhabung insbesondere größerer Kabeltrommeln sind Kabeltrommel-Abroller bekannt, auf denen eine Kabeltrommel um eine waagerecht angeordnete Achse drehbar ist.
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Bspw. zeigt die
DE 35 25 292 C1 einen Kabeltrommel-Abroller zur paarweisen Anlegung an die Flansche einer Kabeltrommel. An einer Schiene sind quer zu deren Längsrichtung zwei Rollen gelagert. Die Rollen sind in Längsrichtung der Schiene verstellbar angeordnet.
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Alternativ zu einem Paar solcher Schienen, von denen jede einen Flansch der Kabeltrommel aufnehmen kann, ist die Verwendung einer Abrollvorrichtung mit einem breiteren Rahmen bekannt. Bspw. zeigt die
DE 299 23 022 U1 eine Abrollvorrichtung für Kabeltrommeln mit zwei seitlichen Wangen und zwei voneinander beabstandeten, parallel zueinander angeordneten Tragrollen, die sich zwischen den Wangen erstrecken.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Abrollvorrichtung vorzuschlagen, die besonders gut handhabbar ist.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine gefüllte Kabeltrommel ebenso wie andere Spulen mit bandförmigem Material von erheblichem Gewicht üblicherweise rollend auf die Abrollvorrichtung gebracht und ebenso wieder entfernt wird. Dabei kann es sich als schwierig erweisen, die Kabeltrommel oder andere Spule auf ihren Flanschen über die Tragwalzen zu rollen, wenn diese sich gegendrehen. Hierdurch wird die Handhabung erschwert. Daher ist es ein Grundgedanke der Erfindung, die Blockierung mindestens einer der Tragwalzen zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Abrollvorrichtung ist eine tragbare Vorrichtung, wie sie insbesondere bei Installationsarbeiten nutzbar ist. Da der primäre Verwendungszweck die Nutzung mit Kabeltrommeln ist, wird nachfolgend nur noch hierauf Bezug genommen. Dabei versteht der Fachmann, dass die Abrollvorrichtung ebenso für andere auf einer Spule aufgewickelte bandförmige Materialien verwendbar ist.
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Die erfindungsgemäße Abrollvorrichtung unterscheidet sich als tragbare Vorrichtung von bekannten Maschinengestellen etc. durch ihre Tragbarkeit, d. h., dass sie unbeladen von einer Person getragen und geeignet positioniert werden kann. Die Abrollvorrichtung ist dabei geeignet zur Verwendung mit bekannten Kabeltrommeln oder anderen Spulen, die eine mittlere Trommel und axial endseitig daran angeordnete Flansche aufweist.
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Die Abrollvorrichtung kann bspw. als Schiene zur paarweisen Verwendung oder auch als Rahmen ausreichender Breite zur alleinigen Aufnahme einer Kabeltrommel vorgesehen sein. In jedem Fall umfasst sie erfindungsgemäß mindestens eine erste Tragwalze und eine parallel im Abstand hierzu angeordnete zweite Tragwalze, auf denen die Kabeltrommel aufgenommen werden kann. Die Tragwalzen sind drehbar gelagert, so dass eine darauf aufgenommene Kabeltrommel um eine horizontale Achse drehbar ist.
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Erfindungsgemäß ist weiter an mindestens einer der Tragwalzen eine Festlegevorrichtung vorgesehen, mit der die Tragwalze blockierbar ist, so dass sie sich im blockierten Zustand nicht dreht. Die hierfür vorgesehene Festlegevorrichtung ist verstellbar mindestens zwischen einer Freigabestellung, in der die Tragwalze freigegeben ist, und einer Festlegestellung, in der die Tragwalze blockiert ist.
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Bei der Verwendung der Abrollvorrichtung kann die blockierbare Tragwalze blockiert werden, indem die Festlegevorrichtung in die Festlegestellung gebracht wird. Dann ist das rollende Aufbringen einer Kabeltrommel erleichtert, da sich die Tragwalze nicht gegendreht. Bei aufgenommener Kabeltrommel wird die Festlegevorrichtung üblicherweise in die Freigabestellung bewegt, so dass sich die Kabeltrommel drehen kann und Kabel davon abgerollt werden kann. Auch bei der Benutzung kann die Festlegevorrichtung in die Festlegestellung gebracht werden, um die weitere Drehung der Kabeltrommel zu bremsen, bspw. zum Verhindern eines weiteren Abrollens des Kabels, etc. Schließlich kann die Tragwalze auch blockiert werden, um die Kabeltrommel von der Abrollvorrichtung herunterzurollen, wobei sich wiederum der Vorteil der nicht gegendrehenden Tragwalze ergibt. Somit ist die erfindungsgemäße Abrollvorrichtung besonders gut verwendbar, insbesondere beim Aufsetzen und Herunternehmen einer Kabeltrommel.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Festlegevorrichtung ein Blockierelement, bspw. mit einem Riegel auf, das die Tragwalze blockiert. Dieses ist bevorzugt in Axialrichtung der Rolle beweglich.
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Gemäß einer Weiterbildung kann an der blockierbaren Tragwalze eine Aussparung vorgesehen sein zur Aufnahme eines Blockierelements, um so durch Formschluss die Tragwalze festzulegen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann mindestens ein Wandelement vorgesehen sein, an dem die Tragwalzen drehbar gelagert sind. Bevorzugt sind zwei gegenüberliegende Wandelemente vorgesehen, die sich entweder in kurzem Abstand von wenigen Zentimetern, bspw. 3–10 cm, befinden bei der Ausführung als Schiene oder in größerem Abstand von bspw. 30 cm oder mehr, bevorzugt 50 cm oder mehr bei der Ausführung als Rahmen. Bevorzugt ist am Wandelement mindestens eine Durchgriffsöffnung vorgesehen, in der ein Blockierelement beweglich angeordnet werden kann, mit dem die Tragwalze blockierbar ist.
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In einer bevorzugten Ausführung ist ein Blockierelement kein frei bewegliches Teil, sondern ist verstellbar, aber unverlierbar an der Abrollvorrichtung angebracht.
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Bevorzugt kann die Festlegevorrichtung ein federbelastetes Blockierelement aufweisen, das bspw. bei der Verstellung der Festlegevorrichtung zwischen der Freigabe- und Festlegestellung gegen die Wirkrichtung der Feder bewegt werden kann. Besonders bevorzugt kann das Blockierelement ausgebildet sein als Bügel mit einem Schaft und parallel zum Schaft angeordneten Riegel. Ein Steg kann zwischen Schaft und Riegel vorgesehen sein, wobei der Steg bspw. winklig angeordnet sein kann oder auch bspw. als kontinuierlicher Bogen verlaufen kann. Bevorzugt ist, dass der Bügel in axialer Richtung der blockierbaren Tragwalze federbelastet ist. Weiter bevorzugt ist, dass der Bügel durch Drehung um den Schaft verstellbar ist zwischen der Freigabestellung und der Festlegestellung, in der der Riegel die Tragwalze blockiert.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann ein Wandelement eine erste Durchgriffsöffnung aufweisen, in der der Schaft angeordnet ist und eine im Abstand hierzu angeordnete zweite Durchgriffsöffnung, in die der Riegel einführbar ist. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Federelement auf der einen Seite des Wandelements angeordnet ist und der Steg auf der gegenüberliegenden Seite. So ist der Riegel, der als Blockierelement verwendet werden kann, unverlierbar am Wandelement der Abrollvorrichtung festgelegt.
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In einer bevorzugten Ausführung ist an der Abrollvorrichtung eine Rampe vorgesehen. Eine solche Rampe kann bevorzugt eine schräg angeordnete Fläche vorsehen, die gerichtet ist auf eine der Tragwalzen und dazu dienen kann, eine vor der Abrollvorrichtung auf dem Boden rollende Kabeltrommel auf der Rampe hoch zu rollen zur Aufnahme zwischen den Tragwalzen. Besonders bevorzugt ist die Rampe neben der blockierbaren Tragwalze angeordnet, so dass im Zusammenwirken der Hebewirkung der Rampe mit der Festlegung der Tragwalze ein einfaches Heraufrollen der Kabeltrommel ebenso ermöglicht ist wie ein einfaches Herunterrollen.
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In einer bevorzugten Ausführung kann mindestens eine der Tragwalzen an der Abrollvorrichtung so verstellbar ausgebildet sein, dass der Abstand von der anderen Tragwalze veränderbar ist. So kann die Abrollvorrichtung zur Aufnahme verschiedener Kabeltrommeln verwendet werden.
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Für die Verstellbarkeit können bspw. in einem Wandelement mehrere im Abstand voneinander angeordnete Durchbrüche vorgesehen sein, so dass eine oder mehrere der Tragwalzen in verschiedenen Positionen angeordnet werden können. In einer bevorzugten Ausführung ist in einem Wandelement ein Schlitz vorgesehen. Eine Achse der verstellbaren Tragwalze kann durch den Schlitz hindurchgeführt sein. Durch die Anordnung in verschiedenen Positionen entlang des Schlitzes kann so eine Verstellbarkeit erzielt werden. Besonders bevorzugt verläuft der Schlitz mindestens zum Teil in der Gebrauchslage horizontal. Weiter bevorzugt kann der Schlitz Abzweigungen, bspw. zwei, drei oder mehr aufweisen als Aufnahmepositionen, in denen die Achse der verstellbaren Tragwalze aufgenommen werden kann.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer Abrollvorrichtung als Schiene;
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2 eine perspektivische Darstellung einer Kabeltrommel aufgenommen in zwei Schienen wie gezeigt in 1;
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3a, 3b schematische Darstellungen einer Festlegevorrichtung an den Schienen aus 1, 2;
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4 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Abrollvorrichtung als Rahmen;
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5 eine Seitenansicht der Abrollvorrichtung aus 4 mit aufgenommener Kabeltrommel.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer Abrollvorrichtung 10 als Schiene gezeigt. Ein Paar solcher Schienen 10 ist wie in 2 dargestellt zur Aufnahme einer Kabeltrommel 12 vorgesehen, wobei Flansche 14 der Kabeltrommel 12 in den Schienen 10 jeweils zwischen zwei parallel im Abstand voneinander angeordneten Tragwalzen 16, 18 aufgenommen werden.
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Die Tragwalzen 16, 18 sind zwischen Seitenwänden 20 der Schiene 10 drehbar gelagert. Eine erste Tragwalze 18 befindet sich dabei in einer festen Position an der Schiene 10, während eine zweite Tragwalze 16 in ihrer Position längs der Schiene 10 verstellbar ist durch Festlegung ihrer Achse 22 an verschiedenen Positionen innerhalb eines Schlitzes 24 mit im gezeigten Beispiel drei Abzweigungen 26.
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Die Schiene 10 weist an ihrer Vorderseite ein schräg angeordnetes Blech 28 als Rampe auf, die dazu dient, die Kabeltrommel 12 in der in 2 gezeigten horizontalen Lage durch Rollen auf ihren Flanschen 14 in die Aufnahmeposition zwischen den Tragwalzen 16, 18 zu bringen. Dabei werden die Schienen 10 vor einer auf dem Boden aufliegenden Kabeltrommel 12 angeordnet und die Kabeltrommel 12 wird über die Rampen 28 auf die Schienen 10 gerollt.
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Dabei weist die erste Tragwalze 18 eine Festlegevorrichtung 30 auf, mit der die Tragwalze 18 beim Heraufrollen sowie beim Herunterrollen der Kabeltrommel 12 blockiert werden kann. Die Festlegevorrichtung umfasst einen Bügel 32, der wie in den Prinzipskizzen von 3a, 3b in einer Draufsicht gezeigt einen Schaft 34, einen winklig daran angeordneten Steg 36 und einen parallel zum Schaft 34 angeordneten Riegel 38 aufweist.
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In der Wandung 20 ist eine erste Durchgriffsöffnung 40 für den Schaft 34 vorgesehen. Im Abstand hierzu befindet sich eine zweite Durchgriffsöffnung 42 für den Riegel 38.
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Das dem Steg 36 gegenüberliegende Ende 44 des Schaftes 34 befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Wandung 20. Dort ist eine Spiralfeder 46 als Druckfeder angeordnet, die den Bügel 32 axial nach innen beaufschlagt.
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Die Festlegevorrichtung 30 ist verstellbar durch axiale Bewegung sowie durch Verschwenken des Bügels 32. Dabei kann der Bügel 32 wie in 1 angedeutet einerseits in eine Freigabestellung gebracht werden (durchgezogene Linien), in der das Ende des Riegels 38 in einem Sackloch in der Wandung 20 festgelegt ist. In dieser Stellung, die in 3b noch einmal dargestellt ist, wird der Bügel 32 durch die Wirkung der Feder 46 gehalten.
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Zur Festlegung der Tragwalze 18 wird der Bügel durch Drehung um den Schaft 36 verschwenkt, so dass der Riegel 38 durch die zweite Durchgriffsöffnung 42 hindurch gesteckt werden kann. An der Außenseite der Tragwalze 18 ist eine passende Aussparung vorgesehen (nicht dargestellt), in die der Riegel 38 eingreift (3a) und die Tragwalze 18 so blockiert. Auch in dieser Position wird der Bügel 32 durch die Wirkung der Feder 46 fixiert.
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Somit ist die Festlegevorrichtung 30 stets fest und in definierter Lage an der Abrollvor- richtung 10 vorgesehen. Durch Bewegung des Bügels 32 zwischen der Festlegestellung (3a, sowie gestrichelt gezeichnet in 1) und der Freigabestellung (1, 3b) kann die Tragwalze 18 festgelegt bzw. freigegeben werden.
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In 4, 5 ist eine zweite Ausführungsform einer Abrollvorrichtung 50 für die Kabeltrommel 12 dargestellt. Die zweite Ausführungsform stimmt in vielen Elementen mit der in 1, 2 gezeigten ersten Ausführungsform überein, so dass im Folgenden nur die Unterschiede erläutert werden. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Elemente.
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Die Abrollvorrichtung 50 ist im Gegensatz zur Abrollvorrichtung 10 mit den Wandungen 20 nicht in Form einer Schiene, sondern in Form eines Rahmens versehen, so dass die Wandungen 20 sich im Abstand von ca. 50 cm befinden und die dazwischen angeordneten Tragwalzen 16, 18 entsprechend länger ausgebildet sind. Dabei ist die Achse der zweiten Tragwalze 16 auch in dieser Ausführung in verschiedenen Positionen an der Wandung 20 anzuordnen, so dass die Abrollvorrichtung 50 für die Aufnahme von Kabeltrommeln 12 verschiedener Größe verstellt werden kann.
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Im Übrigen weist die Abrollvorrichtung 50 ebenfalls eine Rampe 28 zum Heraufrollen der Flansche 14 einer Kabeltrommel 12 auf. Die neben der Rampe 28 angeordnete erste Tragwalze 18 ist durch eine Festlegevorrichtung 30 von derselben Konstruktion wie im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform beschrieben blockierbar.
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Auch bei der Handhabung der Abrollvorrichtung 50 gemäß der zweiten Ausführungsform wird eine Kabeltrommel 12 über die Rampe 28 hoch gerollt, wobei zur Vereinfachung der Überwindung der ersten Tragwalze 18 diese durch die Festlegevorrichtung 30 blockiert ist. Die Flansche 14 der Kabeltrommel 12 werden wie in 5 gezeigt auf den Tragwalzen 16, 18 aufgelegt. Nach Bewegung der Festlegevorrichtung 30 in die Freigabestellung kann die Kabeltrommel 12 dann durch Drehung abgerollt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3525292 C1 [0004]
- DE 29923022 U1 [0005]