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Die Neuerung betrifft einen Zweikammerbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Zweikammerbehälter sind als Glascontainer bekannt. An der Oberseite des Zweikammerbehälters sind drei Zugelemente vorgesehen, von denen ein mittleres zum Anheben des gesamten Zweikammerbehälters dient, während die beiden anderen Zugelemente als Handhaben zur Betätigung der Bodenklappe dienen. Nachdem der Zweikammerbehälter angehoben worden ist und beispielsweise über einen Container geschwenkt worden ist, werden die zunächst nach oben gezogenen Handhaben nach unten abgesenkt. Die Kette, die als Zugelement eine solche Handhabe mit einer Bodenklappe verbindet und die Bodenklappe zunächst durch den nach oben gerichteten, auf die Handhabe einwirkenden Zug geschlossen gehalten hat, gibt nun nach unten hin nach, wenn die Handhabe abgesenkt wird, so dass auf diese Weise die Bodenklappe geöffnet wird und die betreffende Kammer des Zweikammerbehälters entleert werden kann.
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Bei der Verwendung als Glassammelbehälter hat sich die Konstruktion des gattungsgemäßen Zweikammerbehälters als praxistauglich bewährt. Für die Verwendung als Altkleidersammelbehälter oder als Sammelbehälter für Bioabfälle besteht jedoch die Problematik, dass sich in eine Kammer eingeworfenes Material an der Kette verfangen kann, so dass es erstens nicht wie gewünscht beim Öffnen der betreffenden Kammer entleert werden kann und so dass es darüber hinaus zweitens auch eine spätere Befüllung der betreffenden Kammer behindern kann, beispielsweise indem sich weitere Gegenstände daran anlagern.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Zweikammerbehälter dahingehend zu verbessern, dass dieser als Sammelbehälter für unterschiedlichste Güter, wie beispielsweise auch Kleider oder Bio-Abfälle, genutzt werden kann und dabei einen problemlosen, möglichst wartungsfreien Betrieb des Zweikammerbehälters gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Zweikammerbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, jeder Bodenklappe zwei Zugelemente zuzuordnen im Unterschied zu der typischerweise einzigen Kette, die bei einem Glascontainer an die Bodenklappe mittig anschließt. Die beiden jeder Kammer zugeordneten Zugelemente verlaufen vorschlagsgemäß nicht mittig, sondern werden durch eine Traverse im Abstand zueinander gehalten, so dass der Bereich der Kammer, der an die Einwurföffnung der jeweiligen Kammer anschließt und sich in der Wurfbahn des Sammelguts befindet, von den Zugelementen möglichst frei ist. Die Traverse ermöglicht zudem, die beiden Stäbe synchron zu betätigen und somit die Bodenklappe möglichst gleichmäßig und verwindungsfrei zu betätigen. Die Traverse erstreckt sich durch die betreffende Kammer und verbindet die beiden Stäbe miteinander. Mit der von oben zu betätigenden Handhabe ist die Traverse verbunden, so dass durch Betätigung dieser Handhabe die Traverse wahlweise aufwärts oder abwärts beweglich ist.
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Die Zugelemente können in an sich bekannter weise als Kette ausgestaltet sein. Um zu vermeiden, dass Sammelgut sich in den Kettengliedern verfängt, kann eine schlauch- oder rohrartige Umhüllung vorgesehen sein, die einen störungsfreien Betrieb des Zweikammer-Sammelbehälters unterstützt. Alternativ können Seile, z. B. Stahlseile, als Zugelemente verwendet werden, die gegenüber Ketten den Vorteil haben, außen glatter zu sein und damit eine bessere Abweisung des gegen die Zugelemente geratenden Sammelguts zu bewirken. Vorteilhaft kann die Übertragung von der Handhabe zur Bodenklappe durch Stäbe erfolgen, die aus Rund- oder Flachmaterial bestehen können und eine optimal glatte und damit abweisende Oberfläche aufweisen. Nachfolgend werden daher – rein beispielhaft und stellvertretend auch für anders ausgestaltete Zugelemente – stets Stäbe als Zugelemente erwähnt.
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Vorteilhaft verlaufen die beiden jeder Kammer zugeordneten Zugelemente wandnah, nämlich nahe zwei gegenüberliegenden Kammerwänden einer Kammer, so dass ein möglichst großer innerer Raum der Kammer von den Zugelementen frei ist.
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Vorteilhaft kann die Traverse in aufrechter Richtung geführt sein, beispielsweise durch entsprechende Beschläge, die an gegenüberliegenden Kammerwänden vorgesehen sind, welche den beiden Enden der Traverse benachbart sind. Hierdurch werden Verkantungen, Schrägstellungen und ähnliche Einflüsse vermieden, die ansonsten zu Fehlstellungen der Traverse und zu Behinderungen beim Öffnen und Schließen der Bodenklappen führen könnten.
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Vorteilhaft kann die Traverse im oberen Bereich der Kammer angeordnet sein und von dort, zum Öffnen der Bodenklappe, nach unten bewegt werden. Wenn der Zweikammerbehälter also mit geschlossenen Bodenklappen zur Benutzung bereitsteht, ist ein möglichst ungehinderter Einwurf von Sammelgut in den Behälter möglich, da die Traverse weit oben innerhalb der Kammer und die beiden Zugelemente weit voneinander beabstandet, neben zwei gegenüberliegenden Seiten der Kammer angeordnet sind. Beim Sammeln von Gut, welches sich verhaken oder anderweitig miteinander verbinden bzw. verklumpen kann, wie dies beispielsweise bei Kleidungsstücken, Bioabfällen o. dgl. der Fall sein kann, wird durch diesen großen Freiraum innerhalb der Kammer, in dem sich keine störenden Einbauten des Zweikammerbehälters befinden, eine problemlose Nutzung des Zweikammerbehälters sichergestellt.
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Wenn später der Zweikammerbehälter geleert werden soll und die Traverse zu diesem Zweck nach unten bewegt wird, öffnet sich in gleichem Maße die Bodenklappe, so dass das Sammelgut aus der Kammer entleert wird, während die Traverse diesem Sammelgut nach unten folgt, so dass es auch beim Entleeren des Behälters ebenfalls keine hinderliche Kollision zwischen Einbauten der Kammer, beispielsweise der nach unten sinkenden Traverse und dem Sammelgut kommt.
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Vorteilhaft kann die Traverse mit der Handhabe durch eine Kette verbunden sein. Das Sammelgut belastet die Bodenklappe, so dass es bei der Betätigung der Handhabe nicht erforderlich ist, die Handhabe unter Druck nach unten abzusenken, um auf diese Weise die Traverse nach unten zu drücken und diese abwärts gerichtete Bewegung als Druckbewegung über die beiden Stangen auf die Bodenklappe zu übertragen. Durch das Gewicht des Sammelguts öffnet sich die Bodenklappe vielmehr selbsttätig, wobei das Gewicht des Sammelguts auf die Bodenklappe einen Druck ausübt, der in Form von Zugkräften über die beiden Stangen auf die Traverse übertragen wird und von der Traverse über die Kette auf die Handhabe. Sobald also die Handhabe freigegeben wird, kann sie sich nach unten bewegen und damit eine entsprechend abwärts gerichtete Bewegung der Traverse, folglich auch der beiden Stangen und somit eine Öffnung der Bodenklappe ermöglichen.
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Wenn der Zweikammerbehälter auf dem Boden aufsteht, so dass hierdurch seine Bodenklappen automatisch in ihrer Schließstellung gehalten werden, kann die Handhabe entlastet werden, so dass die Bodenklappe nicht durch einen nach oben gerichteten Zug an der Handhabe in ihrer Schließstellung gehalten zu werden braucht. Dementsprechend befindet sich die Traverse zwar in ihrer oberen, angehobenen Stellung, die zugeordnete Handhabe jedoch in ihrer unteren, nicht auf Zug belasteten Stellung. Die Kette als Verbindungselement zwischen der Handhabe und der Traverse weist folglich eine überschüssige Länge auf, die größer ist als der Abstand zwischen der Traverse und der Handhabe.
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Vorteilhaft kann die Traverse als nach oben offenes, rinnenartiges Profil ausgestaltet sein, beispielsweise durch Verwendung eines gekanteten Blechs, welches ein U-Profil darstellt. Die Kette legt sich, wenn sie Zug entlastet wird, automatisch in einer vorbestimmten Richtung, entsprechend einer Scharnierbeweglichkeit zwischen den einzelnen Kettengliedern. Durch entsprechende Befestigung der Kette an der Traverse und durch entsprechende Ausrichtung der Kette in ihrer Längsrichtung kann diese Scharnierbeweglichkeit der einzelnen Kettenglieder so auf den Verlauf der Traverse abgestimmt sein, dass sich die Kette automatisch in die nach oben offene Rinne, welche die Traverse darstellt, legt, wenn der Abstand zwischen Traverse und Handhabe verringert wird. Auch auf diese Weise wird ein freier Einwurf in die betreffende Kammer begünstigt und vermieden, dass eine nach unten hängende Kettenschlaufe bei diesem Einwurf hinderlich im Wege ist oder dass sich in unerwünschter Weise Sammelgut an dieser nach unten hängenden Kettenschlaufe verfangen kann.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die beiden Zugelemente in Form der beiden Stäbe innerhalb der Kammer verlaufen. Grundsätzlich ist es möglich, die Stäbe auch außerhalb des Gehäuses bzw. außerhalb der jeweiligen Kammer zu führen, so dass beispielsweise lediglich ein schmaler aufrechter Schlitz in den beiden gegenüberliegenden Kammerwänden erforderlich ist, durch den die Traverse sich nach außen erstreckt und die beiden Stäbe führt. In praktischen Versuchen hat sich jedoch überraschend herausgestellt, dass die beiden Stäbe, auch wenn sie innerhalb der Kammer verlaufen, weder den freien Einwurf von Sammelgut in die Kammer stören noch dem Sammelgut genügend Halt bieten, um sich an den Stäben anlagern zu können, so dass eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit dieser beiden Stangen nicht zur befürchten ist. Vielmehr ergibt sich durch die vergleichsweise glatte Ausgestaltung der Zugelemente in Form von Stangen, dass Sammelgut sich entweder gar nicht an diesen Zugelementen anlagert oder wenn es in Kontakt mit den Zugelementen kommt, die Beweglichkeit der Zugelemente nicht zu behindern vermag, so dass die Funktion des Zweikammerbehälters beim Öffnen und Schließen der Bodenklappen nicht beeinträchtigt wird. In wirtschaftlich vorteilhafter Weise können die beiden Zugelemente in Form von Stangen ausgebildet sein, die als Flacheisen ausgestaltet sind, so dass der Zweikammerbehälter wirtschaftlich herstellbar ist. Die unerwünschte Anlagerung von Sammelgut an den Zugelementen, nämlich an den Stäben, kann insbesondere dadurch vermieden werden, dass diese Stäbe eine glatte äußere Oberfläche haben, die frei von Vorsprüngen wie Rippen, Noppen o. dgl. ist und die auch frei von Durchbrüchen ist, wie beispielsweise Bohrungen o. dgl., so dass letztlich durch diese glatte äußere Oberfläche der Stangen eine das Sammelgut abweisende Ausgestaltung der Stangen bewirkt wird, welche die freie Beweglichkeit der Stangen auch bei Kontakt mit Sammelgut sicherstellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend näher erläutert.
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In der Zeichnung ist mit 1 insgesamt ein Zweikammerbehälter bezeichnet, der ein Gehäuse 2 aufweist, welches zwei Kammern 3 und 4 umgibt. Rein beispielhaft kann davon ausgegangen werden, dass die links dargestellte Kammer 3 für Altkleider oder Restabfälle vorgesehen ist, während die rechte Kamme 4 für die Aufnahme von Bioabfällen vorgesehen ist.
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Die beiden Kammern 3 und 4 können jeweils durch eine Bodenklappe 5 geschlossen werden.
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Die Darstellung zeigt den Zweikammerbehälter 1 in seiner angehobenen Stellung, in welcher er mittels einer Hebeöse 6 durch einen Kran o. dgl. angehoben ist. In dieser angehobenen Stellung wird die Kammer 4 dadurch geschlossen gehalten, dass eine der Kammer 4 zugeordnete Handhabe 7 ebenfalls angehoben ist. Die der linken Kammer 3 zugeordnete Handhabe 7 hingegen ist abgesenkt worden, so dass auch eine an die Handhabe 7 anschließende Kette 8 nach unten verlagert ist. An das untere Ende der Kette 8 schließt eine Traverse 9 an, deren beiden Enden in Führungsbeschlägen 10 aufwärts geführt sind und die sich nun in ihrer abgesenkten Stellung befindet. Die Traverse 9 ist über zwei Stäbe 11 mit der Bodenklappe 5 der Kammer 3 verbunden und durch das Absenken der Traverse 11 konnte die Bodenklappe 5 aus ihrer geschlossenen Stellung in ihre dargestellte Offenstellung schwenken, wobei diese Schwenkbewegung durch das Eigengewicht der Bodenklappe 5 sowie durch ggf. auf der Bodenklappe 5 aufliegendes Sammelgut unterstützt wird.
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Die Traverse 11 ist als nach oben offene U-Profil ausgestaltet. Wenn der Zweikammerbehälter 1 auf einem Untergrund aufsteht, befinden sich beide Bodenklappen 5 in ihrer Schließstellung entsprechend der rechts dargestellten Bodenklappe 5 der Kammer 4. Allerdings muss, wenn der Zweikammerbehälter auf einem Untergrund aufsteht, die Bodenklappe 5 nicht durch die Handhabe 7 in ihrer Schließstellung gehalten werden, vielmehr kann die Handhabe 7 entlastet werden, so dass sie nach unten absinkt und der Oberseite des Gehäuses anliegt, wie dies bei der links dargestellten Handhabe 7 der Kammer 3 dargestellt ist. Der Abstand zwischen der Handhabe 7 und der Traverse 9 in diesem Zustand, wenn nämlich der Zweikammerbehälter 1 auf einem Boden aufsteht, ist geringer als die Länge der Kette 8, so dass sich die Kette 8 in die nach oben offene Traverse 9 legt.